DE3037611C1 - Anlage zum Herstellen von Foerdergurten mit Stahlseileinlagen - Google Patents
Anlage zum Herstellen von Foerdergurten mit StahlseileinlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Herstellen von Fördergurten mit Stahlseileinlagen, wie sie im
Oberbegriff des Anspruches 1 angegeben ist. Klemmdurchzugsvorrichtung
meint hierbei insbes. eine zugleich als Klemmvorrichtung ausgebildete Durchzugsvorrichtung,
aber auch eine Durchzugsvorrichtung und eine von dieser getrennte Klemmvorrichtung.
Bei einer bekannten Anlage dieser Art (vgl. vorveröffentlichten Prospekt »Pressen und Anlagen für
die Gummi-Industrie« der Fa. G. Siempelkamp GmbH & Co, Krefeld, Seite 5 bis 7) ist zwischen dem
Spulengatter und der Seilklemmvorrichtung noch ein Seilspeicher mit unmittelbar vorgeschaltetem Seilklemmaggregat
angeordnet, in dem im Zuge des Vulkanisierens des die Stahlseileiniagen aufweisenden
Fördergurtrohlings bei geschlossener Seilklemmvorrichtung die für den jeweils nachfolgenden Durchzug
benötigte Stahlseillänge von den Stahlseilspulen eingezogen wird. In der Praxis stellt man nun fest, daß nach
einem solchen Durchzug infolge unvermeidbarer Toleranzen einzelne Stahlseile zwischen Vulkanisierheizpresse
und Seilspeicher durchgängen, so daß nach Schließen der Seilklemmvorrichtung und Betätigen der
Seilspannvorrichtung die einzelnen Stahlseilabschnitte nicht die für die hochwertige Fördergurtherstellung
erforderliche, nahezu identische Spannung aufweisen, eben weil die Seilspannvorrichtung aus konstruktiven
Gründen nur in beschränktem Umfang für ein individuelles Spannen der Stahlseilabschnitte eingerichtet
ist. Infolgedessen zieht man in der Praxis vor dem Schließen der Seilklemmvorrichtung die durchhängenden
Stahlseile vor dem Seiispeicher von Hand straff, was jedoch sehr aufwendig ist Außerdem stört der dann
anschließend bei einzelnen Stahlseilen vorhandene Durchgang zwischen Seilklemmvorrichtung und Seilspeicher,
der über letzteren nicht beseitigt werden kann, weil dieser für eine Einzelmanipulation der Stahlseile
nicht eingerichtet ist.
Bei einer anderen bekannten Anlage zum Herstellen von Fördergurten mit Stahlseileinlagen (DE-OS
15 79 088) hat man zwar auch schon auf einen Seilspeicher mit unmittelbar vorgeschaltetem Seilklemmaggregat
verzichtet, d. h. dem Spulengatter die Seilklemmvorrichtung unmittelbar vorgeschaltet. Das
oben geschilderte Problem des Durchhanges einzelner Stahlseile ist bei dieser Anlage aber ebenfalls ungelöst,
weil die zwischen der Seilklemmvorrichtung und der hinter der Vulkanisierheizpresse befindlichen Klemmvorrichtung
liegenden Stahlseilabschnitte durch Auseinanderfahren der beiden Klemmvorrichtungen nur
gemeinsam vorgespannt und mit Hilfe der Seilspanneinrichtung ebenfalls nur in beschränktem Umfang
individuell nachgespannt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde anzugeben, wie man bei einer Anlage der eingangs beschriebenen
Art den toleranzbedingten Durchhang einzelner Stahlseile beiseitigen kann. Die Erfindung löst diese Aufgabe
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Die Erfindung nutzt hierbei die Erkenntnis, daß man toleranzbedingte Durchhänge einzelner Stahlseile zwischen
Klemmdurchzugsvorrichtung und Spulengatter vor dem individuellen Spannen der Stahlseilabschnitte
auf ganz einfache Weise dadurch beseitigen kann, daß man den Seilspeicher mit dem unmittelbar vorgeschalteten
Seilklemmaggregat fortläßt, also die Seilklemmvorrichtung dem Spulengatter unmittelbar folgen läßt
und die Spulenaufnahmen sowie damit die Stahlseilspulen entgegen Stahlseilabzugsrichtung antreibt, bis alle
Rutschkupplungen durchrutschen, weil dann alle Stahlseile im wesentlichen gleich stark gestrafft sind. Hierbei
versteht es sich von selbst, daß alle Rutschkupplungen für etwa gleiche maximale Drehmomentübertragung
