-
-
Schalungsträger aus Holz
-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalungsträger aus Holz
mit einem Ober- und einem Untergurt aus Vollholz und einem diese verbindenden Vollwand-
oder Gittersteg, der mit den Gurten durch Verleimen verbunden ist.
-
Schalungsträger dieser Art, welche entweder als sogenannte Gitterträger
(vgl. beispielsweise Prospekt "Peri-Träger-Schalungssystem" oder Prospekt "Steidle-Information")
ausgebildet sind, oder einen die Gurte miteinander verbindenden geradlinig verlaufenden
mehrschichtig aufgebauten Vollwandsteg aufweisen, der mit den Gurten über mehrere,
in diese eingreifende Zinken durch Verleimen über die gesamte Trägerlänge verbunden
ist (vgl. DE-PS 16 09 756), sind aufgrund der Verwendung von Vollholz für die Gurte
rationeller und daher billiger herstellbar als Trägerkonstruktionen, deren Gurte
aus mehreren miteinander verleimten Holzschichten bestehen.
-
Schalungsträger mit einem Vollwandsteg der oben beschriebenen Art
(vgl. DE-PS 16 09 756) haben darüberhinaus den Vorteil, daß aufgrund des Einsatzes
des mehrschichtigen Vollwandsteges in Verbindung mit der über die gesamte Trägerlänge
verlaufenden Zinkenverbindung selbst bei starker Außenbewitterung dieselbe Formstabilität
erreicht wird, wie bei Trägerkonstruktionen mit aufwendigen und deshalb teuren sperrverleimten
Gurten.
-
Bei Vollholzgurten besteht nun generell das Problem, daS - -diese
im Bereich der Enden zum Absplittern und Aufreißen neigen. Diese Tendenz wird zudem
durch den rauhen Baustellenbetrieb gefördert, bei dem die Gurtenden - wie der Praktiker
weiß - in besonders starkem Maße Stoß- oder Schlagbeanspruchungen ausgesetzt sind,
welche beispielsweise im Kranbetrieb beim Versetzen unvermeidbar sind. Beschädigungen
im Bereich der Enden der Gurte sind daher - wie statistische Untersuchungen an Baustellen
ergeben haben -unvergleichbar häufiger als im Mittelbereich.
-
Um die Enden der Gurte vor Beschädigungen zu schützen, sind bereits
Maßnahmen unterschiedlichster Art vorgeschlagen worden.
-
So sind in die Stirnseiten der Gurte sogenannte Wellenbleche eingepreßt
(vgl. CH-PS 57 213) oder Federn aus Hartholz oder Stahl (vgl. DE-OS 16 09 756) eingeleimt
worden, um die Enden der Gurte von innen heraus zu armieren. Darüberhinaus sind
Kunststoffkappen (vgl. Prospekt Steile Gesamtprogramm", Seite 1, Pkt. 2) oder Stahlkappen
(vgl. beispielsweise Prospekt "Peri-Programmübersicht") in den Stirnseiten verankert
worden, um die Gurtenden zu schützen. Auch sind die Gurtenden bereits mit Stahlbändern
umschnürt worden, um ein Aufreißen in diesem Bereich zu unterbinden. Ferner sind
sogenannte Trägerschuhe (vgl. beispielsweise Prospekt DOKA-Leichtschalung, Seite
18) entwickelt worden, die stirnseitig auf die Trägerenden aufgepreßt werden und
nicht nur die Gurte, sondern auch den Steg stirnseitig armieren.
-
Bei allen diesen Vorschlägen besteht das Problem, daß sich die Armierungsteile
durch Schlagbeanspruchung oder stärkere Belastung, durch Schwellen bzw. Schwinden
des Holzes oder dergleichen Einflüsse lockern und lösen können, wodurch in der Folge
die Gefahr besteht, daß sie beim weiteren Einsatz verloren gehen und deshalb keine
Schutzwirkung mehr gegeben ist. Darüberhinaus stellen teilweise gelockerte oder
beschädigte und abstehende Endschutzkappen aus Metall erfahrungsgemäß eine erhebliche
Verletzungsgefahr für die Hände der Arbeiter dar.
