DE4423132A1 - Fensterheber - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fensterheber für eine Kraft­ fahrzeugtür mit einem Antriebselement für ein Seil, das um mindestens eine obere und um mindestens eine untere Seil­ rolle geführt ist und an dem mindestens ein Mitnehmer zum Heben und Senken einer Fensterscheibe angeordnet ist.

Fensterheber der genannten Art sind in vielen, sich grund­ sätzlich auch deutlich unterscheidenden Ausführungsformen bekannt und erfüllen auch ihren Zweck in jeweils weitge­ hend zufriedenstellender Weise. Als Antriebselement weisen sie entweder eine Handkurbel oder einen Elektromotor auf und mindestens der bzw. die zum Heben und Senken der Fen­ sterscheibe unmittelbar dienenden Mitnehmer sind auf Füh­ rungsschienen geführt, wenn das Fenster gewölbt ist und der bzw. die Mitnehmer sich aufgrund dieser Wölbung längs einer Kurve bewegen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die für eine ein­ wandfreie Funktion des Fensterhebers erforderliche Zahl der jeweils benötigten Teile zu minimieren. Im wesentlichen geht es somit darum, den Fensterheber so einfach wie mög­ lich zu gestalten und hierbei insbesondere auf die Füh­ rungsschiene für den Mitnehmer zu verzichten.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß min­ destens ein Seillängen-Ausgleichsmittel vorgesehen ist.

Der an dem einen Trum des Seiles befestigte Mitnehmer be­ wegt sich beim Heben und Senken der Fensterscheibe längs einer Kurve, die durch die Wölbung der Fensterscheibe vor­ gegeben ist. Die zum Beispiel an ihrem vorderen Rand und an ihrem hinteren Rand geführte Fensterscheibe zwingt dem an ihr angreifenden Mitnehmer eine Bewegungsbahn auf, die dazu führt, daß die Seillängen je nach Stellung des Fen­ sters unterschiedlich sind, wenn der Mitnehmer nicht eben­ falls geführt ist. Es ergeben sich jeweils geringere Seil­ längen bei vollständig abgesenkter Fensterscheibe bzw. bei vollständig angehobener Fensterscheibe und eine maximale Seillänge in einer etwa mittleren Position der Fenster­ scheibe. Unmittelbar betroffen von den Seillängen-Ände­ rungen sind ferner nur diejenigen Seilstücke, die zusam­ men dasjenige Trum bilden, an dem der Mitnehmer befe­ stigt ist. Das andere Trum behält seine jeweilige Länge un­ verändert bei. Um die auftretenden Seillängen-Änderungen aufzufangen und zu eliminieren, ist erfindungsgemäß das Seillängen-Ausgleichsmittel vorgesehen.

In Weiterbildung der Erfindung ist das Seillängen-Aus­ gleichsmittel in eine Seilrolle und vorzugsweise in die zum Antrieb dienende Seilrolle integriert. Hierzu weist die Seilrolle eine sich über mehrere Gänge erstreckende Rille auf, wobei der Durchmesser der Gänge mindestens zum Teil verschieden und somit zum Ausgleich der Seillängen-Ände­ rungen gewählt ist.

Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung und der Zeichnung her­ vor.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei­ spielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher be­ schrieben. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische sowie schematische Dar­ stellung einer Kraftfahrzeugtür in Rahmenbau­ weise mit einer Fensterscheibe und einem Fen­ sterheber;

Fig. 2 in größerem Maßstab eine schematische Dar­ stellung der Fensterscheibe und des Fenster­ hebers in Richtung des Pfeiles X in Fig. 1;

Fig. 3 in nochmals größerem Maßstab eine Darstellung einer zum Seillängen-Ausgleich dienenden Seilrolle;

Fig. 4 eine prinzipielle, grafische Darstellung der Seillängenänderungen über dem Hub und

Fig. 5 eine perspektivische Darstellung wie in Fig. 1 von einem Seilfensterheber mit einem längs einer "ACHT" geführten Seil und mit zwei Mit­ nehmern.

Ein Fenster 1 für eine Kraftfahrzeugtür 2 umfaßt ein An­ triebselement 3 zum Beispiel in Gestalt eines Elektromotors und ein Seil 4, das gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Aus­ führungsbeispiel um eine dem Antriebselement 3 zugeordnete Seilrolle 5 und um eine als Umlenkrolle dienende Seilrolle 6 geführt ist. Ein Trum 7 des Seiles 4 erstreckt sich un­ mittelbar von der als Antriebsrolle dienenden Seilrolle 5 zu der als Umlenkrolle dienenden Seilrolle 6, die in Hub­ richtung des Fensterhebers 1 über der Seilrolle 5 angeord­ net bzw. gelagert ist. Ein Mitnehmer 8 für eine Fenster­ scheibe 9 ist schließlich noch an dem anderen Trum 10 des Seiles 4 befestigt und unterteilt das Trum 10 je nach Po­ sition der Fensterscheibe 9 in Seilstücke 11 bzw. 12.

