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Hintergrund der Erfindung
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Früchte und
Samen von Ginkgo biloba werden bereits seit langem in der Chinesischen
Volksmedizin verwendet. Die erste Erwähnung einer solchen Verwendung
erschien in dem Buch von Liu Wen-Tai im Jahre 1505 in China. In
den 1960-ern wurden die Strukturen der aktiven Komponenten analysiert.
Etwa zur gleichen Zeit, im Jahr 1965, wurden die ersten Blattpräparate durch
die Willmar Schwabe AG, Deutschland, in die moderne Medizin eingeführt. Im
Jahr 1911 wurde nach einer Zusammenarbeit zwischen der Willmar Schwabe
AG, Deutschland, und der Beuafour-Gruppe (IPSEN) in Frankreich der
erste konzentrierte und standardisierte Extrakt EGb761 (Deutschland
1971:
DE 21 174 29 C3 und
Frankreich 1972: 72.12288) als Tanakan (Frankreich) und Tebonin
Forte (Deutschland) herausgebracht und vermarktet. Nach der Europäischen Anwendung
wurde im Jahr 1977 ein Blattextrakt in dem Medizinischen Handbuch
der Republik China beschrieben. Im Laufe des nächsten Jahrzehnts haben weitere
Firmen ebenfalls ähnliche
Produkte auf den Markt gebracht. Heute findet man Extrakte von Ginkgo
biloba-Blättern
in verschiednen Arten von Produkten, wie beispielsweise Nahrungsergänzungsmitteln
und Energiepillen, homöopathischen Verwendungen,
Säften,
Kosmetika, verschiedenen Teezubereitungen, Zigaretten, Ginkgowein
oder und selbst in dem als "Memory
Snack" bezeichneten
Kartoffelsnack. Die biologischen Aktivitäten der Extrakte sind verschiedenartig
und es ist bekannt, dass sie wirksam sind bei: Verbesserung des
Kurzzeitgedächtnisses,
Behandlung von zerebraler Insuffizienz und Demenz, vorteilhafte
Wirkungen wie eine antiasthmatische und gegen Polyurie oder Tinitus,
PAF-Inhibitor und Verbesserung des Blutflusses, Gefäßschutz
und Radikalfänger.
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Da
der gegenwärtige
Extrakt Egb761 nur zwischen 5-7 % von diesen Terpentrilactonen enthält, wird
der Extrakt nur als ein Nahrungs- und Gesundheits-Ergänzungsmittel
verwendet. Um den Markt für Ginkgo
biloba-Produkte zu erweitern, richtet sich das Interesse auf Extrakte
mit höherer
Reinheit. Im Gegensatz zu der großen Anzahl an Patenten, bei
denen das Extraktionsverfahren ziemlich kompliziert ist oder die
Terpentrilactone nur in einer niedrigen Reinheit erhalten werden
können,
wird hier ein einfaches Extraktionsverfahren zum Herstellen einer
Konzentration an Terpentrilactonen offenbart, die 10-fach höher ist.
Es wird ein Verfahren zum Isolieren und Konzentrieren der Terpentrilactone
aus Blättern
des Ginkgo biloba-Baums oder aus pharmazeutischem Pulver offenbart,
das in industriellem Maßstab
angewandt werden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
wird ein Verfahren zum Isolieren von Terpentrilactonen aus Pflanzenmaterial
oder einem Extrakt von Ginkgo biloba offenbart, das die Schritte umfasst:
Suspendieren des Pflanzenmaterials oder Extrakts in Wasser oder
einer wässrigen
Lösung
eines Oxidationsreagenz; Extrahieren der Terpentrilactone unter
Verwendung eines geeigneten Extraktionsagens; Separieren der organischen
Schicht von der wässrigen
Schicht; Waschen der organischen Schicht mit einer geeigneten wässrigen
Salzlösung, die
eine alkalische Lösung
sein kann; und Trocknen der organischen Schicht, um einen getrockneten
Extrakt auszubilden, der Terpentrilactone enthält. Weitere Aufarbeitung durch
Umkehrphasenchromatographie der Extrakte mit polymeren Harzen reduziert
das Niveau an unerwünschten
Ginkgolsäuren
auf Werte von kleiner als 10 ppm.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 Bilobalid
und Ginkgolid A, B, C, J und M.
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2 Zusammenfassung
des offenbarten Isolierungsverfahrens von Terpentrilactonen aus Blättern von
Ginkgo biloba.
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3 Eine
Ausführungsform
des offenbarten Isolierungsverfahrens von Terpentrilactonen aus Blättern von
Ginkgo biloba. Schritt 1. kann mit einem von A, B oder C durchgeführt werden.
Schritt 3. kann mit C und D durchgeführt werden und einem von A oder
B. Schritt 3. kann auch mit C und D durchgeführt werden, und mit A und B.
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4 Isolierung
von Terpentrilactonen aus Blättern
von Ginkgo biloba 0-10 % H2O2 und
0-5 % H2SO4.
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5 Quantitative
NMR von TTLen auf Grundlage vom 12-H-Signal (Bruker 400 MHz).
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6 Optimiertes
Extraktionsprotokoll für getrocknete
Blätter.
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7 Mengen und Verteilungsmuster von TTLen,
die aus A) BioginkgoTM Pulver; B) getrockneten
gelben Blättern;
und C) getrockneten grünen
Blättern
gewonnen wurden.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Isolieren von Terpentrilactonen
aus Ginkgo biloba Pflanzenmaterial oder -extrakt, das die Schritte
umfasst:
Suspendieren des Pflanzenmaterials oder -extrakts in
Anwesenheit eines Oxidationsreagenz,
Extrahieren der Terpentrilactone
unter Verwendung eines geeigneten Extraktionsagens, und
Separieren
der organischen Schicht von der wässrigen Schicht, um dadurch
die Terpentrilactone in der organischen Schicht zu isolieren. Das
Oxidationsreagenz kann in wässriger
Lösung
vorliegen.
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Bei
dem Verfahren kann die wässrige
Lösung
0,1 % bis 50 % Oxidationsreagenz enthalten, bevorzugt 0,1 % bis
30 %, noch bevorzugter 1 % bis 20 %, noch mehr bevorzugt 2 % bis
15 %, am meisten bevorzugt 3 % bis 5 %. Das Oxidationsreagenz kann
irgendein oxidierendes Mittel sein und kann 3-Chlorperbenzoesäure (MCPBA),
MnO2 oder Wasserstoffperoxid sein. Das Oxidationsreagenz
ist bevorzugt Wasserstoffperoxid.
