DE2746018A1 - Verfahren zur herstellung wasserunloeslicher, hydrophiler gele - Google Patents
Verfahren zur herstellung wasserunloeslicher, hydrophiler geleInfo
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Description
Patentconsull Radedcestraße 43 8000 München 60 Telefon (089) 883603/883604 Telex 05-212313 Telegramme Palenlconsull
Patentconsull Sonnenberger Straße 43 6200 Wiesbaden Telefon (06121) 562943/S61998 Telex 04-186 237 Telegramme Palentconsult
SUMITOMO CHEMICAL COMPANY, LIMITED 77/8751
15, Kitahama 5-chome, Higashi-ku, Osaka,
JAPAN
Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher, hydrophiler
QeIe
Beschreibung:
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher, hydrophiler Gele, welche die Fähigkeit
aufweisen, eine große Menge Wasser zu absorbieren.
In jüngerer Zeit hat die Anwendung hydrophiler polymerer Materialien im medizinischen Bereich,' der Nahrungsmittelindustrie
oder in der Landwirtschaft zugenommen; wasserun-
München: R. Kramet Dipl.-Ing. . W. Weser Dipl.-Phys. Or. rer. nat. · P. Hirsdi Dipl.-Ing. · H. P. Brehm Dipl.-Chem. Dr. phil. nal.
Wiesbaden: P. G. Blumbacti Dipl.-Ing. · P. Bergen Dipl.-Ing. Dr. jur. · G. Zv/irner Dipl.-Ing. Dipl.-W.-Ing.
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lösliche und hydrophile oder wasserabsorbierende polymere Materialien sind in Form verschiedener Membranen zur Trennung
und Reinigung eingesetzt worden, weiterhin als Träger bei der Flüssig-Chromatographie; weiterhin werden derartige
polymere Materialien als Träger für unlöslich gemachte Enzyme, als Kulturmedium für Mikroorganismen oder Pflanzen
eingesetzt; im medizinischen Bereich werden derartige Materialien beispielsweise für Kontaktlinsen und Schutzüberzüge
für medizinisches Nähmaterial verwendet; schließlich werden diese Materialien überall dort· eingesetzt, wo es auf die
Fähigkeit zur Absorption und Zurückhaltung von Wasser ankommt. Bei diesen Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere
dort, wo es auf die Absorption und die Festhaltung von Wasser ankommt, wird angestrebt, daß das polymere Material
innerhalb einer kurzen Zeitspanne, in deren Verlauf das Material mit Wasser in Berührung gebracht wird, eine möglichst
große Menge Wasser zu absorbieren vermag. Zu bekannten Verfahren für die Herstellung derartiger polymerer Materialien
gehört beispielsweise die Vernetzung von wasserlöslichen Polymeren mit einem Vernetzungsmittel oder die Modifizierung
der wasserlöslichen Polymere, wobei im Ergebnis durch teilweisen Austausch von hydrophilen Gruppen gegen hydrophobe
Gruppen wasserunlösliche Materialien erhalten werden. Sofern eine Vernetzung vorgesehen ist, stellen der Vernetzungsgrad
einerseits und das Wasserabsorptionsvermögen andererseits gegenläufige Parameter dar.
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Bislang sind für diesen Zweck verschiedene Materialien aus natürlichen oder synthetischen Polymeren vorgeschlagen worden,
wie z.B. vernetzte Produkte aus Polyäthylenoxid, PoIyvinyl-Pyrrolidon,
sulfoniertes Polystyrol oder Natriumpolyacrylat; weiterhin sind Cellulosederivate und verseifte Produkte
aus Stärke-Acrylnitril-Pfropfcopolymerisaten genannt worden. Abgesehen von den verseiften Produkten aus Stärke-Acrylnitril-Pfropfcopolymerisaten
weisen diese Materialien jedoch ein geringes Wasserabsorptionsvermögen auf und haben
deshalb als wasserabsorbierendes Material nicht befriedigt. Auch die verseiften Produkte aus Stärke-Acrylnitril-Pfropfcopolymerisaten
weieen eine Reihe von Nachteilen auf, wie z.B. das aufwendige Herstellungsverfahren, das auch nach
verschiedenen Verbesserungen immer noch recht schwierig durchzuführen ist; werden diese Pfropfcopolymerisate weiterhin
für eine längere Zeitspanne in wasserhaltigem Zustand verwendet, so verrottet die Stärkekomponente, und die Gelstruktur
zerbricht.
