DE697791C

DE697791C - Gegen alkalische Fluessigkeiten widerstandsfaehige Gefaesse und Geraete

Info

Publication number: DE697791C
Application number: DE1938P0076953
Authority: DE
Inventors: Dr Phil Werner Rath
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1938-03-11
Filing date: 1938-03-11
Publication date: 1940-10-23

Description

Gegen alkalische Flüssigkeiten widerstandsfähige Gefäße und Geräte Gegenüber metallischen Werkstoffen -und auch gegenüber Kunstharzen zeichnen sich die keramischen Werkstoffe durch eine hervorragende Säurefestigkeit aus. Auch die Laugenfestigkeit dieser Stoffe ist verhältnismäßig gut. Bei höhemen Temperaturen oder höherem Laugengehalt wäßriger Lösungen werden indessien die bekanntem keramischen Baustoffe, wie Steinzeug, Porzellan, Steatit, chernis'ch aufgeschlossen, wobei eine fortschrehende Zersetzung und Zermürbung der Oberfläche eintritt. Es wurde nun gefunden, daß sich gegen ,alkalische Flüssigkeiten widerstandsfähige Gefäße und Geräte aus solchen dichtsinternden keramischen Stoffen herstellen lassen, in denen die" Kieselsäure überwiegend durch Titandioxyd ersetzt ist und die ganz oder zum großen Teil aus Tita,ndi.-oxyd, z. B. in Form von Rutil, und/oder Erdalkalititanaten bestehen. Es ist naturgemäß vorteilhaft, möglichst alkaliarme Massen zu verwenden und als Sinterungsmittel Erdalkalien zu benutzen. Es :empfiehlt sich, die zur Verarbeitung notwendigen Zuschläge an Ton, Kaolin oder Spieckstein möglichst niedrig zu halten und, um die keramischen Werkstoffe bildsam zu machen, notwendigenfalls hierzu geeignete organische Mittel, wie Stärke, Dextrin, Leim, Gummi ärabieum, :oder auch anorganische Mittel, wie Bentonit, Montmorillonit u. dgl., zu benutzen. Auch Zuschläge vorn hochtonerdehaltigen Stoffen, wie Tonerdehydrat, gebrannte Tonerde, Sillimanit, können den Massen beigegeben werden. Beispieisweiseempfiehlt es sich, den gleichzeitig titandioxyd- !und .aluminiumoxydhaltigen Massen einen so hohen Erdalkalianteil zu geben, daß sich neben Titanaten auch Erdalkalialuminate bilden können. Als Sinterungsmittel ist z B. Bariumoxyd, das -als Bariumcarbonat bee`;, fügt werden kann, besonders geeignet.
Vorteilhaft für laugenfeste Gefäße und G-t- -räte sind insbesondere solche der vorerwähn= ten Massen, die weniger .als 30% Kieselsäure enthalten.
Geräte aus derartigen keramischen Werkstoffen sind auch ausgezeichnet gegen Laugen höher Anreicherung und hoher Temperatur widerstandsfähig und selbst gegen geschmolzene Alkalien haben sie eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit.
Durch Vergleichsversuche wurde beispielsweise festgestellt, daß beim Behandeln mit ioo;'oiger Kalilauge bei 9o° nach 140 Stunden bei Porzellan und Steatit eine Abnützung von 12 bis 16X io-3cm3 je Quadratzentimeter der beanspruchten Fläche eintrat. Im Gegensatz dazu betrug die Abnutzung bei den erfindungsgemäß zusammengesetzten Massen nur O, 5 X 1O-3 Cm3/cm2.
Keramische Massen mithohemTitandioxydgebalt sind .an sich bekannt und haben insbesondere für elektrotechnische Zwecke Anwendung gefunden. Ferner sind nur geringe Mengen von Kieselsäure, jedoch feuerfeste Oxyde, u. a. Rutilenthaltende Massen, bekannt, die zur Herstellung von Heizkörpern, Heizplatten u. dgl. dienen oder sich zum dichten, rissefreien Verschmelzen mit Gläsern eign,en. Es war jedoch bisher nicht bekannt, daß sich titandioxydhaltige keramische Werkstoffe durch höhe Alkalibeständigkeit auszeichnen: Soweit gegen alkalische Schmelzprozesse beständige keramische Werkstoffe bekannt waren, handelte es sich nicht um Erzeugnisse, die zu seinem wesentlichen Teil aus Titan:-,oxyd bzw. aus Titanverbindungen aufgebaut :find, sondern -um Magnesia- und Dolomitzegel, deren Massebestandteile durch einen geringen Zusatz von kolloidem Titandioxyd bildsam gemacht werden. Bei diesen Erzeugnissen spielt das Titandioxyd nur die QRolle .eines Fl@ußmittels, wobei die bessere Alkalibeständigkeit durch die geringere Porosität des gebrannten Erzeugnisses bedingt ist. Das Titandioxyd- ist bei diesen bekannten Erzeugnissen nicht in dem Maße am Aufbau des Werkstoffes beteiligt, daß seine Eigenschaften das chemische Verhalten des Fertigerzeugnisses maßgeblich beeinflussen.

Claims

PAXENTANSPRÜCHE i. Die Verwendung dichtsinternder keramischer Massen; die ganz,oder zum großen Teil aus TiO2 und/oder Erdalkalititanaten bestehen, zum Herstellen von gegen alkalische Flüssigkeiten widerstandsfähigen Gefäßen oder Geräten:
2. Die Verwendung von Massen nach Anspruch i, die noch Tonerde enthalten.
3. Die Verwendung von Massen nach den Ansprüchen i und 2, die aus keramischen Werkstoffen, wie Porzellan, Steinzeug oder Steatit bestehen, in denen die Kieselsäure überwiegend durch Titanoxyd ersetzt ist. q.. Die Verwendung von Massen nach den Ansprüchen i bis 3, die weniger als 3o% Kieselsäure enthalten.