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Bei
dem Verfahren kann die wässrige
Lösung
weiter eine Säure
enthalten. Die Menge an Säure
in der wässrigen
Lösung
kann von etwa 0,1 % bis 15 % reichen, oder wie auf sonstige Weise
erforderlich, um eine saure Umgebung zu erzeugen. Die Säure kann
aus der Gruppe ausgewählt
sein, die aus Essigsäure,
Salzsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure und
Schwefelsäure
besteht.
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Bei
dem Verfahren kann das geeignete Extraktionsagens ausgewählt sein
aus der Gruppe, die aus niedrigen Essigsäureestern, niedrigen Ketonen, niedrigen
Ethern, niedrigen Alkoholen und Benzolen besteht.
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Das
Verfahren kann weiter wenigstens einen ersten Waschschritt umfassen,
um die organische Schicht mit einer geeigneten wässrigen Salzlösung zu
waschen. Die geeignete wässrige
Lösung
kann eine Lösung
von einem Salz oder Hydroxid sein, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die
aus Ammoniumchlorid, Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Kaliumcarbonat,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumthiosulfat, Natriumsulfit
und Natriumhydrogensulfid besteht. Die geeignete wässrige Salzlösung kann
bevorzugt eine Lösung
eines Salzes sein, das ausgewählt
ist aus der Gruppe, die aus Natriumthiosulfat, Natriumsulfit und
Natriumhydrogensulfid besteht.
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Die
wässrige
Salz- oder Hydroxidlösung weist
bevorzugt einen pH zwischen 5 und 14 auf, bevorzugter einen pH von
7-14, oder einen pH von 6-12, noch bevorzugter einen pH von 7,5-9,5,
am meisten bevorzugt einen pH von 8,3-9,3. Im Allgemeinen ist der
bevorzugte pH der wässrigen
Salz- oder Hydroxidlösung
ein alkalischer pH, was somit eine wässrige alkalische Salz- oder
Hydroxidlösung ergibt.
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Die
wässrige
alkalische Lösung
kann auch eine alkalische Hydroxidlösung sein, wie zum Beispiel
eine Natriumhydroxidlösung
oder eine Kaliumhydroxidlösung.
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Das
Verfahren kann weiter einen zweiten Waschschritt umfassen, um die
organische Schicht mit einer geeigneten wässrigen Salz- oder Hydroxidlösung zu
waschen. Die geeignete wässrige
Salz- oder Hydroxidlösung
des zweiten Waschschritts ist ausgewählt aus der Gruppe, die aus
Ammoniumchlorid, Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Kaliumcarbonat,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumthiosulfat, Natriumsulfit
und Natriumhydrogensulfid besteht. Der zweite Waschschritt kann
mit einer Lösung durchgeführt werden,
die von der bei dem ersten Waschschritt verwendeten Lösung verschieden
ist.
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Das
Verfahren kann weiter einen Schritt zum Zerstören von überschüssigem Oxidationsreagenz in der
organischen Schicht umfassen, durch in Kontakt bringen der organischen
Schicht mit einem metallhaltigen Katalysator oder einem Nichtmetallkatalysator.
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Das
Verfahren kann weiter einen Schritt des Trocknens der organischen
Schicht umfassen, um einen Extrakt auszubilden, der Terpentrilactone
enthält.
Der getrocknete Extrakt enthält
mehr als 50 Gew.-% Terpentrilactone, bevorzugt mehr als 55 Gew.-%,
noch mehr bevorzugt mehr als 60 Gew.-%.
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Das
Verfahren kann weiter einen Schritt des Umkristallisierens des Terpentrilactone
enthaltenden Extrakts umfassen, um Terpentrilactone in höherer Reinheit
zu erhalten. Das Umkristallisieren kann mit einem geeigneten Lösungsmittel
oder einer geeigneten Lösungsmittelmischung
durchgeführt
werden.
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Das
Verfahren kann weiter einen Schritt des Reinigens durch Behandlung
mit oder Filtration über Aktivkohle
umfassen.
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Das
Verfahren kann weiter einen Schritt des Reinigens durch Behandlung
mit oder Filtration über Tonerde,
wie zum Beispiel Aluminiumoxid umfassen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Isolieren von Terpentrilactonen
aus Ginkgo biloba Pflanzenmaterial oder -extrakt, das die Schritte
umfasst:
Suspendieren des Pflanzenmaterials oder -extrakts in
einer wässrigen
Lösung
eines Oxidationsreagenz;
Extrahieren der Terpentrilactone unter
Verwendung eines geeigneten Extraktionsagens;
Separieren der
organischen Schicht von der wässrigen
Schicht;
Waschen der organischen Schicht mit einer geeigneten
wässrigen
Salz- oder Hydroxidlösung;
und
Trocknen der organischen Schicht, um einen getrockneten
Extrakt auszubilden, der Terpentrilactone enthält, um dadurch die Terpentrilactone
zu isolieren.
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Die
Parameter dieser Ausführungsform
können
die sein, die oben für
das vorhergehende Verfahren diskutiert wurden. Auf ähnliche
Weise können
bei dieser Ausführungsform
irgendwelche zusätzlichen Schritte
vorhanden sein, wie sie oben diskutiert wurden.
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Dieses
Verfahren, wie auch das vorhergehende Verfahren, können weiter
einen Schritt des Erwärmens
oder Kochens des suspendierten Pflanzenmaterials oder -extrakts
in wässriger
Lösung
für eine Zeitdauer
zwischen 5 Minuten und 5 Stunden umfassen.
