DE3545986A1 - Elektronisch gesteuertes musikinstrument - Google Patents
Elektronisch gesteuertes musikinstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Musikinstrument mit den Einzelmerkmalen
des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Steuerung eines Musikinstrumentes.
Als Stand der Technik sind Musikinstrumente bekannt, bei
denen sich Tonquellen verschiedenster Art durch elektrische
Signale oder Schaltzustände steuern lassen,
welche entweder simultan auf Tastaturen erzeugt, oder
mittels Datenträger reproduziert, oder durch Computerprogramme
generiert werden (vgl. z. B. MIDI-NORM).
Weiterhin ist für die vorliegende Erfindung von Bedeutung,
daß bei gängigen Tasteninstrumenten heute ausnahmslos
die gleichschwebend temperierte Stimmung üblich
ist. Mit dieser Technik der Intonation wurde ein Problem
gelöst, das sich aus der Erkenntnis der harmonischen
Tonverhältnisse (Zarlino 1517-1590) ergeben hatte:
Reine Stimmung der Töne innerhalb der Tonarten und zwischen
den Tonarten schien bei Tasteninstrumenten technisch
unvereinbar. Mit der wachsenden Bedeutung
des harmonischen Übergangs von einer Tonart zur anderen
(Modulation) wurde die reine Stimmung in zunehmendem
Maße dem Zweck der Modulation geopfert, und zwar durch
verschiedene Temperaturen, in denen die bislang einander
ausschließenden harmonischen Kriterien unterschiedlich
gewichtet waren. Mit der gleichschwebenden Temperatur
gelang der Durchbruch zu einem Tastenspiel, das von
allen Fesseln der Modulation befreit war.
Es entstanden nunmehr Bemühungen um die reine Stimmung,
die nicht mehr gegen die Vorteile der Temperatur geltend
gemacht wurden, sondern darauf gerichtet waren, diese
Vorteile auch ohne Temperatur zu realisieren. Diese
Versuche waren zunächst deshalb erfolglos, weil sie auf
einer Vermehrung der Tasten innerhalb einer Oktave beruhten,
deren Bedienung nicht nur praktisch, sondern
auch theoretisch kompliziert waren: Zur Bestimmung der
richtigen Tasten mußte jedes Musikstück vorweg einer
harmonischen Analyse unterzogen werden. Eine exemplarische
Darstellung einer solchen Erfindung findet sich bei
Shoh´ Tanaka, Studien im Gebiete der reinen Stimmung
(in: Chrysander/Spitta/Adler (Hrg.), Vierteljahresschrift
für Musikwiss., 6. Jg., Leipzig 1890, S. 1 f.).
Das nachfolgende Urteil über eine ähnliche Erfindung
Tanakas charakterisiert den Stand der Entwicklung bis in
die 60er Jahre:
,6"Alles war erstaunt über den Wohlklang der akustisch
reinen Stimmung, der man eine große Zukunft voraussagte . . .
Der erhoffte praktische Nutzen freilich
blieb aus; eine weitere Verbreitung hat dieses
Instrument nicht gefunden, weil es letzten Endes zu
kompliziert und zu teuer geworden wäre . . . Auch von
anderen Erfindern wurde die Frage der akustisch
reinen Stimmungen der Tasteninstrumente immer wieder
aufgegriffen und wurden neue Systeme dafür
erfunden. Ein durchschlagender Erfolg aber war
keinem beschieden. Die Konstruktionen waren zu
verwickelt und das Spiel ohne genaue Kenntnis des
harmonikalen Klangbildes zu schwierig. Indessen bin
ich heute noch der Überzeugung, daß akustisch rein
gestimmte Orgelklänge von seltener Schönheit sind
und sich insbesondere zu Übertragungen im Rundfunk
eignen würden."
(Oskar Walcker, 'Erinnerungen eines Orgelbauers',
Kassel 1948, S. 17)
Ferner ist im Jahre 1968 ein sog. "Reinstimmungsautomat"
bekannt geworden, bei dem die reine Stimmung nicht als
Problem der Spielbarkeit aller Tonarten und tonalen
Übergänge gefaßt ist, sondern als Anforderung an die
Akkorde, Quinten und Terzen prinzipiell in den festen
Verhältnissen 2 : 3, 4 : 5 und 5 : 6 erklingen zu lassen, was
zu einem musikalisch völlig unrichtigen Resultat führt.
Der Hauptmangel eines solchen Instrumentes besteht darin,
daß es die Stimmung der Töne ganz unabhängig von
der Feststellung der jeweils gespielten Tonart verändert
oder beibehält. Die vorstehend bezeichneten Verhältnisse
werden unabhängig von dem Zusammenhang, den sie in der
Tonart haben (als Beziehung zwischen Tonika, Dominante
und Subdominante) zum Ideal erhoben. Außerdem wird für
die Umstimmung eines Tones vorausgesetzt, daß mindestens
zwei Tasten gleichzeitig niedergedrückt werden - dies
ist musikalisch überhaupt nicht zu vertreten. Die vorbezeichneten
Mängel an diesem Gerät haben auch dazu geführt,
daß es nicht weiterentwickelt wurde, sondern in
Vergessenheit geriet.
Aus diesen und ähnlichen Gründen hat sich im Lauf der
Jahre ein Vorurteil gebildet und weltweit durchgesetzt,
welches musikalisch die Unvermeidbarkeit der Temperatur
bei Tasteninstrumenten behauptet und eine Vermehrung der
Tasten zum Sachzwang der reinen Stimmung erklärt:
,6"Temperatur (. . .), die Regelung der für die musikalische
Praxis unvermeidlichen Abweichungen von der
akustischen Reinheit der Intervalle."
(Dahlhaus/Eggebrecht (Hrg.), Brockhaus Riemann
Musiklexikon, Wiesbaden/Mainz 1979, 2. Band, S. 584)
Der gleichen Quelle zufolge
,6"zwingt die reine Stimmung zur Vervielfachung der
Tonhöhenbestimmung der Stufen (also bei Tasteninstrumenten
zur Aufspaltung der Tasten)".
So gesehen
,6"erweist sich eine solche Stimmung als Utopie".
