DE4121554C2 - Verfahren zur Herstellung von Butadien-Homopolymeren und Butadien-Styrol-Copolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Butadien-Homopolymeren und Butadien-Styrol-CopolymerenInfo
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Description
Zur Herstellung Polymerer in Kohlenwasserstoff-Lösungsmitteln mit
einem hohen Grad an Stereospezifität können einige gute bekannte
katalytische Systeme verwendet werden. Für den gleichen Zweck hat
die Verwendung von Systemen vom Ziegler-Natta-
Typ, die hauptsächlich Verbindungen der Übergangsmetalle der
Gruppen IVb bis IIIa umfassen, zur Polymerisation von Dienen mit
90 bis 99% 1,4-trans-Addition gedient (US
32 68 500 und US 55 50 158). Diese Katalysatoren haben jedoch den
Nachteil, daß sie in Kohlenwasserstoff-Polymerisationslösungsmit
teln löslich sind, und verzweigte Polymere mit sehr breiten
Molekulargewichtsverteilungen ergeben. Auf der anderen Seite
wurde die statistische Copolymerisation eines Diens und einer
vinylaromatischen Verbindung im Falle irgendeines dieser kataly
tischen Systeme nicht beschrieben.
Ein anderes Verfahren zur Polymerisation von Dienen mit einem
hohen Gehalt an 1,4-trans-Addition wurde in der US
36 29 213 beschrieben, unter Verwendung von Organolithium in
Verbindung mit einer Barium-Verbindung, aus denen Bariumstearat
und Barium-t-butoxid entstehen, und das letztere dadurch gekenn
zeichnet ist, daß es statistische Copolymere bestimmter Diene und
vinylaromatischer Verbindungen liefert. Der Gehalt an trans-
Isomerem ist in jedem der Beispiele des zitierten Dokumentes
nicht größer als 68%, und der Vinylgehalt beträgt 8 bis 13%.
Die US 3 99 25 561 beschreibt die Verwendung von
Barium-t-butoxid Hydroxid, (tBuO)x(OH)δ -xBa, in Kombination mit n-
Butylithium, um Polybutadien und Copolymere von Dienen und einer
vinylaromatischen Verbindung herzustellen. Die in den Beispielen
verwendeten Monomeren sind 1,3-Butadien und Styrol, und der
trans-Gehalt der Butadienfraktion beträgt bis zu 80%. Diese
Polymere haben jedoch eine extrem breite Molekulargewichtsver
teilung, und das Verfahren zur Herstellung von Bariumalkoxiden
ist komplex, da es die Verwendung von flüssigem Ammonium oder
Monomethylamin als Lösungsmittel erfordert.
Schließlich beschreibt die US 45 03 204 die Herstel
lung Homopolymerer von 1,3-Butadien und Copolymerer davon mit
Styrol, in denen der 1,4-trans-Additions-Gehalt hoch ist (bis zu
85-90%), mit einem niedrigen Vinyladditions-Gehalt (2-3%).
Die verwendete katalytische Zusammensetzung umfaßt (a) einen
Organoaluminium-Organomagnesium-Komplex, insbesondere Dibutyl
magnesium und Triethylaluminium, und (b) ein Barium-, Calcium-
und/oder Strontium-Salz von Alkoholen oder Alkoholen und Wasser;
das zitierte Dokument beschreibt ein kompliziertes Verfahren zur
Herstellung dieser Salze aus Bariummetall, Alkoholen und Wasser
in flüssigen Ammonium oder Monomethylamin, um den Komplex
(tBuO)x(tDecO)y(OH)δ -x-yBa zu erhalten. Diese katalytische Zusammen
setzung ist zur Herstellung von Butadien-Styrol-Copolymeren
brauchbar, da festgestellt wurde, daß Butadien reaktiver als
Styrol ist.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß ein neues kataly
tisches System auf der Basis einer organischen Verbindung von
P(III) oder P(V) der Metalle der Gruppe Barium, Strontium und
Calcium in Kombination mit einer Organomagnesium- und
Organoaluminiumverbindung zur Herstellung von Homopolymeren des
Butadiens und von Butadien-Styrol-Copolymeren verwendet werden
kann, wobei der in der katalytischen Mischung auftretende
Komplex im Vergleich mit den anderen vorher beschriebenen
Systemen sehr leicht hergestellt werden kann, und das Produkt
Homopolymere von 1,3-Butadien oder Copolymere von 1,3-Butadien
und Styrol mit 1,4-trans-Additions-Gehalten von größer 70% und
mit relativ enger Molekulargewichtsverteilung erhalten wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Verfahren
zur Herstellung von Butadien-Homopolymeren und Butadien-Styrol-
Copolymeren gemäß Patentanspruch 1.
