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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der bakteriellen Cytolysinreinigung
und insbesondere ein Verfahren der Reinigung von Pneumolysin. Pneumolysin
ist ein Protein aus Streptokokkus pneumoniae mit guten antigenen
Eigenschaften, das als ein Impfungsbestandteil gegen S. pneumoniae
Infektion oder Otitis media geeignet ist. Das Verfahren der Erfindung
beschreibt einen ungewöhnlichen
und vorteilhaften Schritt der Reinigung von Pneumolysin in einem
einzelnen chromatographischen Schritt durch Bindung von ihm an eine hydrophobe
Wechselwirkungssäule
in der Gegenwart eines Detergens und Hochsalzes. Das Verfahren verwendet
günstig
die Eigenschaft der bakteriellen Cytolysine der hohen Affinität für aromatische
Verbindungen, die Cholesterin ähneln,
insbesondere, wenn sie in einem aggregierten Zustand vorliegen und
daher allgemein für
die Reinigung von Mitgliedern dieser Familie von Toxinen anwendbar
sein werden.
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Thiol-aktivierte
Cytolysine bilden eine hervortretende Gruppe von bakteriellen Toxinen,
von denen Streptolysin O der Prototyp ist (Billington et al. FEMS
Microbiol. Lett. (2000), 182; 197–205). Diese Toxine sind für eukaryotische
Zellen durch die Bildung von Poren in der Zellmembran lytisch. Oxidierende
Wirkstoffe beeinflussen ihre cytolytische Aktivität negativ,
während
reduzierende Wirkstoffe ihre Aktivität wiederherstellen können. Mitglieder
dieser Gruppe zeigen eine 30–60% Ähnlichkeit
in der primären
Aminosäuresequenz
und enthalten eine fast invariante Undecapeptidsequenz nahe dem
C-Ende. Cholesterin ist der Hauptzielzellrezeptor für diese
Toxine. Die Cytolysine binden an Cholesterin enthaltende Membranen
und oligomerisieren, um Transmembranporen bis zu 30 nm im Durchmesser
und bestehend aus 40–80-Monomer-Unterheiten
zu bilden. Die Bindung von Membrancholesterin induziert eine konformationelle Änderung
in dem Toxinmonomer, was die darauf folgenden Ereignisse der Oligomerisation,
Membraninsertion und Porenbildung antreibt.
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Streptokokkus
pneumoniae ist der Krankheitserreger von verschiedenen menschlichen
Erkrankungen, einschließlich
Pneumonie, Bacteriämie,
Meningitis, Otitis media und Sinusitis. Manchmal können diese Erkrankungen
trotz der Erhältlichkeit
von Antibiotika zum Tode führen.
Das Auftreten von Antibiotika-resistenten Stämmen von S. pneumoniae hat
die Probleme, die durch dieses Pathogen hervorgerufen werden, verschlimmert.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass effektive Impfstoffe
gegen S. pneumoniae entwickelt werden.
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Polyvalente
Pneumokokkenimpfstoffe, die gereinigte kapsuläre Polysaccharide enthalten,
sind seit mehreren Jahren erhältlich.
Ihre Anwendung wird durch schlechte Immunogenität begrenzt, insbesondere bei Hochrisikogruppen,
einschließlich
Kindern, älteren
Menschen und denjenigen mit Sichelzellenanämie, multiplem Myelom, Zirrhose
oder Alkoholismus. Sie stellen auch einen Serotyp-spezifischen Schutz
bereit und durch die existierenden Formulierungen werden nur 23
von 90 bekannten Serotypen abgedeckt. Dies ergibt einen Schutz gegen
90% der Serotypen, die in der US-Population gefunden werden, aber
nur gegen ungefähr
70% der Serotypen, die in asiatischen Populationen gefunden werden.
Kürzlich
wurde ein konjugierter sieben-valenter Impfstoff erhältlich,
der ähnliche
Probleme beim Schutz gegen alle Pneumokokkenstämme aufweist.
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Pneumolysin
(Ply) ist ein 53 kDa Thiol-aktiviertes Cytolysin, das in allen Stämmen von
S. pneumoniae gefunden wird, das bei Autolyse freigesetzt wird und
zu der Pathogenese von S. pneumoniae beiträgt. Es ist hoch konserviert,
wobei nur wenige Aminosäuresubstitutionen
zwischen den Ply-Proteinen von verschiedenen Serotypen auftreten.
Der hohe Grad der Konservierung von Pneumolysin und seine Immunogenität machen es
zu einem potentiellen Kandidaten als einem Impfstoffbestandteil.
Wildtyp-Ply ist jedoch für
den Einschluss in Impfstoffe für
die Verwendung beim Menschen wegen seiner Toxizität ungeeignet.
Ply ruft Schaden an den Zellmembranen durch Wechselwirkung mit Membran-gebundenem
Cholesterin und Oligomerisierung, um Poren in der Membran zu bilden,
hervor. Ein konserviertes Cystein-enthaltendes Motiv, das nahe dem
C-Ende gefunden wird, scheint in die lytische Aktivität verwickelt
zu sein. Es wurden Mutationen von Ply vorgeschlagen, um diese Toxizität zu senken
(
WO 90/06951 ,
WO 99/03884 ).
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Es
wurde ein Zweischrittverfahren für
die Reinigung von Pneumolysin durch Lock et al. (Microbial Pathogenesis
(1996) 21; 71–83)
beschrieben. Rekombinantes Pneumolysin wird aus einer E. coli-Kultur
unter Verwendung einer Kombination von Innenaustausch- und Gelfiltrations-Chromatographie
gereinigt. Das Verfahren involviert die Schritte der Herstellung
eines Extraktes, den man eine DEAE-Sepharose-Säule, gefolgt von einer Sephacryl S200-HR-Säule hinunterfließen lässt. Dieses
Verfahren könnte
verwendet werden, um rekombinantes oder natives Pneumolysin zu reinigen.
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Kuo
et al. beschreiben ein Verfahren der Reinigung von rekombinanten
GST-Pneumolysin-Fusionsprotein (Infection and Immunity (1995) 63;
2706–2713).
Das Fusionsprotein wird in einer E. coli-Kultur exprimiert und ein
Zell-Lysat wird auf ein Glutathion-Agarosegel geladen. Das Fusionsprotein
wird mit Glutathion eluiert und Thrombin kann verwendet werden,
um das Fusionsprotein zu spalten. Die Proteine lässt man wieder über eine
Glutathion-Agarosesäule
fließen,
um GST zu entfernen. Das Affinität-gereinigte
Pneumolysin wurde unter Verwendung einer Hydroxylapatitsäule weiter
gereinigt.
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Mitchell
et al. (BBA (1989) 1007; 67–72)
beschreiben ein Verfahren der Reinigung von Pneumolysin unter Verwendung
von hydrophober Wechselwirkungs-Chromatographie.
Unter den Bedingungen, die sie verwenden (250 mM Salz) schaffte
es das Pneumolysin nicht, eng an die Säule zu binden, obwohl seine
Vorwärtsbewegung
verzögert
wurde und das Pneumolysin als ein breiter Peak eluierte. Zusätzliche
Schritte der Bestimmung, welche Fraktionen reines Pneumolysin enthielten,
Konzentrationen der positiven Fraktionen, erneute Ladung auf die
Säule und
Flution mit einer kleinen Menge Wasser waren nötig, um das Problem des Pneumolysins,
das an das Säulenmaterial
nicht eng band, zu überwinden.
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Es
bleibt ein anhaltender Bedarf für
verbesserte Impfstoffe gegen S. pneumoniae. Der Einschluss eines
Ply-Bestandteiles ist vielversprechend, obwohl die Toxizität des Proteins
ein Problem bleibt. Die Entwicklung eines schnellen und effektiven
Verfahrens für
die Massenreinigung von Pneumolysin ist auch erforderlich. Die Verfahren,
die zuvor beschrieben wurden, involvieren die Verwendung von multiplen
Reinigungsschritten mit dazwischen liegenden Assay- und Konzentrationsschritten.
Die vorliegende Erfindung stellt ein effizienteres Reinigungsverfahren
bereit, das günstig
einen einzelnen Chromatographieschritt verwendet, der in der Lage
ist, zur Reinigung von großen
Chargen von Pneumolysin verwendet zu werden.
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Beschreibung der Figuren
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1 – SDS-PAGE-Gele,
die die Reinigung von Pneumolysin zeigen. Die folgenden Proben ließ man auf
SDS-PAGE-Gelen laufen: Bahn 1 – Molekulargewicht-Standards,
Bahn 2 – Überstand
von Zellextrakt, Bahn 3 – Phenyl-Sepharose-Durchfluss,
Bahn 4 Phenyl-Sepharose erstes Waschen, Bahn 5 – Phenyl-Sepharose zweites Waschen, Bahn 6 Phenyl-Sepharose
Waschen mit 0,5 M NaCl, Bahn 7 Phenyl-Sepharose-Flution mit Niedrigsalzpuffer,
Bahn 8 Pneumolysin nach Denaturierung/Rückfaltungsschritten, Bahn 9 – Pneumolysin nach
sterilisierender Filtration.
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Tafel
A zeigt das Gel nach Coomassieblau-Färbung. Tafel B zeigt das Gel
nach einem Western-Blotting-Verfahren unter Verwendung von anti-E. coli-Antikörpern, um
auf kontaminierende Proteine zu sondieren.
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2 – SDS-PAGE-Analyse
von GMBS (N-(γ-Maleimidobutyryloxy)succinimidester)
modifiziertes Pneumolysin-Coomassieblau gefärbt.
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Die
folgenden Proben wurden auf einem SDS-PAGE-Gel laufen gelassen: – Bahn 1 – Molekulargewichtstandards,
Bahn 2 – nicht
modifiziertes Pneumolysin, Bahn 3 – PLY, behandelt mit GMBS in
einem molaren Verhältnis
von GMBS/Lysin von 4/1, Bahn 4 – PLY,
behandelt mit GMBS in einem molaren Verhältnis von GMBS/Lysin von 4/1
und für
7 Tage bei 37°C
inkubiert, Bahn 5 – PLY,
behandelt mit GMBS in einem molaren Verhältnis von GMBS/Lysin von 8/1,
Bahn 6 – PLY,
behandelt mit GMBS in einem molaren Verhältnis von GMBS/Lysin von 8/1
nach Inkubation für
7 Tage bei 37°C,
Bahn 7 – PLY,
behandelt mit Sulfo-NHS-acetat in einem molaren Verhältnis von
NHS/Lysin von 10/1, Bahn 8 – PLY,
behandelt mit NEM, Bahn 9 – PLY,
behandelt mit NEM nach 7 Tagen Inkubation bei 37°C.
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3 – Toxizität von GMBS-behandeltem
Pneumolysin, das intranasal an Mäuse
verabreicht wird. Die mit Rauten markierte Linie zeigt die Überlebensrate
für Mäuse an,
die mit 2 μg
nativem Pneumolysin provoziert wurden. Die mit Quadraten markierte
Linie zeigt die Überlebensrate
für Mäuse an,
die mit 10 μg
GMBS-behandeltem Pneumolysin provoziert wurden.
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4 – Schutz,
der durch GMBS-behandeltes Pneumolysin bei Mäusen induziert wurde, die intranasal
mit nativem Pneumolysin provoziert wurden. Die mit Rechtecken markierte
Linie zeigt die Überlebensrate bei
Mäusen,
die mit einem Adjuvans allein geimpft wurden. Die mit Rauten markierte
Linie zeigt die Überlebensrate
für Mäuse an,
die mit nativem Pneumolysin geimpft wurden. Die mit Quadraten markierte
Linie zeigt die Überlebensrate
für Mäuse an,
die mit GMBS behandeltem Pneumolysin geimpft wurden.
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5 – Schutz,
der durch Impfung mit PhtD und GMBS behandeltem Pneumolysin bei
Mäusen
induziert wird, die intranasal mit Typ 2 D39 Pneumokokkenstamm provoziert
wurden. Die mit Rechtecken markierte Linie stellt die Überlebensrate
für Mäuse dar,
die mit Adjuvans allein geimpft wurden. Die mit Rauten markierte Linie
stellt die Überlebensrate
für Mäuse dar,
die mit PhtD geimpft wurden. Die mit Rechtecken markierte Linie stellt
die Überlebensrate
für Mäuse dar,
die mit PhtD und GMBS behandeltem Pneumolysin geimpft wurden.
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Ausführliche
Beschreibung
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Verfahren
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Das
Verfahren der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung eines bakteriellen
Cytolysins, wie Pneumolysin. Ein Cytolysin, z. B. Pneumolysin, wird
unter Verwendung von nur einem einzigen Säulenchromatographieschritt
gereinigt, ohne dass eine Wiederbeladung auf die Säule notwendig
ist. Das Protein wird in einer aggregierten Form an eine hydrophobe
Wechselwirkungssäule
in der Gegenwart eines Detergens und Salzes gebunden. Wenige Proteine
binden unter diesen Bedingungen an die Säule, was die Reinigung eines
Cytolysins in einem einzelnen Schritt erlaubt.
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Für die Zwecke
der Erfindung ist ein lösliches
Aggregat eines Cytolysins, vorzugsweise Pneumolysin, eine aggregierte
Form des Cytolysins, die nach der Zentrifugation bei 30.000 g für 20 Minuten
in dem Überstand
verbleibt. Das lösliche
Aggregat wird auf einem hydrophoben Wechselwirkungs-Chromatographiematerial,
vorzugsweise Phenyl-Sepharose, in der Gegenwart eines Hochsalzes,
vorzugsweise 1 M, zurückgehalten. Optional
ist das lösliche
Aggregat kolloidal.
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Das
Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, wird an die Säule als
ein lösliches
Aggregat gebunden. Es ist aus verschiedenen Gründen ungewöhnlich, Aggregate auf eine
Säule zu
laden, einschließlich
Verstopfung von Filtern oder Säulen
und Verlust an Material. Durch Verwendung eines Detergens, das die
Größe der Aggregate
reduziert, um ein lösliches
Aggregat zu bilden, wird jedoch gefunden, dass diese Aggregate unter
Detergensbedingungen fest an die Säule binden, aber in einer Reinheit
von mindestens 50%, 60%, 70%, 80%, vorzugsweise 90%, 95%, mehr vorzuziehen
97%, 98% oder 99%, wie durch SDS-PAGE-Analyse bestimmt wird, ohne
nachteilige Beeinflussung der Säulenfilter
eluiert werden können.
