Die Erfindung betrifft ein Kehrfahrzeug mit einem dreh
bar gelagerten und mit der Straßenoberfläche in Berüh
rung bringbaren Tellerbesen zur Reinigung der Straßen
oberfläche, welcher vertikal verstellbar und um zwei im
wesentlichen horizontal und quer zueinander verlaufende
Achsen verschwenkbar angeordnet ist, von denen die erste
Achse im wesentlichen quer und die zweite Achse im we
sentlichen längs zur Fahrtrichtung verläuft, wobei zur
Begrenzung der Neigung des Tellerbesens Anschläge vor
gesehen sind.
Aus der EP 0 021 784 B1 ist bereits ein solches
Kehrfahrzeug bekannt, bei welchem ein Tellerbesen um
zwei im wesentlichen horizontal und quer zueinander ver
laufende Achsen X, Y verschwenkbar angeordnet ist, von
denen die erste Achse X im wesentlichen quer und die
zweite Achse Y im wesentlichen längs zur Fahrtrichtung
verläuft. Zur Begrenzung der Neigungswinkel sind
Anschläge vorgesehen. Außerdem spannt eine Zugfeder den
Tellerbesen in eine waagerechte Stellung federnd vor, in
der die Rotationsachse Z des Tellerbesens im wesentli
chen vertikal verläuft.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die bekannte Anord
nung eines Tellerbesens derart zu verbessern, daß eine
wirksamere Reinigung der Straßenoberfläche entlang eines
Rinnsteins auch bei Kurvenfahrt des Kehrfahrzeugs erzielt
wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Kehr
fahrzeug
mit den im Anspruch 1 ange
gebenen Merkmalen gelöst.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Maßnahmen bleibt der
Tellerbesen stets in einer geneigten Stellung, in der um
die erste Achse in Fahrtrichtung zur Straßenoberfläche
und um die zweite Achse zu einem Rinnstein
verschwenkt ist.
Der Tellerbesen berührt demnach die Straßenoberfläche
nicht mit seiner gesamten Unterseite, sondern liegt auf
dieser nur mit einem nierenförmigen Flächenabschnitt
auf, der den Arbeitsbereich des Tellerbesens bildet.
Dadurch läßt sich der Anpreßdruck des Tellerbesens auf
die Straßenoberfläche im Arbeitsbereich erhöhen, ohne
daß eine größere Anpreßkraft von der Haltevorrichtung
des Tellerbesens erzeugt werden muß. Damit der Tellerbe
sen in der zuvor beschriebenen geneigten Stellung ver
bleibt, ist er entsprechend federnd vorgespannt. Dadurch
wird mit Hilfe der Erfindung eine gezielte Positionie
rung des nierenförmigen Arbeitsbereiches des Tellerbe
sens bewirkt, wodurch eine besonders effektive Reinigung
der Straßenoberfläche entlang eines Rinnsteins auch bei
Kurvenfahrt des Kehrfahrzeugs möglich ist.
Gemäß der Erfindung
ist der Tellerbesen in die zuvor beschriebene
geneigte Stellung bis zu den Anschlägen derart federnd
vorgespannt, daß bei vertikaler Verstellung infolge
von Bodenunebenheiten auf der Straßenoberfläche die Nei
gungswinkel im wesentlichen erhalten bleiben, wenn der
Tellerbesen die Straßenoberfläche berührt. Die Neigung
des Tellerbesens und somit die Position eines nierenför
migen Arbeitsbereiches, mit dem der Tellerbesen auf der
Straßenoberfläche aufliegt, ändert sich also mit Hilfe
der vorgenannten erfindungsgemäßen Maßnahme nicht, wenn
der Tellerbesen den Bodenunebenheiten folgt und sich da
durch seine vertikale Höhe ändert. Somit ist gewährlei
stet, daß der Tellerbesen unabhängig vom Einfluß der
Bodenunebenheiten in der gewünschten Arbeitsstellung
verbleibt und stets Kontakt mit der zu reinigenden Stra
ßenoberfläche hält, wobei der nierenförmige Arbeitsbe
reich des Tellerbesens durch die federnde Vorspannung
des Tellerbesens in die zuvor beschriebene geneigte
Stellung gezielt positionierbar ist. Auf diese Weise ist eine
effektive Reinigung der Straßenoberfläche möglich.
Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
So kann der Tellerbesen beispielsweise über eine vorgespannte Gummitorsions
buchse gehaltert sein. Die Verwendung einer vorgespannten Gummi
torsionsbuchse stellt eine einfache und preiswerte, jedoch sehr
effektive Maßnahme dar, den Tellerbesen in die geneigte Lage zu
bringen.
Zur vertikalen Verstellung ist der Tellerbesen am Kehrfahrzeug vorzugs
weise über eine Teleskopvorrichtung gehaltert, die ein im wesentlichen
vertikal angeordnetes Außenrohr und ein darin aus- und einfahr
bar gelagertes Innenrohr aufweist, wobei das Innenrohr über Rol
len am Außenrohr geführt ist. Dies ergibt eine besonders ein
fache Konstruktion, wobei die Rollen zwischen dem Innen- und dem
Außenrohr für eine reibungsarme und somit leichte Auf- und Abbe
wegung sorgen.
Um die Freiheitsgrade des Tellerbesens auf das notwendige Maß zu
beschränken, sollte das Innenrohr drehfest gegenüber dem Außen
rohr angeordnet sein. Diese Maßnahme läßt sich in besonders ein
facher Weise dadurch realisieren, daß an der Innenwandung des
Außenrohres mindestens eine sich in dessen Längsrichtung er
streckende Führungsschiene mit zwei winklig an die Innenwandung
des Außenrohres angrenzenden Seitenflächen angebracht ist und
daß die Rollen auf der Außenfläche des Innenrohres gelagert sind
und auf den Seitenflächen der Führungsschiene laufen. Somit
können die ohnehin vorhandenen Rollen neben ihrer eigentlichen
Funktion einer reibungsarmen Auf- und Abbewegung des Tellerbe
sens auch gleichzeitig zur drehfesten Abstützung des Innenrohres
am Außenrohr verwendet werden. Hierzu sind außer der zusätzlich
an der Innenwandung des Außenrohres anzubringenden Führungs
schiene keine weiteren Bauteile erforderlich.
Um zu verhindern, daß zwischen dem Innen- und dem Außenrohr
Schmutz eindringt, ist zwischen diesen beiden Rohren ein
elastischer Faltenbalg zur Abdichtung der Teleskopvorrichtung
vorgesehen.
Im folgenden werden verschiedene Ausführungen der Erfindung an
hand der beiliegenden Figuren näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Kehrfahrzeuges mit den daran ge
halterten Kehraggregaten;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Bodengruppe des Kehrfahrzeuges
mit den daran gehalterten Kehraggregaten in Richtung
der Straßenoberfläche;
Fig. 3 eine Teleskopanordnung mit daran angehängtem Tellerbe
sen in teilweiser Längsschnittdarstellung;
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Teleskopanordnung entlang
der Linie IV-IV in Fig. 3 und
Fig. 5 bis 7 eine Seitenansicht des Tellerbesens in
verschiedenen Stellungen.
In Fig. 1 ist ein Kehrfahrzeug in seiner Gesamtansicht darge
stellt. Das dargestellte Kehrfahrzeug besitzt einen Wechselauf
bau 1, an dessen Unterseite ein quer zur Fahrtrichtung verlaufen
der Träger 2 angeordnet ist. Am Träger 2 ist ein Lagerzapfen 3
vertikal verschiebbar befestigt. Auf diesem Lagerzapfen 3 sind
Hülsen 4 und 5 drehbar gelagert. An den Hülsen 4 und 5 sind über
Trag- und Schwenkarme Kehraggregate 6, 7 befestigt. Dabei ist an
der Hülse 4 ein Aufnahmemundstück 6 und an der Hülse 5 ein Tel
lerbesen 7 gehaltert.
Somit sind sowohl das Aufnahmemundstück 6 als auch der Tellerbe
sen 7 zentral am Lagerzapfen 3 gehaltert. Da der Träger 2 Be
standteil des auf dem Fahrgestell aufgebauten Wechselaufbaus 1
ist, entsteht eine vollkommene Unabhängigkeit von den verschiede
nen, in der Höhe sehr stark differierenden Serien-Lkw-Fahrgestel
len, welche üblicherweise auch für Kehrfahrzeuge verwendet wer
den. Der Hauptrahmen des Fahrgestelles muß somit beispielsweise
nicht mehr angebohrt werden, und die Anpaßarbeiten wie z. B. Ver
legen von Luftbehältern, Ventilen usw. entfallen ebenfalls.
