DE4033725A1 - Verfahren und vorrichtung zum feinschleifen von ringen auf der ringaussenflaeche oder auf der ringinnenflaeche - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum feinschleifen von ringen auf der ringaussenflaeche oder auf der ringinnenflaecheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feinschleifen
von Ringen auf der Ringaußenfläche oder auf der Ring
innenfläche, insbesondere zum Feinschleifen von Wälz
lagerlaufringen, unter Zuführung einer Spülmittelmenge
als Spülflüssigkeit, wobei ein zu bearbeitender Ring in
einer Werkstückaufnahme mechanisch zentriert sowie um
seine Achse angetrieben wird, und wobei die zu bearbei
tende Ringfläche beim Schleifvorgang einer Vermessung
unterworfen wird sowie der Schleifvorgang nach Maßgabe
der Vermessung gesteuert und/oder geregelt wird. Die
Erfindung betrifft außerdem Vorrichtungen für die
Durchführung eines solchen Verfahrens. Es versteht
sich, daß die Meßwerte der Vermessung auf geeignete Art
und Weise elektrisch aufgenommen und ausgewertet werden,
wozu die modernen, insbes. elektronischen Hilfsmittel der
Meß- und Regeltechnik eine Mehrzahl von Möglichkeiten
bieten, und zwar auch rechnergestützt. Die Steuerung
der Regelung erfolgt nach Maßgabe des vorgegebenen
Werkstoffabtrages. Insbes. bei Wälzlagerringen für
hochtourige Wälzlager werden an die Genauigkeit des Werk
stoffabtrages hohe Anforderungen gestellt. Außerdem muß
sichergestellt werden, daß die Rundheit der Werkstücke bei
der Bearbeitung nicht leidet. Mechanisch zentriert bedeu
ted, daß mit Gleitschuhen und/oder sogenannten Rollen
schuhen oder auch mit einem Dreibackenfutter gearbeitet
wird. Die Zentrierung erfolgt vorsichtig. Nichtsdesto
weniger müssen wegen der mechanischen Zentrierung
in bezug auf die Rundheit leichte Verformungen in
Kauf genommen werden.
Im Rahmen von bekannten Maßnahmen, deren Analyse die Er
findung berücksichtigt, erfolgt die Vermessung mit Hilfe
von mechanischen Fühlern, die mit geringem Andruck auf
die zu bearbeitende Ringfläche aufgesetzt werden und die
z. B. mit einer feinen Diamantspitze ausgerüstet sind.
Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, daß die Spitzen
der Fühler Spuren auf der bearbeiteten Ringfläche hinter
lassen. Auch kann die unvermeidbare geringe Unrundheit,
die die zu bearbeitenden Ringe aufweisen, zu störenden
Schwingungen im Meßsystem führen.
Im Rahmen von anderen bekannten Maßnahmen, an die die Er
findung anschließt, ist die Vermessung eine berührungs
lose Vermessung. Dazu wird ein Meßluftstrom, der im freien
Strahl aus einer Düse austritt, auf die zu bearbeitende
Fläche gerichtet, so daß zwischen der Düse und der zu be
arbeitenden Fläche gleichsam ein Drosselspalt entsteht.
Veränderungen der Spaltweite dieses Drosselspaltes, die
auf unterschiedlichem Abstand der zu bearbeitenden Fläche
und der Düse beruhen, bewirken in dem Luftstrom, der über
eine Leitung der Düse zugeführt wird, Druckschwankungen,
die meßtechnisch erfaßt und in der beschriebenen Weise
ausgewertet werden. Hier ist bei hohen Anforderungen die
Meßgenauigkeit nicht ausreichend und auch hier können
störende Schwingungen nicht ausgeschlossen werden. Endlich
ist im Zusammenhang mit der Bearbeitung von ebenen
Flächen durch Feinschleifen vorgeschlagen worden, einen
Flüssigkeitsstrahl, nämlich einen Ölstrahl, gleichsam als
Fühler einzusetzen. Nicht zum Stand der Technik gehörende
Versuche, mit einem solchen Flüssigkeitsstrahl bei einem
Verfahren zum Feinschleifen von Ringen auf der Ringaußen
fläche oder Ringinnenfläche, insbes. beim Feinschleifen
von Wälzlagerlaufringen, zu arbeiten, führten wegen
mangelnder Genauigkeit nicht zum Erfolg.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Feinschleifen von Ringen auf der Ringaußenfläche oder
auf der Ringinnenfläche, insbes. zum Feinschleifen von
Wälzlagerlaufringen, anzugeben, mit dem die Vermessung
mit großer Genauigkeit und ohne Störungen durch
Schwingungen erfolgen kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß eine
berührungslose Vermessung mit zumindest zwei gleichen
Meßköpfen durchgeführt wird, aus denen Spülflüssigkeit
als hydraulisches Meßmittel aus jeweils zumindest einer
Düsenöffnung austritt, und daß das hydraulische Meßmittel
freistrahlfrei in die Spülflüssigkeitsschicht eingeführt
wird, die die zu bearbeitende Ringfläche mitnimmt und die
sich zwischen dem Meßkopf und der Ringfläche ausbildet. - Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die be
schriebenen störenden Schwingungen im Meßsystem, trotz
der einspannungsbedingten Unrundheit, nicht mehr auf
treten, wenn in der beschriebenen Weise mit einem hydrau
lischen Meßmittel gearbeitet wird und dieses in die Spül
mittelschicht eingeführt wird, die sich auf der zu be
arbeitenden Ringfläche, wie beschrieben, ausbildet. Diese
Spülmittelschicht ist besonders ausgeprägt, wenn es sich
um die feinschleifende Bearbeitung von Ringinnenflächen
handelt. Dabei vermischen sich das Spülmittel und das
Meßmittel, was jedoch im Rahmen der Erfindung nicht zu
Problemen führt, weil als Meßmittel die Spülflüssigkeit
eingesetzt ist. Das Meßmittel bewirkt eine ausreichende
Dämpfung im Meßsystem und unterdrückt dadurch störende
Schwingungen, ohne die Meßgenauigkeit zu beeinträchtigen.
