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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Entgasungsvorrichtung, ein Formwerkzeug mit Entgasungsöffnung und
ein Verfahren für
die Herstellung von Formgegenständen.
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Stand der Technik
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Viele Gegenstände werden durch das Einbringen
eines Rohmaterials in einen Hohlraum in einem Formwerkzeug hergestellt,
in welchem dieses Rohmaterial eine physikalische Veränderung
erfährt (z.
B. expandiert es oder schäumt
auf) und der so hergestellte Gegenstand nimmt die Gestalt des Hohlraumes
an. Insbesondere wird diese Technik üblicherweise für die Herstellung
von geschäumten
Gegenständen
angewandt, die aus Polymerschaumstoften wie beispielsweise Polyurethanschaum,
Latexschaum (z. B. Naturgummi und Styrol-Butadien-Gummi) und Ähnlichem hergestellt werden.
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Zum Beispiel werden Automobilsitze üblicherweise
aus Polyurethan-Polstern hergestellt, welche durch Formgießen in die
entsprechende Form gebracht werden und danach mit einem Fertigbezug aus
Vinylmaterial, Stoff oder Leder überzogen
werden (auch als "Ausstattungsbezug" bekannt). Polyurethan-Schaumstoffe sind
dahingehend etwas einzigartig, als das Aufschäumen und zumindest ein Teil des
Polymerisationsprozesses gleichzeitig ablaufen. Folglich enthält bei der
Herstellung von Polyurethanschaum, wo beispielsweise eine herkömmliche
Kaltschäumtechnik
Anwendung findet, ein typischer Ansatz:
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- 1. Polyol
- 2. Wasser
- 3. Tetramethylethandiamin
- 4. Dimethylethanolamin
- 5. Polyisocyanat
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Die Mischung wird unter Verwendung
eines geeigneten Mischkopfes in ein Formwerkzeug eingebracht, wonach
das Formwerkzeug geschlossen wird, um der darin befindlichen aufquellenden
Masse zu ermöglichen,
dessen Form anzunehmen. Dementsprechend ist es zweckmäßig, die
zu Beginn in das Formwerkzeug eingebrachte Mischung ganz allgemein
als "eine flüssige
aufschäumbare
Polymersubstanz" oder, wie in diesem Fall, als "eine flüssige aufschäumbare Polyurethansubstanz"
zu bezeichnen. Während
die Substanz in dem Formwerkzeug aufquillt, erfolgt die Polymerisierung,
und das so ausgeformte Polymer verfestigt sich.
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Wenn eine flüssige aufschäumbare Polymersubstanz
gegossen wird, um Gegenstände
wie beispielsweise Polyurethanschaum-Gegenstände zu formen, ist es herkömmlicherweise üblich, ein
Klappschalen-Formwerkzeug zu verwenden, welches aus einem unteren
Formwerkzeug und einem oberen Formwerkzeug besteht, welche, wenn
sie geschlossen sind, einen Formwerkzeughohlraum festlegen. Das
Formwerkzeug wird geöffnet,
die flüssige
aufschäumbare
Polyurethansubstanz wird in den Formwerkzeughohlraum eingebracht,
und das Formwerkzeug wird geschlossen, da ja eine chemische Reaktion
bewirkt, dass die Substanz aufquillt. Nachdem das Formwerkzeug geschlossen
worden ist, quillt die Substanz auf, um das Innere des Hohlraumes
des Formwerkzeuges auszufüllen.
Als Alternative kann die Substanz in ein geschlossenes Formwerkzeug eingebracht
werden. In dem Maße,
wie die Polymerisationsreaktion zum Abschluss kommt, härtet in
beiden Fällen
der Schaum aus und nimmt für
immer die Gestalt des Formwerkzeughohlraumes an.
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Wie den Sachkundigen auf diesem Gebiet bekannt
ist, kommt es darauf an, dass das Formwerkzeug während dieses Prozesses ausreichend entgast
wird, um der in dem Formwerkzeug enthaltenen Luft zu ermöglichen,
dass diese austritt, während die
aufschäumbare
Substanz aufquillt. Weiterhin ist es wichtig, einem Teil der während der
Polymerisation gebildeten Gase (typischerweise CO2 bei
der Erzeugung von Polyurethan) zu ermöglichen, aus dem Formwerkzeug
auszutreten.
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Wenn es nicht gelingt, das Formwerkzeug ausreichend
zu entgasen, führt
dies zu fehlerhaften Formgegenständen,
welche sichtbare Anzeichen eines nicht sachgerechten Aufschäumens wie
beispielsweise eine Oberflächenverfestigung
(oder Schaumverdichtung) und/oder die Ausbildung von Hohlräumen in
dem fertigen Gegenstand aufweisen, die auf eingeschlossene Gas-
oder Luftblasen zurückzuführen sind.
Im anderen Extremfall führt
eine übermäßige Entgasung
des Formwerkzeuges zu fehlerhaften Formgegenständen infolge des Schrumpfens
des Schaumes vor der Aushärtung;
ein Phänomen,
das häufig
als 'Soufflé'-Effekt
bezeichnet wird. Daher ist das ordnungsgemäße Entgasen eines Formwerkzeuges
ein wichtiger Faktor, wenn Formgegenstände von zufriedenstellender
Qualität
hergestellt werden sollen.
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Typischerweise wurden die Klappschalen-Formwerkzeuge
der ersten Generation mit gebohrten oder gefrästen Kanälen im Kopfteil des Formwerkzeuges
konstruiert, um Entgasungsöffnungen
vorzusehen. Die örtliche
Anordnung, die Dimensionierung und die Entscheidung über die
Anzahl dieser Entgasungsöffnungen
sind eine Angelegenheit von einiger Erfahrung seitens der Konstrukteure
der Formwerkzeuge und der Herstellungsingenieure, und häufig handelt
es sich dabei um ein wiederkehrendes Verfahren, wo an verschiedenen
Stellen einige Entgasungsöffnungen
zugefügt
werden oder andere Entgasungsöffnungen
verschlossen werden, nachdem Versuchsreihen durchgeführt worden
sind.
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Während
der Formvorgänge
geht etwas flüssige
aufschäumbare
Polymersubstanz, welche in die Entgasungsöffnung gelangt, verloren. Im
Allgemeinen ist es erwünscht,
die Menge an verlorengegangenem Material (auch bekannt als "Grat",
"Pilze", "Knospen", "Pfannkuchen" und dergl.) aus zwei Gründen zu
minimieren, nämlich
(1) erhöht
das verlorengegangene Material die Gesamtkosten der zur Herstellung
des fertigen Gegenstands erforderlichen Chemikalien, und (2) muss
das verlorengegangene Material von dem Formgegenstand vor dem Aufbringen
des Fertigbezuges entfernt werden, wodurch zusätzlicher Arbeitsaufwand und
die damit verbundenen Kosten erforderlich werden.