Aufgrund der vertikal verschiebbaren Anordnung des Lagerzapfens
3 am Träger 2 können auch bei in der Höhe unterschiedlichen Fahr
gestellen die Kehraggregate 6, 7 immer im gleichen Abstand zur
Straßenoberfläche ausgerichtet werden.
Da der Lagerzapfen 3 für die Kehraggregate 6, 7 lediglich eine
einzige gemeinsame Befestigungsstelle am Wechselaufbau bildet,
können die Kehraggregate 6, 7 bei dem dargestellten Kehrfahrzeug
mit Wechselaufbau 1 einfach und schnell an- und abgebaut werden.
Hierzu braucht nämlich nur der zentrale Lagerzapfen 3 komplett
mit den daran hängenden Kehraggregaten 6, 7 gewechselt zu wer
den.
Fig. 2 zeigt eine schematische Draufsicht auf die Bodengruppe
des in Fig. 1 dargestellten Kehrfahrzeuges in Richtung der
Straßenoberfläche. Zusätzlich zu den am Lagerzapfen 3 gehalter
ten Kehraggregaten 6, 7 (Aufnahmemundstück 6 und Tellerbesen 7)
ist noch eine Kehrwalze 8 an einem weiteren Gelenkpunkt 15 ange
bracht. Die Kehrwalze 8 ist dabei im wesentlichen in Horizontal
richtung verschwenkbar.
Der Tellerbesen 7 und die Kehrwalze 8 sind mit flexiblen Borsten
bestückt und haben die Aufgabe, den Straßenschmutz von der
Straßenoberfläche zu lösen und ihn dabei gleichzeitig in den Be
reich zu fördern, der nachfolgend von dem Aufnahmemundstück 6 be
fahren wird. Hierzu dreht sich der Tellerbesen 7 um eine quer
zur Straßenoberfläche verlaufende Achse, wobei er in seiner
Arbeitsstellung zur Straßenoberfläche hin geneigt (vgl. Fig. 1)
und nur mit einem Abschnitt auf der Straßenoberfläche aufliegt.
Da die Borsten auf dem Tellerbesen 7 kreisringförmig angeordnet
sind, berühren die Borsten des Tellerbesens 7 die Straßenoberflä
che entlang einer nierenförmigen Fläche. Diese nierenförmige Flä
che ist in Fig. 2 schraffiert dargestellt und bildet den Arbeits
bereich des Tellerbesens 7. Wie aus Fig. 1 erkennbar ist, ist
der Tellerbesen 7 über einen Schwenkarm 16 am Lagerzapfen 3 ge
haltert und wird mittels einer nicht dargestellten Schwenkvor
richtung in horizontaler Richtung verschwenkt, wie Fig. 2 in
skizzierter Form zeigt.
Wie bereits anhand von Fig. 1 beschrieben wurde, ist das Aufnah
memundstück 6 am Lagerzapfen 3 drehbar gelagert. Wie Fig. 1 fer
ner erkennen läßt, besitzt das Aufnahmemundstück 6 Laufräder 43,
welche, in Fahrtrichtung betrachtet, hinter dem Lagerzapfen 3 an
geordnet sind und das Aufnahmemundstück 6 gegen die Straßenober
fläche abstützen. Somit wird das Aufnahmemundstück 6 vom Lager
zapfen 3 - ähnlich wie ein Einachsanhänger - gezogen und läuft
bei Geradeausfahrt des Kehrfahrzeuges geradlinig und bei Kurven
fahrt in dem entsprechenden Kurvenbogen nach.
Im Gegensatz zum Tellerbesen 7 rotiert die Kehrwalze 8 um eine
im wesentlichen horizontal verlaufende Achse. Sie ist sphärisch
am Gelenk 15 aufgehängt. Dabei liegt das Gelenk 15 auf der Fahr
zeugmittelachse 1e.
Demgegenüber ist der Lagerzapfen 3 an der rechten Fahrzeugaußen
kante angeordnet. Sowohl der Lagerzapfen 3 als auch das Gelenk
15 sind etwa in der Mitte zwischen den die Vorderräder 1b tragen
den Vorderachse 1a und der die Hinterräder 1d tragenden Hinter
achse 1c angeordnet.
Im folgenden soll das Zusammenspiel der drei Kehraggregate 6, 7
und 8 bei Geradeausfahrt und bei Kurvenfahrt anhand von Fig. 2
beschrieben werden.