Zweckmäßige Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind Gegenstand
der Ansprüche 2 und 3.
Die organischen Verbindungen der Erdalkalimetallsalze können
durch eine einfache Säure-Base- oder Metall-Austauschreaktion
hergestellt werden, was aufgrund der Stabilität der Mischung
sogar in Abwesenheit einer inerten Atmosphäre durchgeführt
werden kann. Dies führt zu Vorteilen im Hinblick auf die
Einfachheit des Verfahrens zur Herstellung der Erdalkalimetall-
Verbindung und im Hinblick auf ihre nachfolgende Handhabung,
was einen sehr bedeutenden Faktor in einem industriellen
Verfahren darstellt, im Vergleich zu den vorstehend
beschriebenen komplizierten Herstellungsverfahren.
Auf der anderen Seite ist die Stabilität des resultierenden
Polymeren, einschließlich seines Durchgangs durch die Endverarbeitungsphasen
ein wichtiger zusätzlicher Vorteil, der im
Vergleich zu früher beschriebenen Verfahren beobachtet wurde.
Im Gegensatz zu konventionellen Produkten, die in Gegenart von Erdalkalimetalloxiden
erhalten wurden, ist die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltene Substanz farblos, was eine hohe
Stabilität anzeigt.
Es wurde festgestellt, daß
Butadien
oder Butadien und Styrol unter inerten
Bedingungen in einem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, in dem die
Monomeren und die Polymeren löslich sind, polymerisiert werden
können, unter Verwendung einer katalytischen Zusammensetzung, die
der folgenden Kombination entspricht:
- (a) eine P(V)- oder P(III)-Verbindung der Metalle Barium, Strontium oder Calcium vom Estertyp
- (b) eine Organomagnesiumverbindung
- (c) eine Organoaluminiumverbindung
Die Organomagnesium-Verbindung (b) der vorstehend genannten
katalytischen Zusammensetzung kann durch die folgende Formel
dargestellt werden:
R¹MgR² (I)
worin R¹ und R² gleich oder verschieden sein können und aus
gewählt sind unter normalen, sekundären oder tertiären Alkyl
gruppen, Cykloalkylradikalen oder Arylradikalen, die 2 bis 20
Kohlenstoffatome enthalten, vorzugsweise Di-n-butylmagnesium, n-
Butyl-sec-butyl-magnesium, n-Butyl-octyl-magnesium, n-Butyl-
ethyl-magnesium, oder Di-n-hexyl-magnesium.
Die Organoaluminiumverbindung (c) kann durch die folgenden Formeln
dargestellt werden:
worin die Gruppen R³ bis R¹⁴ Wasserstoff oder gleiche oder ver
schiedene Radikale sein können, ausgewählt unter normalen, sekun
dären oder tertiären Alkyl-, Cykloalkyl- oder Aryl-Radikalen, die
2 bis 20 Kohlenstoffatomen enthalten, z. B. durch die folgenden
Verbindungen im Falle von Trialkylaluminium: Triethylaluminium,
Triisobutylaluminium, Trioctylaluminium; im Fall von Alkoxy- oder
Aryloxy-dialkylaluminium: 4-Methoxyphenoxydiethylaluminium oder
Phenoxydiethylaluminium; im Fall von Aluminoxanen (aluminoxanes):
Tetraisobutylaluminoxan oder Methylaluminoxan, oder im Fall von
Siloxalen (siloxals) oder Siloxalanen (siloxalanes) durch Sub
stanzen wie z. B.: Ethyl-dimethylsiloxy-diethylaluminium, Ethyl-
hydroxymethyl-siloxy-diethylaluminium (Siloxal H, Schering). Es
kann auch eine Kombination verschiedener der vorstehend genannten
Verbindungen verwendet werden.
