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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Konstrukte und insbesondere
genetische Konstrukte, die Polynucleotidsequenzen umfassen, die
zur Freisetzung in kovalent geschlossener, zirkulärer Form
aus einer größeren Nucleotidsequenz,
beispielsweise, ohne hierauf beschränkt zu sein, dem Genom einer
eukaryotischen Zelle, fähig
sind. Vorzugsweise wird eine Polynucleotidsequenz, sobald sie freigesetzt
ist, in einer Form rekonstituiert, die die Expression der Polynucleotidsequenz
gestattet. In einer Ausführungsform
umfasst die rekonstituierte Polynucleotidsequenz eine Codiersequenz,
in die ein vollständiges
Fremdnucleotid oder ein Teil desselben, beispielsweise, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, eine Intronsequenz oder ein anderes Spleißsignal,
eingefügt
ist. Die Expression und insbesondere Transkription der Codiersequenz
umfasst das Herausspleißen
der Fremdsequenz. Gemäß dieser
Ausführungsform
kann die Codiersequenz für
ein Peptid, Polypeptid oder Protein, ein Antisense- oder Sense-Nucleinsäuremolekül oder ein
Ribozym codieren. In einer anderen Ausführungsform umfasst die rekonstituierte
Polynucleotidsequenz eine Fremdpolynucleotidsequenz, die zwischen
einem Promotorelement und einer Codiersequenz lokalisiert ist. In
dieser Ausführungsform
wird die Expression der Codiersequenz durch das Vorhandensein der
Fremdsequenz nicht wesentlich nachteilig beeinflusst. In einer noch
weiteren Ausführungsform
bildet die rekonstituierte Sequenz einen RNA-Promotor oder eine
andere regulatorische Gensequenz, die die Fremdsequenz umfasst,
die die Funktion des Promotors nicht beeinflusst. Die Freisetzung
und Zirkularisation erfolgt generell als Reaktion auf einen Stimulus,
beispielsweise einen proteinvermittelten Stimulus. Insbesondere
ist das Protein ein von Viren oder Prokaryoten oder Eukaryoten abgeleitetes
Protein oder ein entwicklungsmäßig und/oder
gewebespezifisches reguliertes Protein. Das Konstrukt der vorliegenden
Erfindung ist insbesondere günstig
zum Verleihen genetischer Resistenz gegenüber Pathogenen oder zur Induktion
von Apoptose oder anderen Zelltodmechanismen, die beispielsweise
bei der Behandlung von Krebs verwendbar sind, oder zur Induktion
von männlicher
oder weiblicher Sterilität
bei Pflanzen. Die Konstrukte ermöglichen
daher eine ortsspezifische Expression und/oder entwicklungsmäßig regulierte
Expression ausgewählter
Gensequenzen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
zunehmende Verfeinerung der Gentechnik ermöglicht in hohem Maße Forschung
und Entwicklung in einem Bereich von technologischen Gebieten, wie
der Medizin-, Gartenbau- und Agrarindustrie. Von spezieller Bedeutung
ist die Nutzung von natürlich
auftretenden genetischen Mechanismen in beispielsweise Pathogenen
zur Induktion von verwendbaren phänotypischen Änderungen
in Zellen, wie Pflanzenzellen. Dies ist besonders offensichtlich
auf dem Gebiet des Gartenbaus in Bezug auf Mechanismen zur Induktion
von Resistenz gegenüber
einer Reihe von Pflanzenpathogenen bei Pflanzen.
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Es
gibt beträchtliche
Fortschritte in der Entwicklung von Virusresistenz bei Feldfrüchten, beispielsweise
durch Transformation mit Transgenen, die von den Zielviren stammen.
Die erfolgreichste Verwendung von Transgenen gelang mit RNA-Pflanzenviren.
Jedoch waren, trotz einer Zahl von Versuchen zur Bekämpfung von
Pflanzenviren mit einsträngiger
DNA (ssDNA) durch transgene Resistenz, Strategien, die für RNA-Pflanzenviren
erfolgreich waren, für
ssDNA-Pflanzenviren nicht ebenso wirksam. DNA-Pflanzenviren und
insbesondere die Pflanzenviren mit einsträngiger DNA (ssDNA) sind für signi fikante
wirtschaftliche Verluste in einer langen Reihe von Obst-, Gemüse-, Getreide-
und Faserfeldfrüchten
in den Tropen und Subtropen verantwortlich.
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Es
gibt zwei Gruppen von ssDNA-Viren, die Pflanzen infizieren. Diese
sind die Geminiviridae und die vor kurzen beschriebene Nanovirusgruppe.
Mitglieder der Geminiviridae besitzen paarige Virionen und entweder
ein einteiliges oder zweiteiliges zirkuläres ssDNA-Genom. Jedes Molekül weist
eine Länge
von 2,7 kb auf. Von den Gattungen der Geminiviridae sind die Begomoviren
und die Mastriviren die bedeutendsten. Die Begomoviren werden von
Weißen
Fliegen übertragen
und weisen entweder einteilige oder zweiteilige Genome auf. Mitglieder
dieser Gattung umfassen einige der wirtschaftlich verheerendsten
Viren der modernen Landwirtschaft, wie das Tomato (Yellow) Leaf
Curl Virus (das aus einer Reihe von verschiedenen Viren besteht,
die in sehr vielen tropischen und subtropischen Regionen verbreitet
sind), das Afrikanische Cassavamosaik-Virus (Afrika), Bean Golden
Mosaic Virus (Süd-
und Zentralamerika), Mungbean Yellow Mosaic Virus (Indien) und Cotton
Leaf Curl Virus (Süd-
und Südostasien).
Die Auswirkung von vielen der Begomoviren nahm infolge der weit
verbreiteten Einführung
des aggressiven "B-Biotyps" des Weiße-Fliegen-Vektors
Bemesia tabaci in den letzten Jahren dramatisch zu. Die Mastreviren
hatten eine geringere Auswirkung auf die Landwirtschaft, sie sind
jedoch für
signifikante Verluste bei einigen Feldfrüchten verantwortlich. Diese
Viren werden durch die Zwergzikaden übertragen und weisen einteilige
Genome auf. Mitglieder dieser Gattung umfassen das Maize Streak
Virus (Afrika), Weizenverzwergungsvirus (Europa) und Tobacco Yellow
Dwarf Virus (Australien).
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Die
Nanoviren weisen isometrische Virionen und Genome mit zirkulärer ssDNA
auf, jedoch sind diese Genome mehrkompo nentig mit mindestens sechs
verschiedenen integralen Genomkomponenten, von denen jede etwa 1
kb beträgt.
Diese Viren werden von Blattläusen übertragen,
mit Ausnahme eines vermutlichen Nanovirus, des Coconut Foliar Decay
Virus, der von einer Buckelzirpe übertragen wird und nur aus
Vanuatu berichtet wurde. Das wirtschaftlich wichtigste Nanovirus
ist das Banana Bunchy Top Virus (BBTV), das in den 1920er Jahren
die australische Bananenindustrie nahezu zerstörte und ziemlich große Verluste
im Südpazifik, in
Asien und Afrika verursachte. Das Subterranean Clover Stunt Virus
(Australien), Faba Bean Necrotic Yellows Virus (Mittelmeer) und
Coconut Foliar Decay Virus (Vanuatu) verursachen alle signifikante
Ertragsverluste.
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Die
Genomorganisation der Begomoviren, der Mastreviren und der Nanoviren
weisen signifikante Unterschiede auf, die die Zahl und Größe der Genomkomponenten
und die Zahl und Größe der Gene,
die Prozessierung der Transkripte, die Orientierung der Gene und
dgl. umfassen. Es bestehen jedoch beträchtliche Ähnlichkeiten, die nahe legen,
dass diese Viren sehr ähnliche
Replikations- und Infektionsstrategien aufweisen. Alle Gemini- und
Nanoviren codieren für
(i) ein Rep-Protein,
das Strangbruch- und Verbindungsaktivität aufweist und eine Rolling-Circle-Replikation
des Virusgenoms dirigiert; (ii) ein Virionhüllprotein; (iii) ein Protein, das
an der Bindung von Wirtszellen-Retinoblastom-ähnlichen Proteinen, die dazu
führt,
dass die Zelle in die S-Phase gelangt, beteiligt ist; (iv) ein Protein
zur Bewegung von Zelle zu Zelle und (v) ein nukleäres Shuttle-Protein.
Ferner weisen die Viren funktional ähnliche intergenische Regionen
(IR) auf. Beispielsweise enthalten die IR von Begomoviren, die LIR
von Mastreviren und die CR-SL des Banana Bunchy Top Nanovirus alle
(i) eine Stamm/Schleife-Struktur, deren Nonanucleotid-Schleifensequenz
zwischen allen Gemini- und Nanoviren hoch konserviert ist und der
Ort des Strangbruchs und der Ligation durch das Rep-Protein ist;
und (ii) eine Domäne
innerhalb dieser Region, die das Rep-Protein erkennt. Die SIR der
Mastreviren und die CR-M des Banana Bunchy Top Nanovirus sind der
Ort der Bindung eines endogenen Primers, der für den Start der Umwandlung
von Virion-ssDNA in transkriptional aktive dsDNA verantwortlich
ist.
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Der
Erfolg im Hinblick auf die Entwicklung transgener Resistenz gegenüber RNA-Viren
in Feldfrüchten und
der zunehmende Bedarf an einer derartigen Resistenz gegenüber ssDNA-Viren
führte
zur Untersuchung einer langen Reihe von Strategien für ssDNA-Viren
mit Zielrichtung auf verschiedene Virusgene, die das Hüllproteingen,
Bewegungsproteingen und das Rep-Proteingen
umfassen. Ferner wurden Strategien unter Verwendung defekter störender DNAs
und eines Suizidgens untersucht. Die meisten Arbeiten in diesem
Bereich umfassten eher Begomoviren als Mastre- oder Nanoviren.
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Bei
den zur vorliegenden Erfindung führenden
Arbeiten nutzten die Erfinder die Replikationsmechanismen von ssDNA-Viren, um genetische
Resistenz in Pflanzen zu induzieren. Jedoch besitzt die vorliegende Erfindung
weitreichende Anwendungsmöglichkeiten
bei der Modulation genetischer Aktivitäten, wie der Expression von
Polynucleotidsequenzen, um einen speziellen Phänotyp als Reaktion auf einen
Stimulus zu bewirken.
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RG
Atkinson, LRF Bieleski, AP Gleave, B-J Janssen, BAM Morris (1998)
Post transcriptional silencing of chalcone synthase in petunia using
a gemini virus-based episomal vector. The Plant Journal 15 (5): 593–604, offenbart
einen episomalen Vektor, der die im folgenden angegebenen Elemente
enthält,
die von dem Geminivirus Tobacco Yellow Dwarf Virus stammen: zwei
Kopien einer LIR, die sowohl eine SIR als auch zwei offene Leseraster
komplementärer
Richtung C1 und C2, die Rep produzieren, flankieren. Die Expression des
Rep-Proteins steht
unter der Transkriptionskontrolle durch deren nativen Promotor innerhalb
der LIR; ferner wird offenbart, dass transgene Petunia-Hybridpflanzen,
die ein durch den CaMV 35S-Promotor angetriebenes Chalconsynthase-A-Gen
in den episomalen Vektor kloniert enthalten, Freisetzung und episomale
Replikation der Viruselemente des Vektors und des Chalconsynthase-A-Gens
zeigen.
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PD
Needham, RG Atkinson, BAM Morris, RC Gardener, AP Gleave (1998)
GUS expression patterns from tobacco yellow dwarf virus-based episomal
vector. Plant Cell Reports 17: 631–639, offenbart einen binären Vektor,
der die folgenden Elemente enthält,
die von dem Tobacco Yellow Dwarf Virus stammen: zwei Kopien einer
LIR, flankierend eine SIR und zwei offene Leseraster in komplementärer Richtung
(C1 und C2), die ein Intron enthalten, die bei der Prozessierung
ein Protein (Rep) produzieren, das das einzige zur Virusreplikation
notwendige Virusprotein ist. Dieser Vektor umfasst keine offenen
Leseraster mit Codierung für
das vermutliche Bewegungsprotein (V1) und Hüllprotein (V2). Ferner wird
offenbart, dass mit diesem Vektor transformierte Tabakpflanzen des
weiteren ein Reportergen umfassen, Freisetzung und episomale Replikation
der Viruselemente des Vektors und Expression des Reportergens zeigen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Durchgängig in
dieser Beschreibung sollen, wenn der Zusammenhang dies nicht anders
erfordert, das Wort "umfassen" oder Variationen
wie "umfasst" oder "umfassend" so verstanden werden,
dass impliziert wird, dass ein angegebenes Element oder eine ganze
Zahl oder eine Gruppe von Elementen oder ganzen Zahlen eingeschlossen
ist, jedoch ein beliebiges anderes Element oder eine beliebige andere
ganze Zahl oder Gruppe von Elementen oder ganzen Zahlen nicht ausgeschlossen
ist.
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Nucleotid-
und Aminosäuresequenzen
werden durch eine Sequenzidentifizierungsnummer (SEQ ID NO:) bezeichnet.
Die SEQ ID NOs entsprechen zahlenmäßig den Sequenzidentifizierungszeichen <400>1, <400>2
und dgl. Ein Sequenzprotokoll ist nach den Ansprüchen angegeben.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Konstrukt bereit, das
ein genetisches Element umfasst, das operabel von Nucleotidsequenzen
flankiert ist, die von einem von einem Virus abgeleiteten, die Replikation
erleichternden Protein erkannt werden können, wenn sie in das Genom
einer eukaryotischen Zelle integriert sind, wobei das von einem
Virus abgeleitete, die Replikation erleichternde Protein das Ausschneiden und
Zirkularisieren des genetischen Elements und der gesamten flankierenden
Nucleotidsequenzen oder eines Teils der flankierenden Nucleotidsequenzen
erleichtert und wobei die Nucleotidsequenzen die durch das von einem
Virus abgeleitete, eine Replikation erleichternde Protein erkannt
werden, können
sich angrenzend zu einer oder mehreren, Intronsequenzen oder Teile
hiervon oder andere Spleißsignale
umfassenden Fremdsequenzen befinden oder in eine oder mehrere, Intronsequenzen
oder Teile hiervon oder andere Spleißsignale umfassende Fremdsequenzen
eingefügt
sind, wobei das genetische Element und die anderen Nucleotidsequenzen
in einer nichtzirkulären
Form zwei modulare Nucleotidsequenzen umfassen, die beim Zirkularisieren eine
genetische Sequenz bilden, die eine Eigenschaft oder eine Fähigkeit
zum Zeigen einer Eigenschaft, die in den zwei modularen Nucleotidsequenzen
vor der Zirkularisierung oder vor der Zirkularisierung und Expression
fehlt, zeigt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Konstrukt
bereit, das ein genetisches Element umfasst, das von Rep-Proteinerkennungssequenzen
flankiert ist, die die Erzeugung einer zirkulären Nucleotidsequenz, die das
genetische Element umfasst, in Gegenwart eines Rep-Proteins erleichtern,
wobei die Rep-Proteinerkennungssequenzen sich benachbart zu einem
oder mehreren Spleißsignalen
befinden oder in eines oder mehrere Spleißsignale eingefügt sind,
wobei das genetische Element eine Polynucleotidsequenz umfasst,
die operabel mit Regulatorsequenzen verknüpft ist, die erforderlich sind,
um eine Expression der Polynucleotidsequenz zu erlauben, wenn das
genetische Element in einem zirkularisierten Molekül enthalten
ist, wobei das genetische Element in linearer Form in 5'→3'-Reihenfolge die folgenden Bestandteile
umfasst: eine Polynucleotidsequenz und Regulatorsequenzen, die eine
Expression der Polynucleotidsequenz bei Vorliegen in zirkulärer Form
erlauben; derart, dass bei Zirkularisieren das genetische Element
die Regulatorsequenz umfasst, die von der Polynucleotidsequenz durch
die gesamte Rep-Proteinerkennungssequenz oder ein Teil der Rep-Proteinerkennungssequenz
getrennt ist, wobei bei Expression die Polynucleotidsequenz für ein Expressionsprodukt
codiert.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Konstrukt
bereit, das in 5'→3'-Reihenfolge erste,
zweite, dritte, vierte, fünfte
und sechste Nucleotidsequenzen umfasst, wobei:
die ersten und
sechsten Nucleotidsequenzen gleich oder verschieden sein können und
jeweils eine Rep-Proteinerkennungssequenz mit der Fähigkeit
von einem oder mehreren Rep-Proteinen
derart erkannt zu werden, dass das durch die ersten und sechsten
Sequenzen, die die gesamten ersten und sechsten Sequenzen oder einen
Teil der ersten und sechsten Sequenzen umfassen, wenn das Konstrukt
in einer größeren Nucleotidsequenz
wie einer Genomsequenz integriert ist, flankierte genetische Material
ausgeschnitten und zirkulari siert werden kann, wenn die Rep-Proteinerkennungssequenzen
sich benachbart zu einer oder mehreren, Intronsequenzen oder Teile
hiervon oder Spleißsignale
umfassenden Fremdsequenzen befinden oder in eine oder mehrere, Intronsequenzen
oder Teile hiervon oder andere Spleißsignale umfassende Fremdsequenzen
eingefügt
sind, umfassen;
die zweite Nucleotidsequenz einen 3'-Bereich einer Polynucleotidsequenz
umfasst;
die dritte Nucleotidsequenz ein Transkriptionsterminator
oder ein funktionales Derivat oder Homolog hiervon ist, das mit
der zweiten Sequenz operabel verknüpft ist;
die vierte Nucleotidsequenz
eine Promotorsequenz ist, die mit der fünften Nucleotidsequenz operabel
verknüpft
ist; und
die fünfte
Nucleotidsequenz ein 5'-Bereich
einer Polynucleotidsequenz ist, wobei die 5'- und 3'-Bereiche der Polynucleotidsequenz eine
vollständige
Codiersequenz der Polynucleotidsequenz darstellen;
wobei in
Gegenwart von einem oder mehreren Rep-Proteinen bei Integration
des Konstrukts in eine größere Nucleotidsequenz
wie eine Genomsequenz eine zirkularisierte genetische Sequenz getrennt
von der größeren Nucleotidsequenz
erzeugt wird, die in dieser Reihenfolge die Promotorsequenz, die
operabel mit einer Polynucleotidsequenz verknüpft ist, die die gesamte Fremdsequenz
oder das gesamte andere Spleißsignal
oder einen Teil der Fremdsequenz oder des anderen Spleißsignals,
umfasst, die gesamte erste und/oder sechste Nucleotidsequenz oder
einen Teil der ersten und/oder sechsten Nucleotidsequenz umfasst,
und eine Transkriptionsterminatorsequenz umfasst.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf ein genetisches
Element zur Verwendung bei der Erzeugung eines Konstrukts gerichtet,
wobei das genetische Element in 5'→3'-Richtung einen 3'-Bereich einer operabel
mit einem Transkriptionsterminator verknüpften Polynucleotidsequenz, einen
operabel mit einem 5'-Bereich
einer Polynucleotidsequenz verknüpften
Promotor, wobei bei Zirkularisierung der 5'-Bereich der Polynucleotidsequenz operabel
mit dem 3'-Bereich der Polynucleotidsequenz,
die durch eine ganze Fremdsequenz oder Intronsequenz oder ein anderes
Spleißsignal
oder einen Teil einer Fremdsequenz oder Intronsequenz oder eines
anderen Spleißsignals
getrennt ist, verknüpft
wird, umfasst.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Konstrukt
bereit, das die Nucleotidsequenz gemäß Darstellung in SEQ ID NO:
31 bis SEQ ID NO: 36 oder eine Nucleotidsequenz mit einer 60%-igen
Identität
zu jeder von SEQ ID NO: 31 bis SEQ ID NO: 36 oder eine Nucleotidsequenz
mit der Fähigkeit
zur Hybridisierung an eine oder mehrere von SEQ ID NO: 31 bis SEQ
ID NO: 36 oder eine komplementäre Form
hiervon unter niedrigstringenten Bedingungen bei 42°C umfasst.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrachtet ein Verfahren
zur Erzeugung einer transgenen Pflanze oder eines Nachkommens hiervon
mit Resistenz gegenüber
einem ssDNA-Virus, wobei das Verfahren das Einführen eines Konstrukts in das
Genom der Pflanze umfasst, wobei das Konstrukt in 5'→3'-Reihenfolge eine Rep-Proteinerkennungssequenz,
die sich benachbart zu oder in einer Intronsequenz oder einem anderen
Spleißsignal
befindet, einen 3'-Endbereich
einer Polynucleotidsequenz, einen Transkriptionsterminator, eine
Promotorsequenz, die mit einem 5'-Endbereich
der Polynucleotidsequenz operabel verknüpft ist, wobei die 5'- und 3'-Bereiche der Polynucleotidsequenz den
Codierbereich eines Peptids, Polypeptids oder Proteins mit der Fähigkeit
zur Induktion von Zelltod oder eines Schlafzustands darstellen,
und gleiche oder unterschiedliche Rep-Proteinerkennungssequenzen
umfasst, wobei bei Infektion der Pflanzen zellen durch ssDNA-Virus,
das ein Rep-Protein mit der Fähigkeit
zur Erkennung der flankierenden Rep-Proteinerkennungssequenzen aufweist,
das Konstrukt ausgeschnitten wird und zirkularisiert, wodurch die
Polynucleotidsequenz in einer Form wiederhergestellt wird, die zu
einem Peptid, Polypeptid oder Protein exprimiert wird, das die Pflanzenzelle
tötet oder
die Pflanzenzelle in einen Schlafzustand versetzt.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Konstrukt
bereit, das ein genetisches Element, das von Rep-Proteinerkennungssequenzen
flankiert ist, die die Erzeugung einer das genetische Element umfassenden
zirkulären
Nucleotidsequenz in Gegenwart eines Rep-Proteins oder dessen funktioneller Derivate
oder Homologe erleichtern, umfasst, wobei die Rep-Proteinerkennungssequenzen
sich benachbart zu oder eingefügt
in eine oder mehrere Fremdsequenzen, die Intronsequenzen oder Teile
hiervon oder ein anderes Spleißsignal
umfassen, befinden, wobei das genetische Element einen 3'-Bereich und einen
5'-Bereich eines
durch eine Länge
einer Nucleotidsequenz getrennten Promotors umfasst, um im wesentlichen
das Funktionieren des Promotors zu verhindern, wobei das genetische
Element in linearer Form in 5'→3'-Reihenfolge die
folgenden Bestandteile umfasst:
einen 3'-Bereich des Promotors;
optional
eine Polynucleotidsequenz, die operabel mit dem 3'-Bereich des Promotors verbunden ist,
und
einen 5'-Bereich
des Promotors,
derart, dass beim Zirkularisieren das genetische
Element die 5'-
und 3'-Bereiche
der Promotorsequenz umfasst, die von der gesamten Rep-Proteinerkennungssequenz
und/oder Intronsequenzen oder einem anderen Spleißsignal
oder einem Teil einer Rep-Proteinerkennungssequenz und/oder von
Intronsequenzen oder einem anderen Spleißsignal getrennt sind, wobei
jedoch nicht die Aktivität
des Promotors inaktiviert ist, wobei das zirkuläre Molekül optional ferner den Promotor
umfasst, der mit der Polynucleotidsequenz operabel verknüpft ist.
