DE4442302A1

DE4442302A1 - Vorrichtung zum axialen hin- und herbewegen von Reibwalzen im Farbwerk von Druckmaschinen

Info

Publication number: DE4442302A1
Application number: DE4442302A
Authority: DE
Inventors: Carsten Kelm
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1994-11-28
Filing date: 1994-11-28
Publication date: 1996-05-30
Anticipated expiration: 2014-11-29
Also published as: GB2295355B; FR2727351B1; GB2295355A; GB9521843D0; US5619922A; DE4442302B4; FR2727351A1; JP3025002U

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum axialen Hin- und Herbewegen von Reibwalzen im Farbwerk von Druckmaschinen mit einer Vorrichtung zum Einstellen der Hublänge während des Maschinenlaufs.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE 25 14 414 C3) wird zum hin- und herbewegen von Reibwalzen ein separater Antriebszylinder benutzt, der über ein Hebelsystem in Verbindung mit einem Winkelhebel über eine Schubstange Reibwalzen axial hin- und herbewegt. Der Antriebszylinder wird hierbei über einen separaten Antrieb angetrieben, wobei davon auszugehen ist, daß dieser Antrieb eine Steuerung zur Synchronisation mit der Maschinengeschwindigkeit aufweisen muß. Die in diesem Stand der Technik beschriebene Lösung beinhaltet sehr viele Lagerstellen, die insbesondere beim Umkehrpunkt der Reibwalze zu Lagespiel führen können. Dieses kann sich nachteilig auf die Einfärbung der Druckplatte auswirken. Weiterhin beinhaltet diese bekannte Lösung einen erheblichen baulichen Aufwand in Verbindung mit der Antriebsproblematik, so daß zwangsläufig entsprechend hohe Kosten entstehen. Hierbei ist davon auszugehen, daß das Koppeln von mehreren Reibwalzen im Druckmaschinenbau nicht neu ist.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache und betriebssichere Lösung zu schaffen, die permanent zur Maschinendrehzahl synchronisiert ist und durch die Möglichkeit der Fernverstellung eine optimale Maschinensteuerung ermöglicht.

Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der axiale Hub der Reibwalze über eine rechtwinklig zur Längsachse der Reibwalze verstellbare, am Maschinenseitengestell gelagerte Rolle erfolgt, die zwischen zwei parallel angeordneten Laufflächen bewegbar ist, daß die beiden Laufflächen an einer Kurbelschwinge vorgesehen sind, die um einen Drehpunkt eine Pendelbewegung ausführt und daß die Rolle vom Drehpunkt der beiden Laufflächen bis zu einem maximalen Hub der Reibwalze über ein Stellmittel verstellbar ist. Mit dieser Lösung kann auf einfache Weise der Hub der Reibwalze in kürzester Zelt auf Null zurückgestellt werden und vom Stillstand bis zu einem Maximum stufenlos verändert werden, wobei die Einstellung des axialen Hubs im Stillstand und während des Laufs der Maschine erfolgen kann.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Drehpunkt der Kurbelschwinge an einem Gehäuse vorgesehen ist, das auf dem Achszapfen der Reibwalze gelagert ist, daß die Kurbelschwinge über ein Getriebe, vorzugsweise ein Schneckengetriebe und über eine Koppelstange angetrieben wird und in eine oszillierende Bewegung versetzt wird, wobei das Getriebe in dem Gehäuse vorgesehen ist. Ein derartiger Antrieb der Kurbelschwinge ist einfach und kompakt auszuführen und weist wenige spielbehaftete Lagerstellen auf. Außerdem läßt sich jede Reibwalze unabhängig verstellen.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle in einer Führungsschiene rechtwinklig zur Längsachse der Reibwalze verstellbar ist und daß als Stellmittel ein Pneumatikzylinder vorgesehen ist, wobei der Stellweg durch Anschläge begrenzt ist, von denen ein Anschlag zur Einstellung des Hubes der Reibwalze verstellbar ist. Gemäß der Erfindung ist der verstellbare Anschlag als Gewindespindel ausgebildet, die über ein Stirnradpaar mit einem Stellmotor gekoppelt ist. Der Drucker hat hiermit die Möglichkeit, die Steuerung der Reibwalze nach den drucktechnischen Gegebenheiten z. B. vom Steuerpult aus einzustellen und muß nicht manuell z. B. mittels Handrad ein unkontrollierte Veränderung der gegebenen Einstellung vornehmen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.

