DE4031323C2 - Vorrichtung zum Abtrennen von Einzelstücken von einem Massestrang - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtrennen von Einzelstücken von einem Massestrang einer plastisch verformbaren Bonbonmasse, der mit konstanter Geschwindigkeit gefördert wird, bestehend aus einer Einrichtung zum Abtrennen der Einzelstücke und einem mit Halteelementen bestückten Übernahmerad zum Übernehmen der abgetrennten Einzelstücke.

Es sind bereits Vorrichtungen dieser Art bekannt. So ist in der DD-PS 2 06 067 eine derartige Vorrichtung beschrieben, wobei im Bereich der Schnittstelle auf beiden Seiten des Massestranges jeweils eine während des Schnittvorganges in Förderrichtung des Massestranges angetriebene Abstreiftrommel gelagert ist, die auf der einen Seite offen ausgebildet, mit ihrer äußeren Mantelfläche an dem Massestrang anliegt und wenigstens eine querverlaufende schlitzförmige Durchbrechung für das Schneidmesser aufweist, welches am freien Ende einer Koppel angebracht ist. Die Schneidmesser bewegen sich gegenläufig durch die Durchbrechungen der Abstreiftrommeln und durch den bewegten Massestrang, bis diese sich in der Mitte treffend leicht überlappen. Nachteilig dabei ist, daß zwischen der kontinuierlichen Transportbewegung des Stranges und den eintauchenden Messern eine Geschwindigkeitsdifferenz vorhanden ist. Diese Geschwindigkeitsdifferenz führt dazu, daß das abzutrennende Stück gezerrt oder gestaucht wird und damit keine ebene Schnittfläche und keine exakte geometrische Form der abgetrennten Einzelstücke erreicht wird, was sich negativ auf die Folgearbeitstechnik, wie zum Beispiel Falteinschlag oder Stangenpackung auswirkt. Weiterhin ist durch die DE-OS 32 16 770 eine Lösung bekanntgeworden, wobei der Massestrang ebenfalls kontinuierlich transportiert wird und durch ein rotierendes Messer davon Einzelstücke abgeschnitten werden. Das Messer hat zwei Segmente, die den Schnitt vornehmen und gleichzeitig eine Transportaufgabe erfüllen. Die Aussparungen zwischen den Segmenten des Messers gestatten den Vorschub des Massestranges bis der Schnitt erfolgt. Nachteilig an dieser Lösung ist, daß durch das ortsfeste rotierende Messer ein sauberer und annähernd rechtwinkliger Schnitt nur bei einer geringen Transportgeschwindigkeit des Massestranges erreicht wird. Das bedingt, daß nur kurze Einzelstücke (Bonbonlängen) abgeschnitten werden können, wodurch das Einsatzgebiet derartiger Vorrichtungen sehr begrenzt ist. Schließlich ist in der DD-PS 2 58 173 noch eine Lösung zum Abschneiden von Einzelstücken von einem Strang plastisch verformbarer Bonbonmasse beschrieben, wobei schräg zur Strangtransportrinne eine rotierende Messerträgerscheibe mit schwenkbar gelagerten Messerträgern angeordnet ist und an den Messerträgern Schneidmesser befestigt sind. Durch die schräge Anordnung der Messerträgerscheibe zur Strangtransportrinne und der während des Schnittes erfolgenden Schwenkbewegung der Schneidmesser in Strangtransportrichtung durch Zusammenwirken der an den Messerträgern befestigten Hebelarme mit Kurvenrollen, welche mit der Kurvenbahn der feststehenden Nutkurve im Eingriff stehen, werden die Einzelstücke vom Massestrang abgeschnitten. Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß durch die hohe Geschwindigkeit, in welcher der Schnitt erfolgt, Teilchen von der Bonbonmasse absplittern, damit keine exakte geometrische Form an den Schnittflächen erreicht wird und die Standzeit der Schneidmesser sehr gering ist.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei hoher Leistung die Qualität der Schnittflächen bei einer exakten geometrischen Form zu verbessern, Masseverluste durch den Schneidvorgang zu vermeiden und die Standzeit der Messer zu erhöhen. Insbesondere soll erreicht werden, ohne Leistungsverlust der Vorrichtung die Schnittgeschwindigkeit beim Abtrennen der Einzelstücke vom Massestrang zu senken.

Nach der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß jedem Halteelementenpaar in Drehrichtung des Übernahmerades ein Schneidmesser nachgeordnet ist, dessen Messerträger über eine Koppel schwenkbar mit einem Halteelement verbunden ist und getriebeseitig einen Bolzen aufweist, der mit einem Hebel in Verbindung steht, welcher auf einer im Getriebegehäuse schwenkbar angetriebenen Welle befestigt ist, wobei das Getriebe zur Steuerung der Schneidmesser koaxial zum Getriebe zur Steuerung der Halteelemente gelagert ist.