Überraschenderweise wirkt sich die Unrundheit, die die
Ringe mitbringen oder die einspannungsbedingt ist, nicht
störend auf die Meßgenauigkeit aus. Es versteht sich,
daß die Leitung, mit der das Meßmittel zugeführt wird,
ausreichend starr ausgeführt sein muß, so daß im Leitungs
system Schwingungen nicht generiert werden.
Im Rahmen der Erfindung hat sich gezeigt, daß die Mes
sungen besonders genau durchgeführt werden können, wenn
die Meßköpfe meßkraftkompensierend äquidistant über den
Umfang der zu bearbeitenden Ringfläche angeordnet sind.
Zweckmäßigerweise wird mit identisch gleichen Meßköpfen
gearbeitet. Ohne Beeinträchtigung der vorsichtigen Zen
trierung und ohne andere Störungen kann bei meßkraftkom
pensierender Anordnung das Meßmittel mit einem verhält
nismäßig hohen Druck zugeführt werden, was sich meßtech
nisch positiv auswirkt. Von besonderem Vorteil ist es,
mit einer zugleich kühlwirksamen Meßmittelmenge zu arbei
ten. Auf diese Weise kann verhindert werden, daß die zu
bearbeitenden Ringe eine Ungenauigkeit wegen Wärmeverzugs
aus der Bearbeitungswärme heraus erfahren. Im allgemeinen
wird man die Meßmittelmenge und die Spülmittelmenge
dem gleichen Druckmittelsystem entnehmen und auch wieder
zuführen.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere
Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. Im
einfachsten Falle wird man mit zwei diametral gegenüber
liegenden Meßköpfen arbeiten. Eine bevorzugte Ausführungs
form der Erfindung, die sich durch besonders stabile Ver
hältnisse in dynamischer Hinsicht auszeichnet, und zwar
auch in bezug auf das Meßsystem, ist dadurch gekennzeich
net, daß mit drei über den Umfang der zu bearbeitenden
Ringfläche um 120° versetzt angeordneten Meßköpfen ge
arbeitet wird. - Die Meßwerte können von den einzelnen
Meßköpfen bzw. von den den einzelnen Meßköpfen zugeführten
Meßmittelströmen abgenommen und einzeln oder integriert
ausgewertet werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführ
licher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Schema einer Vorrichtung für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens als Ansicht in
Richtung der Achse eines zu bearbeitenden Ringes,
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand
nach Fig. 1 mit einigen konstruktiven Details und
Fig. 3 entsprechend der Fig. 1 eine andere Ausführungs
form einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung ist zum Fein
schleifen von Ringen 1 auf der Ringinnenfläche (Fig. 1 und
2) oder auf der Ringaußenfläche (Fig. 3) bestimmt.
Man erkennt zunächst eine Werkstückaufnahme 2 für die zu
bearbeitenden Ringe 1, wobei die Einspannung und Zen
trierung über mechanische Einspannelemente 3 erfolgt.
Nimmt man die Fig. 2 hinzu, so erkennt man, daß ein von
der Werkstückaufnahme 2 aufgenommener zu bearbeitender
Ring 1 z. B. über einen Treiber 4 rotierend mitgenommen
wird.