Es zeigt:

Fig. 1 eine Ansicht der Vorrichtung,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung.

Die Reibwalze 1 ist mit ihrem Achszapfen 2 im Maschinenseitengestell 3 so gelagert, daß sie eine axiale Hin- und Herbewegung und eine Drehbewegung ausführen kann. Der Antrieb der Reibwalze 1 erfolgt über ein Stirnrad 4, das In ein Stirnrad 5 des Farbwerks eingreift und von diesem angetrieben wird. Hierdurch erhält die Reibwalze 1 Ihre Drehbewegung.

Auf dem Ende des Achszapfens 2 ist ein Gehäuse 6 gelagert, das sich mit der Reibwalze 1 axial hin- und herbewegt. Das Gehäuse 6 ist über eine Führungsstange 7 gegen Verdrehen gesichert. Die Führungsstange 7 bewegt sich in einer Lagerplatte 8, die über Stehbolzen 9 am Maschinenseitengestell 3 befestigt ist, axial hin und her, entsprechend dem Hub der Reibwalze 1. In dem Gehäuse ist ein Schneckengetriebe 10 vorgesehen, das einen Antrieb von dem Achszapfen 2 der Reibwalze 1 erhält. Das Schneckengetriebe 10 treibt eine Koppelstange 11 an, die wiederum eine Kurbelschwinge 12 in eine oszillierende Bewegung versetzt. Die Kurbelschwinge 12 ist ebenfalls im Gehäuse 6 derart gelagert, daß sie eine Pendelbewegung ausführen kann. Die Kurbelstange 11 ist hierbei auf einer Seite an einem Zapfen 13 gelagert, der am Schneckengetriebe 10 exzentrisch versetzt vorgesehen ist und ist auf der anderen Seite auf einem Zapfen 14 gelagert, der an einem Schwinghebel 15 befestigt ist, der wiederum die Kurbelschwinge 12 antreibt.

Die Kurbelschwinge 12 weist zwei parallel verlaufende Laufflächen 16 auf, zwischen denen eine Rolle 17 vorgesehen ist, die an einer Halterung 18 befestigt ist. Die Halterung 18 wiederum ist auf einer Führungsschiene 19 parallel zum Maschinenseltengestell 3 bzw. zu der Lagerplatte 8 verschiebbar. Die Führungsschiene 19 ist über Bolzen 20 an der Lagerplatte 8 befestigt. Die Rolle 17 Ist somit über die Halterung 18, die Führungsschiene 19 und die Lagerplatte 8 am Maschinenseitengestell 3 gelagert.

An der Halterung 18 der Rolle 17 greift die Schubstange 21 eines Stellmittels 22 an, das über ein Stützlager 23 an der Lagerplatte 8 gelagert ist. Bei dem Stellmittel 22 kann es sich z. B. um einen Pneumatikzylinder handeln, über den die Rolle 17 um den Weg a verschoben werden kann. An der Führungsschiene 19 ist ein erster Anschlag 24 vorgesehen, an dem die Halterung 18 anliegt, wenn die Rolle 17 mit dem Drehpunkt B der Kurbelschwinge 12 übereinstimmt. Ein zweiter verstellbarer Anschlag 25 ist an einem Lagerkörper 26 vorgesehen und ist als Gewindespindel 27 ausgebildet. Die Gewindespindel 27 durchdringt den Lagerkörper 26 und ist über ein Stirnradpaar 28, 29 mit einem Stellmotor 30 gekuppelt, der ebenfalls an dem Lagerkörper 26 gelagert ist (nicht dargestellt). Über den Stellmotor 30 läßt sich durch Verdrehen der Gewindespindel 27 der Anschlag 25 von der in Fig. 1 gezeigten maximalen Position soweit verändern, daß der Mittelpunkt der Rolle 17 mit dem Schwenkpunkt B übereinstimmt. Das Stellmittel 21 kann genau wie der Stellmotor 30 ferngesteuert werden, so daß eine stufenlose Veränderung der Rollenposition zwischen den beiden Endstellungen gegeben ist.

