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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung liegt auf dem Gebiet der diagnostischen Bildgebung und
betrifft ein Peptid-Targeting-Mittel, das zum Abzielen auf Entzündungsstellen
geeignet ist.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Kunst der diagnostischen Bildgebung nutzt abzielende Mittel („targeting
agents"), die durch
selektive Bindung oder Lokalisierung von Stellen innerhalb des Körpers bei
der Auflösung
der Abbildung, an der ein diagnostisches Interesse besteht, mithelfen.
Monoklonale Antikörper
wurden beispielsweise so entwickelt, dass sie eine hohe Affinität und Spezifität für bestimmte
Krebszellen haben und daher für
die Bildgebung von Tumoren nützlich
sind. Trotz hoher Affinität
und Spezifität
liefern jedoch Antikörper
keine idealen Bildgebungsmittel, da sie teuer in der Herstellung
auf industriellem Maßstab
sind und schlechte Markierungseigenschaften aufweisen. Insbesondere
neigen Metall-Markierungen dazu, an zahlreiche Bindungsstellen geringer
Affinität an
Antikörpern
zu binden und werden in vivo freigesetzt, was zu einer unerwünschten
Akkumulierung der Markierung an Nicht-Zielstellen führt. Ein
alternatives Targeting-Mittel
für Antikörper sind
kleine Rezeptor-bindende Peptide. Peptide bieten den Vorteil einer
effizienten Markierung, was durch Konjugation an verschiedene Chelat-bildende
Moleküle
erleichtert wird. Andere Vorteile von Peptiden gegenüber Antikörpern sind
ihre einfache Synthese, ihr rasches Eindringen in Gewebe und ihre
rasche Clearance aus dem Körper.
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Es
wurde entdeckt, dass ein natürlich
vorkommendes Tetrapeptid, Tuftsin TKPR, die Phagozytose stimuliert,
indem es an Rezeptoren bindet, die an der Außenfläche von Neutrophilen und Makrophagen
exprimiert sind. Die Phagozytose stellt eine Hauptverteidigungslinie
eines Wirts gegen bakterielle Infektionen dar; daher wäre zu erwarten,
dass Tuftsin als Phagozytose-Stimulator ein gutes Peptid zur Bildgebung
von infektiösen
Entzündungsstellen
wäre. Untersuchungen
zeigen jedoch, dass sich mit einem Radionuklid-Metall markiertes
Tuftsin in unerwünschter
Weise in Nicht-Zielgewebe ansammelt. Markiertes Tuftsin sammelt
sich insbesondere im Magen-Darm-Trakt an, was seine Nützlichkeit
als Bildgebungsmittel einschränkt.
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Angesichts
der mit Antikörpern
verbundenen Schwierigkeiten wäre
es wünschenswert,
ein Peptid-Targeting-Mittel vorzusehen, das Entzündungsstellen lokalisieren
kann, während
es sich in Nicht-Zielgewebe nicht wesentlich ansammelt.
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Najjar
et al., „The
Chemistry and Biology of Tuftsin" Lymphokine
Rep. 1980, Bd. 1, S. 157–179,
bespricht allgemein die Chemie und Biologie von Tuftsin, einem zellaktiven
Tetrapeptid, das in vielen lebenden Organismen vorkommt. Najjar
et al. bespricht auch detailliert die Eigenschaften von Tuftsin
und erwähnt
das Tuftsin-Analog TKPPR.
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Bump
et al., „Isolation
and subunit composition of tuftsin receptor", Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1986, Bd.
83, Nr. 19, S. 7187–7191,
betrifft die Reinigung des Tuftsin-Rezeptors unter Verwendung des
an einen festen Träger
gebundenen Analogs TKPPR. Bump et al. stellten fest, dass TKPPR
den Tuftsin-Rezeptor mit der vierfachen Avidität von Tuftsin in vitro bindet.
Die
WO A 93/15771 betrifft
Amid-Thiolat-Liganden mit verbesserter Metallchelatbildungskinetik.
Es wurde vorgeschlagen, dass diese Liganden für eine später gebildete Markierung biologischer
Substanzen zur Verwendung bei der Diagnose und Therapie nützlich wären.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
sind Peptid-Chelator-Konjugate vorgesehen, die bei Markierung mit
einem nachweisbaren Metall für
die diagnostische Bildgebung von Entzündungsstellen geeignet sind.
