DE9017919U1 - Meßvorrichtung für ein Verfahren zum Feinschleifen von Ringen auf der Ringaußenfläche oder auf der Ringinnenfläche - Google Patents
Meßvorrichtung für ein Verfahren zum Feinschleifen von Ringen auf der Ringaußenfläche oder auf der RinginnenflächeInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung für ein Verfahren zum Feinschleifen von Ringen auf der Ringaußenfläche oder auf der
Ringinnenfläche, insbesondere zum Feinschleifen von Wälzlagerlaufringen, unter Zuführung einer Spülmittelmenge als Spülflüssigkeit,
wobei ein zu bearbeitender Ring in einer Werkstückaufnahme mechanisch zentriert sowie um seine Achse angetrieben
wird, und wobei die zu bearbeitende Ringfläche beim Schleifvorgang einer Vermessung unterworfen wird sowie der Schleifvorgang
nach Maßgabe der Vermessung gesteuert und/oder geregelt wird.
Es versteht sich, daß die Meßwerte der Vermessung auf geeignete Art und Weise elektrisch aufgenommen und ausgewertet werden,
wozu die modernen, insbes. elektronischen Hilfsmittel der Meß- und Regeltechnik eine Mehrzahl von Möglichkeiten bieten, und
zwar auch rechnergestützt. Die Steuerung der Regelung erfolgt nach Maßgabe des vorgegebenen Werkstoffabtrages. Insbes. bei
Wälzlagerringen für hochtourige Wälzlager werden an die Genauigkeit des Werstoff abtrages hohe Anforderungen gestellt.
Außerdem muß sichergestellt werden, daß die Rundheit der Werkstücke bei der Bearbeitung nicht leidet. Mechanisch zentriert
bedeutet, daß mit Gleitschuhen und/oder sogenannten Rollenschuhen oder auch mit einem Dreibackenfutter gearbeitet wird. Die
Zentrierung erfolgt vorsichtig. Nichtsdestoweniger müssen wegen der mechanischen Zentrierung in bezug auf die Rundheit leichte
Verformungen in Kauf genommen werden.
Im Rahmen von bekannten Maßnahmen, deren Analyse die Erfindung berücksichtigt, erfolgt die Vermessung mit Hilfe von mechanischen
Fühlern, die mit geringem Andruck auf die zu bearbeitende Ringfläche aufgesetzt werden und die z. B. mit einer feinen
Diamantspitze ausgerüstet sind (DE-Z.: Maschinenmarkt, 1965, Nr. 5, S. 18 bis 22). Dabei kann nicht ausgeschlossen werden,
daß die Spitzen der Fühler Spuren auf der bearbeitenden
Ringfläche hinterlassen. Auch kann die unvermeidbare geringe Unrundheit, die die zu bearbeitenden Ringe aufweisen, zu störenden
Schwingungen im Meßsystem führen.
Im Rahmen von anderen bekannten Maßnahmen, an die die Erfindung anschließt, ist die Vermessung eine berührungslose Vermessung.
Dazu wird ein Meßluftstrom, der im freien Strahl aus einer Düse austritt, auf die zu bearbeitende Fläche gerichtet,
so daß zwischen der Düse und der zu bearbeitenden Fläche gleichsam ein Drosselspalt entsteht (DE-AS 11 76 880). Veränderungen
der Spaltweite dieses Drosselspaltes, die auf unterschiedlichem Abstand der zu bearbeitenden Fläche und der Düse
beruhen, bewirken in dem Luftstrom, der über eine Leitung der Düse zugeführt wird, Druckschwankungen, die meßtechnisch erfaßt
und in der beschriebenen Weise ausgewertet werden. Hier ist bei hohen Anforderungen die Meßgenauigkeit nicht ausreichend und
auch hier können störende Schwingungen nicht ausgeschlossen werden. Endlich ist im Zusammenhang mit der Bearbeitung von
ebenen Flächen durch Feinschleifen vorgeschlagen worden, einen Flüssigkeitsstrahl, nämlich einen Ölstrahl, gleichsam als Fühler
einzusetzen (CH 536 691). Nicht zum Stand der Technik gehörende Versuche, mit einem solchen Flüssigkeitsstrahl beim Feinschleifen
von Ringen auf der Ringaußenfläche oder Ringinnenfläche, insbes. beim Feinschleifen von Wälzlagerlaufringen, zu arbeiten, führten
wegen mangelnder Genauigkeit nicht zum Erfolg.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßvorrichtung für ein Verfahren zum Feinschleifen von Ringen auf der Ringaußenfläche
oder auf der Ringinnenfläche, insbes. zum Feinschleifen von Wälzlagerlaufringen, anzugeben, mit der die Vermessung
mit großer Genauigkeit und ohne Störungen durch Schwingungen erfolgen kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß für eine berührungslose Vermessung zumindest zwei gleiche Meßköpfe, aus
denen Spülflüssigkeit als hydraulisches Meßmittel aus jeweils zumindest einer Düsenöffnung austritt und freistrahlfrei in die
Spülflüssigkeitsschicht eintritt, die die zu bearbeitende Ringfläche mitnimmt und die sich zwischen dem Meßkopf und der Ringfläche
ausbildet. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die beschriebenen störenden Schwingungen im Meßsystem, trotz der
einspannungsbedingten Unrundheit, nicht mehr auftreten, wenn in der beschriebenen Weise mit einem hydraulischen Meßmittel gearbeitet
wird und dieses in die Spülmittelschicht eingeführt wird, die sich auf der zu bearbeitenden Ringfläche, wie beschrieben, ausbildet.