(Honegger/Massenkeil (Hrg.), 'Das große Lexikon der
Musik', Breisgau 1982, 8. Band, S. 11)
Auch wurde in der Vergangenheit der Übergang vom technisch
begründeten zum theoretischen Vorurteil vollzogen.
Dabei wird aus der angeblichen technischen Unvermeidbarkeit
und Endgültigkeit der Temperatur ihre musikalische
Notwendigkeit und Angemessenheit begründet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Musikinstrument
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches
1 derart weiterzubilden, daß seine klangliche
Transparenz und Brillianz gegenüber herkömmlichen Geräten
dieser Art verbessert ist, ohne daß die Spielbarkeit
in herkömmlicher Weise beeinträchtigt ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst, wobei zum Erzielen einer harmonisch
reinen Stimmung des Instruments abhängig von der
gerade gespielten Tonart eine Sensorvorrichtung vorgesehen
ist, die den Inhalt der ersten Speichervorrichtung
auf das Vorliegen einer eindeutig identifizierten Tonart
durch Vergleich mit den abgespeicherten Tonbeständen der
24 Tonarten analysiert. Mit der Tonquelle ist eine Umstimmvorrichtung
verbunden, die bei Vorliegen einer
eindeutig identifizierbaren Tonart aktivierbar ist und
die die infolge einer Betätigung der Toneingabevorrichtung
erklingenden Töne innerhalb der aktuell ermittelten
Tonart harmonisch rein stimmt.
Vorteilhafte Weiterbildungen des elektronischen Musikinstrumentes
nach der Erfindung sind den Ansprüchen 2-29
zu entnehmen, Ansprüche 30-38 betreffen ein Verfahren
zur Steuerung eines elektronischen Musikinstrumentes, um
dieses harmonisch rein zu stimmen.
Ausgangspunkt der Erfindung ist die harmonische Analyse
des auf einer Eingabevorrichtung gespielten Musikstückes
durch einen "tonalen Sensor". Dieser macht es auch möglich,
das erfindungsgemäße Musikinstrument in herkömmlicher
Weise auf einer herkömmlichen Tastatur in reiner
Stimmung zu spielen. Ein Umdenken oder gar Umlernen auf
neuartig gestalteten Tastaturen ist nicht notwendig. Die
reine Stimmung wird unter Anwendung musikalisch richtiger
Grundsätze vollautomatisch immer dann eingeschaltet
(d. h. das Instrument abhängig von der gerade aktuell
gespielten Tonart umgestimmt), wenn die entsprechende
Tonart eindeutig identifiziert ist. Hierzu ist es nicht
notwendig, Zwei- oder Mehrklänge (Akkorde) zu spielen,
um die Tonart zu identifizieren. Vielmehr ist der tonale
Sensor in der Lage, auch willkürlich gespielte Tonfolgen
und Tonleitern solange einzuspeichern und zu analysieren,
bis eine gespielte Tonart eindeutig festliegt.
Durch Anspruch 2 wird erreicht, daß das Musikinstrument
bei atonalem Spiel oder tonaler Indifferenz (eine Tonart
ist nicht eindeutig identifizierbar) nicht in der vorher
ermittelten rein gestimmten Tonart weiterklingt, was
musikalisch nicht vertretbar wäre, sondern gleichsam als
Klangkompromiß in die temperierte Stimmung verfällt.
Vorteilhafte Ausbildungen der Sensorschaltung (im Folgenden
auch als tonaler Sensor bezeichnet) sind in Patentansprüchen
5 und 7 enthalten.
Ansprüche 4 und 6 zielen darauf ab, möglichst einfach
ausgebildete Speicher mit möglichst wenig Speicherplatz
verwenden zu können.
Ansprüche 8-13 stellen sicher, daß durch den tonalen
Sensor Tonartwechsel auch richtig erkannt werden und
insbesondere das vorzeitige oder verspätete Auftreten
des sog. Taktsignals nicht dazu führt, daß verzögert
gespielte Töne einem falschen Harmoniebereich zugeordnet
werden und damit zu einer Fehlanalyse führen. Besonders
vorteilhaft wirkt sich dabei die Sychronisationsschaltung
aus, die bei Vorliegen einer Ausgangstonart die
Weiterleitung des Taktsignals an den Tonsammler sowie
dessen Speisung um ca. 0,05 s verzögert. Solange keine
Ausgangstonart als gegeben im dritten Speicher vorliegt,
werden alle aktuell gespielten Töne vom Tonsammler erfaßt
und abgespeichert und eine Löschung des Tonsammlers
bei Auftreten des Taktsignals auch unterbunden.
Anspruch 14 bietet Vorteile beim Einsatz des Instrumentes
im musikschulischen Bereich.
Durch Ansprüche 26-29 wird die gesamte Spannweite der
Erfindung verdeutlicht, die von modernsten Sound-Samplern
bis zu einer herkömmlichen Orgelpfeife mit einer
elektromechanischen oder elektromagnetischen Schiebervorrichtung
zur Veränderung der wirksamen Pfeifenlänge
einsetzbar ist.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles in
den Zeichnungsfiguren näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Darstellung der wesentlichen
Komponenten des Erfindungsgegenstandes;
Fig. 2 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der wesentlichen
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Instrument kann z. B. folgendermaßen
aufgebaut sein:
Die Toneingabevorrichtung 1 kann ein übliches Manual mit
Tastenkontakten sein, die ebensovielen Kombinationen aus
Zeilen und Spalten einer Diodenmatrix zugeordnet sind.
Die nachgeschaltete Tonerkennung 3 fragt die Tastenkontakte
kontinuierlich nacheinander ab und vergleicht
jeden Tastenzustand geschlossen oder nicht) mit seinem
Vorzustand. Dabei ordnet sie jeder Taste durch Fortzählung
einen Tastencode zu, den sie bei jeder Änderung
eines Tastenzustandes an den Intonator 8 und bei jedem
Tonanfang an den Tonsammler 5) weiterleitet. Der Intonator
8 steuert auf dieser Basis eine Tonquelle 9. Der
Tonsammler 5 benutzt den Tastencode zur Speisung einer
diesem Code zugeordneten Speicherzelle, wobei alle
gleichnamigen Töne einer einzigen Zelle zugewiesen werden
können.
