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Gießform für Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen mit an Drähten
geführten Matrizen Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung an Gießformen
für Matrizensetz-und Zeilengießmaschinen mit an Drähten geführten Matrizen, deren
Backen in einem rahmenartigen Gießformhalter von unveränderlicher Größe ruhen und
durch an Bolzen verschiebbare Zwischenstücke in dem gewünschten, der Kegelstärke
der Zeilen entsprechenden Abstand voneinander gehalten werden. Bei der Gießform
nach dem Hauptpatent 5¢7 030 sind in den Längsbacken eine Mehrzahl von bei
dem Nichtgebrauch durch Bolzen (Füllstücke) verschließbaren Bohrungen zur Aufnahme
der die Zwischenstücke in ihren Schlitzen führenden Schraubenbolzen vorgesehen.
Die in dem Hauptpatent beschriebene Gießform gestattet es also, sämtliche gebräuchlichen
Zeilenlängen einer Kegelstärke mit Hilfe desselben Paares Zwischenstücke einzustellen.
Lediglich bei dem Ändern des Kegels der Form müssen andere Zwischenstücke und andere
deri Formrahmen, wie bekannt, oberhalb und unterhalb der Längsbacken füllende, von
der Kegelstärke abhängige Einlagen benutzt werden. Es ist auf diese Weise möglich,
praktisch für alle in Betracht kommenden Fälle mit nur einem Paar Backen und für
jede Kegelstärke mit nur einem Paar auf sämtliche Zeilenlängen einstellbarer Zwischenstücke
auszukommen. Bei der Gießform nach dem Hauptpatent sind die die in der Eingußzone
liegenden Durchbohrungen verschließenden Füllstücke mit einem konischen Ansatz versehen,
der in eine ebensolche konische Erweiterung der Durchbohrungen der Längsbacken dicht
schließend paßt. An dem anderen Ende jedes Füllstückes befindet sich ein Gewinde,
auf das eine Mutter geschraubt wird, um das Füllstück fest in die Durchbohrung einziehen
zu können. Durch diese Ausbildung der Bohrungen und der Füllstücke wird die Herstellung
teuer, ohne daß in jedem Fall ein völlig dichtes Anliegen der konisch geschliffenen
Flächen gewährleistet ist. Denn es ist sehr schwierig, die konischen Flächen der
Füllstücke und der Durchbohrungen so genau herzustellen, daß bei einer für den Austauschbau
geeigneten Massenfabrikation die erforderliche außerordentlich große Genauigkeit
der Teile vorhanden ist. In jedem Fall müssen die Bohrungen aber absolut dicht abschließen,
wobei das Füllstück auch nicht im geringsten weder aus den Längsbacken heraus in
den Gießschlitz ragen noch nach innen in die Bohrung der Längsbacken zurücktreten
darf. Außerdem erfordert diese in dem Hauptpatent beschriebene Bauart bei dem Auswechseln
der Füllstücke dadurch einen unnötigen Zeitaufwand, daß bei jedem Auswechseln
von
Füllstücken die Gießform auseinandergenommen werden muß, da ja die Füllstücke infolge
des konischen Ansatzes nur nach innen, d. h. nach der Seite des Gießschlitzes, aus
den Bohrungen herausgenommen «-erden können, und da außerdem bei dem Auswechseln
eines jeden Füllstückes die darauf angeordnete Schraubenmutter gelöst bzw. festgezogen
werden muß.
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Zweck der Erfindung ist es, die der Gießform gemäß dem Hauptpatent
anhaftenden Nachteile zu beseitigen, ohne ihre sonstigen Vorteile zu beeinträchtigen.
Erreicht wird dieses Ziel durch eine besondere Ausbildung der Füllstücke und der
Durchbohrungen in den Längsbacken. Die Anwendung konischer Dichtungsflächen ist
vermieden, und das Füllstück wird nur als zylindrischer Bolzen ausgeführt, wobei
auch kein Schraubengewinde an dem Füllstück vorgesehen ist. Der zvlindrische Bolzen
läßt sich auch in billiger Massenfabrikation mit äußerster Genauigkeit bezüglich
seiner Stärke sowie seiner Höhe herstellen, und das gleiche gilt für die Bohrungen
in den Längsbacken.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt: Fig. i eine Ansicht der neuen Gießform in zusammengebautem Zustande,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Fig. i nach der Linie II-II der Fig. i, Fig.3 in
vergrößertem Maßstabe einen Teil dieses Schnittes, der durch die mit dem Füllstück
verschlossene Durchbohrung einer Längsbacke gelegt ist, Fig. 4. einen Längsschnitt
nach der Linie IV-IV der Fig. i, Fig.5 eine andere Ausführungsform des Füllstückes
und Fig.6 eine schraubenförmige Druckfeder zum Sichern der Lage des Füllstückes.
