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Vorrichtung für die stufenlose Verstellung von Rahmenteilen an Krankenbetten
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur stufenlosen Verstellung von Rahmenteilen
an Krankenbetten mittels eines am Bettgestell lösbar befestigten, auch vom Patienten
bedienbaren hydraulischen Druckmittelantriebs mit steuerbarem Rückschlagventil.
Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen das Rahmenteil eines Bettes um eine waagerechte
Achse über einen Druckmittelantrieb geschwenkt werden kann, wobei die Betätigung
durch einen Handhebel erfolgt. Diese Einrichtungen sind sehr kompliziert und - daher
teuer in der Anschaffung. Sie sind auch sehr empfindlich gegen Störungseinfiüsse.
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Erfindungsgemäß wird nun eine sehr einfache Einrichtung vorgeschlagen,
bei weicher die Betätigung der Druokpumpe sowohl als auch des Rückschlagventils
durch einen einzigen Handhebel er folgt. Dieser ist gemäß weiterer Ausbildung der
Erfindung lösbar angeordnet und kann ah beiden Bettseiten aufgesteckt werden. Der
hin- und herbewegbare Handhebel erhält einen Bewegungsbereich für das Anheben und
für das Senken des Rahmenteils sowie eine Ruhestellung zugeordnet. Hierbei ist der
Druickinittelantrieb durch eine einfache Vorrichtung mit Selbsthemmung versehen,
die in bekannter Weise das Festlegen des Rahmentleils in jeder gewünschten Schräglage
sichert.
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Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung wird das Steuerorgan für
das Rückschlagventil so ausgebildet, daß bei Betätigung des Handhebels beim Anheben
des Rahmenteils die Flüssigkeitsverbindung mit dem Druckzylinder und der gleichzeiüg
von
dem Handhebel betätigten Pumpe und beim Senken der Rückfluß der Flüssigkeit aus
dem Druckzylinder bewirkt wird.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ist im nachstehenden an Hand eines
Ausführungsbeispi:eis für die Verstellung der Kopf- bzw. Rückenlehne eines Krankenbettes
näher erläutert und in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. I die Gesamtanordnung
im Schrägbild, Abb. 2 im größeren Maßstab das Verstellgetriebe im mittleren senkrechten
Längsschnitt, Abb. 3 den Schnitt nach Linie III-III der Abb. 2, Abb. 4 die teilweise
im Schnitt dargestellte Stirnansicht zu Abb. 3.
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Die Hauptteile der Vorrichtung sind gemäß Abb. I ein am Längsträger
I des Bettgestellrahmens befestigtes Gehäuse 2 für den Druckmittelantrieb, zu dessen
Betätigung ein Handhebel 3 dient, ferner ein ebenfalls am Träger I drehbar gelagerter
Hebel 4, an dem das längs verschiebliche Kraftübertragungsglied 5 des Antriebs gelenkig
angreift, sowie ein mit dem Hebel 4 starr verbundener Schwenk- und Stützhebel 6,
der von unten an den Rahmen der Lehne 7 angreift und durch eine Achshülse 8a und
eine -Stange8 mit seinem entsprechenden Hebel 9 auf der anderen Bettseite verbunden
ist. Die Anordnung ist so getroffen, daß sie von der in dem Bett liegenden Person
mühelos betätigt werden kann.