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Dieses
Verfahren, wie auch das vorhergehende Verfahren, können weiter
einen Schritt des Einstellens des pH des suspendierten Pflanzenmaterials
oder -extrakts in wässriger
Lösung
auf einen Bereich von etwa pH 4 und pH 6,5 umfassen.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Isolieren von Terpentrilactonen aus Ginkgo
biloba Pflanzenmaterial oder -extrakt, das die Schritte umfasst:
Suspendieren
des Pflanzenmaterials oder -extrakts in einer wässrigen Wasserstoffperoxidlösung;
Einstellen
des pH des suspendierten Pflanzenmaterials oder -extrakts in wässriger
Lösung
auf einen pH von zwischen 4 und 6,5;
Extrahieren der Terpentrilactone
unter Verwendung eines geeigneten Extraktionsagens;
Trennen
der organischen Schicht von der wässrigen Schicht;
Waschen
der organischen Schicht mit einer wässrigen alkalischen Salz- oder
Hydroxidlösung;
Trocknen
der organischen Schicht, um einen getrockneten, Terpentrilactone
enthaltenden Extrakt auszubilden; und
Umkristallisieren des
getrockneten, Terpentrilactone enthaltenden Extrakts, um Terpentrilactone
in größerer Reinheit
zu erhalten,
um dadurch die Terpentrilactone zu isolieren.
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Die
Parameter dieser Ausführungsform
können
die sein, die oben für
die zwei vorhergehenden Ausführungsformen
diskutiert wurden. Auf ähnliche Weise
können
bei dieser Ausführungsform
irgendwelche zusätzlichen
Schritte vorhanden sein, wie sie oben diskutiert wurden.
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Bei
dieser Ausführungsform
kann die wässrige
Lösung
0,1 % bis 30 % Wasserstoffperoxid enthalten. Das Umkristallisieren
kann mit einem geeigneten Lösungsmittel
oder einer geeigneten Lösungsmittelmischung
durchgeführt
werden.
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Das
Verfahren kann weiter einen Schritt des Reinigens durch Behandlung
mit oder Filtration über Aktivkohle
umfassen.
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Das
Verfahren kann weiter einen Schritt des Reinigens durch Behandlung
mit oder Filtration über Tonerde,
wie zum Beispiel Aluminiumoxid umfassen.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Isolieren von Terpentrilactonen aus Ginkgo biloba
Pflanzenmaterial oder aus einem Extrakt, das die Schritte umfasst:
Suspendieren
des Pflanzenmaterials oder -extrakts in Wasser;
Extrahieren
der Terpentrilactone unter Verwendung eines geeigneten Extraktionsagens;
Trennen
der organischen Schicht von der wässrigen Schicht;
Waschen
der organischen Schicht mit einer wässrigen alkalischen Salz- oder
Hydroxidlösung;
um
dadurch die Terpentrilactone in der organischen Schicht zu isolieren.
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Die
Parameter dieser Ausführungsform
können
die sein, die oben für
die vorhergehenden Ausführungsformen
diskutiert wurden. Auf ähnliche
Weise können
bei dieser Ausführungsform
irgendwelche zusätzlichen
Schritte vorhanden sein, wie sie oben diskutiert wurden.
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Bei
dieser Ausführungsform
kann die Trennung mit der Zugabe von Natriumchlorid zu der Emulsion
durchgeführt
werden, die organische und wässrige
Schichten enthält.
Die wässrige
alkalische Salzlösung
kann auch eine Natriumsulfitlösung
sein.
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Die
Terpentrilactone von einer der Ausführungsformen können durch
weitere Aufarbeitung gereinigt werden, zum Beispiel durch Umkehrphasenchromatographie,
um irgendwelche unerwünschten Ginkgolsäuren zu
verringern. Zum Beispiel kann Chromatographie mit Silikagel durchgeführt werden.
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Das
Verfahren zum Isolieren und Konzentrieren von Terpentrilactonen
(Ginkgolide A, B, C, J und Bilobalid) aus Blättern des Baums Ginkgo biloba
oder aus pharmazeutischem Pulver, das durch Extraktion der Blätter von
Ginkgo biloba hergestellt wurde, zum Beispiel Egb761, kann im Allgemeinen
durch die folgenden Verfahren durchgeführt werden:
- (A)
Suspendiere die getrockneten Blätter
oder das pharmazeutische Pulver 1) in Wasser oder 2) in einer wässrigen
Lösung,
die Wasserstoffperoxid in einem Konzentrationsbereich von 0,1-30
% enthält,
oder 3) in einer wässrigen
Lösung,
die Wasserstoffperoxid in einem Konzentrationsbereich von 0,1-3
0 % und zusätzlich
0,1-15 % Mineralsäuren,
wie beispielsweise Essig-, Salz-, Salpeter-, Phosphor- oder Schwefelsäure enthält;
- (B) Rühre
nur, Rühre
und Erwärme,
oder Rühre und
Koche die Suspension von (A) für
eine Zeitdauer zwischen 5 Minuten und 5 Stunden;
- (C) Sofern notwendig, stelle nach dieser Behandlung den pH mit
wässrigen
Alkalihydroxidlösungen,
wie zum Beispiel Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, auf einen
Bereich von pH 4-6 ein;
- (D) Extrahiere die Suspension von (B) oder (C) mit niedrigen
Essigsäureestern,
niedrigen Ketonen, niedrigen Ethern, niedrigen Alkoholen oder Benzolen,
Trenne die organische Schicht von der wässrigen Lösung;
- (E) Wasche die organische Schicht 1) mit einer wasserbasierten
Lösung,
wie zum Beispiel Ammoniumchlorid, Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat,
Kaliumcarbonat oder mit wässrigen
Alkalihydroxidlösungen,
wie zum Beispiel Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, oder 2) mit
einer wässrigen
Lösung,
wie zum Beispiel Natriumthiosulfat, Natriumsulfit und Natriumhydrogensulfid
oder Zerstöre
den Überschuss
an Wasserstoffperoxid mit Metallstaub oder auf Metall beruhenden
Katalysatoren, oder sowohl 1) als auch 2);
- (F) Wasche die organische Schicht mit Wasser und/oder mit einer
wässrigen
Natriumchloridlösung;
- (G) Trenne, Entwässere
und Trockne die verbleibende organische Schicht, entferne Lösungsmittel
und erhalte einen Extrakt, der mehr als 50 % Terpentrilactone enthält; und
- (H) Kristallisiere den Extrakt von Schritt (G) mit einer Mischung
aus Wasser/Methanol oder einem anderen geeigneten Lösungsmittelsystem
um, um die Ginkgolide mit hoher Reinheit zu erhalten.
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Die
Parameter und Eigenschaften einer jeden der oben beschriebenen Ausführungsformen sind
austauschbar, wenn sie aufeinander anwendbar sind, und werden daher
nicht wiederholt. So kann zum Beispiel irgendein Parameter oder
irgendeine Eigenschaft der ersten Ausführungsform bei den anderen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
angewandt werden.