Die jeweilige Länge der Seilstücke 11 bzw. 12 hängt in erster Linie von der Stellung des Mitnehmers bzw. der Fen­ sterscheibe 9 ab. Darüberhinaus ist aber auch die gemein­ same Länge der Seilstücke 11 und 12 verschieden, je nach­ dem ob sich der Mitnehmer 8 und mit ihm die Fensterschei­ be 9 in der in Fig. 2 dargestellten, mittleren Position oder in einer der beiden Endpositionen A bzw. B befinden. Zusammen sind die Seilstücke 11 und 12 in der mittleren Po­ sition gemäß Fig. 2 länger als bei völlig geschlossenem Fenster entsprechend der Position A bzw. bei völlig abge­ senkter Fensterscheibe entsprechend der Position B.

Fig. 4 zeigt ein Diagramm, aus dem die Seillänge L in Ab­ hängigkeit von der Stellung des Mitnehmers 8 zwischen den Positionen A und B prinzipiell hervorgeht. Dort ist er­ sichtlich, daß die gemeinsame Länge der beiden Seilstücke 11 und 12 in den beiden Endpositionen A und B jeweils gleich groß ist und in der mittleren Position größer ist. Bei dazwischenliegenden Stellungen ergeben sich mittlere Seillängen.

Um die beim Heben und Senken der Fensterscheibe 9 auftre­ tenden Seillängenänderungen auszugleichen, ist ein Seil­ längen-Ausgleichsmittel vorgesehen, das gemäß dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel in eine Seilrolle bzw. konkret in die als Antriebsrolle dienende Seilrolle 5 integriert ist. Die mit dem Seil 4 zusammenwirkende, wirksame Kontur 13 am Umfang 14 der Seilrolle 5 umfaßt meh­ rere Durchmesser d bis D und ist hinsichtlich der Grundform hyperboloidförmig. Hierbei weist die Seilrolle 5 eine sich über mehrere Gänge 15 erstreckende Rille 16 auf, wobei der Durchmesser d bis D der Gänge 15 mindestens zum Teil ver­ schieden ist und somit den Seillängen-Ausgleich ermöglicht. Die Gänge 15 mit größerem Durchmesser D liegen auf der Seilrolle 5 jeweils außen, während mindestens ein Gang 15 mit kleinerem Durchmesser d in der Mitte zwischen den Gängen 15 mit größerem Durchmesser D angeordnet ist. Die verschiedenen Durchmesser d bis D werden jeweils so ge­ wählt, daß der Umfang der Gänge 15 verschieden ist und dem jeweils erforderlichen Seillängenausgleich entspricht.

Bei Verwendung eines Fensterhebers 1 mit einer hyperboloid­ förmigen Seilrolle 5 ist die Fensterscheibe 9 zum Beispiel an ihren Rändern 20 und 21 in Hubrichtung ausreichend ge­ führt, wozu Rahmenteile 22 und 23 der Kraftfahrzeugtür 2 gemäß Ausführungsbeispiel dienen können. Erforderlich ist lediglich, daß eine sichere und zuverlässige Führung für die Fensterscheibe 9 vorgesehen ist, so daß auch der Mit­ nehmer 8 durch die Fensterscheibe 9 zwangsgeführt ist und nicht zu seiner Führung ein besonderes Führungselement er­ forderlich ist. Gemäß Ausführungsbeispiel greift der Mit­ nehmer 8 ferner am unteren Rand 24 der Fensterscheibe 9 an, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.

Als tragendes Bauteil der Kraftfahrzeugtür 2 dient bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ein aus mehre­ ren Rahmenteilen bestehender Rahmen 25. Das Antriebselement 3 und die ihm zugeordnete Seilrolle 5 sind an einem unteren Rahmenteil 26 des Rahmens 25 angeordnet bzw. gelagert, wo­ zu beispielsweise ein Halteblech 27 gemäß Fig. 2 dienen kann. Auch die obere Seilrolle 6 ist an einem Rahmenteil 28 angeordnet bzw. gelagert. Hierzu dient ein Halteblech 27′, das ebenfalls abgekröpft sein kann. Das Rahmenteil 28 erstreckt sich quer zu und zwischen den zur Führung der Fensterscheibe 9 dienenden Rahmenteilen 22 und 23.

Das Seil 4 wird schließlich mit genau passender Länge auf die Seilrolle 5 bzw. 6 aufgelegt, wobei dies unter Verwen­ dung einer Einlaufkerbe in einer der Seilrollen geschieht.