Der Inhalt des Tonsammlers 5 wird von einem tonalen
Sensor 6 in einer weiter unten beschriebenen Weise analysiert.
Als Ergebnis leitet dieser eine erkannte Tonart
oder einen negativen tonalen Befund (indifferent oder
atonal) als Binärcode an den Intonator 8, eine optische
Anzeige (z. B. Leuchtdioden) und an einen Speicher 7
weiter. Letzterer übernimmt den tonalen Befund jedoch
nur auf ein Taktsignal hin, welches von einem Taktsignalgeber
2 stammt, der durch eine vom Spieler betätigte
Taste gesteuert werden kann. Mit der Übernahme
eines positiven tonalen Befundes fixiert der Speicher 7
die Ausgangstonart, die bei ihrem Vorliegen vom tonalen
Sensor 6 verarbeitet werden kann.
Die Wirksamkeit einer Ausgangstonart wird auch einem
Synchronisator 4 signalisiert, welcher die Speisung und
Löschung des Tonsammlers 5 steuert: Liegt keine Ausgangstonart
vor, so wird keine Löschung zugelassen.
Anderenfalls wird eine Löschung durchgeführt, und zwar
prinzipiell etwa 0,05 s nach Eintreffen des dem Synchronisator
zugeführten Taktsignals; auf der anderen Seite
wird die Speisung des Tonsammlers um die gleiche Zeitspanne
verzögert, wenn zwischenzeitlich kein Taktsignal
eintrifft, bzw. - anderenfalls - erst nach Löschung des
Tonsammlers durchgeführt.
Der Intonator 8 steuert die Stimmung der Töne in Abhängigkeit
vom Befund des tonalen Sensors 6. Die Stimmung
ist temperiert bei negativem, und rein bei positivem
tonalen Befund. Bei reiner Stimmung entnimmt der
Intonator 8 dem anliegenden Code der ermittelten Tonart
den tonartlichen Grundton, an dem er alle Tonverhältnisse
harmonisch ausrichtet, und zwar aufgrund einer Tabelle
von Verhältniswerten, die er in einem Speicher 10
vorfindet.
Beim Übergang von einer zur anderen Tonart (Modulation)
kontrolliert der Intonator 8 auch die Stimmung des
Grundtons selbst, und zwar in Abhängigkeit vom Verhältnis
der aufeinanderfolgenden Grundtöne und dem entsprechenden
Verhältniswert, der in einem weiteren Speicher
11 für jedes Grundtonverhältnis bereitgehalten
wird. Die Verhältniswerte der Grundtöne können jedoch
auch durch eine Driftkontrolle 12 modifiziert (temperiert)
werden, wenn diese per Vergleich feststellt, daß
die Stimmung eines Tons durch fortgesetzte Entfernung
von der Ausgangsstimmung (bei Spielbeginn) einen Grenzwert
überschreitet, der durch die Einstellung eines
Reglers (13) definiert wird.
Nachstehend wird die Funktion der nunmehr vorgestellten
Vorrichtung erläutert:
Logischer Ausgangspunkt der Erfindung ist die harmonische
Analyse durch einen tonalen Sensor 6. Dessen Funktion
beruht auf einem Vergleich des Inhalts des Tonsammlers
5 mit den Tonbeständen der 24 Tonarten, die sich
analog der im Tonsammler abgelegten Tonkombination als
12-stellige Binärzahlen ausdrücken lassen, worin jede
"1" einen Ton repräsentiert:
Die in Tabelle I dargestellten Tonbestände zeigen an,
welche Töne in welcher Tonart enthalten sind. Dabei
spielt es keine Rolle, in welcher Weise diese Töne jeweils
in der üblichen Notenschrift dargestellt werden;
zugrundegelegt sind genau die 12 Töne, die auf einer
üblichen Tastatur spielbar sind.
Aus Tabelle I wird auch ersichtlich, daß nicht alle
Tonbestände im tonalen Sensor fest abgespeichert sein
müssen. Alle Tonbestände lassen sich aus je einem Dur-
und Molltonbestand durch zyklische Rotation der entsprechenden
Binärzahl gewinnen.
Der Inhalt des Tonsammlers, worin sich im Verlauf des
Tastenspiels "Einsen" ansammeln, wird beständig mit
allen Tonbeständen verglichen, bis zum ersten Mal eine
Tonart erkannt wird. Dies ist dann der Fall, wenn die
Vereinbarkeit des Tonsammlerinhalts mit genau 23 Tonbeständen
ausgeschlossen ist. Umgekehrt ist die Feststellung
einer bestimmten Tonart ausgeschlossen, wenn Vereinbarkeit
entweder mit mehr als einem oder mit gar
keinem Tonbestand festgestellt wird. Die Vereinbarkeit
der erfaßten Töne mit irgendeinem Tonbestand ist definiert
durch die Gleichung:
Tonsammlerinhalt ⟩ Tonbestand = Tonbestand
Sobald eine (Ausgangs-)Tonart erkannt ist, ändert sich
die Funktionsweise des tonalen Sensors: Dieser überwacht
nun den Tonsammlerinhalt im Hinblick auf das Auftreten
von Tönen, die außerhalb des Tonbestandes der vorher
ermittelten Tonart liegen. Beim Auftauchen solcher Töne
prüft der tonale Sensor, ob eine Modulation stattfindet.
Für diese gilt, daß sämtliche Bestandteile der Harmonie,
welche "fremde" Töne enthält, mit irgendeinem Tonbestand
vereinbar sein müssen. Die Feststellung einer Modulation
setzt daher voraus, daß im Tonsammler immer nur Bestandteile
der gerade erklingenden Harmonie gesammelt
und vorgefunden werden. Der Tonsammler muß folglich beim
Vorliegen einer Ausgangstonart für eine mögliche Modulation
stets zum Zeitpunkt des Harmoniewechsels gelöscht
und mit evtl. über den Harmoniewechsel fortklingenden
Tönen neu gespeist werden.
Im Normalfall wechselt die Harmonie am Taktanfang, im
Ausnahmefall am Anfang eines übergeordneten Taktteils.