Diese Spülmittelschicht ist besonders ausgeprägt, wenn es sich um die feinschleifende Bearbeitung von Ringinnenflächen handelt.
Dabei vermischen sich das Spülmittel und das Meßmittel, was jedoch im Rahmen der Erfindung nicht zu Problemen führt, weil als
Meßmittel die Spülflüssigkeit eingesetzt ist. Das Meßmittel bewirkt eine ausreichende Dämpfung im Meßsystem und unterdrückt dadurch
störende Schwingungen, ohne die Meßgenauigkeit zu beeinträchtigen. Überraschenderweise wirkt sich die Unrundheit, die die
Ringe mitbringen oder die einspannungsbedingt ist, nicht störend auf die Meßgenauigkeit aus. Es versteht sich, daß die Leitung,
mit der das Meßmittel zugeführt wird, ausreichend starr ausgeführt sein muß, so daß im Leitungssystem Schwingungen nicht generiert
werden.
Im Rahmen der Erfindung hat sich gezeigt, daß die Messungen besonders genau durchgeführt werden können, wenn die Meßköpfe
meßkraftkompensierend äquidistant über den Umfang der zu bearbeitenden Ringfläche angeordnet sind. Zweckmäßigerweise wird mit
identisch gleichen Meßköpfen gearbeitet. Ohne Beeinträchtigung der vorsichtigen Zentrierung und ohne andere Störungen kann bei
meßkraftkompensierender Anordnung das Meßmittel mit einem verhältnismäßig
hohen Druck zugeführt werden, was sich meßtechnisch
positiv auswirkt. Von besonderem Vorteil ist es,
mit einer zugleich kühlwirksamen Meßmittelmenge zu arbeiten. Auf diese Weise kann verhindert werden, daß die zu bearbeitenden
Ringe eine Ungenauigkeit wegen Wärmeverzugs aus der Bearbeitungswärme heraus erfahren. Im allgemeinen wird man die
Meßmittelmenge und die Spülmittelmenge dem gleichen Druckmittelsystem entnehmen und auch wieder zuführen.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten
der weiteren Ausbildung und Gestaltung. Im einfachsten Falle wird man zwei diametral gegenüberliegende Meßköpfe anordnen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die sich durch besonders stabile Verhältnisse in dynamischer Hinsicht auszeichnet,
und zwar auch in bezug auf das Meßsystem, ist dadurch gekennzeichnet, daß drei über den Umfang der zu bearbeitenden
Ringfläche um 120° versetzt angeordnete Meßköpfe vorgesehen sind. - Die Meßwerte können von den den einzelnen Meßköpfen
zugeführten Meßmittelströmen abgenommen und einzeln oder integriert ausgewertet werden.
j 20 Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Schema einer erfindungsgemäßen Meßvorrichtung als Ansicht in Richtung der Achse eines zu bearbeitenden
Ringes,
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach
Fig. 1 mit einigen konstruktiven Details und
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Fig. 3 entsprechend der Fig. 1 eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung ist zum Feinschleifen von Ringen 1 auf der Ringinnenfläche (Fig. 1 und 2) oder
auf der Ringaußenfläche (Fig. 3) bestimmt.
Man erkennt zunächst eine Werkstückaufnahme 2 für die zu bearbeitenden
Ringe 1, wobei die Einspannung und Zentrierung über mechanische Einspannelemente 3 erfolgt. Nimmt man die Fig. 2
hinzu, so erkennt man, daß ein von der Werkstückaufnahme 2 aufgenommener zu bearbeitender Ring 1 z. B. über einen Treiber
4 rotierend mitgenommen wird.