-
Von Nachteil ist bei diesen Vorschlägen ferner, daß die Armierungsmittel
nach Abschluß des Herstellungsvorganges für den Schalungsträger in einem zusätzlichen
eigenen Montagevorgang eingesetzt oder aufgebracht werden müssen, wodurch der Herstellungsaufwand
erhöht wird.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen
Schalungsträger mit Vollholzgurten derart weiterzubilden, daß der Schutz der Gurtenden
gegen Beschädigungen verbessert wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Enden der
Gurte durch an das Vollholz angeschlossene separate Abschnitte gebildet sind, die
aus mindestens zwei miteinander verleimten Holzschichten bestehen, deren Fasern
einen Winkel zueinander einschließen.
-
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene mehrschichtige Ausbildung aus
Lagen mit sich kreuzenden Holzfasern werden die Gurtenden auf eine vollkommen neuartige
Weise als Ganzes armiert. Ein Aufreißen der Gurte aufgrund von Spannungen im Holz
im Bereich der Stirnseiten ist deshlab nicht mehr möglich. Auch ist die Neigung
zum Absplittern bei Stoß-, Schlag-und Nagelbeanspruchungen aufgrund der mehrschichtigen
abgesperrt verleimten Ausbildung erheblich reduziert, so daß Schalungsträger dieser
Art eine erheblich höhere Lebensdauer aufweisen.
-
Von wesentlicher Bedeutung ist jedoch, daß die Armierungsmaßnahmen
für die Trägerenden voll in den Herstellungsprozeß des Holzträgers miteingebunden
werden können, da bei diesem Prozeß ausschließlich Holz eingesetzt wird und kein
anderes "fachfremdes" Material verarbeitet werden muß. Aufgrund der Einbindung in
den Herstellungsprozeß ist demzufolge kein zusätzlicher Montagevorgang für Kappen,
Federn, Bänder, Schuhe oder dergleichen erforderlich.
-
Zwar erfordert die mehrschichtige Ausbildung der Abschnitte für die
Trägerenden gegenüber einer durchgehenden Ausbildung aus Vollholz einen zusätzlichen
Fertigungsaufwand. Aufgrund der Einbindung in den Herstellungsprozeß ist dieser
Aufwand jedoch erheblich geringer als der für das nachträgliche Aufbringen von fachfremden
Armierungsmitteln erforderliche Aufwand.
-
Grundsätzlich ist die mehrschichtige Ausbildung von Gurten aus Lagen
mit sich kreuzenden Holzfasern bei Holzträgern mit Doppel-T-Querschnitt bereits
bekannt (vgl. beispielsweise US-PS 1 377 891). Bei diesen Trägern verläuft jedoch
die mehrschichtige Ausbildung über die gesamte Gurtlänge, wodurch bei derartigen
Konstruktionen der eingangs genannte -wesentliche Vorteil der billigeren und rationelleren
Herstellung auch nicht annähernd erzielbar ist.
-
Der erfindungsgemäße Vorschlag, separate Abschnitte im Endbereich
der Gurte als Ganzes mehrschichtig aus Lagen mit sich kreuzenden Holzfasern auszubilden,
stellt dagegen eine in fachlicher und wirtschaftlicher Hinsicht optimale Lösung
dar.
-
Von Bedeutung ist ferner, daß durch die erfindungsgemäße Ausbildung
praktisch keine Schwächung der Tragkraft in Kauf genommen werden muß. So können
bei Trägern mit mehrschichtigen Gurten aus Lagen mit sich kreuzenden Holzfasern
die Schichten mit quer zur Trägerlängsrichtung verlaufenden Holzfasern bekanntlich
nicht zur Übertragung von Zugkräften aus Momenten herangezogen werden, so daß nur
ein Teil des effektiven Gurtquerschnittes in statischer Hinsicht nutzbar ist. Dieser
Effekt wirkt sich insbesondere bei kleineren Trägerquerschnitten ungünstig aus,
die aufgrund des allgemeinen Trends zu kleineren Trägergrößen in der Praxis in zunehmendem
Maße eingesetzt werden.