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Als Druckmittel für das Getriebe wird bei dem Ausführungsbeispiel
eine Flüssigkeit verwendet, für die ein -Speisebehälter 10 abnehmbar nn der Unterseite
des Gehäuses 2 angeordnet ist (Abb. 2), der über einen durch ein Kugelventil 11
gesteuerten Kanal 12 mit einer zylindrischen Bohrung 13 des Gehäuses verbunden ist,
in der ein Kolben 14 geführt ist. An seinem aus dem Gehäuse heraustretenden Ende
greift ein Hebel 15 gelenkig an, der fest auf einer Welle I6 sitzt, mit der der
Antriebshebel 3 (Abb. 1 und 3) kraftübertragend verbunden werden kann. Die Bohrung
13 steht durch einen Kanal 17 mit einer Bohrung 18 des Gehäuses 2 in Verbindung,
in der ein Steuerkolben 19 geführt ist, der mit einem axialen Vorsprung 20 an einer
ebenfalls im Gehäuse 2 gelagerten und unter der Wirkung einer Druckfeder 21 stehenden
Ventilkugel 22 in Berührung treten kann. Die Kugel 22 steuert eine zu einer weiteren
Zylinderbohrung 23 des Gehäuses 2 führende Leitung 24; in dieser Bohrung ist ein
Tauchkolben 25 gelagert, der durch eine in eine Längsnut eingreifende Nase 27 gegen
Verdrehung gesichert und mittels einer Anschlagfläche 28 in seinem Hub begrenzt
ist. An einem kugelförmigen Vorsprung 29 des Kolbenbodens liegt im Innern des Tauchkolbens
das gegabelte Ende einer Pleuelstange 30 an, die mit ihrem Kopf 5 gelenkig am Hebel
4 (Abb. r) angreift. Die Öffnung der Bohrung 23 und des Kolbens 25 ist durch einen
sich bis zum Pleueistangenkopf 5 erstreckenden Faltenbalg 31 abgeschlossen.
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Erteilt man durch Hin- und Herschwenken des gemäß Abb. 1 in seiner
senkrechten Stellung befindlichen Handhebels 3 dem Kolben 14 in seiner Bohrung 13
eine liin- und hergehende Bewegung, so saugt man bei angehobener Ventilkugel 11
Flüssigkeit aus dem Behälter 10 und drückt sie durch den Kanal 17 unter Zurückdrängung
der federgesteuerten Kugel 22 in den Kanal 24 und in die Bohrung 23, in der durch
den Flüssigkeitsdruck der Kolben 25 nach außen geschoben und über die Pleuelstange
30,5 der Antriebshebel 4 (Abb. 1) mit der Wirkung geschwenkt wird, daß die Stützhebel
6, 9 nach oben schwenken und den Rahmen der Lehne 7 aufrichten. Diese Bewegung erfolgt
so lange, wie man die Pumparbeit mit dem Hand hebel 3 fortsetzt. Unterbricht man
sile, so sperrt unter dem Druck der Feder 21 die Kugel 22 den Zylinderraum 23 ab
und hält den in ihim hlerrschenden Flüssigkeitsdruck mit der Wirkung aufrecht, daß
er den Kolben 25 und das anschließende Gestänge in der Stützstellung für die in
der gewünschten Schräglage befindliche Lehne 7 hält. In der nach später zu erläuternden
Weise kann man den Handhebel 3 außer Eingriff mit der Welle 16 bringen und ihn in
seine in Abb. I strichpunktiert gezeichnete Ruhelage längs des Rahmens I herabschwenken.
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Soll die Lehne 7 gesenkt werden, so bringt man den Handhebel 3 wieder
in kraftübertragende Verbindung mit der Welle I6 und verschwenkt diese in dem Sinne,
daß ein auf ihr sitzender Finger 32 den Steuerkolben 19 in seiner Gehäusebohrung
nach innen verschiebt. Dadurch hebt sein Vorsprung 20 die Kugel 22 unter Zusammendrücken
der Feder 21 von ihrem ;Sitz, so daß Druckflüssigkeit aus der Zylinderbohrung 23
austreten und auf dem Wege über eine Längsbohrung 33 und eine Ringnut 34 des Steuerkolhen
s 19 sowie einen Kanal 35 in den Behälter 10 zurückgelangen kann. Die nach beiden
Schwenkrichtungen hin wirksame Rückholfeder 36 bringt den Handhebel3 nach jedem
Kr.afthub selbsttätig in seine Ausgangslage zurück. Die Durchtrittsquerschnitte
des Flüssigkeitsveges wäh -rend der Senkbewegung sind so bemessen, daß sie eine
Drosselung bewirken und damit eine allmähliche und sanfte Senkbewegung der Lehne
7 gewährleisten. Ebenso erfolgt ihr Anheben infolge der schrittweisen Steigerung
des Flüssigkeitsdruckes im Zylinder 23 langsam und gleichmäßig. ohne Ruck oder Stoß.
