DE3615109A1 - Waermedaemmsystem fuer ein steildach mit auf den dachsparren verlegter daemmlage - Google Patents
Waermedaemmsystem fuer ein steildach mit auf den dachsparren verlegter daemmlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wärmedämmsystem für ein
Steildach, welches Sparren aufweist, auf die eine ge
schlossene Dachschalung und darauf unter Zwischen
schaltung einer luft- und diffusionsdichten (gemäß
DIN 4109) folienartigen Zwischenlage eine mehrteilige
Dämmlage aufgebracht ist, deren einzelnen Teile mit
einer sich gegenseitig überlappenden Kaschierlage ab
gedeckt sind, wobei auf die Dämmlage im Abstand zu
einander vom First zur Traufe verlaufende Grundlatten
für eine übliche Dachlattung mit einer Dacheindeckung
angeordnet sind.
Bei einem derartigen bekannten Dämmsystem (DE-OS
28 39 767) sind als Dämmlage parallel zur Traufe
rollbare Wärmedämmbahnen aus einem organischen oder
anorganischen Schaumstoff lose aufgelegt und in be
stimmten Abständen durch ebenfalls parallel zur Trau
fe verlaufender Stützbohlen in ihrer Lage gehalten.
Die rollbaren Wärmedämmbahnen besitzen dabei jeweils
eine überlappende Kaschierlage, die an einer Längs-
und einer Kopfseite jeder Wärmedämmbahn derart über
steht, daß sowohl die Stützbohlen als auch die Stoß
kanten der jeweils vorher parallel verlegten Wärme
dämmbahnen überdeckt werden.
Die bei diesem bekannten Wärmedämmsystem verwendeten
Stützbohlen sind aus Holz und sollen in einem gegen
seitigen Abstand zueinander von etwa 2 m verlegt wer
den. Diese Stützbohlen unterbrechen somit mehrmals
die auf die Dachschalung verlegte Wärmedämmschicht
und stellen dadurch jeweils eine Kälte- bzw. Wärme
brücke dar, über die Kälte bzw. Wärme von der Dach
eindeckung ins Innere des Gebäudes gelangen kann.
Insgesamt wird daher durch die Verwendung der ange
gebenen Stützbohlen die Wirkung der Dämmschicht ver
schlechtert. Hinzu kommt noch, daß sich die Stütz
bohlen durchbiegen können, was sich dann ungünstig
auf die Dacheindeckung auswirkt.
Würde man auf der anderen Seite diese bekannten
Stützbohlen weglassen, so wäre ebenfalls keine be
friedigende Dämmwirkung der verlegten rollbaren Wär
medämmbahnen mehr gegeben, da dann der Druck des
Daches, bestehend aus Eigengewicht, Schnee- und
Windlast, die Wärmedämmbahnen zusammendrücken würde.
Schließlich besteht die bekannte überlappende Ka
schierlage aus einer luft- und diffusionsdichten Bi
tumendachbahn, so daß, selbst wenn die Naht- und
Stoßüberlappungen unverklebt bleiben, eine diffu
sionsbedingte Feuchtigkeitsanreicherung nicht ausge
schlossen werden kann. Diese Maßnahme reicht demzu
folge nicht für eine befriedigende Diffusionsoffen
heit aus, um die möglicherweise bei der Verlegung
oder bei einer unsachgemäßen Baustellenlagerung in
die Dämmstoffbahnen eingebrachte Feuchtigkeit über
den Diffusionsweg abzuführen.