Die Peptid-Komponente ist ein Antagonist des natürlich vorkommenden Tetrapeptids
Tuftsin, während
die Chelator-Komponente als Markierungsstelle für Metalle, insbesondere Radionuklid-Metalle,
wie Technetium-99m, dient. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung sind Peptid-Chelator-Konjugate vorgesehen,
bei welchen Thr-X-Pro-Pro-Arg
mit einem Metall-Chelator gekoppelt ist, wobei X ein Aminosäurerest
oder ein Analog davon ist, mit der Maßgabe, dass das Peptid-Chelator-Konjugat
nicht
Pic-Ser-Cys-Gly-TKPPR;
Pic-Ser-Cys(Acm)-Gly-TKPPR;
2-Chinolinsäure-Ser-Cys(Acm)-Gly-TKPPR;
1-Chinolinsäure-Ser-Cys(Acm)-Gly-TKPPR;
3-Chinolinsäure-Ser-Cys(Acm)-Gly-TKPPR;
Indol-2-Carbonsäure-Ser-Cys(Acm)-Gly-TKPPR;
Pyrrol-2-Carbonsäure-Ser-Cys(Acm)-Gly-TKPPR;
Ser-Cys-Gly-TKPPR;
oder
S-Acm-Mercaptoacetyl-Ser-N-Methylhydrazino-Nikontinsäure- Gly-Thr-Lys-Pro-Pro-Arg
ist.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat die Metall-Chelator-Komponente des
Konjugats die Formel I:
worin
R
1 und
R
2 zusammen einen 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen
Ring bilden, welcher gegebenenfalls mit einem 5- oder 6-gliedrigen Ring verschmolzen
ist, worin jeder Ring gegebenenfalls mit Gruppen substituiert ist, die
ausgewählt
sind aus Alkyl, Alkoxy, Carboxyl, Halogen, Hydroxyl und einer Linker-Gruppe;
R
3 ausgewählt
ist aus H; Alkyl und Alkyl, das substituiert ist durch eine Gruppe
ausgewählt
aus Amino, Aminoacyl, Carboxyl, Guanidinyl, Hydroxyl, Thiol, Phenyl,
Phenolyl, Indolyl und Imidazolyl;
R
4 ausgewählt ist
aus Hydroxyl, Alkoxy und einer Linker-Gruppe, und
T H oder eine Schwefel-Schutzgruppe
darstellt.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat die Metall-Chelator-Komponente des
Konjugats die Formel II:
worin
R
3,
R
4 und T der obigen Definition entsprechen.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung werden die Peptid-Chelator-Konjugate in Form einer mit einem diagnostisch
geeigneten Metall oder einem Oxid oder Nitrid davon komplexierten
Form vorgesehen.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer
diagnostisch wirksamen Menge einer Zusammensetzung, die ein wie
oben beschriebenes Peptid-Chelator-Konjugat umfasst, bei der Herstellung
eines Mittels zur Bildgebung einer Entzündungsstelle bei einem Säuger vorgesehen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung sieht Peptid-Chelator-Konjugate vor, die, wenn sie mit
einem diagnostisch geeigneten Metall komplexiert sind, zur Bildgebung
von Entzündungsstellen
geeignet sind. Das Peptid-Chelator-Konjugat, auch
als „Konjugat" bezeichnet, beinhaltet
als Peptid-Komponente einen Antagonisten von Tuftsin, der an einen
Metall-Chelator gekoppelt ist, wobei die Peptid-Komponente aus der
Aminosäuresequenz Thr-X-Pro-Pro-Arg
(TXPPR) besteht, worin X ein natürlich
oder nicht natürlich
vorkommender Aminosäurerest ist.
Bei einer besonderen Ausführungsform
ist X ein Aminosäure-Rest
mit einer α-Kohlenstoff-Seitenkette,
die unter physiologischen Bedingungen geladen oder polar ist. Vorzugsweise
ist X ausgewählt
aus der Gruppe der Aminosäurereste
Lysin (Lys oder K) Glutamin (Gln oder Q), Arginin (Arg oder R),
Asparagin (Asn oder N), Glutamat (Glu oder E), Aspartat (Asp oder
D), Tyrosin (Tyr oder Y) und Threonin (Thr oder T). Mehr bevorzugt
ist X ausgewählt
aus Lysin, Glutamin, Arginin und Asparagin. Am meisten bevorzugt
ist X ausgewählt
aus Lysin und Glutamin.
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Aminosäurereste,
die nicht natürlich
vorkommen, sind ebenso von X mit umfasst. Geeignete nicht natürlich vorkommende
Reste sind jene, die Lysin oder Glutamin ersetzen können, ohne
die Bioverteilungseigenschaften der Konjugate zu zerstören. Aus
der Tatsache, dass ein Ersatz von Lysin durch Glutamin für Bildgebungszwecke
gut verträglich
ist ist verständlich
dass X hinsichtlich der Seitenkettenstruktur stark variieren kann.
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Insbesondere
umfassen nicht-natürlich
vorkommende Aminosäurereste
jene, die sich von natürlichen Resten
in der Länge
ihrer Seitenkette unterscheiden, einschließlich Lysin, Glutamin, Arginin,
Asparagin, Glutamat, Aspartat, Tyrosin und Threonin. Die Seitenkette
eines nicht natürlich
vorkommenden Restes wird eine C1-Alkylenkette
umfassen, die mit einer oder zwei C1-2-Alkylgruppen verzweigt
sein kann. Vorzugsweise hat die Alkylenkette 1-8 Methylengruppen
und unterscheidet sich von einem entsprechenden natürlichen
Rest durch 1 oder 2 Methylengruppen. Vorzugsweise inkludieren nicht
natürlich
vorkommende Reste Lysin und Glutamin mit einer zusätzlichen
oder weniger Methylengruppen in ihrer Seitenkette. Geeignete nicht
natürlich
vorkommende Reste sind im Handel erhältlich oder können gemäß etablierter
chemischer Techniken synthetisiert werden.
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Verständlicherweise
kann der Chelator entweder mit dem N- oder mit dem C-Terminus des Peptids Thr-X-Pro-Pro-Arg
gekoppelt sein. Bei Kopplung mit dem Chelator an seinem N-Terminus
kann das Peptid Thr-X-Pro-Pro-Arg an seinem C-Terminus vorzugsweise
durch 1 bis 3 Aminosäurereste
verlängert
oder am C-Terminus modifiziert, beispielsweise amidiert oder in
anderer Weise derivatisiert sein, um einen Verdau durch Exopeptidase
zu verhindern. Annehmbare Verlängerungen
oder Modifikationen sind jene, die die Fähigkeit des Konjugats zur Bildgebung
von Entzündungen,
wie durch das hierin beschriebene Beurteilungsmodell bestimmt, nicht
wesentlich verschlechtern.