-
Da jedoch bei Trägern der erfindungsgemäßen Konstruktion im statisch
wesentlichen Bereich aufgrund der praktisch durchgehenden Vollholzausbildung der
volle Gurtquerschnitt zur Verfügung steht und der reduzierte Querschnitt lediglich
in den für die Zugkräfte aus Momenten weniger bedeutsamen Enden vorhanden ist, ist
die durch die Holzschichten mit quer oder annähernd quer verlaufenden Holzfasern
bedingteSchwächung statisch praktisch ohne Bedeutung.
-
Grundsätzlich können die Abschnitte auf jede rationelle Art an das
Vollholz angeschlossen werden. Generell bietet sich ein Verleimen an, da Verleimvorgänge
bei der Trägerherstellung ebenfalls erforderlich sind. So können die Abschnitte
beispielsweise durch Schäftung an das Vollholz angeschlossen werden. Auch ist es
möglich die Abschnitte auf der der Gurtstirnseite abgewandten Seite aus Holzschichten
unterschiedlicher Länge herzustellen, die dann an ein entsprechend abgestuft ausgebildetes
Vollholzende durch Verleimen angeschlossen werden.
-
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit des Anschlusses der Abschnitte
an das Vollholz stellt jedoch eine sogenannte Keilzinkenverbindung dar (vgl. beispielsweise
DIN 68140).
-
Eine derartige Keilzinkenverbindung eignet sich insbesondere für solche
Schalungsträger, bei denen die Gurte über einen geradlinig verlaufenden, mehrschichtig
aufgebauten Vollwandsteg miteinander verbunden sind.
-
Grundsätzlich kann die Länge der Abschnitte relativ kurz gewählt werden.
Versuche haben jedoch ergeben, daß eine optimale Lösung etwa mit einer Länge erreicht
wird,die dem 0,5-fachen bis 1,0-fachen der Trägerhöhe entspricht.
-
Um die hinsichtlich der statischen Werte ungünstigen Ein-. -flüsse
der Schichten mit quer zur Trägerlängsrichtung ver-
laufenden Holzfasern
möglichst weitgehend zu reduzieren, sind bereits aus mehreren Schichten zusammengesetzte
Gurtausbildungen bekannt, bei denen die Holzfasern der Schichten mit der Trägerachse
einen Winkel zwischen ca. 50 und 80 und untereinander einen Winkel zwischen ca.
100 und 150 einschließen (vgl. DE-OS 31 37 483; Fig. 5).
-
Bei derartigen Gurtausbildungen verlaufen die Holzfasern aufgrund
der relativ kleinen Winkel annähernd in Trägerlängsrichtung, so daß eine in der
Praxis relevante Schwächung des Querschnittes nicht erfolgt und diese deshalb in
statischer Hinsicht Gurtkonstruktionen mit genau in Trägerlängsrichtung verlaufenden
Holzfasern praktisch gleichgesetzt werden können. Andererseits wird auch durch die
relativ kleinen Winkel ein in der Praxis bedeutsamer Absperreffekt erzielt, wodurch
die Maßhaltigkeit der Außenbewitterung und insbesondere die Widerstandsfähigkeit
gegenüber Beschädigungen erhöht wird.
-
Einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung liegt nun der Gedanke
zugrunde, diese Erkenntnis auch bei einem Schalungsträger der erfindungsgemäßen
Art anzuwenden und auf diese Weise die statischen Werte des Trägers ohne Verringerung
der Widerstandsfähigkeit noch zu verbessern. Gemäß dieser Weiterbildung sind somit
die Abschnitte aus Holzschichten zusammengesetzt, deren Holzfasern zueinander einen
Winkel zwischen 140 und 340 und zur Trägerlängsachse einen Winkel zwischen 70 und
170 ein schließen. Diese spezielle Ausrichtung der Holzfasern der Holzschichten
kann mit Holzschichten kombiniert werden, deren Holzfasern in Trägerlängsrichtung
verlaufen.
-
Abschnitte, die aus Holzschichten mit einer Ausrichtung gemäß den
genannten Winkeln zusammengesetzt sind, weisen ein Queliverhalten auf, das im wesentlichen
dem Quellverhalten des Vollholzgurtes entspricht. Rißbildungen an den Verbindungsstellen
sind deshalb praktisch ausgeschlossen.
-
Besonders zweckmäßige Kombinationen Von zwei-, drei- und mehrschichtigen
Ausbildungen dieser speziellen Art ergeben sich aus den Ansprüchen 6 bis 15.