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Der
Promotor kann ein DNA-Promotor oder ein RNA-Promotor sein.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 ist
eine Diagrammdarstellung von pTBN.
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2 ist
eine Diagrammdarstellung von pTBN6.
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3 ist
eine Diagrammdarstellung von pTBN1.
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4 ist
eine Diagrammdarstellung von pRTBN6.
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5 ist
eine Diagrammdarstellung von pRTBN1.
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6 ist
eine Diagrammdarstellung von pRTBN1/6.
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7 ist
eine schematische Darstellung des Plasmids p35S-2301.
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8 ist
eine schematische Darstellung des Plasmids pTEST1.
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9 ist
eine schematische Darstellung des Plasmids pTEST2.
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10 ist eine schematische Darstellung des Plasmids
pTEST3.
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11 ist eine schematische Darstellung des Plasmids
pTEST4.
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12 ist eine schematische Darstellung des Plasmids
pBI- TYDV1.1mer.
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13 ist eine schematische Darstellung des Plasmids
p35S-Rep.
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14 ist eine graphische Darstellung der Ergebnisse
eines Zelltodassays unter Verwendung von Expressionsvektoren. Die
Fehlerbalken zeigen 95%-Konfidenz-Intervalle.
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15 ist eine graphische Darstellung der Ergebnisse
eines Rezirkularisation-Zelltodassays unter Verwendung von Expressionsvektoren.
Die Fehlerbalken zeigen 95%-Konfidenz-Intervalle.
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16 ist eine graphische Darstellung der Ergebnisse
des Assays für
induzierbaren Rezirkularisation-Zelltod unter Verwendung von Expressionsvektoren.
Die Fehlerbalken zeigen 95%-Konfidenz-Intervalle.
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17 ist eine schematische Darstellung der Plasmide
(A) p35S-BTR-LIR und (B) p35S-BUTR-LIR.
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18 ist eine schematische Darstellung der Plasmide
(A) p35S-BTR und (B) p35S-BUTR.
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19 ist eine schematische Darstellung der Plasmide
(A) pBTR.test1 und (B) pBUTRtest1.
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20 ist eine Diagrammdarstellung von pGI.
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21 ist eine Diagrammdarstellung von pGI6.
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22 ist eine Diagrammdarstellung von pGI1.
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23 ist eine Diagrammdarstellung von pRGI6.
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24 ist eine Diagrammdarstellung von pRGI1.
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25 ist eine Diagrammdarstellung von pRGI1/6.
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26 ist eine schematische Darstellung eines vorgeschlagenen
Modells für
Rep-aktivierte Expression von humanem Serumalbumin von dem Plasmid
pHSA1.
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27 ist eine Diagrammdarstellung eines Konstrukts
zur Verwendung bei der Sense/Antisense-Modulation der Genexpression.
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Eine
Zusammenfassung von Sequenzidentifizierungszeichen wird im folgenden
angegeben. ZUSAMMENFASSUNG VON SEQUENZIDENTIFIZIERUNGSZEICHEN
SEQUENZ
IDENTIFIZIERUNGSZEICHEN | BESCHREIBUNG |
SEQ
ID NO: 1 bis SEQ ID NO: 18 | Synthetisches
Oligonucleotid |
SEQ
ID NO: 19 bis SEQ ID NO: 44 | Primer |
SEQ
ID NO: 45 bis SEQ ID NO: 52 | Synthetisches
Oligonucleotid |
SEQ
ID NO: 66 | Barnase-pTBN |
SEQ
ID NO: 67 | Barnase-pTBN6 |
SEQ
ID NO: 68 | Barnase-pTBN1 |
SEQ
ID NO: 69 | GFP-pGI |
SEQ
ID NO: 70 | GFP-pGI6 |
SEQ
ID NO: 71 | GFP-pGI1 |
SEQ
ID NO: 72 | Primer |
SEQ
ID NO: 73 | Primer |
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung gründet
teilweise auf der Erkenntnis, dass ein von einem Virus abgeleitetes, eine
Replikation erleichterndes Protein verwendet werden kann, um spezifische
Zielsequenzen aus dem Genom einer eukaryotischen Zelle auszuschneiden
und zu zirkularisieren. Der Ausdruck "Ausschneiden" umfasst in diesem Fall die Freisetzung
und insbesondere replikative Freisetzung von Zielsequenzen. Die
von einem Virus abgeleiteten, eine Replikation erleichternden Proteine
initiieren den Strangbruch, das Ausschneiden und die Zirkularisation
von genetischen Elementen, die von speziellen Sequenzen flankiert
werden, die für
das von einem Virus abgeleitete, eine Replikation erleichternde
Protein spezifisch sind und von diesem erkannt werden. Die vorliegende
Erfindung erstreckt sich auf Derivate der von einem Virus abgeleiteten,
erleichternden Proteine und eukaryotische und prokaryotische Homologa
derselben. Die vorliegende Erfindung erstreckt sich daher auf alle
Sequenzen, die zur Erleichterung der Spaltung und Ligation von Polynucleotidsequenzen
fähig sind
und im folgenden als "Erkennungssequenzen" bezeichnet werden
können
und hierin auch als "Fremdsequenzen" betrachtet werden
können.
Die Erkennungssequenzen befinden sich angrenzend an Intronsequenzen
oder andere Spleißsignale
umfassende Fremdsequenzen oder sind in diese eingefügt.
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In
einer Ausführungsform
ermöglicht
der Zirkularisationsprozess die Bildung einer speziellen Gensequenz
aus zwei modularen Komponenten, die durch eine spleißbare Fremdsequenz
getrennt sind, bei der Expression. Vor der Zirkularisation sind
die modularen Komponenten genetisch getrennt und daher nicht operabel
verknüpft.
Die operable Verknüpfung
wird günstigerweise
beispielsweise in einer Ausführungsform
durch die Fähigkeit,
dass die die modularen Komponenten umfassende Gensequenz exprimiert
wird, gezeigt. Der Ausdruck "exprimiert" umfasst in diesem
Fall die Transkription in eine mRNA-Sequenz und optional die Translation
der mRNA-Sequenz
in ein Translationsprodukt. Die Expression ist jedoch nicht das
einzige Kriterium für den
Aufbau einer Gensequenz aus modularen Komponenten. In einer anderen
Ausführungsform
kann die nach der Zirkularisation gebildete Gensequenz andere verwendbare
Funktionen aufweisen, die keine Expression erfordern. Beispielsweise
kann die gebildete Gensequenz eine Proteinbindungs-Erkennungssequenz
umfassen, wodurch eine Zielausrichtung auf spezielle Cytoplasma-
oder nukleäre
Proteine erfolgt. Alternativ umfasst die rekonstituierte Polynucleotidsequenz
eine Fremdsequenz zwischen den Promotorelementen und einer Codiersequenz.
Im Falle des ersteren ist der Promotor vorzugsweise ein RNA-Promotor, beispielsweise von
einem TMV-, AMV- oder TEV-Virus.
Alternativ ist der Promotor ein DNA-Promotor, wobei die Insertion
der Erkennung dessen Aktivität
nicht wesentlich nachteilig beeinflusst.
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Demgemäß stellt
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Konstrukt bereit, das
ein genetisches Element umfasst, das operabel von Nucleotidsequenzen
flankiert ist, die von einem von einem Virus abgeleiteten, die Replikation
erleichternden Protein erkannt werden können, wenn sie in das Genom
einer eukaryotischen Zelle integriert sind, wobei das von einem
Virus abgeleitete, die Replikation erleichternde Protein das Ausschneiden
und Zirkularisieren des genetischen Elements und der gesamten flankierenden
Nucleotidsequenzen oder eines Teils der flankierenden Nucleotidsequenzen
erleichtert und wobei die Nucleotidsequenzen, die durch das von
einem Virus abgeleitete, eine Replikation erleichternde Protein
erkannt werden, sich angrenzend zu einer oder mehreren, Intronsequenzen
oder Teile hiervon oder andere Spleißsignale umfassenden Fremdsequenzen
befinden oder in eine oder mehrere Intronsequenzen oder Teile hiervon
oder andere Spleißsignale
umfassende Fremdsequenzen eingefügt
sind, wobei das genetische Element und die anderen Nucleotidsequenzen
in einer nichtzirkulären
Form zwei modulare Nucleotidsequenzen umfassen, die beim Zirkularisieren
eine genetische Sequenz bilden, die eine Eigenschaft oder eine Fähigkeit
zum Zeigen einer Eigenschaft, die in den zwei modularen Nucleotidsequenzen
vor der Zirkularisierung oder vor der Zirkularisierung und Expression
fehlt, zeigt.
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Der
Ausdruck "Konstrukt" wird in dessen breitestem
Sinne verwendet und er umfasst ein Genkonstrukt, ein Nucleinsäuremolekül, einen
Vektor, ein Plasmid oder eine beliebige andere Nucleotidsequenz,
die mindestens zwei heterologe Sequenzen umfasst. Das Konstrukt
ist daher ein rekombinantes Molekül, das technisch derart verändert wurde,
dass es zwei oder mehrere Nucleotidsequenzen von verschiedenen genetischen
Quellen umfasst. In einer Ausführungsform
liegt das Konstrukt in isolierter Form vor. Der Ausdruck "isoliert" umfasst den biologisch
reinen, im wesentlichen reinen oder einen anderen Zustand, wobei
mindestens eine Reinigungsstufe an einer das Konstrukt umfassenden
Probe durchgeführt
wurde. Eine "Reinigungsstufe" umfasst beispielsweise
eine Ausfällung,
Zentrifugation und/oder eine chromatographische oder elektrophoretische
Trennung. In einer anderen Ausführungsform
ist das Genkonstrukt in das Genom einer Wirtszelle integriert. Das
Konstrukt kann Nucleotidsequenzen umfassen, die nach der Integration
verloren gegangen sind, entfernt wurden oder umgeordnet wurden.
In einer noch weiteren Ausführungsform
liegt das Konstrukt in zirkulärer
Form vor, die entweder in vitro oder nach Ausschneiden aus dem Genom
der Wirtszelle erzeugt wurde.
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Der
Ausdruck "genetisches
Element" wird in
dessen breitestem Sinne verwendet und er umfasst eine Reihe von
zwei oder meh reren Nucleotidsequenzen, die technisch in einer speziellen
Reihenfolge in Bezug auf die 5'→3'- oder 3'→5'-Orientierung des genetischen Elements
technisch gebildet wurden. Kurz gesagt umfasst das genetische Element
zwei Nucleotidsequenzen in modularer Form. Der Ausdruck "modular" soll keine Beschränkung der
Konstruktion oder Struktur der Nucleotidsequenzen bedeuten, sondern
er betont nur, dass eine einzelne Gensequenz in zwei Komponenten,
d. h. modulare Komponenten, geteilt ist. Bei der Zirkularisation
werden die zwei modularen Komponenten zusammen derart ausgerichtet,
dass sie nach dem Entfernen etwaiger Fremdsequenzen, die Intron-
und Spleißsequenzen
oder andere Erkennungssequenzen umfassen, eine einzige Gensequenz
bilden, die eine spezielle Aktivität oder Eigenschaft zeigt, die
nicht vorhanden ist, wenn die Gensequenz in getrennter modularer
Form vorliegt. Unter bestimmten Umständen kann die Entfernung von
Fremdsequenzen, die zwischen den zwei modularen Komponenten liegen,
wenn die zirkuläre
Form vorliegt, nicht notwendig sein, wenn deren Vorhandensein die
Funktion der modularen Komponenten nicht wesentlich nachteilig beeinflusst,
wenn diese in der richtigen Orientierung in Bezug aufeinander nach
der Zirkularisation zusammengebaut sind. Generell werden die modularen
Komponenten als 5'-Bereiche
und 3'-Bereiche
einer Polynucleotidsequenz bezeichnet. Ein Bereich umfasst einige
wenige Nucleotide (d. h. von etwa 2 bis etwa 500) bis viele Nucleotide
(d. h. von etwa 501 bis etwa 10000). Die 5'- und 3'-Bereiche
können
einen zentralen Bereich umfassen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das genetische Element, wenn dieses in zirkulärer Form
vorliegt, einen Promotor, der operabel mit der die zwei modularen
Sequenzen umfassenden Gensequenz verknüpft ist. Die zwei modularen
Sequenzen können
durch eine Intronsequenz, ein Spleißsignal oder eine andere Erkennungssequenz
getrennt sein. Das genetische Element umfasst daher in linearer
Form in der 5'→3'- Richtung eine erste modulare Nucleotidsequenz,
die den 3'-Bereich einer Polynucleotidsequenz
umfasst, eine Promotorsequenz, die operabel mit dem 5'-Bereich der oben
genannten Polynucleotidsequenz verknüpft ist. Bei der Zirkularisation
wird der 3'-Bereich
der Polynucleotidsequenz nun zum 5'-Bereich
der Polynucleotidsequenz ausgerichtet und durch Basenverknüpfung mit
diesem verbunden, wodurch eine operabel mit einem Promotor verknüpfte funktionale
Polynucleotidsequenz rekonstituiert wird. In Abhängigkeit von dem Konstrukt
kann eine Intronsequenz, ein Spleißsignal oder eine andere Erkennungssequenz
die 5'- und 3'-Bereiche der rekonstituierten
Polynucleotidsequenz trennen. Bei der Prozessierung während der
Expression kann die Intronsequenz, das Spleißsignal oder eine andere Erkennungssequenz
ausgeschnitten werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst das genetische Element eine Transkriptionsterminatorsequenz,
die operabel mit dem 3'-Bereich
der Polynucleotidsequenz verknüpft
ist und sich strangabwärts
zu diesem befindet. Ausdrücke
wie "Promotor" und "Terminator" werden in deren
breitestem Sinne verwendet und sind im folgenden detaillierter beschrieben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
codiert die rekonstituierte Polynucleotidsequenz für ein Intron,
ein Spleißsignal
oder eine andere Erkennungssequenz, die zwischen dem Promotorelement
und der Codiersequenz lokalisiert ist. Gemäß dieser Ausführungsform
wird die Erkennungssequenz während
der Transkription nicht entfernt.
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In
einer noch weiteren alternativen Ausführungsform umfasst das genetische
Element zwei modulare Komponenten eines Promotors und einer anderen
regulatorischen Sequenz. Vorzugsweise bilden die modularen Komponenten
nach der Zirkularisation eine Promotorsequenz. Wenn eine Intronsequenz,
ein Spleißsignal
oder eine andere Erkennungssequenz die modula ren Komponenten einer
Promotorsequenz trennt, dann zerstört eine derartige Sequenz die
Aktivität
der Promotorsequenz nicht oder partiell nicht. Alternativ ist der Promotor
ein RNA-Promotor, wie ein Promotor von TMV, AMV oder TEV.
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Die
Polynucleotidsequenz zeigt, wenn sie rekonstituiert ist, eine Aktivität oder Eigenschaft
oder Fähigkeit,
eine Aktivität
oder Eigenschaft zu zeigen, die in den getrennten modularen Nucleotidsequenzen
vor der Fusion nicht vorhanden ist, nach der Zirkularisation. Eine
derartige Aktivität
oder Eigenschaft umfasst die Fähigkeit
zur Codierung für
ein Peptid, Polypeptid oder Protein mit einer speziellen Funktion,
die Fähigkeit
zur Codierung für
eine mRNA-Sequenz, die anschließend
in ein Peptid, Polypeptid oder Protein translatiert werden kann
oder die als Antisense- oder Sense-Molekül zur Herabregulation eines
Wirtsgens oder einer anderen Gensequenz oder als Promotor oder andere
regulatorische Sequenz wirken kann. Eine andere Eigenschaft, die
bei Gensequenzen betrachtet werden kann, umfasst die Fähigkeit
zur Bindung an ein Protein zur Interaktion mit nukleären regulatorischen
Sequenzen oder zur Wirkung auf oder Codierung für Ribozym- und/oder Desoxyribozymmoleküle.
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Von
spezieller Bedeutung ist, dass die Gensequenz für Proteine mit enzymatischer
Aktivität,
regulatorischer Aktivität
oder struktureller Aktivität
codieren kann oder therapeutische Aktivität zeigen kann, wenn sie an
Säuger,
wie Menschen oder Nutztiere, verabreicht wird. Beispiele für die letztere
Art von Molekülen
umfassen Cytokine, Interferone und Wachstumsfaktoren. Proteine mit
enzymatischer Aktivität
sind besonders bevorzugt und derartige Proteine sind zur Aktivierung
eines biochemischen Pfades, zur Erleichterung des Durchlaufens eines
speziellen Pfades für
Metaboliten, wodurch eine Eigenschaft wie Resistenz gegenüber einem
Insektizid, Fungizid oder Herbizid verliehen wird oder Resis tenz
gegenüber
einem Pathogen, beispielsweise einem intrazellulären Pathogen, das Viren und
intrazelluläre
Mikroorganismen umfasst, verliehen wird, verwendbar. Zellen, die
als Ziele für
das Genkonstrukt der vorliegenden Erfindung betrachtet werden, umfassen
Tierzellen, Pflanzenzellen, einzellige Organismen und Mikroorganismen.
Tierzellen können
von Primaten, Menschen, Nutztieren, Vogelarten, Fischen, Reptilien,
Amphibien und Insekten und Spinnentieren stammen. Pflanzenzellen
können
von Monokotylen und Dikotylen stammen.
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In
einer besonders günstigen
Ausführungsform
induziert das durch die Polynucleotidsequenz codierte Peptid, Polypeptid
oder Protein Apoptose oder eine andere Form des Zelltods. Dies ist
besonders günstig
als Mittel zur Erleichterung von genetischer Resistenz gegenüber beispielsweise
Viren oder zur Vermittlung von Zelltod spezieller Zellarten.
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In
einer Ausführungsform
wird das Konstrukt beispielsweise zum Ermöglichen von Resistenz gegenüber einem
einzelsträngigen
DNA (ssDNA)-Virus verwendet. Derartige Viren verursachen beträchtliche
Schäden
für die
Agroindustrie und Gartenbauindustrie durch Infektion wichtiger Feldfrüchte und
Schmuckpflanzen. Zwei Gruppen von ssDNA-Viren, die Pflanzen infizieren,
sind die Gemini- und Nanoviren.