Die Barium-, Strontium- oder Calcium-Verbindung (a) entspricht
einem Salz von einem Esterphosphat, Phosphonat oder Derivat von
Phosphonsäure, P(V), oder Phosphit, einem Derivat von phos
phoniger Säure oder einem Derivat von phosphiniger Säure, P(III),
des durch die folgenden Formeln dargestellten Typs:
worin die Verbindung vom Typ (A) ein Phosphat oder einen Phos
phonatester oder ein Phosphinsäurederivat von P(V) darstellt, und
die Verbindung vom Typ (B) einen Ester, Phosphit oder ein
Derivat von phosphiniger Säure oder ein Derivat von phosphoniger
Säure von P(III) darstellt, worin R¹⁵ bis R¹⁸ gleiche oder ver
schiedene Gruppen darstellen, abgeleitet von Alkyl-, Cykloalkyl-,
Aryl-, Phenoxy- oder Alkoxyradikalen, die mindestens 4 Kohlen
stoffatome enthalten, und Me eines der Metalle Ba, Sr oder Ca
ist, z. B. Bis-(2-
Ethylhexyl)phosphat, Dioleylphosphat, Diphenylphosphat, Bis-(p-
Nonylphenyl)phosphat, Mono-p-Nonylphenyl-2-ethylhexylphosphonat,
Mono-2-ethylhexyl-2-ethylhexylphosphonat, oder Bis-(2-Ethylhexyl)-
phosphit der vorstehend genannten Metalle.
Die Verbindungen vom Typ (a) können auf einfache Weise aus den
entsprechenden Säuren durch Austausch des Metalls mit dem Na
triumsalz der entsprechenden Säure dargestellt werden, und durch
die im Stand der Technik im Hinblick auf die Herstellung von
Salzen dieser organischen Phosphorderivate beschriebenen Verfah
ren.
Die Mischung der Komponenten in dem in der vorliegenden Erfindung
beschriebenen komplexen Initiatorsystem kann gegebenenfalls einer
vorhergehenden Alterung in Abwesenheit des Monomeren
unterworfen werden, indem man das organische Phosphorderivat
und die Barium-, Strontium- und Calcium- und Dialkylmagnesium-
und Alkylaluminium-Verbindungen 15 bis 60 Minuten lang mischt.
Außerdem können auch vorher hergestellte Kombinationen der
Organomagnesium-Verbindung (b) und Organoaluminium-Verbindung
(c), in einem geeigneten molaren Verhältnis ausgewählt, in
Kombination mit der vorstehend genannten Verbindung (a)
verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren wird in Gegenwart
eines Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels durchgeführt. Das
Lösungsmittel ist vorzugsweise ein aliphatischer oder
cycloaliphatischer Kohlenwasserstoff, wie z. B. n-Pentan, n-
Hexan, n-Heptan oder Cyclohexan. Es kann eine Mischung einer
oder mehrerer Komponenten sein, muß aber im wesentlichen frei
sein von Verunreinigungen, wie z. B. CO₂, O₂ oder Wasser, die
die aktiven Zentren der Polymerisation beeinträchtigen können.
Die Konzentration im Lösungsmittel wird so gewählt, daß die
Reaktionsmischung leicht gerührt und die darin erzeugte Wärme
leicht abgeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Herstellung von
Butadien-Homopolymeren und Butadien-Styrol-Copolymeren. Das
Verfahren wird vorzugsweise zur Herstellung statistischer
Copolymerer von 1,3-Butadien mit der gewünschten
Zusammensetzung verwendet; es kann aber auch zur Herstellung
von Blockpolymeren, wie z. B. Poly(1,3-butadien-styrol),
verwendet werden.
