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Optischer Belichtungsmesser. Gegenstand der Erfindung ist ein zur
Messung der Belichtungsdauer bei photographischen Aufnahmen bestimmtes Photometer,
welches auf der Anwendung eines hinter einer lichtdurchlässigen Scheibe angeordneten,
beim Meßvorgang sich verfinsternden Schlitzes beruht. Die Scheibe selbst ist in
mehrere gleichartige Sektoren geteilt, deren Undurchlässigkeitsgrad gleichmäßig
zunimmt.
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Die lichtdurchlässige Scheibe ist um ihren Mittelpunkt drehbar, während
der Schlitz unbeweglich bleibt. Die Anordnung kann aber auch umgekehrt getroffen
sein.
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Da es bei Verwendung eines einzigen Schlitzes ziemlich schwer ist,
genau den Augenblick festzustellen, in dem dieser Schlitz sich verfinstert, d. h.
unsichtbar wird, so sind beim Erfindungsgegenstand zwei benachbarte Schlitze vorgesehen
und so angeordnet, daß, wenn der eine sich bei der Beobachtung verfinstert, der
andere noch schwach sichtbar bleibt.
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Das Instrument kann fernrohrartig gestaltet sein, was gestattet, den'zu
photographierenden Gegenstand direkt anzuvisieren und nicht die umgebende Helligkeit,
sondern gerade die Intensität des vom Gegenstand ausgesandten Lichtes zu messen.
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Damit sich die Beobachtungen leicht und stets unter den gleichen Voraussetzungen
anstellen lassen, ist das Instrument mit einer schmiegsamen, lichtundurchlässigen
Garnitur versehen, die das Auge des Beobachters gegen das Außenlicht schützt.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig. z zeigt den neuen Expositionsmesscr im Grundriß.
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Fig. 2 ist ein Längsschnitt, in welchem die einzelnen Teile des Instrumentes
-getrennt dargestellt sind.
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Fig. 3 zeigt die lichtdurchlässige, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in 2o gleichartige Sektoren geteilte Scheibe.
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Fig. q zeigt die Anordnung der beiden Schlitze. Fig. g veranschaulicht
die Lage der beiden hinter der lichtdurchlässigen Scheibe angeordneten Schlitze.
Die Sektoren der Scheibe sind durch gestrichelte Linien angedeutet.
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Das Instrument kann z. B. aus Pappe, aus Messing, aus Aluminium, aus
Ebonit, aus elfenbeinartigem Material usw. hergestellt sein. Es besteht im wesentlichen
aus den beiden Rohrstücken A, B; welche mit geringer Reibung ineinander gleiten
und gegeneinander verdreht werden können.
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Die in Sektoren geteilte Scheibe ist ziemlich am Ende des Rohres A
so angeordnet, daß ein Teil des Rohres frei bleibt und Schutz gegen die Sonnenstrahlen
bietet. Das Ende des in das Rohrstück A eindringenden Rohres B besitzt
ein Diaphragma D, in welchem die beiden Schlitze E, E' vorgesehen sind. Am anderen
Ende
des Rohres B befindet sich eine konvexe Linse mit nahem Brennpunkt, die nicht allein
den Zweck hat, die Sichtbarkeit der Schlitze E, E' zu erhöhen, sondern auch die
Länge des Instrumentes möglichst zu verringern.
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Das freie Ende G des Rohres B ist der äußeren Gestaltung des Auges
entsprechend ausgebildet und mit einer nachgiebigen, lichtundurchlässigen Garnitur
H versehen, welche abdichtend wirkt und so das Eindringen von Außenlicht verhindert.
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Der Rand z des Rohres A ist an seinem Umfang mit ebensovielen Teilstrichen
versehen, wie die lichtdurchlässige Scheibe Sektoren besitzt. Diese Teilstriche
sind mit den Zahlen z bis 2o bezeichnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel entspricht
die Zahl z der höchsten Lichtstärke und demzufolge der kürzesten Belichtungsdauer.
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Auf dem Rohr B befindet sich ein Index J, der seiner Lage nach
dem Schlitz entspricht, der bei der Beobachtung schwach belichtet bleiben muß.
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Um sich des neuen Photometers zu bedienen, wird mit der rechten Hand
das Rohr B erfaßt und an das Auge herangebracht. Dann dreht man mit der linken Hand
so lange am Rohr A, bis die beiden Schlitze E, E' deutlich sichtbar werden. Nun
wird das Rohr A so gedreht, daß eines der beiden Schlitze (im vorliegenden Falle
der rechts befindliche) sich verfinstert, während der andere schwach sichtbar bleibt.
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Jetzt wird abgelesen, welcher Teilstrich §ich gegenüber dem Index
befindet, und mittels einer Tabelle oder einer auf Grund von Versuchen aufgezeichneten
Kurve ermittelt man ohne weiteres die gesuchte Belichtungsdauer. Wenn der aufzunehmende
Gegenstand Lichtstrahlen aussendet, die wenig aktivisch sind, wie z. B. die roten,
die orangefarbigen und die gelben Strahlen, so ist es notwendig, die Genauigkeit
der Angaben des Photometers zu steigern, weil in diesem Falle der Lichteindruck
auf das Auge des Beobachters nicht mehr in völliger Harmonie mit dem photogenetischen
Wert des vom Gegenstand ausgehenden Lichtes sich befindet. Hierzu braucht man nur
einen mehr oder weniger großen Teil der roten, der orangefarbigen und der gelben
Strahlen aufzufangen oder zu absorbieren. Dies erreicht man in einfachster Weise
dadurch, daß man an dem Photometer eine lichtdurchlässige Scheibe von geeigneter
Farbe, z. B. eine blaue Scheibe anbringt, deren Tönung und Intensität dem erstrebten
Resultat entsprechend gewählt sind.
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Die Lage dieser farbigen Scheibe im Innern des Photometers kann eine
beliebige sein. Es muß nur darauf geachtet werden, daß sie sich zwischen dem aufzunehmenden
Gegenstand und dem Auge des Beobachters befindet und das deutliche Sehen der beiden
Schlitze nicht beeinträchtigt.