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In
einer Ausführungsform
sind die flankierenden Sequenzen, die durch ein von einem Virus
abgeleitetes, eine Replikation erleichterndes Protein oder dessen
Derivaten oder prokaryotischen oder eukaryotischen Zellhomologa
erkennbar sind, Stamm/Schleife-Nucleotidstrukturen. Vorzugsweise
umfassen die Stamm/Schleife-Strukturen eine kurze Nucleotidsequenschleife
von etwa 5 bis etwa 20, vorzugsweise etwa 6 bis etwa 15 und noch
besser etwa 9 Nucleotiden (d. h. ein Nonnucleotid) und diese ist
der Ort des Strangbruchs und der Ligation durch das von einem Virus
abgeleitete, eine Repl kation erleichternde Protein oder dessen Derivate
oder prokaryotische oder eukaryotische Zellhomologa. In einer anderen
Ausführungsform
werden die flankierenden Sequenzen durch ein beliebiges Protein
mit Spaltungs- und Ligationsaktivität erkannt. Ein Beispiel für ein derartiges
Protein ist eine Topoisomerase. Alle diese Sequenzen werden hierin
als "Erkennungssequenzen" bezeichnet. Am günstigsten
werden die Erkennungssequenzen durch das "Rep"-Protein
erkannt. Dieses Protein ist von Mitgliedern der Geminiviridae und
Nanoviren abgeleitet und es bindet an eine 5'-Domäne
an einer Stamm/Schleife-Struktur, die die Erkennungssequenz umfasst.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung einer
Stamm/Schleife-Struktur beschränkt,
obwohl eine derartige Verwendung hierin betrachtet wird. Die vorliegende
Erfindung erstreckt sich auf ein beliebiges REP-Prtein von einem
Geminivirus oder Nanovirus sowie Derivate derseben oder Homologa
von anderen Viren oder eukaryotischen oder prokaryotischen Zellen.
Beispiele für
eukaryotische Zellen umfassen Säuger-,
Insekten-, Reptilien-, Amphibien- und
Hefezellen.
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Beispiele
für andere
Erkennungssequenzen oder deren Äquivalente
umfassen die intergenischen Regionen BBTV DNA 1–6, die kurzen und langen Repeats
von TLCV oder TYDV. Eine "Intronsequenz" ist eine Sequenz
von Nucleotiden, die nach der Transkription die Fähigkeit,
herausgespleißt
zu werden, aufweisen. Unter bestimmten Umständen wird die Intronsequenz
nicht herausgespleißt,
beispielsweise wenn das Vorhandensein der Intronsequenz die Funktion
der Sequenz, in die die Intronsequenz insertiert ist, nicht nachteilig beeinflusst.
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Das
Konstrukt dieses Aspekts der vorliegenden Erfindung kann die gleichen
oder im wesentlichen gleichen Erkennungssequenzen als flankierende
Sequenzen, d. h. die durch ein einzelnes Rep-Protein oder dessen
Derivate oder Homologa erkennbaren Sequenzen, umfassen oder verschiedene
Erkennungssequenzen, die von verschiedenen Rep-Proteinen erkannt
werden können,
umfassen. Ferner können
die Erkennungssequenzen vollständige
Sequenzen oder Teilsequenzen, beispielsweise zwei halbe Intronsequenzen,
sein.
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Das
Rep-Protein kann in eine Zelle beispielsweise infolge einer Virusinfektion
eingeführt
werden oder durch Gensequenzen, die entwicklungsmäßig oder
gewebespezifisch in dem Tier oder der Pflanze oder dem Organismus,
der das Konstrukt trägt,
codiert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Konstrukt bereitgestellt, das ein genetisches Element umfasst,
das von Rep-Protein-Erkennungssequenzen oder funktionalen Homologa
von anderen Viren oder eukaryotischen oder prokaryotischen Zellen
flankiert ist, die die Erzeugung einer das genetische Element umfassenden
zirkulären
Nucleotidsequenz, in Gegenwart eines Rep-Proteins erleichtern, wobei
die Rep-Protein-Erkennungssequenzen
sich benachbart zu einem oder mehreren Erkennungssequenzen befinden
oder in eine oder mehrere Erkennungssequenzen eingefügt sind,
wobei das genetische Element eine Polynucleotidsequenz umfasst,
die operabel mit Regulatorsequenzen verknüpft ist, die erforderlich sind,
um eine Expression der Polynucleotidsequenz zu erlauben, wenn das
genetische Element in einem zirkularisierten Molekül enthalten
ist, wobei das genetische Element in linearer Form in 5'→3'-Reihenfolge die folgenden Bestandteile
umfasst:
eine Polynucleotidsequenz und Regulatorsequenzen,
die eine Expression der Polynucleotidsequenz bei Vorliegen in zirkulärer Form
erlauben;
derart, dass bei Zirkularisieren das genetische Element
die Regulatorsequenz umfasst, die von der Polynucleotidsequenz durch
die gesamte Rep-Proteinerkennungssequenz oder ein Teil der Rep-Proteinerkennungssequenz
getrennt ist, wobei bei Expression die Polynucleotidsequenz für ein Expressionsprodukt
codiert.
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Vorzugsweise
enthalten oder umfassen die regulatorischen Sequenzen eine Promotorsequenz
und optional einen Transkriptionsterminator. Wie oben angegeben,
umfasst eine Erkennungssequenz eine Fremdsequenz, wie eine Intronsequenz
oder ein anderes Spleißsignal.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Konstrukt bereitgestellt, das ein genetisches Element umfasst,
das von Rep-Proteinerkennungssequenzen flankiert ist, die die Erzeugung
einer das genetische Element umfassenden zirkulären Nucleotidsequenz in Gegenwart
eines Rep-Proteins erleichtern, wobei die Rep-Proteinerkennungssequenzen
sich benachbart zu oder eingefügt
in eine oder mehrere Fremdsequenzen, die Intronsequenzen oder Teile
hiervon oder ein anderes Spleißsignal
umfassen, befinden, wobei das genetische Element einen 3'-Bereich und einen
5'-Bereich eines
durch eine Länge
einer Nucleotidsequenz getrennten Promotors umfasst, um im wesentlichen
das Funktionieren des Promotors zu verhindern, wobei das genetische
Element in linearer Form in 5'→3'-Reihenfolge die
folgenden Bestandteile umfasst:
einen 3'-Bereich des Promotors;
optional
eine Polynucleotidsequenz, die operabel mit dem 3'-Bereich des Promotors verbunden ist,
und
einen 5'-Bereich
des Promotors,
derart, dass beim Zirkularisieren das genetische
Element die 5'-
und 3'-Bereiche
der Promotorsequenz umfasst, die durch die gesamte Rep-Proteinerkennungssequenz
oder einen Teil einer Rep-Proteinerkennungssequenz getrennt sind,
wobei jedoch die Aktivität
des Promotors nicht inaktiviert ist, wobei das zirkuläre Molekül optional
ferner den Promotor umfasst, der mit der Polynucleotidsequenz operabel
verknüpft ist.
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Alternativ
ist der Promotor ein RNA-Promotor, beispielsweise von TMV, TEV oder
AMV.
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Der
Vorteil eines derartigen Systems besteht darin, dass, wenn das Konstrukt
in linearer Form vorliegt und beispielsweise in eine größere Nucleotidsequenz,
wie ein Genom, integriert ist, die Promotorsequenz inaktiv ist.
Jedoch wird bei der Zirkularisation die Promotorsequenz rekonstituiert,
wodurch Promotoraktivität möglich wird.
Die optional vorhandene, operabel verknüpfte Polynucleotidsequenz wird
dann exprimiert.
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Beispiele
für geeignete
Promotoren umfassen den Promotor des Cauliflower Mosaic Virus 35S.
Ein anderer verwendbarer Promotor ist der Ubiquitin-Promotor. Generell
erfordern Monokotylen-Promotoren wie der Ubiquitin-Promotor eine
Intronsequenz zwischen dem Promotor und dem Startcodon des Expressionsexon. Bei
Fehlen dieser Introsequenz ist die Expression des Promotors entweder
sehr gering oder sie fehlt vollständig. Das Genkonstrukt der
vorliegenden Erfindung kann derart gestaltet werden, dass bei der
Zirkularisation die Intronsequenz, die die Stanmm/Schleife-Struktur
umfasst, eine Intronsequenz strangabwärts des Ubiquitin-Promotors
bildet, wodurch dessen Funktion möglich wird.
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Andere
geeignete Promotoren sind im folgenden beschrieben.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Konstrukt bereit, das in 5'→3'-Reihenfolge
erste, zweite, dritte, vierte, fünfte
und sechste Nucleotidsequenzen umfasst, wobei:
die ersten und
sechsten Nucleotidsequenzen gleich oder verschieden sein können und
jeweils eine Rep-Proteinerken nungssequenz mit der Fähigkeit
von einem oder mehreren Rep-Proteinen
derart erkannt zu werden, dass das durch die ersten und sechsten
Sequenzen flankierte genetische Material, das die gesamten ersten und
sechsten Sequenzen oder einen Teil der ersten und sechsten Sequenzen
umfasst, wenn das Konstrukt in einer größeren Nucleotidsequenz wie
einer Genomsequenz integriert ist, ausgeschnitten und zirkularisiert
werden können,
wenn die Rep-Proteinerkennungssequenzen sich benachbart zu einer
oder mehreren, Intronsequenzen oder Teile hiervon oder Spleißsignale
umfassenden Fremdsequenzen befinden oder in eine oder mehrere, Intronsequenzen
oder Teile hiervon oder andere Spleißsignale umfassende Fremdsequenzen
eingefügt
sind, umfassen,
die zweite Nucleotidsequenz einen 3'-Bereich einer Polynucleotidsequenz
umfasst;
die dritte Nucleotidsequenz ein Transkriptionsterminator
oder ein funktionales Derivat oder Homolog hiervon ist, das mit
der zweiten Sequenz operabel verknüpft ist;
die vierte Nucleotidsequenz
eine Promotorsequenz ist, die mit der fünften Nucleotidsequenz operabel
verknüpft
ist; und
die fünfte
Nucleotidsequenz ein 5'-Bereich
einer Polynucleotidsequenz ist, wobei die 5'- und 3'-Bereiche der Polynucleotidsequenz eine
vollständige
Codiersequenz der Polynucleotidsequenz darstellen;
wobei in
Gegenwart von einem oder mehreren Rep-Proteinen bei Integration
des Konstrukts in eine größere Nucleotidsequenz
wie eine Genomsequenz eine zirkularisierte genetische Sequenz getrennt
von der größeren Nucleotidsequenz
erzeugt wird, die in dieser Reihenfolge die Promotorsequenz, die
operabel mit einer Polynucleotidsequenz verknüpft ist, die die gesamte Fremdsequenz
oder das gesamte andere Spleißsignal,
oder einen Teil der Fremdsequenz oder des andere Spleißsignals,
umfasst, die gesamte erste und/oder sechste Nucleotidsequenz oder
einen Teil der ersten und/oder sechsten Nucleotidsequenz umfasst,
und eine Transkriptionstermi natorsequenz umfasst.
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Gemäß dem oben
genannten Aspekt der Erfindung stellen die erste und sechste Nucleotidsequenz Erkennungssequenzen
für ein
von einem Virus abgeleitetes, eine Replikation erleichterndes Protein,
wie Rep, das sich angrenzend an eine Intronsequenz oder ein anderes
Spleißsignal
befindet oder in dieses eingefügt ist,
dar. Die zweite bis fünfte
Nucleotidsequenz stellen die zuvor definierten genetischen Elemente
dar.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf ein genetisches
Element zur Verwendung bei der Erzeugung eines Konstrukts gerichtet,
wobei das genetische Element in 5'→3'-Richtung einen 3'-Bereich einer operabel
mit einem Transkriptionsterminator verknüpften Polynucleotidsequenz,
einen operabel mit einem 5'-Bereich
einer Polynucleotidsequenz verknüpften
Promotor, wobei bei Zirkularisierung der 5'-Bereich der Polynucleotidsequenz operabel
mit dem 3'-Bereich der Polynucleotidsequenz,
die durch eine ganze Fremdsequenz oder Intronsequenz oder ein anderes
Spleißsignal
oder ein Teil einer Fremdsequenz oder Intronsequenz oder eines anderen
Spleißsignals
getrennt ist, verknüpft
ist, umfasst.
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Die
Konstrukte der vorliegenden Erfindung weisen eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten
auf. In einer Ausführungsform
wird das Konstrukt zur Erzeugung genetischer Resistenz in Pflanzenzellen
gegenüber ssDNA-Viren
verwendet. Die speziellen Viren, gegen die Schutz gesucht wird,
umfassen, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Geminiviren oder Nanoviren. In dieser Ausführungsform
umfasst das Konstrukt ein "Suizidgen", d. h. ein Gen mit
Codierung für
ein Produkt, das Zellapoptose, Lyse, Tod oder den Zustand des biochemischen
oder physiologischen Schlafens induziert. Das Konstrukt wird in eine
Pflanzenzelle unter Bedingungen, die eine Integration in das Pflanzenzellgenom
ermöglichen,
eingeführt.
Eine Pflanze wird aus der Pflanzenzelle regeneriert und vermehrt,
wenn die Pflanzenzelle durch ein spezielles ssDNA-Virus mit einem Rep-Protein,
das die das genetische Element des Konstrukts flankierenden Rep-Protein-Erkennungssequenzen
erkennt, infiziert ist, das Konstrukt wird ausgeschnitten und es
erfolgt eine Rezirkularisation, wodurch das "Suizidgen" rekonstituiert wird und dessen Expression
ermöglicht
wird. Die Zelle stirbt dann oder sie gelangt dann in anderer Weise
in einen Schlafzustand, wodurch die Replikation und Freisetzung
von ssDNA-Viren verhindert wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Konstrukt bereit, wobei das
Konstrukt die Nucleotidsequenz gemäß Darstellung in SEQ ID NO:
31 bis SEQ ID NO: 36 oder eine Nucleotidsequenz mit einer 60%-igen Ähnlichkeit
zu jeder von SEQ ID NO: 31 bis SEQ ID NO: 36 oder einer Nucleotidsequenz
mit der Fähigkeit
zur Hybridisierung an eine oder mehrere von SEQ ID NO: 31 bis SEQ
ID NO: 36 oder eine komplementäre
Form hiervon unter niedrigstringenten Bedingungen bei 42°C umfasst.
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Demgemäß betrachtet
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur
Erzeugung einer transgenen Pflanze oder eines Nachkommens hiervon
mit Resistenz gegenüber
ssDNA-Virus, wobei das Verfahren das Einführen eines Konstrukts in das
Genom der Pflanze umfasst, wobei das Konstrukt in 5'→3'-Reihenfolge eine Rep-Proteinerkennungssequenz,
die sich benachbart zu oder in einer Intronsequenz oder einem anderen
Spleißsignal
befindet, einen 3'-Endbereich
einer Polynucleotidsequenz, einen Transkriptionsterminator oder
dessen funktinoales Äquivalent,
eine Promotorsequenz, die mit einem 5'-Endbereich der Polynucleotidsequenz
operabel verknüpft
ist, wobei die 5'-
und 3'-Be reiche
der Polynucleotidsequenz den Codierbereich eines Peptids, Polypeptids
oder Proteins mit der Fähigkeit
zur Induktion eines Zelltods oder eines Schlafzustands darstellen,
und gleiche oder unterschiedliche Rep-Proteinerkennungssequenzen
umfasst, wobei bei Infektion der Pflanzenzellen durch ein ssDNA-Virus,
das ein Rep-Protein mit der Fähigkeit
zur Erkennung der flankierenden Rep-Proteinerkennungssequenzen aufweist,
das Konstrukt ausgeschnitten wird und zirkularisiert, wodurch die
Polynucleotidsequenz in einer Form wiederhergestellt wird, die zu
einem Peptid, Polypeptid oder Protein exprimiert wird, das die Pflanzenzelle
tötet oder
die Pflanzenzelle in einen Schlafzustand versetzt.
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Eine
weitere Verwendung des vorliegenden Konstrukts ist die Produktion
männlicher
steriler Pflanzen. In dieser Ausführungsform wird ein Gen mit
Codierung für
ein Rep-Protein unter die Kontrolle eines pollenspezifischen Promotors
gestellt. Ein Konstrukt, das das oben beschriebene "Suizidgen" umfasst, wird ebenfalls unter
Verwendung von Rep-Protein-Erkennungssequenzen,
die von dem Rep-Gen erkannt werden, unter der Kontrolle des pollenspezifischen
Promotors erzeugt. Wenn Pollen gebildet wird, wird der pollenspezifische Promotor
aktiviert, woduch das Suizidgen aktiviert wird. Pollenzellen werden
dann selektiv zerstört
oder in den Schlafzustand versetzt.
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Andere
Verwendungsmöglichkeiten
des hierin beschriebenen Konstrukts umfassen die Einführung von
eine Farbänderung
ermöglichendem
genetischem Material in Pflanzen oder spezifisches Gewebe oder Samen
oder anderes Reproduktionsmaterial von Pflanzen. Ein Beispiel für eine eine
Farbänderung
ermöglichende
Gensequenz ist ein Gen mit Codierung für ein Enzym des Anthocyaninpfades,
wie Flavonal-3'-hydroxylase,
Flavonal-3',5'-hydroxylase oder
Flavon-3'-synthase.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Konstrukt von zwei verschiedenen Rep-Protein-Erkennungssequenzen
flankiert sein, d. h. von zwei verschiedenen Rep-Proteinen erkannt
werden. Ein Rep-Protein kann dann durch ein in das Pflanzengenom
eingefügtes
Gen codiert werden und das andere Rep-Protein kann durch ein infizierendes
ssDNA-Virus eingeführt
werden. Alternativ können
die Rep-Proteine durch verschiedene Promotoren, die in bestimmten
Entwicklungsstufen exprimiert werden, codiert werden.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung speziell in Bezug auf Pflanzen und ssDNA-Viren
beschrieben wird, erstreckt sich die vorliegende Erfindung auf homologe
Exzisionsstrukture und andere Proteine mit ortsspezifischen Ausschneide-
und Verbindungsaktivitäten
aus anderen Quellen, wie Nicht-ssDNA-Viren und eukaryotische Zellen, wie
Insekten-, Säuger-
oder Reptilienzellen. Insofern die vorliegende Erfindung Pflanzen
betrifft, können
die Pflanzen Monokotyle oder Dikotyle sein.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Pflanzenzelle" umfasst Protoplasten
oder andere Zellen, die von Pflanzen abgeleitet sind, Gameten produzierende
Zellen und Zellen, die sich zu ganzen Pflanzen regenerieren. Pflanzenzellen
umfassen Zellen in Pflanzen sowie Protoplasten oder andere Zellen
in Kultur.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Polynucleotid" oder "Nucleinsäure" bezeichnet mRNA,
RNA, cRNA, cDNA oder DNA.
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"Polypeptid", "Peptid" und "Protein" werden hierin austauschbar
derart verwendet, dass sie ein Polymer aus Aminosäureresten
und Varianten derselben bezeichnen.
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Ausdrücke, die
zur Beschreibung von Sequenzbeziehungen zwischen zwei oder mehreren
Polynucleotiden oder Polypeptiden verwendet werden, umfassen "Referenzsequenz", "Vergleichsfenster", "Sequenzidentität", "Prozentsatz der Sequenzidentität" und "wesentliche Identität". Eine "Referenzsequenz" ist eine Strecke
von mindestens 12, jedoch häufig
15 bis 18 und häufig
mindestens 25 Monomereinheiten, die Nucleotide und Aminosäurereste
umfassen. Da zwei Polynucleotide jeweils (1) eine Sequenz (d. h.
nur einen Teil der vollständigen
Polynucleotidsequenz) der zwei Polynucleotide umfassen können, werden
Sequenzvergleiche zwischen zwei (oder mehreren) Polynucleotiden
typischerweise durch Vergleichen von Sequenzen der zwei Polynucleotide über ein "Vergleichsfenster" zur Identifizierung
und zum Vergleichen lokaler Regionen von Sequenzähnlichkeit durchgeführt. Ein "Vergleichsfenster" bezeichnet ein Konzeptsegment
von mindestens 6 fortlaufenden Positionen, üblicherweise etwa 50 bis etwa
100, noch besser etwa 100 bis etwa 150 Positionen, über die
eine Sequenz mit einer Referenzsequenz der gleichen Zahl fortlaufender
Positionen nach optimaler Alignierung der zwei Sequenzen verglichen
wird. Das Vergleichsfenster kann Additionen oder Deletionen (d. h.
Lücken)
von etwa 20% oder weniger im Vergleich zur Referenzsequenz (die
keine Additionen oder Deletionen umfasst) für ein optimales Alingment der
zwei Sequenzen umfassen. Ein optimales Alignment von Sequenzen zur
Alignierung eines Vergleichsfensters kann durch computergestützte Implementierungen
von Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA und TFASTA in Wisconsin Genetics
Software Package Release 7.0, Genetics Computer Group, 575 Science
Drive Madison, WI, USA) oder durch Inspektion und das beste Alignment (d.
h. das zum höchsten
Prozentsatz an Homologie über
das gesamte Vergleichsfenster führt),
das durch ein beliebiges der gewählten
Verfahren erhalten wird, durchgeführt werden. Verwiesen werden
kann auch auf die BLAST-Programmfamilie, beispielsweise gemäß der Offenbarung
durch Altschul et al., 1997. Eine detaillierte Diskussion von Sequenzanalyse
findet sich in der Einheit 19.3 von Ausubel et al., 1994–1998.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Sequenzidentität" bezeichnet das Ausmaß, in dem
Sequenzen auf einer Nucleotid-Nucleotid-Basis oder Aminosäure-Aminosäure-Basis über ein Vergleichsfenster identisch
sind. Daher wird der "Prozentsatz
der Sequenzidentität" durch Vergleichen
von zwei optimal alignierten Sequenzen über das Vergleichsfenster,
das Bestimmen der Zahl der Positionen, an denen die identische Nucleinsäurebase
(beispielsweise A, T, C, G, I) oder der identische Aminosäurerest
(beispielsweise Ala, Pro, Ser, Thr, Gly, Val, Leu, Ile, Phe, Tyr,
Trp, Lys, Arg, His, Asp, Glu, Asn, Gln, Cys und Met) in beiden Sequenzen
auftritt, wobei die Zahl der übereinstimmenden
Positionen erhalten wird, Division der Zahl übereinstimmender Positionen
durch die Gesamtzahl der Positionen im Vergleichsfenster (d. h.
die Fenstergröße) und
Multiplikation des Ergebnisses durch 100, wobei der Prozentsatz
der Sequenzidentität
erhalten wird, berechnet. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung soll "Sequenzidentität" den "Übereinstimmungsprozensatz", der durch das DNASIS-Computerprogramm
(Version 2.5 für
Windows, erhältlich
von Hitachi Software engineering Co., Ltd., South San Francisco,
Kalifornien, USA) unter Verwendung von Standardfehlern, die im der
Software beigefügten
Referenzhandbuch verwendet werden, berechnet wird, bedeuten.