Die Polymerisationstemperatur liegt
zwischen 40 und 120°C. Es wurde festgestellt,
daß die Temperatur sowohl die Reaktionsrate als auch die Mikro
struktur des Polymers beeinflußt. Die Reaktion kann entweder in
einem kontinuierlichen Reaktor oder in einem diskontinuier
lichen Reaktor durchgeführt werden.
Die erhaltene Molekulargewichtsverteilung ist normaler
weise eng; der Polydispersionsindex kann unter Verwendung eines
Vernetzungsmittels, wie z. B. Divinylbenzol (DVB) am Beginn oder
Ende der Umsetzung erhöht werden.
Wenn der gewünschte Polymerisationsgrad erreicht wurde, kann die
Reaktion durch Zugabe eines bekannten reaktionsbeendenden Mit
tels, wie z. B. einem Alkohol oder Phenol oder Wasser, beendet
werden, mit nachfolgender Entfernung des Lösungsmittels und
Trocknen.
Vor der Entfernung des Lösungsmittels können zum Polymer Anti
oxidantien zugegeben werden, z. B. 2,6-Di-tert.-butyl-p-cresol
oder andere bekannte stabilisierende Zusätze. Die erfindungsgemäß
erhaltenen Polymeren haben eine hervorragende Stabilität und sind
praktisch farblos, im Gegensatz zu denen, die mit anderen Barium
systemen, wie z. B. Bariumalkoxid, erhalten werden, wo die Sub
stanzen gefärbt sind.
Die für die Polymerisation erforderliche Zeit hängt von der
Reaktionstemperatur, der Menge des Katalysators, der gewünschten
Art des Polymeren und der Anfangskonzentration von Butadien und
Styrol ab. Die Menge des Katalysators, ausgedrückt als Magnesium-
Verbindung, hängt vom Molekulargewicht des gewünschten Polymers
ab.
Die Polymerisation kann in einem verschlossenen Reaktor durchge
führt werden, der mit Heiz- und Monitor-Systemen versehen ist,
mit einem Stickstoff-, Argon- oder Neon-Zuführungssystem, und
Ventilation.
Wenn nicht anders angegeben, werden die Polymerisationsschritte in
einem verschlossenen Dreihals-Glaskolben durchgeführt,
zu welchen die Monomere, Lösungs
mittel, Katalysator und eine die Reaktion beendende Substanz
eingeführt werden können.
In allen Fällen war das Lösungsmittel Cyclohexan.
Obgleich es angegeben ist, daß jede Verbindung in der kataly
tischen Zusammensetzung getrennt zugegeben wird, wird darauf
hingewiesen, daß die 3 Verbindungen, nachdem sie in den richtigen
Verhältnissen vorgemischt wurden, zugegeben werden können.
Außerdem kann die Reihenfolge, in der die Verbindungen der
katalytischen Zusammensetzung getrennt zugegeben werden, geändert
werden, immer unter der Voraussetzung, daß der Reaktor und die
Ausgangsmaterialien frei von Verun
reinigungen sind.