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Für die Zwecke
der diagnostischen Bildgebung ist ein Chelator eine Verbindung,
die an ein Radionuklid-Metall bindet, um einen Komplex zu bilden,
der unter physiologischen Bedingungen stabil ist und auch eine reaktive
funktionelle Gruppe zur Konjugation mit einem Targeting-Molekül hat. Chelatoren
des Radionuklid-Metalls 99mTc weisen typischerweise
eine Kombination von vier Stickstoff- und Schwefel-Metall-koordinierenden
Atomen auf und werden als N4, N3S,
N2S2 usw. bezeichnet.
Chelatoren können
jedoch andere Metall-koordinierende Atome, wie Sauerstoff, Phosphor
und Selen umfassen. Für
eine praktische Synthese von Konjugaten der Erfindung sind die Chelatoren
idealerweise auf Peptid-Basis, so dass die Konjugate in toto unter
Verwendung von Festphasen-Peptid-Synthese-Techniken synthetisiert
werden können.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Peptid an seinem N-Terminus mit
den Metall-Chelatoren vom N3S-Typ der oben
veranschaulichten Formel (I) gekoppelt, deren Herstellung und Verwendung
in der gleichzeitig schwebenden U.S. Anmeldung im Namen von Pollak
et al., eingereicht am 22. Dezember 1993, Ser. No. 08,171,737 geoffenbart
ist. Bei einer anderen Ausführungsform
ist das Peptid an seinem N-Terminus mit Metall-Chelatoren vom N2S2-Typ der Formel (II) gekoppelt. Die Ausdrücke, die
die Variablen R1–R4 und
T, wie oben in den Formeln (I) und (II) verwendet, definieren, haben
die folgende Bedeutung:
„Alkyl" bezieht sich auf
eine gerade oder verzweigte C1-C8-Kette
und schließt
Niedrig-C1-C4-Alkyl
mit ein;
„Alkoxy" bezieht sich auf
gerade oder verzweigte C1-C8-Alkoxy
und schließt
Niedrig-C1-C4-Alkoxy
mit ein;
„Thiol" bezieht sich auf
eine Sulfhydryl-Gruppe, die mit einer Alkylgruppe substituiert sein
kann, um einen Thioether zu bilden;
„Schwefelschutzgruppe" bezieht sich auf
eine chemische Gruppe, die an ein Schwefelatom gebunden ist und die
Oxidation von Schwefel hemmt und Gruppen inkludiert, die nach Chelatbildung
des Metalls abgespalten werden. Geeignete Schwefelschutzgruppen
umfassen bekannte Alkyl-, Aryl-, Acyl-, Alkanoyl-, Aryloyl-, Mercaptoacyl-
und Organothio-Gruppen;
„Linker-Gruppe" bezieht sich auf
eine chemische Gruppe, die zur Kopplung des Peptdis an den Chelator
dient, während
sie weder die Targeting-Funktion des Peptids noch die Metallbindungsfunktion
des Chelators beeinträchtigt.
Zu den geeigneten Linker-Gruppen
zählen
Alkylketten und Aminosäureketten,
die mit einer reaktiven Gruppe zur Kopplung an das Peptid oder den
Chelator funktionalisiert sind.
„Metallchelator" bezieht sich auf
ein Molekül,
das mit einem nachweisbaren Metallatom unter physiologischen Bedingungen
einen stabilen Komplex bildet, indem das Metall an das Konjugat
in vivo gebunden bleibt.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung entsprechen die Chelatoren den obigen Formeln (I)
und (II), worin: R1 und R2 zusammen
einen sechsgliedrigen heterozyklischen Ring bilden; R3 ausgewählt ist aus
H und einer mit Hydroxyl substituierten Alkylgruppe ausgewählt aus
Methyl und Ethyl und am meisten bevorzugt Hydroxymethyl; R4 eine Linker-Gruppe von ein bis drei Aminosäureresten
ist und T die Schwefelschutzgruppe Acetamidomethyl (Acm) oder Benzoyl
(Bz) ist.
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Bei
mehr bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung entsprechen die Chelatoren der obigen Formel (I),
worin R1 und R2 zusammen
einen Pyridin-Ring bilden; R3 Hydroxymethyl
ist; T Acm ist und R4 eine Linker-Gruppe
ausgewählt
aus -Gly- und -Gly-Asp-Gly-
ist. Diese Chelatoren sind in einer mit dem Peptid gekoppelten Form
dargestellt durch die Sequenzen:
Pic-Ser-Cys(Acm)-Gly-TKPPR;
Pic-Ser-Cys(Acm)-Gly-TQPPR;
und
Pic-Ser-Cys(Acm)-Gly-Asp-Gly-TKPPR;
worin Pic das
Aminosäure-Derivat
Picolinsäure
darstellt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erindung entsprechen die Chelatoren der obigen Formel (II),
worin R3 Hydroxymethyl ist; T Acm oder Bz
ist, und R4 die Linker-Gruppe -Gly-Asp-Gly- ist. Dieser
mit dem Peptid an der Linker-Gruppe R4 gekoppelte
Chelator ist durch die Sequenz:
Bz-MA-Ser-Cys-Ser-Gly-Asp-Gly-TKPPR
dargestellt,
worin Bz-MA die Gruppe Benzoylmercaptoessigsäure darstellt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erindung entsprechen die Chelatoren der obigen Formel (II).
