DE3716148C1 - Bandzufuehreinrichtung an einer Naehmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bandzuführeinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine Bandzuführeinrichtung ist aus der DE-OS 34 25 939 bekannt. Diese Einrichtung enthält einen elektromechanischen Wandler, auf dem die durch die Bandspannung erzeugte Kraft eine mechanische Verformung bewirkt, die in ein elektrisches Signal umgewandelt wird. Dieses Signal wird weiterverarbeitet und steuert eine Antriebswalze, um die Bandspannung konstant zu halten. Obwohl der Spannungseinsteller sehr aufwendig gestaltet ist, besteht jedoch der Nach­ teil, daß die vom Bandvorrat herrührenden unter­ schiedlichen Bandspannungen direkt auf die An­ triebswalze wirken und somit das Nähergebnis negativ beeinflussen können.

Bei einer andersartigen Bandzuführung nach der DE-PS 30 07 652 wird die Bandspannung beim Zuführen von Vorrat her im Bereich vor der Stichbildestelle durch ein motorisch angetriebenes Rollenpaar ausgeglichen, indem der Antrieb dieses Rollenpaares durch eine die Bandspannung erfassende Tänzerwalze gesteuert wird.

Bei einer bei der Bildung des Oberbegriffs des Anspruchs 1 berücksichtigten Bandzuführeinrichtung nach der DE-OS 34 10 181 wird ein Rollenpaar zur Bandzuführung vom Vorrat zur Stichbilde­ stelle direkt von einem Schrittmotor synchron bzw. drehzahlsteif angetrieben. Da keine stets gleichbleibenden Reibverhältnisse zwischen dem Rollenpaar und dem der Stichbildestelle zuzuführenden Band vorliegen, führen bereits geringe Spannungsunterschiede zwischen dem Vorrat und dem Rollenpaar - insbesondere bei elastischem Band - zu unterschiedlichen Spannungen des Bandes vor der Stichbildestelle, die das Nähergebnis beeinträchtigen können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bandzuführeinrichtung so zu verbessern, daß mit einfachen Mitteln ein Zuführen des Bandes zur Stichbildestelle mit hoher Genauigkeit ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird bei einer Bandabzugseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

Die erfindungsgemäße Bandzuführeinrichtung hat den Vorteil, daß durch die Verwendung einer weiteren, durch die erfindungsgemäße Ausbildung angetriebenen der eigentlichen Antriebs­ walze das Band fast spannungslos bzw. mit geringer Band­ spannung zugeführt wird, so daß ein äußerst genaues Arbeiten dieser eigentlichen Antriebswalzen für den Bandvorschub zur Stichbildestelle erfolgen kann.

Zweckmäßige und weiterhin vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes des Anspruchs 1 sind in den Ansprüchen 2 bis 3 angegeben.

Eine der Antriebswalze nachgeordnete Schere nach Anspruch 4 er­ möglicht ein bedarfsweises Trennen des Bandes. Für diese Ausgestaltung begehrt die Anmelderin ausschließlich Schutz im Zusammenhang mit einem der Ansprüche 1 bis 3, da scherenartige Abschneideinrichtungen um sich durch die eine ältere Anmeldung betreffende DE-PS 36 35 844 bzw. durch die DE-OS 34 10 181 bekannt sind.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Bandabzugseinrichtung von der Seite gesehen,

Fig. 2 eine Bandabzugseinrichtung von vorn gesehen, teilweise aufgebrochen.

Nach Fig. 1 und Fig. 2 ist am Gehäuse 1 einer Nähmaschine eine Bandzuführeinrichtung angeordnet. Die Nähmaschine weist einen an einer federnden Drückerstange 2 befestigten Nähfuß 3 mit einer trichterförmigen Öffnung 4 für ein Band 5 auf. Eine im Gehäuse 1 gelagerte, sich auf- und ab­ bewegende Nadelstange 6 trägt eine Nadel 7, die beim Nähvorgang sowohl das Band 5 als auch ein Nähgut 8 durchdringt.

Das von einem Vorrat 9 abgezogene Band 5 um­ schlingt zwei Umlenkführungen 11 und 12 sowie eine Walze 13, deren Wirkdurchmesser größer als der einer Antriebswalze 17 ist. Mit je einem auf der Umlenkführung 12 befestigten Stellring 14 und 15 ist das Band 5 seitlich geführt. Eine weitere Umlenkführung 16 leitet das Band 5 zwischen die Antriebswalze 17 und eine mittels einer Blattfeder 18 auf das Band 5 drückende Rolle 19. Zum leichteren Einführen des Bandes 5 weist die Rolle 19 eine Handbetätigung 21 auf, mit der die Rolle 19 vom Band 5 bzw. der kleinen Antriebswalze 17 abgehoben werden kann.

Das Gehäuse 1 weist ein Auge 22 auf, an dem mit einer Schraube 23 ein Winkelhalter 24 be­ festigt ist. Der Winkelhalter 24 trägt einen Ringhohlkörper 25, in dem die Walze 13 drehbar gelagert ist. Auf den Ringhohlkörper 25 ist mit einer Schraube 26 ein geschlitzter Ring 27 gepratzt, der die beiden Umlenkführungen 11 und 12 trägt. In einer seitlichen Öffnung 28 des Ringhohlkörpers 25 befindet sich eine Druck­ feder 29, die eine Kugel 31 in eine von mehreren konzentrisch zur Walze 13 angeordneten Aussparungen 32 eines Halters 33 drängt.