Ein Stickstoffatom wurde 5 Minuten lang durch 2 Polymerisations-
Kolben mit einem Inhalt von 500 ml, die vorher mit Wasser ge
waschen und über Nacht bei 120°C getrocknet wurden, geleitet. Die
Kolben wurden dann mit einem Verschluß und einem Kronenaufsatz
verschlossen. 330 ml von vorher gereinigtem Cyclohexan wurden
über eine Injektionsnadel durch in dem Kronenaufsatz vorhandene
Öffnungen in jede Flasche eingeführt, und danach 42 g 1,3-Buta
dien (entsprechend dem Test 1) bzw. 42 g Styrol (entsprechend dem
Test 2) in den Kolben eingeführt. Die Kolben wurden in ein
Thermostatbad gegeben, das mit einem Schüttelsystem für die
Kolben ausgestattet war, bis die Temperatur 50°C erreichte,
wonach die folgenden Substanzen in der folgenden Reihenfolge
zugegeben wurden: 0,278 mmol n-Butyl-octylmagnesium (12%ige
Lösung in Heptan), gefolgt von 0,056 mmol Triethylaluminium (10%ige
Lösung in Heptan) und 0,083 mmol Bis-(2-Ethyl-hexyl)-
bariumphosphat, hergestellt aus der entsprechenden Säure, wobei
beobachtet wurde, daß das System vollständig war und das
von diesem Zeitpunkt an eine fortschreitende Erhöhung der Vis
kosität der Lösung auftrat, was anzeigt, daß Polymerisation
stattfindet.
Nach 24stündiger Umsetzung, während der die Temperatur bei dem
angegebenen Wert konstant gehalten wurde, wurde die stöchiome
trische Menge 2,6-Di-tert.-Butyl-p-cresol zugefügt, um die Reak
tion zu beenden, mit zusätzlichen 0,5 Gew.-% dieser Verbindung
(bezogen auf das Polymer) als Antioxidans. Die resultierende Lösung wurde in Isopropylalkohol
gegossen, wodurch ein Polymer ausfiel, das nachfolgend in einem
Vakuumofen bei 10-2 mm Hg und 60°C 24 Stunden lang getrocknet
wurde.
Die sich ergebende Synthesebedingungen und die Strukturparameter
sind in Tabelle 1 angegeben.
Es wurde nach dem gleichen Polymerisationsverfahren wie in
Beispiel 1 gearbeitet, aber es wurden verschiedene Verbindungen
von Erdalkalimetallen verwendet, um ihren Vorteil bei der Polyme
risation von Butadien-Styrol-Copolymeren mit hoher 1,4-trans-
Addition zu zeigen. 330 ml Cyclohexan, gefolgt von 30,3 g 1,3-
Butadien und 10,1 g Styrol wurden in drei Glaskolben eingebracht.
Nach Thermostatierung der Kolben bei der Testtemperatur von 50°C
wurden die folgenden Substanzen in der folgenden Reihenfolge
zugegeben: 0,760 mmol n-Butyl-octylmagnesium, 0,152 mmol Trie
thylaluminium und 0,228 mmol der Barium-, Strontium-, und Cal
cium-Verbindung in den Tests 3, 4 bzw. 5, wie in Tabelle II
angegeben.
Nach 24 Stunden wurde die Reaktion beendet und die Probe durch
das in Beispiel 1 angegebene Verfahren isoliert. Die Tabelle II
gibt auch die Umwandlungsraten und die mittels IR erhaltene
Mikrostruktur und Zusammensetzungsdaten an. Es ist festzustellen,
daß die höchsten Umwandlungsraten und der höchste Gehalt an 1,4-
trans-Addition mit dem Bariumsalz erhalten werden, und die
niedrigsten mit Calcium. Keines der erhaltenen Polymeren besaß
bei zersetzender Oxidation mit Wasserstoffperoxid einen Rück
stand, und dies zeigt die Abwesenheit von Blockpolystyrol,
zumindestens in Form langer Ketten an.
Nach dem gleichen Umsetzungsverfahren wie im Beispiel 1 wurden
Butadien-, Styrol-Copolymere in Glaskolben erhalten. Die verwen
deten Mengen an Monomeren, Lösungsmittelkatalysator waren jedoch
die nachfolgend beschriebenen.
320 ml von mittels Durchgang durch eine Aluminiumoxidsäule
gereinigtem Cyclohexan wurde zugegeben, gefolgt von 32,2 g 1.3-
Butadien und 8,1 g Styrol. Danach wurden 0,456 mmol n-Butyl-
octyl-Magnesium und variierende Mengen an Barium-bis-(2-ethyl
hexyl)phosphat und der Aluminium-Verbindung zugegeben, wie in den
Synthesedaten der Tabelle III angegeben.