Über das Schneckengetriebe 10 wird bei Drehung der Reibwalze 1 auf die Koppelstange 11 eine Hin- und Herbewegung übertragen, die den Zapfen 14 und den Schwinghebel 15 zu einer Pendelbewegung antreibt, die sodann über eine Achse 31 auf die Kurbelschwinge 12 übertragen wird. Die Kurbelschwinge 12 führt sodann um den Drehpunkt B eine Pendelbewegung aus. Je nach Stellung der Rolle 17 im Bereich a wird die Pendelbewegung der Kurbelschwinge in eine Hin- und Herbewegung umgewandelt, nachdem sich die Rolle 17 in Achsrichtung der Reibwalze gesehen am Maschinenseitengestell 3 fest abstützt. Die Pendelbewegung der Kurbelschwinge 12 überträgt sich nunmehr auf den Drehpunkt B und somit auf das Gehäuse 6, das auf dem Achszapfen 2 der Reibwalze 1 drehbar aber nicht axial verschiebbar gelagert ist. Somit wird der Achszapfen 2 in eine Hin- und Herbewegung versetzt, wobei der Hub der jeweiligen Einstellung des Anschlags 25 entspricht. Hierbei wird bei einer Stellung der Rolle 17 in Punkt B keine Axialbewegung auf die Reibwalze 1 übertragen.

Bezugszeichenliste

1 Reibwalze
2 Achszapfen
3 Maschinenseitengestell
4 Stirnrad
5 Stirnrad
6 Gehäuse
7 Führungsstange
8 Lagerplatte
9 Stehbolzen
10 Schneckengetriebe
11 Koppelstange
12 Kurbelschwinge
13 Zapfen
14 Zapfen
15 Schwinghebel
16 Lauffläche
17 Rolle
18 Halterung
19 Führungsschiene
20 Bolzen
21 Schubstange
22 Stellmittel
23 Stützlager
24 Anschlag
25 Anschlag
26 Lagerkörper
27 Gewindespindel
28 Stirnrad
29 Stirnrad
30 Stellmotor
31 Achse

Claims

1. Vorrichtung zum axialen hin- und herbewegen von Reibwalzen im Farbwerk von Druckmaschinen mit einer Vorrichtung zum Einstellen der Hublänge während des Maschinenlaufs, dadurch gekennzeichnet,

- daß der axiale Hub der Reibwalze (1) über eine rechtwinklig zur Längsachse der Reibwalze (1) verstellbare, am Maschinenseitengestell (3) gelagerte Rolle (17) erfolgt, die zwischen zwei parallel angeordneten Laufflächen (16) bewegbar ist,
- daß die beiden Laufflächen (16) an einer Kurbelschwinge (12) vorgesehen sind, die um einen Drehpunkt (B) eine Pendelbewegung ausführen und
- daß die Rolle (17) vom Drehpunkt (B) der beiden Laufflächen (16) bis zu einem maximalen Hub der Reibwalze (1) über ein Stellmittel (22) verstellbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß der Drehpunkt der Kurbelschwinge (12) an einem Gehäuse (6) vorgesehen ist, das auf dem Achszapfen (2) der Reibwalze (1) gelagert ist,
- daß die Kurbelschwinge (12) über ein Getriebe (10), vorzugsweise ein Schneckengetriebe und über eine Koppelstange (11) angetrieben wird und in eine oszillierende Bewegung versetzt wird, wobei das Getriebe (10) in dem Gehäuse (6) vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß die Rolle (17) in einer Führungsschiene (19) rechtwinklig zur Längsachse der Reibwalze (1) verstellbar ist und
- daß als Stellmittel (22) ein Pneumatikzylinder vorgesehen ist, wobei der Stellweg durch Anschläge (24, 25) begrenzt ist, von denen ein Anschlag (25) zur Einstellung des Hubes der Reibwalze (1) verstellbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Anschlag (25) als Gewindespindel (27) ausgebildet, die über ein Stirnradpaar (28, 29) mit einem Stellmotor (30) gekoppelt ist.