Ein geringfügig abgewandelter Fensterheber 1a ist in Fig. 5 dargestellt, wobei grundsätzlich gleiche Teile dieselben Bezugszahlen und zusätzlich den Buchstabenindex a aufwei­ sen.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Fensterheber 1a und dem Fensterheber 1 besteht darin, daß das Seil 4a in Form einer "ACHT" geführt ist, so daß zusätzlich zu der als Antriebsrolle dienende Seilrolle 5a drei weitere, als Um­ lenkrollen dienende Seilrollen 6a bzw. 6a′ und 6a′′ erfor­ derlich und vorgesehen sind. Die als Antriebsrolle dienen­ de Seilrolle 5a und eine als Umlenkrolle dienende Seilrolle 6a′′ liegen in Hubrichtung der Fensterscheibe 9a und glei­ ches gilt für die beiden anderen Seilrollen 6a und 6a′.

Ferner sind an den sich in Hubrichtung der Fensterscheibe 9a erstreckenden Seilstücken 11a und 12a bzw. 11a′ und 12a′ jeweils Mitnehmer 8a und 8a′ für die Fensterscheibe 9a be­ festigt. Die gemeinsamen Längen der Seilstücke 11a und 12a einerseits und 11a′ und 12a′ andererseits ändern sich beim Anheben und Absenken der Fensterscheibe 9a in gleicher Wei­ se wie bei dem Fensterheber 1 gemäß Fig. 1. Auch hier er­ folgt der Seillängen-Ausgleich mit Hilfe von mindestens einer eine angepaßte Kontur wie im Falle der Seilrolle 5 aufweisenden Seilrolle 5a.

Das Antriebselement 3a ist bei dem in Fig. 5 dargestellten Fensterheber 1a an einem oberen Rahmenteil 28a angeordnet. Zwingend notwendig ist dies jedoch nicht. Es kann auch der Seilrolle 6a′ am unteren Rahmenteil 26a zugeordnet sein.

Die Verwendung einer hyperboloidförmigen Seilrolle ist auch nicht auf Kraftfahrzeugtüren in Rahmenbauweise beschränkt.

Voraussetzung dafür, daß ein Fensterheber 1 bzw. 1a gemäß den Fig. 1 und 5 auch in einer Schalentür eingebaut wer­ den kann, ist jeweils, daß die Fensterscheibe sowohl an ihrem vorderen Rand als auch an ihrem hinteren Rand aus­ reichend geführt ist. Aufgrund der verschiedenen Ausfüh­ rungsbeispiele ist ferner ersichtlich, daß der Erfin­ dungsgedanke nicht auf eine einzige Kraftfahrzeugtür be­ schränkt ist und in mannigfacher Weise verwirklicht werden kann.

Schließlich ist die Erfindung auch nicht auf die Verwend­ dung von mindestens einer hyperboloidförmigen Seilrolle beschränkt. Es ist grundsätzlich auch denkbar, zum Seil­ längen-Ausgleich die Lage der Seilrolle während eines Hub­ vorganges in der erforderlichen Weise zu verändern oder es ist möglich, in das Seil ein elastisches Längenausgleichs­ element zu integrieren. Gemäß den in den Figuren dargestel­ lten Fensterhebern ist ganz offensichtlich nur die Verwen­ dung von einer oder mehreren hyperboloidförmigen Seilrollen günstiger als die anderen Möglichkeiten für einen Seillän­ gen-Ausgleich.

Claims (7)

1. Fensterheber für eine Kraftfahrzeugtür (2, 2a, 2b) mit einem Antriebselement (3, 3a, 3b) für ein Seil (4, 4a, 4b), das um mindestens eine obere und um mindestens eine untere Seilrolle (5, 6; 5a, 6a, 6a′, 6a′′ bzw. 5b, 6b) geführt ist und an dem mindestens ein Mitnehmer (8, 8a, 8a′ bzw. 8b) zum Heben und Senken einer Fenster­ scheibe (9, 9a, 9b) angeordnet ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mindestens ein Seillängen-Ausgleichsmit­ tel vorgesehen ist.

2. Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Seillängen-Ausgleichsmittel in mindestens eine Seilrolle (5, 5a, 5b) integriert ist.

3. Fensterheber nach einem oder mehreren der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil­ längen-Ausgleichsmittel in die zum Antrieb dienende Seilrolle (5) integriert ist.

4. Fensterheber nach einem oder mehreren der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seil­ rolle (5, 5a, 5b) hyperboloidförmig ist.

5. Fensterheber nach einem oder mehreren der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seil­ rolle (5, 5a, 5b) eine sich über mehrere Gänge (15) er­ streckende Rille (16) aufweist, wobei der Durchmesser (D, d) der Gänge (15) mindestens zum Teil verschieden ist.

6. Fensterheber nach einem oder mehreren der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fenster­ scheibe (9, 9a, 9b) randseitig geführt ist.

7. Fensterheber nach einem oder mehreren der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (4a) "ACHT"-förmig verlegt ist und daß zwei Mitnehmer (8a, 8a′) vorgesehen sind.