Da die Wahrnehmung des Harmoniewechsels Bestandteil der
rhythmischen Intuition ist, die ein Tastenspieler ohnehin
braucht, kann die Trennung der Harmonien für die
tonale Analyse durch eine Takttaste gesteuert werden.
Zur sauberen Trennung der Harmonien sind jedoch Vorkehrungen
zu treffen, welche verhindern sollen, daß der
tonale Sensor durch Tasten irritiert wird, die relativ
zur Takttaste (oder auch einer maschinellen Taktvorgabe)
"zu früh" gedrückt oder "zu spät" losgelassen werden.
Der "Zeitpunkt", zu dem der Harmoniewechsel stattfindet
und in dem Tasten losgelassen und gedrückt werden, kann
nämlich vom Standpunkt einer elektronischen Schaltung
ein "Zeitraum" sein.
Dieser Zeitraum ist aufgrund experimenteller Untersuchungen
mit ca. 0,05 s anzusetzen, insofern innerhalb
einer solchen Dauer musikalische "Ereignisse" weder beim
Spiel noch in der Wahrnehmung rhythmisch getrennt werden.
Um zu verhindern, daß der tonale Sensor verklingende
Töne der beginnenden Harmonie und anklingende Töne der
verklungenen Harmonie zurechnet, wird die Löschung und
Speisung des Tonsammlers durch einen Synchronisator 4
gesteuert, der folgendermaßen funktioniert:
1. Die Löschung des Tonsammlers erfolgt erst ca. 0,05 s
nach Eintreffen des Taktsignals. Werden zwischenzeitlich
Tontasten losgelassen, so können die entsprechenden
Töne nicht mehr als Bestandteile der
nachfolgenden Harmonie in den Tonsammler gelangen.
2. Die Speisung des Tonsammlers wird zunächst verzögert
und im Falle eines zwischenzeitlich eintreffenden
Taktsignals erst nach der darauf beruhenden Löschung
im Tonsammler aufgenommen. Auf diese Weise können zu
früh gedrückte Tasten nicht bewirken, daß anklingende
Töne als Bestandteile der verklingenden Harmonie
analysiert werden.
Damit der tonale Sensor eine Modulation, d. h. einen
eindeutigen Übergang in eine andere Tonart erkennt,
müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
1. Eine Ausgangstonart liegt vor.
2. Die erklingende Harmonie ist mit dem Tonbestand der Ausgangstonart unvereinbar.
3. Sie ist mit dem Tonbestand mindestens einer anderen Tonart vereinbar.
4. Unter diesen (mit der erklingenden Harmonie vereinbaren) Tonbeständen gibt es einen, der mehr Töne mit der Ausgangstonart gemeinsam hat als die übrigen.
1. Eine Ausgangstonart liegt vor.
2. Die erklingende Harmonie ist mit dem Tonbestand der Ausgangstonart unvereinbar.
3. Sie ist mit dem Tonbestand mindestens einer anderen Tonart vereinbar.
4. Unter diesen (mit der erklingenden Harmonie vereinbaren) Tonbeständen gibt es einen, der mehr Töne mit der Ausgangstonart gemeinsam hat als die übrigen.
Jede der vier Bedingungen wird nur dann untersucht, wenn
die jeweils vorangegangene Bedingung erfüllt ist. Die
erste Bedingung ist erfüllt, wenn die eingangs beschriebene
Suche nach einer Ausgangstonart erfolgreich war und
bis zum Beginn der nächsten Harmonie kein Ton vorkam,
der mit der erkannten Tonart unvereinbar ist. Eine Ausgangstonart
liegt außerdem mit jeder Tonart vor, die als
Resultat einer Modulation selbstverständlich Ausgangspunkt
einer neuen Modulation sein kann. Die Erfüllung
der 2. Bedingung bedeutet, daß die Ausgangstonart außer
Kraft gesetzt ist. Ob es sich dabei um eine Modulation
handelt, bei der eine neue Tonart identifiziert wird,
entscheidet sich erst bei der 4. Bedingung. Letztere
schließt auch den Sonderfall ein, daß nur ein Tonbestand
mit der untersuchten Harmonie vereinbar ist. Zur Prüfung
der 4. Bedingung werden die mit der erklingenden Harmonie
vereinbaren Tonbestände in logischer Und-Verknüpfung
mit dem Tonbestand der Ausgangstonart erfaßt, die Einsen
in den resultierenden Binärzahlen gezählt und die Ergebnisse
verglichen.
Die Nichterfüllung der 3. Bedingung signalisiert atonale
Verhältnisse; die Nichterfüllung der 4. Bedingung ist
gleichbedeutend damit, daß die Ausgangstonart verlassen
wurde, ohne daß ein Übergang in eine bestimmte andere
Tonart vollzogen wurde, daß also die tonale Bestimmtheit
des Stücks (zunächst) verlorengegangen ist. Beide Fälle
führen dazu, daß beim Harmoniewechsel die 1. Bedingung
entfällt, daß als erst wieder eine neue Ausgangstonart
(ohne Löschung des Tonspeichers) gesucht werden muß.
Soweit der harmonische Befund des tonalen Sensors auf
einer Untersuchung der Harmonien beruht, kann er auch
erst erfolgen, wenn jeweils alle Bestandteile der Harmonie
erklungen sind, also beim Wechsel in die nächste
Harmonie. Eine Modulation wird daher prinzipiell erst im
nachhinein erkannt:
1. nach ihrem Vollzug, der mit dem Eintritt in die modulierende Harmonie zusammenfällt, also mit dem Anfang der aus der Ausgangstonart herausgefallenen Harmonie;
2. nach dem Auftreten modulierender Töne, welche die Ausgangstonart außer Kraft setzen.
1. nach ihrem Vollzug, der mit dem Eintritt in die modulierende Harmonie zusammenfällt, also mit dem Anfang der aus der Ausgangstonart herausgefallenen Harmonie;
2. nach dem Auftreten modulierender Töne, welche die Ausgangstonart außer Kraft setzen.