Weiterhin ist bekannt, daß Copolymerisate, die Äthylen, einen Vinylester und einen Acryl- oder Methacrylsäureester
in bestimmten Anteilen enthalten, oder deren Verseifungsprodukte als wasserlösliche Klebstoffe oder als Kunststoffe
mit geringer Gasdurchlässigkeit eingesetzt werden. Es ist jedoch nicht bekannt, daß aus diesen Copolymerisaten wasserunlösliche,
hydrophile Gele mit hohem 7/asserabsorptionsvermögen
erhalten werden können.
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Im Rahmen von Untersuchungen ist festgestellt worden, daß Copolymerisate,
die einen Vinylester und eine äthylenisch ungesättigte Carbonsäure oder deren Derivate enthalten, oder
daß Copolymerisate, die zusätzlich zu diesen beiden Komponenten ein Äthylenderivat enthalten, in wasser-unlösliche hydrophile
Gele mit ausgezeichneten Eigenschaften umgewandelt werden können, in-dem man diese Copolymere zu wasserlöslichen, Copolymerisatsalzen
verseift, und die wässrigen Lösungen dieser Salze solange entwässert, bis der Wassergehalt der Salze unter
einen bestimmten Wert abgesunken ist. Die wesentlichen Maunahmen jenes Verfahrens bestehen darin, daß die verseiften
Produkte aus dem Copolymerisat ohne Behandlung mit einem Vernetzungsmittel in wasser-unlösliche Materialien umgewandelt
werden; in Berührung mit Wasser quellen diese Materialien rasch auf; diese Materialien vermögen das mehrere 100-fache ihres
eigenen Gewichtes an Wasser zu absorbieren; weiterhin sind an diesen Materialien gewisse, im trockenem Zustand auftretende
Schwierigkeiten außerordentlich verbessert worden.
Die vorliegende Erfindung ist nun im wesentlichen auf Verbesserungen
zur Herstellung dieser Materialien gerichtet. Hierzu ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
wasserunlöslicher, hydrophiler Gele mit hohem Wasserabsorptionsvermögen entwickelt worden, das die Verfahrensstufe
einer speziellen Gelbildung (oder eine entsprechende Mai3nahme zum Unlöslichmachen)nicht erfordert; vielmehr können diese Materialien
nach einem einfachen Verseifungsverfahren aus Copolymori
säten erhalten v/erden, die einen Vinylester und einen
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Acrylsäure-oder Methacrylsäureester enthalten; ein weiteres
geeignetes Ausgangsmaterial sind Terpolymerisate, die neben dem Vinylester und dem Acrylsäure- oder Methacrylsäureester
zusätzlich eine Äthylenkomponente enthalten.
Dementsprechend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein hochwirksames Verfahren zur Herstellung
wasserunlöslicher, hydrophiler Gele mit hohem Wasserabsorptionsvermögen anzugeben.
wasserunlöslicher, hydrophiler Gele mit hohem Wasserabsorptionsvermögen anzugeben.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher, hydrophiler Gele, die aus einem
Copolymerisat von hohem Molekulargewicht bestehen, das im
Molekül wenigstens eine Hydroxylgruppe und eine Carboxylatgruppe aufweist. Die erfindungsgemäße Besonderheit ist dadurch gekennzeichnet, daß
ein Copolymerisat mit
Molekül wenigstens eine Hydroxylgruppe und eine Carboxylatgruppe aufweist. Die erfindungsgemäße Besonderheit ist dadurch gekennzeichnet, daß
ein Copolymerisat mit
einer Vinylester-Komponente (X) und
einer Acryl- oder Methacrylsäureester-Komponente (Y)
im Molverhältnis X : Y =20 : 80 bis 80 : 20
oder ein Terpolymerisat mit
der Vinylesterkomponente (X);
der Acryl- oder Methacrylsäureester-Komponente (Y) und
einer Äthylen-Komponente (Z)
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im Molverhältnis X : Y = 20 : 80 bis 80 : 20 und Z : (X + Y) = 0,1 : 99,9 bis 15 : 85
in Gegenwart eines alkalischen Katalysators und eines Lösungsmittels
unter solchen Bedingungen verseift werden, daß Copolymerisat oder Terpolymerisat nicht in gelöster Form vorliegen.
Dank dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Herst ellung dieser hydrophilen Gele erleichtert; insbesondere ist das
Verfahren besonders vorteilhaft zur industriellen Herstellung von kugelförmigen oder faserförmigen hydrophilen Gelen. Weiterhin
werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hydrophile Gele mit ausgezeichneter Transparenz ohne Verfärbung erhalten;
weiterhin vermögen diese Gele mehr als das 10-fache ihres eigenen Gewichtes an Wasser zu absorbieren; weiterhin sind diese
Gele auch dann noch beständig, wenn sie mehr als das mehrere 100-fache ihres eigenen Gewichtes an Wasser enthalten. Insbesondere
die Gele aus dem Terpolymerisat weisen in trockenem Zustand eine ausgezeichnete Biegsamkeit auf, so daß diese besonders
vorteilhaft für die nachfolgend genannten Anwendungen geeignet sind. Nachstehend wird die vorliegende Erfindung im
einzelnen erläutert.
Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Ausgangsmaterialien eingesetzten Copolymerisate oder Terpolymerisate können nach
bekannten Verfahren hergestellt werden. Im allgemeinen werden diese Polymerisate im Verlauf eines Suspensionspolymerisations-
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Verfahrens durch Lösungspolymerisation, Emulsionspolymerisation oder radikalische Polymerisation erhalten. Die Zusammensetzung
dieser Copolymerisate oder Terpolymerisate übt eine starke Wirkung auf das Wasserabsorptionsvermögen der daraus nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen hydrophilen Gele aus. Um somit die erfindungsgemäß vorgesehenen hydrophilen Gele zu
erhalten, ist es erforderlich, für die Copolymerisate oder Terpolymerisate eine bestimmte Zusammensetzung vorzusehen, bevor
diese verseift werden. Sofern die Copolymerisate im wesentlichen aus einer Vinylester-Komponente (X) und einer Acrylsäure- oder
Methacrylsäureester-Komponente (Y) bestehen, soll das Molverhältnis
von X zu Y in dem folgenden Bereich liegen, nämlich
X : Y = 20 : 80 bis 80 : 20; '
sofern als Ausgangsmaterial ein Terpolymerisat vorgesehen ist,
das im wesentlichen aus der Vinylester-Komponente (X), der Acryl- oder Methacrylsäureester-Komponente (Y) und einer Äthylen-Komponente
(Z) besteht, soll das Mol-Verhältnis von X, Y, und Z den nachfolgenden Bedingungen genügen, nämlich
X : Y = 20 : 80 bis 80 : 20; und Z : (X + Y) = 0,1 : 99,9 bis 15 : 85.
Sofern der Anteil an (Y) kleiner ist als dem oben angegebenen Bereich entspricht, ist in jedem Falle das Wasserabsorptionsvermögen
des entsprechenden hydrophilen Gels außerordentlich
H G 9 8 1 6 / f) :
gering; ist andererseits der Anteil an (Y) wesentlich grosser,
als vorgesehen, so vermindert das die Gelfestigkeit des entsprechenden Gels in wasserhaltigem Zustand. Vorzugsweise
ist für das Molverhältnis von X und Y der nachfolgende Bereich vorgesehen, nämlich
X : Y = 30 : 70 bis 70 : 30;
ein besonders bevorzugtes Molverhältnis entspricht den nachfolgenden
Bedingungen, nämlich
X : Y = 40 : 60 bis 60 : 40.
Sofern als Ausgangsmaterial ein Terpolymerisat verv/endet
wird, erhöht ein zunehmender Anteil an Äthylen-Komponente (Z) die Biegsamkeit des Gels in trockenem Zustand. Sofern
jedoch der Anteil an (Z) den oben angegebenen Wert übersteigt, wird dadurch das Wasserabsorptionsvermögen außerordentlich
verringert, so daß entsprechende Materialien für den erfindungsgemäß vorgesehenen Zweck nicht geeignet sind.
Vorzugsweise ist unter Berücksichtigung der Komponente (Z) das nachfolgende Molverhältnis vorgesehen, nämlich
Z :(X + Y) = 1 : 99 bis 10 : 90; ganz besonders bevorzugt wird das nachfolgende Molverhältnis
8 0 9 8 1 6 / fi
Z : (X + Y) = 3 : 97 bis 7 : 93.
Weiterhin werden vorzugsweise als Ausgangsmaterialien solche Copolymerisate oder Terpolymeri3ate (zum Zwecke der Abkürzung
werden die "Copolymerisate11 und "Terpolymerisate" nachfolgend
kurz als Copolymerisate bezeichnet) eingesetzt, die in Benzol eine Intrinsic-Viskosität von wenigstens 1,0, vorzugsweise von
wenigstens 1,3 aufweisen.
Zur Herstellung dieser als Ausgangsmaterialien eingesetzten Copolymerisate können als Vinylester die Vinylester von gesättigten
Carbonsäuren mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen eingesetzt
werden, wie z.B. Vinylacetat, Vinylpropionat und Vinylstearat; unter dieeen wird Vinylacetat bevorzugt eingesetzt.