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Der
Verweis auf niedrige Stringenz hierin enthält und umfasst mindestens etwa
0 bis mindestens etwa 15% (V/V) Formamid und mindestens etwa 1 M
bis mindestens etwa 2 M Salz für
die Hybridisierung und mindestens etwa 1 M bis mindestens etwa 2
M Salz für
Waschbedingungen. Generell reicht niedrige Stringenz von etwa 25–30°C bis etwa
42°C. Die
Temperatur kann geändert
werden und höhere
Temperaturen können
verwendet werden, um Formamid zu ersetzen und/oder alternative Stringenzbedingungen
zu liefern. Alternative Stringenzbedingungen können, falls nötig, verwendet
werden, beispielsweise mittlere Stringenz, die mindestens etwa 16%
(V/V) bis mindestens etwa 30% (V/V) Formamid und mindestens etwa
0,5 M bis mindestens etwa 0,9 M Salz zur Hybridisierung und mindestens
etwa 0,5 M bis mindestens etwa 0,9 M Salz für Waschbedingungen enthält und umfasst,
oder hohe Stringenz, die mindestens etwa 31% (V/V) bis mindestens
etwa 50% (V/V) Formamid und mindestens etwa 0,01 M bis mindestens
etwa 0,15 M Salz zur Hybridisierung und mindestens etwa 0,01 M bis
mindestens etwa 0,15 M Salz für
Waschbedingungen enthält
und umfasst. Generell wird Waschen bei Tm =
69,3 + 0,41 (G + C)% durchgeführt
(Marmur und Doty, 1926). Jedoch nimmt die Tm einer
Doppelhelix-DNA mit jeder Zunahme der Zahl von nicht übereinstimmenden
Basenpaaren um 1% um 1°C
ab (Bonner und Laskey, 1974). Formamid ist bei diesen Hybridisierungsbedingungen
optional. Entsprechend sind besonders bevorzugte Stringenzgrade
wie im folgenden definiert: niedrige Stringenz bedeutet 6 × SSC-Puffer,
0,1% (Gew/V) SDS bei 25–42°C; mäßige Stringenz
bedeutet 2 × SSC-Puffer,
0,1% (Gew/V) SDS bei einer Temperatur im Bereich von 20–65°C; hohe Stringenz
bedeutet 0,1 × SSC-Puffer,
0,1% (Gew/V) SDS bei einer Temperatur von mindestens 65°C.
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Der
Ausdruck "Transformation" bedeutet eine Änderung
des Genotyps eines Organismus, beispielsweise einer eukaryotischen
Zelle, durch Einführung
einer fremden oder endogenen Nucleinsäure.
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"Vektor" bedeutet ein Nucleinsäuremolekül, vorzugsweise
ein DNA-Molekül,
das beispielsweise von einem Plasmid, Bakteriophagen oder Pflanzenvirus
abgeleitet ist, in das eine Nucleinsäuresequenz insertiert oder
kloniert sein kann. Ein Vektor enthält vorzugsweise eine oder mehrere
singuläre
Restriktionsstellen und er kann zur autonomen Replikation in einer
definierten Wirtszelle, die eine Zielzelle oder ein Zielgewebe oder eine
Vorläuferzelle
oder ein Vorläufergewebe hierfür umfasst,
fähig sein
oder in das Genom des definierten Wirts derart integrierbar sein,
dass die klonierte Sequenz reproduzierbar ist. Demgemäß kann der
Vektor ein autonom replizierender Vektor, d. h. ein Vektor, der
als extrachromosomales Gebilde existiert, dessen Replikation unabhängig von
der chromosomalen Replikation ist, beispielsweise ein lineares oder
geschlossenes zirkuläres
Plasmid, ein extrachromosomales Element, ein Minichromosom oder
ein künstliches
Chromosom, sein. Der Vektor kann beliebige Mittel, um selbst Replikation
sicherzustellen, enthalten. Alternativ kann der Vektor einer sein,
der, wenn er in eine Zelle eingeführt ist, in das Genom der Empfängerzelle
integriert und zusammen mit dem Chromosom bzw. den Chromosomen,
in die er integriert ist, repliziert wird. Ein Vektorsystem kann
einen einzelnen Vektor oder ein Plasmid, zwei oder mehrere Vektoren
oder Plasmide, die zusammen die gesamte, in das Genom der Wirtszelle
einzuführende
DNA enthalten, oder ein Transposon umfassen. Die Wahl des Vektors
hängt typischerweise
von der Kompatibilität
des Vektors mit der Zelle, in die der Vektor eingeführt werden
soll, ab. Der Vektor kann auch einen Selektionsmarker, wie ein Antibiotikaresistenzgen,
das zur Selektion geeigneter Transformanten verwendet werden kann,
umfassen. Beispiele für
derartige Resistenzgene sind dem Fachmann geläufig.
-
Der
Ausdruck "Gen" wird in dessen breitestem
Sinne verwendet und er umfasst den Exons eines Gens entsprechende
cDNA. Demgemäß soll ein
Verweis hierin auf ein "Gen" derart verstanden
werden, dass er umfasst:
- (i) ein klassisches
Genomgen, das aus transkriptional und/oder translational regulatorischen
Sequenzen und/oder einer codierenden Region und/oder nichttranslatierten
Sequenzen (d. h. Introns, 5'-
und 3'-nichttranslatierte
Sequenzen) besteht oder
- (ii) mRNA oder cDNA, die den codierenden Regionen (d. h. Exons)
und 5'- und 3'-nichttranslatierten
Sequenzen des Gens entspricht, und/oder
- (iii) eine Strukturregion, die den codierenden Regionen (d.
h. Exons) entspricht, die optional des weiteren nichttranslatierte
Sequenzen und/oder eine heterologe Promotorsequenz, die aus transkriptional
und/oder translational regulatorischen Regionen besteht, die Expressionseigenschaften
der Strukturregion verleihen können,
umfasst.
-
Der
Ausdruck "Gen" wird auch zur Beschreibung
von synthetischen oder Fusionsmolekülen mit Codierung für ein vollständiges funktionales
Produkt oder ein Teil desselben, insbesondere ein Sense- oder Antisense-mRNA-Produkt
oder ein Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid oder biologisch aktives
Protein verwendet. Der Verweis auf ein "Gen" umfasst
auch den Verweis auf ein "synthetisches
Gen".
-
Der
Ausdruck "synthetisches
Gen" bezeichnet
ein nicht natürlich
vorkommendes Gen gemäß der vorhergehenden
Definition, das vorzugsweise mindestens eine oder mehrere transkriptional
und/oder translational regulatorische Sequenzen, die operabel mit
einer Strukturgensequenz verknüpft
sind, umfasst.
-
Der
Ausdruck "Strukturgen" soll eine Nucleotidsequenz
bezeichnen, die zur Übertragung
unter Bildung von mRNA fähig
ist und optional für
ein Peptid, Oligopeptid, Polypeptid oder biologisch aktives Proteinmolekül codiert.
Dem Fachmann ist klar, dass nicht die gesamte mRNA in ein Peptid,
Oligopeptid, Polypeptid oder ein Protein translatiert werden kann,
wenn beispielsweise der mRNA ein funktionales Translationsstartsignal
fehlt oder wenn alternativ die mRNA Antisense-mRNA ist. Die vorliegende
Erfindung umfasst klar syn thetische Gene, die Nucleotidsequenzen
umfassen, die zur Codierung von Peptiden, Oligopeptiden, Polypeptiden
oder biologisch aktiven Proteinen nicht fähig sind. Insbesondere ermittelten
die Erfinder der vorliegenden Erfindung, dass derartige synthetische
Gene vorteilhaft zur Modifizierung der Expression eines Zielgens
in Zellen, Geweben oder Organen eines eukaryotischen Organismus
vorteilhaft sein können.
-
Der
Ausdruck "Strukturgenregion" bezeichnet den Teil
eines synthetischen Gens, der in einer Zelle, einem Gewebe oder
einem Organ unter der Kontrolle einer Promotorsequenz, mit der er
operabel verbunden ist, exprimiert wird. Eine Strukturgenregion
kann unter der Kontrolle einer einzelnen Promotorsequenz oder von
mehreren Promotorsequenzen operabel sein. Demgemäß kann die Strukturgenregion
eines synthetischen Gens eine Nucleotidsequenz umfassen, die zur
Codierung einer Aminosäuresequenz
fähig oder
dazu komplementär
ist. Im Hinblick darauf kann eine Strukturgenregion, die bei der
Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, auch eine Nucleotidsequenz
umfassen, die für
eine Aminosäuresequenz
codiert, der jedoch ein funktionales Translationsinitiationscodon
und/oder ein funktionales Translationsstoppcodon fehlt und die infolgedessen
kein vollständiges
offenes Leseraster umfasst. Im vorliegenden Kontext erstreckt sich
der Ausdruck "Strukturgenregion" auch auf nichtcodierende
Nucleotidsequenzen, beispielsweise 5'-strangaufwärtige oder
3'-strangabwärtige Sequenzen
eines Gens, die normalerweise in einer eukaryotischen Zelle, die
das Gen exprimiert, nicht translatiert werden.
-
Entsprechend
kann im Kontext der vorliegenden Erfindung eine Strukturgenregion
auch eine Fusion zwischen zwei oder mehreren offenen Leserastern
des gleichen Gens oder von verschiedenen Genen umfassen. In derartigen
Ausführungsformen
kann die Erfindung zur Modulation der Expression von einem Gen durch Zielrichtung
auf verschiedene nicht fortlaufende Regionen desselben oder alternativ
zur gleichzeitigen Modulation der Expression von mehreren verschiedenen
Genen, die verschiedene Gene einer Multigenfamilie umfassen, verwendet
werden. Im Falle eines Fusionsnucleinsäuremoleküls, das für eine eukaryotische Zelle
nicht endogen ist und insbesondere zwei oder mehrere Nucleotidsequenzen,
die von einem Viruspathogen abgeleitet sind, umfasst, kann die Fusion
den zusätzlichen
Vorteil, gleichzeitige Immunität
oder Schutz gegenüber mehreren
Pathogenen zu verleihen, durch die Zielausrichtung auf die Expression
von Genen in den mehreren Pathogenen bereitstellen. Alternativ oder
zusätzlich
kann die Fusion eine wirksamere Immunität gegenüber einem beliebigen Pathogen
durch Zielausrichtung auf die Expression von mehr als einem Gen
des Pathogens bereitstellen.
-
Besonders
bevorzugte Strukturgenregionen gemäß diesen Aspekt der Erfindung
sind diejenigen, die mindestens ein translatierbares offenes Leseraster,
noch günstiger
des weiteren ein Translationsstartcodon, das am 5'-Ende des offenen
Leserasters lokalisiert ist, obgleich nicht zwangsläufig am
5'-Terminus der
Strukturgenregion, umfassen. Im Hinblick darauf wird ungeachtet
dessen, ob die Strukturgenregion mindestens ein translatierbares
offenes Leseraster und/oder ein AUG- oder ATG-Translationsstartcodon
umfassen kann, durch den Einbau derartiger Sequenzen in keinster
Weise nahegelegt, dass es für
die vorliegende Erfindung erforderlich ist, dass die Translation
des eingeführten
Nucleinsäuremoleküls erfolgt,
um die Expression des Zielgens zu modulieren. Ohne an eine Theorie
oder einen Wirkmechanismus gebunden zu sein, kann der Einbau von
mindestens einem translatierbaren offenen Leseraster und/oder einem
Translationsstartcodon in dem vorliegenden Nucleinsäuremolekül zur Erhöhung der
Stabilität
des mRNA-Transkriptionsprodukts desselben dienen, wodurch die Wirksamkeit
der Erfindung verbessert wird.
-
Die
optimale Zahl an Strukturgensequenzen, die in dem synthetischen
Gen der vorliegenden Erfindung enthalten sein kann, variiert beträchtlich
in Abhängigkeit
von der Länge
der einzelnen Strukturgensequenzen, deren Orientierung und dem Grad
der Identität
zueinander. Beispielsweise sind dem Fachmann die inhärente Instabilität palindromischer
Nucleotidsequenzen in vivo und die Schwierigkeiten in Verbindung
mit der Konstruktion langer synthetischer Gene, die invertierte
wiederholte Nucleotidsequenzen umfassen, wegen der Tendenz derartiger
Sequenzen zur Rekombination in vivo bekannt. Ungeachtet derartiger
Schwierigkeiten kann die optimale Zahl an Strukturgensequenzen,
die in die synthetischen Gene der vorliegenden Erfindung einzubauen
sind, empirisch durch den Fachmann ohne übermäßigen Arbeitsaufwand und nach
den im folgenden angegebenen Standardverfahren, beispielsweise die
Konstruktion des synthetischen Gens gemäß der Erfindung unter Verwendung
von Rekombinase-defizienten Zelllinien, Verringern der Zahl wiederholter
Sequenzen auf ein Ausmaß,
das Rekombinationsereignisse eliminiert oder minimiert, und durch
Halten der Gesamtlänge
der mehrfachen Strukturgensequenz unter einer akzeptablen Grenze,
vorzugsweise einer Länge
nicht mehr als 5–10
kb, noch günstiger
nicht mehr als 2–5
kb und noch besser nicht mehr als 0,5–2,0 kb bestimmt werden.
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Zur
Expression in eukaryotischen Zellen umfasst das Konstrukt generell
zusätzlich
zu der Polynucleotidsequenz einen Promotor und optional andere regulatorische
Sequenzen, die zur Erleichterung der Expression der Polynucleotidsequenz
gestaltet sind.
-
Der
Verweis hierin auf einen "Promotor" soll in dessen breitestem
Kontext gesehen werden und er umfasst die trans kriptional regulatorischen
Sequenzen eines klassichen Genomgens, umfassend die TATA-Box, die
für eine
exakte Transkriptionsinitiation erforderlich ist, mit einer oder
ohne eine CCAAT-Box-Sequenz und zusätzliche regulatorische Elemente
(d. h. strangaufwärts
aktivierende Sequenzen, Enhancer und Silencer), die die Genexpression
als Reaktion auf Entwicklungs- und/oder äußere Stimuli oder in gewebespezifischer Weise ändern. Ein
Promotor ist üblicherweise,
jedoch nicht zwangsläufig,
strangaufwärts
oder 5' zu einer Strukturgenregion,
deren Expression er reguliert, positioniert. Ferner sind die einen
Promotor umfassenden regulatorischen Elemente üblicherweise innerhalb von
2 kb des Transkriptionsstartpunkts des Gens positioniert.
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Im
vorliegenden Kontext wird der Ausdruck "Promotor" auch zur Beschreibung eines synthetischen oder
Fusionsmoleküls
oder eines Derivats, das die Expression eines Nucleinsäuremoleküls in einer
Zelle bewirkt, aktiviert oder verstärkt, verwendet.
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Bevorzugte
Promotoren können
zusätzliche
Kopien von einem oder mehreren spezifischen regulatorischen Elementen
enthalten, um die Expression des Sense-Moleküls weiter zu verstärken und/oder
die räumliche
Expression und/oder zeitliche Expression des Sense-Moleküls zu ändern. Beispielsweise
können
regulatorische Elemente, die Kupferinduzierbarkeit verleihen, angrenzend
zu einer heterologen Promotorsequenz, die die Expression eines Sense-Moleküls antreibt,
platziert sein, wodurch der Expression der Moleküle Induzierbarkeit durch Kupfer
verliehen wird.
-
Das
Platzieren eines Nucleinsäuremoleküls unter
die regulatorische Kontrolle einer Promotorsequenz bedeutet die
Positionierung des Moleküls
derart, dass die Expression durch die Promotorsequenz kontrolliert wird.
Promotoren sind ge nerell 5' (strangaufwärts) zu
den Genen, die sie kontrollieren, positioniert. Bei der Konstruktion
von heterologen Promotor/Strukturgen-Kombinationen ist es generell
bevorzugt, den Promotor in einem Abstand von der Gentranskriptionsstartstelle
zu positionieren, der näherungsweise
gleich dem Abstand zwischen dem Promotor und dem Gen, das er kontrolliert,
in der natürlichen
Aufstellung, d. h. dem Gen, von dem der Promotor abgeleitet ist,
ist. Wie einschlägig
bekannt ist, kann mit einer gewissen Variation im Hinblick auf diesen
Abstand ohne Verlust der Promotorfunktion umgegangen werden. In ähnlicher
Weise ist die bevorzugte Positionierung eines regulatorischen Sequenzelements
in Bezug auf ein heterologes Gen, das unter dessen Kontrolle gestellt
werden soll, durch die Positionierung des Elements in dessen natürlicher
Aufstellung, d. h. den Genen, von denen es abgeleitet ist, definiert.
Erneut kann, wie einschlägig
bekannt ist, eine gewisse Variation dieses Abstands ebenfalls erfolgen.
-
Beispiele
für Promotoren,
die zur Verwendung in den synthetischen Genen der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, umfassen von Viren, Pilzen, Bakterien, Tieren und Pflanzen
stammende Promotoren, die in Pflanzen-, Tier-, Insekten-, Pilz-,
Hefe- oder Bakterienzellen funktionieren können. Der Promotor kann die
Expression der Strukturgenkomponente konstitutiv oder differenziell
in Bezug auf die Zelle, das Gewebe oder Organ, in der die Expression
erfolgt, oder in Bezug auf die Entwicklungsstufe, in der die Expression
erfolgt, oder als Reaktion auf äußere Reize,
wie unter anderem physiologische Belastungen oder Pathogene oder
Metallionen, regulieren.
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Vorzugsweise
ist der Promotor zur Regulation der Expression eines Nucleinsäuremoleküls in einer
eukaryotischen Zelle, einem eukaryotischen Gewebe oder Organ, mindestens über den
Zeitraum, über
den das Zielgen darin exprimiert wird, und noch besser auch unmittelbar
vor dem Beginn einer detektierbaren Expression des Zielgens in der
Zelle, dem Gewebe oder Organ fähig.
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Demgemäß sind starke
konstitutive Promotoren oder Promotoren, die durch eine Virusinfektion
oder den Beginn der Zielgenexpression induziert werden können, für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung besonders günstig.
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Pflanzen-operable
und Tier-operable Promotoren sind zur Verwendung im Konstrukt der
vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt. Beispiele für bevorzugte
Promotoren umfassen Viruspromotoren, wie den Bakteriophagen-T7-Promotor,
Bakteriophagen-T3-Promotor, SP6-Promotor, Bakterienpromotoren, wie
den lac-Operator-Promotor, tac-Promotor, Viruspromotoren, wie den
SV40-late-Promotor, SV40-early-Promotor, RSV-LTR-Promotor, CMV-IE-Promotor,
oder Pflanzenviruspromotoren, wie CaMV 35S-Promotor, SCSV-Promotor,
SCBV-Promotor und dgl.
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Bei
Berücksichtigung
der bevorzugten Anforderung für
eine hochgradige Expression, die mit der Expression des Zielgens
zusammenfällt
oder der Expression des Zielgens vorangeht, ist es sehr günstig, wenn die
Promotorsequenz ein konstitutiver starker Promotor in dem interessierenden
Wirt ist, wie u. a. die CMV-IE-Promotor- oder SV40-early-Promotorsequenz,
die SV40-late-Promotorsequenz für
Säugerzellen
und der CaMV 35S-Promotor oder SCBV-Promotor in bestimmten Pflanzenzellen.
Dem Fachmann sind zusätzliche andere
Promotorsequenzen als die speziell beschriebenen ohne weiteres klar.
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Im
vorliegenden Kontext sollen die Ausdrücke "in operabler Verbindung mit" oder "operabel unter der Kontrolle" oder ähnliches
angeben, dass die Expression der Strukturgenregion oder Mehrfachstrukturgenregion
unter der Kontrolle der Pro motorsequenz, mit der sie räumlich verbunden
ist, in einer Zelle, einem Gewebe, einem Organ oder einem ganzen
Organismus, steht.
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Das
Konstrukt enthält
vorzugsweise zusätzliche
regulatorische Elemente für
eine effiziente Transkription, beispielsweise eine Transkriptionsterminationssequenz.