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Peptid an Metallchelatoren gekoppelt,
die in der gleichzeitig schwebenden U.S. Anmeldung im Namen von
Pollak et al, eingereicht am 22. Juli 1994, Ser. No. 08/279,155
geoffenbart sind, die der Formel (III) entsprechen:
worin W eine lineare oder
verzweigte, gesättigte
oder ungesättigte
C
1-4-Alkylkette ist, die gegebenenfalls
durch ein oder zwei Heteroatome ausgewählt aus N, O und S unterbrochen
ist; und gegebenenfalls durch mindestens eine Gruppe ausgewählt aus
Halogen, Hydroxyl, Amino, Carboxyl, C
1-4-Alkyl,
Aryl und C(O)Z substituiert ist;
Y H oder ein durch W definierter
Substituent ist;
W und Y zusammen einen 5- bis 8-gliedrigen
gesättigten
oder ungesättigten
heterozyklischen Ring bilden können,
der gegebenenfalls durch mindestens eine Gruppe ausgewählt aus
Halogen, Hydroxyl, Amino, Carboxyl, Oxo, C
1-4-Alkyl,
Aryl und C(O)Z substituiert ist;
R
1 bis
R
4 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus H; Carboxyl; C
1-4-Alkyl; C
1-4-Alkyl, das mit einer Gruppe ausgewählt aus
Hydroxyl, Amino, Sulfhydryl, Halogen, Carboxyl, C
1-4-Alkoxycarbonyl
und Aminocarbonyl substituiert ist; einer alpha-Kohlenstoff-Seitenkette
oder eine D- oder L-Aminosäure,
die nicht Prolin ist; und C(O)Z;
R
5 und
R
6 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus H; Carboxyl; Amino; C
1-4-Alkyl;
C
1-4-Alkyl, das durch Hydroxyl, Carboxyl
oder Amino substituiert ist; und C(O)Z;
R
7 ausgewählt ist
aus H und einer Schwefelschutzgruppe; und
Z ausgewählt ist
aus einem Targeting-Molekül,
welches die Sequenz Thr-X-Pro-Pro-Arg aufweist, worin X der zuvor
angegebenen Definition entspricht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind R1–R7,
W, X, Y und Z der obigen Formel (III) ausgewählt, um den Chelator DMG-Ser-Cys(Acm)
zu ergeben, worin DMG das Aminosäurerest-Analog N',N-Dimethyl-glycin
darstellt. Zu den Konjugaten des Peptids Thr-X-Pro-Pro-Arg mit diesem
Chelator zählen:
DMG-Ser-Cys(Acm)-G-TKPPR;
DMG-Ser-Cys(Acm)-G-TQPPR;
DMG-Ser-Cys(Acm)-βAla-TKPPR;
und
DMG-Ser-Cys(Acm)-βAla-βAla-TKPPR.
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Bei
einer anderen besonderen Ausführungsform
haben die Konjugate des Peptids Thr-X-Pro-Pro-Arg den Chelator an
den C-Terminus des Peptids gekoppelt. Zu den Konjugaten dieses Typs
zählen:
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Je
nach dem ausgewählten
Chelator können
die Konjugate der Erfindung mit verschiedenen Verfahren hergestellt
werden. Der Peptid-Teil des Konjugats wird am praktischsten mittels
auf dem Gebiet der Peptid-Synthese allgemein etablierter Techniken
hergestellt, wie auf dem Festphasen-Weg. Die Festphasen-Synthese
umfasst die stufenweise Zugabe von Aminosäureresten zu einer wachsenden
Peptid-Kette, die mit einem unlöslichen
Träger
oder einer Matrix, wie Polystyrol, verbunden ist. Der C-Terminus-Rest
des Peptids wird zuerst an einem in Handel erhältlichen Träger verankert, wobei seine
Aminogruppe mit einem N-Schutzmittel, wie eine t-Butyloxycarbonyl(tBOC)-Gruppe
oder eine Fluorenylmethoxycarbonyl(FMOC)-Gruppe, geschützt ist.
Die Aminoschutzgruppe wird mit geeigneten Entschützungsmitteln, wie TFA im Fall
von tBOC oder Piperidin für
FMOC, entfernt, und der nächste
Aminosäurerest
(in N-geschützter
Form) wird mit einem Kupplungsmittel, wie Dicyclocarbodiimid (DCC),
zugegeben. Nach der Bildung einer Peptidbindung werden die Reagenzien
vom Träger
abgewaschen. Nach Zugabe des letzten Restes wird das Peptid vom
Träger
mit einem geeigneten Reagens, wie Trifluoressigsäure (TFA) oder Fluorwasserstoff
(HF) abgespalten.
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Die
Peptid- und Chelator-Komponenten werden zur Bildung eines Konjugats
gekoppelt, indem die freie Aminogruppe des Thr-Restes des Peptids mit einer geeigneten
funktionellen Gruppe des Chelators, wie einer Carboxylgruppe oder
aktiviertem Ester, umgesetzt wird. Beispielsweise kann ein Konjugat
den Chelator Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), der auf dem Gebiet
der Koordinations-Chemie üblich
ist, wenn er mit einem Carboxyl-Substituenten an der Ethylenkette
funktionalisiert ist, umfassen. Die Synthese von EDTA-Derivaten
dieser Art sind in Arya et al. (Bioconjugate Chemistry, 1991, 2:
323) berichtet, wobei die vier koordinierenden Carboxylgruppen jeweils
mit einer t-Butylgruppe blockiert sind, während der Carboxyl-Substituent
an der Ethylenkette frei ist, um mit der Aminogruppe des Peptids
zu reagieren und dadurch ein Konjugat zu bilden.