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Die Gießform besteht außer dem die Teile aufnehmenden Rahmen aus den
beiden Längsbacken i, den Zwischenstücken 2, den Auflagestücken 3, den Schraubenbolzen
6 mit den Muttern 16 sowie den Füllstücken q., den Federn 13 und den Sicherungsschrauben
18. Die längsverschiebbaren Zwischenstücke z sind mit Längsschlitzen 5 versehen,
mit denen sie sich auf den Schraubenbolzen 6 führen bzw. von ihnen festgehalten
werden. Die Auflagestücke 3 sind durch kleine zylindrische Zapfen 7, die in entsprechende
Ausnehmungen der Längsbacken i hineinragen, mit ihnen auswechselbar verbunden. Die
Durchbohrungen der Längsbacken i bestehen je aus einem schmäleren, mit größter Genauigkeit
hergestellten Teile 8 und einem mit größerem Durchmesser ausgeführten Teil g. Die
in diese Durchbohrungen hineinpassenden Füllstücke 4 sind entsprechend ausgebildet.
Sie haben einen genau geschliffenen unteren zylindrischen Teil io und einen stärkeren,
als Bund ausgebildeten Teil i i, der mit ausreichendem Spiel 12 in den erweiterten
Teil g der Bohrung hineinragt. Die Länge der Füllstücke 4 kann leicht mit größter
Genauigkeit der Stärke der Längsbacken i angepaßt werden. Unterhalb des Bundes i
i eines jeden Füllstückes 4 befindet sich eine beispielsweise schraubenförmig ausgebildete
Druckfeder 13. Diese Druckfeder 13 liegt einerseits gegen die Grundfläche des erweiterten
Teils 9 der Bohrung der Längsbacken an und drückt andererseits gegen den Bund i
i des Füllstückes 4. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Füllstücke schon bei
dem Zusammensetzen der Gießform stets nach außen mit dem Bund gegen die Auflagestücke
3 gepreßt werden und so nicht auf der anderen Seite in den Gießschlitz hineinragen.
Durch die Anordnung der Feder 13 wird aber vor allem noch ein weiterer wesentlicher
Vorteil der neuen Gießform erzielt. Es treten nämlich bei dem Abnehmen der Auflagestücke
3 die Füllstücke 4 infolge der Wirkung der Federn 13 ohne weiteres um ein gewisses
Maß aus den Längsbacken i nach außen heraus, so daß sie leicht entfernt 'bzw. in
andere Bohrungen eingesetzt werden können. Es ist somit nicht mehr erforderlich,
zum Auswechseln der Füllstücke die Gießform auseinanderzunehmen.
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Die erforderliche leichte Verschiebbarkeit der Füllstücke 4 in den
Bohrungen der Längsbacken i wird dadurch gesichert, daß die Länge des in der Bohrung
8 passend geführten unteren Teiles io der Füllstücke 4 auf ein Mindestmaß beschränkt
ist, und daß außerdem der Bund i i nicht zum Führen des Füllstückes 4 herangezogen
wird. Vielmehr ist zwischen dem Bund i i und dem erweiterten Teil 9 der Bohrung
ein genügender Spielraum 12 vorhanden, um ein Berühren zwischen dem Bund i i und
der Wand der Bohrung 9 der Längsbacken zu verhindern. In gleicher Weise muß dafür
gesorgt werden, daß der schmälere Teil io des Füllstückes 4 nicht die Feder 13 berührt,
weshalb der lichte Durchmesser dieser Schraubenfeder 13 größer sein muß als der
Durchmesser des Zapfens io.
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Die Druckfedern 13 können an dem Bund i i der Füllstücke 4. befestigt
sein, um so auch das Auswechseln zu erleichtern und hierbei Zeit zu ersparen. Es
ist auch zweckmäßig, den Bund i i der Füllstücke mit einem Schlitz 14 zu versehen
in der Art, wie es bei Zylinderkopfschrauben üblich ist, um bei einem etwaigen Klemmen
oder bei sonstigen Störungen, die die leichte Verschiebbarkeit der Füllstücke 4
beeinträchtigen könnten, einen
Angriffspunkt für ein Hilfswerkzeug,
z. B. einen Schraubenzieher, zu haben.
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An dem Zapfen io eines jeden Füllstückes befindet sich eine Druckfläche
17, gegen die sich die in seitlichen Bohrungen der Längsbacken i mit Gewinde geführten
Sicherungsschrauben 18 anpressen, _um die Füllstücke q. in einer genau eingestellten
Lage unverrückbar festzuhalten.
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Die Anordnung dieser Sicherungsschrauben ist erforderlich, um die
Füllstücke dann in ihrer richtigen Lage festzustellen, wenn die Auflagestücke 3
in Fortfall kommen, d. h. wenn Zeilen größter Kegelstärke gegossen werden sollen,
so daß die Form die Öffnung des Gießfoimlralters ohne Auflagestücke völlig ausfüllt.