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Der
Ausdruck "Terminator" bezeichnet eine
DNA-Sequenz am Ende einer Transkriptionseinheit, die das Beenden
der Transkription signalisiert. Terminatoren sind 3'-nichttranslatierte
DNA-Sequenzen, die generell ein Polyadenylierungssignal enthalten,
das die Addition von Polyadenylatsequenzen an das 3'-Ende eines Primärtranskripts
ermöglicht.
In Pflanzenzellen aktive Terminatoren sind bekannt und in der Literatur
beschrieben. Sie können
aus Bakterien, Pilzen, Viren, Tieren und/oder Pflanzen isoliert
werden oder de novo synthetisiert werden.
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Wie
bei Promotorsequenzen kann der Terminator eine beliebige Terminatorsequenz
sein, die in den Zellen, Geweben oder Organen, in denen sie verwendet
werden soll, operabel ist.
-
Beispiele
für Terminatoren,
die insbesondere zur Verwendung bei den synthetischen Genen der
vorliegenden Erfindung verwendbar sind, umfassen u. a. das SV40-Polyadenylierungssignal,
das HSV TK-Polyadenylierungssignal, den CYC1-Terminator, ADH-Terminator,
SPA-Terminator, Nopalinsynthase(NOS)genterminator von Agrobacterium
tumefaciens, den Terminator des Gens des Cauliflower Mosaic Virus
(CaMV) 35S, den Zeingenterminator von Zea mays, die Rubisco-Small
Subunit-Gen (SSU)-Genterminatorsequenzen, Subclover Stunt Virus
(SCSV)-Gensequenzterminatoren, einen beliebigen rhounabhängigen E.
coli-Terminator oder den lacZ-alpha-Terminator.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Terminator das SV40-Polyadenylierungssignal oder das HSV
TK-Polyadenylierungssignal,
die in Tierzellen, -geweben und -organen operabel sind, der Octopinsynthase(OCS)-
oder Nopalinsynthase(NOS)-Terminator, der in Pflanzenzellen, -gewebe
oder -organen aktiv ist, oder der lacZ-alpha-Terminator, der in
prokaryotischen Zellen aktiv ist.
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Dem
Fachmann sind zusätzliche
Terminatorsequenzen, die zur Verwendung bei der Durchführung der Erfindung
geeignet sein können,
bekannt. Derartige Sequenzen können
ohne weiteres ohne übermäßigen Arbeitsaufwand
verwendet werden.
-
Mittel
zur Einführung
der Konstrukte in Zellen (d. h. Transfektion oder Transformation
von Zellen mit den Konstrukten) sind dem Fachmann geläufig.
-
Die
im vorhergehenden beschriebenen Konstrukte können weiter modifiziert werden,
beispielsweise durch den Einbau von Markernucleotidsequenzen mit
Codierung für
ein detektierbares Markerenzym oder ein funktionales Analogon oder
Derivat desselben, um die Detektion des synthetischen Gens in einer
Zelle, einem Gewebe oder Organ, in dem es exprimiert wird, zu ermöglichen.
Gemäß dieser
Ausführungsform
sind die Markernucleotidsequenzen in einem translatierbaren Format
vorhanden und sie werden beispielsweise als Fusionspolypeptid mit
dem Translationsprodukt bzw. den Translationsprodukten von einem
oder mehreren der Strukturgene oder alternativ als Nicht-Fusionspolypeptid
exprimiert.
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Dem
Fachmann ist klar, wie die hierin beschriebenen synthetischen Gene
hergestellt werden und welche Anforderungen notwendig sind, um die
Expression derselben, wenn diese gewünscht wird, in einer spezifischen
Zelle oder einem spe zifischen Zelltyp unter den gewünschten
Bedingungen zu gewinnen. Insbesondere ist dem Fachmann bekannt,
dass die zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung erforderlichen Genmanipulationen die
Vermehrung eines hierin beschriebenen Genkonstrukts oder eines Derivats
desselben in einer prokaryotischen Zelle, wie einer E. coli-Zelle,
oder einer Pflanzenzelle oder einer Tierzelle erfordern können.
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Die
Konstrukte der vorliegenden Erfindung können in eine geeignete Zelle,
ein geeignetes Gewebe oder Organ ohne Modifikation als lineare DNA,
die optional in einem geeigneten Träger, wie u. a. einer Zelle, einem
Virusteilchen oder einem Liposom enthalten ist, eingeführt werden.
Zur Herstellung eines Genkonstrukts wird das synthetische Gen der
Erfindung in einen geeigneten Vektor oder ein Opisommolekül, beispielsweise
einen Bakteriophagenvektor, Virusvektor oder ein Plasmid, Cosmid
oder einen synthetischen Chromosomenvektor, die in der Wirtszelle,
dem Wirtsgewebe oder -organ, in das sie anschließend eingeführt werden, beibehalten und/oder
repliziert und/oder exprimiert werden können, eingeführt.
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Demgemäß stellt
ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Genkonstrukt bereit, das mindestens
ein wie hierin beschriebenes genetisches Element und einen oder
mehrere Replikationsursprünge
und/oder selektierbare Markergensequenzen umfasst.
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Genkonstrukte
sind insbesondere geeignet zur Transformation einer eukaryotischen
Zelle zur Einführung
neuer Genmerkmale in diese zusätzlich
zur Bereitstellung von Resistenzeigenschaften gegenüber Viruspathogenen.
Derartige neue Merkmale können
in ein getrenntes Genkonstrukt oder alternativ das gleiche Genkonstrukt,
das das hierin beschriebene synthetische Gen umfasst, eingeführt werden.
Der Fachmann erkennt die signifikanten Vorteile, insbesondere im
Hinblick auf verringerte Genmanipulationen und Gewebekulturanforderungen und
erhöhte
Kosten-Wirksamkeit, des Einbaus von Gensequenzen, die für derartige
zusätzliche Merkmale
codieren, und der hierin beschriebenen synthetischen Gene in ein
einziges Genkonstrukt.
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Üblicherweise
ist ein Replikationsursprung oder ein selektierbares Markergen,
die zur Verwendung in Bakterien geeignet sind, von den in dem Genkonstrukt
enthaltenen Gensequenzen, die exprimiert oder in eine eukaryotische
Zelle übertragen
oder in das Genom einer eukaryotischen Zelle integriert werden sollen,
physikalisch getrennt.
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Der
hier verwendete Ausdruck "selektierbares
Markergen" umfasst
ein beliebiges Gen, das einer Zelle, an der es exprimiert wird,
einen Phänotyp
verleiht, der die Identifizierung und/oder Selektion von Zellen,
die mit einem Genkonstrukt der Erfindung oder einem Derivat desselben
transfiziert oder transformiert sind, ermöglicht.
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Hierin
betrachtete geeignete selektierbare Markergene umfassen u. a. das
Ampicillin-Resistenzgen (Ampr), Tetracyclin-Resistenzgen (Tcr), bakterielle Kanamycin-Resistenzgen (Kanr), das Zeocin-Resistenzgen (Zeocin ist ein
Wirkstoff der Bleomycinfamilie, eine Marke der InVitrogen Corporation),
das AURI-C-Gen, das Resistenz gegenüber dem Antibiotikum Aureobasidin
A verleiht, das Phosphinothricin-Resistenzgen,
Neomycin-Phosphotransferasegen (nptII), das Hygromycin-Resistenzgen, β-Glucuronidase(GUS)gen,
das Chloramphenicol-Acetyltransferase(CAT)gen, das das Green Fluorescent
Protein codierende Gen oder das Luciferasegen.
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Vorzugsweise
ist das selektierbare Markergen das nptII-Gen oder Kanr-Gen
oder das das Green Fluorescent Protein (GFP) codierende Gen.
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Dem
Fachmann sind andere selektierbare Markergene, die bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung verwendbar sind, geläufig und die vorliegende Erfindung
ist durch die Natur des selektierbaren Markergens nicht beschränkt.
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Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich auf alle Genkonstrukte, die
im wesentlichen hierin beschrieben sind, wobei diese ferner Gensequenzen
umfassen, die für
das Beibehalten und/oder die Replikation des Genkonstrukts in Prokaryoten
oder Eukaryoten und/oder die Integration des Genkonstrukts oder
eines Teils desselben in das Genom einer eukaryotischen Zelle oder
eines Organismus geplant sind.
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Im
vorhergehenden beschriebene Standardmethoden können zur Einführung der
Konstrukte in die Zelle, das Gewebe oder Organ verwendet werden,
beispielsweise eine liposomenvermittelte Transfektion oder Transformation,
Transformation von Zellen mit abgeschwächten Virusteilchen oder Bakterienzellen,
Zellreifung, Transformations- oder Transfektionsverfahren, die dem
Fachmann geläufig
sind.
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Weitere
Mittel zur Einführung
von rekombinanter DNA in Pflanzengewebe oder -zellen umfassen, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, eine Transformation unter Verwendung von CaCl2 und
Variationen hiervon, die direkte DNA-Aufnahme in Protoplasten, eine
PEG-vermittelte Aufnahme in Protoplasten, Mikroteilchenbeschuss,
Elektroporation, Mikroinjektion von DNA, Mikroteilchenbeschuss von
Gewebeexplantaten oder Zellen, Vakuuminfiltration von Gewebe mit
Nucleinsäure
oder im Falle von Pflanzen ein T-DNA-vermittelter Transfer von Agrobacterium
in das Pflanzengewebe.
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Für Mikroteilchenbeschuss
von Zellen werden Mikroteilchen in eine Zelle zur Bildung einer
transformierten Zelle getrieben. Jede geeignete ballistische Zelltransformationsmethodik und
-vorrichtung kann bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Beispielvorrichtungen
und -verfahren sind bei Stomp et al. (
US-Patent
5 122 466 ) und Sanford und Wolf (
US-Patent 4 945 050 ) offenbart. Wenn
ballistische Transformationsverfahren verwendet werden, kann das
Genkonstrukt ein Plasmid enthalten, das zur Replikation in der zu
transformierenden Zelle fähig
ist.
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Beispiele
für Mikroteilchen,
die zur Verwendung in derartigen Systemen fähig sind, umfassen Goldkügelchen
von 1 bis 5 μm.
Das DNA-Konstrukt kann auf dem Mikroteilchen durch jede geeignete
Technik, beispielsweise durch Abscheidung, abgelagert werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die hierin beschriebenen Genkonstrukte
zur Integration in das Genom einer Zelle, in der sie exprimiert
werden, angepasst. Dem Fachmann ist klar, dass, um eine Integration
einer Gensequenz oder eines Genkonstrukts in das Genom einer Wirtszelle
zu erreichen, bestimmte zusätzliche
Gensequenzen erforderlich sein können.
Im Falle von Pflanzen sind Sequenzen der linken und rechten Begrenzung
der T-DNA des Agrobacterium tumefaciens-Ti-Plasmids generell erforderlich.
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Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich ferner auf eine isolierte Zelle,
ein isoliertes Gewebe oder Organ, die die Konstrukte oder Teile
derselben umfassen. Die vorliegende Erfindung erstreckt sich ferner
auf regenerierte Gewebe, Organe und ganze Organismen, die von den
Zellen, Geweben und Organen abgeleitet sind, und auf Brutkörper und
Abkömmlinge
derselben sowie Samen und anderes reproduktives Material.
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Beispielsweise
können
Pflanzen aus transformierten Pflanzenzellen oder -geweben oder -organen
auf hormonhaltigen Medien regeneriert werden und die regenerierten
Pflanzen können
eine Vielzahl von Formen, beispielsweise Chimären transformierter Zellen
und nichttransformierter Zellen, Klontransformanten (beispielsweise
alle Zellen, die derart transformiert wurden, dass sie die Expressionskassette
enthalten), Transplantate von transformiertem und nichttransformiertem
Gewebe (beispielsweise ein transformierter Wurzelstock, der auf
einen nichttransformierten Schössling
gepfropft ist, in Zitrusarten), annehmen. Transformierte Pflanzen
können
durch eine Vielzahl von Mitteln, beispielsweise klonale Vermehrung
oder klassische Zuchttechniken, vermehrt werden. Beispielsweise
können
transformierte Pflanzen einer ersten Generation (oder T1) selbst
vermehrt werden, wobei homocygote transformierte Pflanzen der zweiten
Generation (oder T2) erhalten werden und die T2-Pflanzen durch klassische
Zuchttechniken weiter vermehrt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird das Konstrukt zur Induktion der Modulation der Expression einer
Zielgensequenz verwendet. Beispielsweise umfasst ein Konstrukt,
wenn es in linearer Form vorliegt, in 5'→3'-Richtung eine Antisense-Sequenz, einen Promotor
und eine Sense-Sequenz. Diese Elemente werden dann durch von einem
Virus abgeleitete, eine Replikation erleichternde Protein-Erkennungssequenzen
(beispielsweise Stamm/Schleife) oder Säuger- oder Mikroorganismenhomologa
flankiert. Eine Terminatorsequenz ist außerhalb der durch die Erkennungssequenz
flankierten Region lokalisiert. Bei replikativer Freisetzung wird eine
Polynucleotidsequenz, die Antisense- und Sense-Formen einer Zielgensequenz
umfasst, produziert. Die erhaltene Polynucleotidsequenz kann dann
eine Haarnadelschleife bilden. Das Konstrukt kann derart variiert werden,
dass Tandem- oder Mehrfachrepeats, Inverts oder Kombinationen derselben
produziert werden. Derartige Konstrukte sind zur Genstilllegung
in Pflanzen- und Tierzellen verwendbar. Die Reihenfolge von Elementen
in der linearen Form ist unkritisch.
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Beispielsweise
kann die Position der Sense- und Antisense-Sequenzen getauscht werden. Ein Beispiel
für ein
geeignetes Konstrukt ist in 27 gezeigt.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden nicht beschränkenden
Beispiele weiter beschrieben.
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BEISPIEL 1
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Expressionsvektoren auf der Basis von
BBTV
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Eine
Reihe von Expressionsvektoren wurde konstruiert, wobei diese den
Promotor des Cauliflower Mosaic Virus 35S (35S) enthalten, der die
Expression des Gens mit Codierung für Barnase antreibt, in die
das Intron aus dem lichtinduzierbaren gewebespezifischen Kartoffel-ST-LS1-Gen
eingeführt
wurde (NT-INTRON-CT). Der Terminator stammte von entweder dem Gen
mit Codierung für
Nopalinsynthase (nos) oder dem größten Teil des offenen Leserasters
(ORF) von BBTV DNA-6 (BT6).
-
Die
Konstrukte wurden unter Verwendung von PCR mit überlappenden Primern (Tabelle
1) zusammengebaut und in pGEM-T-Vektoren
unter Verwendung von einschlägig
bekannten Standardtechniken kloniert. Der Expressionsvektor pTBN
wurde konstruiert und ist in 1 gezeigt.
pTBN (SEQ ID NO: 66) stellt das Rückgrat dar, auf dem andere
Expressionsvektoren konstruiert wurden. Primernamen und Bindungsstellen
sowie die Größe jeder
Sequenz sind angegeben. pTBN (wie die anderen Konstrukte) wurde
stufenweise amplifiziert. Zunächst
wurden alle drei Fragmente getrennt amplifiziert (d. h. 35S, NT-INTRON-CT
und nos). Die gesamte Sequenz wurde dann durch Mischen der einzelnen
Fragmente in einer PCR mit den Primern +1 und –4 amplifiziert.
-
pTBN6
(SEQ ID NO: 67), das in 2 gezeigt ist, enthält eine
624-bp-Region, die CR-SL und CR-M von BBTV DNA-6 (6I) in das Intron
eingefügt
enthält.
-
pTBN1
(SEQ ID NO: 68), das in 3 gezeigt ist, enthält eine
163-bp-Region, die CR-SL und CR-M von BBTV DNA-1 (1I) in das Intron
eingefügt,
identisch zu pTBN6, enthält.
Der nos-Terminator wurde durch den 126-bp-Terminator von BBTV DNA-6
large ORF ersetzt.
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Rezirkularisationsvektoren
beruhen auf pTBN6 und pTBN1. Sie sind von Rep-Erkennungssequenzen flankiert
und derart gestaltet, dass sie nur in Gegenwart des BBTV Rep rezirkularisieren
und anschließend transkriptional
aktiv sind. Drei verschiedene Vektoren wurden hergestellt: pRTBN6,
pRTBN1 und pRTBN1/6.
-
pRTBN6,
das in 4 gezeigt ist, wurde ausgehend
von pTBN6 konstruiert. Zwei Fragmente wurden unter Verwendung von
+5 und –4
bzw. +1 und –6
amplifiziert. Diese wurden in pGEM-T kloniert und subkloniert, wobei
pRTBN6 erzeugt wurde.
-
pRTBN1,
das in 5 gezeigt ist, wurde ausgehend
von pTBN1 auf ähnliche
Weise wie pRTBN6 konstruiert.
-
pRTBN1/6,
das in 6 gezeigt ist, war ein Hybrid
von pRTBN1 und pRTBN6.
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Nichttranslatierbare
Vektoren wurden ebenfalls für
jedes der oben genannten Konstrukte (mit Ausnahme von pTBN) konstruiert.
In diesen Vektoren wurde das Startcodon des Barnasegens unter Verwendung
des +11-Primers deletiert (siehe Tabelle 1). Die Konstrukte wurden
pUBN6, pUBN1, pRUBN6 und pRUBN1 benannt. TABELLE
1 Oligonucleotidprimersequenzen
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BEISPIEL 2
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Expressionsvektoren auf der Basis von
TYDV
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(a) Konstruktion einer intronhaltigen
GUS-Reportergen-Expressionskassette
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Der
Vektor pCAMBIA 2301 wurde von CAMBIA (Canberra, Australien) erhalten.
Dieser Vektor enthält ein
189-bp-Katalaseintron innerhalb des 5'-Bereichs der uidA-Codierregion. Die
CaMV 35S-Promotorregion (800 bp), uidA-Codierregion und der nos-Terminator
wurden von pCAMBIA 2301 als HindIII/SphI'-Fragment entfernt
und in den ähnlich
verdauten pGEM-T (Promega)-Vektor insertiert. Das daraus folgende
Konstrukt wurde als pGEM-2301 bezeichnet. Der 800-bp-CaMV 35S-Promotor
wurde durch den stärkeren
530-bp-CaMV 35S-Promotor durch NotI/BglII-Verdau und Ligation ersetzt.
Der daraus folgende Vektor wurde als p35S-2301 bezeichnet (7)
und diente als Templat für
alle folgenden Klonierungsstufen.
-
(b) Isolierung der großen intergenischen Region des
Tobacco Yellow Dwarf Mastrevirus (TYDV) und Insertion in das Katalaseintron
von p35S-2301
-
Ein
272-bp-Fragment, das die große
intergenische Region (LIR) (nt +1 bis nt +272) des TYDV enthielt (Genbank
Acc M81103), wurde ausgehend von TYDV-infiziertem Tabakblättergewebe
durch PCR unter Verwendung der Primer LIR-F und LIR-R (siehe
1)
amplifiziert. Dieses Fragment wurde als LIR bezeichnet. Primer:
-
Das
Segment, das den CaMV 35S-Promotor (530 bp), das uidA 1
st-Exon
(19 bp) und die 5'-Hälfte des Katalaseintrons
(83 bp) umfasste, wurde ausgehend von der p35S-2301-Plasmid-DNA
durch PCR unter Verwendung der Primer 35S-IE und CAT-A amplifiziert.
Dieses Fragment wurde als CAT-A bezeichnet. Primer:
-
Das
Segment, das die 3'-Hälfte des
Katalaseintrons (106 bp) und das uidA 2
nd-Exon
(1809 bp) umfasste, wurde ausgehend von der p35S-2301-Plasmid-DNA
durch PCR unter Verwendung der Primer CAT-B und GUS-BstEII amplifiziert.
Dieses Fragment wurde als CAT-B bezeichnet. Primer:
-
Die
erhaltenen PCR-Produkte wurden in pGEM-T kloniert und die Nucleotidsequenz
wurde verifiziert. Schließlich
wurden die einzelnen Fragment aus pGEM-T ausgeschnitten (CAT-A unter
Verwendung von EcoRI/PstI, LIR unter Verwendung von PstI/SalI und
CAT-B unter Verwendung von SalI/BstEII) und zusammen in mit EcoRI/BstEII
verdautes p35S-2301 ligiert, wobei das Plasmid pTEST1 erzeugt wurde
(8).
-
(c) Bestimmung, ob die GUS-Expression
durch Insertion der TYDV LIR in das Katalaseintron beeinflusst wird
-
Um
zu bestimmen, ob die GUS-Expression und daher das Intronspleißing durch
Insertion der TYDV LIR in das Katalaseintron von p35S-2301 beeinflusst
wurde, wurden Konstrukte in embryogene Bananenzellen geschossen
und die GUS-Aktivität
transient getestet. Das Testplasmid pTEST1 und das Plasmid p35S-2301 zur
positiven Kontrolle wurden auf Goldteilchen von 1 μm aufgetragen
und biolistisch in embryogene Zellen von 5 Tage alten Bananen (Musa
spp. cv. "Ladyfinger" AAA) gemäß Becker
et al. (2000) eingeführt.