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Wie weiter unten noch ausführlich dargelegt wird,
haben Verbesserungen bei der Entgasung während derartiger Formvorgängen diese
Technik beträchtlich
vorangebracht. Die Konstrukteure von Formwerkzeugen und die Herstellungsingenieure sind
jedoch ständig
bestrebt, den Kompromiss zwischen einer ausreichenden Entgasung
an den geeigneten Stellen bei gleichzeitiger Vermeidung einer übermäßigen Entgasung
einerseits und der Minimierung des Materialverlustes während der
Entgasung und der Minimierung der Anzahl der für eine ausreichende Entgasung
des Formwerkzeughohlraumes notwendigen Entgasungsöffnungen
andererseits zu optimieren.
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EP-0 855 260 A2 offenbart die Merkmale
von Anspruch 1, ohne im Detail die Kanäle zum Formwerkzeughohlraum
anzusprechen. Das besagte Dokument wurde nach dem Prioritätsdatum
des vorliegenden Patentes (Anmeldung) veröffentlicht und muss daher lediglich
unter dem Aspekt der Neuheit betrachtet werden.
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DE-A-36 22 598 offenbart ein Formwerkzeug,
aber wiederum ohne eine Entgasungsvorrichtung mit einer Öffnung zum
Formwerkzeughohlraum anzusprechen.
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Das japanische Dokument über Patentzusammenfassungen,
Bd. 011, Nr. 078 (M- 570), offenbart ein Formwerkzeug zur Herstellung
von formgeschäumten
Gegenständen,
durch welches die Positionierung einer Gasableitrille zur Verhinderung
des Eindringens von Gießmaterial
aus einem Hohlraum in die besagte Rille aufgezeigt wird.
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Die Absicht der Erfindung besteht
darin, ein Formwerkzeug für
die Herstellung von formgeschäumten
Gegenständen
bzw. eine Entgasungsvorrichtung für ein derartiges Formwerkzeug
bzw. ein Verfahren zur Herstellung von formgeschäumten Gegenständen zur
Verfügung
zu stellen, welche sich für die
Herstellung von formgeschäumten
Gegenständen,
die frei von den oben bezeichneten Unzulänglichkeiten sind, eignen.
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Diese Ziele werden durch die Merkmale
der Ansprüche
1, 10 bzw. 11 erreicht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung werden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben,
in welchen gleiche Bezugszahlen die gleichen Teile bezeichnen. Bei
den Fig. handelt es sich um:
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1 – 2 veranschaulichen den Querschnitt eines
Klappschalen-Formwerkzeuges
nach dem Stand der Technik, welches eine Entgasungsöffnung der
ersten Generation nach dem Stand der Technik enthält;
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3 – 4 veranschaulichen eine von
unten betrachtete vergrößerte Perspektivdarstellung
eines Teils einer Entgasungsöffnung
der zweiten Generation nach dem Stand der Technik;
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5 veranschaulicht
eine von unten aus betrachtete Perspektivdarstellung einer erfindungsgemäßen Entgasungsöffnung
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6 veranschaulicht
einen Querschnitt eines Formwerkzeuges, welches zwei Entgasungsöffnungen
in Übereinstimmung
mit 5 enthält;
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7 – 8 sind vergrößerte Darstellungen, welche
die Wirkungsweise der Entgasungsöffnung von 5 im Formwerkzeug von 6 veranschaulichen;
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9 veranschaulicht
einen Gegenstand, welcher in dem in 6 dargestellten
Formwerkzeug hergestellt wurde;
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10 – 12 veranschaulichen jeweils einen Querschnitt
einer abweichenden erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer Entgasungsöffnung;
und
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13 – 14 veranschaulichen eine
von unten betrachtete perspektivische Darstellung noch einer anderen
abweichenden erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer Entgasungsöftnung.
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Beste Art der Ausführung der
Erfindung
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Die am stärksten bevorzugte flüssige aufschäumbare Polymersubstanz
basiert auf Polyurethan, auf welche in diesen Patentbeschreibung durchweg
Bezug genommen werden soll. Dem Sachkundigen auf diesem Gebiet wird
jedoch klar, dass die vorliegende Erfindung auf weitere Arten von Formverfahren
anwendbar ist, zu denen Latexschaum, Neoprenschaum, PVC-Schäume und
dergl. gehören,
ohne auf diese beschränkt
zu sein.
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Zunächst soll mit Bezug auf die 1 und 2 ein Formwerkzeug der ersten Generation
nach dem Stand der Technik diskutiert werden, und anschließend soll
mit Bezug auf die 3 und 4 ein Formwerkzeug der zweiten
Generation nach dem Stand der Technik diskutiert werden.
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Unter Bezugnahme auf die 1 und 2 wird ein typisches Klappschalen-Formwerkzeug, welches demjenigen ähnlich ist,
das für
das Formen eines Polsters für
einen Automobilsitz aus Polyurethanschaum verwendet wird, im Allgemeinen
mit 20 in der 1 bezeichnet.
Dieses Formwerkzeug 20 umfasst ein unteres Formwerkzeug 24 (auf
dem Fachgebiet auch als "Schüssel"
bekannt) und ein oberes Formwerkzeug 28 (auf dem Fachgebiet
auch als "Deckel" bekannt), welche mittels eines (nicht dargestellten) herkömmlichen
Gelenkes oder andere Mittel verbunden sind. Wenn das untere Formwerkzeug 24 und das
obere Formwerkzeug 28 geschlossen sind, legen sie einen
Hohlraum 32 fest, welcher der Form des Polsters des Automobilsitzes
entspricht.
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Bei der Anwendung wird das obere
Formwerkzeug 28 vom unteren Formwerkzeug 24 gelöst, und
es wird eine vorherbestimmte Menge einer flüssigen aufschäumbaren
Polyurethansubstanz in das untere Formwerkzeug 24 eingebracht.
Das obere Formwerkzeug 28 und das untere Formwerkzeug 24 werden
geschlossen und so in Kontakt gebracht, dass das Formwerkzeug abgedichtet
wird, und die flüssige
aufschäumbare
Polyurethansubstanz quillt auf, wobei sie die im Hohlraum 32 befindliche
Luft verdrängt.
Diese verdrängte
Luft tritt aus dem Hohlraum 32 durch eine relativ große Trennebenen-
Entgasungsöffnung 36 und
durch einen oder mehrere kopfseitige Entgasungskanäle 38 in
dem oberen Formwerkzeug 28 aus. Während die Polyurethansubstanz
aufquillt, findet zudem in dem Hohlraum 32 die Polymerisation
der Substanz statt, die von der Entwicklung von gasförmigem CO2 begleitet wird. Dieses gasförmige CO2 kann auch aus dem Hohlraum 32 durch
die Trennebenen-Entgasungsöffnung 36 und
durch die kopfseitigen Entgasungskanäle 38 austreten. Wie
den Sachkundigen auf diesem Gebiet gut bekannt ist (und nicht in
den Rahmen dieser Diskussion fällt),
polymerisiert die flüssige
aufschäumbare
Polymersubstanz und härtet
schließlich
vollständig
aus, wobei sie die Gestalt des Hohlraumes 32 annimmt.