In Transportstellung, wenn der Tellerbesen 7 nicht benötigt
wird, ist dieser angehoben. Dabei soll er nicht über die äußere
Fahrzeugkontur ragen. Diese Transportstellung ist in Fig. 2 mit
I gekennzeichnet.
In der Arbeitsstellung ist der Tellerbesen 7 in einer Weise abge
senkt, wie zuvor beschrieben wurde. Bei Geradeausfahrt entlang
eines geradlinigen Rinnsteines 9 ragt der Tellerbesen 7 mög
lichst weit über die Fahrzeugkontur hinaus, wobei er jedoch den
von der Straßenoberfläche gelösten Schmutz vor das Aufnahmemund
stück 6 fördern muß. Hierzu ist der nierenförmige Arbeitsbereich
des Tellerbesens 7 zum Rinnstein 9 hin gerichtet, so daß im Be
reich des Rinnsteins 9 die Borsten des Tellerbesens 7 die
Straßenoberfläche berühren (s. Position a in Fig. 2).
Bei Linkskurvenfahrt entlang eines nach links gebogenen
Rinnsteins 10 braucht der Tellerbesen 7 bei der in Fig. 2 darge
stellten Ausführung nicht oder nur sehr wenig nach links ver
schwenkt zu werden. Jedoch ist es in diesem Fall notwendig, die
Bodenberührung des Tellerbesens 7 in seinem Arbeitsbereich von
Position
a nach links gemäß Fig. 2 zu verschwenken und in die Position b
zu verlagern. Somit bleibt gewährleistet, daß der Tellerbesen 7
in den Arbeitsbereich des nachfolgenden Aufnahmemundstückes 6
fördert. Bei Linkskurvenfahrt läuft das Aufnahmemundstück 6 so
nach, daß die äußere bogenförmige Begrenzungslinie 12 der vom
Aufnahmemundstück 6 zurückzulegenden Bahn die Kreisringfläche
des in Stellung II befindlichen Tellerbesens 7 schneidet und die
innere gebogene Begrenzungslinie 13 durch die Arbeitsfläche der
Kehrwalze 8 verläuft.
Bei Rechtskurvenfahrt entlang eines nach rechts gebogenen
Rinnsteines 11 wird der Tellerbesen 7 von der Stellung II in die
Stellung III gemäß Fig. 2 verschwenkt, damit er den Rinnstein 11
tangiert. Dabei braucht der Arbeitsbereich gegenüber der Posi
tion a in Stellung II nicht verändert zu werden. Bei Rechtskur
venfahrt läuft die innere gebogene Begrenzungslinie 14 der vom
Aufnahmemundstück 6 zurückzulegenden Bahn wiederum durch die Ar
beitsfläche der Kehrwalze 8, wobei das Aufnahmemundstück 6 in
einem Abstand zum Rinnstein 11 läuft.
Da das Kehrfahrzeug auf seiner rechten Seite mit dem Aufnahme
mundstück und dem Tellerbesen 7 ausgerüstet ist, ist die Kehrwal
ze 8 nach rechts verschwenkt. Sie kann ebenfalls mittels einer
nicht dargestellten Schwenkvorrichtung (z. B. eines Pneumatikzy
linders) in eine linksseitige Position (in Fig. 2 strichpunk
tiert dargestellt) verschwenkt werden, wenn das Kehrfahrzeug
ebenfalls auf der linken Seite mit Aufnahmemundstück und Teller
besen ausgerüstet ist.
Bei der dargestellten Ausführung wird der Tellerbesen 7 von
einer nicht dargestellten Schwenkvorrichtung verschwenkt. Diese
kann beispielsweise aus einem Dreistellungszylinder bestehen.
Der Steuerbefehl für das Ausschwenken des Tellerbesens 7 kann
auf verschiedene Art erzeugt werden. Dies kann beispielsweise
durch Abtasten der für die Lenkgeometrie des Fahrzeugs veranwort
lichen Teile des Fahrgestells wie z. B. Lenkstockhebel, Spurstan
ge und Lenksäule erfolgen. Allerdings müssen die zugehörigen Be
fehlsgeber auf den jeweiligen Fahrgestelltyp adaptiert werden,
was bei einem häufigen Wechsel der Fahrgestelle Probleme berei
ten kann. Als Alternative wäre deshalb auch denkbar, den Schwenk
winkel des Aufnahmemundstückes 6 abzutasten, das ja der Kurven
fahrt des Kehrfahrzeugs folgend proportional aus- bzw. ein
schwenkt. Ebenfalls könnte auch die Betätigung der elektrischen
Blinklichtanlage des Kehrfahrzeugs abgetastet werden, um den
Steuerbefehl für das Ausschwenken des Tellerbesens 7 zu erzeu
gen. Als Befehlsgeber können z. B. elektrische Schalter, pneuma
tische Ventile, Potentiometer o. ä. verwendet werden. Somit ist
eine automatische Verschwenkung des Tellerbesens 7 durchführbar.