In diesem Zusammenhang ist ferner ein Dämmelement für
ein sogenanntes Unterdach bekannt (DE-OS 34 37 446),
welches im wesentlichen aus einer rechteckförmigen
Mineralfaserplatte mit einer einseitig aufgebrachten
überlappenden Kaschierlage und einem sogenannten Ver
stärkungsprofilträger besteht. Der Verstärkungspro
filträger ist dabei an einer Längsseite der Mineral
faserplatte unterhalb der Kaschierlage angebracht und
soll verhindern, daß das Dämmelement im eingebauten
Zustand durch die Dachlast zusammengedrückt werden
kann. Auch hier wurde bereits erkannt, daß bei einer
Verwendung eines Verstärkungsprofilträgers Wärme-
bzw. Kältebrücken entstehen können, so daß dieser
deshalb aus zwei unterschiedlichen Materialien be
steht, und zwar aus einem Holzbalken mit einer aufge
brachten Dämmschicht aus Hartschaum.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das ein
gangs beschriebene bekannte Wärmedämmsystem für die
Außendämmung von Steildächern derart zu verbessern,
daß die geschilderten Nachteile nicht mehr vorliegen,
und bei dem darüber hinaus ein Begehen der eingebau
ten Dämmlage ohne deren Verletzung gewährleistet ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruches 1.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen
insbesondere darin, daß durch die unmittelbar anein
andergereihten Dämmplatten eine vollflächige Dämm
schicht vorliegt, die durch keine Wärme- bzw. Kälte
brücken unterbrochen ist. Durch die angegebene Druck
festigkeit von 50 kN/m2 ist ferner eine Dauer
standsfestigkeit des Dämmstoffes bezüglich der sta
tischen Lastabtragung gewährleistet, wodurch es mög
lich ist, daß das Gewicht der Dacheindeckung nebst
Wind- und Schneelast unmittelbar, d. h. ohne Zwi
schenschaltung irgendwelcher Bohlen aus Holz bzw.
kraftübertragender Metallprofilträger oder ähnlichem,
von der Dämmlage aufgenommen werden kann. Ferner er
möglicht die gewählte Kaschierlage, daß die sonst üb
liche sogenannte Unterspannbahn entfallen kann, da
das vorliegende Wärmedämmsystem gleichzeitig diese
Funktion übernimmt. Darüber hinaus kann das erfin
dungsgemäße Wärmedämmsystem auch als sogenannte Not
deckung dienen, wobei diese auch über eine längere
Zeit funktionsfähig bleibt, wenn man die Überlap
pungsstöße der Kaschierlage verklebt. Diese Maßnahme
ist durch die spezielle Ausbildung der Kaschierlage
in vorteilhafter Weise möglich, da hierdurch deren
Diffusionsoffenheit nicht gefährdet wird, und zwar
aufgrund der Beschaffenheit der Kaschierlage selbst
und deren nur partielles Verkleben mit der jeweiligen
Dämmplatte. Die flächige Diffusionsoffenheit der Ka
schierlage würde nämlich bei einer vollflächigen Ver
klebung zunichte gemacht. Auf der anderen Seite muß
die Verbindung zwischen der Kaschierlage und der
Dämmplatte jedoch so fest sein, daß eine schubfeste
Verbindung vorliegt. Deshalb eignet sich besonders
eine punktförmige Verklebung, welche natürlich auch
streifenförmig ausgebildet sein kann. Mit dem Be
griff partiell sollen daher die vorstehend erwähnten
Verklebungsarten allgemein ausgedrückt werden, d. h.,
es soll keine vollflächige Verbindung vorliegen.
Schließlich ist das erfindungsgemäße Wärmedämmsystem
derart trittfest ausgebildet, daß es begangen werden
kann, ohne dabei die Kaschierlage und die darunter
angeordneten Dämmplatten zu verletzen.
In zweckmäßiger Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Wärmedämmsystems besteht die Kaschierlage aus einer
glasvliesarmierten Kunststoffolie, wobei die Dämm
platten aus gebundenen nichtbrennbaren Basaltfasern
bestehen. Ferner stützt sich die gesamte Dämmlage
traufenseitig nur als Verlegehilfe an einem Widerla
ger, wie einem Balken oder einem Brett, ab. Die Dach
lasten, wie Eigengewicht der Deckung sowie Wind- und
Schneelast, werden nämlich einerseits zum Teil durch
die druckfesten Dämmplatten selbst und andererseits
über die Grundlatten als Schub auf die Sparren abge
tragen.
Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele des er
findungsgemäßen Wärmedämmsystems anhand der Zeichnung
beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivisch dargestellte Anordnung
mehrerer flächendeckend aneinandergereihter
erfindungsgemäßen Dämmplatten,
Fig. 2 eine ausschnittsweise Vergrößerung nach Linie
II-II in Fig. 1 mit einer streifenförmigen
Verklebung zwischen der Kaschierlage und der
Dämmplatte,
Fig. 3 eine gemäß Fig. 2 entsprechende Darstellung,
jedoch mit einer punktförmigen Verklebung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Teil eines Steil
daches, welches das erfindungsgemäße Wärme
dämmsystem aufweist, jedoch ohne Dachabdek
kung,
Fig. 5 als Draufsicht einen Ausschnitt eines gedämm
ten Steildaches ohne Dachabdeckung, jedoch
mit einem Dachüberstand, und
Fig. 6 eine Schnittansicht gemäß der Linie VI-VI in
Fig. 5, jedoch mit Dachabdeckung.
Das Steildach in Fig. 4 besitzt Dachsparren 1, auf
die eine geschlossene Dachschalung 2, bestehend aus
einzelnen in der Zeichnung vereinfacht dargestellten
Profilbrettern 3, genagelt ist. Auf die Dachschalung
2 ist eine luft- und diffusionsdichte (gemäß DIN
4109) folienartige Zwischenlage 4 aufgebracht, welche
im vorliegenden Beispiel aus einer üblichen Bitumen
dachbahn nach DIN 52 143 besteht. Auf der Zwischen
lage 4 liegt eine Dämmlage 5 auf, die aus mehreren
flächendeckend auf Stoß aneinandergereihten gleichen
Dämmplatten 6 besteht. Mehrere solcher Dämmplatten 6
sind in Fig. 1 im Verbund gezeigt. Jede Dämmplatte 6
hat eine Druckfestigkeit von 50 kN/m2 und besteht aus
mit Kunstharz gebundenen Mineralfasern, vorzugsweise
Basaltfasern. Sie besitzt ferner auf ihrer oberen
Seite eine Kaschierlage 7, die mittels eines soge
nannten Hot-Melt-Klebers (Industriekontaktkleber)
flächenpartiell an dieser befestigt ist. In Fig. 2
und Fig. 3 sind hierzu zwei entsprechende Verklebe
möglichkeiten gezeigt, und zwar eine streifenförmige
Verklebung mit Streifen 27 und eine punktförmige mit
Punkten 28.
Jede Kaschierlage 7 besteht aus einem kunststoffbe
schichteten Polyester-Spinnvlies und ist diffusions
offen, jedoch gleichzeitig auch wasserabweisend
(schlagregendicht) und trittfest. Die Kaschierlage 7
steht an einer Längs- und einer Stirnseite jeder
Dämmplatte 6 8 cm über, so daß winkelseitig Überlap
pungsränder 8 und 9 entstehen. Wie aus Fig. 1, 4, 5
und 6 ersichtlich, werden jeweils die Stoßfugen an
einandergrenzender Dämmplatten 6 mittels der Überlap
pungsränder 8 und 9 überdeckt. Hierbei weisen die
Überlappungsränder 8 der längeren Seite der Kaschier
lage 7 jeweils in Richtung auf die Traufe 29, so daß
sämtliches Regenwasser oder sonstige Flüssigkeit im
mer in Richtung der Traufe 29 ablaufen kann.
Genau über den Dachsparren 1 sind Grundlatten 11 un
mittelbar auf die Dämmlage 5 aufgelegt und durch
Sparrennägel 12, welche durch die Dämmlage 5 und die
Zwischenlage 4 hindurchgreifen, an den jeweiligen
Dachsparren 1 befestigt. Auf die Grundlatten 11 sind
rechtwinklig zu diesen übliche Dachlatten 13 gena
gelt. Auf der Traufenseite 29 stützt sich die Dämm
lage 5 an einem Widerlager 14 ab, das im vorliegenden
Fall ein sogenannter Traufbalken ist.