Das Verfahren bringt vorzugsweise einen Ertrag von mindestens 100,
200, 500, 700, mehr vorzuziehen 1.000, 1.500, 1.700 oder 1.900 mg
Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, pro Liter Fermentation. Vorzugsweise
werden mindestens 1%, 2%, 5%, 7%, 9% oder 10% des Proteins aus der
Fermentationskultur als gereinigtes Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin,
gewonnen.
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Das
Verfahren nutzt die Fähigkeit
des Cytolysins, wie Pneumolysin, aus, an Cholesterin und andere aromatische
Verbindungen zu binden. Diese Bindung ist besonders eng, wenn das
Cytolysin aggregiert ist, was es dem Cytolysin erlaubt, in der Gegenwart
von Detergens zu binden. Das Verfahren kann auf andere Mitglieder
der Cytolysinfamilie ausgedehnt werden, da alle Mitglieder die Fähigkeit
teilen, an aromatische Verbindung zu binden und Poren zu bilden.
Tatsächlich
könnte
das Verfahren verwendet werden, um andere Familien von Proteinen,
die an Cholesterin oder andere aromatische Verbindungen binden,
und/oder Poren bilden, vorzugsweise beides, zu reinigen.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsart
wird ein Verfahren zur bakteriellen Cytolysinreinigung bereitgestellt,
umfassend die Schritte:
- a) Züchten einer
Kultur von Zellen, die bakterielles Cytolysin exprimieren;
- b) Herstellen eines Extraktes aus der Kultur, die bakterielles
Cytolysin enthält;
- c) Bindung von löslichem
aggregierten bakteriellen Cytolysin, das in dem Extrakt enthalten
ist, in der Gegenwart eines Detergens (vorzugsweise aliphatischem
Detergens) an ein hydrophobes Wechselwirkungs-Chromatographiematerial
unter Hochsalzbedingungen von 0,6–2 M Salz;
- d) Flution von bakteriellem Cytolysin in der Gegenwart von Detergens
(vorzugsweise aliphatischem Detergens) unter Niedrigsalzbedingungen
von 0–0,2
M Salz.
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Bei
einer zweiten Ausführungsart
wird ein Verfahren zur bakteriellen Cytolysinreinigung bereitgestellt, umfassend
die Schritte:
- a) Züchten einer Kultur von Zellen,
die bakterielles Cytolysin exprimieren;
- b) Herstellung eines Extraktes aus der Kultur, enthaltend bakterielles
Cytolysin;
- c) Bindung von bakteriellem Cytolysin, das in dem Extrakt enthalten
ist, an ein hydrophobes Wechselwirkungs-Chromatographiematerial
in der Gegenwart einer Lösung,
die 0,5–2
M Salz und 0,1%–5%
Detgerens enthält;
- d) Flution von baktieriellem Cytolysin unter Verwendung einer
Niedrigsalzlösung,
die 0–0,2
M Salz und 0,1–5%
Detergens enthält.
Bei jeder der obigen Ausführungsarten
umfasst das Verfahren der Erfindung vorzugsweise die weiteren Schritte:
- e) Entfernung von Detergens von dem bakteriellen Cytolysin;
- f) Löslichmachen
des bakteriellen Cytolysins durch Zugabe eines Denaturierungsmittels;
- g) Entfernung des Denaturierungsmittels von dem bakteriellen
Cytolysin.
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Das
Verfahren der Erfindung kann vorteilhaft verwendet werden, um Pneumokokken-Pneumolysin
zu reinigen. Andere Cytolysine, die durch das Verfahren der Erfindung
gereinigt werden können,
beinhalten Pyolysin von A. pyogenes, Cereolysin von B. cereus, Thuringiolysin
O von B. thuringiensis, Laterosporolysin von B. latersporus, Bifermentolysin
von C. bifermentans, Botukinolysin von C. botulinum, Chauveolysin
von C. chauvoel, Histolyticolysin von C. histolyticum, Oedematolysin
von C. novyi Typ A, Perfringolysin O von C. perfringens, Septicolysin
O von C. septicum, Sordellilysin von C. sordellii, Tetanolysin von
C. tetani, Ivanolysin O von L. ivanovi, Listeriolysin O von L. monocytogenes,
Seeligerilysin O von L. seeligeri, Alveolysin von P. alvei, Streptolysin
O von S. pyogenes, S. canis oder S. equisimilis, Intermedilysin
von S. intermedius, Suilysin von S. suis oder Pneumolysin von S.
pneumoniae, die Wildtyp- oder genetisch modifizierte Toxine mit
niedrigeren Toxizitätsspiegeln
sein können,
wie PdA und PdB, die oben beschrieben werden.
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Mit
Pneumolysin oder Ply wird gemeint: natives Pneumolysin von Pneumokokkus
oder rekombinantes Pneumolysin, Wildtyp-Pneumolysin oder Mutanten
von Pneumolysin (z. B. diejenigen, die in
WO 90/06951 und
WO 99/03884 beschrieben werden).
Wahlweise kann Pneumolysin auch irgendein Fragment von Pneumolysin oder
irgendeine Variante von Pneumolysin bedeuten, die mindestens 70,
80, 90 oder 95% Aminosäuresequenz-Identität mit einer
Wildtyp-Pneumolysinsequenz
teilt, die noch die Fähigkeit
behält,
durch die Verfahren der Erfindung gereinigt zu werden, wie durch
einen Fachmann einfach bestimmt werden kann.
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Bei
bevorzugten Ausführungsarten
der Erfindung liegt das gleiche Detergens in den Schritten b) und c),
b) und d), c) und d), mehr vorzuziehen in den Schritten b), c) und
d), vorzugsweise in einer Konzentration von 0,1%–5% (w/v) vor. Für die Zwecke
der Erfindung ist ein aliphatisches Detergens als ein im Wesentlichen aliphatisches
Detergens mit unzureichendem aromatischen Charakter definiert, um
die Bindung von Cytolysin an die Säule in Schritt c) zu verhindern.
Vorzugsweise wird das Detergens einen oder weniger aromatische Ringe
aufweisen, am Besten besitzt es keine aromatischen Ringe. Während Schritt
b) ist es für
das Detergens vorteilhaft, größere Aggregate
von Cytolysin in kleinere Aggregate aufzubrechen, was für ein lösliches
Aggregat sorgt. Während
den Schritten c) und d) erhält
das Detergens günstigerweise
den löslichen
aggregierten Zustand des Cytolysins, was es ihm erlaubt, an die
Säule bei
Hochsalzbedingungen mit hoher Affinität zu binden.
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Das
Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, wird in einer Kultur von bakteriellen
Zellen, vorzugsweise S. pneumoniae, E. coli oder alternativ in Hefezellen,
Insektenzellen, Säugerzellen
oder irgendeinem anderen Expressionssystem, das für seine
Expression geeignet ist, exprimiert. Bei Expressionssystemen, die
hohe Erträge
an Pneumolysin herstellen, aggregiert das Pneumolysin oft von selbst,
und das Verfahren der Erfindung ist für seine Reinigung ideal. Vorzugsweise
wird das Pneumolysin in hohen Erträgen exprimiert, so dass es mehr
als 2, 3, 4, 5, 7 oder 10% des Gesamtproteins in dem Expressionssystem
ausmacht. Vorzugsweise liegt das Pneumolysin in aggregierter Form
vor und ist daher größtenteils
ohne hämolytische
Aktivität.
Z. B. ist die Expression in E. coli in einem Fermentor unter einem
Phagen λ-Promotor
oder anderen Promotoren, die eine hohe Expression erlauben, einem
Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt.
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Vorzugsweise
wird das Cytolysin aus dem Expressionssystem als ein Aggregat extrahiert.
Alternativ kann ein Niederertrags-Expressionssystem lösliches
Cytolysin bereitstellen. In diesem Fall wird der Extrakt, der Cytolysin,
vorzugsweise Pneumolysin, enthält,
auf einen pH unter 7,5 eingestellt, was es dem Cytolysin ermöglicht, über einen
Zeitraum von mindestens 8 Stunden, vorzugsweise mindestens 24 Stunden,
zu aggregieren.
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Die
Herstellung eines Extraktes in Schritt b) involviert vorzugsweise
einen oder mehrere Schritte der mechanischen Aufbrechung der Zellen
und/oder Behandlung der Zellen mit Detergens. Wenn mit einem Hochertragsverfahren
hergestellt, bleibt das Pneumolysin in der Form von Aggregaten,
aber die Aggregate sollten klein genug sein, dass sie in dem Überstand
nach Zentrifugation der Probe unter Bedingungen, die für die Pelletierung
unlöslicher
zellulärer
Abfallprodukte notwendig sind, verbleiben. Vorzugsweise ist das
Detergens, das bei der Erfindung verwendet wird, ein aliphatisches
Detergens, das keine aromatischen Ringe enthält, vorzugsweise ein ionisches
Detergens, mehr vorzuziehen ein kationisches oder anionisches Detergens
und am Besten ist das Detergens Natriumlauroylsarcosinat. Bevorzugte
Detergenzien sind in der Lage, Pneumolysin zu solubilisieren, während sie
es in der Form von kleinen Aggregaten belassen, die an die hydrophobe
Wechselwirkungssäule
binden, ohne eine Blockierung von Filtern, die an der Säule angebracht
sind, hervorzurufen. Bevorzugte Detergenzien sind in der Lage, die
Größe von Pneumolysinaggregaten
zu reduzieren, was es den Pneumolysinaggregaten erlaubt, ausreichend
klein zu sein, so dass sie nach der Zentrifugation der Probe bei 30.000
g für 20
Minuten in dem Überstand
verbleiben. Solche löslichen
Aggregate sind als solche auf der hydrophoben Wechselwir kungssäule reinigungsfähig. Das
Detergens liegt in einer Konzentration zwischen 0,1% und 5%, vorzugsweise
0,5% und 3% (w/v), vorzugsweise zwischen 0,75% und 2%, mehr vorzuziehen
um 1% herum vor. Vorzugsweise ist das Detergens dialysierbar.
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Nach
mechanischem und/oder Detergensaufschluss der Kultur in Schritt
b), beinhaltet das Verfahren der Erfindung die Zentrifugation des
Zellmaterials und das Sammeln des Überstandes als der Extrakt,
der auf das Chromatographiematerial während Schritt c) geladen werden
soll. Pneumolysin liegt vorzugsweise in dem Überstand als ein lösliches
Aggregat vor.
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Das
Verfahren der Erfindung verwendet hydrophobe Wechselwirkungs-Chromatographie,
um das Pneumolysin in einem einzelnen Schritt zu reinigen. Das Säulenmaterial,
das in Schritt c) verwendet wird, enthält vorzugsweise aromatische
Gruppen, vorzugsweise Phenylgruppen und mehr vorzuziehen ist es
Phenyl-Sepharose.
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Die
Lösung,
die in Schritt c) und/oder Schritt d) während der Beladung und Flution
der Säule
verwendet wird, umfasst ein ionisches Detergens, vorzugsweise ein
kationisches oder anionisches Detergens, vorzugsweise ein Detergens,
das bei Salzkonzentrationen über
0,5 M löslich
ist, am Besten ist das Detergens Natriumlauroylsarcosinat. Das verwendete
Detergens ist eines, das die Größe von Cytolysin-,
vorzugsweise Pneumolysin-, Aggregaten reduzieren wird, was es dem
Cytolysin erlaubt, als ein lösliches
Aggregat in der Probe vorzuliegen, so dass es an das hydrophobe
Wechselwirkungs-Säulenmaterial
bindet, ohne irreversibel an der Säule festzuhängen. Das Detergens liegt in
einer Konzentration von vorzugsweise zwischen 0,1% und 5%, vorzugsweise
0,5% und 3% (w/v), mehr vorzuziehen zwischen 0,75% und 2%, am Besten
um 1% herum vor.
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Die
Lösung,
die in Schritt c) und/oder d) verwendet wird, enthält ein Salz,
vorzugsweise ein Salz, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Natriumchlorid,
Magnesiumchlorid, Ammoniumchlorid, Natriumsulfat, Magnesiumsulfat,
Ammoniumsulfat, Natriumphosphat, Magnesiumphosphat, Ammoniumphosphat
besteht, und ist vorzugsweise bei pH 6–8, vorzugsweise um pH 7 herum,
gepuffert. Jeder Puffer, der in der Lage ist, den pH zwischen pH
5 und 9 zu erhalten, kann verwendet werden.
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Die
Lösung,
die verwendet wird, um Pneumolysin an die Säule bei dem Verfahren der Erfindung
zu binden, enthält
eine hohe Salzkonzentration, vorzugsweise 0,6–2 M, mehr vorzuziehen um 1
M herum. Die Salzkonzentration wird so ausgewählt, dass das Pneumolysin in
einer löslichen
aggregierten Form vorliegt und in der Lage ist, an das hydrophobe
chromatographische Material zu binden.
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Wahlweise
kann Schritt c) einen Extraschritt des Waschens der Säule bei
intermediären
Salzbedingungen von ungefähr
0,5 M Salz oder eine Salzkonzentration, die in der Lage ist, irgendwelche
schlecht bindenden Unreinheiten zu entfernen, enthalten.
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Das
Verfahren der Erfindung verwendet einen absteigenden Salzgradienten,
um Pneumolysin von der Säule
zu eluieren. Vorzugsweise enthält
die Niedrigsalzlösung,
die verwendet wird, um den Salzgradienten in Schritt d) zu erzeugen,
zwischen 0–0,1
M Salz, mehr vorzuziehen 0–40
mM Salz. Alternativ kann eine schrittweise Flution mit dem Niedrigsalzpuffer,
der in Schritt d) verwendet wird, enthaltend zwischen 0–0,2 M Salz, mehr
vorzuziehen 0–40
mM Salz, verwendet werden.
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Optionale
Schritte können
zu dem Verfahren der Erfindung hinzugefügt werden, wenn es vorgezogen wird,
das Pneumolysin zu denaturieren und es darauffolgend durch Entfernung
des Denaturierungsmittels zurückzufalten.
Diese optionalen Schritte stellen sicher, dass reines Cytolysin,
vorzugsweise Pneumolysin, mit einer nativen Struktur erhalten wird.