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Wie dem Sachkundigen auf diesem Gebiet auch
bekannt ist, muss die Menge der flüssigen aufschäumbaren
Polyurethansubstanz, die in den Hohlraum 32 eingebracht
wird, so ausgewählt
werden, dass gewährleistet
wird, dass der Hohlraum 32 grundsätzlich vollständig gefüllt wird,
um das Auftreten von Blasen und anderen Schäumfehlern des Formgegenstandes
zu vermeiden. Während
die Bestimmung der richtigen Menge an flüssiger aufschäumbarer
Polyurethansubstanz für
ein spezielles Formwerkzeug im Allgemeinen berechnet werden kann,
wenn man ein Formwerkzeug der ersten Generation wie beispielsweise
das Formwerkzeug 20 benutzt, so ist es bislang erforderlich
gewesen, eine Überschussmenge
an Polymersubstanz in das Formwerkzeug einzubringen, um das Material
auszugleichen, welches sich durch die Trennebenen-Entgasungsöffnung 36 und
die kopfseitigen Entgasungskanäle 38 hindurch
bewegt und aus diesen austritt. Während diese Überschussmenge
dazu beiträgt
zu gewährleisten,
dass der Hohlraum 32 so gefüllt wird, dass das Auftreten
von Blasen und anderen Schäumfehlern
in den Formgegenständen
vermieden wird, ist diese Überschussmenge
in der Tat einfach ein Verlust von wertvollem Rohmaterial, welcher
in einer weiteren, der Herstellung nachfolgenden Stufe, auf eine
aufwendige Art und Weise entfernt werden muss.
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In diesen Formwerkzeugen der ersten
Generation treten während
des Formprozesses die von der aufquellenden Substanz erzeugte Luft
und Reaktionsgase aus dem Hohlraum 32 durch die Trennebenen-Entgasungsöffnung 36 und
durch die kopfseitigen Entgasungskanäle 38 aus, bis der
Schaum die Höhe
von deren jeweiligen Eingängen
erreicht.
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An diesem Punkt führt jedes weitere Aufquellen
des Schaumes zu einer Bewegung des Schaumes in die Trennebenen-Entgasungsöffnung 36 und/oder
die kopfseitigen Entgasungskanäle 38.
In dem einfachsten Fall eines Hohlraumes ohne Unregelmäßigkeiten
erreicht der Schaum das Niveau der Trennebenen-Entgasungsöffnung und/oder der Entgasungskanäle ungefähr zur gleichen
Zeit, was gewöhnlich
zum Zeitpunkt des maximalen-Aufquellen des Schaums oder in der Nähe dieses
Zeitpunkts der Fall ist. Unter der Voraussetzung, dass die richtige Menge
an flüssiger
aufschäumbarer
Polyurethansubstanz in den Hohlraum eingebracht worden ist, tritt somit
nur eine geringe Menge des Schaumes in die Trennebenen-Entgasungsöffnung und/oder
die Entgasungskanäle,
während
der Hohlraum 32 vollständig
ausgefüllt
wird.
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Wie in 1 dargestellt
ist, weisen jedoch in der Praxis die meisten Formwerkzeuge Unregelmäßigkeiten
in ihren Hohlräumen
wegen verschiedener Merkmale, die vom Formgegenstand verlangt werden,
auf. In einem derartigen Fall verändern sich typischerweise die
Stärke
und die Gestalt des Hohlraumes 32 quer über den Hohlraum, und so kann
es vorkommen, dass der Eingang zu der Trennebenen-Entgasungsöffnung 36 und
zu den kopfseitigen Entgasungskanälen 38 in dem Formwerkzeug
daher in unterschiedlichen Höhen
angeordnet sind, was davon abhängt,
wo sie mit dem Hohlraum 32 in Verbindung stehen. Weiterhin
können
innerhalb des Hohlraumes 32 auch örtliche Bereiche mit veränderlichem
Druck auftreten, welche auf die Art und Weise zurückzuführen sind,
wie sich der Schaum und die erzeugten Gase darin sammeln und sich
zwischen den darin befindlichen Unregelmäßigkeiten bewegen; und demzufolge
kann sich das Niveau der aufquellenden Schaummasse in den verschiedenen
Teilen des Hohlraumes 32 zu unterschiedlichen Zeiten verändern.
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Infolge der oben erwähnten Faktoren
erreicht der Schaum in dem Hohlraum typischerweise das Niveau der
Trennebenen-Entgasungsöffnungen und/oder
verschiedenen Entgasungskanäle
zu unterschiedlichen Zeiten, während
sich der Schaum noch im Aufquellen befindet. Beispielsweise in einem
Bereich, in welchem der Kopf des Hohlraumes 32 niedriger
als die ihn umgebenden Bereiche ist, wie das in 1 mit 40 bezeichnet ist, kann
der Schaum schnell die kopfseitigen Entgasungskanäle 38 erreichen. Während der
Schaum in dem Rest des Hohlraumes 32 noch ansteigt und
noch nicht ausgehärtet
ist, kann eine relativ beträchtliche
Menge an Schaum in die kopfseitigen Entgasungskanäle 38 in
diesem Bereich eintreten.
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Da die Menge an Schaum, welche in
die Trennebenen-Entgasungsöffnungen 36 und
die kopfseitigen Entgasungskanäle 38 eintritt,
die im Hohlraum 32 verbleibende Menge an Schaum um die
gleiche Menge verringert, ist es erforderlich, dass die Menge an
flüssiger
aufschäumbarer
Polyurethansubstanz, die in den Hohlraum 32 eingebracht
wird, eine Menge umfasst, die über
diejenige hinausgeht, die für
das Füllen
des Hohlraumes 32 erforderlich ist, um den Schaum auszugleichen,
der in die Trennebene und Entgasungsöffnungen eingetreten ist. Während diese Überschussmenge
für den
einwandfreien Betrieb des Formwerkzeuges nach dem Stand der Technik
notwendig ist, stellt sie im Wesentlichen verlorengegangenes Material
dar, welches auf eine aufwendige Art und Weise in einer der Herstellung
nachfolgenden Stufe entfernt werden muss und demzufolge die Kosten
für die
Formgebung des Gegenstands erhöht.
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Wie in der 2 dargestellt ist, bildet ferner der
Schaum, welcher in die kopfseitigen Entgasungskanäle 38 eintritt,
"Pilze" 54 (dargestellt mit einer gestrichelten Linie)
aus verlorengegangenem Material auf dem Formgegenstand 50.
Ferner bildet das Material, welches in die Trennebenen-Entgasungsöffnungen 36 eintritt,
"Pfannkuchen" 55 aus verlorengegangenem Material auf dem
geformten Gegenstand 50. Typischerweise müssen die
Pilze 54 und die Pfannkuchen 55 von dem Gegenstand 50 abgetrennt und
von dem Formwerkzeug 20 entfernt werden, und zwar vor dem
Aufbringen des Fertigbezuges, um einen fertig bezogenen Gegenstand
mit einem akzeptablen Aussehen und einer akzeptablen Struktur zu gewährleisten
und um das Formwerkzeug 20 für. eine Wiederbenutzung herzurichten.