Zwei Tage nach dem Beschuss wurden Zellen geerntet und die GUS-Aktivität histochemisch
getestet (Jefferson et al., 1987).
-
Keine
endogene GUS-Aktivität
wurde in nicht-beschossenen Zellen beobachtet. Starke GUS-Aktivität, die als
Herde stark blau gefärbter
Zellen offensichtlich war, wurde bei mit dem Plasmid p35S-2301 zur
positiven Kontrolle beschossenen Zellen beobachtet. Im Gegensatz
dazu war die GUS-Expression von Zellen, die mit pTEST1 beschossen
worden waren, (etwa 5-fach)
niedriger, was durch die Zahl und Intensität der Herde blau gefärbter Zellen
bestimmt wurde. Dieses Ergebnis legte nahe, dass die Insertion der
TYDV LIR in das Katalaseintron von p35S-2301 die GUS-Expression
nicht beseitigt, jedoch die Intronprozessierung in einem gewissen
Grad beeinflussen kann.
-
(d) Identifizierung von verborgenen Intronspleißstellen
innerhalb der TYDV LIR
-
Um
zu bestimmen, ob die TYDV LIR potentielle verborgene Intronspleißstellen,
die die Prä-mRNA-Prozessierung
beeinflussen können,
enthielt, wurde cDNA aus RNA-Extrakten, die von mit p35S-2301 und
pTEST1 beschossenen Zellen stammten, synthetisiert. Die Gesamt-RNA
wurde aus Bananenzellen zwei Tage nach dem Beschuss mit p35S-2301
und pTEST1 unter Verwendung des Verfahrens von Chang et al. (1993)
isoliert. Komplementäre
DNA wurde ausgehend von der Gesamt-RNA unter Verwendung des Primers
uidA2 synthetisiert. Diese cDNA diente als Templat für eine Nested-PCR
unter Verwendung der Primer uidA1 und uidA3. Die erhaltenen PCR-Produkte
wurden in pGEM-T kloniert und sequenziert. Die Sequenzierung identifizierte
zwei potentielle Stellen innerhalb der TYDV LIR, die zu einem fehlerhaften
Spleißing des
Katalaseintrons ausgehend von der uidA-Codierregion-Prä-mRNA beitragen
können.
Die erste Sequenz, CTGCAG∇GC,
die innerhalb des zur Isolierung der TYDV LIR verwendeten Primers
LIR-F lokalisiert ist, zeigt starke Ähnlichkeit zur Konsensus-3'-Spleißstelle
(T(10X)GCAG∇GT).
Die zweite Sequenz, TA∇GTGAGT
(nt +43 bis nt +50), zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit der Konsensus-5'-Spleißstelle (AG∇GTAAGT). Primer:
![Figure 00550001](https://patentimages.storage.***apis.com/40/46/0d/1c83fa0835547e/00550001.png)
-
(e) Entfernung der verborgenen 3'-Intronspleißstelle
von der TYDV LIR
-
Von
den zwei identifizierten verborgenen Intronspleißstellen wurde die erste (CTGCAGGC)
aufgrund ihrer Position in Bezug auf die 5'-Katalaseintron-Spleißstelle
als am wichtigsten betrachtet. Um diese Sequenz von der TYDV LIR
zu entfernen, wurde ein neuer Primer, LIR-Xho, konstruiert, der
eine XhoI-Stelle
anstelle der ursprünglichen
PstI- und NotI-Restriktionsstellen enthielt.
-
Die
TYDV LIR wurde aus der pTEST1-Plasmid-DNA durch PCR unter Verwendung
der Primer LIR-Xho und LIR-R reamplifiziert. Dieses Fragment wurde
als LIR-X bezeichnet. In ähnlicher
Weise wurde das Fragment, das den CaMV 35S-Promotor (530 bp), das
uidA 1
st-Exon (19 bp) und die 5'-Hälfte des
Katalaseintrons (83 bp) umfasste, ausgehend von der pTEST1-Plasmid-DNA durch
PCR unter Verwendung der Primer FUP und CAT-Xho reamplifiziert.
Dieses Fragment wurde als CAT-X bezeichnet. Beide PCR-Produkte wurden in
pGEM-T kloniert und deren Sequenzen wurden verifiziert. Schließlich wurden
die PCR-Fragmente aus pGEM-T ausgeschnitten (LIR-X unter Verwendung
von XhoI/SalI und CAT-X unter Verwendung von PstI/XhoI) und in das
durch PstI/SalI verdaute pTEST1 ligiert, um die ursprünglichen
Inserte zu ersetzen. Dieses Konstrukt wurde als pTEST2 bezeichnet
(
9). Die Entfernung der verborgenen Intronspleißstelle
in pTEST2 erzeugte höhere
Grade der GUS-Expression als pTEST1 aufgrund einer Verringerung
von fehlerhaftem Spleißen
und verbesserter mRNA-Prozessierung. Primer:
-
(f) Konstruktion des Rep-aktivierbaren
GUS-Expressionsvektors
-
Ein
229-bp-Fragment, das die kleine intergenische Region (SIR) von TYDV
enthielt (nt +1275 bis nt +1504), wurde ausgehend von TYDV-infiziertem
Tabakblättergewebe
durch PCR unter Verwendung der Primer SIR-F und SIR-R amplifiziert
(siehe
2). Das erhaltene PCR-Produkt
wurde in pGEM-T kloniert und die Nucleotidsequenz wurde verifiziert.
Dieses Plasmid wurde als pGEM-SIR bezeichnet. Die TYDV SIR wurde aus
pGEM-SIR als SphI-Fragment ausgeschnitten und in die singuläre SphI-Stelle
strangabwärts
des nos-Terminators in pTEST1 insertiert. Dieses Konstrukt wurde
als pTEST1-SIR bezeichnet. Primer:
-
Der
CaMV 35S-Promotor, das uidA 1st-Exon, die
5'-Hälfte des
Katalaseintrons und TYDV LIR wurden aus pTEST2 als NotI/SalI-Fragment
ausgeschnitten und in einen auf ähnliche
Weise verdauten pGEM-T-Vektor insertiert. Der daraus folgende Klon
wurde als pGEM-CATX bezeichnet. Die TYDV LIR, die 3'-Hälfte des Katalaseintrons,
das uidA 2nd-Exon, der nos-Terminator und TYDV
SIR wurden aus pTEST1-SIR als NotI-Frag ment ausgeschnitten und in
die singuläre
NotI-Stelle in pGEM-CATX insertiert. Dieses Konstrukt wurde als pTEST3
bezeichnet (10). Die aktivierbare GUS-Expressionskassette
wurde anschließend
aus pTEST3 durch SacI/ApaI-Verdau
ausgeschnitten und in die SacI/ApaI-Restriktionsstellen, die strangaufwärts der nos-pro-NPTII-nos-ter-Kassette in dem binären Plasmid
pART27 (Gleave 1992) lokalisiert sind, insertiert. Dieses Konstrukt
wurde als pTEST4 bezeichnet (11).
Der Vektor pTEST4 wurde in Agrobacterium tumefaciens (LBA4404) durch
Elektroporation unter Verwendung des Verfahrens von Singh et al.
(1993) eingeführt.
-
(g) Konstruktion des infektiösen TYDV
1.1mer
-
Zwei überlappende
Fragmente des TYDV-Genoms wurden ausgehend von TYDV-infiziertem
Tabakblättergewebe
durch PCR unter Verwendung der Primerpaare LIR-F/SIR-R (SEQ ID NO:
19/SEQ ID NO: 32) und LIR-R/TYD-3F (SEQ ID NO: 20/SEQ ID NO: 33)
amplifiziert. Die erhaltenen PCR-Produkte TYD-R bzw. TYD-L) wurden
in pGEM-T kloniert und deren Sequenzen wurden verifiziert. Diese
Plasmide wurden als pGEM-TYD-R bzw. pGEM-TYD-L bezeichnet. Ein 1659-bp-Fragment
des TYDV-Genoms wurde aus pGEM-TYD-L durch Verdau mit EcoRI ausgeschnitten
und in die singuläre
EcoRI-Stelle in pGEM-TYD-R insertiert. Dieses Konstrukt wurde als
pGEM-TYDV1.1mer bezeichnet. Das TYDV 1.1mer wurde aus pGEM-TYDV1.1mer
durch partiellen SalI/EcoRI-Verdau ausgeschnitten und in den ähnlich verdauten pBI101.3-Vektor
(Clontech) insertiert, wobei das uidA-Gen und der nos-Terminator
ersetzt wurden. Dieses Konstrukt wurde als pBI-TYDV1.1mer bezeichnet (
12). Der Vektor pBI-TYDV1.1mer wurde in Agrobacterium
tumefaciens (LBA4404) durch Elektroporation unter Verwendung des
Verfahrens von Singh et al. (1993) eingeführt. Primer:
-
(h) Konstruktion der CaMV 35S-TYDV-Rep-Fusion
-
Das
vollständige
Rep (RepA umfassende) Gen von TYDV (nt +2580 bis nt +1485) wurde
ausgehend von TYDV-infiziertem Tabakblättergewebe durch PCR unter
Verwendung der Primer TYDVRepF und TYDVRepR amplifiziert. Das erhaltene
PCR-Produkt wurde
direkt in die SmaI-Stelle, die zwischen dem CaMV 35S-Promotor (530
bp) und dem CaMV 35S-Terminator (200 bp) in pDH51 (Pietrzak et al.,
1986) lokalisiert ist, kloniert. Dieses Konstrukt wurde als p35S-Rep
bezeichnet (
13). Primer:
-
BEISPIEL 3
-
GUS-Expressionstests unter Verwendung
von TYDV-Vektoren
-
(a) Transiente Rep-aktivierte Expression
von GUS in Dikotylen- und Monokotylenzellen
-
Tabak(NT-1)zellen
werden im wesentlichen gemäß der Beschreibung
bei An (1985) gehalten und für Mikroteilchenbeschuss
nach den detaillierten Angaben bei Dugdale et al. (1998) präpariert.
Embryogene Zellsuspensionen von Bananen (Musa spp. cv. "Ladyfinger" AAA) wurden wie
zuvor beschrieben hergestellt. Die Beschichtung mit Goldteilchen
und die biolistischen Parameter waren im wesentlichen gemäß der Beschreibung
bei Dugdale et al. (1998) oder Becker et al. (2000).
-
Die
für diese
Untersuchung verwendeten Plasmide umfassten:
- (i)
p35S-2301 als positive Kontrolle (7),
- (ii) pTEST3 (10),
- (iii) p35S-Re (13) und
- (iv) pTEST3 und p35S-Rep.
-
Fünf Platten
beider Zelllinien werden für
jede der vier Plasmidkombinationen beschossen. Zellen werden drei
Tage nach dem Beschuss geerntet und die GUS-Aktivität wird histochemisch
und/oder fluorometrisch getestet (Jefferson et al., 1987).
-
Keine
endogene GUS-Aktivität
wird in nicht-beschossenen Zellen beobachtet. Starke GUS-Aktivität, die als
Herde stark blau gefärbter
Zellen offensichtlich ist, wird bei mit dem Plasmid p35S-2301 zur
positiven Kontrolle beschossenen Zellen beobachtet. Keine GUS-Expression
wird von mit entweder p35S-Rep oder pTEST3 beschossenen Zellen beobachtet.
Im Gegensatz dazu sind Zellen, die mit sowohl p35S-Rep als auch pTEST3
beschossen wurden, intensiv blau gefärbt, stärker als die mit dem Plasmid
p35S-2301 zur positiven Kontrolle erhaltenen. Diese Ergebnisse legen
nahe, dass nur bei Addition von TYDV Rep unter trans-Bedingungen
die GUS-Expressionskassette in pTEST3 aktiviert wird.
-
(b) Detektion von Rep-gestützter Strangbruchbildung,
Verbindung und Replikation des GUS-Mehrfachkopiepflanzenepisoms
(MPE)
-
Die
Detektion der TYDV-basierten GUS-MPEs wird unter Verwendung eines
PCR-Ansatzes erreicht. Die Primer uidA1 (SEQ ID NO: 25) und uidA3
(SEQ ID NO: 27) amplifizieren ein Fragment des uidA-Gens, das das
Katalaseintron überspannt.
-
Nur
bei Rep-gestützter
Freisetzung des TYDV-basierten MPE aus dem Plasmid pTEST3 erzeugt
diese Primerkombination ein 600-bp-Produkt (das 140 bp des uidA-Gens,
190 bp des Katalaseintrons und 270 bp der TYDV LIR umfasst) in einer
PCR.
-
Tabak-NT-1-
und Bananenzellen werden mit den einzelnen, oben aufgelisteten vier
Plasmidkombinationen beschossen. Drei Tage nach dem Beschuss werden
Zellen geerntet und die Gesamt-gDNA unter Verwendung des Verfahrens
von Stewart und Via (1993) extrahiert. Die Gesamt-gDNA (1 μg) wird als
Templat für eine
PCR mit den Primern uidA1 (SEQ ID NO: 25) und uidA3 (SEQ ID NO:
27) verwendet. Die PCR-Produkte werden durch ein 1,5% (Gew/V) Agarosegel
einer Elektrophorese unterzogen. Ein 330-bp-Produkt wird aus der
gDNA von Zellen, die mit dem Kontrollplasmid p35S-2301 beschossen
wurden, erhalten (7). Dieses Produkt entsprach
der uidA- und Katalseintronsequenz der zugeführten Plasmid-DNA. Kein PCR-Produkt wird aus
gDNA von nicht-beschossenen Zellen oder Zellen, die mit pTEST3 oder
p35S-Rep allein beschossen wurden, erhalten. Ein 600-bp-Produkt
wird aus gDNA von Zellen, die mit sowohl pTEST3 als auch p35S-Rep
beschossen wurden, erhalten. Dieses Ergebnis stützt frühere histochemische Tests von
GUS und es legt nahe, dass die TYDV-basierten MPEs nur in Zellen,
die mit sowohl pTEST3 als auch p35s-Rep beschossen wurden, erzeugt
werden.
-
Die
Replikation der TYDV-basierten MPEs wird durch Southern-Hybridisierung getestet.
Unter Verwendung dieses Ansatzes werden Multimerformen des MPE,
die eine Rolling-Circle-Replikation
anzeigen, durch Hybridisierung detektiert. Gesamt-gDNA (20 μg) von Zellen,
die mit den einzelnen vier Plasmidkombinationen beschossen wurden,
werden durch ein 1,5% (Gew/V) Agarosegel einer Elektrophorese unterzogen. DNA
wird durch das Verfahren von Southern (1975) auf eine Nylonmembran
(Roche) übertragen.
Eine DIG-markierte Sonde von 600 bp, die für das uidA- und Katalaseintron
spezifisch ist, wird durch PCR unter Verwendung der Primer uidA1
(SEQ ID NO: 25) und uidA3 (SEQ ID NO: 27) amplifiziert. Die uidA-spezifische Sonde
wird mit der Nylonmembran bei 42°C
in DIG Easy-Hyb Solution (Roche) hybridisiert und ein Signal wird nach
den Vorschriften des Herstellers unter Verwendung von CDP-Star Substrate
(Roche) detektiert. Charakteristische Superknäuel-, lineare und offene zirkuläre Formen
und Multimerformen mit höherem
Molekulargewicht der TYDV-basierten MPEs werden nur in gDNA von
Pflanzenzellen, die mit sowohl pTEST3 als auch p35S-2301 beschossen
wurden, detektiert. Diese Ergebnisse zusammen bestätigen, dass
TYDV Rep, wenn es in trans-Form bereitgestellt wird, zu Strangbruch,
Verbindung und Replikation des TYDV-basierten MPE in sowohl Monokotylen-
als auch Dikotylenzelltypen fähig
ist. Ferner legen diese Ergebnisse nahe, dass die uidA-Expression
ausgehend von dem Plasmid pTEST3 nur bei Addition des TYDV Rep aktiviert
wird und die Addition zu einer signifikant höheren Expression als eine nicht-replizierende
GUS-Expressionskassette (p35S-2301) führt.
-
BEISPIEL 4
-
Stabile Transformation einer Monokotylen-
und einer Dikotylenpflanze mit der Rep-aktivierbaren Kassette
-
Suspensionen
embryogener Zellen von Bananen (Musa spp. cv. "Ladyfinger" AAA) werden als Ziele für eine mikroprojektilbasierte
stabile Transformation gewählt.
Die Zellen werden mit pTEST3 wie zuvor beschrieben beschossen, wobei
jedoch das Plasmid mit 1 μg
pDHKAN (Pietrzak et al., 1986) co-transformiert wird. Dieses Plasmid enthält eine
CaMV 35S pro-NPTII-CaMV 35S ter-Kassette, wobei die Expression des
NPTII-Gens ausgehend von dieser Resistenz gegenüber den Antibiotika Kanamycin
oder Geneticin verleiht. Die Selektion, Kultivierung und Regeneration
transgener Bananen pflanzen erfolgen im wesentlichen gemäß der Beschreibung
bei Becker et al. (2000). Für
unabhängige
transgene Pflanzen wird durch PCR unter Verwendung der Primerpaare
NPT-F/NPT-R bzw. uidA4/uidA5 festgestellt, dass sie sowohl das NPTII- als auch das uidA-Gen
enthalten. Zehn unabhängige
Transformanten werden für
weitere Untersuchungen selektiert. Primer:
-
Tabak
(Nicotiana tabacum cv. "Samsun") wird durch eine
Agrobacterium-vermittelte Infektion von Blattscheiben nach dem Verfahren
von Horsch et al. (1988) transformiert. Zehn unabhängige Transformanten
werden mit T-DNA von dem Plasmid pTEST4 transformiert. Für jede Linie
wird durch PCR wie oben beschrieben gezeigt, dass sie die NPTII-
und uidA-Codierregionen enthalten.
-
Blattstücke von
den einzelnen zehn transgenen Bananen- und Tabaklinien, die mit
der Rep-aktivierbaren GUS-Expressionskassette (d. h. pTEST3 [10] bzw. pTEST4 [11])
transformiert wurden, werden mit dem Plasmid p35S-Rep beschossen.
Drei Tage nach dem Beschuss werden die Blattstücke histochemischen Tests von
GUS unterzogen. Keine GUS-Expression ist in nicht-beschossenen Blattstücken von
den einzelnen zehn Bananen- und Tabaklinien offensichtlich. Blattstücke, die
mit dem Plasmid p35S-Rep beschossen wurden, zeigen mehrere Herde
blauer GUS-Färbung.
Eine Rep-dirigierte Strangbruchbildung, Verbindung und Replikation
der TYDV-basierten
MPEs wird wie zuvor beschrieben in diesen Blattstücken festgestellt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass TYDV Rep zur Aktivierung der GUS-Expression
ausgehend von einer stabil integrierten Kopie von einem der beiden
Plasmide und zur Strangbruchbildung, Verbindung und Replikation
des TYDV-basierten
MPE in vivo fähig
ist.
-
BEISPIEL 5
-
Durch TYDV-Infektion aktivierte Expression
in transgenem Tabak
-
In
jede der 10 transgenen Tabaklinien werden Agrobacterium-Kulturen, die mit
pBI-TYDV1.1mer (siehe Beispiel 2(f), 12)
transformiert sind, unter Verwendung des Verfahrens von Boulton
(1995) infiltriert. Über
einen Zeitraum von zwei Monaten werden Proben vom Infektionspunkt
und über
die gesamte Pflanze genommen und die GUS-Expression unter Verwendung
histochemischer Tests festgestellt. GUS-Aktivität (d. h. blau gefärbtes Gewebe)
wird nur bei TYDV-infizierten Pflanzen im Vergleich zu scheingeimpften
Kontrollen festgestellt. Über
die Zeit verbreitet sich die GUS-Expression über das Gefäßsystem vom Anfangspunkt der Infektion
in verschiedene Pflanzenteile. Die Rep-dirigierte Strangbruchbildung,
Verbindung und Replikation der GUS-Expressionskassette wird wie
zuvor beschrieben etabliert. Dieses Ergebnis legt nahe, dass eine TYDV-Infektion
zur replikativen Freisetzung der GUS-Expressionskassette aus einer integrierten
Chromosomenkopie ausreichend ist.
-
BEISPIEL 6
-
Transiente Zelltodassays unter Verwendung
von Expressionsvektoren auf der Basis von BBTV
-
Um
aufzuzeigen, dass Barnase zum Verursachen von Zelltod fähig war,
wurden Assays mit den Expressionsvektoren (pTBN, pTBN6, pTBN1, 1, 2 und 3)
durchgeführt.
Negative Kontrollen waren pUBN6 und pUBN1 (siehe Beispiel 1 oben).
-
Jedes
dieser Konstrukte wurde zusammen mit einem GUS-Vektor in Suspensionen
embryogener Zellen von Bananen (Musa spp. cv. Bluggoe) im wesentlichen
gemäß der Beschreibung
bei Dugdale et al., 1998, geschossen. Der GUS-Vektor enthielt einen
starken Promotor (Mais-Ubil, CaMV 35S oder Banana Act1), der die
Expression des Reportergens β-Glucuronidase
antreibt (Jefferson, 1987). Anschließende MUG-Assays für GUS-Aktivität zeigten,
dass Zellen, die mit entweder pTBN, pTBN6 oder pTBN1 transformiert
waren, eine niedrigere GUS-Aktivität als die
negative Kontrolle (pUBN1 oder pUBN6) aufwiesen (14). Dies legt nahe, dass Intronspleißing immer
noch erfolgt und mindestens im Falle von pTBN1 kein signifikanter
Unterschied gegenüber
dem ursprünglichen
pTBN-Vektor besteht.