Der erste optionale Schritt e) involviert die Entfernung des Detergens durch
Diafiltration, Dialyse oder Verdünnung.
Dieser Schritt involviert vorzugsweise Diafiltration/Dialyse gegen einen
Puffer von pH 8–10,
vorzugsweise um 9 herum, mehr vorzuziehen ist der Puffer einer,
der in der Lage ist, bei alkalischen pH-Werten zu Puffern, am Besten
ist der Puffer DEA. Diese Lösung
besitzt vorzugsweise eine niedrige Innenstärke, vorzugsweise 10–50 mM,
am Besten um 25 mM herum. Die Diafiltration oder die Dialyse wird
vorzugsweise bei 4°C
durchgeführt,
aber wird alternativ bei Raumtemperatur durchgeführt.
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Bei
einem zweiten optionalen Schritt wird Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin,
denaturiert und durch Zugabe eines Denaturierungsmittels löslich gemacht.
Vorzugsweise ist das Denaturierungsmittel, das in Schritt f) verwendet
wird, Guanidinhydrochlorid, mehr vorzuziehen 5–8 M Guanidinhydrochlorid,
am Besten ungefähr 6
M Guanidinhydrochlorid. Das Pneumolysin wird mit Guanidinhydrochlorid
für mindestens
10 Minuten, vorzugsweise mindestens 1 Stunde, mehr vorzuziehen für ungefähr 1 Stunde,
inkubiert.
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Das
Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, wird dann vorzugsweise mit
5–9 M
Harnstoff, vorzugsweise ungefähr
8 M Harnstoff, während
Schritt f) in Kontakt gebracht. Dies wird durch Diafiltration oder
Dialyse des Cytolysins, vorzugsweise Pneumolysins, gegen Harnstoff
erreicht. Vorzugsweise werden derselbe Puffer und pH während des
Austausches von Denaturierungs mittel beibehalten. Vorzugsweise wird
ein Reduktionsmittel (DTT, 2-Mercaptoethanol oder Glutathion) während des
Austausches von Denaturierungsmittel zugegeben.
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Vorzugsweise
involviert Schritt f) das In-Kontakt-Bringen von Cytolysin, vorzugsweise
Pneumolysin, mit 5–8
M Guanidinhydrochlorid, gefolgt vom Austausch des Guanidinhydrochlorids
mit 5–9
M Harnstoff.
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Um
zu verhindern, dass sich ungeeignete Disulfitbindungen bilden, während das
Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, denaturiert wird, ist es günstig, sicherzustellen,
dass ein Reduktionsmittel während
zumindest einem Teil der Schritte f) und g) vorliegt. Ein bevorzugtes
Reduktionsmittel ist 0,1–10
mM DTT, vorzugsweise ungefähr
1 mM DTT. Alternativ wird Glutathion oder 2-Mercaptoethanol verwendet.
Die bevorzugte Konzentration von Glutathion ist 1–50 mM,
mehr vorzuziehen 10–30
mM.
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Der
optionale Schritt g) involviert die Entfernung des Denaturierungsmittels,
um Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, vorzugsweise durch Diafiltration
oder Dialyse gegen einen Niedrigsalzpuffer von pH 6–11, vorzugsweise
ungefähr
pH 9, zurückzufalten.
Vorzugsweise wird die Cytolysin-, vorzugsweise Pneumolysin-Konzentration
bei mindestens 100 μg/ml,
vorzugsweise zwischen 100 μg/ml
und 1.000 μg/ml,
mehr vorzuziehen bei ungefähr
500 μg/ml
erhalten. Optional erfolgt die Diafiltration oder Dialyse gegen
einen Puffer, der Propylenglycol mit zwischen 10 und 30%, vorzugsweise
ungefähr
15%, enthält.
Vorzugsweise wird ein Reduktionsmittel, wie oben beschrieben, während Schritt
g) beibehalten. Die Diafiltration oder Dialyse wird vorzugsweise
bei 4°C
durchgeführt,
aber wird alternativ bei Raumtemperatur durchgeführ.
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Ein
weiterer optionaler Schritt h) involviert die Entfernung des Reduktionsmittels,
nachdem Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, rückgefaltet ist. Dies wird vorzugsweise
durch Diafiltration oder Dialyse gegen einen Niedrigsalzpuffer von
pH 6–11,
vorzugsweise ungefähr
pH 9, erreicht. Wahlweise erfolgt die Diafiltration oder die Dialyse
gegen einen Puffer, der Propylenglycol mit zwischen 10 und 30%,
vorzugsweise ungefähr 15%
enthält.
Die Diafiltration oder Dialyse wird vorzugsweise bei 4°C durchgeführt, aber
wird alternativ bei Raumtemperatur durchgeführt.
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Bei
bevorzugten Verfahren der Erfindung wird Cytolysin, vorzugsweise
Pneumolysin, so rückgefaltet, dass
seine hämolytische
Aktivität
bei über
25 %, 50%, 75%, am Besten über
90%, von derjenigen des richtig gefalteten Proteins wiederhergestellt
wird. Für
die Zwecke der Erfindung ist ein „gefaltetes" Protein ein Protein, das
die tertiäre
Struktur des Proteins, hergestellt durch ein nicht denaturierendes
Verfahren, aufweist. In dem Falle von Wildtyp-Pneumolysin wäre die erwartete
hämolytische
Aktivität
des rückgefalteten
Pneumolysins 500.000–1.000.000
hämolytische
Einheiten/mg Pneumolysin. In dem Fall von punktmutiertem Pneumolysin mit
einer niedrigeren hämolytischen
Aktivität
wäre die
hämolytische
Aktivität
des rückgefalteten
Pneumolysins entsprechend niedriger.
-
Entgiftung eines Toxins
-
Das
Cytolysin, das durch das Verfahren der Erfindung gereinigt wurde,
vorzugsweise Pneumolysin, kann einem weiteren optionalen Schritt
der Entgiftung durch chemische Behandlung unterworfen werden. Dieser
zusätzliche
Schritt ist besonders günstig,
wenn das Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, an ein Tier oder einen
Menschen verabreicht werden soll. Wildtyp-Pneumolysin ist hoch toxisch.
Es wurden verschiedene mutierte Pneumolysinproteine isoliert, die
eine reduzierte Toxizität
aufweisen, jedoch behalten diese weiterhin eine Resttoxizität, die problematisch
sein kann, wenn das Pneumolysin intern verabreicht wird (
WO 99/03884 ),
WO 90/06951 ). Alternativ kann es
durch Konjugation mit Polysacchariden entgiftet werden (
WO 96/05859 ).
-
Das
Verfahren der Erfindung kann sowohl Wildtyp- wie auch mutiertes
Cytolysin, z. B. Pneumolysin, durch chemische Behandlung entgiften.
Bevorzugte Ausführungsarten
benutzen ein Vernetzungsmittel, das mehr bevorzugt ein oder mehrere
Chemikalien enthält,
die aus der Gruppe ausgewählt
werden, die aus Formaldehyd, Glutaraldehyd und einem Vernetzungs-Reagens,
das einen N-Hydroxysuccinomidoester und/oder eine Maleimidgruppe
enthält
(z. B. GMBS), besteht.
-
Die
Entgiftungsverfahren selbst sind ein Aspekt der Erfindung und können verwendet
werden, um bakterielle Toxine, vorzugsweise Pneumolysin, das durch
andere Verfahren hergestellt wird, zu entgiften.
-
Bei
einer Ausführungsart
beschreibt das Entgiftungsverfahren der Erfindung die Entgiftung
eines bakteriellen Toxins, umfassend die Behandlung des Toxins mit
einer chemischen Verbindung, vorzugsweise einem Vernetzungsmittel,
das reaktiv, vorzugsweise selektiv reaktiv, am Besten spezifisch
reaktiv mit Amingruppen, mehr vorzuziehen primären Amingruppen ist.
-
Für die Zwecke
dieser Anmeldung ist ein Vernetzungsreagens als eine Verbindung
mit mindestens zwei reaktiven Gruppen, von denen mindestens eine
in der Lage ist, mit mindestens einer Gruppe auf dem Bakterientoxin
zu reagieren, definiert. Eine weitere reaktive Gruppe ist in der
Lage, mit entweder einer Gruppe auf dem Bakterientoxin oder einer
getrennten Verbindung (z. B. einer Aminosäure, Peptid, Polypeptid, Zucker oder
Polysaccharid) zu reagieren.
-
Vorzugsweise
ist die chemische Verbindung oder das Vernetzungsreagens reaktiv,
mehr vorzuziehen selektiv reaktiv, am Besten spezifisch reaktiv
mit Amin und Sulfhydrylgruppen. Vorzugsweise reagiert die chemische
Verbindung mit einer primären
Amingruppe von Lysin, mehr vorzuziehen reagiert das Vernetzungsreagens
mit einer primären
Amingruppe von Lysin und der Sulfhydrylgruppe von Cystein. Dieses
Verfahren ist besonders günstig,
wenn Pneumolysin entgiftet wird, da die Modifikation von sowohl
den Cystein- wie auch Lysinresten zu einer synergistischen Abnahme
in dem Hämolysegrad
führt,
verglichen mit der Resthämolyseaktivität, wenn
das Vernetzungsreagens nur mit Lysin oder Cystein reagiert.
-
So
stellt eine alternative Ausführungsart
ein Verfahren zur Entgiftung von bakteriellen Toxinen bereit, umfassend
die Modifikation eines Cysteinrestes (optional nahe dem C-Ende des
Toxins), der in die toxische Aktivität des Toxins involviert ist
(vorzugsweise die lytische Aktivität), umfassend die Behandlung
des Toxins mit einem Vernetzungsreagens (vorzugsweise einem heterobifunktionellen
Vernetzungsreagens), das die Sulfhydrylgruppen mit einer anderen
Aminosäure
des Toxins, vorzugsweise mehr als 2, 5, 10, 15, 20, 30, 40 Aminosäuren von
dem Cystein in der Primärstruktur
entfernt, vernetzt. Vorzugsweise enthält die andere Aminosäure eine
primäre
Amingruppe und mehr vorzuziehen ist die Aminosäure Lysin.
-
Bei
einigen Ausführungsarten
behalten über
50%, 60%, 70%, 80%, 90% oder 95% des Toxins ein Molekulargewicht
innerhalb von 5%, 10%, 20%, 30%, 40%, 50%, 60%, 70%, 80% oder 90%,
mehr vorzuziehen zwischen 1–50%,
am Besten zwischen 5–10%
seines ursprünglichen
Molekulargewichtes nach der Behandlung, die durch SDS-PAGE beurteilt
wird. Vorzugsweise erwirbt das Toxin ein gering höheres Molekulargewicht nach
der Entgiftgungsbehandlung aufgrund von verschiedenen Aminosäureresten,
die durch kovalente Bindung an die chemische Verbindung modifiziert
werden. Das Verfahren der Erfindung involviert jedoch vorzugsweise
keine ausgedehnte Konjugation des Toxins, entweder durch kovalente
Bindung von ihm an andere Toxinmoleküle, so dass ein Toxin mit einer
multimeren quaternären
Struktur gebildet wird, oder durch kovalente Bindung des Toxins
an andere große
Proteine, Polysaccharide oder Lipopolysaccharide. Am Besten werden die
Verfahren, Proteine und Produkte, die in
WO 96/05859 offenbart werden, nicht
von dieser Erfindung abgedeckt.
-
Das
Verfahren der Erfindung kann verwendet werden, um Bakterientoxine
zu entgiften. Bevorzugte Toxine beinhalten die Thiol-aktivierten
Cytolysine Pyolysin von A. pyogenes, Cereolysin von B. cereus, Thuringiolysin
O von B. thuringiensis, Laterosporolysin von B. latersporus, Bifermentolysin
von C. bifermentans, Botukinolysin von C. botulinum, Chauveolysin
von C. chauvoel, Histoliticolysin von C. histolyticum, Oedematolysin von
C. novyi Typ A, Perfringolysin O von C. perfringens, Septicolysin
O von C. septicum, Sordellilysin von C. sordellii, Tetanolysin von
C. tetani, Ivanolysin O von L. ivanovi, Listeriolysin O von L. monocytogenes,
Seelilgerilysin O von L. seeligeri, Alveolysin von P. alvei, Streptolysin
O von S. pyogenes, S. canis oder S. equisimilis, Intermedilysin
von S. intermedius, Suilysin von S. suis oder Pneumolysin von S.
pneumoniae, die entweder Wildtyp oder genetisch modifizierte Toxine
mit niedrigeren Toxizitätsgraden
sein können,
wie PdA und PdB, die oben beschrieben werden (
WO 90/06951 ,
WO 99/03884 ).
-
Das
Verfahren kann auch verwendet werden, um die Neisseria-Toxine FrpA,
FrpC (
WO 92/01460 ), FrpB
(Microbiology 142; 3269–3274,
(1996); J. Bacteriol. 181; 2895–2901
(1999)) NM-ADPRT (13th International Pathogenic Neisseria Conference
2002 Masignani et al. S. 135) zu entgiften. FrpA und FrpC enthalten eine
Region, die zwischen diesen zwei Proteinen konserviert ist, und
ein bevorzugtes Fragment des Toxins wäre ein Polypeptid, das dieses
konservierte Fragment enthält,
vorzugsweise die Aminosäuren
227–1004
der Sequenz von FrpA/C umfassend.
-
Das
Verfahren der Erfindung kann auch verwendet werden, um Bordetella-Toxine zu entgiften,
einschließlich
Adenylatcyclase (CyaA) (Glaser (1998) Mol. Microbiol. 2; 19–30), dermonekrotisches
Toxin (Livey (1984) J. Med, Microbiol. 17 91–103) und Pertussis-Toxin (PT)
(Munoz et al. (1981) Infect Immun 33; 820–826). Das Verfahren der Erfindung
ist auch für
Entgiftung von Tetanustoxin (TT) und Diphtherietoxin (DT) und Toxin von
S. aureus und S. epidermidis, einschließlich Autolysin und Hämolysin,
nützlich
(
WO 01/98499 ,
WO 02/59148 ).