Die Notwendigkeit, die Pilze 54 und die Pfannkuchen 55 zu
entfernen, führt
zu einem erhöhten
Arbeitsaufwand und zu damit verbundenen Kosten bei der Herstellung
des geformten Produktes.
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Zusätzlich zu der Überschussmenge
an flüssiger
aufschäumbarer
Polyurethansubstanz, welche hinzugefügt wird, um das in die Entgasungsöffnungen
eingedrungene Material auszugleichen, wird außerdem eine Überschussmenge
an flüssiger
aufschäumbarer
Polyurethansubstanz hinzugefügt,
um Prozessveränderungen
zu kompensieren, welche auf Veränderungen
der Temperatur, der Feuchtigkeit, des Umgebungsdruckes und geringfügiger Abweichungen
in der Zusammensetzung der flüssigen
aufschäumbaren
Polyurethansubstanz zurückzuführen sind.
Demzufolge ist bei diesen Formwerkzeugen der ersten Generation nach
dem Stand der Technik der Verlust von Material, welches aus den
Entgasungsöffnungen
austritt, unvermeidlich.
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In den US-Patenten 5.356.580, 5.482.721 und
5.587.183 (zusammen als "Patente von Clark et. al." bezeichnet)
wird ein Formwerkzeug einer zweiten Generation offenbart. Dieses
Formwerkzeug der zweiten Generation, wie es von den Patenten von Clark
et. al. aufgezeigt wird, ersetzt die in der 1 weiter oben beschriebenen Trennebenen-Entgasungsöftnungen 36 durch
die verbesserte Trennebenen-Entgasungsöffnungen. Diese verbesserten Trennebenen-Entgasungsöffnungen
sind hochwirksame Entgasungsöffnungen,
welche den Hauptumfang der Entgasung des Formwerkzeughohlraumes übernehmen.
Dieses von den Patenten von Clark et al. aufgezeigte Formwerkzeug
der zweiten Generation ersetzt die weiter oben beschriebenen kopfseitigen
Entgasungskanäle 38 der 1 durch ein verbessertes
System von kopfseitigen Entgasungsöffnungen. Wie auf dem Fachgebiet
bekannt ist, werden Systeme von kopfseitigen Entgasungsöffnungen
benötigt,
um begrenzte Bereiche (d.h. solche Bereiche, die von den Trennebenen-Entgasungsöftnungen
abgetrennt sind) des Formwerkzeughohlraumes zu entgasen. Unter Bezugnahme
auf die 3 und 4 soll eine Diskussion der
Wirkungsweise dieses verbesserten Systems der kopfseitigen Entgasungsöffnungen
der zweiten Generation folgen.
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Unter Bezugnahme auf die 3 und 4 wird ein System von kopfseitigen Entgasungsöffnungen 60 dargestellt.
Dieses System von kopfseitigen Entgasungsöffnungen 60 umfasst
eine zylindrische Bohrung 62 und einen Austragsstift 64,
welcher innerhalb der zylindrischen Bohrung 62 angeordnet
ist. Die Außenseite
der zylindrischen Bohrung 62 enthält einen Gewindeabschnitt 66,
welcher in einen (nicht dargestellten) komplementären, mit
Gewinde versehenen Abschnitt des Formwerkzeuges eingreift. Bei der
dargestellten Ausführungsform
hat der Abschnitt des Austragsstiftes 64, welcher der Öffnung der
zylindrischen Bohrung 62 am nächsten ist, einen hexagonalen
Querschnitt. Die sechs Stellen auf dem hexagonalen Querschnitt des
Austragsstiftes 64 befinden sich in Kontakt mit der zylindrischen
Bohrung 62 und legen sechs segmentförmige Entgasungskanäle 68 fest.
Das (nicht dargestellte) nächstgelegene
Ende des Austragsstiftes 64 hat einen zu der zylindrischen Bohrung 62 komplementären Querschnitt.
Eine (nicht dargestellte) Öffnung
befindet sich zwischen dem weiter entfernt gelegenen Endstück und dem
(nicht dargestellten) nahe gelegenen Ende des Austragsstiftes 64,
um den Gasen das Eintreten in die Entgasungskanäle 68 und das Austreten
aus dem System der kopfseitigen Entgasungsöffnungen 60 zu ermöglichen.
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Das System der kopfseitigen Entgasungsöffnungen 60 ist
in ein Formwerkzeug wie beispielsweise in das Formwerkzeug 20 (1) eingebaut, wo es gewöhnlich jeden
der Entgasungskanäle 38 ersetzt. Bei
der Anwendung wird die flüssige
aufschäumbare Polyurethansubstanz
in den Hohlraum 32 eingebracht, und das untere Formwerkzeug 24 und
das obere Formwerkzeug 28 werden abdichtend miteinander
in Kontakt gebracht. Die Luft im Hohlraum 32 und die Gase,
die durch die chemische Reaktion entstehen, welche in der aufquellenden
Substanz abläuft,
werden durch die Entgasungskanäle 68 abgeleitet.
Die Viskosität
dieser Gase ist dergestalt, dass sie relativ leicht durch die Entgasungskanäle 68 abströmen. Sobald
das Niveau des Schaumes indem Formwerkzeug 20 den Eingang
zu den Entgasungskanälen 68 erreicht
hat, tritt Schaum in die Entgasungskanäle 68 ein. Auf Grund
des Vorhandenseins einer durch die Entgasungskanäle 68 bedingten Drosselung
für die
aufquellende Substanz kann sich Letztere nur langsam durch die Entgasungskanäle 68 bewegen.
Unter der Voraussetzung, dass die Dicke der Entgasungskanäle 68 richtig
ausgewählt wurde,
wird die flüssige
aufschäumbare
Polymersubstanz darin zum Stillstand kommen, bevor sie eine merkliche
Entfernung längs
der Entgasungsöffnungen
zurückgelegt
hat und bevor sie die (nicht dargestellte) Austrittsöffnung des
Systems der kopfseitigen Entgasungskanäle 60 erreicht.
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Sobald die Expansion der Formmasse
vollständig
erfolgt ist, wird der Formgegenstand aus dem Formwerkzeug 20 herausgenommen.
Dies erfolgt dadurch, dass man das untere Formwerkzeug 24 und das
obere Formwerkzeug 28 öffnet
und den Schaumgegenstand aus dem unteren Formwerkzeug 24 heraus
nimmt. Während
des Öffnens
des Formwerkzeuges wird jegliches Schaummaterial, welches in die Entgasungskanäle 68 eingedrungen
ist, von dem Schaumgegenstand abgerissen. Derartiges abgerissenes
Material führt
zu einer Verstopfung der Entgasungskanäle 68 und muss daher
vor der Wiederverwendung des Formwerkzeugs 20 entfernt
werden. Dies wird dadurch erreicht, dass man den Austragsstift 64 in
Richtung auf das weiter weg gelegene Ende der zylindrischen Bohrung 62 (4) und über dieses Ende hinaus schiebt.