Es ist aber auch stets dann zweckmäßig, mit Hilfe der Preßschrauben 18 die Füllstücke
4 festzustellen, wenn sich beispielsweise infolge von Temperatureinflüssen kleinere
Abweichungen in dem vorgesehenen Spielraum in der Praxis ergeben, so daß die Füllstücke
mehr als zulässig nach außen treten könnten, wodurch Ansätze an den Seitenwänden
der gegossenen Zeilen entstehen würden, die deren glattes Ausstoßen aus der Gießform
erschweren oder verhindern würden.
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In Fig. 5 ist eine etwas andere Ausführungsform eines solchen Füllstückes
dargestellt, bei dem durch Anordnen einer Bohrung und eines mit dieser in Verbindung
stehenden Schlitzes ein gewisses Federn erzielt wird.
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Das Handhaben der Gießform geschieht folgendermaßen: Soll beispielsweise
eine lange Zeile bestimmter Kegelstärke gegossen werden, so werden die entsprechenden
Zwischenstücke 2 zwischen die Längsbacken i gelegt und die Schraubenbolzen 6 durch
die äußeren Durchbohrungen der Längsbacken i geführt (Fig. i). Die Zwischenstücke
:2 werden vermittels ihrer Schlitze 5 der Länge der gewünschten Zeile entsprechend
mehr oder weniger nach einwärts verschoben und darauf die Schraubenbolzen 6 mit
Hilfe ihrer Muttern 16 festgezogen. Sodann werden in die in der Eingußzone 15 liegenden
offenen Durchbohrungen der Längsbacken i von außen her die Füllstücke .I zusammen
mit ihren Federn 13 eingesetzt und, falls erforderlich, durch Festziehen der Sicherungsschrauben
18 in ihrer richtigen Lage festgehalten. Danach werden die der jeweiligen Kegelstärke
entsprechenden gleich starken Auflagestücke 3 auf die Längsbacken i gelegt, und
die so zusammengesetzte Gießform wird in die entsprechende Öffnung des an der Maschine
befindlichen Gießformrahmens eingeschoben. Infolge des dichten Abschließens der
Durchbohrungen mittels der Füllstücke d. und ihres Sicherns in -der richtigen Lage
durch die Auflagestücke 3 bzw. mit Hilfe der Schrauben i8 wird jedes Eindringen
von flüssigem Metall in die Durchbohrungen der Längsbacken verhindert.
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Sollen nun aber kurze Zeilen derselben Kegelstärke gegossen werden,
so werden nach Abnehmen der Auflagestücke 3 bzw. Lösen der Sicherungsschrauben 18
die jetzt infolge der Einwirkung der Federn 13 ohne weiteres etwas nach außen tretenden
Füllstücke q. aus den entsprechenden, in der Eingußzone 15 liegenden Durchbohrungen
der Längsbacken i herausgenommen; die Zwischenstücke 2 werden nach innen verlegt
und mittels ihrer Schraubenbolzen 6 und Muttern 16 in diesen inneren Durchbohrungen
festgeschraubt.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß sowohl das Einsetzen wie das
Herausnehmen der Füllstücke durch ihr besonderes Ausbilden und Anordnen wesentlich
gegenüber der Anordnung nach dem Hauptpatent vereinfacht ist. Bei dem Abheben der
Auflagestücke 3 bzw. nach dem Lösen der Preßschrauben 18 treten, wie bereits erwähnt,
die Füllstücke q. infolge der Wirkung ihrer Federn 13 ohne weiteres aus den Bohrungen
der Längsbacken i nach der Außenseite heraus und können entfernt werden, ohne daß
die Gießform auseinandergenommen werden muß oder sonstige an den Füllstücken befindliche
Schraubenmuttern zu lösen bzw. festzuziehen sind. Andererseits werden auch lediglich
durch das Auflegen der Platten 3 die Füllstücke d. von außen her in ihre entsprechenden
Bohrungen gedrückt und darin festgehalten. Die Zeit zum Auswechseln der Füllstücke
q. ist somit ganz wesentlich herabgesetzt, und durch die zylindrischen Füllstücke
und die zylindrischen Bohrungen ist in besonderem Maße auch die Möglichkeit für
eine billige Massenfertigung gegeben, bei der die für den Austauschbau erforderliche
Genauigkeit gewährleistet ist. Da auch die Länge der zylindrischen Füllstücke genau
der Stärke der Längsbacken i angepaßt werden kann, so wird in Verbindung mit der
Verwendung nur zylindrischer Formen ein unbedingt dichtes Abschließen der Bohrungen
erreicht, ohne daß etwa das glatte Ausstoßen der gegossenen Zeilen aus dem Gießformschlitz
15 beeinträchtigt wird.