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EXPERIMENTELLE DETAILS
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen detailliert beschrieben.
Alle Beispiele erzeugen einen Extrakt, der vor Umkristallisation
zwischen 55 % und 75 % Terpentrilactone enthält. Nach Umkristallisation
mit einer Wasser/Methanol-Mischung wurden die Terpentrilactone mit
hoher Reinheit erhalten. Daneben, dass es zu einer höheren Reinheit
und höheren
Ausbeuten führt,
wird das offenbarte Verfahren in einer verringerten Zeitdauer für das Extraktionsverfahren
durchgeführt,
was somit hilft, Energie zu sparen. Auch sind bei diesem Verfahren
die Wasser- und die organische Schicht leicht zu trennen, behält das Verfahren
die natürliche
Verteilung der Terpentrilactonkonzentrationen bei, und ergibt eine
hohe Ausbeute an Terpentrilactonen.
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BEISPIEL 1
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250
g getrocknete Blätter
von Ginkgo biloba wurden in 2 L wässriger 5 %-iger Wasserstoffperoxidlösung suspendiert
und 1 Stunde lang gekocht. Die Suspension wurde heiß durch
einen Büchner-Filter ohne
Filterpapier filtriert. Die verbleibenden Blattfasern wurden mit
2× 100
mL Wasser durch Vakuumfiltration gewaschen. Das Filtrat wurde dann
ein erstes Mal mit 250 mL Ethylacetat extrahiert, dann ein zweites
Mal mit 125 mL Ethylacetat. Die organischen Schichten wurden kombiniert,
gefolgt von dem Waschverfahren. Einem ersten Waschen 3× (200 mL,
100 mL, 100 mL) mit einer gesättigten
wässrigen Natriumbicarbonatlösung, einem
Zweiten 2× (200 mL,
100 mL) mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumsulfitlösung
und einem Dritten mit 100 mL Wasser und dann mit 100 mL Natriumchloridlösung (80
%). Nach diesem Waschverfahren wurde die organische Schicht über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
entfernt. Die resultierenden 830 mg Pulver enthielten 52 % durch
NMR quantifiziertes Terpentrilacton. Das Verhältnis zwischen den Terpentrilactonen
BB : GA : GB : GC : GJ mit 4,8 (57 %) : 1,4 (16 %) : 1,0 (12 %)
: 0,9 (11 %) : 0,3 (4 %) entsprach dem natürlichen Verteilungsmuster.
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BEISPIEL 2
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250
g getrocknete Blätter
von Ginkgo biloba wurden in 2,5 L wässriger 5 %-iger Wasserstoffperoxidlösung suspendiert
und 1 Stunde lang gekocht. Die Suspension wurde heiß durch
einen Büchner-Filter
ohne Filterpapier filtriert. Die verbleibenden Blattfasern wurden
mit 2× 100
mL Wasser durch Vakuumfiltration gewaschen. Der pH des Filtrats
wurde durch Zugabe einer wässrigen
1 N Natriumhydroxidlösung auf
4,5 eingestellt. Nach dieser Behandlung wurde die wässrige Lösung ein
erstes Mal mit 300 mL einer 2:1-Mischung aus Ethylacetat und Diethylether
und ein zweites Mal mit 150 mL der gleichen Mischung extrahiert.
Die organischen Schichten wurden kombiniert, gefolgt von dem Waschverfahren.
Erstes Waschen 3× (200
mL, 100 mL, 100 mL) mit einer gesättigten wässrigen Natriumbicarbonatlösung, ein
Zweites 2× (200
mL, 100 mL) mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumthiosulfatlösung
und ein Drittes mit 100 mL Wasser und schließlich mit 100 mL Natriumchloridlösung (80
%). Nach diesem Waschverfahren wurde die organische Schicht über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
entfernt. Das resultierende Pulver enthielt 50 % durch NMR quantifizierte
Terpentrilactone.
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BEISPIEL 3
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25
g Pulver eines pharmazeutischen Extrakts von Ginkgo biloba wurden
in 500 mL 5 %-iger wässriger
Wasserstoffperoxidlösung
suspendiert und 1 Stunde lang gekocht. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wurde
die Suspension durch einen Büchner-Filter
ohne Filterpapier filtriert. Danach wurde das Filtrat ein erstes
Mal mit 250 mL Ethylacetat extrahiert, dann ein zweites Mal mit
125 mL Ethylacetat. Nach dem Trennen von der Wasserschicht wurden die
organischen Schichten kombiniert, gefolgt von dem Waschverfahren.
Ein erstes Waschen 3× (200 mL,
100 mL, 100 mL) mit einer gesättigten
wässrigen Natriumbicarbonatlösung, ein
Zweites 2× (200
mL, 100 mL) mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumsulfitlösung
und ein Drittes mit 100 mL Wasser und schließlich mit 100 mL Natriumchloridlösung (80
%). Nach diesem Waschverfahren wurde die organische Schicht über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
entfernt. Die resultierenden 3,4 g Pulver enthielten 55 % durch
NMR quantifiziertes Terpentrilacton.
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BEISPIEL 4
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25
g Pulver eines pharmazeutischen Extrakts von Ginkgo biloba wurden
in 500 mL einer wässrigen
5 %-igen Wasserstoffperoxidlösung
suspendiert und 30 Minuten lang gekocht. Nach dem Abkühlen auf
Raumtemperatur wurde die Suspension durch einen Büchner-Filter
ohne Filterpapier filtriert. Das Filtrat wurde ein erstes Mal mit
250 mL Ethylacetat extrahiert, dann ein zweites Mal mit 125 mL Ethylacetat.
Die organischen Schichten wurden kombiniert, gefolgt von 3× Waschen
mit gesättigter
wässriger
Natriumsulfitlösung
(200 mL, 100 mL, 50 mL), danach mit 100 mL Wasser und schließlich mit
100 mL Natriumchloridlösung
(80 %). Nach diesem Waschverfahren wurde die organische Schicht über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
entfernt. Die resultierenden 2,8 g enthielten 60 % durch NMR quantifizierte
Terpentrilactone.