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Ein
Konjugat kann eine Metall-Chelator-Komponente aufweisen, die peptidisch
und mit der Festphasen-Peptid-Synthese kompatibel ist. In diesem
Fall kann der Chelator mit dem Peptid auf dieselbe Weise wie die
oben beschriebene EDTA gekoppelt sein, oder noch praktischer werden
der Chelator und das Peptid in toto synthetisiert, beginnend mit
dem C-terminalen Rest des Peptids und endend mit dem N-terminalen
Rest des Chelators.
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Die
Konjugate können
weiters eine Linker-Gruppen-Komponente aufweisen, die dazu dient,
das Peptid mit dem Chelator zu kop peln, während weder die Targeting-Funktion
des Peptids noch die Metallbindungsfunktion des Chelators beeinträchtigt werden.
Zu den geeigneten Linker-Gruppen zählen Aminosäureketten und Alkylketten,
die mit reaktiven Gruppen zwecks Kopplung an sowohl das Peptid als
auch den Chelator funktionalisiert sind. Eine Aminosäurekette
ist die bevorzugte Linker-Gruppe, wenn ein Chelator peptidisch ist,
so dass das Konjugat in toto mittels Festphasen-Techniken synthetisiert werden kann.
Bei einer besonderen Ausführungsform
sind die Linker-Gruppen Aminosäureketten
von 1–5
Resten und insbesondere 1–3
Resten. Bevorzugte Linker-Gruppen umfassen -Gly- und Gly-Asp-Gly-
sowie Ketten aus synthetischen Aminosäureresten -βAla und -βAla-βAla.
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Eine
Alkylketten-Linker-Gruppe kann in das Konjugat eingebaut werden,
indem die Aminogruppe des Thr-Restes des Peptids mit einer ersten
funktionellen Gruppe an der Alkylkette, wie einer Carboxylgruppe
oder einem aktivierten Ester, umgesetzt wird. Danach wird der Chelator
an der Alkylkette angehängt,
um die Bildung des Konjugates zu vervollständigen, indem eine zweite funktionelle
Gruppe an der Alkylkette mit einer geeigneten Gruppe am Chelator
umgesetzt wird. Die zweite funktionelle Gruppe an der Alkylkette
ist ausgewählt
aus Substituenten, die mit einer funktionellen Gruppe am Chelator
reaktiv sind und vorzugsweise mit dem Thr-Rest des Peptids nicht
reaktiv sind. Wenn z. B. der Chelator eine funktionelle Gruppe,
wie eine Carboxylgruppe oder einen aktivierten Ester, aufweist,
kann die zweite funktionelle Gruppe der Alkylketten-Linker-Gruppe
eine Aminogruppe sein. Verständlicherweise
kann die Bildung des Konjugats das Schützen und Entschützen der
vorhandenen funktionellen Gruppen erfordern, um die Bildung unerwünschter
Produkte zu verhindern. Das Schützen
und Entschützen
wird unter Verwendung von Schutzgruppen, Reagenzien und Protokollen,
die auf dem Gebiet der organischen Synthese üblich sind, durchgeführt. Insbesondere
können
Techniken zum Schützen und
Entschützen,
die in der oben beschriebenen Festphasen-Peptid-Synthese verwendet
werden, benützt werden.
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Eine
zu einer Alkylkette alternative chemische Linker-Gruppe ist Polyethylenglykol
(PEG), das auf dieselbe Weise wie die oben beschriebene Alkylkette
für den
Einbau in die Konjugate funktionalisiert ist. Verständlicherweise
können
Linker-Gruppen alternativ zuerst an den Chelator und dann an das
Peptid gekoppelt werden.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung umfassen Peptid-Chelator-Konjugate ein diagnostisch geeignetes
Metall, das einen Komplex bilden kann. Zu den geeigneten Metallen
zählen
Radionuklide, wie Technetium und Rhenium in ihren verschiedenen
Formen, wie 99mTcO3+, 99mTcO2 +,
ReO3+ und ReO2 +. Der Einbau des Metalls im Konjugat kann
mit verschiedenen auf dem Gebiet der Koordinations-Chemie üblichen
Methoden erreicht werden. Wenn das Metall Technetium-99m ist, kann
die folgende allgemeine Vorgangsweise verwendet werden, um einen
Technetium-Komplex zu bilden. Zu Beginn wird eine Peptid-Chelator-Konjugat-Lösung gebildet,
indem das Konjugat in wässerigem
Alkohol, wie Ethanol, gelöst
wird. Die Lösung
wird dann zum Entfernen von Sauerstoff entgast, und danach werden
die Thiol-Schutzgruppen mit einem geeigneten Reagens, beispielsweise
mit Natriumhydroxid, entfernt, und danach mit einer organischen
Säure,
wie Essigsäure
(pH 6,0–6,5),
neutralisiert. Im Markierungsschritt wird von einem Molybdän-Generator
erhaltenes Natriumpertechnetat zu einer Lösung des Konjugats mit einer
für die
Reduktion von Technetium ausreichenden Menge eines Reduktionsmittels,
wie Zinn(II)-chlorid, zugegeben und erhitzt. Das markierte Konjugat
kann von den Kontaminanten 99mPcO4 und kolloidalem 99mTcO2 chromatographisch getrennt werden, beispielsweise
mit einer C-18 Sep Pak-Patrone.