-
Die
Verfahren der Erfindung führen
zu einer Reduktion in der Menge der Toxizität und/oder hämolytischen
Aktivität
des Toxins von mindestens 90%, vorzugsweise 95%, 96%, 98%, 99%,
99,5%, 99,9% oder 99,99%. (Hämolytische
Aktivität
wird unter Verwendung des Verfahrens aus Beispiel 3 gemessen und
Toxizität kann
durch das Verfahren aus Beispiel 5 gemessen werden.) Natives Pneumolysin
weist eine hämolytische Aktivität von 500.000–1.000.000
Einheiten/mg Pneumolysin auf. Einige punktmutierte Varianten von
Pneumoly sin weisen eine reduzierte Toxizität und hämolytische Aktivität auf. Die
Entgiftung eines varianten Pneumolysins könnte nicht in der Lage sein,
eine so große
Prozentabnahme in der hämolytischen
Aktivität
aufgrund der niedrigeren Ausgangspunktform, deren hämolytische
Aktivität
reduziert ist, zu erreichen, es gibt jedoch die Vorstellung, dass
der Großteil
der verbleibenden hämolytischen
Aktivität
durch die Verfahren der Erfindung entfernt wird.
-
Der
Entgiftungsschritt des Verfahrens der Erfindung stellt vorzugsweise
eine Vernetzungsreaktion bereit, die im Wesentlichen nicht reversibel
ist. Die Reversibilität
wird durch Beobachtung des Grades an hämolytischer Aktivität des entgifteten
Toxins direkt nach der Entgiftung und nach der Inkubation bei einer
Temperatur von über
25°C, vorzugsweise über 30°C, mehr vorzuziehen über 35°C, am Besten über 37°C für mindestens
5, 6, 7, 8, 9 oder 10 Tage bestimmt. Eine im Wesentlichen nicht
reversible Reaktion führt
zu einer im Wesentlichen nicht reversiblen Entgiftung und ist als
eine Reaktion definiert, bei der der Grad an hämolytischer Aktivität um weniger
als 100%, 50%, 40%, 30%, 20%, 10% nach der Inkubation bei einer
erhöhten
Temperatur, wie oben beschrieben, steigt. Viele Verfahren der Entgiftung,
z. B. durch Verwendung von Formaldehydbehandlung, führen zu
einer Entgiftung, die nicht stabil ist, sondern die Toxizität über die
Zeit erhöht.
-
Bei
einem bevorzugten Entgiftungsschritt des Verfahrens der Erfindung
behält über 50%,
60%, 70%, 80%, 90%, 95% oder 98% des Toxins eine monomere quaternäre Struktur
nach der Vernetzungsreaktion. Viele Vernetzungsreagenzien bilden
intermolekulare Quervernetzungen (z. B. Formaldehyd und Glutaraldehyd). Diese
kann die immunologischen Eigenschaften des Toxins beeinflussen,
da einige Epitope innerhalb des Aggregats versteckt sein werden.
Verfahren der Erfindung involvieren vorzugsweise die einfache Modifizierung von
Aminosäureresten,
vorzugsweise Sulfhydryl- oder primäre Aminogruppen von Aminosäuren und/oder
die Bildung von hauptsächlich
intramolekularen Quervernetzungen. Die resultierende monomere quaternäre Struktur
erlaubt es den Epitopen, auf der Oberfläche des Toxins exponiert zu
bleiben.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsart
des Entgiftungsschrittes ist das Vernetzungsreagens heterobifunktionell.
Bevorzugte Vernetzungsreagenzien enthalten eine N-Hydroxysuccinimidestergruppe,
die bevorzugt, mehr vorzuziehen spezifisch, mit primären Amingruppen
reagiert. Vorzugsweise enthält
das Vernetzungsreagens eine Maleimidgruppe, die bevorzugt, mehr
vorzuziehen spezifisch, mit Sulfhydrylgruppen reagiert. Bei einem
pH um 7 reagiert eine Maleimidgruppe 1.000-fach schneller mit Sulfhydrylgruppen
als sie es mit Aminen tut. Vorzugsweise enthält das Vernetzungsreagens sowohl
eine N-Hydroxysuccinimidestergruppe wie auch eine Maleimidgruppe.
Das Vernetzungsmittel ist vorzugsweise unter Verwendung eines Reduktionsmittels
nicht spaltbar, da dies zu einer weniger effektiven Entgiftung führt.
-
Die
Entfernung zwischen den reaktiven Gruppen des Vernetzungsreagens
ist in der Lage, die Wirksamkeit der Entgiftung zu beeinflussen.
Vorzugsweise liegt die Entfernung zwischen den Gruppen des Vernetzungsreagenzes,
die mit Amin- und Sulfhydrylgruppen reagieren, zwischen 1,5 und
20 Angstrom, mehr vorzuziehen zwischen 5 und 15 Angstrom und am
Besten bei ungefähr
10 Angstrom bei den Verfahren der Erfindung. Vorzugsweise werden
Aminosäurereste
aus dem Bakterientoxin durch Addition einer Gruppe, die über 5, 7,
10, 12, 15, 18, 20, 50, 100, 500 Angstrom lang ist, modifiziert.
Vorzugsweise ist die Modifizierungsgruppe zwischen 5 und 100 Angstrom,
mehr vorzuziehen zwischen 10 und 20 Angstrom groß.
-
Der
Entgiftungsschritt des Verfahrens der Erfindung erlaubt es genügend Resten,
modifiziert zu werden, so dass die sterische Interferenz und/oder
konformationelle Änderungen
die Funktion des Bakterientoxins inhibieren. Vorzugsweise werden
mindestens 5, 7, 10, 12, 14, 15, 20 oder 25 Aminosäurereste
des Bakterientoxins modifiziert. Wo nicht umgesetzte Maleimidgruppen
auf dem Vernetzungsreagens vorliegen, kann eine Ellman-Reaktion
verwendet werden, um die Anzahl von Vernetzungsmolekülen, die
an jedes Molekül
von Toxin gebunden sind, (indirekt) zu schätzen (Ellman 1959 Arch. Biochem.
Biophys. 82; 70).
-
Bevorzugte
Vernetzungsreagenzien sind SMPT, Sulfo-LC-SMPT, Sulfo-KMUS, LC-SMCC,
KMUA, Sulfo-LC-SPDP, LC-SPDP, SMPB, Sulfo-SMPB, SMPH, Sulfo-SMCC,
SMCC, SIAB, Sulfo-SIAB, GMBS (N-(γ-Maleimidobutyryloxy)succiriimidester),
Sulfo-GMBS, MBS, Sulfo-MBS, Sulfo-EMCS, EMCA, EMCS, BMPS, SPDP,
SBAP, BMPA, AMAS, SATP und SIA (Pierce).
-
Bei
einem bevorzugten Verfahren der Erfindung wird das Toxin mit der
chemischen Verbindung oder dem Vernetzungsreagens unter pH-Bedingungen
zwischen 5,0 und 9,0, vorzugsweise 6,5 bis 8,0, am Besten 7,0 bis
7,8 behandelt. Bei Behandlungen, bei denen die Reaktion einer Maleimidgruppe
mit einer Sulfhydrylgruppe gefördert
wird, liegt der bevorzugte pH der Reaktion bei 6,0 und 8,0, mehr
vorzuziehen 6,5 und 7,5. Die bevorzugte Konzentration von Salzen
während
der Reaktion liegt zwischen 100 mM und 1 M, mehr vorzuziehen 150
mM und 500 mM, am Besten zwischen 200 mM und 300 mM. Die Erfin der
haben jedoch herausgefunden, dass es manchmal vorzuziehen ist, die
Reaktion bei einer Niedrigsalzkonzentration durchzuführen, wobei
kein Natriumchlorid oder anderes Salz zugefügt wird. Wo die Reaktion bei
einem pH von zwischen 7,6 und 7,8 ausgeführt wird, kann die Reaktion
wahlweise ohne die Zugabe eines Salzes durchgeführt werden. Ähnlich kann
die Verwendung von höheren
Verhältnissen
von GMBS zu Toxin ohne die Zugabe von Salz bei pH-Werten zwischen
7,0 und 8,0 durchgeführt
werden.
-
Vorzugsweise
wird ein 50–500-facher,
mehr vorzuziehen 130–350-
oder 350–900-facher,
am Besten ein ungefähr
250-facher molarer Überschuss
der chemischen Verbindung oder des Vernetzungsreagenzes zu jedem
Toxin verwendet. Pneumokokken-Pneumolysin enthält 31 Lysinreste. Daher ist
ein 248-facher molarer Überschuss
der chemischen Verbindung oder des Vernetzungsreagenzes über Pneumolysin äquivalent
zu einem 8-fachen molaren Überschuss
der chemischen Verbindung oder des Vernetzungsreagenzes zu jedem
Lysinrest. Vorzugsweise wird ein 2–20-faches, mehr vorzuziehen
ein 4–15-
oder 15–30-faches,
am Besten ein ungefähr
8-faches molares Verhältnis
von chemischer Verbindung oder Vernetzungsreagens zu Lysinresten bei
den Verfahren der Erfindung verwendet.
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Die
Behandlung mit Vernetzungsreagens schreitet für mindestens 15 Minuten, vorzugsweise
für mindestens
30 Minuten, am Besten für
ungefähr
1 Stunde zwischen 4°C
und 40°C,
vorzugsweise zwischen 15°C und
25°C, am
Besten bei Raumtemperatur fort. Das Verfahren der Erfindung kann
weiter einen Löschungsschritt
umfassen, der eine Verbindung verwendet, die eine Sulfhydrylgruppe
enthält,
vorzugsweise weist der Quencher ein Molekulargewicht von über 50,
100 oder 120 auf, mehr vorzuziehen ist der Quencher einer Aminosäure wie
Cystein. Alternativ können
die Gruppen mit einem Peptid oder Polysaccharidanteil umgesetzt
werden, der in der Lage ist, mit Maleimid zu reagieren, z. B. einem
Peptid, das einen Cysteinrest enthält. Dies ist besonders geeignet,
wenn nicht umgesetzte Maleimidgruppen vor dem Löschungsschritt vorhanden sind.
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Der
Entgiftungsschritt ist für
die Verwendung bei bakteriellen Toxinen geeignet, wie oben beschrieben wurde.
Vorzugsweise ist das bakterielle Toxin von Streptokokkus pneumoniae,
am Besten ist das Toxin Pneumolysin. Das Pneumolysin ist ein natives
oder rekombinantes Protein oder ein Protein, das gentechnisch hergestellt
wurde, um seine Toxizität
zu reduzieren (wie oben beschrieben wurde). Fusionsproteine von
Toxinen, vorzugsweise Pneumolysin, oder Fragmente von Toxinen, vorzugsweise
Pneumolysin, können
unter Verwendung des Verfahrens der Erfindung entgiftet werden.
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So
wird in einer bevorzugten Ausführungsart
ein Toxin (wie Pneumolysin) mit einem Vernetzungsreagens entgiftet,
das vorzugsweise heterobifunktionell ist und Gruppen aufweist, die
mit Lysin- und Cysteinresten reagieren und das eine bestimmte Größe besitzt,
wobei am Besten die reaktiven Gruppen 10–20 Angstrom voneinander entfernt
liegen, so dass entweder eines oder vorzugsweise beides des Folgenden
auftritt:
- a) zwischen 5 und 30, vorzugsweise
ungefähr
12–14
Aminosäurereste
des Toxins werden durch ein Vernetzungsmolekül modifiziert, das kovalent
vorzugsweise an ein Lysin oder einen Argininrest bindet (vorzugsweise,
wie indirekt durch eine Ellman-Reaktion gemessen wird), wobei das
andere Ende (vorzugsweise mit Cystein) gequencht wurde und/oder
- b) eine Cystein-Seitenkette, die in die toxische Aktivität des Toxins
(vorzugsweise zum C-Ende des Toxins hin) involviert ist, wird mit
einer anderen Seitenkette des Toxins (vorzugsweise an einen Lysin-
oder Argininrest), der vorzugsweise mehr als 2, 5, 10, 20, 30 oder
40 Aminosäuren
von dem Cysteinrest in der Primärsequenz
des Toxins entfernt liegt, vernetzt.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsart
wird ein Toxin (vorzugsweise Pneumolysin) mit einer monofunktionellen
chemischen Verbindung entgiftet, die vorzugsweise mit Aminosäuren, die
eine primäre
Aminogruppe enthalten, mehr vorzuziehen Lysin, reagieren, und die
eine bestimmte Größe aufweist,
am Besten 10–100
Angstrom, so dass das Toxin mit zwischen 5 und 30, mehr vorzuziehen
ungefähr
14 chemischen Verbindungen, gebunden an Aminosäurereste, bedeckt ist.
-
Polysaccharidkonjugate
-
Ein
Problem, das mit dem Polysaccharidansatz für Impfungen vergesellschaftet
ist, ist die Tatsache, dass Polysaccharide per se schwache Immunogene
sind. Um dies zu überwinden,
können
Polysaccharide mit Proteinträgern
konjugiert sein, die Bystander T-Zell-Hilfe bereitstellen. Das Verfahren
der Erfindung kann günstig
einen weiteren Schritt der Konjugation des Cytolysins, vorzugsweise
Pneumolysin, mit einem bakteriellen Polysaccharid, z. B. einem Lipo-Oligosaccharid
oder vorzugsweise einem kapsulären
Polysaccharid enthalten.
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Ein
bevorzugtes Konjugat der Erfindung umfasst Cytolysin, vorzugsweise
Pneumolysin, das durch das Verfahren der Erfindung erhalten wurden,
konjugiert an kapsuläre
Polysaccharide, die von Streptokokkus pneumoniae stammen. Die kapsulären Pneumokokkenpolysaccharid-Antigene
werden vorzugsweise aus den Serotypen 1, 2, 3, 4, 5, 6B, 7F, 8,
9N, 9V, 10A, 11A, 12F, 14, 15B, 17F, 18C, 19A, 19F, 20, 22F, 23F
und 33F (am Besten aus den Serotypen 1, 3, 4, 5, 6B, 7F, 9V, 14,
18C, 19F und 23F) oder Mischungen aus zwei oder mehr der besagten
Konjugate (4, 7, 9, 11, 13 oder 23) ausgewählt.
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Cytolysin,
vorzugsweise Pneumolysin, gereinigt durch das Verfahren der Erfindung,
wird auch vorzugsweise mit kapsulären Polysacchariden aus anderen
Bakterienstämmen
konjugiert. Solche Polysaccharide können z. B. aus H. influenzae,
H. influenzae Typ B (Hib), N. meningitidis-Gruppen A, C, W, Y, Streptokokken außer S. pneumoniae
(z. B. Gruppe B Streptokokkus, S. pyogenes etc.), Staphylokokkus
(z. B. S. aureus, S. epidermidis), E. coli, Enterokokkus (z. B.