Der Halter 33 trägt an seinem unteren Ende einen teilweise hohlen Zapfen 34, auf den mit einer Schraube 35 ein Halter 36 gepratzt ist. Am Halter 36 ist seitlich ein hohler Tragkörper 37 befestigt, in dem die Antriebswalze 17 drehbar gelagert ist.

In eine Aufnahmeöffnung 38 des Zapfens 34 ragt ein Bund 39 eines Schrittmotors 41, der über ein Kabel 42 mit einer zeichnerisch nicht dargestellten Steuereinrichtungen verbunden ist.

Eine Welle 43 des Schrittmotors 41 trägt eine Doppelzahnriemenscheibe 44, die mit einer Schraube 45 auf der Welle 43 befestigt ist. Je ein Zahn­ riemen 46 und 47 treibt über weitere Zahnriemen­ scheiben 48 und 49 die Walze 13 und die Antriebswalze 17 an. Die Wirkdurchmesser der Doppelzahnriemenscheibe 44 und der weiteren Zahnriemenscheiben 48 und 49 sind gleichgroß. Dadurch ergibt sich eine größere Umfangsgeschwindigkeit der Walze 13 im Vergleich zur Antriebswalze 17.

Ein über zeichnerisch nicht dargestellte Ver­ sorgungsleitungen gesteuert druckmittelbeauf­ schlagter Zylinder 51 betätigt über eine Kolben­ stange 52 und einen Gabelkopf 53 eine Rolle 54, die an einem um den Tragkörper 37 schwenkbaren Messerhalter 55 angebracht ist. Ein gewölbtes Messer 56 ist mit einem Spannring 57 am schwenk­ baren Messerhalter 55 lösbar befestigt. Ein weiteres Messer 58 trägt der Tragkörper 37. Beide Messer 56 und 58 sind um die Antriebswalze 17 an­ geordnet.

Die Arbeitsweise der Bandzuführung ist nachfolgend aufgezeigt:

Bei einem Anstieg der Bandspannung des Bandes 5 zwischen Antriebswalze 17 und Vorrat 9 zieht sich das bisher lose Band 5 fest um die Walze 13. Dadurch wird vermehrt Band 5 vom Vorrat 9 abge­ zogen und zwar so lange, bis der Antriebswalze 17 Band 5 mit konstanter und geringer Bandspannung zur Verfügung steht. Wenn dieser Zustand erreicht ist, liegt das Band 5 wieder lose um die Walze 13 und der eigentliche Bandtransport erfolgt ausschließlich durch die Antriebswalze 17 und zwar so lange, bis die Bandspannung zwischen Antriebswalze 17 und Vorrat 9 neu ansteigt.

Mit der Bandzuführeinrichtung ist es möglich, Band 5 mit und ohne Vorspannung auf das Nähgut 8 aufzubringen, da die Vorspannung zwischen Antriebswalze 17 und Nadel 7 durch den Schritt­ motor 41 gesteuert ist. Die Walze 13 stellt sicher, daß das Band 5 der Antriebswalze 17 gleichmäßig zugeführt wird.

Ein Gelenk, das von den Haltern 33 und 36 ge­ bildet wird, ermöglicht ein exaktes Ausrichten der Antriebswalze 17 zur Nadel 7 und zum Nähfuß 3 der Nähmaschine.

Um eine leichte Zugängigkeit zur Nähstelle für Wartungszwecke zu erreichen, ist die Bandzuführ­ einrichtung in Raststellungen vor der Nähstelle um die Walze 13 schwenkbar befestigt.

Die um die Antriebswalze 17 angeordneten Messer 56 und 58 ermöglichen ein dicht an der Nähstelle erfolgendes Trennen des Bandes 5.

Claims (4)

1. Bandzuführeinrichtung für mindestens ein von einem Vorrat abgezogenes Band an einer Nähmaschine, bestehend aus einer Steuereinrichtung und einer Antriebseinrichtung mit einer durch einen Schrittmotor gesteuert getriebenen, Band transportierenden Antriebswalze und einer Gegenführung für das Band, dadurch gekennzeich­ net, daß eine weiter Walze (13) zwischen dem Vorrat (9) und der Antriebswalze (17) angeordnet ist, die gemeinsam mit der Antriebswalze (17) angetrieben ist und daß die Walze (13) wenigstens teilweise von dem Band (5) umschlungen und so angetrieben und dimensioniert ist, daß sie in jedem Zeitabschnitt mehr Band (5) transportieren kann als die Antriebswalze (17), sofern das von dem Vorrat abgezogene Band an dieser weiteren Walze (13) unter Spannung zur Anlage kommt.

2. Bandzuführeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (13) und die An­ triebswalze (17) über je einen Halter (33 und 36) gelenkig verbunden sind.

3. Bandzuführeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Halter (33) der Walze (13) in Raststellungen schwenkbar am Gehäuse (1) der Nähmaschine befestigt ist.

4. Bandzuführeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Antriebswalze (17) Messer (56, 58) zum Trennen des Bandes (5) angeordnet sind.