Daher verringerte der Einbau der BBTV-Replikationselemente in das
Intron die Spleißing-Wirksamkeit
oder anschließende
Aktivität
von Barnase in Bezug auf pTBN nicht signifikant.
-
Experimente
wurden durchgeführt,
die zeigten, dass Rezirkularisation und Replikation von BBTV-basierten "1.1mers" in Gegenwart von
Rep (Genprodukt von BBTV DNA-1) erfolgen. Es wurde auch ermittelt, dass
die Replikation durch Einbau des Genprodukts von BBTV-DNA5 (ein
vermutliches, einem an ein Retinoblastom bindenden ähnliches
Protein) verstärkt
war. Infolgedessen wurden jeder der Rezirkularisationsvektoren (pRTBN6
[
4], pRTBN1 [
5] pRUBN6,
pRUBN1) mit BBTV-DNA-1 und 5 "1.1mers" und einem GUS-Expressionvektor
beschossen. TABELLE 2 Plasmidkombinationen, die für Mikroprojektilbeschuss
von Bananenzellen verwendet wurden
x-Achsen-Markierung (Figur
15) | RTBN6 | RUBN6 | RTBN1 | RUBN1 |
BBTV1 | ⎷ | ⎷ | ⎷ | ⎷ |
BBTV5 | ⎷ | ⎷ | ⎷ | ⎷ |
GUS | ⎷ | ⎷ | ⎷ | ⎷ |
RTBN6 | ⎷ | - | - | - |
RUBN6 | - | ⎷ | - | - |
RTBN1 | - | - | ⎷ | - |
RUBN1 | - | - | - | ⎷ |
-
Die
in 15 gezeigten Ergebnisse stützten die früheren Expressionsvektor-Zelltod-Assays
(14). Erneut wiesen die Konstrukte, die nichttranslatierbare
Barnase enthielten, (pRUBN6 und pRUBN1) höhere GUS-Aktivität als die
translatierbaren Konstrukte auf.
-
Experimente
wurden durchgeführt,
um zu belegen, dass Barnaseaktivität nur in Gegenwart des Rep-Gens
induziert wurde. Infolgedessen wurden Assays +/– Rep (BBTV-DNA-1 "1.1mer") durchgeführt, um zu
belegen, dass Expression erfolgt, wenn dieses vorhanden war (Tabelle
3). "Steifere" DNA wurde verwendet, um
eine konstante DNA-Konzentration beizubehalten. TABELLE 3 Plasmidkombinationen, die für Mikroprojektilbeschuss
von Bananenzellen verwendet wurden
x-Achsen-Markierung (Figur 16) | RTBN6+ | RTBN6– | RUBN6+ | RTBN1+ | RTBN1– | RUBN1+ |
BBTV1 | ⎷ | - | ⎷ | ⎷ | - | ⎷ |
BBTV5 | ⎷ | ⎷ | ⎷ | ⎷ | ⎷ | ⎷ |
GUS | ⎷ | ⎷ | ⎷ | ⎷ | ⎷ | ⎷ |
RTBN6 | ⎷ | ⎷ | - | - | - | - |
RUBN6 | - | - | ⎷ | - | - | - |
RTBN1 | - | - | - | ⎷ | ⎷ | - |
RUBN1 | - | - | - | - | - | ⎷ |
Steifer | - | ⎷ | - | - | ⎷ | - |
-
Um
zu beobachten, ob die Rezirkularisationskonstrukte zur Replikation
in Gegenwart der BBTV-DNA-1- und -5-"1.1mers" fähig
waren, wurden nicht translatierbare Konstrukte in transiente Bananenzellenreplikationsassays
eingeschlossen. Zellen wurden 0, 4 und 8 Tage nach dem Beschuss
geerntet, die gesamte zelluläre
DNA wurde unter Verwendung von Southern Hybridisierung extrahiert
und analysiert.
-
Zunächst wurden
die Membranen mit einer DIG-markierten CaMV 35S-Sonde sondiert.
Keine replikativen Formen waren in Zellen am Tag 4 oder 8 offensichtlich.
Jedoch waren am Tag 0 potentielle replikative Formen in sehr niedrigen
Konzentrationen in sowohl pRUBN6 als auch pURBN1 vorhanden. Die
35S-Sonde wurde
abgezogen und die Membranen wurden erneut mit einer DIG-markierten
BBTV-DNA-1-Sonde sondiert. Hohe Replikationsgrade wurden in Zellen
beobachtet, die sowohl am Tag 4 als auch am Tag 8 geerntet wurden, und
fast keine wurden in Zellen beobachtet, die am Tag 0 geerntet wurden.
-
BEISPIEL 7
-
Zelltodassays unter Verwendung von Expressionsvektoren
auf der Basis von TYDV
-
(a) Rep-aktivierbarer Suizidgenvektor,
der Resistenz gegenüber
TYDV verleiht
-
Das
Plasmid pRTBN (DNA Plant Technologies, Oakland, Kalifornien) enthält die Barnase-Codierregion
(339 bp), in die das Kartoffel-ST-LS1-Intron (188 bp) eingearbeitet
wurde. Das Barnasegen und Intron wurden insgesamt ausgehend von
pRTBN durch PCR unter Verwendung der Primer BARN.EXP1 und BARN.EXP2
amplifiziert. Eine nichttranslatierbare Genkontrolle wurde in ähnlicher
Weise unter Verwendung der Primer BARN.UTR und BARN.EXP2 amplifiziert. Primer:
-
Die
PCR-Produkte wurden in den pGEM-T-Vektor kloniert. Diese Klone wurden
als pGEM-BTR bzw. pGEM-BUTR bezeichnet. Die TYDV LIR (LIR-X) wurde
als EcoRI-Fragment aus pGEM-T ausgeschnitten und in die MfeI-Stelle,
die innerhalb des Kartoffel-LRS-Introns von pGEM-BTR und pGEM-BUTR
lokalisiert ist, insertiert. Diese Plasmide wurden als pBTR-LIR
bzw. pBUTR-LIR bezeichnet.
Die LIR enthaltenden Barnasegene in pBTR-LIR und pBUTR-LIR wurden
als BamHI/PstI-Fragmente ausgeschnitten und in einen in ähnlicher Weise
verdauten pGUS2-Vektor unter Ersetzen der ursprünglichen uidA-Codierregion
insertiert.
-
Das
Plasmid pGUS2 enthält
ein CaMV 35S- pro (530 bp)-uidA-Gen-CaMV
35S ter (200 bp). Diese Konstrukte wurden als p35S-BTR-LIR bzw. p35S-BUTR-LIR
bezeichnet (17). Zwei Kontrollplasmide
wurden durch Auschneiden der Barnasegene aus pGEM-BTR und pGEM-BUTR
mit BamHI/PstI und Insertion in auf ähnliche Weise verdautes pGUS2
konstruiert. Diese Kontrollplasmide wurden als p35S-BTR bzw. p35S-BUTR
bezeichnet (18).
-
(b) Transiente Feststellung von durch
TYDV Rep aktivierter Barnaseaktivität in Monokotylen- und Dikotylenzellen
-
Um
Barnaseaktivität
in vivo zu bestimmen, werden Suizidkonstrukte zusammen mit einer
Expressionskassette mit Green Fluorescent Protein (gfp) beschossen.
Das Auftreten einer Barnase-Expression und -Wirkung (d. h. Zelltod)
wird angenommen, wenn eine signifikante Verringerung grün fluoreszierender
Herde im Vergleich zu den nichttranslatierbaren Barnasekontrollen
beobachtet wird.
-
Bananen
(Musa spp. cv. "Ladyfinger")- und Tabak (Nicotiana
tabacum NT-1)zellen werden mit den Plasmiden (i) p35S-BTR, (ii)
p35S-BUTR, (iii) p35S-BTR-LIR und (iv) p35S-BUTR-LIR gemäß der Beschreibung
in obigem Beispiel 3 beschossen (17 und 18).
Jedes Plasmid wird gleichzeitig mit 1 μg pWORM beschossen. Das Konstrukt
pWORM enthält
eine CaMV 35S pro (530 bp)-gfp (750 bp)-CaMV 35S ter (200 bp)-Kassette
und für
dieses wurde früher
gezeigt, dass es in transienten Assays mit beiden Zelltypen starke grüne Fluoreszenz
ergibt (Dugdale et al., 1998).
-
Drei
Tage nach dem Beschuss wird grüne
Fluoreszenz unter Verwendung eines Leica MZ12-Stereomikroskops mit
einem GFP-Plus Fluorescence
Module (Anregung = 490, Emission = 510) sichtbar gemacht. Sowohl
p35S-BTR als auch p35S-BTR-LIR verringern signifikant die gfp-Expression
von pWORM (was durch die Zahl und Intensität grün fluoreszierender Herde bestimmt
wird) im Vergleich zu p35S-BUTR und p35S-BUTR-LIR. Dieses Ergebnis
legt nahe, dass die Insertion des TYDV LIR in das St LS1-Intron
innerhalb von p35S-BTR weder die Intronprozessierung stört noch
die Barnase-Expression hemmt.
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(c) Konstruktion des durch TYDV Rep aktivierbaren
Barnasevektors
-
Der
CaMV 35S-Promotor, die Barnase-5'-Genhälfte, die
ST LS1-5'-Intronhälfte und
TYDV LIR werden ausgehend von p35S-BTR-LIR (17A)
durch PCT unter Verwendung der Primer 35S-IE (SEQ ID NO: 21) und
LIR-R (SEQ ID NO: 20) reamplifiziert. Das PCR-Produkt wird in den
pGEM-T-Vektor kloniert und die Sequenz wird verifiziert. Dieses
Plasmid wird als pGEMB5' bezeichnet.
TYDV LIR, die ST LS1-3'-Intronhälfte, die Barnase-3'-Genhälfte und
der nos-Terminator werden aus p35S-BTR-LIR als XhoI/SacI-Fragment ausgeschnitten,
TYDV SIR wird aus pGEM-SIR als SacI/NcoI-Fragment ausgeschnitten
und der CaMV 35S-Promotor, die Barnase-5'-Genhälfte, die ST LS1-5'-Intronhälfte und TYDV LIR werden aus
pGEMB5' als partielles NcoI/SacII-Fragment
ausgeschnitten. Die Inserts werden mit durch XhoI/SacII verdautem
pBluescript II (Stratagene) zusammenligiert. Das erhaltene Konstrukt
wird als pBTR.test1 bezeichnet (19A).
Der nichttranslatierbare Kontrollvektor wird auf ähnliche
Weise hergestellt und das erhaltene Konstrukt wird als pBUTR.test1 bezeichnet
(19B).
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(d) Transiente TYDV Rep-aktivierte Barnase-Expression
in Monokotylen- und Dikotylenzellen
-
Bananen
(Musa spp. cv. "Ladyfinger")- und Tabak (Nicotiana
tabacum NT-1)zellen werden wie oben beschrieben mit den in der folgenden
Tabelle 4 aufgelisteten Plasmidkombinationen beschossen: TABELLE 4 Plasmidkombinationen für transiente
Transformationsassays in Bananen- und Tabakzellen und dabei erhaltene
gfp-Expression (als + oder – festgestellt)
Plasmidkombination | p35S-BTR pWORM | p35S-BUTR pWORM | pBTR-test1 pWORM | pBUTR-test1 pWORM | pBTR-test1 pWORM p35S-Rep | pBUTR-test1 pWORM p35S-Rep |
Grün fluoreszierende Herde
3 Tage nach dem Beschuss | nein | ja | ja | ja | nein | ja |
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 4 legen nahe, dass die Barnase-Expression (und daher
Zelltod) nur von pBTR-test1 aktiviert wird, wenn TYDV Rep in trans-Form
geliefert wird. Die Repaktivierte Expression der nichttranslatierbaren
Barnase-Genkassette
(pBUTR-test1) führt
zu keiner signifikanten Verringerung der gfp-Expression von pWORM.
Die Rep-gestützte
Strangbruchbildung, Verbindung und Replikation der MPEs von Zellen,
die mit pBUTR-test1, pWORM und p35S-Rep beschossen wurden, wird
wie zuvor beschrieben festgestellt, wobei jedoch die Primer BARN.UTR
(SEQ ID NO: 40) und BARN.EXP2 (SEQ ID NO: 41) für PCR verwendet werden und
eine DIG-markierte barnasespezifische Sonde unter Verwendung der
zuvor genannten Primer synthetisiert wird.
-
(e) Konstruktion von binären Plasmiden,
die die Rep-aktivierbaren Barnase-Genkassetten enthalten
-
Rep-aktivierbare
Barnase-Kassetten werden aus pBTR-test1 und pBUTR-test1 als PvuII-Fragmente ausgeschnitten
und in die singuläre
EcoRI-Stelle (unter Verwendung des großen Klenow-Fragments von DNA-Polymerase I stumpfendig
gemacht), die strangabwärts
der CaMV 35S pro-NPTII-CaMV 35S ter-Kassette in dem binären Plasmid
pTAB5 (CSIRO, Canberra, Australien) lokalisiert ist, insertiert.
Die erhaltenen Konstrukte werden als pTAB-BTR1 bzw. pTAB-BUTR1 bezeichnet.
Beide Vektoren werden in Agrobacterium tumefaciens (LBA4404) durch
Elektroporation unter Verwendung des Verfahrens von Singh et al.
(1993) eingeführt.
-
(f) Stabile Transformation von Monokotylen
und Dikotylen mit den Rep-aktivierbaren Barnase-Kassetten
-
Die
stabile Transformation von Banane (Musa spp. cv. "Ladyfinger" AAA) und Tabak (Nicotiana
tabacum cv. "Samsun") erfolgt gemäß der Beschreibung
in obigem Beispiel 4, wobei jedoch die Plasmide pBTR-test1 und pBUTR-test1
unabhängig
voneinander zusammen mit pDHKAN zur stabilen Bananentransformation
transformiert werden und Agrobacterium-Kulturen, die die Plasmide
pTAB-BTR1 und pTAB-BUTR1 beherbergen, für eine Agrobacterium-vermittelte
Transformation von Tabakblätterscheiben
verwendet werden.
-
Dass
transformierte Pflanzen die Barnase-Genkassetten und das NPTII-Gen
enthalten, wird durch PCR unter Verwendung der Primerpaare LIR-F/LIR-R
(SEQ ID NO: 19/SEQ ID NO: 20) bzw. NPT-F/NPT-R (SEQ ID NO: 36/SEQ
ID NO: 37), festgestellt. Zehn unabhängige transgene Linien von
sowohl Monokotylen- als
auch Dikotylenarten werden für
weiteren Untersuchungen ausgewählt.
-
(g) Rep-aktivierte hypersensitive Resistenz
gegenüber
TYDV in transgenem Tabak
-
Die
Rep-Aktivierung der Barnase-Expression in den mit pTAB-BTR1 und pTAB-BUTR1
transformierten zehn unabhängigen
Tabakpflanzen wird zunächst
durch Teilchenbeschuss des p35S-Rep-Konstrukts in Blattstücke, wie
beschrieben wurde, getestet. Zwei Tage nach dem Beschuss ist eine
Nekrose beschossener Bereiche nur auf Blättern von Tabakpflanzen, die
mit der Rep-aktivierbaren translatierbaren Barnase-Genkassette (pTAB-BTR1)
transformiert wurden, im Vergleich zur nichttranslatierbaren Kontrolle
(pTAB-BUTR1) offensichtlich. Dieses Ergebnis legt nahe, dass die
Einführung
von TYDV Rep in trans-Form zur replikativen Freisetzung der Barnase-Expressionskassette
aus einer integrierten Chromosomenkopie ausreichend ist. Die Rep-gestützte Strangbruchbildung,
Verbindung und Replikation wird in Blattstücken von Tabakpflanzen, die
mit pTAB-BUTR1 transformiert sind, festgestellt, wie dies für die Transientenassays
in NT-1-Zellen beschrieben ist.
-
Um
hypersensitive Resistenz gegenüber
TYDV in transgenem Tabak zu belegen, werden virenübertragende
Zwergzikaden (Orosius argentatus) bis zu 2 Tage Pflanzen fressen
gelassen. Über
die folgende Woche werden die Pflanzen auf charakteristische TYDV-Symptome,
die ursprünglich
von Hill (1937) beschrieben wurden, inspiziert. Pflanzen, die mit
der Rep-aktivierbaren,
nichttranslatierbaren Barnase-Expressionskassette (pTAB-BUTR1) transformiert
sind, rufen typische TYDV-Symptome,
die Verzwergung, Vergilben, Herabbiegen von Rändern und Spitzen junger Blätter und
Verkürzen
der Internodi umfassen, hervor. Im Gegensatz dazu zeigen Tabakpflanzen,
die mit der Rep-aktivierbaren, translatierbaren Barnase-Expressionskassette (pTAB-BTR1)
transformiert sind, atypische nekrotische Läsionen an der Stelle des Fressens
von Blattläusen (sehr
wahrscheinlich das Ergebnis von Barnaseinduziertem Zelltod). Diese
Pflanzen entwickeln sich über die folgenden
drei Monate im Vergleich zu nicht infizierten Tabakpflanzen normal
und sie entwickeln an keinem Punkt für eine TYDV-Infektion charakteristische
Symptome.
-
Gesamt-gDNA
wird von Blättern
von jeder der 20 transgenen Tabakpflanzen und nicht infizierten
Kontrollen zwei Wochen nach der Infektion unter Verwendung des Verfahrens
von Stewart und Via (1993) isoliert. Die Gesamt-gDNA (1 μg) wird als
Templat für
eine PCR mit Primern, die für
das TYDV-Hüllproteingen
konstruiert wurden, (CP-F und CP-R) verwendet. Das 765-bp-Hüllproteingen
und daher das Virusgenom wird nur in mit pTAB-BUTR1 transformiertem
Tabak detektiert. Dieses Ergebnis legt nahe, dass mit pTAB-BTR1
transformierte Tabakpflanzen über
längere
Zeiträume
gegenüber
einer TYDV-Infektion resistent sind und frei von TYDV-induzierten
Symptomen bleiben. Primer:
-
BEISPIEL 8
-
gfp-Vektorkonstruktionen – basierend
auf BBTV
-
Eine ähnliche
Reihe von Vektoren auf der Basis der Rep-aktivierbaren Barnase-Kassetten
wurden unter Verwendung des Reportergens mit Codierung für Green
Fluorescent Protein (GFP) und von intergenischen BBTV-Regionen konstruiert.
Sowohl Expressions- als auch Rezirkularisationsvektoren wurden durch überlappende
PCR in einer der pRTBV-Vektorreihe ähnlichen Weise konstruiert
und in einen pUCl9-Vektor kloniert. Die bei der Konstruktion dieser
Vektoren verwendeten Primer sind in Tabelle 5 angegeben. In einigen
Fällen wurden
die Plasmide pBN, pTBN6 und pTBN1 als Template für PCRs verwendet. TABELLE
5 Oligonucleotidsequenzen
-
Zunächst wurden
die Plasmide pGI (SEQ ID NO: 69), pGI6 (SEQ ID NO: 70), pGI1 (SEQ
ID NO: 71) konstruiert und diese sind in 20, 21 bzw. 22 angegeben.
Schließlich
wurden die Plasmide pRGI6, pRGI1, pRGI1/6 konstruiert und diese
sind in 23, 24 bzw. 25 angegeben.
In 20 bis 25 bezeichnet
Intron das Kartoffel-ST-LS1-Intron, intergenische Regionen sind
von entweder BBTV DNA-1 oder -6 abgeleitet und CT und NT bezeichnen
die C-terminalen und N-terminalen Bereiche des GFP-Reportergens.
-
Die
Effizienz dieser verschiedenen Konstrukte wird in Transientenassays über Mikroprojektilbeschuss von
Bananenzellsuspensionen festgestellt. Die ersten Transientenassays
ermitteln die GFP-Expression, um zu bestimmen, ob die verschiedenen
Monomere replikativ freigesetzt und rezirkularisiert werden, und
dass das GFP-Gen korrekt transkribiert, prozessiert und exprimiert
wird. Ein BBTV DNA-1-1.1mer wird in äquimolare Mengen von entweder
pGI1 oder pGI6 eingemischt und in Suspensionen embryogener Zellen
von Bananen geschossen. Acht Tage nach dem Beschuss werden replikative
Freiset zung und Zirkularlisation durch Southern-Hybridisierung unter
Verwendung einer GFP-spezifischen Sonde getestet. Die GFP-Expression
wird unter Verwendung eines GFP-Mikroskops überwacht und unter Verwendung
von Western-Blot-Analyse und GFP-spezifischen Antiseren quantitativ
bestimmt.