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Bei
einem alternativen Verfahren kann das Markieren durch eine Trans-Chelations-Reaktion
erreicht werden. Die Technetium-Quelle
ist eine Lösung
von mit instabilen Liganden komplexiertem Technetium, was einen
Liganden-Austausch mit dem ausgewählten Chelator erleichtert.
Zu den geeigneten Liganden für
eine Trans-Chelation
zählen
Tartrat, Citrat und Heptagluconat. In diesem Fall ist das bevorzugte
Reduktionsmittel Natriumdithionit. Verständlicherweise kann das Konjugat
unter Verwendung der oben beschriebenen Techniken markiert werden,
oder alternativ kann der Chelator selbst markiert und danach mit
dem Peptid zur Bildung des Konjugats gekoppelt werden, ein Verfahren,
das als „vormarkiertes
Liganden"-Verfahren
bezeichnet wird.
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Bei
einer weiteren Vorgehensweise zur Markierung von Konjugaten der
vorliegenden Erfindung sind Techniken beteiligt, die in einer gleichzeitig
schwebenden U.S. Anmeldung 08/152,680, eingereicht am 16. November
1993, beschrieben sind. Kurz gesagt werden die Peptid-Chelator-Konjugate
auf einem Festphasen-Träger
durch eine Bindung immobilisiert, die nach Metall-Chelatbildung gespalten
wird. Dies wird erreicht, wenn der Chelator an eine funktionelle
Gruppe des Trägers
durch eines der Komplex-bildenden Atome gekoppelt ist. Vorzugsweise
ist ein Komplex-bildendes Schwefelatom an den Träger gekoppelt, welches mit
einer Schwefelschutzgruppe, wie Maleimid, funktionalisiert ist.
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Wenn
sie mit einem diagnostisch geeigneten Metall markiert sind, können die
Peptid-Chelator-Konjugate der vorliegenden Erfindung zum Nachweis
von Entzündungsstellen
mittels Verfahren, die auf dem Gebiet der diagnostischen Bildgebung
etabliert sind, verwendet werden. Ein mit einem Radionuklid-Metall,
wie Technetium-99m, markiertes Konjugat kann einem Säuger durch
intravenöse
Injektion in einer pharmazeutisch akzeptablen Lösung, wie isotonischer Kochsalzlösung, verabreicht
werden. Die Menge des für
die Verabreichung passenden markierten Konjugats hängt vom
Verteilungsprofil des gewählten
Konjugats insofern ab, als ein Konjugat mit rascher Clearance in
höheren
Dosen verabreicht werden kann als eines mit einer weniger raschen
Clearance. Die Einheitsdosen, die für die Bildgebung einer Entzündung akzeptabel
sind, liegen im Bereich von etwa 5–40 mCi für ein Individuum mit 70 kg.
Die Verteilung und Lokalisierung in vivo wird mittels Standard-Szintigraphie-Techniken
zu einer geeigneten Zeit nach der Verabreichung verfolgt; typischerweise
zwischen 30 Minuten und 180 Minuten, je nach der Geschwindigkeit
der Ansammlung an der Zielstelle in Bezug auf die Clearance-Rate
beim Nicht-Zielgewebe.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Veranschaulichung bestimmter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung präsentiert.
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Beispiel 1 Herstellung von Konjugaten: Pic-Ser-Cys(Acm)-G-TKPPR Pic-Ser-Cys(Acm)-GDG-TKPPR Bz-MA-Ser-Cys-GDG-TKPPR
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Peptid-Chelator-Konjugate
wurden in toto unter Verwendung der 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl(FMOC)-Chemie
an einem 2-Methoxy-4-alkoxybenzylalkohol-Harz, das mit dem geschützten C-Terminus-Rest
vorbeladen war (Sarsin resin, Bachem Biosciences Inc., Philadelphia
PA), unter Verwendung eines Applied Biosystems 433A-Peptidsynthesizers
(Foster City, CA) synthetisiert. Die N-Terminus-Reste Pic und Bz-MA
wurden unter Verwendung von Picolinsäure bzw. Benzoylmercaptoessigsäure als
letzter Rest bei der Synthese eingebaut.
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Das
Harz-gebundene Konjugat wurde im Vakuum 12 Stunden lang getrocknet.
Die Abspaltung des Konjugats vom Harz umfasste das 1,5 bis 2 Stunden
lange Mischen einer gekühlten
Lösung
von 95% Trifluoressigsäure
(TFA) und 5% Wasser (1 ml pro 100 mg des Peptid-Harzes) mit dem
Konjugat-Harz bei Raumtemperatur. Das Harz wurde durch Filtration
entfernt und 3 Mal mit 30 ml T-butylmethylether in einem konischen 50
ml-Polypropylen-Zentrifugenröhrchen
gewaschen, was einen weißen
Niederschlag erzeugte. Der Niederschlag wurde in Wasser mit zugesetztem
Acetonitril gelöst
Der Niederschlag wurde in Aceton-Trockeneis gefroren und während 12
Stunden lyophilisiert. Das resultierende weiße Pulver wurde in Wasser gelöst, durch einen
0,45 μm-Spritzenfilter
(Gelman Acrodisc LC PVDF) filtriert, und durch Umkehrphasen-HPLC
(Beckman System Gold) mit einer C18-Säule (Waters
RCM 25 × 10)
gereinigt, wobei 0,1% TFA in Wasser als Puffer A und 0,1% TFA in
Acetonitril als Puffer B verwendet wurde. Die Säule wurde mit 100:0 Puffer
A:Puffer B äquilibriert und
mit einem linearen Gradienten in 25 min mit 1 ml/min zu 50% Puffer
B eluiert. Die Fraktionen wurden auf der HPLC reanalysiert und gemäß zusammenpassenden