Die zu bearbeitende Ringfläche erfährt bei einem Schleif
vorgang eine berührungslose Vermessung. In den Fig. 1 und
3 erkennt man, daß dazu Meßköpfe 5 vorgesehen sind, die
in radialer Richtung in bezug auf die zu bearbeitende
Oberfläche einstellbar sind. Diese Einstellung kann in
radialer Richtung hin und wieder zurück erfolgen, was
durch Doppelpfeil angedeutet wurde. Dabei läßt sich ein
sehr feiner Spalt zwischen der zu bearbeitenden Ringfläche
und dem Meßkopf 5 einstellen. In den Fig. 1 und 3 wurde
dieser Spalt mit erheblicher Übertreibung vergrößert dar
gestellt. Die Spaltweite liegt im allgemeinen im µ-Be
reich. Die Meßköpfe 5 sind meßkraftkompensierend äqui
distant über den Umfang der zu bearbeitenden Ringfläche
verteilt. Sie besitzen jeweils zumindest eine Düsenöffnung
6, aus der ein mit dem Spülmittel übereinstimmendes hy
draulisches Meßmittel 7 austritt. Es tritt freistrahlfrei
in die Meß- und Spülmittelschicht 7 ein, die übertrieben
dick gezeichnet worden ist. Sie bildet sich zwischen der
zu bearbeitenden Ringfläche und jedem der Meßköpfe 5
aus.
In der Fig. 1 wurde angedeutet, daß die Meßköpfe 5 als
Meßschuhe ausgeführt sind, deren Meßfläche krümmungs
mäßig der zu bearbeitenden Ringfläche angepaßt ist. Die
Düsenöffnungen 6 münden, wie die Fig. 2 zeigt, in der
Meßfläche. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung haben die Düsenöffnungen
6 aller Meßköpfe 5 den gleichen Durchmesser. Sie sind
auch zur Abgabe gleicher Meßmittelmengenströme eingerich
tet. In der Fig. 3 wurde angedeutet, daß die Meßköpfe 5
auch ein in radialer Richtung verlaufendes Düsenrohr 8
aufweisen können. - Die eingangs beschriebene Verfahrens
weise läßt sich mit solchen Vorrichtungen sehr einfach
verwirklichen. Handelt es sich um die Bearbeitung von
Wälzlagerlaufringen, so können die Meßköpfe 5 durch eine
radiale Verstellung in die Laufrillen der Ringe einge
führt und in Arbeitsposition gebracht werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Feinschleifen von Ringen auf der
Ringaußenfläche oder auf der Ringinnenfläche, insbeson
dere zum Feinschleifen von Wälzlagerlaufringen, unter
Zuführung einer Spülmittelmenge als Spülflüssigkeit,
wobei ein zu bearbeitender Ring in einer Werkstück aufnahme mechanisch zentriert sowie um seine Achse angetrieben wird,
und wobei die zu bearbeitende Ringfläche beim Schleifvor gang einer Vermessung unterworfen wird sowie der Schleif vorgang nach Maßgabe der Vermessung geregelt oder ge steuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine berührungslose Vermessung mit zumindest zwei gleichen Meßköpfen durchgeführt wird, aus denen Spülflüs sigkeit als hydraulisches Meßmittel aus jeweils zumindest einer Düsenöffnung austritt, und daß das hydraulische Meßmittel freistrahlfrei in die Spülflüssigkeitsschicht eingeführt wird, die die zu bearbeitende Ringfläche mit nimmt und die sich zwischen dem Meßkopf und der Ringflä che ausbildet.
wobei ein zu bearbeitender Ring in einer Werkstück aufnahme mechanisch zentriert sowie um seine Achse angetrieben wird,
und wobei die zu bearbeitende Ringfläche beim Schleifvor gang einer Vermessung unterworfen wird sowie der Schleif vorgang nach Maßgabe der Vermessung geregelt oder ge steuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine berührungslose Vermessung mit zumindest zwei gleichen Meßköpfen durchgeführt wird, aus denen Spülflüs sigkeit als hydraulisches Meßmittel aus jeweils zumindest einer Düsenöffnung austritt, und daß das hydraulische Meßmittel freistrahlfrei in die Spülflüssigkeitsschicht eingeführt wird, die die zu bearbeitende Ringfläche mit nimmt und die sich zwischen dem Meßkopf und der Ringflä che ausbildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßköpfe meßkraftkompensierend äquidistant über den
Umfang der zu bearbeitenden Ringfläche angeordnet
werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mit einer zugleich kühlwirksamen
Meßmittelmenge gearbeitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßmittelmenge und die Spülmit
telmenge dem gleichen Druckmittelsystem entnommen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mit zwei diametral gegenüberliegenden
Meßköpfen gearbeitet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mit drei über den Umfang der zu bear
beitenden Ringfläche um 120° versetzt angeordneten
Meßköpfen gearbeitet wird.
7. Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßköpfe in radialer Richtung in bezug auf die zu be
arbeitende Oberfläche, hin und zurück, einstellbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßköpfe ein in radialer Richtung angeordnetes
Düsenrohr aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßköpfe einen Meßschuh aufweisen,
dessen Meßfläche krümmungsmäßig der zu bearbeitenden Ring
fläche angepaßt ist, und daß die Düsenöffnung in der
Meßfläche mündet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsenöffnungen aller Meßköpfe
den gleichen Durchmesser aufweisen und zur Abgabe gleicher
Meßmittelmengenströme eingerichtet sind.
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Owner name: ERNST THIELENHAUS GMBH & CO. KG, 42285 WUPPERTAL, |
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