-
Southern-Hybridisierung
gibt das Vorhandensein von monomeren zirkulären Molekülen von entweder pGI1 oder
pGI6P nur an, wenn das BBTV DNA-1-1.1mer in trans-Form geliefert
wird. In ähnlicher
Weise wird eine GFP-Expression nur detektiert, wenn das von Viren
abgeleitete 1.1mer vorhanden ist.
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BEISPIEL 9
-
Stabile Transformation von Bananen für Barnase-induzierte
Resistenz gegenüber
BBTV
-
Suspensionen
embryogener Zellen von Bananen von sowohl der Art Bluggoe als auch
Cavendish werden gemeinsam mit pRTBN6 und einem Plasmid, das das
selektierbare Markergen trägt,
unter Verwendung von Mikroprojektilbeschuss co-transformiert (Becker
et al., 2000). Regenerierte Pflanzen werden durch PCR getestet,
um zu bestimmen, ob eine vollständige
Kopie der Rep-aktivierbaren Barnase-Kassette in das Bananengenom
eingebaut ist. Positive Transformanten werden vermehrt und zunächst fünf Pflanzen
von jeder Transformation werden mit 20 BBTV-virustragenden Blattläusen beimpft.
Southern-Hybridisierung-Analysen werden zum Vergleich der Grade
einer Virus-DNA-Ansammlung zwischen transformierten und nichttransformierten
Pflanzen verwendet. Vielversprechende transgene Linien werden weiter
vermehrt, erneut beimpft und getestet.
-
In
nahezu allen Fällen
zeigen transgene Bananenpflanzen keine Zeichen für eine Banana Bunchy Top-Erkrankung
im Vergleich zu Kontrollen. Statt dessen wird eine atypische Nekrose
an der Stelle des Fressens von Blattläusen beobachtet, was sehr wahrscheinlich
Barnase-induzierten Zelltod widerspiegelt. Unter Verwendung von
PCR und Southern-Hybridisierung kann das Hüllproteingen von BBTV in keinem
getesteten Pflanzenteil detektiert werden, was nahelegt, dass diese
Linien gegenüber
einer Infektion, Replikation und Verbreitung von BBTV resistent
sind.
-
BEISPIEL 10
-
Gewebespezifische und induzierbare, Rep-aktivierte
Expression – auf
der Basis von TYDV
-
Um
den Ort einer Rep-Expression und daher die Transgenaktivierung/Replikation
in planta zu steuern, wurden gewebespezifische Promotoren verwendet.
-
(a) Konstitutive Expression
-
Der
Vektor pTAB16 enthält
CaMV 35S pro-bar selection geneocs ter- und CaMV 35S pro-uidA-CaMV 35S
ter-Kassetten, die zwischen der rechten und linken T-DNA-Grenze
in pBIN16 lokalisiert sind. Die CaMV 35S-TYDV Rep-Genkassette wird
aus p35S-Rep durch EcoRI/BamHI-Verdau ausgeschnitten und in ähnlich verdauten
pTAB16-Vektor insertiert, um die ursprüngliche CaMV 35S-uidA-Kassette
zu ersetzen. Dieses Konstrukt wird als pTAB-TYDV-Rep bezeichnet.
-
(b) Samenspezifische Expression
-
Es
wurde gezeigt, dass der 1-kb-Reis-Glutelinpromotor (Genbank Accession
X52153) die samenspezifische Reportergenexpression in Tabak dirigiert
(Leisy et al., 1989). Der Reis-Glutelinpromotor wird aus dem Plasmid
pGT3-JEFLK (Miller, 2001) durch NcoI-Verdau ausgeschnitten und in ähnlich verdauten pTAB-TYDV-Rep-Vektor
ligiert, um den ur sprünglichen
CaMV 35S-Promotor zu ersetzen. Dieses Konstrukt wird als pGL-TYDV-Rep
bezeichnet.
-
(c) Wurzelspezifische Expression
-
Es
wurde gezeigt, dass der 880-bp-Arabidopsis thaliana-wurzelspezifische-Kinasehomologon (ARSK1)-Promotor
(Genbank Accession L22302) eine gewebespezifische uidA-Reportergenexpression
in epidermalen, endoepidermalen und Kortexregionen von A. thaliana-Wurzeln
dirigiert (Hwang und Goodman, 1995). Der ARSK1-Promotor wird ausgehend
von A. thaliana-gDNA
durch PCR unter Verwendung der Primer ARSK-F und ARSK-R amplifiziert.
Das erhaltene PCR-Produkt wird in pGEM-T kloniert und die Sequenz
wird verifiziert. Der ARSK1-Promotor wird aus pGEM-T durch NcoI-Verdau
ausgeschnitten und in auf ähnliche
Weise verdautes pTAB-TYDV-Rep ligiert, um den ursprünglichen
CaMV 35S-Promotor zu ersetzen. Dieses Konstrukt wird abs pAR-TYDV-Rep
bezeichnet. Primer:
-
(d) Wundeninduzierbare Expression
-
Es
wurde gezeigt, dass der 2032-bp-Asparagus officinalis-PR-Gen (AoPR1)-Promotor
(Genbank Accession: A26573) eine starke Reportergenexpression in
Wundzellarten und sich aktiv teilenden Zellarten, beispielsweise
Kallus, dirigiert (Firek et al., 1993). Der AoPR1-Promotor wird
ausgehend von A. officinalis-gDNA durch PCR unter Verwendung der
Primer AoPR-F und AoPR-R amplifiziert. Das erhaltene PCR-Produkt
wird in pGEM- T kloniert
und die Sequenz wird verifiziert. Der AoPR1-Promotor wird aus pGEM-T
durch NcoI-Verdau ausgeschnitten und in auf ähnliche Weise verdautes pTAB-TYDV-Rep
ligiert, um den ursprünglichen CaMV
35S-Promotor zu ersetzen. Dieses Konstrukt wird als pAo-TYDV-Rep
bezeichnet. Primer:
-
(c) Alkoholinduzierbare Expression
-
Der
ALC-Switch, der von Aspergillus nidulans abgeleitet ist, ist ein
alkoholinduzierbares Promotorsystem, das auf dem AlcA-Promotor und
AlcR-Rezeptor basiert. Unter Verwendung eines uidA-Reportergenmodells
wurde gezeigt, dass der ALC-Switch
in Pflanzensystemen funktioniert (Caddick et al., 1998). Das Plasmid pSRNAGS
(BTI, Cornell University, Ithaca, New York) enthält eine CaMV 35S pro-AlcR-Gen-nos
ter- und AlcA pro-uidA-Reportergen-CaMV 35S-ter-Kassette in pBIN16.
Die CaMV 35S pro-AlcR-Gen-nos ter-AlcA pro-Kassette wird ausgehend
von pSRNAGS durch PCR unter Verwendung der Primer 35S-IE (SEQ ID
NO: 21) und Alc-R (SEQ ID NO: 61) amplifiziert. Das PCR-Produkt
wird in pGEM-T kloniert und die Sequenz wird verifiziert. Das Insert
wird dann durch NocI-Verdau ausgeschnitten und in auf ähnliche
Weise verdautes pTAB-TYDV-Rep ligiert,
um den ursprünglichen
CaMV 35S-Promotor zu ersetzen. Dieses Konstrukt wird als pAlc-TYDV-Rep
bezeichnet. Primer:
-
Jedes
der binären,
TYDV Rep enthaltenden Plasmide wird in Agrobacterium tumefaciens
(LBA4404) durch Elektroporation unter Verwendung des Verfahrens
von Singh et al. (1993) eingeführt.
-
(f) Gewebespezifische und induzierbare
Rep-Expression dirigiert die Reportergenaktivierung in präzisen Gewebetypen
-
Blätter von
Tabakpflanzen, die mit dem Plasmid pTEST4 transformiert sind, werden
mit Agrobacterium, das die Plasmide pTAB-TYDV-Rep, pGL-TYDV-Rep,
pAR-TYDV-Rep, pAo-TYDV-Rep und pAlc-TYDV-Rep beherbergt, unter Verwendung
des Verfahrens von Horsch et al. (1988) superinfiziert. In diesem
Fall wird die Selektion transformierter Tabakpflanzen unter Verwendung
des Herbizids Phosphoinothricinammonium (PPT) erreicht. Für transgene
Pflanzen wird durch PCR unter Verwendung der Primer TYDV.RepF und
TYDV.RepR bestätigt,
dass sie das TYDV Rep-Gen enthalten. Zehn unabhängige Transformanten für jedes
Plasmid werden für
weitere Untersuchungen ausgewählt.
Die Pflanzen werden bis zur Reife gezüchtet, blühen gelassen und der Samen
wird gewonnen. Verschiedene Pflanzenorgane von unabhängigen Transformanten,
die Blätter,
Stängel,
Wurzeln, Blüten
und Samen umfassen, werden gesammelt und die GUS-Aktivität wird unter
Verwendung histochemischer Assays detektiert.
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Tabakpflanzen,
die mit dem Plasmid pTAB-TYDV-Rep supertransformiert sind, zeigen
starke GUS-Expression über
die gesamten getesteten Pflanzenteile. Der Grad der GUS-Expression
in diesen Pflanzen ist beträchtlich
höher als
in Pflanzen, die mit der nichtreplizierenden Kontrolle pTAB16 transformiert
sind.
-
Im
Gegensatz dazu zeigen Pflanzen, die mit dem Plasmid pGL-TYDV-Rep supertransformiert
sind, starke GUS-Expression nur in den Samen, Pflanzen, die mit
dem Plasmid pAR-TYDV-Rep supertransformiert sind, starke GUS-Expression
nur in den Wurzeln, Pflanzen, die mit dem Plasmid pAo-TYDV-Rep supertransformiert
sind, starke GUS-Expression in Wund- und Meristemzellen und Pflanzen,
die mit dem Plasmid pAlc-TYDV-Rep
supertransformiert sind, starke konstitutive GUS-Expression nur,
wenn sie in einer 1%-igen (V/V) Ethanollösung getränkt sind.
-
Eine
Rep-gestützte
Strangbruchbildung, Verbindung und Replikation der GUS-Expressionskassette wird
(wie zuvor beschrieben) in allen Gewebetypen von Tabakpflanzen,
die mit dem Plasmid pTAB-TYDV-Rep supertransformiert sind, festgestellt.
Im Gegensatz dazu wird diese Aktivität nur in den Samen von Pflanzen, die
mit dem Plasmid pGL-TYDV-Rep supertransformiert sind, in den Wurzeln
von Pflanzen, die mit dem Plasmid pAR-TYDV-Rep supertransformiert
sind, an der Verletzungsstelle in Pflanzen, die mit dem Plasmid pAo-TYDV-Rep
supertransformiert sind, und konstitutiv in ethanolinduzierten Pflanzen,
die mit dem Plasmid pAlc-TYDV-Rep supertransformiert sind, detektiert.
Dieses Ergebnis legt nahe, dass eine gewebespezifische oder induzierte
Expression des TYDV Rep-Gens
eine hochgradige Expression aufgrund der Rep-aktivierbaren GUS-Kassette
nur in diesen Gewebetypen verleiht.
-
BEISPIEL 11
-
TMVp50- und hrmA-Gen-vermittelte Resistenz – auf der
Basis von TYDV
-
(a) TYDV Rep-aktivierte Expression des
TMV p50-Helicasefragments induziert systemische erworbene Resistenz
(SAR) in Tabak
-
Frühere Untersuchungen
(Erickson et al., 1999) zeigten, dass eine nichtvirale Expression
des 50-kDa-Tabakmosaikvirus (TMV)-Helicase-Fragments (p50) zur Induktion
der N-vermittelten hypersensitiven Reaktion (HR) in geeigneten Tabakarten
(beispielsweise Nicotiana tabacum cv. "Petite Havana", SR1, homozygot für das N-Gen) ausreichend ist.
Die Verteidigungsreaktion ist durch Zelltod am Ort der Virusinfektion
und Induktion des systemischen erworbenen Resistenz(SAR)pfades mit
folgender Hemmung der Virusreplikation und -bewegung gekennzeichnet.
-
Das
p50-Genfragment wird durch PCR unter Verwendung der Primer p50-F
und p50-R aus klonierter genomischer TMV-DNA (Plant Gene Expression
Centre, University of California, USA) amplifiziert. Das PCR-Produkt
wird in pGEM-T kloniert und die Sequenz wird verifiziert. Das Katalaseintron,
das die TYDV LIR von pTEST3 enthält
(
10), wird technisch in frame in die singuläre EcoRI-Stelle
in der p50-Codierregion eingebracht. Dieses Plasmid wird als pGEM50-LIR
bezeichnet. Ein pUC-basiertes Rep-aktivierbares p50-Genplasmid wird
anschließend
gemäß der Beschreibung
für pTEST3
in obigem Beispiel 2 konstruiert. Die Kassette wird in pART27 wie
für pTEST4
beschrieben insertiert. Das erhaltene, Rep-aktivierbare binäre p50-Plasmid wird
als pSAR1 bezeichnet. Das Plasmid pSAR1 wird zur Transformation
von Agrobacterium wie zuvor beschrieben verwendet. Primer:
-
(b) Systemische erworbene Resistenz gegenüber TYDV
in Tabak
-
Zehn
Tabakpflanzen (Nicotiana tabacum cv. "Petite Havana", SR1, homozygot für das N-Gen), die mit T-DNA
von dem Plasmid pSAR1 transformiert sind, werden durch Agrobacterium-vermit telte
Transformation erhalten und es wird durch PCR wie oben beschrieben
bestätigt,
dass sie die Rep-aktivierbare Kassette und das NPTII-Gen enthalten.
Die Pflanzen werden mit TYDV infiziert und auf Symptome wie zuvor
beschrieben beobachtet. Tabakpflanzen, die mit dem Rep-aktivierbaren
p50-Gen transformiert
sind, zeigen atypische hypersensitive Nekrose an der Stelle des
Fressens von Blattläusen
zwei Tage nach der Infektion. Diese Pflanzen entwickeln sich über die
folgenden 3 Monate im Vergleich zu infizierten, nichttransgenen
Tabakpflanzen, die typische TYDV-induzierte Symptome zeigen, normal.
-
TYDV-Genom-DNA
wird in beimpftem nichttransgenem Tabak, jedoch nicht in transgenen
oder nichtinfizierten Kontrolllinien, wie zuvor beschrieben, detektiert.
Dieses Ergebnis legt nahe, dass eine TYDV Rep-induzierte Expression
des TMV p50-Gens zur Stimulation der hypersensitiven Reaktion auf
das N-Gen in geeigneten Tabak-Kultivars ausreichend ist und Resistenz
gegenüber
einer TYDV-Infektion ergibt.
-
(c) Wundeninduzierbare TYDV Rep-Expression
aktiviert eine TMV p50-Genexpression und löst SAR gegenüber einer
Vielzahl von Pathogenen aus
-
Blätter von
mit pSAR1 transformierten Tabakpflanzen werden mit Agrobacterium,
das das Plasmid pAo-TYDV-Rep enthält (Beispiel 10), wie zuvor
beschrieben superinfiziert. Zehn supertransformierte Linien, für die bestätigt wurde,
dass sie das wundeninduzierbare Rep-Gen enthalten, werden für weitere
Untersuchungen ausgewählt.
Transgene Pflanzen und geeignete Kontrollen werden einer Infektion
mit einer Vielzahl von Viruspathogenen, beispielsweise (i) Blattlausübertragung
des Tobacco Vein Mottling Virus, (ii) Tobacco Rattle Virus gegenüber dem
Nematodenvektor Paratrichodorus pachydermus und (iii) biolistische
Einführung
eines infektiösen BeYDV
1.1mer, unterzogen. Über
die Zeit werden die Pflanzen auf charakteristische virusinduzierte Symptome
beobachtet. Alle transgenen Pflanzen zeigen atypische hypersensitive
Nekrose am Ort der Virusinokulation im Vergleich zu Kontrollen.
-
(d) Eine wundeninduzierte Expression von
TYDV Rep aktiviert eine hrmA-vermittelte breitbandige Pathogenresistenz
in Tabak
-
Es
wurde gezeigt, dass das hrmA-Genprodukt von Pseudomonas syringae
pv. syringae pathogenbezogene Gene in einer Zahl von Tabak-Kultivars
aktiviert und Resistenz gegenüber
einer Vielzahl von Pathogenen, die Viren, Pilze und Bakterien umfassen,
verleiht (Shen et al., 2000).
-
Das
hrmA-Gen wird ausgehend von einem Plasmid, das die Codiersequenz
enthält,
durch PCR unter Verwendung der Primer hrm-F und hrm-R amplifiziert.
Ein pUC-basiertes Rep-aktivierbares hrmA-Plasmid wird anschließend gemäß der obigen
Beschreibung in Beispiel 2 für
pTEST3 konstruiert. Die Kassette wird in pART27 gemäß der Beschreibung
für pTEST4
insertiert. Das erhaltene hrmA-aktivierbare binäre Plasmid wird als pSAR2 bezeichnet.
Das Plasmid pSAR2 wird zur Transformation von Agrobacterium wie
beschrieben verwendet.
-
-
Zehn
Tabakpflanzen (Nicotiana tabacum), die mit T-DNA von dem Plasmid
pSAR2 transformiert sind, werden durch Agrobacterium-vermittelte
Transformation erhalten und es wird durch PCR wie zuvor beschrieben
bestätigt,
dass sie die Rep-akti vierbare Kassette und das NPTII-Gen enthalten.
Blätter
von mit pSAR2 transformierten Tabakpflanzen werden mit Agrobacterium,
das das Plasmid pAo-TYDV-Rep enthält, wie zuvor beschrieben superinfiziert.
Zehn supertransformierte Linien, für die bestätigt wurde, dass sie das wundeninduzierbare
Rep-Gen enthalten, werden für
weitere Untersuchungen ausgewählt.
Transgene Pflanzen und geeignete Kontrollen werden einer Infektion
mit einer Vielzahl von Pathogenen, beispielsweise Tobacco Vein Mottling
Virus, Tobacco Etch Virus, des Blank Shank Fungus Phytophthora parasitica
und des Wildfeuerbakteriums Pseudomonas syrinagae pv. tabaci, unterzogen. Über die
Zeit werden die Pflanzen auf charakteristische, pathogeninduzierte
Symptome beobachtet. Alle transgenen Pflanzen zeigen atypische hypersensitive
Nekrosis an der Inokulationsstelle im Vergleich zu Kontrollen.
-
BEISPIEL 12
-
Überexpression
von humanem Serumalbumin – auf
der Basis von TYDV
-
(a) Rep-aktivierte Überexpression eines kommerziell
wichtigen Proteins, von humanem Serumalbumin
-
Albumin
ist ein lösliches
monomeres Protein, das etwa eine Hälfte des Blutserumproteins
umfasst. Albumin fungiert primär
als Trägerprotein
für Steroide,
Fettsäuren
und Schilddrüsenhormone
und es spielt eine Rolle bei der Stabilisierung des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens.
-
Die
1831-bp-Codierregion von humanem Serumalbumin (HSA) (Lawn et al.,
1981) wird ausgehend von einem das Gen enthaltenden Plasmid durch
PCR unter Verwendung der Primer Alb-F und Alb-R amplifiziert. Ein
pUC-basiertes, Rep-aktivierbares HSA-Plasmid wird anschließend gemäß der obigen
Beschreibung in Beispiel 2 für
pPEST3 konstruiert. Die Kassette wird in pART27 gemäß der Beschreibung
für pTEST4
insertiert. Das erhaltene, HSA-aktivierbare binäre Plasmid wird als pHSA1 bezeichnet.
Das Plasmid pHSA1 wird wie beschrieben zur Transformation von Agrobacterium
verwendet.
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Zehn
Tabakpflanzen (Nicotiana tabacum), die mit T-DNA von dem Plasmid
pHSA1 transformiert sind, werden durch Agrobacterium-vermittelte
Transformation erhalten und es wird durch PCR wie beschrieben bestätigt, dass
sie die Rep-aktivierbare Kassette und das NPTII-Gen enthalten. Blätter von
durch pHSA1 transformierten Tabakpflanzen werden mit Agrobacterium,
das die Plasmide pTAB-TYDV-Rep, pGL-TYDV-Rep, pAo-TYDV-Rep, pAlc-TYDV-Rep
enthält,
wie beschrieben superinfiziert. Für zehn supertransformierte
Linien von jeder Transformation wird festgestellt, dass sie das
Rep-Gen enthalten und diese werden für weitere Untersuchungen ausgewählt. Pflanzen
werden bis zur Reife gezüchtet
und der HSA-Gehalt wird unter Verwendung von ELISA und gegen das
HSA-Genprodukt gebildeten Antikörpern
festgestellt. Das HSA-Protein wird in hohen Konzentrationen, jedoch
in verschiedenen Pflanzenteilen oder unter spezifischen Bedingungen,
d. h. konstitutiv (pTAB-TYDV-Rep), nur in Samen (pGL-TYDV-Rep),
Wundgeweben (pAo-TYDV-Rep) und konstitutiv in alkoholbehandelten
Pflanzen (pAlc-TYDV-Rep) detektiert. Ein vorgeschlagenes Modell
für eine
Rep-aktivierte Expression des humanen Serumalbumingens ausgehend
von dem Plasmid pHSA1 ist in
6 angegeben. Primer:
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