ausgelegt sein müssen. Die Möglichkeit, die Spulenaufnahmen bzw. Stahlseilspulen entgegen Stahlseilabzugsrichtung
antreiben zu können, ist aber nicht nur für die Durchhangbeseitigung, sondern auch bei einem Wechsei
der Stahlseilsorte vorteilhaft. Im letztgenannten Fall werden nämlich die Stahlseile unmittelbar vor der
Vulkanisierheizpresse durchgetrennt und mußten bisher die zwischen Vulkanisierheizpresse und Spulengatter
verbleibenden Stahlseilanfangsabschnitte einzeln von Hand in das Spulengatter zurückgeholt werden, wozu
man mehrere Stunden benötigte. Bei der erfindungsgemäßen Anlage können jetzt diese Stahlseilanfangsabschnitte
in kürzester Zeit durch gleichzeitiges motorisches Zurückspulen in das Spulengatter zurückgeholt
werden. Der Fortfall des Seilspeichers bei der in Rede stehenden Anlage ist ohne weiteres möglich, weil das
Abziehen der Stahlseile von den Stahlseilspulen auch von der Klemmdurchzugsvorrichtung übernommen
werden kann. Das Fehlen des Seilspeichers und des diesen unmittelbar vorgeschalteten sowie zugeordneten
Seilklemmaggregates führt abgesehen davon, daß die entsprechenden Investitionskosten eingespart werden,
weiterhin zu dem Vorteil, daß die Anlage eine kürzere Baulänge sowie geringere Bauhöhe erhält — der
Seilspeicher besitzt üblicherweise mit einer Höhe von etwa 7 m die bei weitem größte Bauhöhe aller
Anlagenteile — und damit die Anlage einen wesentlichen geringeren umbauten Raum benötigt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anlage sind in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben. Der
gemeinsame Antrieb mehrerer Spulenaufnahmen über jeweils eine gemeinsame Endloskette und/oder aller
Spulenaufnahmen mit Hilfe eines einzigen Motors vermeidet den Einsatz einer der Zahl der Spulenaufnahmen
entsprechenden Zahl von Motoren im Spulengatter.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert Es zeigt in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Anlage zum Herstellen
von Fördergurten mit Stahlseileinlagen,
F i g. 2 eine vergrößerte Seitenansicht des Spulengatters der Anlage gemäß F i g. 1 und
F i g. 3 eine Aufsicht auf den Gegenstand der F i g. 2.
Die in den Figuren dargestellte Anlage dient zum Herstellen von Fördergurten 1 mit Stahlseileinlagen 2.
In ihrem grundsätzlichen Aufbau besteht die Anlage in Herstellungsrichtung gesehen (in F i g. 1 von rechts nach
links) aus einem Spulengatter 3, einer Seilklemmvorrichtung 4, einer Seilspannvorrichtung 5, einer Belegestation
6, einer Vulkanisierheizpresse 7, einer Klemmdurchzugsvorrichtung
8 und einer Aufwickelstation 9. Das Spulengatter 3, die Seilklemmvorrichtung 4, die
Seilspannvorrichtung 5, die Vulkanisierheizpresse 7, die Klemmdurchzugsvorrichtung 8 und die Aufwickelstation
9 sind stationär angeordnet, während die Belegestation 6 zwischen der Vulkanisierheizpresse 7
und der Seilspannvorrichtung 5 in Herstellungsrichtung vor- und zurückfahrbar ist(vgL Doppelpfeil 10).
Das Spulengatter 3 besitzt eine Vielzahl von drehbar gelagerten Spulenaufnahmen 11, auf die jeweils eine
Stahlseilspule 12 aufgesetzt ist Die Seilspannvorrichtung 5 ist für ein beschränktes individuelles Spannen der
zwischen der Seilklemmvorrichtung 4 und der Klemmdurchzugsvorrichtung 8 liegenden Stahlseilabschnitte
eingerichtet Die Belegestation 6 besteht aus einem mit einer Vorpresse 61 ausgerüsteten Wagen 62, mit dessen
Hilfe die Stahlseilabschnitte beidseitig mit Decklagen 13 aus Natur- und/oder Kunstkautschuk belegt und danach
vorverpreßt werden können. Die Vulkanisierheizpresse 7 ist als Plattenpresse ausgeführt Die Klemmdurchzugsvorrichtung
8 besteht aus einer Mehrzahl von antreibbaren Walzen 81, um die der Fördergurt 1 mit
besonders großem Umschlingungswinkel herumgeführt ist, so daß gleichzeitig ein Klemmeffekt auf den
Fördergurt 1 ausgeübt wird.