Ein endgültiger harmonischer Befund, mit dem auch die
Ausgangstonart für eine evtl. nachfolgende Modulation
definiert ist, kann also erst beim Verklingen einer
Harmonie erfolgen. Beim Auftreten modulierender Töne
können jedoch vorläufige Feststellungen getroffen werden
- unter dem Vorbehalt einer noch möglichen Korrektur.
Ein tonaler Befund muß revidiert und durch einen neuen
ersetzt werden, wenn nachfolgende Bestandteile der Harmonie
in Widerspruch zu ihm geraten. Diese Verlaufsform
des harmonischen Urteilens ist nicht nur günstig für die
darauf gegründete Intonation, sondern entspricht auch
dem harmonischen Eindruck des Hörers, wie sich leicht
demonstrierten läßt.
Die Ergebnisse des tonalen Sensors, die natürlich optisch
angezeigt werden können, steuern die Intonation
der Töne. Dabei muß man, wie sich gezeigt hat, beständig
damit rechnen, daß zeitweise keine Tonart identifizierbar
ist. In diesen Fällen gibt es keine Alternative zur
Temperatur, da die reine Intonation tonartlicher Verhältnisse
deren Konstitution voraussetzt. Es müssen also
möglichst unauffällige Übergänge zwischen temperierter
und reiner Stimmung stattfinden können, und diese verlaufen
in jeder Richtung optimal, wenn derjenige Ton,
der Grundton einer Tonart war bzw. wird, in seiner Stimmung
belassen und zum Maßstab für die Ausrichtung der
übrigen Töne wird.
Die Tonverhältnisse einer Tonart, wie sie sich aus dem
Verhältnis von Tonika, Dominante und Subdominante ergeben,
finden sich in der folgenden Tabelle (Grundton =
1):
Bei der Modulation werden nicht nur die internen Tonverhältnisse
einer Tonart rein gestimmt, sondern auch die
externen Verhältnisse zwischen den wechselnden Grundtönen,
an denen sich die übrigen Töne ausrichten. Diese
Grundtonverhältniise ergeben sich in Abhängigkeit vom
Tongeschlecht der Ausgangstonart für 23 mögliche Übergänge
in eine andere Tonart jeweils nach dem Prinzip der
maximalen Übereinstimmung der Tonbestände, d. h. der
möglichst geringen Umstimmung übereinstimmender Töne.
Nur für zwei Übergänge ergeben sich keine harmonisch
eindeutigen Lösungen, bei denen die Ersetzung temperierter
Grundtonverhältnisse vorteilhaft erscheint.
Tabelle III zeigt die Verhältnisse der Grundtöne zweier
unmittelbar aufeinanderfolgenden Tonarten für alle möglichen
Übergänge (Ausgangstonart 1):
Das Auftreten von Tönen, welche eine Ausgangstonart
außer Kraft setzen, führt zu einer Analyse, in deren
Resultat die neue Tonart und daher auch die genaue Stimmung
dieser Töne festgestellt wird. Da die Töne aber
erklingen sollen, wenn der Spieler die Tasten drückt,
müssen die modulierenden Töne eine ganz bestimmte Tonhöhe
haben, bevor die von ihnen ausgelöste Umstimmung
stattgefunden hat. Antizipiert man alle möglichen Stimmungen,
die jeder modulierende Ton haben kann (unter
Zugrundelegung der Tabellen II und III), so zeigt sich,
daß immer nur drei Stimmungen in Betracht kommen, deren
Verhältnis zueinander konstant ist:
81/80 : 1 : 2025/2048
Gibt man nun prinzipiell die mittlere Stimmung vor, so
kann der modulierende Ton bei seinem Anklingen nie weiter
von seiner nachträglich eingestellten Höhe abweichen
als um das syntonische Komma (81/80). Für die um die
modulierenden Zwischentöne ergänzten Tonbestände ergeben
sich auf dieser Grundlage folgende Verhältnisse:
Für eine einfache Konstruktion des Intonators 8 sowie
für die Steuerung verschiedenartigster Tonquellen ist es
vorteilhaft, die reine Stimmung als korrigierte Temperatur
auszudrücken. Die Temperatur ist dabei in dem Verhältnis
zu korrigieren, in dem sie von der reinen Stimmung
abweicht.
Da alle tonalen Verhältnisse aus den Grundverhältnissen
Quinte und Terz abgeleitet sind, genügt es, die Verstimmung
dieser beiden Tonverhältnisse infolge der Temperatur
zu erfassen. Für die Quintenverstimmung (q) und die
Terzverstimmung (t) errechnen sich folgende Werte:
Es zeigt sich nun, daß
so daß t ohne nennenswerten Verlust an Genauigkeit durch
den Wert y -7 ersetzt werden kann. Damit lassen sich aber
alle tonartlichen Verhältnisse durch die Formel
ausdrücken. Tabelle IV läßt sich daher in eine Form
umwandeln, worim m in Abhängigkeit von n (für n = 0 bis
11) dargestellt ist:
Entsprechend läßt sich Tabelle III umwandeln:
Mit Hilfe dieser Tabellen lassen sich z. B. fest abgespeicherte
Frequenzen mit den Werten f × q m ansteuern:
Beim Übergang von temperierter zu reiner Stimmung ist
der ermittelten (und sinnvollerweise in chronatischer
Reihenfolge codifizierten) Tonart zu entnehmen, für
welche Töne die n-Werte in Tabelle V den Betrag 0, 1, 2,
3 usw. haben. Die entsprechenden m-Werte repräsentieren
dann eine Verschiebung in der Ansteuerung der Frequenztabellen.
Beim Übergang in die Temperatur wird dieser
Vorgang einfach rückgängig gemacht.
Bei der Modulation resultiert die Verschiebung im Bezug
auf die Frequenztabellen aus drei (hypothetischen) Verschiebungen:
1. Die auf der Ausgangstonart beruhende Verschiebung wird rückgängig gemacht.
2. Eine entsprechende Verschiebung aufgrund der ermittelten Tonart wird vorgenommen.
3. Das Grundtonverhältnis wird mit Hilfe der Tabelle VI korrigiert. Der n-Wert wird vorher aus der Differenz der Tonart-Codes erschlossen. Der entsprechende m- Wert gibt dann die Verschiebung an, die alle Töne gleichermaßen betriff.