Dadurch ist es möglich, eine hohe Qualität der Schnittfläche zu erreichen, Masseverluste beim Schneidvorgang zu vermeiden und durch die geringere Schnittgeschwindigkeit die Standzeit der Schneidmesser zu erhöhen.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 2 einen Schnitt A-A der Fig. 1.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus dem Übernahmerad 1, welches drehbar auf der Achse 2 gelagert ist und an dessen Umfang in bekannter Weise mehrere äußere Halteelemente 3 und innere Halteelemente 4 angeordnet sind. Jedem Halteelementenpaar 3; 4 ist ein Schneidmesser 5 zugeordnet, dessen Messerträger 6 über eine Koppel 7 mit dem inneren Halteelement 4 verbunden ist. Am Messerträger 6 befindet sich getriebeseitig der Bolzen 8, der über den Hebel 9 mit der im Getriebegehäuse 10 schwenkbar gelagerten Welle 11 verbunden ist. Auf der Welle 11 sind die Kurvenhebel 12 und 13 befestigt, deren Kurvenrollen 14; 15 mit den Kurvenbahnen der feststehenden Steuerkurven 16; 17 in Wirkverbindung stehen.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Durch Drehung des Übernahmerades 1 um die Achse 2 in Richtung des Strangvorschubes des Massestranges M, führen die äußeren Halteelemente 3 und die inneren Halteelemente 4 die Relativbewegungen und die äußeren Halteelemente 3 zusätzlich die Öffnungs- und Schließbewegungen aus. Diese Bewegungen der Halteelemente 3 und 4 werden durch ein bekanntes, nicht mit dargestelltes Getriebe erzeugt. Durch Verbindung des Messerträgers 6 über die Koppel 7 mit dem inneren Halteelement 4 erhalten die Messerträger 6 und damit die Schneidmesser 5 ihre Relativbewegungen. Die Schneidbewegung der Schneidmesser 5 wird durch das im Getriebegehäuse 10 angeordnete Getriebe erreicht. Dabei laufen bei Drehung des Übernahmerades 1 die an den Kurvenhebeln 12 und 13 befestigten Kurvenrollen 14 und 15 die Kurvenbahnen der Steuerkurven 16 und 17 ab und übertragen die Schwenkbewegungen der Welle 11 über den Hebel 9 und den Bolzen 8 auf den Messerträger 6 und geben so den Schneidmessern 5 eine auf- und abgehende Bewegung, welche durch die Koppel 7 parallel zu den Halteelementen 3; 4 verläuft. Gelangen durch Drehung des Übernahmerades 1 die geöffneten Halteelemente 3; 4 in den Übergabebereich Ü, erhalten sie in bekannter Weise ihre Relativbewegung entgegen der Drehrichtung des Übernahmerades 1. Während dieser Relativbewegung schließen sich die äußeren Halteelemente 3 und klemmen so den sich kontinuierlich bewegenden Massestrang M fest. Gleichzeitig erfolgt die senkrechte Bewegung der Schneidmesser 5 durch den Massestrang M bis auf die Strangauflage S und schneiden so den Bonbon B vom Massestrang M ab, wobei die Strangauflage im Schnittbereich fest oder beweglich sein kann.

Nach erfolgtem Schnitt und dem Weitertransport der Bonbons B durch Weiterdrehung des Übernahmerades 1 zur nicht mit dargestellten Abgabestelle, gehen die Schneidmesser 5 in ihre Ausgangsstellung zurück. Die weiteren Vorgänge wiederholen sich in gleicher Weise.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Abtrennen von Einzelstücken von einem Massestrang einer plastisch verformbaren Bonbonmasse, der mit konstanter Geschwindigkeit gefördert wird, bestehend aus einer Einrichtung zum Abtrennen der Einzelstücke und einem mit Halteelementen bestückten Übernahmerad zum Übernehmen der abgetrennten Einzelstücke, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Halteelementenpaar (3; 4) in Drehrichtung des Übernahmerades (1) ein Schneidmesser (5) nachgeordnet ist, dessen Messerträger (6) über eine Koppel (7) schwenkbar mit einem Halteelement (3; 4) verbunden ist und getriebeseitig einen Bolzen (8) aufweist, der mit einem Hebel (9) in Verbindung steht, welcher auf einer im Getriebegehäuse (10) schwenkbar angetriebenen Welle (11) befestigt ist, wobei das Getriebe zur Steuerung der Schneidmesser (5) koaxial zum Getriebe zur Steuerung der Halteelemente (3; 4) gelagert ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Messerträger (6) über eine Koppel (7) schwenkbar mit dem inneren Halteelement (4) verbunden ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Welle (11) im Getriebegehäuse (10) die Kurvenhebel (12; 13) mit den Kurvenrollen (14; 15) angeordnet sind, die auf den Kurvenbahnen der feststehenden Steuerkurven (16; 17) aufliegen.