Wie in den Patenten von Clark et. al. beschrieben wird, führt diese
Schiebebewegung dazu, dass das (nicht dargestellte) nahe gelegene
Ende des Austragsstiftes 64 (d. h. dasjenige Stück, welches
einen zu der zylindrischen Bohrung 62 komplementären Querschnitt
hat) jegliches Schaummaterial, welches die Entgasungskanäle 68 verstopft,
aus der zylindrischen Bohrung 62 hinausbefördert.
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Während
die von den Patenten von Clark et al. aufgezeigten kopfseitigen
Entgasungsöffnungen bei
dem Formwerkzeug der zweiten Generation des Standes der Technik
einen wesentlichen Fortschritt der Technik darstellen, gibt es dennoch
Raum für Verbesserungen.
Im speziellen Fall geht es darum, dass, während das die Entgasungskanäle 68 verstopfende
Schaummaterial, wie oben beschrieben, sauber entfernt werden kann,
dieses Entfernen die Formbeständigkeit
der Entgasungsöffnung
vermindert. Der Hauptgrund dafür
liegt darin, dass die sechs Stellen des hexagonalen Querschnittes
des Austragsstiftes 64 sich in ständigem Kontakt mit der Oberfläche der
zylindrischen Bohrung 62 befinden und gegen die Oberfläche der
zylindrischen Bohrung 62 reiben, während der Austragsstift 64 aus
der zylindrischen Bohrung 62 herausgefahren und wieder
hineingefahren wird. Außerdem
wird während
des Reinigungsschritts lediglich das Schaummaterial, das die Entgasungskanäle 68 verstopft,
aus der zylindrischen Bohrung 62 entfernt. In der Praxis
wurde jedoch für
notwendig befunden, das herausbeförderte Material vom Austragsstift 64 zu
entfernen, um zu gewährleisten,
dass die Entgasungsöffnung
für eine Wiederverwendung
bereit ist. Bei einem kommerziellen Betrieb führt dies zu einem erhöhten Arbeitsaufwand
und dem Erfordernis einer hohen Zeitgenauigkeit bei einem sich bewegenden
Karussell. In der Praxis ist es nicht möglich, mit diesen Problemen durch
die Verwendung eines Formtrennmittels fertig zu werden, da die Entgasungskanäle
68 notwendigerweise
zu klein sind, um den Gegenstand der Patente von Clark et. al. zu
bilden, und sie könnten leicht
durch das Formtrennmittel verstopft werden. Diese Probleme machen
die Systeme der kopfseitigen Entgasungsöffnungen der Patente von Clark
et. al. weniger wirksam als Trennebenen-Entgasungsöffnungen
der Patente von Clark et. al.
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Wie weiter unten ausführlich dargelegt
wird, liegt der Hauptvorteil der vorliegenden Entgasungsvorrichtung
darin, dass sie einer nicht in einer Trennebene befindlichen Entgasungsöffnung eine
verbesserte Wirksamkeit verleiht, welche derjenigen einer Trennebenen-Entgasungsöffnung nahe
kommt. Dieser Vorteil vermindert die Gesamtinvestitionskosten des
Formverfahrens. Weiterhin hat die vorliegende Entgasungsvorrichtung
ein verbessertes Selbstreinigungsvermögen, welches das Einreißen des Schaummaterials
während
der Herausnahme des Schaumgegenstandes aus der Form vermindert,
indem Schaumschwänze
erzeugt werden, welche relativ wenig abstehen und nicht notwendigerweise
von dem Schaumgegenstand entfernt werden brauchen. Dies führt zu einer
Reduzierung und in einigen Fällen sogar
zu einer Vermeidung derjenigen Arbeitskosten, die mit einer Reinigung
der von den Patenten von Clark et al. aufgezeigten kopfseitigen
Entgasungsöffnungen
verbunden sind.
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Das vorliegende Formwerkzeug enthält das, was
als eine nicht in einer Trennebene befindliche Entgasungsöffnung betrachtet
werden kann, die in der Schüssel
und/oder dem Deckel des Formwerkzeuges, vorzugsweise im Deckel,
angeordnet ist. Die Entgasungsvorrichtung enthält eine Drossel, die in einem
Gehäuse
angeordnet ist, welche zwischen einer eingefahrenen Drosselstellung
und einer ausgefahrenen Drosselstellung gegeneinander gleitend beweglich
sind. In der eingefahrenen Drosselstellung befinden sich das Gehäuse und
die Drossel im Kontakt, um in Kombination mindestens eine Öffnung festzulegen,
welche dem Gas ermöglicht,
in die Entgasungsöffnung
einzutreten und aus Ihr auszutreten. In der ausgefahrenen Drosselstellung
wird ein Abstand (z. B. ein Spalt wie beispielsweise ein Ringspalt)
zwischen dem Gehäuse
und der Drossel dergestalt festgelegt, dass jegliches Schaummaterial,
welches in die Öffnung
eingetreten ist, leicht aus der Entgasungsöffnung ohne Einreißen entfernt
werden kann, wodurch das Selbstreinigungsvermögen der Entgasungsöffnung erhöht wird.
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Unter Bezugnahme auf die 5 und 7 – 8 ist dort eine perspektivische
Ansicht einer Entgasungsvorrichtung 100 von unten dargestellt.
Die Entgasungsvorrichtung 100 umfasst ein Gehäuse 105. Dieses
Gehäuse 105 enthält einen
mit Gewinde versehenen Abschnitt 110, einen Mehrflächen Abschnitt 105 und
einen Druckzylinder 120. Wie in den 7 – 8 dargestellt ist, befindet
sich der Druckzylinder 120 in Gewindepassung mit dem Restteil
des Gehäuses 105.
An den entgegengesetzten Enden des Druckzylinders 120 ist
ein Paar von mit Gewinde versehenen Öffnungen 145, 150 angeordnet.
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Der sich an das Ende des Gehäuses 105 anschließende und
mit Gewinde versehene Abschnitt 110 enthält ein Aufnahmegefäß 125.
In der Wandung des Aufnahmegefäßes 125 befindet
sich eine Anzahl von Rillen 130. In dem Gehäuse 105 ist
ein Bolzen 135 angeordnet, welcher einen mit seinem Ende
verbundenen Kopf 140 hat. An dem anderen Ende des Bolzens 135 ist
eine (nicht dargestellte) Scheibe in dem Druckzylinder 120 zwischen
den mit Gewinde versehenen Öffnungen 145; 150 angeordnet.