Profilen gepoolt. Wenn nötig,
wurden die gepoolten Fraktionen unter Verwendung derselben Bedingungen
wiederum gereinigt. Die reinen Fraktionen wurden in Aceton-Trockeneis
gefroren und während
10 Stunden lyophilisiert, was ein weißes Pulver ergab.
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Auf
gleiche Weise wurden die Konjugate DMG-Ser-Cys(Acm)-G-TKPPR; DMG-Ser-Cys(Acm)-G-TQPPR;
DMG-Ser-Cys(Acm)-βAla-TKPPR;
und DMG-Ser-Cys(Acm)-βAla-βAla-TKPPR
synthetisiert, wobei der im Handel erhältliche Rest N',N-Dimethyl-Glycin
(DMG) als letzter Rest in der Synthese verwendet wurde. Herstellung
von Konjugaten:
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Das
Peptid Thr-X-Pro-Pro-Arg kann mit der folgenden Vorgangsweise an
seinem C-Terminus mit einen Chelator oder einer daran befindliche
Linker-Gruppe, die Lysin-Reste aufweist, gekoppelt werden auf dem Weg über die ε-Aminogruppe
des Lysin-Rests.
Für die
genannten Konjugate wurden das Peptid und ein Teil des Linkers (TKPPR-βAla-Lys-Gly-OH
und TKPPR-βAla-βAla-Lys-Gly-OH) zuerst synthetisiert
unter Verwendung der 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl(FMOC)-Chemie mit
einem mit FMOC-Glycin vorbeladenen 2-Methoxyl-4-alkoxyl-benzylalkohol-Harz
und einem mit 1-(4,4-Dimethyl-2,6-dioxocyolohexyliden)-ethyl(Dde)
orthogonal geschützen
Lysin mit einem Applied Biosystems 433A-Peptid-Synthesizer. Das
Peptid-Harz wurde vom Synthesizer entfernt und 2 Stunden lang im
Vakuum getrocknet.
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Peptid-Harz
(50 mg/2 ml) wurde mit einem 2% Hydrazinhydrat in einer N-Methylpyrrolidon(NMP)-Lösung 3 Minuten
lang zweimal verwirbelt, dann filtriert und mit DCM gewaschen und
im Vakuum 4 Stunden lang getrocknet, um die ε-Aminolysin-Schutzgruppe (Dde)
zu entfernen.
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Der
Chelator-Teil DMG-Ser-Cys(Acm)-Gly-OH wurde zum ε-Aminolysin des Peptids auf
dem 433A Peptid-Synthesizer zugegeben. Das Chelator-Peptid-Harz
wurde im Vakuum 2 Stunden lang getrocknet. Die Abspaltung vom Harz
und von den Schutzgruppen umfasste das Mischen einer gekühlten Lösung von
10 ml Trifluoressigsäure
(TFA), 0,75 g Phenol, 0,25 ml 1,2-Ethandiol, 0,5 ml Thioanisol und
0,5 ml Wasser mit dem Chelator-Peptid-Harz während 2,5 bis 3 Stunden bei
Raumtemperatur. Das Harz wurde durch Filtration entfernt und mit
1–3 ml
TFA gewaschen, um 6–8
ml einer klaren gelben Flüssigkeit
zu erhalten. Diese Flüssigkeit wurde
langsam in 30–35
ml tert-Butylmethylether bei 0°C
in einem konischen 50 ml Polypropylen-Zentrifugenröhrchen getropft,
was einen weißen
Niederschlag bildete. Der Niederschlag wurde bei 7000 U/min, 0°C, 10 Minuten
lang zentrifugiert (Sorvall RT 6000, Dupont), dekantiert und noch
zweimal mit t-Butylmethylether gewaschen. Nach dem Trocknen unter
Vakuum wurde der Niederschlag in Wasser gelöst. Der Niederschlag wurde
in Aceton-Trockeneis gefroren und während 10 Stunden lyophilisiert.
Das resultierende weiße
Pulver wurde in Dimethylsulfoxid (20 μl) und 50:50 Acetonitril:Wasser-Lösung (980 μl) gelöst, durch einen 0,45 μm Spritzenfilter
(Gelman Acrodisc LC PVDF) filtriert und mittels Umkehrphasen-HPLC
(Beckman System Gold) mit einer C18-Säule (Waters RCM 25 × 10) unter
Verwendung von 0,1% TFA in Wasser als Puffer A und 0,1% TFA in Acetonitril
als Puffer B gereinigt. Die Säule
wurde mit 50:50 Puffer A:Puffer B äquilibriert und mit einem linearen Gradienten
in 25 min mit 1 ml/min zu 100% Puffer B eluiert. Die Fraktionen
wurden an HPLC reanalysiert und gemäß zusammenpassenden Profilen
gepoolt. Die reinen Fraktionen wurden in Aceton-Trockeneis gefroren und während 12
Stunden lyophilisiert, was ein weißes Pulver ergab.