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BEISPIEL 5
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25
g Pulver eines pharmazeutischen Extrakts von Ginkgo biloba wurden
in 500 mL Wasser suspendiert und 30 Minuten lang gekocht. Nach Abkühlung auf
Raumtemperatur wurde diese Suspension mit Ethylacetat extrahiert
(1. Mal mit 250 mL, 2. Mal mit 50 mL). Es wurde ohne Wasserstoffperoxid eine
Emulsion erhalten, aber die Schichten dieser Emulsion trennten sich
langsamer als bei dem Verfahren, bei dem Wasserstoffperoxid verwendet
wurde. Nach Filtration und der Zugabe von Natriumchlorid trennten
sich die Schichten. Die organischen Schichten wurden kombiniert,
gefolgt von 3× Waschen
mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumsulfitlösung
(200 mL, 100 mL, 50 mL), danach Waschen mit 100 mL Wasser und schließlich mit
100 mL Natriumchloridlösung
(80 %). Nach diesem Waschverfahren wurde die organische Schicht über Natriumsulfat getrocknet
und das Lösungsmittel
entfernt. Die resultierenden 3,0 g Pulver enthielten 53 % durch
NMR quantifiziertes Terpentrilacton.
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BEISPIEL 6
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25
g Pulver eines pharmazeutischen Extrakts von Ginkgo biloba wurden
in 500 mL einer wässrigen
5 %-igen Wasserstoffperoxidlösung
suspendiert, die zusätzlich
1 % Schwefelsäure
enthielt, und wurden 15 Minuten lang gekocht. Die Suspension wurde
heiß durch
einen Büchner-Filter
ohne Filterpapier filtriert. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde
das Filtrat ein erstes Mal mit 250 mL Ethylacetat extrahiert, dann
ein zweites Mal mit 125 mL Ethylacetat. Nach dem Abtrennen von der
Wasserschicht wurden die organischen Schichten kombiniert, gefolgt
von dem Waschverfahren. Erstes Waschen 3× (200 mL, 100 mL, 100 mL)
mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumbicarbonatlösung,
ein Zweites 2× (200
mL, 100 mL) mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumsulfitlösung
und ein Drittes mit 100 mL Wasser und dann mit 100 mL Natriumchloridlösung (80
%). Nach diesem Waschverfahren wurde die organische Schicht über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
entfernt. Die resultierenden 1,9 g Pulver enthielten 70 % durch
NMR quantifiziertes Terpentrilacton.
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BEISPIEL 7
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25
g Pulver eines pharmazeutischen Extrakts von Ginkgo biloba wurden
in 500 mL einer wässrigen
5 %-igen Wasserstoffperoxidlösung
suspendiert, die zusätzlich
1 % Essigsäure
enthielt, und wurden 30 Minuten lang gekocht. Nach dem Abkühlen auf
Raumtemperatur wurde die Suspension durch einen Büchner-Filter
ohne Filterpapier geleitet. Das Filtrat wurde ein erstes Mal mit
250 mL Ethylacetat extrahiert, dann ein zweites Mal mit 125 mL Ethylacetat.
Die organischen Schichten wurden kombiniert, gefolgt von dem Waschverfahren.
Erstes Waschen 3× (200
mL, 100 mL, 100 mL) mit einer gesättigten wässrigen Natriumbicarbonatlösung, ein
Zweites 2× (200
mL, 100 mL) mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumthiosulfitlösung.
Danach Waschen mit 100 mL Wasser und dann mit 100 mL Natriumchloridlösung (80
%) zum Entfernen von Base und Salzüberschuss. Nach diesem Waschverfahren
wurde die organische Schicht über
Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel entfernt. Die resultierenden 2,8
g Pulver enthielten 59 % durch NMR quantifiziertes Terpentrilacton.
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BEISPIEL 8
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25
g Pulver eines pharmazeutischen Extrakts von Ginkgo biloba wurden
in 500 mL einer wässrigen
5 %-igen Wasserstoffperoxidlösung
suspendiert und 1 Stunde lang gekocht. Nach dem Abkühlen auf
Raumtemperatur wurde die Suspension durch einen Büchner-Filter
ohne Filterpapier filtriert. Der pH des Filtrats wurde durch Zugabe
von wässriger
1 N Natriumhydroxidlösung
auf 5-6 eingestellt. Nach dieser Behandlung wurde die wässrige Lösung ein
erstes Mal mit 250 mL Ethylacetat extrahiert, dann ein zweites Mal
mit 125 mL Ethylacetat. Nach Abtrennen von der Wasserschicht wurden
die organischen Schichten kombiniert, gefolgt von dem Waschverfahren.
Erstes Waschen 3× (200
mL, 100 mL, 100 mL) mit einer gesättigten wässrigen Natriumbicarbonatlösung, ein
Zweites 2× (200
mL, 100 mL) mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumsulfitlösung
und ein Drittes mit 100 mL Wasser und dann mit 100 mL Natriumchloridlösung (80
%). Nach diesem Waschverfahren wurde die organische Schicht über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
entfernt. Die resultierenden 2,73 g Pulver enthielten 60 % durch NMR
quantifiziertes Terpentrilacton.
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BEISPIEL 9
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Einige
Blattextrakte enthielten eine signifikante Menge an im Allgemeinen
unerwünschten Ginkgolsäuren.
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Die
Ginkgolsäuren
wurden durch Umkehrphasenchromatographie entfernt (Chang, M.) Der Gehalt
an den zwei in G. biloba Blättern überwiegend gefundenen
Ginkgolsäuren
wurde durch HPLC unter Verwendung von PDA-Nachweis gemessen; in
jedem gemessenen Fall waren die jeweiligen Ginkgolsäuren in
Mengen vorhanden, die niedriger waren als die Grenze des mengenmäßigen Nachweises
(10 ppm).
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Allgemeine experimentelle
Verfahren.
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1H- und 13C-Spektren
wurden auf einem 300 oder einem 400 MHz Bruker NMR gemessen unter Verwendung
von Standardimpulsfolgen und -parametern; weitere Details sind nachfolgend
beschrieben. FABMS-Daten von negativen Ionen wurden unter Verwendung
eines JMS-HX110
Tandem-Massenspektrometers (JEOL, Tokyo Japan) unter Verwendung
eines Xe-Strahls
(6 kV) mit einer Beschleunigungsspannung von 10 kV und einer m-Nitrobenzylalkohol-Matrix
(NBA=Nitrobenzylalkohol) bestimmt. Analytische HPLC-Messungen wurden
auf einem Waters 996 PDA-System mit einem MilleniumTM-Softwarepaket,
Version 2.15.01, durchgeführt.