Die Drosselung des Flüssigkeitsstromes erfolgt im wesentlichen in der entsprechend
bemessenen Bohrung 33 des Steuerkolbens 19 und bewirkt damit gleichzeitig einen
ständigen Flüssigkeitsdruck über den Kanal 17 auf den Kolben 14.
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Dieser übt seinerseits einen Druck auf Hebel 15 aus und hält dadurch
den mit der Welle 16 durch Bajonettverschluß verbundenen Handhebel 3 in der Senkstellung,
solange genügend Kraft in Slenkrichtung auf die Rückenlehne wirkt. Bleim Nachlassen
dieser Senkkraft und auch beim Erreichten der äußersten Horizontallage geht der
Hebel 3 unter Einwirkung der Rückholfeder in die Ausgangsstellung zurück. Dabei
kann man die Abmessungen und Kraftübertragungsverhältnissle so wählen, daß zur Erzeugung
des Antriebs druckes mir eine geringe, auch einem Kranken zumutbare
Kraft
am Handhebel 3 ausgeübt zu werden braucht Die Verbindungsmöglichkeiten des Handhebels
3 mit der Antriebswelle 16 und seine verschiedenen Stellungen seien an Hand Abb.
3 und 4 näher erläutert.
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Fest mit der Welle 16 ist eine in ihrer Stirnfläche mit einer zylindrischen
Ausnehmung 38 versehene Scheibe 37 verbunden. Auf das in die Ausnehmung 38 hineinragende
Ende der Welle 16 ist eine Nabe 39 mittels eines bajonettartigen Verschlusses 40,
41 aufsteckbar, an der das Ende 42 des Handhebels 3 mit geringem Schwenkbereich
in der Ebene der Abb. 3 gelenkig gelagert ist. Auf ihrer Stirnfläche trägt die Scheibe
37 eine sektorförmige Vertiefung 43, deren Bogenmaß dem Schwenkwege des Hebels 3
entspricht und in deren Bereich die Scheibe 37 mit einer Ausnehmung 44 versehen
ist, in die der Hebel 3 mit einem Stift 46 formschlüssig eingreifen kann (s. auch
Abb.4). In der Arbeitsstellung liegt der Hebel 3 mit seinem Stift 46 an einer die
Vertiefung 43 behgrenzenden Anschlagfläche 45 und in seiner Ruhestellung an dem
Kopf einer Scheibe 47 an, wobei er in der Arbeisstellung durch eine geringe Verschwenkung
gemäß Pfeil der Abb. 3 in Eingrifff mit der Scheibe 37 gebracht werden kann. Will
man den Verstellantrieb von der anderen Längsseite des Blattes aus betätigen, so
steckt man die Nabe 39 unter Benutzung des bajonettartigen Verschlusses 40, 41 auf
das ebenfalls mit einer (unter Umständen auch auswechselbaren) Scheibe 37 versehene
andere Ende der durchgehend geführten Antriebswelle 16 (Abb. 1). Eine Längsnut 48
in der Nabe 39 gestattet deren axiale Verschiebung auf dem Ende der Welle 16 in
einer erst dann erreichbaren Winkelstellung, wenn zuvor die Anschlagschraube 47
entfernt worden ist.
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Für sämtliche Teile der Vorrichtung einschließlich des Faltenbalges
3 1 werden zweckmäßig Werkstoffe gewählt, die bei Reinigung mit Desinfektionsmitteln
nicht angegriffen werden.
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Die licht dargestellte Be- und Entlüftung des Druckfliissigkeitsbehälters
10 ist in an sich bekannter Weise verschließbar gestaltet, so daß bei entsprechender
Lage des Behälters der Austritt von Druckflüssigkeit und eine dadurch verursachte
Verschmutzung vermieden wird.