E. faecalis und E. faecium) etc. isoliert werden. Vorzugsweise stammen
die Polysaccharide von H. influenzae Typ B (Hib) und/oder den N.
meningitidis Gruppen A, C, W135 und/oder Y.
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Die
Polysaccharide können
durch jedes bekannte Verfahren an Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, gebunden
werden (z. B. durch Likhite,
U.S.
Patent 4,372,945 und durch Armor et al.,
U.S. Patent 4,474,757 ). Vorzugsweise
wird CDAP-Konjugation durchgeführt
(
WO 95/08348 ). Um die
Immunogenität
zu steigern, können
die Polysaccharide mit einem Adjuvans versehen und/oder lyophilisiert
sein. Die Polysaccharide der Erfindung können in Originalgröße vorliegen
oder nach der Reinigung in kleinere Polysaccharide oder Oligosaccharide
eingeteilt werden.
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Das
Verfahren der Erfindung umfasst vorzugsweise einen weiteren Schritt
der Formulierung von Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, zu einem
Impfstoff.
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Proteine und immunogene Zusammensetzungen
-
Eine
weitere Ausführungsart
der Erfindung ist Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, gereinigt
durch das Verfahren der Erfindung. Dies beinhaltet ein Pneumolysin-bakterielles
kapsuläres
Polysaccharidkonjugat, das durch das Verfahren der Erfindung hergestellt
wird.
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Eine
weitere Ausführungsart
der Erfindung ist eine immunogene Zusammensetzung, die Cytolysin, vorzugsweise
Pneumolysin, oder Pneumolysin-bakterielles kapsuläres Polysaccharid,
das durch das Verfahren der Erfindung erhalten wird (wie oben beschrieben
wurde), umfasst.
-
Die
immunogene Zusammensetzung der Erfindung umfasst vorzugsweise weiter
ein oder mehrere Mitglieder der Pneumokokkencholin-bindenden Proteinfamilie,
vorzugsweise Cholin-bindendes Protein A oder ein immunogenes Fragment
davon und/oder ein oder mehrere Mitglieder der Polyhistidintriadenfamilie
(einschließlich
Fusionsproteine davon), vorzugsweise PhtA, PhtB, PhtD oder PhtE
oder ein immunogenes Fragment davon.
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Die
Cholin-bindende Proteinfamilie (CbpX) betreffend, wurden die Mitglieder
dieser Familie ursprünglich
als Pneumokokkenproteine identifiziert, die durch Cholin-Affinitätschromatographie
gereinigt werden konnten. Alle diese Cholin-bindenen Proteine sind
nicht-kovalent an Phosphorylcholin-Anteile von Zellwand-Teichonsäure und
Membran-assoziierter Lipoteichonsäure gebunden. Strukturell besitzen
sie in der gesamten Familie verschiedene Regionen gemeinsam, obwohl
die exakte Natur der Proteine (Aminosäuresequenz, Länge etc.)
variieren kann. Im Allgemeinen umfassen Cholin-bindende Proteine
eine N-terminale Region(N), konservierte Wiederholungsregionen (R1
und/oder R2), eine Prolin-reiche Region (P) und eine konservierte
Cholin-Bindungsregion
(C), die aus multiplen Wiederholungen besteht, die ungefähr eine
Hälfte
des Proteins umfasst. Wie in dieser Anmeldung verwendet, wird der
Begriff „Cholinbindungsproteinfamilie
(CbpX)" aus der
Gruppe ausgewählt,
die aus Cholinbindungsproteinen besteht, wie in
WO 97/41151 identifiziert wird, PbcA,
SpsA, PspC, CbpA, CbpD und CbpG. CbpA wird in
WO 97/41151 offenbart. CbpD und CbpG
werden in
WO 00/29434 offenbart.
PspC wird in
WO 97/09994 offenbart.
PbcA wird in
WO 98/21337 offenbart.
SpsA ist ein Cholinbindungsprotein, das in
WO 98/39450 offenbart wird. Vorzugsweise
werden die Cholinbindungsproteine aus der Gruppe ausgewählt, die
aus CbpA, PbcA, SpsA und PspC besteht.
-
Eine
andere bevorzugte Ausführungsart
sind CpbX-Verkürzungen,
worin „CbpX" wie oben definiert
ist, und sich „Verkürzungen" auf CbpX-Proteine
beziehen, denen 50% oder mehr der Cholinbindungsregion (C) fehlen.
Vorzugsweise mangelt es solchen Proteinen an der gesamten Cholinbindungsregion.
Mehr vorzuziehen fehlt es solchen Proteinverkürzungen an (i) der Cholinbindungsregion
und (ii) auch einem Teil der N-terminalen Hälfte des Proteins, doch sie
bewahren mindestens eine Wiederholungsregion (R1 oder R2). Noch mehr
vorzuziehen besitzt die Verkürzung
zwei Wiederholungsregionen (R1 und R2), mehr vorzuziehen bewahrt
die Verkürzung
die Prolin-reiche Region (P). Beispiele für solche bevorzugten Ausführungsarten
sind NR1 × R2
und R1 × R2,
wie in
WO 99/51266 oder
WO 99/51188 veranschaulicht
wird, und NR1 × R2P,
es werden jedoch auch andere Cholinbindungsproteine, denen es an
einer ähnlichen
Cholinbindungsregion mangelt, innerhalb des Umfanges dieser Erfindung überlegt.
-
Die
LytX-Familie sind Membran-assoziierte Proteine, die mit Zell-Lyse
vergesellschaftet sind. Die N-terminale Domäne umfasst Cholinbindungsdomäne(n), die
LytX-Familie besitzt jedoch nicht all die Eigenschaften, die in
der CbpA-Familie gefunden werden, wie oben angemerkt wurde, und
so wird die LytX-Familie als unterschiedlich von der CpbX-Familie
betrachtet. Im Gegensatz zu der CbpX-Familie enthält die C-terminale
Domäne
die katalytische Domäne
der LytX-Proteinfamilie. Die Familie umfasst LytA, B und C. Im Hinblick auf
die LytX-Familie wird LytA in Ronda et al., Eur J Biochem, 164:
621–624
(1987) offenbart. LytB wird in
WO 98/18930 offenbart
und wird auch als Sp46 bezeichnet. LytC wird auch in
WO 98/18930 offenbart und wird auch
als Sp91 bezeichnet. Ein bevorzugtes Mitglied dieser Familie ist
LytC.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsart
sind LytX-Verkürzungen,
worin „LytX" wie oben definiert
ist, und „Verkürzungen" sich auf LytX-Proteine
bezieht, denen es an 50% oder mehr der Cholinbindungsregion mangelt.
Vorzugsweise fehlt es solchen Proteinen an der gesamten Cholinbindungsregion.
Ein Beispiel für
solche Verkürzungen
kann in dem Beispielabschnitt dieser Erfindung gefunden werden.
-
Noch
eine andere bevorzugte Ausführungsart
dieser Erfindung sind CbpX-verkürzte-LytX-verkürzte chimäre Proteine
(oder Fusionen). Vorzugsweise umfasst dies NR1 × R2 (oder R1 × R2, oder
NR1 × R2P)
von CbpX und den C-terminalen Teil (Cterm, sprich Fehlen der Cholinbindungsdomäne) von
LytX (z. B. LytCCterm oder Sp91Cterm). Mehr vorzuziehen wird CbpX
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus CbpA, PbcA, SpsA und PspC besteht. Noch mehr vorzuziehen
ist es CbpA. Vorzugsweise ist LytX LytC (auch bezeichnet als Sp91).
-
Bei
einer anderen Ausführungsart
der vorliegenden Erfindung wird ein PspA oder PsaA oder. Verkürzungen,
denen es an der Cholinbindungsdomäne (C) fehlt, wahlweise als
ein Fusionsprotein mit LytX exprimiert. Vorzugsweise ist LytX LytC.
-
Die
Pht(Polyhistidintriaden)-Familie umfasst die Proteine PhtA, PhtB,
PhtD und PhtE. Die Familie wird durch eine Lipidationssequenz, zwei
Domänen,
die durch eine Prolin-reiche Region getrennt werden, und verschiedene
Histidintriaden, die möglicherweise
in die Metall- oder Nucleosidbindung oder enzymatische Aktivität involviert
sind, (3–5)
superpiralisierte α-Helixregionen,
ein konserviertes N-Ende und ein heterogenes C-Ende charakterisiert.
Sie liegt in allen Stämmen
der getesteten Pneumokokken vor. Homologe Proteine wurden auch in
anderen Streptokokken und Neisserien gefunden. Bevorzugte Mitglieder
der Familie umfassen PhtA, PhtB und PhtD. Mehr vorzuziehen umfasst
sie PhtA oder PhtD. Es wird jedoch verstanden, dass die Begriffe Pht
A, B, D und E sich auf Proteine beziehen, die Sequenzen besitzen,
die in den Zitaten unten offenbart werden, wie auch natürlich auftretende
(und menschengemachte) Varianten davon, die eine Sequenzhomologie aufweisen,
die zumindest 90% identisch zu den Proteinen ist, auf die verwiesen
wird. Vorzugsweise ist sie zumindest 95% identisch und am Besten
ist sie zu 97% identisch.
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Die
immunogene Zusammensetzung der Erfindung kann Fusionsproteine von
Histidintriadenproteinen mit einschließen. Bevorzugte Fusionsproteine
enthalten i) PhtD oder ein Fragment davon, gebunden an PhtE oder
ein Fragment davon, oder ii) PhtB oder ein Fragment davon, gebunden
an PhtE oder ein Fragment davon.
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Im
Hinblick auf die PhtX-Proteine wird PhtA in
WO 98/18930 offenbart und wird auch
als Sp36 bezeichnet. Wie oben angemerkt wurde, ist es ein Protein
aus der Polyhistidintriadenfamilie und weist das Typ II Signalmotiv
von LXXC auf.
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PhtD
wird in
WO 00/37105 offenbart
und wird auch als SP036D bezeichnet. Wie oben angemerkt wurde, ist
es auch ein Protein aus der Polyhistidintriadenfamilie und weist
das Typ II LXXC Signalmotiv auf. PhtB wird in
WO 00/37105 offenbart und wird auch
als Sp036B bezeichnet. Ein anderes Mitglied der PhtB-Familie ist
das C3-abbauende Polypeptid, wie in
WO
00/17370 offenbart wird. Dieses Protein stammt auch aus
der Polyhistidintriadenfamilie und weist das Typ II LXXC Signalmotiv
auf. Ein bevorzugtes immunologisch funktionelles Äquivalent
ist das Protein Sp42, das in
WO
98/18930 offenbart wird. Eine PhtB-Verkürzung (ungefähr 79kD)
wird in
WO 99/15675 offenbart,
die auch für
ein Mitglied der PhtX-Familie gehalten wird.
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PhtE
wird in
WO 00/30299 offenbart
und wird als BVH-3 bezeichnet. Um eine immunogene Zusammensetzung
der Erfindung zu erzeugen, die in der Lage ist, eine Immunreaktion
gegen mehr als ein Pathogen hervorzurufen, das bei Otitis media
involviert ist, ist es für
immunogene Zusammensetzung der Erfindung vorteilhaft, weiter ein
Antigen von einem oder mehr (2, 3, 4, 5, 6) aus S. pneumoniae, nicht-typisierbarem
Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis, RSV, Parainfluenzavirus
und/oder Influenzavirus zu umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung überlegt
auch Kombinationsimpfstoffe, die Schutz gegen eine Reihe von verschiedenen
Pathogenen bereitstellen. Viele pädiatrische Impfstoffe werden
nun als Kombinationsimpfstoff gegeben, um die Anzahl von Injektionen,
die ein Kind erhalten muss, zu reduzieren. So können für pädiatrische Impfstoffe andere
Antigene von anderen Pathogenen mit den Impfstoffen der Erfindung
formuliert werden. Z. B. können
die Impfstoffe der Erfindung mit (oder verabreicht separat, aber
zu der gleichen Zeit mit) dem gut bekannten „trivalenten" Kombinationsimpfstoff,
der Diphtherietoxoid (DT), Tetanustoxoid (TT) und Pertussisbestandteile
[typi scherweise entgiftetes Pertussistoxoid (PT) und filamentöses Hämagglutinin
(FHA) mit optional Pertactin (PRN) und/oder Agglutinin 1 + 2] umfasst,
z. B. der vermarktete Impfstoff INFANRIX-DTPaTM (SmithKlineBeecham
Biologicals), der DT-, TT-, PT-, FHA- und PRN-Antigene enthält, oder
mit einem ganzzelligen Pertussis-Bestandteil, z. B. wie er durch
SmithKlineBeecham Biologicals s. a. als TritanrixTM vermarktet wird,
formuliert werden. Der kombinierte Impfstoff kann auch ein anderes
Antigen, wie Hepatitis B Oberflächen-Antigen
(HbsAg), Poliovirus-Antigene (z. B. inaktiviertes trivalentes Poliovirus – IPV),
Moraxella catarrhalis äußere Membranproteine,
nicht typisierbare Haemophilus influenzae-Proteine, N. meningitidis
B äußere Membran-Proteine
umfassen.
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Beispiele
für bevorzugte
Moraxella catarrhalis-Protein-Antigene, die in einen Kombinationsimpfstoff (insbesondere
für die
Prävention
von Otitis media) eingeschlossen werden können, sind: OMP106 [
WO 97/41731 (Antex) &
WO 96/34960 (PMC)]; OMP21; LbpA und/oder
LbpB [
WO 98/55606 (PMC)];
TbpA und/oder TbpB [
WO 97/13785 &
WO 97/32980 (PMC)]; CopB [Helminen
ME, et al. (1993) Infect. Immun. 61: 2003–2010]; UspA1 und/oder UspA2
[
WO 93/03761 (University
of Texas)]; OmpCD, HasR (
PCT/EP 99/03824 );
PilQ (
PCT/EP 99/03823 );
OMP85 (
PCT/EP 00/01468 );
lipo06 (
GB 9917977.2 );
lipo10 (
GB 9918208.1 );
lipo11 (
GB 9918302.2 );
lipo18 (
GB 9918038.2 );
P6 (
PCT/EP 99/03038 );
D15 (
PCT/EP 99/03822 ); OmplA1
(
PCT/EP 99/06781 );
Hly3 (
PCT/EP 99/03257 );
und OmpE. Beispiele für
nicht typisierbare Haemophilus influenzae-Antigene, die in einen
Kombinationsimpfstoff (insbesondere für die Prävention von Otitis media) eingeschlossen
werden können,
beinhalten: Fibrinprotein [(
US
5766606 – Ohio
State Research Foundation)] und Fusionen umfassende Peptide davon
[z. B. LB1(f) Peptidfusionen;
US
5843464 (OSU) oder
WO 99/64067 ];
OMP26 [
WO 97/01638 (Cortecs)];
P6 [
EP 281673 (State
University of New York)]; TbpA und/oder TbpB, Hia; Hsf; Hin47; Hif;
Hmw1; Hmw2; Hmw3; Hmw4; Hap; D15 (
WO
94/12641 ); Protein D (
EP
594610 ); P2 und P5 (
WO
94/26304 ).