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Beispiel 2 Markierung und Bildgebung von
Konjugaten
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Bildgebungsuntersuchungen
wurden in einem Ratten-Entzündungsmodell
wie folgt durchgeführt. Männlichen
Wistar-Ratten (Charles River, 150–200 g) wurde Zymosan (25 mg),
eine Hefezellwand-Suspension, intramuskulär in ihre linken Hinterbeine
24 Stunden vor der Bildgebung injiziert. Eine herdförmige Entzündung war
nach 1 Tag im Bein visuell nachweisbar.
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Jedes
Konjugat (50 μl,
2 mg/ml Kochsalzlösung)
wurde in ein 1,5 ml Röhrchen
mit 100 μl
Kochsalzlösung,
100 μl Pertechnetat
(10 mCi) und 100 μl
Zinn(II)-gluconat (50 μg
Zinn(II)-chlorid und 1 mg Natriumgluconat) gegeben. Das Röhrchen wurde
mit einer Kappe versehen und 10 Minuten lang in ein kochendes Wasserbad
gegeben und danach durch eine Watman PVDF-Spritze filtriert, um
die markierte Konjugat-Lösung
zu sammeln, welche mit Kochsalzlösung
weiter verdünnt
wurde, um eine injizierbare Lösung
(200 µl)
herzustellen, die etwa 100 µCi
(3,7 MBq) Aktivität
enthielt. Die Ratten wurden mit Somnotol (40 bis 50 mg/kg) anästhesiert,
und die mit Tc-99m markierte Konjugat-Lösung (200 µl) wurde intravenös über die
Schwanzvene injiziert. Serielle Ganzkörper-Szintigramme wurden 30
Minuten nach der Verabreichung mit einer gamma-Kamera erhalten. Die Ratten wurden dann
mit Anaesthesie getötet
und Proben von Organen, Harn, Blut, entzündetem Muskel (linkes Bein)
und nicht-entzündetem
Muskel (rechtes Bein) wurden gewogen und entweder in einem Gamma-Zähler des
Typs mit Vertiefungen („well-type
gamma counter")
oder in einem Gamma-Dosis-Eichgerät gezählt. Die Blutdosis-Berechnungen
erfolgten auf Basis der Annahmen, dass (1) die Ratte 200 g wog und
(2) das Blutvolumen 8% des Körpergewichts
darstellte. Die in der folgenden Tabelle präsentierten Ergebnisse sind der
Durchschnitt von mehrfachen Versuchen und sind hinsichtlich der
Restdosis im Schwanz korrigiert.
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Obgleich
man nicht durch eine Theorie gebunden sein möchte, nimmt man an, dass gute
Abbildungen erhalten werden, wenn sich ein Mittel selektiv an einem
Zielgewebe ansammelt, was durch ein großes Target zu Hintergrund-Verhältnis angezeigt
ist. Andere Faktoren, die für
die Nützlichkeit
eines Bildgebungsmittels maßgeblich
sind, sind seine Bioverteilung und Clearance-Rate. Beispielsweise
wird ein Mittel, das sich im Gastrointestinal-Trakt ansammelt, eine
Abbildung verschleiern, wenn die Zielstelle sich in dieser Nähe befindet,
im Vergleich zu einem solchen, das rasch durch die Nieren in den
Harn ausgeschieden wird.
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Die
in der Tabelle zusammengefassten Ergebnisse zeigen, dass Konjugate,
die das TKPPR- oder TQPPR-Peptid an Chelatoren am N-Terminus gekoppelt
aufweisen, ein signifikant höheres
Verhältnis
von entzündetem
zu nicht-entzündetem
Muskel (Ziel zu Hintergrund) sowie bessere Verteilungsprofile im
Vergleich zu den anderen mit Tuftsin verwandten getesteten Peptiden
hatten. Infolgedessen ergaben diese Konjugate Abbildungen, die das
entzündete
Muskelgewebe höchst
deutlich unterschieden. Das Peptid war an einen Chelator der Klassen
N2S2 und N3S gebunden, die beide ein hohes Target zu
Hintergrund-Verhältnis
und eine rasche Clearance in den Harn aufwiesen. Drei verschiedene
Linker-Gruppen, deren Länge
unterschiedlich von 1 bis 4 Aminosäuren war, wurden verwendet,
um das Peptid an die Chelatoren zu koppeln, wovon jede gute Abbildungen
ergab.
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Das
native Tuftsin-Peptid und andere Antagonisten wurden an den N3S-Chelator gekoppelt und getestet, jedoch
zeigte jedes ein Ziel zu Hintergrund-Verhältnis, das niedriger war als
bei den TKPPR- und TQPPR-Konjugaten, sowie eine starke Ansammlung
im GI-Trakt, mit
einer Ausnahme. Das TKKPR-Konjugat wies eine geringere Ansammlung
in GI-Trakt und Blut auf, doch war die Menge im Harn besonders niedrig, was
anzeigt, dass sich dieses Konjugat irgendwo anders angesammelt hatte,
was für
eine Bildgebung unerwünscht
wäre. Gekoppelt
an den Chelator an seinem C-Terminus ergab das TKPPR-Peptid ein
relativ niedriges Target zu Hintergrund-Verhältnis und eine starke Ansammlung
im GI-Trakt, was zu einer Abbildung mit geringerer Auflösung führte.
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Die
Ergebnisse zeigen an, dass Konjugate, die die Peptide TKPPR oder
TQPPR eingebaut haben, an einen Chelator an seinem N-Terminus gekoppelt
für die
Bildgebung einer Entzündung
geeignet sind und dass diese Indikation von der Art des Chelators
oder der Linker-Gruppe, die im Konjugat eingebaut ist, unabhängig ist.