Konzentrationsgraphen und lineare Regression wurden mit Microsoft
Excel 2000 bestimmt. Halbpräparative HPLC-Isolierungen
wurden auf einem LC-908 Instrument (Japan Analytical Industry Co.,
Ltd.) erzielt, das mit internen Brechungsindex- und Ultraviolettdetektoren
und einem Aufzeichnungsgerät
ausgestattet war.
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Extrahiertes Material.
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BioginkgoTM 27/7 Marke G. biloba-Extrakt wurde großzügiger Weise
von Pharmanex (Provo, UT) kostenlos zur Verfügung gestellt.
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Pflanzenmaterial.
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Die
Blätter
wurden von einem weiblichen G. biloba-Baum im Morningside Park,
New York, New York gesammelt. Gelbe Blätter wurden im Nov. 2000 gesammelt
(nachdem sie zu Boden gefallen waren) und grüne Blätter wurden im Juni 2001 gesammelt. Sie
wurden in flüssigem
Stickstoff eingefroren, zerkleinert und bis zur Gewichtskonstanz
lyophilisiert. Der Feuchtigkeitsgehalt in den gelben Blättern betrug 59
% und 73 % in grünen
Blättern.
Weitere Proben dieser Blätter
werden in unserem Labor gelagert.
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Allgemeine Extraktion
von TTLen.
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BioginkgoTM 27/7 Extrakt (25 g) oder lyophilisierte
Blätter
(250 g) wurden 1 Stunde lang in 0,5 L (Extrakt) oder 2 L (Blätter) wässrigem
5 %-igem H2O2 (oder
anderen Oxidationsreagenzien in Wasser) gekocht. Nach dem Passieren
(Extrakt = Raumtemperatur, Blätter
= kochend) durch einen Büchner-Filter ohne
Filterpapier wurde die verbleibende Lösung bis zu 3 Mal mit EtOAc
(250/125/75 mL) extrahiert. Die organische Schicht wurde mit gesättigter
wässriger Salzlösung (NaHCO3/Na2S2O3, NaHCO3/Na2SO3 oder Na2SO3) gewaschen,
gefolgt von Wasser und 80 %-igem wässrigem NaCl (gesättigte wässrige Lösung, verdünnt auf
80 %). Nach einem Trocknen über Na2SO4 wurde Lösungsmittel
entfernt, um ein amorphes gelbes Pulver mit 50-60 % TTL-Gehalt zu
erhalten. Siehe 6.
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Zur
weiteren Reinigung wurden diese Extrakte in EtOAc gelöst und durch
eine Säule
mit Aktivkohle geleitet. Aufkonzentrieren ergab ein cremefarbenes
amorphes Pulver mit 60-70 % Gehalt an TTLen. Ein drastischeres Verfahren
beinhaltete Lösen der
Extrakte in Methanol, Zugeben von Aktivkohle und Filtrieren über Celite
545.
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TLC-Analyse von TTLen.
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Dünnschichtchromatographie
von TTLen wurde so durchgeführt,
wie es beschrieben worden war. (van Beek, 1993)
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HPLC-Trennung von TTLen.
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Eine
1 × 25
cm 5 m YMC ODS-AM-Säule
mit einem 1 mL/min H2O:MeOH:THF-Lösungsmittelsystem
(7:2:1) wurde verwendet, um die TTLe zu trennen; Überwachung
wurde mit einem Brechungsindex-Anzeigegerät durchgeführt. (O'Reilly)
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Entfernung von Ginkgolsäuren.
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Ginkgolsäuren wurden
aus den Extrakten durch Umkehrphasenchromatographie unter Verwendung
von polymeren Harzen, wie zum Beispiel Dianon® HP-20
(Chang, M.) oder Amberlite® XAD-16 mit einem Stufengradienten
mit zunehmendem Methanol (30-90 %) in Wasser entfernt. TTL-haltige Fraktionen
(40-80 %, bestimmt durch NMR oder TLC) wurden kombiniert und das
Lösungsmittel
wurde entfernt, um die endgültigen
Produkte hervorzubringen. Auch wurde WP C18-Siliciumdioxid (zweimal)
erfolgreich mit wässrigem
60 %-igem Methanol angewandt,
um Ginkgolsäuren
zu entfernen.
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Extraktion von Ginkgolsäuren.
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Es
wurden Standards aus mit Hexan extrahierten G. biloba-Blättern isoliert,
die einer Chromatographie mit Silikagel (1 % MeOH in CHCl3), RP-18 Silikagel (0-100 % MeOH, Einbehalten
der Fraktion mit 100 % MeOH) und halbpräparativer HPLC (1 × 25 cm
5 m YMC ODS-AM-Säule,
H2O:MeOH:AcOH-Lösungsmittelsystem (100:10:1), überwacht
bei 215 hm) unterzogen wurden. Spektroskopische Analysen dieser
Verbindungen (1H NMR, 13C
NMR und negativer Modus von FABMS) ergaben Ergebnisse, die früher berichteten ähnlich waren.
(Itokawa, H.)
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Quantifizierung von Ginkgolsäuren.
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Ginkgolsäure-Standards
(3, 5, 25, 50, 250 hg) in MeOH (5 mL) wurden auf eine 4,6 × 150 mm Phenomenex® Luna
5 m C18(2)-Säule
mit 0,1 % TFA in MeCN-Lösungsmittelsystem
(Fließgeschwindigkeit
= 1 mL/min) injiziert und Nachweis bei 215 hm; Konzentrationsgraphen
zeigten eine gute Linearität (R2 ≥ 0,99).
Mehrfache Injektionen ergaben, dass das Quantifizierungsniveau 10
ppm betrug. Proben wurden hergestellt durch Lösen von 1-2 mg Extrakt in 100
mL MeOH; 20 mL-Injektionen wurden dann auf eine ähnliche Weise analysiert.