Das Aufnahmegefäß 125 ist
so dimensioniert, dass es den Kopf 140 in komplementärer Weise
aufnimmt, um eine Anzahl von Entgasungskanälen festzulegen. Bei der in 5, und 7 – 8 dargestellten Ausführungsform
ist der Kopf 140 so ausgebildet, dass er eine Querschnittsgestalt
in der Form eines zweiseitig symmetrischen Trapezes hat. Wie dargestellt
ist, hat der Kopf 140 auf der an den Bolzen 135 angrenzenden
Seite eine Fläche 141 mit
kleinerem Durchmesser und auf der dem Bolzen 135 gegenüberliegenden Seite
eine Fläche
mit größerem Durchmesser.
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Bei der in 7 dargestellten Ausführungsform ist der Bolzen 135 in
die Druckkammer 120 derart hineingefahren, dass der Kopf 140 eingepasst
angeordnet ist und Berührung
zu den Wandungen des Aufnahmegefäßes 125 hat.
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Dies ist die ideale Stellung des
Kopfes 140 während
der Herstellung eines Schaumgegenstandes. Die Kombination des Kopfes 140 und
der Rillen 130 in dem Aufnahmegefäß 125 legt in dieser
Stellung eine entsprechende Anzahl von Entgasungskanälen fest,
welche mit einer Kammer 152 in Verbindung stehen, die ihrerseits
mit einem Paar von Kanälen 154 in
Verbindung steht, welche in dem Gehäuse 105 angeordnet
sind. Diese Anordnung legt demzufolge eine Öffnung fest, durch welche die
Gase in das Gehäuse 105 der
Entgasungsvorrichtung 100 eintreten und aus ihm austreten
können.
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In der in 8 dargestellten Ausführungsform ist der Bolzen 135 dergestalt
aus der Druckkammer 120 ausgefahren, dass sich der Kopf 140 entsprechend
weit weg von dem Aufnahmegefäß 125 befindet.
Dies ist die bevorzugte Stellung des Kopfes 140 nach der
Herstellung eines Schaumgegenstandes, wenn es gewünscht wird,
den Schaumgegenstand aus der Form zu nehmen. Dieser Arbeitsgang wird
weiter unten ausführlicher
beschrieben.
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Das Ausfahren und das Einfahren des
Bolzens 135 zwischen den Ausführungsformen der 7 und 8 kann dadurch erreicht werden, dass
man die mit Gewinde versehenen Öffnungen 145, 150 mit einer
Druckquelle (z. B. einer pneumatischen, hydraulischen und dergl.)
verbindet. Daher führt
die Druckbeaufschlagung des Druckzylinders 120 über die
mit Gewinde versehene Öffnung 145 zu
einem Einfahren des Bolzens 135 in Richtung des Aufnahmegefäßes 125,
wie das in 7 dargestellt
ist, während
die Druckbeaufschlagung des Druckzylinders 120 über die
mit Gewinde versehene Öffnung 150 zu einem
Ausfahren des Bolzens 135 aus dem Aufnahmegefäß 125 führt.
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Wie dargestellt ist, sind die Rillen 130 auf eine
schneckenförmige
Art und Weise auf der Fläche des
Aufnahmegefäßes 125 angeordnet.
Dies ist ein bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung und
ermöglicht
die Minimierung der Höhe
des Aufnahmegefäßes 125,
während
die Gesamtlänge
der Rillen 130 maximiert wird.
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Dieses Merkmal verbessert außerdem die Robustheit
des in den Rillen 130 produzierten Schaummaterials dergestalt,
dass es nicht ohne weiteres nach der Herausnahme des Gegenstandes
aus der Form einreißt
- dies lässt
ein Formwerkzeug mit relativ hoher Selbstreinigung zu. Vorzugsweise
haben die Rillen 130 eine Querschnittsgestalt in der Form
eines Segmentes. Vorzugsweise haben die Rillen 130 eine
Dicke in dem Bereich von ungefähr 0,127
bis etwa 1,016 mm (0,005 bis etwa 0,040 Zoll), jedoch stärker vorzuziehen
ist der Bereich von ungefähr
0,178 bis, etwa 0,889 mm (0,007 bis etwa 0,035 Zoll). Als Alternative
können
die Rillen 130 eine Querschnittsgestalt in der Form eines Quadrats,
eines Rechtecks, eines Halbkreises und dergl. haben. Hinsichtlich
der genauen Querschnittsgestalt und der Abmessungen der Rillen gibt
es keine besonderen Einschränkungen,
und sie sollten so ausgewählt
werden, dass sie das Entfernen von Schaummaterial, welches in die
Entgasungsvorrichtung 100 eingedrungen ist, erleichtert.
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Unter Bezugnahme auf die 6, in welcher ein Formwerkzeug 160 dargestellt
ist, welches aus einer Schüssel 162 und
einem Deckel 164 besteht, die auf lösbare Weise koppelbar sind,
um einen Hohlraum 166 festzulegen. In dem Deckel 164 des
Formwerkzeuges 160 ist ein Paar (?) Entgasungsvorrichtungen 100 eingebaut.
In der geschlossenen Stellung enthält das Formwerkzeug 160 eine
Trennebene 168, welche in einer bevorzugten Ausführungsform außerdem eine
(nicht dargestellte) Trennebenen-Entgasungsöffnung enthält wie beispielsweise diejenige,
die in den Patenten von Clark et. al. oder den mit diesen unter
S. N. 60/048,133 (Clark et. al.) eingereichten Patentanmeldungen
der Vereinigten Staaten, angemeldet am 30. Mai 1997, aufgezeigt wird
und die weiter oben bereits diskutiert wurde.
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Bei der Anwendung arbeiten das Formwerkzeug 160 und
die darin angeordneten Entgasungsvorrichtungen 100 auf
die folgende Art und Weise.
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Der Kopf 140 jeder Entgasungsvorrichtung 100 ist
in komplementärer
Verbindung mit dem Aufnahmegefäß 125 angeordnet,
wie das in der 7 dargestellt
ist. Die flüssige
aufschäumbare
Polymersubstanz (z. B. eine flüssige
aufschäumbare
Polyurethansubstanz) wird in den Formwerkzeughohlraum 166 eingebracht,
und die Schüssel 162 und
der Deckel 164 werden abdichtend miteinander verbunden. Die
Luft in dem Formwerkzeughohlraum 166 und die erzeugten
Gase, welche durch die chemische Reaktion entstehen, die in der
aufquellenden Substanz abläuft,
werden anfänglich
in Richtung der Entgasungsvorrichtungen 100 abgeführt, d.
h. in der durch die Pfeile A in 6 markierten
Richtung. Die Gase sind von der Art, dass sie leicht in die Entgasungsvorrichtungen 100 strömen. Daher
treten die Gase durch die Öffnungen,
welche durch die Kombination von Aufnahmegefäß 125 und Kopf 140 festgelegt
wird, gelangen danach zur Kammer 142 und treten schließlich aus
der Entgasungsvorrichtung 100 über die Kanäle 154 in dem Gehäuse 105 aus.