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Andere
Kombinationen, die überlegt
werden, sind das Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, der Erfindung
in Kombination mit viralen Antigenen, z. B. von Influenza (attenuiert,
gespalten, oder Untereinheit [z. B. Oberflächenglycoproteinneuraminidase
(NA) und Hämagglutinin
(HA). Siehe z. B. Chaloupka I. et al., Eur. Journal Clin. Microbiol.
Infect. Dis. 1996, 15:121–127],
RSV (z. B. F- und G-Antigene oder F/G-Fusionen, siehe z. B. Schmidt
A. C. et al., J Virol, May 2001, S. 4594–4603), Parainfluenza Virus
3 (PIV3) (z. B. RN- und F-Proteine, siehe Schmidt et al., siehe
oben), Varicella (z. B. attenuiert, Glycoprotein I-V etc.) und irgendein
(oder allen) Bestandteil(en) von MMR (Masern, Mumps, Röteln).
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Impfstoffe
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Eine
weitere Ausführungsart
der Erfindung ist ein Impfstoff, umfassend Cytolysin, vorzugsweise
Pneumolysin, oder ein Pneumolysin-bakterielles kapsuläres Polysaccharidkonjugat,
erhalten durch das Verfahren der Erfindung, und einen pharmazeutisch
akzeptablen Arzneiträger
und wahlweise ein Adjuvans.
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Ein
Impfstoff der Erfindung kann die immunogenen Zusammensetzungen der
Erfindung, die oben beschrieben werden, und einen pharmazeutisch
akzeptablen Arzneiträger
umfassen.
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Impfstoffe
der Erfindung sind in der Lage, eine schützende Immunantwort gegen S.
pneumoniae-Infektion und/oder Otitis media zu erzeugen.
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Eine
weitere Ausführungsart
der Erfindung beinhaltet ein Verfahren der Herstellung einer Vakzine durch
Nehmen eines Cytolysins, vorzugsweise Pneumolysin, das durch das
Verfahren der Erfindung hergestellt wurde, und Formulierung von
ihm als ein Impfstoff mit einem pharmazeutisch akzeptablen Arzneiträger und
wahlweise mit einem oder mehreren der weiteren Antigene, die oben
beschrieben werden.
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Eine
weitere Ausführungsart
der Erfindung beinhaltet Verfahren der Behandlung oder Prävention
von bakterieller Infektion, vorzugsweise Streptokokkus pneumoniae-Infektion
oder Otitis media, das die Verabreichung des Impfstoffes oder der
immunogenen Zusammensetzung der Erfindung umfasst.
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Eine
weitere Ausführungsart
der Erfindung ist die Verwendung des Cytolysins, vorzugsweise Pneumolysin,
und/oder Pneumolysin-bakteriellem kapsulären Polysaccharidkonjugat,
von denen jedes durch ein Verfahren der Erfindung erhalten wird,
bei der Herstellung eines Impfstoffes für die Behandlung oder Prävention von
bakterieller Infektion, vorzugsweise Streptokokkus pneumoniae Infektion
oder Otitis media.
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Die
Impfstoffe der vorliegenden Erfindung sind vorzugsweise mit einem
Adjuvans versehen. Geeignete Adjuvanzien beinhalten ein Aluminiumsalz,
wie Aluminiumhydroxidgel (Alaun) oder Aluminiumphosphat, aber sie
können
auch ein Salz von Calcium, Magnesium, Eisen oder Zink sein oder
sie können
eine unlösliche Suspension
von acyliertem Tyrosin oder acylierten Zuckern, cationisch oder
anionisch derivatisierten Polysacchariden oder Polyphosphazenen
sein.
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Es
wird bevorzugt, dass das Adjuvans so ausgewählt wird, dass es ein bevorzugter
Induktor eines TH1-Reaktionstyps ist. Solche hohen Spiegel an Th1-Typ-Cytokinen
tendieren dazu, die Induktion von Zell-vermittelten Immunreaktionen
auf ein gegebenes Antigen zu favorisieren, während hohe Spiegel an Th2-Typ-Cytokinen
dazu tendieren, die Induktion von humoralen Immunreaktionen auf
das Antigen zu favorisieren.
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Es
ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Unterscheidung von
Th1- und Th2-Typ-Immunreaktionen nicht absolut ist. In der Realität wird ein
Individuum eine Immunreaktion unterstützen, die als prädominant Th1
oder prädominant
Th2 beschrieben wird. Es ist jedoch oft bequem, die Cytokinfamilien
in Begriffen zu betrachten, wie sie in Maus-CD4 +ve T-Zell-Klonen
durch Mosmann und Coffman beschrieben werden (Mosmann, T. R. and
Coffman, R. L. (1989) TH1 and TH2 cells: different patterns of lymphokine
secretion lead to different functional properties. Annual Review
of Immunology, 7, S. 145–173).
Traditionell werden Th1-Typ-Reaktionen mit der Produktion von INF-γ- und IL-2-Cytokinen
durch T-Lymphocyten in Zusammenhang gebracht. Andere Cytokine, die
oft direkt mit der Induktion von Th1-Typ-Immunreaktionen assoziiert
sind, werden nicht durch T-Zellen produziert, wie IL-12. Im Gegensatz
dazu sind Th2-Typ-Reaktionen mit der Sezernierung von IL-4, IL-5,
IL-6, IL-10 assoziiert. Geeignete Adjuvans-Systeme, die eine überwiegende
Th1-Reaktion fördern, beinhalten:
Monophosphoryl-Lipid A oder ein Derivat davon, insbesondere 3-de-O-acyliertes
Monophosphoryl-Lipid A (3D-MPL) (für seine Herstellung siehe
GB 2220211 A );
und eine Kombination aus Monophosphoryl-Lipid A, vorzugsweise 3-de-O-acyliertes
Monophosphoryl Lipid A, zusammen mit entweder einem Aluminiumsalz
(z. B. Aluminiumphosphat oder Aluminiumhydroxid) oder einer Öl-in-Wasser-Emulsion.
Bei solchen Kombinationen sind Antigen und 3D-MPL in den gleichen
Teilchenstrukturen enthalten, was eine effizientere Abgabe von antigenen
und immunstimulierenden Signalen erlaubt. Studien haben gezeigt,
dass 3D-MPL in der Lage ist, die Immunogenität eines Alaun-adsorbierten
Antigens weiter zu steigern [Thoelen et al. Vaccine (1998) 16:708–14;
EP 689454-B1 ].
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Ein
verstärktes
System involviert die Kombination eines Monophosphoryl-Lipid A und
eines Saponinderivats, insbesondere die Kombination von QS21 und
3D-MPL, wie in
WO 94/00153 offenbart
wird, oder eine weniger reaktive Zusammensetzung, bei der das QS21
mit Cholesterin gelöscht
wird, wie in
WO 96/33739 offenbart
wird.
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Eine
besonders wirksame Adjuvans-Formulierung, die QS21, 3D-MPL und Tocopherol
in einer Öl-in-Wasser-Emulsion
involviert, wird in
WO 95/17210 beschrieben
und ist eine bevorzugte Formulierung.
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Vorzugsweise
umfasst der Impfstoff zusätzlich
ein Saponin, mehr vorzuziehen QS21. Die Formulierung kann auch eine Öl-in-Wasser-Emulsion
und Tocopherol umfassen (
WO
95/17210 ).
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
einer Impfstoff-Formulierung bereit, die das Mischen eines Cytolysins
der vorliegenden Erfindung zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Arzneiträger,
wie 3D-MPL, umfasst.
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Unmethylierte
CpG enthaltende Oligonucleotide (
WO
96/02555 ) sind auch bevorzugte Induktoren einer TH1-Reaktion
und sind für
die Verwendung bei der vorliegenden Erfindung geeignet.
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Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Impfstoff,
wie er hier beschrieben wird, für
die Verwendung in der Medizin bereitgestellt. Bei einer Ausführungsart
gibt es ein Verfahren der Prävention oder
Linderung von Pneumonie bei einem älteren Menschen (über 55 Jahre
alt), das die Verabreichung einer sicheren und effektiven Menge
eines Impfstoffes der Erfindung und wahlweise eines Th1-Adjuvanzes
an den älteren
Patienten umfasst.
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Bei
einer weiteren Ausführungsart
wird ein Verfahren der Prävention
oder Linderung von Otitis media bei Säuglingen (bis zu 24 Monate)
oder Kleinkindern (typischerweise 24 Monate bis 5 Jahre) bereitgestellt,
das die Verabreichung einer sicheren und effektiven Menge eines
Impfstoffes, der ein Cytolysin, vorzugsweise Pneumolysin, der Erfindung,
wahlweise mit einem oder mehreren der weiteren Antigene, die oben
beschrieben werden, und wahlweise einem Th1-Adjuvans umfasst, an
den Säugling
oder das Kleinkind umfasst.
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Die
Impfstoffpräparate
der vorliegenden Erfindung können
verwendet werden, um einen Säuger
(vorzugsweise einen menschlichen Patienten), der für eine Infektion
empfänglich
ist, mit Hilfe der Verabreichung des Impfstoffes über einen
systemischen oder mucosalen Weg zu schützen oder zu behandeln. Diese
Verabreichungen können
Injektionen über
die intramuskulären,
intraperitonealen, intradermalen oder subcutanen Wege oder über mucosale
Verabreichung an die oralen/alimentären, respiratorischen, urogenitalen
Trakte beinhalten. Die intranasale Verabreichung von Impfstoffen
für die
Behandlung von Pneumonie oder Otitis media wird bevorzugt (da die
nasopharyngeale Trägerschaft
von Pneumokokken effektiver verhindert werden kann, wodurch die
Infektion in ihrem frühesten
Stadium abgeschwächt
wird). Obwohl der Impfstoff der Erfindung als eine Einzeldosis verabreicht
werden kann, können
auch Bestandteile davon zusammen zu der gleichen Zeit oder zu ver schiedenen
Zeiten gemeinsam verabreicht werden (z. B. wenn Polysaccharide in
einem Impfstoff vorliegen, könnten
diese getrennt zu der gleichen Zeit oder ein bis zwei Wochen nach
der Verabreichung der bakteriellen Proteinkombination für die optimale
Koordination der Immunreaktionen unter Rücksichtnahme aufeinander verabreicht
werden). Zusätzlich
zu einem einzelnen Weg der Verabreichung, können zwei verschiedene Verabreichungswege
verwendet werden. Z. B. können
virale Antigene ID (intradermal) verabreicht werden, während bakterielle
Proteine IM (intramuskulär)
oder IN (intranasal) verabreicht werden können. Wenn Polysaccharide vorliegen,
können
sie IM (oder ID) verabreicht werden und bakterielle Proteine können IN
(oder ID) verabreicht werden. Zusätzlich können Impfstoffe der Erfindung
IM für
die Erstdosen und IN für
Booster-Dosen verabreicht werden.
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Die
Menge von Konjugat-Antigenen in jeder Impfstoffdosis wird als eine
Menge ausgewählt,
die eine immunprotektive Reaktion ohne signifikante Nebenwirkungen
in typischen Impfstoffen induziert. Eine solche Menge wird abhängig von
dem spezifischen Immunogen, das verwendet wird, und wie es angeboten
wird, variieren. Der Gehalt von Proteinantigenen in den Impfstoff
wird typischerweise in dem Bereich von 1–100 μg, vorzugsweise 5–50 μg, am typischsten
in dem Bereich von 5–25 μg liegen.
Wenn Polysaccharide mit eingeschlossen werden, wird im Allgemeinen
erwartet, dass jede Dosis 0,1–100 μg Polysaccharid,
vorzugsweise 0,1–50 μg, mehr vorzuziehen
0,1–10 μg, wovon
1 bis 5 μg
in dem besten Bereich liegen, umfasst.
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Optimale
Mengen von Bestandteilen für
einen bestimmten Impfstoff können
durch Standardstudien, die die Beobachtung von geeigneten Immunreaktionen
bei Individuen involvieren, sichergestellt werden. Nach einer initialen
Impfung können
Individuen eine oder mehrere Booster-Immunisierungen in adäquaten Zeiträumen erhalten.
Typischerweise wird ein Impfstoff Antigen (Proteine), ein Adjuvans
und Arzneiträger
oder einen pharmazeutisch akzeptablen Träger umfassen.
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Die
Impfstoffherstellung wird allgemein in Vaccine-Design („The subunit
and adjuvant approach” (Hrsg. Powell
M. F. & Newman
M. J.) (1995) Plenum Press New York) beschrieben. Die Verkapselung
mit Liposomen wird durch Fukerton,
US
Patent 4,235,877 beschrieben.
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Obwohl
die Impfstoffe der vorliegenden Erfindung auf irgendeinem Weg verabreicht
werden können, bildet
die Verabreichung der beschriebenen Impfstoffe in die Haut (ID)
eine Ausführungsart
der vorliegenden Erfindung. Menschliche Haut umfasst eine äußere „hornige" Haut, die das Stratum
corneum genannt wird, die über
der Epidermis liegt. Unter dieser Epidermis liegt eine Schicht,
die Dermis genannt wird, die wiederum über dem Subcutangewebe liegt.
Forscher haben gezeigt, dass die Injektion eines Impfstoffes in
die Haut und insbesondere die Dermis, eine Immunreaktion stimuliert,
die auch mit einer Anzahl von zusätzlichen Vorteilen assoziiert
sein kann. Die intradermale Impfung mit den Impfstoffen, die hier
beschrieben werden, bildet eine bevorzugte Eigenschaft der vorliegenden
Erfindung.