Nach 24 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe einer stöchiome
trischen Menge an 2,6-Di-tert.-Butyl-p-cresol und
zusätzlichen 0,5 Gew.-% dieser Verbindung (bezogen auf das Polymer)
als Antioxidans beendet. Die Butadien-, Styrol-
Copolymeren wurden durch Ausfällung in Isopropylalkohol erhalten,
und die Struktur- und Zusammensetzungsparameter davon sind in
Tabelle III angegeben. Die Copolymerisation war praktisch statistisch,
wie dies aus der Tatsache folgt, das bei zersetzender
Oxidation der Proben mit Wasserstoffperoxid kein Rückstand
während der Analyse beobachtet wurde.
Der Einfluß der Temperatur auf den Polymerisationsprozeß wird in
dem folgenden Beispiel gezeigt, wodurch die beobachteten Verände
rungen in der Umwandlung und Mikrostruktur des erhaltenen Poly
mers gezeigt werden.
Die Tests wurden in einem Reaktor mit einem Inhalt von 3 l
durchgeführt, der mit Temperaturmonitor- und variablen Agita
tionssystemen ausgestattet war, und mit Mitteln zur Zuführung von
Stickstoff, Ventilation und Abführung des Polymers. Die Behand
lung der Rohmaterialien und das Verfahren zur Beschickung waren
die gleichen wie im Beispiel 1 beschrieben, d. h. 1440 ml Cyclo
hexan wurden eingebracht, gefolgt von 245,7 g 1,3-Butadien und
27,3 g Styrol. Danach wurden 1,86 mmol n-Butyl-octylmagnesium und
0,373 mmol Triethylaluminium zugefügt, gefolgt von 0,559 mmol
Bis-(2-Ethylhexyl)-bariumphosphat. Dieses Verfahren wurde in den
drei Tests bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt, wie dies
in Tabelle IV zusammen mit den Struktur- und Zusammenset
zungsparameter, die in den Polymeren erhalten wurden, angegeben
ist.
Das folgende Beispiel zeigt den Einfluß der Katalysatorkon
zentration auf die Struktur und das Molekulargewicht. Es wird
auch die Möglichkeit gezeigt, Verzweigungsmittel, wie z. B.
Divinylbenzol (DVB) zu verwenden, um die Molekulargewichtsver
teilung zu verbreitern, was bei einigen Arten von Kautschukmate
rial wünschenswert ist, um ihre Verarbeitung zu verbessern.
Die Polymerisationstests wurden in 4 Kolben wie in Beispiel 1
beschrieben durchgeführt, wobei die Kolben der gleichen Behand
lung durch das gleiche Verfahren unterworfen wurden. 330 ml
Cyclohexan, 32,2 g 1,3-Butadien und 8,1 g Styrol wurden in jeden
Kolben eingebracht, gefolgt von der Magnesium-Verbindung, der
Aluminium-Verbindung und der Barium-Verbindung, wie in den
vorhergehenden Beispielen beschrieben und in der gleichen Reihen
folge, aber in wechselnden Mengen, wie in Tabelle IV angegeben.
In Test 17 wurden, als die Umsetzung 80% Umwandlung erreichte,
0,266 mmol Divinylbenzol (DVB) als Verzweigungsmittel zugegeben
und die Temperatur auf 80°C erhöht, und danach die Reaktion
weitere 3 Stunden lang fortgesetzt. Die Tabelle zeigt auch, wie
die Konzentration des Katalysators und die Verwendung der Ver
zweigungsmittel das Molekulargewicht beeinflussen, unter anderem
durch Verbreiterung der Molekulargewichtsverteilung.