Weil die durch das Aufnahmegefäß 125 und
den Kopf 140 festgelegten Öffnungen unversperrt bleiben,
strömen
die Gase relativ frei vom Formwerkzeughohlraum 166 durch
die Entgasungsvorrichtungen 100 verlassen schließlich das
Formwerkzeug 160, und über
die Öffnungen
in den Entgasungsvorrichtungen 100 herrscht ein vernachlässigbares
Druckgefälle.
Vorzugsweise werden die Abmessungen der durch das Aufnahmegefäß 125 und
den Kopf 140 festgelegten Öffnungen derart ausgewählt, dass
die aufquellende aufschäumbare
Polymersubstanz erst dann in diese Öffnungen eintritt, wenn der
Druckunterschied über die
Entgasungsvorrichtung 100 ausreichend hoch ist, damit die
viskoelastische Energie der aufquellenden Mischung überschritten
wird. In der Praxis tritt dies erst dann auf, wenn die Öffnungen
durch die aufquellende Mischung verstopft worden sind, d. h. zu
einer Zeit, zu der der Formwerkzeughohlraum grundsätzlich vollständig gefüllt sein
sollte. Unter so gut wie allen Umständen dringt die aufquellende
Mischung nicht in die Kammer 152 in dem Gehäuse 105 ein.
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Sobald die aufschäumbare Polymersubstanz den
Hohlraum 166 ausgefüllt
hat, ist ein Schaumgegenstand 170 in dem Formwerkzeug 160 hergestellt worden.
Die aufschäumbare
Polymersubstanz, welche in die durch das Aufnahmegefäß 125 und
den, Kopf 140 festgelegten Öffnungen eingetreten ist, führt zur
Erzeugung von einem oder mehreren Schaumschwänzen 171, welche in
den Rillen 130 geformt wurden. An diesem Punkt ist es wünschenswert,
den Schaumgegenstand 170 zu entfernen oder aus dem Formwerkzeug
herauszunehmen. Unter Bezugnahme auf die 8 wird der Bolzen 135 dergestalt
ausgefahren, dass der Kopf 140 in gewissem Maße in den
Schaumgegenstand 170 eingedrückt wird. Wie dargestellt ist,
führt diese
Handlung zu einem gleichzeitigen Zurückziehen der Schaumschwänze 171 aus
dem Aufnahmegefäß 125,
während
das Einreißen
vom vorhergehenden abgemindert wird. Als Nächstes wird der Deckel 164 schwungvoll
geöffnet,
was zu einem Entfernen des Kopfes 140 von dem Schaumgegenstand 170 resultiert.
Der Schaumgegenstand 170 wird dann aus der Schüssel 162 Eierausgenommen
und wird in 9 dargestellt.
Wie dort dargestellt ist, hat der Schaumgegenstand zwei Dreiergruppen
von an ihm anhängenden
Schaumschwänzen 171 (anfänglich werden die
Schaumschwänze 171 eine
schneckenförmige Gestalt
annehmen) – die
gestrichelten Kreise in der 9 kennzeichnen
die Lage auf dem Schaumgegenstand 170, welche der Lage
des Kopfes 140 der Entgasungsvorrichtungen 100 entspricht,
als der Schaumgegenstand 170 geformt wurde. In 8 ist der maximale Hubweg
des Bolzens 135 dargestellt für den Fall, wo der Kopf 140 weit
weg vom Aufnahmegefäß 125 gebracht
wird. Hinsichtlich des Ausmaßes,
mit welchem der Bolzen 135 von dem Aufnahmegefäß 125 weggebracht
wird, gibt es keine besonderen Einschränkungen, aber es sollte hinreichend groß sein,
um einen Abstand zwischen dem Aufnahmegefäß 125 und dem Kopf 140 zu
schaffen (z. B. einen ringförmigen
Abstand), welcher von ausreichender Größe ist, um die Schaumschwänze 171 ohne Einreißen abzutrennen.
Daher kann ein minimaler Abstand (der z. B. kleiner als der in 8 dargestellte Abstand ist)
verwendet werden, der in einigen Fällen z. B. bis auf 3,175 mm
(1/8 Zoll) herunter gehen kann was zu einem ringförmigen Spalt
führt.
In der Praxis erreicht man dies dadurch, dass man einen Nenndruck
(z. B. 0,34 Bar bzw. 5 psi)) an die Druckkammer 120 anlegt,
um den Bolzen 135 während
des Öffnens
des Deckels 164 dergestalt auszufahren, dass, während sich
der Deckel 164 öffnet,
der Bolzen 135 weiter bis zu seinem maximalen Hubweg ausgefahren
wird, was das Herausnehmen der Schaumschwänze 171 aus den Rillen 130 ohne
Einreißen
der letzteren erleichtert.
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Unter Bezugnahme auf die 10 – 12 sind dort
Anordnungen von Kopf und Aufnahmegefäß dargestellt, die anderweitig
gestaltet sind als die in den 5 und 7 – 8 dargestellten
Anordnungen von Kopf und Aufnahmegefäß.
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Daher ist in 10 ein Kopf 140a dargestellt, welcher
einen Querschnitt in der Form eines auf dem Kopf stehenden T hat.
Der Kopf 140a findet Aufnahme in einem Aufnahmegefäß 125a.
In 11 sind ein Kopf 140b und
ein Aufnahmegefäß 125b dargestellt,
die beide einen von einem abgestumpften Ellipsoid abgeleiteten Querschnitt
haben. Bei den in den 10 und 11 dargestellten Ausführungsformen
wird während
der Herausnahme des Schaumgegenstandes aus der Form der Bolzen 135 in
Richtung des Pfeiles B von der Entgasungsvorrichtung weg ausgefahren.
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In 12 sind
ein Kopf 140c und ein Aufnahmegefäß 125c dargestellt.
Diese Anordnung ist ähnlich
derjenigen, die in den 5 und 7 – 8 dargestellt ist,
jedoch mit der Ausnahme, dass in 12 die
Fläche 141c mit
dem kleineren Durchmesser an der dem Bolzen 135 gegenüberliegenden
Seite des Kopfes 140c liegt und die Fläche 142c mit dem größeren Durchmesser
an der an den Bolzen 135 angrenzenden Seite des Kopfes 140c vorhanden
ist – d.
h. dies ist gerade das Umgekehrte der in den 5 und 7 – 8 dargestellten Flächen mit
unterschiedlichen Durchmessern. Die Folge davon ist, dass sich während der Herstellung
des Schaumgegenstandes der Bolzen 135 in der ausgefahrenen
Stellung befindet und während
der Herausnahme des Schaumgegenstandes aus der Form der Bolzen 135 in
der Richtung des Pfeiles C in die Entgasungsvorrichtung hineingefahren
wird. Die Sachkundigen auf diesem Gebiet werden gleich erkennen,
dass eine Umkehrung der Durchmesser der Flächen, wie sie in der 12 ausgeführt ist,
bei einem Kopf mit unterschiedlichem Querschnitt verwendet werden
kann - z. B. einem Kopf 140b, welcher in 11 dargestellt ist und dergl.