-
Günstige Werte und Eigenschaften werden jedoch auch mit einer Ausbildung
erreicht, bei der die Abschnitte aus Sperrholz bestehen. Allerdings ist der Aufwand
hierfür höher als für Gurtausbildungen der oben beschriebenen Art.
-
Darüberhinaus muß Sperrholz mit relativ vielen Schichten verwendet
werden, um den oben beschriebenen negativen Einfluß der Schichten mit quer zur Trägerlängsrichtung
verlaufenden Holzfasern möglichst gering zu halten.
-
Im folgenden sind zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis
verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben.
-
Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht teilweise abgebrochen
den Endbereich eines Schalungsträgers der erfindungsgemäßen Art, bei dem der separate
Abschnitt aus drei miteinander verleimten Holzschichten besteht und über eine Keilzinkenverbindung
durch Verleimen an den Ober- bzw. Untergurt aus Vollholz angeschlossen ist, Fig.
2 zeigt ein zweites AusEhrungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schalungsträgers
anhand einer Stirnansicht des separaten Abschnittes des Obergurtes, der aus insgesamt
fünf miteinander verleimten Holzschichten besteht, Fig. 3 zeigt in einer der Figur
2 entsprechenden Darstellung einen Obergurt, bei der der Abschnitt aus einem dreizehn
Holzschichten aufweisenden Sperrholz besteht, und Fig. 4 bis 12 zeigen schematisch
unter Verwendung von Symbolen verschiedene Schichtaufbaumöglichkeiten für separate
Abschnitte, bei denen die einzelnen Holzschichten lediglich relativ kleine Winkel
zueinander und gegenüber der Trägerachse aufweisen.
-
Der in Figur 1 dargestellte Schalungsträger besitzt einen Obergurt
1 sowie einen Untergurt 2, welche über einen über die gesamte Trägerlänge durchlaufenden
geradlinigen Voll-
wandsteg 3 miteinander verbunden sind . Der
Vollwandsteg 3 besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus drei Holzschichten,
wobei die Holzfasern der äußeren Holzschichten in Trägerlängsrichtung verlaufen
und senkrecht zu den Holzfasern der Mittelschicht ausgerichtet sind.
-
Die Verbindung des Obergurtes 1 und des Untergurtes 2 mit dem Vollwandsteg
3 erfolgt über jeweils drei Zinken 4, die in in dem Obergurt und dem Untergurt 2
angeordneten Nuten in bekannter Weise eingeleimt sind.
-
Erfindungsgemäß sind die Enden der Gurte von separaten Abschnitten
5 gebildet, die im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 aus drei miteinander verleimten
Holzschichten 6, 7 und 8 bestehen, deren Fasern einen Winkel zueinander einschließen.
-
Die separaten Abschnitte 5 sind durch eine Keilzinkenverbindung 9
an den aus Vollholz bestehenden Obergurt 1 bzw.
-
Untergurt 2 angeschlossen.
-
Die Figuren 4 bis 12 zeigen verschiedene Kombinationsmöglichkeiten
für den Schichtaufbau der Gurte. Jedes Rechteck symbolisiert eine Holzschichtim
Querschnitt. Die Pfeile deuten dabei die Verlaufsrichtung der Holzfasern in Bezug
auf die Trägerachse an, die senkrecht zur Zeichnungsebene verläuft. Bei den dargestellten
Kombinationsmöglichkeiten verlaufen die Holzfasern der mit den Pfeilen gekennzeichneter
Holzschichten jeweils gegenüber der Trägerachse in einem Winkel von ca. 70 bis 170.Die
Holzfasern zweier benachbarter, mit Pfeilen gekennzeichneter Holzschichten schließen
daher zueinander einen Winkel zwischen etwa 14" und 340 ein. Bei den mit einem Punkt
gekennzeichneten Holzschichten verlaufen die Holzfasern in Richtung der Trägerachse.
-
Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen die
Holzfasern der miteinander verleimten Holzschichten in der in Figur 5 dargestellten
Weise.
-
Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht der
Verlauf der Holzfasern der in Figur 10 dargestellten Kombinationsmöglichkeit.
-
- Leerseite -