In Fig. 1 ist deutlich zu erkennen, daß die Seilklemmvorrichtung 4 unmittelbar, d.h. unter Verzicht
auf einen Seilspeicher dem Spulengatter 3 nachgeschaltet ist. Den F i g. 2 und 3 entnimmt man
dagegen, daß die Spulenaufnahmen 11 über jeweils eine Rutschkupplung 14 und ein Kettenrad 15 an eine
gemeinsame Endloskette 16 angekuppelt sind, die mit Hilfe eines einzigen Motors 17 so antreibbar ist, daß alle
Spulenaufnahmen 11 und damit Stahlseilspulen 12 entgegen Stahlseilabzugsrichtung (in Richtung des
Pfeiles 18) gedreht werden können.
ίο Die Funktionsweise der beschriebenen Anlage ergibt
sich unschwer insbes. aus F i g. 1, in der die Anlage nach dem Vulkanisieren eines Fördergurtabschnittes, d. h. mit
geöffneter Vulkanisierheizpresse 7, entspannter Seilspannvorrichtung 5 und geöffneter Seilklemmvorrichtung
4 dargestellt ist. Durch Betätigen der Klemmdurchzugsvorrichtung 8 wird nun der Fördergurt 1 um die
Länge des zuletzt vulkanisierten Fördergurtabschnittes vortransportiert, wobei zugleich der fertige Fördergurt
1 um eine entsprechende Länge in der Aufwickelstation 9 aufgewickelt wird, der nächste zu vulkanisierende
Abschnitt des Fördergurtrohlings in die Vulkanisierheizpresse 7 eingezogen, die Belegestation 6 um eine
entsprechende Weglänge zur Vulkanisierheizpresse 7 hin vorfährt und die Stahlseile 2 über Kammwalzen 19
von den Stahlseilspulen 12 entsprechend nachgezogen werden. Anschließend wird zur Beseitigung eventueller
Durchhänge der Stahlseile 2 der Motor 17 im Spulengatter 3 betätigt, so daß die Stahlseilspulen 12
entgegen Stahlseilabzugsrichtung (in Richtung des Pfeiles 18) angetrieben werden, und zwar so lange, bis
alle Rutschkupplungen 14 durchrutschen. Alle Stahlseile
2 erhalten dadurch praktisch gleiche Straffung. Alsdann wird die Seilklemmvorrichtung 4 geschlossen und
werden alle zwischen der Klemmdurchzugsvorrichtung 8 und der Seilklemmvorrichtung 4 liegenden Stahlseilabschnitte
mit Hilfe der Seilspannvorrichtung gespannt. Nunmehr fährt die Belegestation 6 bis zur Seilspannvorrichtung
5 zurück, wobei die gespannten Stahlseilabschnitte mit den Decklagen 13 belegt und abschnittsweise
vorgepreßt werden. Dabei oder danach wird die Vulkanisierheizpresse 7 geschlossen und das Spiel
beginnt von vorn. — Soll auf die Herstellung einer anderen Fördergurtsorte mit anderen Stahlseilen
übergewechselt werden, werden die Stahlseile 2 des zuletzt hergestellten Fördergurtes 1 unmittelbar vor der
Vulkanisierheizpresse 7 durchgetrennt und die dadurch gebildeten Stahlseilanfangsabschnitte durch Betätigen
des Motors 17 gleichzeitig in das Spulengatter 3 zurückgeholt und aufgespult.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Anlage zum Herstellen von Fördergurten mit Stahlseileinlagen, mit — in Herstellungsrichtung
gesehen — einem Spulengatter, einer Seilklemmvorrichtung,
einer Seilspannvorrichtung/einer Belegestation, einer Vulkanisierheizpresse, einer Klemmdurchzugsvorrichtung
und einer Aufwickelstation, wobei das Spulengatter eine Vielzahl von drehbar gelagerten Spulenaufnahmen mit jeweils drehfest
aufgesetzter Stahlseilspule aufweist, zumindest die Seilklemmvorrichtung, die Seilspannvorrichtung
und die Klemmdurchzugsvorrichtung stationär angeordnet sind und die Seilspannvorrichtung für ein
beschränktes, individuelles Spannen der zwischen der Seilklemmvorrichtung und der Klemmdurchzugsvorrichtung
liegenden Stahlseilabschnitte eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenaufnahmen (11) des der Seilklemmvorrichtung
(4) unmittelbar vorgeschalteten Spulengatters (3) über jeweils eine Rutschkupplung (14)
entgegen Stahlseilabzugsrichtung antreibbar sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenaufnahmen (11) zumindest in
Gruppen über jeweils eine gemeinsame Endloskette (16) entgegen Stahlseilabzugsrichtung antreibbar
sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle Spulenaufnahnen (11) mit
Hilfe eines einzigen Motors (17) entgegen Stahlseilabzugsrichtung antreibbar sind.
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