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Unter Bezugnahme auf die 13 – 14 wird dort
eine abweichende Ausführungsform
der vorliegenden Entgasungsöffnung
dargestellt. Daher wird dort eine Entgasungsvorrichtung 200 dargestellt, welche
ein Gehäuse 205 umfasst.
Dieses Gehäuse 205 enthält einen
mit Gewinde versehenen Abschnitt 210, einen (nicht dargestellten)
Mehrflächen-Abschnitt
und einen Druckzylinder (der nicht dargestellt ist, jedoch demjenigen ähnlich ist,
der in den 5 und 7 – 8 dargestellt
ist und weiter oben bereits diskutiert wurde).
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Der an das Ende des Gehäuses 205 angrenzende
und mit Gewinde versehene Abschnitt 210 enthält ein Aufnahmegefäß 225.
In dem Gehäuse 205 ist
ein Bolzen 235 angeordnet, mit dessen Ende ein Kopf 240 verbunden
ist. An diesem Kopf 240 ist ein schneckenförmiger Abstandskalter 243 angebracht,
welcher dazu dient, den Kopf 240 in einem gewissen Abstand
von dem Aufnahmegefäß 225 zu halten.
Wie dargestellt, ist das Aufnahmegefäß 225 so dimensioniert,
dass es den Kopf 240 auf komplementäre Weise aufnimmt, welche in
der Kombination mit dem schneckenförmigen Abstandskalter 243 dazu
dienen, einen schneckenförmigen
Entgasungskanal 244 festzulegen. In der dargestellten Ausführungsform
ist der Kopf 240 so ausgebildet, dass er eine Querschnittsgestalt
in der Form eines zweiseitig symmetrischen Trapezes hat. Wie dargestellt
ist, hat der Kopf 240 auf der dem Bolzen 235 angrenzenden Seite
eine Fläche 241 mit
kleinerem Durchmesser und auf der dem Bolzen 235 entgegengesetzten
Seite eine Fläche 242 mit
größerem Durchmesser.
Die Wirkungsweise der Entgasungsvorrichtung 200 und ihre
Anwendung in einem Formwerkzeug zur Herstellung eines Schaumgegenstandes ähneln denen
der Entgasungsvorrichtung 100, welche weiter oben mit Bezug
auf die 5 – 9 beschrieben wurde: Die
Vorteile, welche aus der vorliegerden Entgasungsöffnung und dem vorliegenden
Formwerkzeug erwachsen, sind zahlreich. Wie weiter unten noch ausführlich dargelegt
werden soll, liegt der Hauptvorteil der vorliegenden Entgasungsvorrichtung
darin, dass sie einer kopfseitigen Entgasungsöftnung eine höhere Wirksamkeit
verleiht, welche derjenigen einer Entgasungsöftnung mit Trennebene nahe
kommt. Dieser Vorteil vermindert die Gesamtinvestitionskosten des Formverfahrens.
Außerdem
hat die vorliegende Entgasungsöffnung
ein verbessertes Selbstreinigungsvermögen, welches das Einreißen des
Schaummaterials während
der Herausnahme des Schaumgegenstandes aus der Form vermindert.
Dies führt
zur Verminderung oder in einigen Fällen gar zum Wegfall von Arbeitskosten,
welche mit einer Reinigung der in den Patenten von Clark et al.
aufgezeigten kopfseitigen Entgasungsöffnungen verbunden sind. Diese verbesserten
Merkmale der Selbstreinigung der vorliegenden Entgasungsöffnung ermöglichen
die Benutzung größerer Entgasungsöffnungen,
was zu einer Verbesserung der Entgasungswirksamkeit der Vorrichtung
führt.
Es wurde in der Tat festgestellt, dass eine vierfache Verbesserung
der Entgasungsfläche
(d. h. die Fläche,
die für
die Aufnahme von Schaummaterial zur Verfügung steht) mit der vorliegenden
Entgasungsöftnung
erreicht werden kann, wenn man sie mit den in den Patenten von Clark
et al. aufgezeigten kopfseitigen Entgasungsöffnungen vergleicht. Außerdem führt die
vorliegende Entgasungsöffnung
zur Erzeugung von Schaumschwänzen,
welche relativ wenig abstehen und an dem Gegenstand für eine weitere
Verarbeitung (z. B. als Anbringen eines Ausstattungsbezugs) verbleiben
können.
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Man kann sich vorstellen, dass es
unter vielen Umständen
wünschenswert
ist, die vorliegende Entgasungsöffnung
mit den Trennebenen-Entgasungsöftnungen,
wie sie in den Patenten von Clark et. al. und in den mit diesen
eingereichten Patentanmeldungen der Vereinigten Staaten unter S.N. 60/048,133
(Clark et. al.), angemeldet am 30. Mai 1997, aufgezeigt werden,
in einem einzigen Formwerkzeug zu kombinieren. Die Konstruktion
eines derartigen Formwerkzeugs wird von den Sachkundigen auf diesem
Gebiet angesichts der oben gegebenen Beschreibung und der Darlegungen
der Patente von Clark et. al. und der mit diesen eingereichten Patentanmeldung
von Clark et. al. klar erkannt.
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Ebenso werden die Sachkundigen auf
diesem Gebiet erkennen, dass weitere Veränderungen möglich sind, ohne von dem Rahmen
der Erfindung, wie er in den beigefügten Ansprüchen offenbart wird, abzuweichen.
Somit ist es bei einer derartigen Ausführungsform möglich, die
dargestellten Entgasungsöffnungen
so abzuändern,
dass sie einen Unterdruck aufweisen, wenn sie zur Umgebungsluft
geöffnet werden,
um die Menge an Reaktionsstoffen zu verringern, die für die Herstellung
des Schaumgegenstandes notwendig ist. Bei einer anderen derartigen
Ausführungsform
können
die in den dargestellten Ausführungsformen
gezeigten Rillen und/oder Abstandshalter durch geradlinige, gekrümmte oder
auf eine andere Weise gestaltete Rillen und/oder Abstandshalter
ersetzt werden. Bei noch einer anderen derartigen Ausführungsform
ist es möglich,
dass sich diese sowohl am Kopf als auch am Aufnahmegefäß der Entgasungsvorrichtung
befinden (diese Rillen können
zueinander ausgerichtet sein oder nicht). Bei einer noch anderen
derartigen Ausführungsform
ist es möglich,
die Ausführungsform
der 13 – 14 dergestalt zu modifizieren,
dass der schneckenförmige
Abstandshalter 243 an dem Aufnahmegefäß 225 angeordnet wird.
Bei einer noch weiteren Ausführungsform
ist es möglich,
den in den dargestellten Ausführungsformen
an dem Bolzen befestigten Kopf stationär zu halten und das Aufnahmegefäß bezüglich des Kopfes
zu bewegen. Weitere Veränderungen
werden den Sachkundigen auf diesem Gebiet bekannt sein.