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Die
konventionelle Technik der intradermalen Injektion, das „Mantoux-Verfahren", umfasst die Schritte der
Hautreinigung und dann die Straffung mit einer Hand, und dann wird
die Nadel in einem Winkel von 10–15° eingeführt, wobei der Anschliff der
schmalen Gauge-Nadel (26–31
Gauge) nach oben zeigt. Nachdem der Anschliff der Nadel eingeführt ist,
wird der Schaft der Nadel gesenkt und weiter vorgeführt, während ein
leichter Druck ausgeübt
wird, um sie unter die Haut zu befördern. Die Flüssigkeit
wird dann sehr langsam injiziert, wodurch ein Bläschen oder eine Ausbeulung
auf der Hautoberfläche
gebildet wird, gefolgt von dem langsamen Herausziehen der Nadel.
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In
allerletzter Zeit wurden Vorrichtungen beschrieben, die spezifisch
entwickelt wurden, um flüssige Wirkstoffe
in oder über
die Haut zu verabreichen, z. B. die Vorrichtungen, die in
WO 99/34850 und
EP 1092444 beschrieben werden,
auch die Jet-Injektionsvorrichtungen, die z. B. in
WO 01/13977 ;
US 5,480,381 ,
US 5,599,302 ,
US 5,334,144 ,
US 5,993,412 ,
US 5,649,912 ;
US 5,569,189 ;
US 5,704,911 ;
US 5,383,851 ;
US 5,893,397 ;
US 5,466,220 ;
US 5,339,163 ;
US 5,312,335 ;
US 5,503,627 ;
US 5,064,413 ;
US 5,520,639 ;
US 4,596,556 ,
US 4,790,824 ;
US 4,941,880 ;
US 4,940,460 ;
WO 97/37705 und
WO 97/13537 beschrieben werden. Alternative
Verfahren der intradermalen Verabreichung der Impfstoffpräparate können konventionelle Spritzen
und Nadeln oder Vorrichtungen, die für die ballistische Abgabe von
festen Impfstoffen entwickelt wurden (
WO 99/27961 ), oder transdermale Pflaster
(
WO 97/48440 ;
WO 98/28037 ), oder verabreicht
auf die Oberfläche
der Haut (transdermale oder transcutane Abgabe
WO 98/20734 ;
WO 98/28037 ) mit einschließen.
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Wenn
die Impfstoffe der vorliegenden Erfindung an die Haut verabreicht
werden sollen, oder konkreter in die Dermis, liegt der Impfstoff
in einem niedrigen flüssigen
Volumen vor, insbesondere einem Volumen von zwischen ungefähr 0,05
ml und 0,2 ml.
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Der
Gehalt von Antigenen in den Haut- oder intradermalen Impfstoffen
der vorliegenden Erfindung kann ähnlich
den konventionellen Dosen sein, die bei intramuskulären Impfstoffen
gefunden werden. Dementsprechend können die Protein-Antigene,
die in den intradermalen Impfstoffen vorliegen, in dem Bereich von 1–100 μg, vorzugsweise
5–50 μg liegen. Ähnlich wird
von der Menge an Polysaccharid-Konjugat-Antigen, wenn es vorliegt,
in jeder Impfstoffdosis im Allgemeinen erwartet, dass sie 0,1–100 μg Polysaccharid,
vorzugsweise 0,1–50 μg, vorzugsweise
0,1–10 μg umfasst
und zwischen 1 und 5 μg
liegen kann. Es ist jedoch eine Eigenschaft von Haut- oder intradermalen
Impfstoffen, dass die Formulierungen „low dose" sein können. Demgemäß liegen
die Protein-Antigene in „low
dose"-Impfstoffen
vorzugsweise mit so wenig wie 0,1–10 μg, vorzugsweise 0,1–5 μg pro Dosis
vor, und die Polysaccharid-Konjugat-Antigene können, wenn sie vorliegen, in dem
Bereich von 0,01–1 μg, und vorzugsweise
zwischen 0,01 bis 0,5 μg
Polysaccharid pro Dosis vorliegen.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff „intradermale Abgabe" die Abgabe des Impfstoffes
an die Region der Dermis in der Haut. Der Impfstoff wird jedoch
nicht notwendigerweise ausschließlich in der Dermis lokalisiert
sein. Die Dermis ist die Schicht in der Haut, die zwischen ungefähr 1,0 und
ungefähr
2,0 mm von der Oberfläche
der menschlichen Haut lokalisiert ist, aber es gibt eine bestimmte
Variationsbreite zwischen Individuen und bei verschiedenen Körperteilen.
Im Allgemeinen kann erwartet werden, dass man die Dermis erreicht,
indem man an 1,5 mm unter die Oberfläche der Haut geht. Die Dermis
ist zwischen dem Stratum corneum und der Epidermis an der Oberfläche und
der subcutanen Schicht unten lokalisiert. Abhängig von der Art der Abgabe
kann der Impfstoff letztendlich ausschließlich oder hauptsächlich innerhalb
der Dermis lokalisiert sein oder er kann letztendlich innerhalb
der Epidermis und der Dermis verteilt sein.
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Die
immunogenen Zusammensetzungen und Impfstoffe der Erfindung können in
verschiedenen Tiermodellen oder mit menschlichen Seren evaluiert
werden. Zur Veranschaulichung können
die folgenden Tiermodelle verwendet werden, um Pneumokokkeninfektion
zu evaluieren. C3H/HeJ-Mäuse
(6 bis 8 Wochen alt) können
s. c. mit 15 μg
Protein, das mit 50 μl
CFA als Adjuvans versehen wurde, immunisiert werden, gefolgt von
Boosterung mit 15 μg
Protein mit IFA 3–4
Wochen später.
Um den passiven und aktiven Schutz vor systemischer Infektion zu
zeigen, können
den Mäusen
intraperitoneal Immunseren oder Proteine vor der Provokation durch
intraperitoneale Injektion mit 15–90 LD50 Pneumokokken in der
Woche 8–10
verabreicht werden. Zusätzlich
können
Proteine in einem Maus-Nasopharynx-Kolonisierungsmodell durch (Wu
et al. Microbial Pathogenesis 1997; 23:127–137) getestet werden.
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Zusätzlich zu
Mäusen
sind Säuglingsratten
gegenüber
Kolonisierung und Infektion mit S. pneumoniae anfällig. Bei
passiven protektiven Studien kann die Verabreichung von Maus-Immunseren
(100 μl
i. p. oder 10 μl
i. n.) vor der Provokation mit intranasaler Verabreichung von S.
pneumonia (10 μl)
bei 2–5
Tage alten Säuglingsratten
durchgeführt
werden. Die Kolonisierung kann durch Platzierung von Nasenspülungen (20–50 μl instilliert,
10 μl entnommen)
bestimmt werden.
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Günstige Wechselwirkungen
zwischen den Proteinen(oder Protein und Polysaccharid)-Bestandteilen des
Kombinationsimpfstoffes können
durch Verabreichung einer Dosis von jedem Protein (oder Protein
und Polysaccharid) in dem Impfstoff, die bei einem monovalenten
Impfstoff subprotektiv sein würden,
gezeigt werden. Die gesteigerte protektive Wirksamkeit des Kombinationsimpfstoffes
im Vergleich zu monovalenten Impfstoffen kann einer günstigen
Wechselwirkung zwischen den Bestandteilen zuzuschreiben sein.
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Die
Erfindung wird in den begleitenden Beispielen veranschaulicht. Die
Beispiele werden unter Verwendung von Standardtechniken, die gut
bekannt und Routine für
Fachleute auf dem Gebiet sind, durchgeführt, außer wo es anders detailliert
beschrieben wird. Die Beispiele sollen veranschaulichen, aber die
Erfindung nicht begrenzen.
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Beispiele
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Beispiel 1 – Reinigung von Pneumolysin
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Nach
18-ständiger
Induktion der E. coli Kultur durch Steigerung der Temperatur auf
39,5°C wurden
die E. coli durch Zentrifugation bei 17.000 g für 1 Stunde pelletiert. Die
Pellets wurden in 25 mM Diethanolamin, pH 9,0, erneut suspendiert
und die E. coli wurden mechanisch unter Verwendung eines Durchganges
bei 500 PSI in einem Rannie-Apparat aufgebrochen. Es wurde 1% Natriumlauroylsarcosinat
(SLS) zu den aufgebrochenen E. coli zugegeben, und die Mischung
wurde für
1 Stunde bei Raumtemperatur vor der Zentrifugation bei 30.000 g
für 20
Minuten inkubiert, so dass der Zelldebris pelletiert wurde. Der Überstand
wurde 2,5-fach verdünnt,
um bei 20 mM Phosphat, pH 7,0, enthaltend 1 mM NaCl und 1% SLS,
zu enden und wurde dann auf eine Phenyl-Sepharose-HP-Säule geladen,
die in demselben Puffer (20 mM Phosphat, pH 7,0, enthaltend 1 M NaCl
und 1% SLS = Äquilibrierungspuffer) äquilibriert
wurde. Die Säule
wurde mit 4 Säulenvolumen Äquilibrierungspuffer
gewaschen, gefolgt von 2 Säulenvolumen
20 mM Phosphatpuffer, pH 7,0, enthaltend 0,5 M NaCl und 1% SLS.
Pneumolysin wurde durch Anwendung eines Niedrigsalzpuffers, der
20 mM Phosphatpuffer, pH 7,0, enthaltend 1% SLS, enthielt, eluiert.
Fraktionen, die Pneumolysin enthielten, wurden unter Verwendung
von SDS-PAGE-Analyse identifiziert, gepoolt und der Puffer wurde unter
Verwendung von Diafiltration mit 25 mM Diethanolamin, pH 9,0, ausgetauscht.
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Das
Pneumolysin wurde durch Denaturierung durch Zugabe von festem Guanidinhydrochlorid
bis zu einer 6 M endgültigen
Konzentration und Inkubation für
1 Stunde löslich
gemacht. Es wurde dann gegen 8 M Harnstoff in 25 mM Diethanolamin,
pH 9,0, enthaltend 1 mM DTT, diafiltriert. Pneumolysin wurde durch
Diafiltration gegen 20 mM Boratpuffer, pH 9,0, enthaltend 1 mM DTT,
rückgefaltet.
Nach der Renaturierung wurde DTT durch Diafiltration gegen 20 mM
Boratpuffer, pH 9,0, entfernt.
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Die
erreichte Reinheit des Pneumolysins wurde durch Durchlaufen einer
SDS-PAGE und Färbung
mit Coomassie-Brillantblau analysiert. Ein separates Gel wurde durch
Western-Blotting unter Verwendung eines Antikörpers gegen E. coli analysiert,
um den Spiegel von E. coli-Proteinen, die in dem gereinigten Pneumolysinpräparat verbleiben,
nachzuweisen. Die biologische Aktivität des gereinigten Pneumolysins
wurde unter Verwendung eines in vitro Hämolyse-Assays beurteilt.
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Ergebnisse
-
Wie
in 1 gezeigt, war das oben beschriebene Verfahren
in der Lage, eine hoch effiziente Reinigung von Pneumolysin nach
einem einzelnen Chromatographieschritt zu erzeugen. Das Coomassie-Blau
gefärbte
Gel in Tafel 1 zeigt, dass die Flution der Säule mit einem Niedrigsalzpuffer,
der kein zusätzlich
Natriumchlorid enthielt, in der Lage war, eine 53 kDA Bande, korrespondierend
zu Pneumolysin, von der Säule
in einer hoch gereinigten Form zu eluieren. Man glaubt, dass die
viel schwächere
Bande von ungefähr
45 kDa auch Pneumolysin ist, da diese zweite Bande an Anti-Pneumolysin-Antikörper bindet
(Ergebnisse nicht gezeigt) und es ihr auch nicht gelingt, an die
Anti-E. coli-Antikörper
zu binden, wie in Tafel B gezeigt wird. Der Western-Blot von Tafel
B ist ein hochsensibles Verfahren des Nachweises von irgendwelchen
kontaminierenden Proteinen, die in dem gereinigten Pneumolysin verbleiben.
Dieses Verfahren war dazu in der Lage, sehr wenig Kontaminanten
nachzuweisen und diejenigen, die vorlagen, lagen in einem niedrigen
Spiegel vor, der sich unter der Nachweisgrenze der Coomassie-Färbung befand. Das Pneumolysin
wird daher auf einen Grad von 98–100% Reinheit gereinigt.
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Der
Ertrag des Reinigungsverfahrens ist auch mit einem typischen Durchlauf,
der ungefähr
1.900 mg Pneumolysin pro Liter Fermentation ergibt, gut. Es wurden
ungefähr
10% des Proteins aus der Fermentationskultur als gereinigtes Pneumolysin
gewonnen.
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Die
Aktivität
des Pneumolysins wurde in einem Hämolyse-Assay bestimmt, nachdem
das Pneumolysin mit Guanidinhydrochlorid/Harnstoff behandelt und
durch Entfernung des Denaturierungsmittel rückgefaltet worden war. Hämolytische
Aktivität
wurde in Verdünnungen
des gereinigten Pneumolysins bis runter auf Konzentrationen von
1,3 ng/ml nachgewiesen, was zeigt, dass die hämolytische Aktivität wiederhergestellt
worden war. Dies korrespondiert zu zwischen 500.000 und 1.000.000
hämolytischer
Einheiten pro mg Wildtyp-Pneumolysin
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Beispiel 2 – Entgiftung von S. pneumoniae
Pneumolysin unter Verwendung von GMBS
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Gereinigtes
Pneumolysin wurde durch Modifikation von Sulfhydryl- und primären Amingruppen
unter Verwendung des NHS Ester-Maleimid-Vernetzungsreagens GMBS
(N-(γ-Maieimidobutyryloxy)succinimidester)
entgiftet. Pneumolysin wurde in einer Konzentration von 0,5 mg/ml
gegen 50 mM Phosphatpuffer, pH 7,0, dialysiert. Der GMBS wurde anfänglich in
DMSO aufgelöst
und wurde zu Pneumolysin in einem 248-fachen molaren Überschuss
von GMBS zugegeben. Die Behandlung wurde für 1 Stunde bei Raumtemperatur
fortgeführt. Überschüssiger GMBS
und Nebenprodukte wurden durch Dialyse gegen 100 mM Natriumphosphat,
pH 6,8, entfernt. Weitere Maleimidgruppen wurden durch Reaktion
mit 0,6 mg/ml Cystein für
2 Stunden bei Raumtemperatur gelöscht.
Um überschüssiges Cystein
zu entfernen, wurde die Probe gegen 2 mM Natriumphosphat, pH 7,15,
dialysiert.