Das folgende Beispiel zeigt die Möglichkeit der Herstellung von
Polymeren mit einer verschiedenen Zusammensetzung von Monomeren,
wobei die Zusammensetzung hauptsächlich durch die Anfangskon
zentration der zwei Monomeren und durch die Umwandlung am Ende
der Umsetzung beeinflußt wird. Dafür wurden 3 Tests durchgeführt,
die nach dem gleichen Verfahren wie in den vorhergehenden Bei
spielen angegeben und unter Verwendung von Glaskolben zur Polyme
risation durchgeführt wurden. Zunächst wurden 320 ml gereinigtes
Cyclohexan in jeden Kolben gegeben, zusammen mit den Mengen an
1,3-Butadien und Styrol, wie sie in Tabelle VI angegeben sind.
Danach wurden n-Butyl-octyl-Magnesium, Triethylaluminium und
Bis(2-Ethylhexyl)-bariumphosphat in jeden Kolben in den in der
Tabelle angegebenen Mengen gegeben. Die Mischung wurde in ein
Thermostatbad bei der angegebenen Temperatur gestellt und unter
Agitation erhalten. In allen Fällen wurde die Umwandlung durch
Extraktion einer Probe zu bestimmten Zeitintervallen kontrol
liert, und wenn sie ca. 80% erreicht hatte, wurde die in der
Tabelle angegebene Menge an Divinylbenzol (DVB) zu jedem Test
zugegeben und die Temperatur auf 80°C erhöht, wonach die Umset
zung weitere 4 Stunden fortgesetzt wurde. Nach dieser Zeit wurde
die Reaktion wie in den vorhergehenden Beispielen beendet und die
trockene Probe nach dem bereits in den vorhergehenden Beispielen
beschriebenen Verfahren erhalten.
Die Tabelle VI zeigt die Zusammensetzung jeder Probe, die Mikro
struktur, Zusammensetzung und Endumsetzungsrate jedes Tests.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Butadien-
Homopolymeren und Butadien-Styrol-Copolymeren, die 5 bis 35%
Styrol enthalten, und mit Gehalten an Vinyladdition kleiner als
7,3% und 1,4-trans-Additionen größer als 70% und einem
Molekulagewicht des erhaltenen Polymers zwischen 10 000 und
500 000, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (i) in Gegenwart einer katalytischen Mischung aus
- (a) einer organischen Barium-, Strontium- oder Calciumverbindung der Formel (A) und/oder (B) worin R¹⁵ und R¹⁸ gleiche oder verschiedene Gruppen darstellen, abgeleitet von Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Phenoxy oder Alkoxyradikalen, die mindestens 4 Kohlenstoffatome enthalten, und Me Ba, Sr oder Ca ist,
- (b) einer an sich bekannten Organomagnesiumverbindung, in der die organische Gruppe eine Alkyl-, Cycloalkyl oder Arylgruppe ist mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine Mischung davon und
- (c) einer an sich bekannten Organoaluminiumverbindung oder Mischungen davon vom Typ Trialkyl- oder Triarylaluminium, Alkoxy- oder Aryloxy-di-alkylaluminium oder Aluminoxan, Siloxal oder Siloxalan, wobei die organische Gruppe 1 bis 20 Kohlenstoffatome aufweist, sowie
- (ii) unter inerten Bedingungen in Kohlenwasserstoff- Lösungsmitteln bei einer Temperatur zwischen 40° und 120°C arbeitet, wobei
- (iii) das Molverhältnis von Verbindung (a) zu Magnesiumverbindung (b) zwischen 0,1 und 2,0, und von Magnesiumverbindung (b) zu Aluminiumverbindung (c) zwischen 2 und 100 beträgt, und
- (iv) ggf. in Gegenwart eines Vernetzungsmittels.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Vernetzungsmittel Divinylbenzol (DVB) in einem
Molverhältnis DVB zu Magnesiumverbindung von 0,1 bis 3,0
einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bariumverbindung Bis-(2-ethyl-hexyl)-
bariumphosphat, die Magnesiumverbindung n-Butyl-octyl-magnesium
und die Aluminiumverbindungen Triethylaluminium ist.
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