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DISKUSSION
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Es
ist ein effizientes und schnelles Protokoll zum Extrahieren von
Ginkgoliden und Bilobalid (Terpentrilactonen, TTLen) aus Ginkgo
biloba-Blättern entwickelt
worden. Das Verfahren macht sich die außergewöhnliche Stabilität der TTL-Struktur
trotz der Anwesenheit von mehrfachen Sauerstofffunktionen gegen
eine Anzahl an chemischen Behandlungen, insbesondere Oxidation,
zu Nutze. Das Protokoll beinhaltet Kochen des wässrigen Extrakts von Blättern mit
verdünntem
Wasserstoffperoxid, Extraktion mit Ethylacetat, Waschen mit basischen
Lösungen
und Filtration mit Aktivkohle, um ein cremefarbenes Pulver zu ergeben,
TTL-Gehalt 60-70 %. Wahrscheinlich baut die Behandlung mit Wasserstoffperoxid
unerwünschte
Blattbestandteile ab, die zu intensiver Emulgierung während Extraktionen
führen.
Des Weiteren entfernt Umkehrphasenchromatographie der Extrakte mit
polymeren Harzen die unerwünschten Ginkgolsäuren auf
Mengen von kleiner als 10 ppm. Die Extrakte sind für reine
TTL-Präparate,
Anreicherung von TTL-Gehalt in Nutrazeutika und Präparaten mit
niedrigen Flavonoid/hohen TTL-Kontrollen in medizinischen Studien
geeignet.
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EGb
761, (Polich, J.), ein standardisierter Extrakt der Blätter, enthält 5-7 %
Ginkgolide (Kennedy, D. O.; DeFeudis, F. V.) und Bilobalid (BB)
(Braquet P.) (Terpentrilactone, TTLe) zusammen mit 22-24 % Flavonoiden
und weniger als 5 ppm Ginkgolsäuren (auch
als Anacardinsäuren
bekannt). (Polich, J.) Diese Grenze war erforderlich, da von Alkylphenolen, wie
zum Beispiel Ginkgolsäuren,
berichtet worden war, dass sie Kontaktdermatitis induzieren (Ishii,
S.; Kato, K.); auch wurde bei diesen Verbindungen von Zytotoxizität berichtet.
(Bito, H.)
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Eine
effiziente und ökonomische
Extraktion von TTLen ist wesentlich für eine Sicherstellung der Mengen
an Materialien, die für
bioorganische und andere Studien erforderlich sind. Im Gegensatz
zu herkömmlichen
Isolierungsverfahren, die zeitraubend und umständlich sind, (O'Reilly, J.) konzentriert
das beschriebene Verfahren die TTLe in den Blättern (ca. 0,2 %) auf 70 %
in drei raschen Schritten aus Oxidation, Extraktion und Waschen.
Der klare Vorteil ist, dass wenigstens im Labormaßstab aufgrund
minimaler Emulsionsbildung bei dem EtOAc-Extraktionsverfahren die Extraktion
von einigen Tagen auf einen Tag verkürzt wird, und dass nur ein
einzelnes gemeinsames organisches Lösungsmittel verwendet wird.
Die resultierenden Extrakte sind ideal als Ausgangsmaterialien für reine
TTL-Zubereitung aus Blättern,
zum Anreichern des TTL-Gehalts in diätischen Ergänzungsmitteln, und als niedrige-Flavonoid/hohe-TTL-Kontrollen
in medizinischen Studien.
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Durch
quantitative NMR wurden die TTLe in den Extrakten analysiert (van
Beek, 1993), indem man sich die 12-H-Signale zu Nutze machte, die
bei allen TTLen als gut separierte Singuletts erscheinen. Unter
Verwendung der zwei olefinischen Protone der Maleinsäure als
einen internen Standard wurde DMSO an Stelle der ursprünglich beschriebenen
Lösungsmittelmischung
verwendet, und es wurde eine kleine Menge an Essigsäure zugegeben,
um eine Verschiebung von Peaks in dem 12-H-Bereich des Spektrums
zu vermeiden. Siehe, 5.
-
Während struktureller
Studien von Ginkgoliden wurde herausgefunden, dass sie trotz der
Anwesenheit von vielen Sauerstofffunktionen Käfigverbindungen von außerordentlicher
Stabilität
sind (Maruyama, M.). Sie werden durch Kochen in konzentrierter Salpetersäure nicht
verändert,
alkalische Fusion von GA führt
lediglich zum Abtrennen von C-10/C-11, um ein Halbacetal zu erzeugen,
während
Behandlung von GA in konzentrierter Schwefelsäure mit Natriumdichromat einfach
das Hydroxylacton in sein Oxolacton umwandelte. Unter Verwendung
dieser außerordentlichen
Stabilität
untersuchten wir verschiedene Oxidationszustände und nachfolgende Aufarbeitung,
um andere Komponenten als TTLe in den Blättern zu zerstören/entfernen.
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Das
Verfahren setzt sich zusammen aus Kochen des TTL-haltigen Materials
in Wasser mit einem oxidierenden Agens, Filtrieren, Extrahieren
des Filtrats mit Ethylacetat, Waschen der organischen Phase mit
basischen Lösungen,
und Entfernen von Lösungsmittel.
Diese Extraktionsverfahren wurden zuerst mit einem G. biloba-Extrakt
(Pharmanex BioginkgoTM 27/7, 27 % Flavonoide/7
% TTLe) optimiert und dann auf Blätter angewandt. Es wurden verschiedene
oxidierende Reagenzien, wie zum Beispiel Wasserstoffperoxid, 3-Chlorperbenzoesäure (MCPBA) und
MnO2 auf Geeignetheit für Extraktion von TTLen aus
BioginkgoTM-Pulver getestet. Die Ausbeuten
und prozentualen Gehalte an TTLen der Extrakte, die mit H2O2, MCPBA und reinem
Wasser gekocht wurden, waren ähnlich,
d.h. 55 % TTLe. Es gab eine signifikante Abnahme bei der Ausbeute
nach Behandlung mit MnO2 aufgrund Zerstörung von
BB (das viel weniger stabil ist als die Ginkgolide), es nahmen aber auch
die Mengen an Ginkgoliden ab, wahrscheinlich aufgrund von Absorption
auf festem MnO2.
-
Weitere
Untersuchungen konzentrierten sich auf H2O2, da es das einzige oxidierende Agens war, das
eine klare Schichtentrennung während
der Extraktion bereitstellte, während
die anderen Agenzien zu Emulsionen mit niedrigerer Ausbeute an TTLen führten; es
ist wahrscheinlich, dass die Behandlung mit H2O2 den/die Inhaltsstoff(e) zerstört, der/die
zu hartnäckiger
Emulgierung in dem Schritt führt/führen, der
Extraktion in die organische Schicht (Ethylacetat) enthält.