Jedoch kann der Steuerbefehl auch vom Fahrer selbst aus dem Fah
rerhaus gegeben werden, wozu ggf. die automatische Verschwenkung
gesperrt werden kann. Die Schwenkvorrichtung kann so ausgebildet
sein, daß die Verschwenkung stufenförmig oder stufenlos propor
tional erfolgt.
Fig. 3 zeigt im Detail die Aufhängung des Tellerbesens 7. Wie be
reits anhand von Fig. 1 beschrieben wurde, ist am Lagerzapfen 3
die Hülse 5 drehbar gelagert, an dem der Schwenkarm 16 befestigt
ist. An dem Schwenkarm 16 wiederum ist ein vertikal verlaufendes
Außenrohr 17 angebracht. In diesem Außenrohr 17 ist ein Innen
rohr 18 vertikal verfahrbar angeordnet. Das Außenrohr 17 und das
Innenrohr 18 bilden somit zusammen eine vertikal verstellbare
Teleskopanordnung. Mit Hilfe eines Zylinders 19 ist das Innen
rohr 18 aus dem unteren Ende des Außenrohrs 17 ausfahrbar.
Wie Fig. 4 erkennen läßt, ist das Außenrohr 17 bei der darge
stellten Ausführung im Querschnitt kreisförmig, während das
Innenrohr 18 im Querschnitt rechteckig ist. Auf der Außenfläche
des Innenrohres 18 sind mehrere Stützrollen 20 angebracht. Die
Stützrollen 20 sind auf einem Zapfen 22 drehbar gelagert,
welcher rechtwinklig auf der Oberfläche des Innenrohres 18 ange
bracht ist. Somit verläuft die Drehachse der Stützräder 20 recht
winklig zur Längsachse des Innenrohres 18. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist in einer Ebene an jeder der vier Seiten
flächen jeweils eine Stützrolle 22 angebracht.
Wie aus Fig. 4 ferner erkennbar ist, sind an der Innenwandung
des Außenrohres 17 zwei Führungsschienen 21 angebracht. Die Füh
rungsschienen 21 erstrecken sich in Längsrichtung und somit
parallel zur Längsachse des Außenrohres 17 und sind einander
gegenüberliegend angeordnet. Beide Führungsschienen 21 sind im
Querschnitt trapezförmig, wobei beide Seitenfläche 21a, b recht
winklig zueinander verlaufen. Auf diesen Seitenflächen 21a, b
entlang laufen die Stützrollen 20. Somit hat die Anordnung aus
Stützrollen 20 und Führungsschienen 21 die Aufgabe, sowohl eine
reibungsarme und somit leichte Auf- und Abbewegung des Innenroh
res 18 zu ermöglichen als auch eine Verdrehung des Innenrohres
18 gegenüber dem Außenrohr 17 zu verhindern. Ein nicht darge
stellter Exzenterring ist zwischen Zapfen 22 und dem Innenring
der Stützrolle 20 angeordnet und dient dazu, das Spiel zwischen
den Stützrollen 20 und den Führungsschienen 21 einzujustieren.
Wie Fig. 3 zeigt, ist an dem aus dem Außenrohr 17 herausragenden
unteren Ende des Innenrohres 18 eine im wesentlichen horizontal
angeordnete Platte 23 angebracht, welche eine Lagerachse 24
trägt. Auf dieser Lagerachse 24 sitzt ein Gummitorsionslager 25,
an welchem wiederum eine Schwinge 26 gehaltert ist.