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Beispiel 3 – Charakterisierung von entgiftetem
Pneumolysin Hämolytische
Aktivität
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Es
wurde ein hämolytischer
Assay verwendet, um die verbleibende Toxizität von entgiftetem Pneumolysin
zu beurteilen. Serielle zweifache Verdünnungen von Pneumolysin wurden
mit roten Blutkörperchen
vom Schaf inkubiert. Nach der Zentrifugation wurde der Überstand
auf Immunplatten übertragen
und freigesetztes Hämoglobin
wurde unter Verwendung von optischer Dichteablesung bei 405 nm gemessen.
Die Ergebnisse wurden als ng/ml Pneumolysin, korrespondierend zu
dem Mittelpunkt der OD-Kurve, ausgedrückt. Der Assay wurde nach Inkubation
des entgifteten Pneumolysins bei 37°C für 7 Tage wiederholt, um die
Umkehrbarkeit der Entgiftung zu beobachten.
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt wird, war die Behandlung mit GMBS in der Lage,
die hämolytische
Aktivität von
PLY wesentlich zu reduzieren, wobei eine bis zu 3.000-fache Reduktion
in der hämolytischen
Aktivität
erreicht wurde. Höhere
molare Verhältnisse
von GMBS zu Lysin waren in der Lage, eine bessere Entfernung der hämolytischen
Aktivität
hervorzurufen, wobei Ver hältnisse
von 4/1 und 5/1 in diesem Experiment optimal waren. Es wurde geschätzt, dass
diese Behandlung zu einer Modifikation von ungefähr 14 Lysinresten führt. Wo weniger
Lysinreste modifiziert wurden, war die Reduktion an hämolytischer
Aktivität
geringer.
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ELISA
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Die
Antigenität
des entgifteten Pneumolysins wurde durch ELISA beurteilt. Die ELISA-Platten
wurden mit einem Meerschweinchen-Anti-Pneumolysin-Antikörper beschichtet.
Die Proben, die Verdünnungen
von Pneumolysin enthielten, wurden auf den Platten für 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Nach dem Waschen wurde das gebundene
Pneumolysin unter Verwendung von Kaninchen-polyclonalen Antikörpern gegen Pneumolysin,
konjugiert an Meerrettich-Peroxidase, nachgewiesen. Nach Waschen
der Platten wurde eine Substratreaktion verwendet, um die Menge
von an jede Vertiefung gebundenem Pneumolysin zu beurteilen.
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt wird, führte
die Behandlung mit GMBS zu einigem Verlust an Antigenität, wie durch
ELISA beurteilt wurde. Es könnten
jedoch ELISA-Anzeigewerte von ungefähr 66% von denjenigen, die durch
unbehandeltetes PLY abgegeben werden, erreicht werden, was zeigt,
dass noch viele Antikörper
das modifizierte Pneumolysin erkennen konnten.
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SDS-PAGE-Analyse
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Man
ließ die
entgifteten Pneumolysinproteine auf einer SDS-PAGE (Novex 4–20% Polyacrylamidgel Invitrogen)
laufen und es wurde Coomassie-Brillantblau verwendet, um die Proteine
sichtbar zu machen. Wie in
2 gezeigt
wird, führte
die Behandlung mit GMBS zu einem leichten Anstieg in dem Molekulargewicht von
PLY von 53 kDa zu ungefährt
56 kDa. Diese Steigerung ist auf die Modifikation von zahlreichen
Aminosäureresten
mit GMBS zurückzuführen. Ein
kleiner Prozentsatz von PLY wird zu multimeren Formen konvertiert,
wie durch das Auftreten von schwachen Banden mit einem Molekulargewicht
von ungefähr
110 kdA und 170 kDA gesehen wird, jedoch verbleibt das meiste des
PLY in einer im Grunde monomeren Form. Die Inkubation des PLY bei
37°C für 7 Tage
führte
nicht zu irgendeiner wesentlichen Änderung bei dem Auftreten des PLY
auf einer SDS-PAGE, was zeigt, dass das modifizierte PLY keinem
Abbau oder darauf folgender kovalent gebundener Multimerbildung
unterworfen ist. Tabelle 1: Versuche zur PLY-Entgiftung
durch GMBS
Versuch | GMBS-Überschuss (GMBS/Lysin) | Maleimid-Funktionen | Verhältnis ELISA/LOWRY 4°C 7D37°C % | Hämolytischer
Titer ng/ml 4°C
7D37°C |
1 | / | / | 95 | 56 | 1,7 | 4,2 |
| 1/1 | 8 | 63 | 87 | 186 | 111 |
| 1,5/1 | 8,5 | 69 | / | 48 | / |
| 2/1 | 9,4 | 76 | / | 309 | / |
| 3/1 | 11,8 | 56 | / | 530 | / |
| 4/1 | 13,5 | 66 | / | 6308 | / |
| 5/1 | 14,2 | 67 | / | 4284 | / |
2 | 4/1 | 13,8 | 26,2 | 24,8 | NH | NH |
| 8/1 | 17,6 | 23,9 | 38,0 | NH | NH |
3 | 4/1 | 11,3 | 89 | 46 | 1598 | 6309 |
-
Die
Versuche wurden für
1 mg PLY (1 mg/ml) realisiert, mit der Ausnahme des letzten Assays,
für den 3
mg behandelt wurden (PLY bei 0,68 mg/ml).
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Beispiel 4 – Reaktogenitätsevaluierung
von entgiftetem Pneumolysin bei Ratten
-
Gruppen
von drei OFA-Ratten wurden einmal durch intramuskuläre (Tibialis)
Beimpfung mit Kochsalz, dem Adjuvans QS21 (
US 5,057,540 ), Pneumolysin, mit Adjuvans
versehenem Pneumolysin, Formaldehyd-entgiftetem Pneumolysin, mit
Adjuvans versehenem Formaldehyd-entgiftetem Pneumolysin, GMBS-entgiftetem
Pneumolsysin, mit Adjuvans versehenem GMBS-entgiftetem Pneumolysin,
NHS-Acetat-entgiftetem Pneumolysin oder mit Adjuvans versehenem
NHS-Acetat-entgiftetem
Pneumolysin immunisiert. Drei Tage nach der Immunisierung wurden
alle Ratten getötet
und die Tibialis wurde für
die histologische Untersuchung präpariert. Die Tibialis wurde
in Formalin fixiert und in 2 mm Abschnitte geschnitten, die dehydriert
und in Paraffin eingebettet wurden. Es wurden 7 μm Abschnitte geschnitten und
unter Verwendung des Trichrom-Masson-Verfahrens gefärbt, bevor
sie mikroskopisch untersucht wurden.
-
Die
Reaktogenität
wurde unter Verwendung von vier Kriterien beurteilt: Degeneration/Nekrose,
endomysiale Entzündung,
Hämorrhagie
und Aponeurose-Entzündung. Jedem
dieser histologischen Kriterien wurde eine Punktzahl für jeden
Muskel von jeder Gruppe zugewiesen und eine mittlere Läsionspunktzahl
wurde dann für
jede Gruppe berechnet. Eine Punktzahl von 0 = normal, 1 = minimal,
2 = gering, 3 = mäßig, 4 =
deutlich und 5 = schwer.
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Ergebnisse
-
Die
Histologie von Schnitten wurde untersucht. Die mittleren Bewertungen
für Degeneration/Nekrose, endomysiale
Entzündung,
Hämorrhagie
und Aponeurose-Entzündung
werden in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2
Beimpfung | Degeneration/Nekrose | Endomysiale
Entzündung | Hämorrhagie | Aponeurose-Entzündung |
| | | | |
NaCl | 0 | 0,5 | 0 | 0 |
Ply | 3,6 | 3,8 | 3,0 | 1,4 |
GMBS-Ply | 0,6 | 1,3 | 1,3 | 0,4 |
Adjuvans | 2,9 | 3,9 | 2,8 | 2,8 |
Ply
+ Adjuvans | 4,2 | 3,9 | 4,6 | 1,8 |
GMBS-Ply
+ Adj | 2,9 | 3,9 | 3,8 | 1,6 |
-
Ein
Vergleich der histologischen Bewertungen für nicht mit Adjuvans versehenes
natives und entgiftetes Pneumolysin zeigt, dass GMBS ein besonders
effektives Vernetzungsreagens ist, um es für die Entgiftung von Pneumolysin
zu verwenden, wobei es eine starke Abnahme bei der Degeneration/Nekrose,
endomysialen Entzündung,
Hämorrhagie
und Aponeurose-Entzündung
hervorruft.
-
Die
Zugabe von Adjuvans (50 μg
Aluminiumphosphat und 5 μg
MPL) zu den Beimpfungen erhöht
die Menge der Reaktogenität
als eine Nebenwirkung der Stimulation des Immunsystems. Die Entgiftung
von Pneumolysin mit GMBS erlaubte es dem Grad der Degeneration/Nekrose
auf denjenigen, der durch das Adjuvans alleine hervorgerufen wurde,
reduziert zu werden, der niedriger war, als der Grad, der durch
die Beimpfung mit nativem Pneumolysin hervorgerufen wurde. GMBS-entgiftetes
Pneumolysin rief einen Grad an Hämorrhagie
hervor, der niedriger war, als derjenige, der durch natives Pneumolysin
hervorgerufen wurde. Die Grade an endomysialer Entzündung wurden
durch das Adjuvans erhöht
und dieser Grad lag weiterhin in der Gegenwart von mit Adjuvans
versehenen nativen oder GMBS-entgifteten Pneumolysin vor. Die Aponeurose-Entzündung wurde
jedoch von dem Grad, der durch das Adjuvans allein hervorgerufen
wurde, durch natives oder GMBS-entgiftetes Pneumolysin reduziert,
wobei der Grad der Aponeurose gering niedriger lag, wenn das Pneumolysin
mit GMBS behandelt worden war.
-
Beispiel 5 – Evaluierung der Toxizität von mit
GMBS behandeltem Pneumolysin bei Mäusen
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Gruppen
von 20 OF1-Mäusen
wurden intranasal mit entweder nativem Pneumolysin oder GMBS-behandeltem
Pneumolysin provoziert und die Mäuse
wurden für
die folgenden 9 Tage beobachtet.
-
Wie
in 3 gezeigt wird, führte die Provokation mit 2 μg nativem
Pneumolysin sehr schnell zu dem Tod von allen Mäusen in dieser Gruppe. Das
Pneumolysin rief Läsionen
durch das gesamte respiratorische System hervor, die zu Atmungsschwierigkeiten
und dem Tod führten.
Im Gegensatz dazu wies das GMBS-behandelte Pneumolysin eine wesentlich
reduzierte Toxizität
bei allen Mäusen,
die mit 2 μg,
5 μg oder
10 μg des mit
GMBS behandelten Pneumolysins geimpft wurden, die die Provokation überlebten,
auf.
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Beispiel 6 – Schutzstudien, die entgiftetes
Pneumolysin verwenden
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Gruppen
von 20 OF1-Mäusen
wurden 3 Mal intramuskulär
an den Tagen 0, 14 und 28 mit 5 μg
Pneumolysin und 50 μg
Aluminiumphosphat und 5 μg
MPL als Adjuvans immunisiert. Kontrollmäuse wurden mit Adjuvans allein
immunisiert. Das Pneumolysin wurde entweder nicht behandelt oder
unter Verwendung der GMBS-Behandlung, die oben beschrieben wird,
entgiftet.
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Am
Tag 42 wurde den Mäusen
eine intranasale, tödliche
Provokation mit 2 μg
nativem Pneumolysin verabreicht. Das Überleben der Mäuse über die
folgenden 9 Tage wurde beobachtet.
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Ergebnisse
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Das
letale Provokationsmodell führte
zu 90% Mortalität
bei den Kontrollmäusen
(4). Die Immunisierung mit GMBS-entgiftetem Pneumolysin
rief einen sehr guten Schutz mit nur 5% an sterbenden Mäusen während der
folgenden 9 Tage hervor. Dies war vergleichbar mit dem Schutz, der
nach Impfung mit nativem Pneumolysin erreicht wird, wonach 10% der
Mäuse starb.
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Beispiel 7 – Evaluierung von entgiftetem
Pneumolysin in Kombination mit PhtD in einem letalen Maus-Provokationsmodell
-
Gruppen
von 20 OF1-Mäusen
wurden intramuskulär
mit a) Adjuvans allein und b) 1 μg
PhtD und Adjuvans oder c) 1 μg
PhtD und 5 μg
GMBS-entgiftetem Pneumolysin und Adjuvans immunisiert. Das verwendete Adjuvans
bestand aus 50 μg
Aluminiumphosphat und 5 μg
MPL und die Immunisierungen fanden an dem Tag 0 und am Tag 14 statt.
Die Mäuse
wurden mit einer intranasalen letalen Dosis von 5·105 KBE von Serotyp 2 S. pneumoniae Stamm D39
provoziert und das Überleben
wurde für
die nächsten
10 Tage beobachtet.
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Ergebnisse
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Wie
in 5 gezeigt wird, führte die Provokation mit Stamm
D39 zu 75% Letalität
nach 10 Tagen bei Kontrollmäusen.
Die Immunisierung mit PhtD allein stellte keinen signifikanten Schutz
bereit, wobei 70% der Mäuse
in dieser Gruppe nach 10 Tagen starben (p = 0,29). Die Immunisierung
mit PhtD zusammen mit GMBS-entgiftetem Pneumolysin ergab einen signifikant
besseren Schutz mit einer Letalität, die auf 50% reduziert war
(p = 0,04).
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Beispiel 8 – Entgiftung von Pneumolysin
unter Verwendung von Formaldehyd
-
Ein
Vorrat von gereinigtem Pneumolysin wurde bei einer Konzentration
von ungefähr
0,4 mg/ml in 25 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 7,0, mit 50 mM L-Lysin
und 0,1% Formaldehyd (w/v) für
21 Tage bei 40°C
behandelt.