DE590357C

DE590357C - Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Koerper

Info

Publication number: DE590357C
Application number: DES98763D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-05-19
Filing date: 1931-05-19
Publication date: 1933-12-30

Description

Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Körper Zusatz zum Patent 565 889 In dem Patent 565 889 ist ein Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Körpern beschrieben. Im Schmelzverfahren erzeugte, in der Hauptsache Oxyde des Magnesiums, Chroms, Aluminiums und Siliciums enthaltende Massen werden gekörnt und die körnige Masse mit Chromerz in fein gemahlenem Zustande; gegebenenfalls auch unter Zusatz organischer oder anorganischer Klebstoffe, vermischt, die Mischung verformt und die Formlinge gebrannt.
Die vorliegende Erfindung stellt einen weiteren Ausbau dieses Verfahrens dar. Auch hier werden körnige Massen als Grundstoff benutzt, die durch entsprechende Zerkleinerung erkalteter Schmelzen erhalten sind, und in gleicher Weise erfolgt die Bindung dieser körnigen Massen durch Chromit bzw. Chromerz in fein -erteiltem Zustande.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die körnige Masse als -Hauptbestandteile Magnesiumoxyd und Aluminiumoxyd enthält und praktisch chromoxydfrei gehalten wird und das Brennen der mit dem Bindemittel versetzten geformten Massen bei solchen Temperaturen erfolgt, daß Erweichung des Bindestoffes eintritt. Im Schmelzverfahren erzeugte Massen bzw. Körner, welche als Hauptbestandteil Magnesia oder Tonerde oder beide Stoffe enthalten, besitzen schon hochgeschätzte feuerfeste Eigenschaften, bedürfen aber noch der Verbesserung, um allen Anforderungen, insbesondere bezüglich Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe, zu entsprechen.. Werden derartige Massen in zerkleinertem Zustande mit üblichen Bindemitteln zu Formkörpern verarbeitet - in Vorschlag gebracht ist hierfür die Benutzung toniger Stoffe, Wasserglas, Sorelzement, Magnesium-, Aluminium-, Chromhydroxyd -, dann weisen die so hergestellten Körper durch den bindenden Stoff schlechtere Eigenschaften auf als die Grundmasse.
Werden andererseits solche im Schmelzverfahren erhaltene Massen gepulvert und z.B. mit-pulvrigem Chromerz vermischt, wie es bereits vorgeschlagen ist, dann weisen die Körper nicht Feuerfestigkeit und Druckfeuerbeständigkeit auf, wie sie körniges Gut bzw. unter Verwendung körnigen Gutes hergestellte Formkörper besitzen.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei Benutzung fein verteilter Chromerze als Bindemittel die den sonst üblichen Binde--mitteln anhaftenden Nachteile vermieden, vielmehr eine Verbesserung der Erzeugnisse hinsichtlich Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe erreicht wird. Wird der Rohformling bei Temperaturen gebrannt, daß eine Erweichung des Chromerzes eintritt, so wird die Grundmasse wohl von dem bindenden Stoff durchsetzt. Soweit Wechselwirkungen zwischen Grundmasse und Bindestoff auftreten, ist damit nur eine Verbesserung verbunden.
Die Benutzung von Chromerzen als Zuschlag zu feuerfesten Massen als solche ist bekannt. So hat man vorgeschlagen, chromerzhaltige Magnesitsteine herzustellen und andererseits auch Chromerz als Bindemittel für calcinierten Bauxit zu wählen. Die bekannte Benutzung von Chromerz sollte vor allem der Erhöhung der Festigkeit und der Dichte dienen: Eine Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Körper gegen chemische Angriffe wurde weder bezweckt noch erreicht. -Von Vorteil bei der Anwendung der Erfindung ist es, da die bindende Wirkung der Chromerze erst bei höheren Temperaturen wirksam wird, zur Erleichterung der Formgebung organische, bindend wirkende bzw. klebend wirkende Stoffe zuzusetzen. Auf der anderen Seite ist es unter Umständen vorteilhaft, der Masse den Erweichungspunkt des Chromerzes herabsetzende Substanzen, z. B. Oxyde des Eisens, zuzugeben.
Erfindungsgemäß erzeugte Körper zeichnen sich durch besondere Qualität aus; vor allem zeigen die Körper hohe Feuerfestigkeit, einen sehr hohen Druckerweichungspunkt, ein sehr günstiges Ausdehnungsverhalten und hohen Widerstand gegen Temperaturwechsel. Betont sei auch die besondere Eignung der neuartigen Körper zur Herstellung von Gewölben u. dgl., wo oft stark oxydierende Wirkungen auftreten können. Für solche Zwecke ist die Benutzung von chromoxydfreien, im Schmelzverfahren erzeugten Massen als Grundstoff besonders vorteilhaft.
Ausführungsbeispiel Ein erkalteter Schmelzkuchen, der neben geringen Mengen Kieselsäure, Titanoxyd und Eisenoxyd im wesentlichen aus Tonerde und Magnesia bestand, wurde auf eine Korngröße von -o bis 5 mm zerkleinert. Durch Siebung wurde der Masse das Staub- bzw.@ Mehlförmige entzogen und das verbleibende Korngemisch mit 8 °/o Chromitmehl sowie q. °% organischer Klebemittel und Wasser versetzt. Die Masse wurde gut durchgearbeitet, mit hydraulischen Pressen zum Formkörper gestaltet und die Körper anschließend in üblicher Weise gebrannt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Ausbau des Verfahrens gemäß Patent 565 889 zur Herstellung hochfeuerfester Körper unter Verwendung von geringen Mengen fein verteilter Chromerze als Bindestoff für körnige, im Schmelzverfahren erzeugte Massen, dadurch gekennzeichnet, daß die körnige Masse als Hauptbestandteile Magnesiumoxyd und Aluminiumoxyd enthält und praktisch chromoxydfrei gehalten wird und Brennen der mit dem Bindemittel versetzten geformten Mischung bei solchen Temperaturen erfolgt, daß Erweichung des Bindestoffes eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung organischer, klebend wirkender Stoffe als Zusatzmittel.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse Oxyde des Eisens zugesetzt werden.