Die Gummitorsionslager 25 sind vorgespannt und üben auf die
Schwinge 26 ein Drehmoment aus, wodurch die Schwinge 26 nach
unten verschwenkt wird, bis diese Schwenkbewegung durch eine Ein
stellschraube 27 begrenzt wird, die sich in Schraubeingriff mit
der Platte 23 befindet. Da die Lagerachse 24 im wesentlichen
quer zur Fahrzeugmittelachse 1e (vgl. Fig. 2) verläuft, wird mit
Hilfe des Gummitorsionslagers 25 der an der Schwinge 26 gehalter
te Tellerbesen 7 um diese Lagerachse 24 in Fahrtrichtung nach un
ten zur Straßenoberfläche verschwenkt und nimmt somit eine be
stimmte Neigung zur Straßenoberfläche ein.
Damit der Tellerbesen 7 so geneigt wird, daß er entlang einer
nierenförmigen Fläche die Straßenoberfläche berührt, wie Positi
on a in Fig. 2 zeigt, muß der Tellerbesen 7 um ein weiteres Ge
lenk 28 verschwenkt werden. Dieses Gelenk 28 verbindet die
Schwinge 26 mit einer Querschwinge 36, wie Fig. 5 zeigt. Dabei
verläuft die Gelenkachse des Gelenkes 28 rechtwinklig zur Lager
achse 24. In diesem Zusammenhang sei angemerkt, daß sowohl die
Lagerachse 24 als auch die Gelenkachse des Gelenkes 28 im wesent
lichen horizontal angeordnet sind. Auf der Querschwinge 36 ist
ein rechtwinklig emporragender Bolzen 30 befestigt, der durch
eine Bohrung in der Schwinge 26 ragt und einen tellerförmigen
Kopf aufweist. Über den Bolzen 30 ist eine Schraubenfeder 31 ge
schoben, welche sich mit ihrem einen Ende am tellerförmige Ende
des Bolzens 30 und mit ihrem anderen Ende an der Schwinge 26 ab
stützt. Die Schraubenfeder 31 ist so vorgespannt, daß sie den
tellerförmigen Kopf des Bolzens 30 von der Schwinge 26 weg
drückt. Da die Querschwinge 36 unterhalb der Schwinge 26 angeord
net ist, wird die Querschwinge 36 von der Schraubenfeder 31 nach
oben in Richtung auf die Schwinge 26 gezogen. Begrenzt wird
diese Bewegung durch einen auf der der Schwinge 26 zugewandten
Seite der Querschwinge 36 angebrachten Bolzen 35, der sich an
einem Anschlag 34 abstützt. Dieser Anschlag 34 ist am Außenrohr
17 befestigt, was jedoch in den Figuren nicht dargestellt ist.
Wenn nun der Zylinder 19 abwärts gesteuert wird, wird durch die
Kraft der vorgespannten Gummitorsionsbuchsen 25 die Schwinge 26
nach unten verschwenkt. Hierbei entfernt sich der Bolzen 35 vom
Anschlag 34, und die in Fig. 6 gezeigte, nach links geneigte
Stellung des Tellerbesens 7 stellt sich ein, da die Querschwinge
36 von der Schraubenfeder 31 in Richtung auf die Schwinge 26 ver
schwenkt wird. Die Schwenkbewegung wird jedoch von einer An
schlagschraube 33 in der Schwinge 26 begrenzt.
Ferner ist auf der Schwinge 26 ein Druckzylinder 32 angebracht,
dessen Kolben in Richtung auf die unterhalb der Schwinge 26 an
geordnete Querschwinge 36 ausfahrbar ist. Dieser Kolben ist in
Berührungseingriff mit der Querschwinge 36 bringbar und ver
schwenkt dabei die Querschwinge 36 gegen die Kraft der Schraub
feder 31 in entgegengesetzte Richtung. Fig. 7 zeigt diese Stel
lung des Tellerbesens 7. Durch diese Maßnahme wird bei Linkskur
venfahrt die Bodenberührung des Tellerbesens 7 gemäß Fig. 2 von
Position a in die Position b verlagert. Der Steuerbefehl für den
Zylinder 32 wird beispielsweise durch Abtasten des Schwenkwin
kels des Aufnahmemundstückes 6 erzeugt. Nach erfolgter Kurven
fahrt, wenn sich das Aufnahmemundstück 6 wieder gerade gestellt
hat, wird der Zylinder 32 deaktiviert, so daß die Schraubfeder
31 die Querschwinge 36 wieder in Richtung auf die Schwinge 26
verschwenkt und der Tellerbesen 7 die in Fig. 6 gezeigte
Position entsprechend der Position a von Fig. 2 wieder einnimmt.