Das in Fig. 5 ausschnittsweise gezeigte Steildach be
sitzt vom Prinzip her das gleiche Wärmedämmsystem wie
in Fig. 1 bis 4 dargestellt. Lediglich bilden die
hier mit 15 bezeichneten Dachsparren einen ungedämm
ten Dachüberstand, wozu diese im Traufenbereich 29
jeweils durch einen Ausgleichsbalken 16 aufgedoppelt
sind. Als Widerlager für die Dämmlage 5 dient hier
ein Schalbrett 17, das sich gegen den Ausgleichsbal
ken 16 abstützt und an diesem unter Bildung eines
Wasserdurchtrittschlitzes 19 im Abstand von der Zwi
schenlage 4 befestigt ist.
In Fig. 6 ist ein Querschnitt eines Steildaches gemäß
Fig. 5 gezeigt, jedoch nunmehr in seiner fertigen
Ausbaustufe. Die Dachsparren 15 liegen hier auf einer
Fußpfette auf, die ihrerseits auf einer nicht näher
beschriebenen Außenwand 18 aufliegt, und sind auch im
Bereich des Dachüberstandes mit Profilbrettern 3 und
der Zwischenlage 4 abgedeckt. Hierdurch ist unterhalb
der Dämmlage 5 eine durchgehende Entwässerungsebene
vom First bis zur Traufe geschaffen, wozu auch bei
dem als Widerlager dienenden Schalbrett 17 der durch
gehende Längsschlitz 19 dient. Die Entwässerungsrich
tung ist durch einen Pfeil 21 angedeutet. Der Aus
gleichsbalken 16 ist durch Sparrennägel 22 an dem
Sparren 15 befestigt, wogegen die Grundlatten 11 in
diesem Bereich durch kürzere Nägel 23 wiederum an dem
Ausgleichsbalken 16 befestigt sind. Der Traufenab
schluß ist wie üblich ausgebildet und daher nicht nä
her beschrieben. Lediglich sei die Belüftung des
Daches kurz erwähnt, angedeutet durch die Pfeile 24
und 25. Als Abschluß des erfindungsgemäß gedämmten
Steildaches dienen Dachplatten 26, die jeweils in üb
licher Weise an den Dachlatten 13 eingehängt sind.
Claims (6)
1. Wärmedämmsystem für ein Steildach, welches Sparren
aufweist, auf die eine geschlossene Dachschalung und
darauf unter Zwischenschaltung einer luft- und diffu
sionsdichten (gemäß DIN 4109) folienartigen Zwischen
lage eine mehrteilige Dämmlage aufgebracht ist, deren
einzelnen Teile mit einer sich gegenseitig überlap
penden Kaschierlage abgedeckt sind, wobei auf der
Dämmlage im Abstand zueinander vom First zur Traufe
verlaufende Grundlatten für eine übliche Dachlattung
mit einer Dacheindeckung angeordnet sind, da
durch gekennzeichnet, daß die
Dämmlage (5) aus mehreren flächendeckend aneinander
gereihten Dämmplatten (6) aus gebundenen Mineralfa
sern mit einer Druckfestigkeit von 50 kN/m2 be
steht, und auf die jeweils die überlappende Kaschier
lage (7) flächenpartiell verklebt ist, welche aus
einer diffusionsoffenen, jedoch wasserabweisenden und
trittfest ausgebildeten Folie besteht.
2. Wärmedämmsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kaschierla
ge (7) jeweils winkelseitig überlappend angeordnet
und streifen- (27) oder punktartig (28) verklebt ist.
3. Wärmedämmsystem nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Ka
schierlage (7) aus einer glasvliesarmierten Kunst
stoffolie besteht.
4. Wärmedämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Dämmplatten (6) aus gebundenen Basaltfasern bestehen.
5. Wärmedämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß sich
die gesamte Dämmlage (5) traufenseitig (29) an einem
Widerlager (14; 17), wie einem Traufbalken oder
-brett, abstützt.
6. Wärmedämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Grundlatten (11) über den Dachsparren (1; 15) ange
ordnet und an diesen über Sparrennägel (12) befestigt
sind.
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