-
Es
wurde die Konzentration an H2O2 variiert, um
die optimale Konzentration zu ermitteln. Mit Waschen nahm die Gesamtmenge
an Extrakt bei höheren
Prozentgehalten an H2O2 ab,
aber ohne Waschen wurde das Gegenteil beobachtet. Eine gute Trennung
von Schichten wurde bei 5 % und 10 % H2O2 gefunden, wohingegen 1 % H2O2 eine Emulsion ergab und 3 % H2O2 eine längere
Zeit für
Schichtentrennung erforderte. Die höchsten Ausbeuten an TTLen mit
Waschen wurden mit 3 % und 5 % H2O2 ermittelt. Nach Extraktion wurde H2O2 in der organischen
Schicht nachgewiesen (durch die Farbveränderung auf mit Kaliumiodid
imprägniertem
Filterpapier) und im Fall von 10 % H2O2 verursachte der Überschuss an Peroxid eine exotherme
Reaktion bei der Aufarbeitung. Daher wurden 5 % H2O2 für
alle weiteren Untersuchungen verwendet. In Bezug auf die Kochdauer
wurde herausgefunden, dass 1 Stunde optimal ist.
-
Sowohl
das BioginkgoTM-Pulver als auch Blätter verursachten
nach dem Kochen saures Wasser (pH 3). Da Oxidation mit Peroxid unter
sauren Bedingungen besser funktionieren sollte, wurde Oxidation
mit 5 % H2O2 und
zusätzlich
1 % an verschiedenen Säuren
getestet. Die Ergebnisse waren entweder keine Veränderung
oder eine verringerte Ausbeute an TTLen. Daraus wurde geschlossen,
dass die Verwendung von wässrigem
H2O2 ohne zusätzliche Säure optimal
war.
-
Nach
Kochen mit Peroxid wurden alle Mischungen drei Mal mit EtOAc extrahiert.
In Bezug auf die Anzahl an Extraktionen stellte sich heraus, dass drei
ausreichend sind. Bei Blattextraktionen musste ein in der organischen
Schicht vorhandener Niederschlag durch Filtration entfernt werden.
Für einen
hohen TTL-Gehalt war Waschen der EtOAc-Schicht mit basischen Lösungen kritisch.
Es wurde Base verwendet, um organische Säuren zu neutralisieren und um
Peroxidüberschuss
zu zerstören,
aber die Lactone in den TTLen könnten
sich durch eine sol che Behandlung öffnen, was zu einer erhöhten Wasserlöslichkeit
führt.
Für GB
wurde berichtet, dass Lactone anfangen, sich bei einem pH von 6,5
zu öffnen.
(Zekri, O) Wie erwartet, führten
wässriges
Na2CO3 (pH 10,4)
und NaSH (pH 10,8) zu einer verringerten Ausbeute an TTLen, wobei
BB und Ginkgolid C (GC) nicht mehr in dem Extrakt nachgewiesen wurden.
Jedoch führte
Waschen mit gesättigten
Lösungen
aus NaHCO3 und Na2S2O3 (beide pH 8,3)
und Na2SO3 (pH 9,3)
zu gleichbleibenden Extraktionsausbeuten und hohem TTL-Gehalt. Weitere
Aufarbeitung ergab Extrakte, die 50-70 % TTLe enthielten. Im Gegensatz zu
basischen Lösungen
war Verwendung von wässrigem
NH4Cl (pH 5) bei dem Entfernen von Verunreinigungen
nicht wirksam.
-
Da
die Lactone von TTLen bei pH 3 geschlossen sind, wurde die Anwesenheit
von irgendwelchem TTL in der verworfenen wässrigen Schicht nach Waschen
mit Na2SO3 (pH 9,3)
getestet nach Ansäuern
der kombinierten Wasserschichten mit 1 N HCl; es wurden durch TLC
keine TTLe nachgewiesen. Unter Verwendung des gleichen Verfahrens
bei den Wasserschichten wurden nach Waschen mit Na2CO3 (pH 10,4) GC und Zersetzungsprodukte von BB
gefunden.
-
Ein
aus BioginkgoTM 27/7 hergestellter typischer
Extrakt ist in 7A gezeigt. Kleine Mengen an
reinen TTLen wurden mit halbpräparativer
Umkehrphasen-HPLC aus solchen Extrakten erhalten (Teng, B. P.);
größere Mengen
können
durch eine Anzahl an verschiedenen Verfahren gereinigt werden. (Teng,
B. P.; van Beek 1997)
-
Nach
Optimierung wurde das Protokoll bei getrockneten Blättern angewandt.
Die Gesamt-TTL-Gehalte
waren bei dem behandelten BioginkgoTM 27/7
Pulver (65 %), den gelben Blättern
(65 %) und den grünen
Blättern
(70 %) ähnlich
(7).
-
Der
Gehalt an TTLen in Blättern
hängt von den
Jahreszeiten und weiteren Faktoren, wie zum Beispiel dem Baumalter,
ab. (Laurain, D.) Wie für Blätter und
für EGb761
(26 % Flavonoide, 6 % TTL) beschrieben ist, war BB immer die Hauptkomponente des
TTL-Gehalts (ca. 50 %). (van Beek, 1992; Sticher, O) Die beschriebenen
Verfahren führten
zu minimaler BB-Zerstörung,
großer
Ausbeute und hielten ein natürliches
Verteilungsmuster bei.
-
Literatur
-
- Bito, H.; Nakamura, M.; Honda, Z.; Izumi, T.;
Iwatsubo, T.; Seyama, Y.; Oguram A.; Kudo, Y.; Shimizu, T. Neuron,
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WO 99/26643, 3. Juni 1999.
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to the Clinic; Ullstein Medical: Wiesbaden, 1998.
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K. Pure Appl. Chem. 1967,14, 89-113.
- O'Reilly, J.
In Med. Aromat. Plants – Ind.
Profiles, Band 12 (Ginkgo biloba); van Beek, T. A. Herausgeber;
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- Polich, J.; Gloria, R. Hum. Psychopharmacol. Clin. Exp. 2001,
16, 409-416.
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- van Beek, T. A.; Lelyveld, G. P. Planta Med. 1992, 58, 413-416.
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- van Beek, T. A.; Lelyveld, G. P. J. Nat. Prod. 1997, 60, 735-738.
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