1. Die auf der Ausgangstonart beruhende Verschiebung wird rückgängig gemacht.
2. Eine entsprechende Verschiebung aufgrund der ermittelten Tonart wird vorgenommen.
3. Das Grundtonverhältnis wird mit Hilfe der Tabelle VI korrigiert. Der n-Wert wird vorher aus der Differenz der Tonart-Codes erschlossen. Der entsprechende m- Wert gibt dann die Verschiebung an, die alle Töne gleichermaßen betriff.
Sofern der m-Wert bei der 3. Teilverschiebung in aufeinanderfolgenden
Modulationen das gleiche Vorzeichen
behält, driften die Töne in der entsprechenden Richtung
(nach oben oder unten) ab. Da ein solches Abdriften
musikalisch nicht ausgeschlossen werden kann, liegt es
nahe, eine willkürliche Grenze zu setzen, innerhalb
deren dieses Abdriften erlaubt sein soll. Wird diese
Grenze überschritten, so entfällt die Korrektur der
Grundtonverhältnisse mit Hilfe der dritten Teilverschiebung
solange, bis der ermittelte m-Wert das Vorzeichen
wechselt. Zur Festlegung der gewünschten Grenzen wird
die Driftkontrolle 12 von einem Regler 13 gesteuert, der
natürlich auch dazu benutzt werden kann, das Abdriften
von vorneherein zu unterbinden.
Erlaubt man den Tönen für die Variation ihrer Stimmung
eine Bandbreite, die größer ist als ein Halbton, so
überschneiden sich die Frequenztabellen. Man kann sie
dann der Einfachheit halber in einer Tabelle integrieren,
indem man q durch den Wert
annähert, die
Oktave also gleichmäßig in 12 × 51 Tonschritte zerlegt.
Zur Erläuterung der wesentlichen Verfahrensschritte der
Verfahrensansprüche wird auf Fig. 2 verwiesen. Darin ist
vorausgesetzt, daß bei jedem Niedergehen einer Tontaste
ein erster programmierbarer Zähler und nach jedem Taktsignal
ein zweiter Zähler gestartet wird. Beide Zähler
sind so programmiert, daß sie nach 0,05 s abgelaufen
sind. Im Hinblick auf diese Zähler erfüllt die Abfrage
"Zähler abgelaufen?" in Fig. 2 dieselbe Funktion wie der
Synchronisator 4 in Fig. 1. Ansonsten ist das Flußdiagramm
gemäß Fig. 2 aus sich selbst verständlich.
Claims (38)
1. Elektronisch gesteuertes Musikinstrument mit:
- einer Eingabevorrichtung (1), durch welche die zu spielenden Töne als Schaltzustände oder elektrische Signale definiert sind,
- einer dieser Eingabevorrichtung nachgeschalteten Tonerkennungsschaltung (3),
- mindestens einer durch die Tonerkennungsschaltung ansteuerbaren Tonquelle (9),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- Zum Erzielen einer harmonisch reinen Stimmung des Instruments abhängig von der gerade gespielten Tonart ist eine Sensorvorrichtung (tonaler Sensor 6) vorgesehen, die das Tastenspiel auf einer üblichen Tastatur oder ähnlich wirkende Eingaben harmonisch aufgrund eines Vergleichs der sukzessive zu Tonkombinationen angesammelten Töne mit den Tonbeständen der 24 Tonarten analysiert;
- mit der Tonquelle (9) ist eine Stimmvorrichtung (Intonator 8) verbunden, die bewirkt, daß die durch die Tonerkennung (3) identifizierten Töne in der Stimmung erklingen, welche dem Befund des tonalen Sensors (6) am besten entspricht.
- einer Eingabevorrichtung (1), durch welche die zu spielenden Töne als Schaltzustände oder elektrische Signale definiert sind,
- einer dieser Eingabevorrichtung nachgeschalteten Tonerkennungsschaltung (3),
- mindestens einer durch die Tonerkennungsschaltung ansteuerbaren Tonquelle (9),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- Zum Erzielen einer harmonisch reinen Stimmung des Instruments abhängig von der gerade gespielten Tonart ist eine Sensorvorrichtung (tonaler Sensor 6) vorgesehen, die das Tastenspiel auf einer üblichen Tastatur oder ähnlich wirkende Eingaben harmonisch aufgrund eines Vergleichs der sukzessive zu Tonkombinationen angesammelten Töne mit den Tonbeständen der 24 Tonarten analysiert;
- mit der Tonquelle (9) ist eine Stimmvorrichtung (Intonator 8) verbunden, die bewirkt, daß die durch die Tonerkennung (3) identifizierten Töne in der Stimmung erklingen, welche dem Befund des tonalen Sensors (6) am besten entspricht.
2. Musikinstrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tonquelle (9) eine temperierte Stimmung
aufweist, sobald der tonale Sensor (6) tonale
Indifferenz oder Atonalität feststellt.
3. Musikinstrument nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgaben der Tonerkennung (3) in einem
Tonsammler (5) derart festgehalten werden, daß
im Tonsammler die bislang gespielten bzw. ungespielten
Töne als Kombination von geladenen bzw.
ungeladenen Speicherzellen erscheint.
4. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gespielten Töne im Tonsammler (5) abhängig
von ihrer Oktavlage als 12-Bit-Information
eingespeichert werden.
5. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der tonale Sensor (6) eine Reihe von elektronischen
Vergleichervorrichtungen umfaßt,
welche bewirken, daß der Inhalt des Tonsammlers
(5) auf Verträglichkeit mit den analog abgespeicherten
Tonbeständen der 24 Tonarten überprüft
wird, und daß eine für den Intonator (8) maßgebliche
Tonart genau dann identifiziert und ausgegeben
wird, wenn entweder nur einer der 24 Tonbestände
die im Tonsammler gespeicherten Töne
exklusiv enthält, oder wenn bei Unverträglichkeit
des Tonsammler-Inhaltes mit dem Tonbestand
einer gegebenen Ausgangstonart Tonarten existieren,
deren Tonbestände mit dem Tonsammler-Inhalt
verträglich sind und sich unter diesen eine
befindet, deren Tonbestand mit demjenigen der
Ausgangstonart verglichen mehr gemeinsame Töne
aufweist als alle anderen Tonbestände, die mit
dem Tonsammler-Inhalt verträglich sind.
6. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im tonalen Sensor (6) benötigten Tonbestände
aus nur jeweils einer Dur- und Molltonart
durch sukzessive Rotation der binär codierten
Tonbestände gewonnen werden.
7. Musikinstrument nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der tonale Sensor (6) ein Speicherwerk enthält,
worin die vorweg ermittelten Ergebnisse
der Vergleichervorrichtung für jeden beliebigen
Tonsammler-Inhalt und für jede mögliche Ausgangstonart
fest abgespeichert sind, so daß der
Tonsammler-Inhalt (12 Bit) und die Ausgangstonart
(5 Bit) einen Speicherplatz definieren, in
dem der Code für die identifizierte Tonart oder
für einen negativen tonalen Befund vorgefunden
wird.
8. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die korrekte Funktion des erfindungsgemäßen
Instruments durch einen Taktsignalgeber (2)
sichergestellt wird, der entweder aus einer von
einem Spieler betätigbaren Takttaste besteht
oder über eine Taktvorgabeeinrichtung (Metronom)
gesteuert wird und den Zeitpunkt des Harmoniewechsels
für alle Bauteile signalisiert, deren
Funktionieren von diesem Signal abhängt.
9. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ergebnis des tonalen Sensors (6) beim
Eintreffen des Taktsignals aus dem Taktsignalgeber
(2) in einen Speicher (7) übernommen wird,
der dem tonalen Sensor damit die Ausgangstonart
für die Analyse der nachfolgenden Harmonie verfügbar
macht.
10. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine regelmäßige Löschung des Tonsammlers
(5) von einer Schaltung (Synchronisator 4 ) derart
gesteuert wird, daß bei einem positiven
tonalen Befund im Speicher für die Ausgangstonart
(7) das vom Taktsignalgeber (2) empfangene
Signal als Direktive zur Löschung des Tonsammlers
weitergegeben wird.
11. Musikinstrument nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Weitergabe des Taktsignals kurzfristig
verzögert wird.
12. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Synchronisator (4) von der Tonerkennung
(3) bei jedem Tonanfang ein Signal erhält, infolgedessen
er die Übernahme des gespielten
Tones aus der Tonerkennung in den Tonsammler (5)
durch Blockierung des Tonsammlers kurzfristig
verzögert.
13. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerungen bei der Löschung und Speisung
des Tonsammlers etwa 0,02 s-0,08 s, insbesondere
0,05 s betragen.
14. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ermittelte Tonart, tonale Indifferenz
oder Atonalität auf einer optischen Anzeigevorrichtung
(14) dargestellt wird.
15. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Intonator (8) durch das Ausgangssignal
des Taktsignalgebers (2) zur Übernahme des Ergebnisses
des tonalen Sensors (6) veranlaßt
wird.
16. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Intonator (8) bei identifizierter Tonart
alle Töne in ihrem harmonischen Frequenzverhältnis
zum Grundton der erkannten Tonart stimmt.
17. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Intonator (8) bei erkannter Modulation
(Übergang von einer Tonart zur anderen) den
neuen Grundton im harmonischen Frequenzverhältnis
zum vorangegangen Grundton stimmt.
18. Musikinstrument nach Ansprüchen 16 und 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Intonator (8) die für seine Funktion
benötigten Frequenzverhältnisse spezifiziert
nach Tongeschlecht (Dur/Moll) als tabellarisch
abgespeicherte Verhältniswerte zwei speziellen
Speichern (10 und 11) entnimmt.
19. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zugriff auf die abgespeicherten Grundtonverhältnisse
aufgrund einer Subtraktion der
Codes für die neue und vorangegangene Tonart
gesteuert wird, wobei die Tonarten in chromatischer
Abfolge codifiziert sind.
20. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Übergang zwischen reiner und temperierter
Stimmung oder umgekehrt die Stimmung desjenigen
Tones, der tonartlicher Grundton war
oder wird, beibehalten wird.
21. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Intonator (8) die Ergebnisse des tonalen
Sensors (6) kontinuierlich übernimmt und seine
Umstimmung (u. U. wiederholt) auf diejenige
Tonart und zugehörige Grundtonstimmung gründet,
die er jeweils beim letzten Signal des Taktsignalgebers
(2) in einem gesonderten Speicher
fixiert hat.
22. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Intonator (8) die Stimmung der Töne
(oder eines Tones), welche durch wiederholte
Berücksichtigung der Grundtonverhältnisse nach
oben oder unten abdriften kann, einer Driftkontrolle
(12) zuführt, welche die eingegebenen
Werte mit bestimmten Grenzwerten vergleicht und
bei deren Überschreiten den Intonator dazu veranlaßt,
solange temperierte Grundtonverhältnisse
zugrundezulegen, bis die Berücksichtigung der
harmonisch reinen Grundtonverhältnisse ein Zurückdriften
erlaubt.
23. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für die Driftkontrolle (12) maßgeblichen
Grenzwerte durch ein Intervall definiert werden,
dessen Größe durch einen Regler (13) eingestellt
werden kann und im Extremfall von vorneherein
kein Abdriften zuläßt.
24. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verhältniswerte der Speichervorrichtung
(10 und 11), welche den Umstimmungen zugrundegelegt
werden, als Abweichungen von den entsprechenden
temperierten Frequenzverhältnissen
fixiert sind, deren Maßeinheit die Quintenverstimmung
(3/2 : 27/12) ist.
25. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Quintenverstimmung durch gleichmäßige
Unterteilung der Oktave (z. B. durch 612 oder
4.296 Stimmschritte) angenähert wird.
26. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tonquelle (9) eine Sound-Sampling-Einheit
ist und durch den Intonator (8) die Auslesegeschwindigkeit
des Sampling-Speichers beeinflußbar
ist.
27. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tonquelle (9) ein DCO (Digital Controlled
Oszillator) ist, deren digitale Steuerinformation
durch den Intonator (8) beeinflußbar
ist.
28. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tonquelle (9) ein VCO (Voltage Controlled
Oszillator) ist und durch den Intonator
die Steuerspannung beeinflußbar ist.
29. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tonquelle (9) eine Anordnung herkömmlicher
Orgelpfeifen ist, die durch den Intonator
(8) entweder auswählbar oder über eine elektronische
Schiebervorrichtung zur Veränderung der
wirksamen Pfeifenlänge beeinflußbar sind.
30. Verfahren zur Steuerung eines Musikinstrumentes,
gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
a) Sammeln der gespielten Töne in einem Speicher, worin jeder Ton einer Speicherzelle zugeordnet ist, welche darüber Auskunft gibt, ob der betreffende Ton gespielt worden ist oder nicht;
b) Suche nach Tonarten, deren Tonbestände alle gesammelten Töne enthalten;
c) bei Auffindung nur einer einzigen Tonart, in deren Tonbestand alle gesammelten Töne exklusiv vorkommen, Ersetzung der Temperatur durch harmonisch reine Frequenzverhältnisse zwischen den Tönen der gefundenen Tonart.
a) Sammeln der gespielten Töne in einem Speicher, worin jeder Ton einer Speicherzelle zugeordnet ist, welche darüber Auskunft gibt, ob der betreffende Ton gespielt worden ist oder nicht;
b) Suche nach Tonarten, deren Tonbestände alle gesammelten Töne enthalten;
c) bei Auffindung nur einer einzigen Tonart, in deren Tonbestand alle gesammelten Töne exklusiv vorkommen, Ersetzung der Temperatur durch harmonisch reine Frequenzverhältnisse zwischen den Tönen der gefundenen Tonart.
31. Verfahren nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Rhythmus des Harmoniewechsels wiederkehrendes
Taktsignal von einem Spieler oder
einer Vorrichtung erzeugt wird.
32. Verfahren nach Anspruch 30 oder 31,
dadurch gekennzeichnet,
daa die jeweils ermittelte Tonart genau dann als
Ausgangstonart zwischengespeichert wird, wenn
ein Taktsignal erfolgt.
33. Verfahren nach Anspruch 30-32,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei gegebener Ausgangstonart die in Verfahrensschritt
30.a) gesammelten Töne ca. 0,05 s
nach Widerkehr des Taktsignals aus dem Speicher
eliminiert werden, mit Ausnahme der Töne, die
noch immer erklingen.
34. Verfahren nach Anspruch 30-33,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei gegebener Ausgangstonart jeder Ton ca.
0,05 s nach seinem Anklingen gemäß Verfahrensschritt
30.a) aufgenommen wird, sofern zwischenzeitlich
kein Taktsignal eintrift, bzw. erst
nach erfolgter Eliminierung der Töne gemäß Anspruch
33, wenn zwischenzeitlich doch ein Taktsignal
eintrifft.
35. Verfahren nach Anspruch 30-34,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei gegebener Ausgangstonart und beim Auftauchen
von Tönen, die im Tonbestand der Ausgangstonart
nicht enthalten sind, eine neue
Tonart durch folgende Verfahrensschritte gefunden
werden kann:
- a) Suche nach Tonarten, deren Tonbestände alle gesammelten Töne enthalten;
- b) Vergleich der gefundenen Tonarten mit der Ausgangstonart im Hinblick auf die in den respektiven Tonbeständen gemeinsam enthaltenen Töne.
- c) Hat eine der gefundenen Tonarten verglichen mit der Ausgangstonart mehr gemeinsame Töne als die anderen gefundenen Tonarten oder ist überhaupt nur eine Tonart gefunden worden, so ist diese die neue Tonart.
36. Verfahren nach Anspruch 30-35,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Töne in temperierte Stimmung gebracht
werden, wenn die Suche nach einer Tonart infolge
tonaler Indifferenz oder Atonalität zu einem
negativem Ergebnis führt.
37. Verfahren nach Anspruch 30-36,
dadurch gekennzeichnet,
daß einem negativen tonalen Befund gemäß Anspruch
36 ebenso wie den Tonarten en Binärcode
zugeordnet wird, der im Verfahren nach Anspruch
32 als Symbol für das Fehlen einer Ausgangstonart
zwischengespeichert wird und als solches
signalisiert, daß die Speicherlöschung gemäß
Anspruch 33 unterbleiben muß.
38. Verfahren nach Anspruch 30-37,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gespielten Töne im Verfahrensschritt
30.a) unabhängig von ihrer Oktavlage gesammelt
werden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853545986 DE3545986A1 (de) | 1985-12-23 | 1985-12-23 | Elektronisch gesteuertes musikinstrument |
PCT/DE1986/000521 WO1987003993A1 (en) | 1985-12-23 | 1986-12-23 | Electronically-controlled musical instrument |
EP19870900063 EP0250500A1 (de) | 1985-12-23 | 1986-12-23 | Elektronisch gesteuertes musikinstrument |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853545986 DE3545986A1 (de) | 1985-12-23 | 1985-12-23 | Elektronisch gesteuertes musikinstrument |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3545986A1 true DE3545986A1 (de) | 1987-06-25 |
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ID=6289502
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE3545986A1 (de) |
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US6114336A (en) * | 1996-10-23 | 2000-09-05 | Sanofi | Cosmetic composition containing a neuropeptide Y receptor antagonist |
DE10309000B4 (de) * | 2003-03-01 | 2009-10-01 | Werner Mohrlok | Verfahren für eine programmgesteuerte variable Stimmung für Musikinstrumente |
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- 1985-12-23 DE DE19853545986 patent/DE3545986A1/de not_active Ceased
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- 1986-12-23 WO PCT/DE1986/000521 patent/WO1987003993A1/de unknown
- 1986-12-23 EP EP19870900063 patent/EP0250500A1/de not_active Withdrawn
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DE10309000B4 (de) * | 2003-03-01 | 2009-10-01 | Werner Mohrlok | Verfahren für eine programmgesteuerte variable Stimmung für Musikinstrumente |
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Publication number | Publication date |
---|---|
EP0250500A1 (de) | 1988-01-07 |
WO1987003993A1 (en) | 1987-07-02 |
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