Die zu bearbeitende Ringfläche erfährt bei einem Schleifvorgang eine berührungslose Vermessung. In den Fig. 1 und 3 erkennt
man, daß dazu Meßköpfe 5 vorgesehen sind, die in radialer Richtung in bezug auf die zu bearbeitende Oberfläche einstellbar
sind. Diese Einstellung kann in radialer Richtung hin und wieder zurück erfolgen, was durch Doppelpfeil angedeutet wurde. Dabei
läßt sich ein sehr feiner Spalt zwischen der zu bearbeitenden Ringfläche und dem Meßkopf 5 einstellen. In den Fig. 1 und 3
wurde dieser Spalt mit erheblicher Übertreibung vergrößert dargestellt. Die Spaltweite liegt im allgemeinen im &mgr;-Bereich. Die
Meßköpfe 5 sind meßkraftkompensierend äquidistant über den Umfang der zu bearbeitenden Ringfläche verteilt. Sie besitzen
jeweils zumindest eine Düsenöffnung 6, aus der ein mit dem Spülmittel übereinstimmendes hydraulisches Meßmittel 7 austritt.
Es tritt freistrahlfrei in die Meß- und Spülmittelschicht 7 ein, die übertrieben dick gezeichnet worden ist. Sie bildet sich zwischen
der zu bearbeitenden Ringfläche und jedem der Meßköpfe
5 aus.
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In der Fig. 1 wurde angedeutet, daß die Meßköpfe 5 als Meßschuhe ausgeführt sind, deren Meßfläche krümmungsmäßig der
zu bearbeitenden Ringfläche angepaßt ist. Die Düsenöffnungen
6 münden, wie die Fig. 2 zeigt, in der Meßfläche. Im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Er-
findung haben die Düsenöffnungen 6 aller Meßköpfe 5 den gleichen
Durchmesser. Sie sind auch zur Abgabe gleicher Meßmittelmengenströme
eingerichtet. In der Fig. 3 wurde angedeutet, daß die Meßköpfe 5 auch ein in radialer Richtung verlaufendes Düsenrohr
8 aufweisen können. - Handelt es sich um die Bearbeitung von Wälzlagerlaufringen, so können die Meßköpfe 5 durch eine
radiale Verstellung in die Laufrillen der Ringe eingeführt und in Arbeitsposition gebracht werden.
Claims (9)
1. Meßvorrichtung für ein Verfahren zum Feinschleifen von Ringen auf der Ringaußenfläche oder auf der Ringinnenfläche, insbesondere
zum Feinschleifen von Wälzlagerlaufringen, unter Zuführung einer Spülmittelmenge als Spülflüssigkeit, wobei ein zu bearbeitender
Ring in einer Werkstückaufnahme mechanisch zentriert sowie um seine Achse angetrieben wird, und wobei die zu bearbeitende
Ringfläche beim Schleifvorgang einer Vermessung unterworfen wird sowie der Schleifvorgang nach Maßgabe der Vermessung
geregelt oder gesteuert wird, dadurch gek e nnzeichnet, daß zumindest zwei gleiche Meßköpfe
für eine berührungslose Vermessung angeordnet sind, aus denen Spülflüssigkeit als hydraulisches Meßmittel aus jeweils zumindest
einer Düsenöffnung austritt und freistrahlfrei in die Spülflüssigkeitsschicht eintritt, die die zu bearbeitende Ringfläche mitnimmt
und die sich zwischen dem Meßkopf und der Ringfläche ausbildet.
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe meßkraftkompensierend äquidistant über den
Umfang der zu bearbeitenden Ringfläche angeordnet sind.
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3. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zugleich kühlwirksame Meßmittelmenge
zuführbar ist.
4. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei diametral gegenüberliegende Meßköpfe
zugeordnet sind.
5. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß drei über den Umfang der zu bearbeitenden
Ringfläche um 120° versetzt zugeordnet sind.
Andrejewski, Honke & Lettner, Patentanwälte in Efsen
6. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe in radialer Richung in bezug
auf die zu bearbeitende Oberfläche, hin und zurück, einstellbar sind.
7. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe ein in radialer Richtung angeordnetes
Düsenrohr aufweisen.
8. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe einen Meßschuh aufweisen,
dessen Meßfläche krümmungsmäßig der zu bearbeitenden Ringfläche angepaßt ist, und daß die Düsenöffnung in der Meßfläche
mündet.
9. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenöffnungen aller Meßköpfe den
gleichen Durchmesser aufweisen und zur Abgabe gleicher Meßmittelmengenströme
eingerichtet sind.
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