Als Acrylsäure- oder Methacrylsäureester können Alkylester, insbesondere Alkylester mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen der
Acrylsäure oder Methacrylsäure verwendet werden, z.B. die Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl- oder t-Butylester
dieser Säuren; unter diesen Materialien werden Methylacrylat und Methylmethacrylat besonders bevorzugt eingesetzt.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen hydrophilen Gele mit hohem Wasserabsorptionsvermögen werden durch Verseifung der genannten
Copolymerisate in Anwesenheit eines alkalischen Katalysators und eines Lösungsmittels unter solchen Bedingungen erhalten,
daß die Copolymerisate nicht in gelöster Form vorliegen.
Gewöhnlich wird die Verseifung in einem Lösungsmittelgemisch
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aus Wasser und Alkohol durchgeführt. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die als Ausgangsmaterialien
genannten Copolymerisate in einem solchen Zustand vereeift, wo die Copolymerisate in dem Lösungsmittel aufgequollen
und verteilt sind. Es wurde festgestellt, daß das Lösungsmittel das Gelbildungsverinögen und das Wasserabsorptionsvermögen
des verseiften Produktes stark beeinflußt, selbst wenn der Verseifungsgrad konstant gehalten wird. Wird
z.B. die Verseifung in Wasser/Alkohol-Gemischen unterschiedlicher Zusammensetzung durchgeführt, so steigt gewöhnlich die
Wassermenge, die von dem. hydrophilen Gel absorbiert werden kann, mit einer Zunahme des Wassergehaltes des Lösungsmittelgemisches
an. Sofern der Wassergehalt des Lösungsmittelgemisches jedoch einen gewissen Wert übersteigt, ist es nicht
langer möglich, die erfindungsgemäß vorgesehenen wasserunlöslichen
Gele mit hohem Wasserabsorptionsvermögen zu erhalten.
Die Menge und die Zusammensetzung des zur Verseifung benutzten Lösungsmittels hängt etwas von den Komponenten und der Zusammensetzung
der als Ausgangsmaterialien verwendeten Copolymerisate ab. Gewöhnlich macht der Anteil an Lösungsmittel
300 bis 10.000 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Copolymerisate aus; vorzugsweise liegt dieser Anteil im Bereich von 500 bis
2000 Gew.-Teilen Lösungsmittel auf 100 Gew.-Teile Copolymerisate. Weiterhin soll der Wasseranteil im Lösungsmittelgemisch
aus Alkohol und Wasser im Bereich von· 0,01 bis 40 Gew.-$ liegen;
vorzugsweise macht der Wassergehalt 5 bis 30% des Gewich-
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tes des Lösungsmittels aus. Als geeignete Alkohole für das Lösungsmittelgemisch werden Alkylalkohle mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
verwendet. Unter diesen wird Methanol besonders bevorzugt.
Zur Verseifung ist ein alkalischer Katalysator vorgesehen; hierzu können die bekannten alkalischen Katalysatoren eingesetzt
werden. Vorzugsweise werden hierfür Alkalimetallhydroxide und besonders bevorzugt Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid
eingesetzt. Der Anteil an alkalischem Katalysator hängt von der Zusammensetzung des verwendeten Lösungsmittels
ab; gewöhnlich soll der Anteil an Katalysator die 0,5 bis 2-fache,
vorzugsweise die 1 bis 2-fache Molmenge der Summe aus Vinylester-Komponente und Acrylsäure- bzw. Methacrylsäureester-Komponente
in den Copolymerisaten betragen.
Üblicherweise ist die Verseifung nach einer Unsetzungsdauer von 2 bis 10 Stunden bei Reaktionstemperaturen von 20 bis 800C
abgeschlossen. Für die erfindungsgemäße Verseifung ist jedoch der nachfolgende Gesichtspunkt bedeutsam: Es ist notwendig,
für den gesamten Verlauf der Verseifung solche Bedingungen vorzusehen, daß die Copolymerisate zu keinem Zeitpunkt in dem zur
Verseifung benutzten Lösungsmittel gelöst sind.
Die oben genannten, als Augsgangsmittel benutzten Copolymerisate
sind in Wasser unlöslich; ihre Löslichkeit in Alkohol hängt vom jeweiligen Alkohol und der Zusammensetzung der Ausgangsmaterialien
ab. Sofern z.B. Copolymerisate aus Äthylen,
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Vinylacetat und Methylacrylat verwendet werden, sind diese
bei einem niedrigen Anteil an Methylacrylat in Methanol leicht löslich; mit einem höheren Anteil an Methylacrylat
nimmt die Löslichkeit in Methanol stark ab; andererseits nimmt auch die Löslichkeit dieser Copolymerisate mit hohem
Methylacrylatanteil bei einer Erwärmung des Lösungsmittelgemisches
zu. Zur praktischen Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens muß deshalb darauf geachtet werden, daß das
verwendete Lösungsmittelgemisch aus Wasser und Alkohol einen Wassergehalt in dem oben genannten Bereich aufweist, und daß
die Verseifung bei einer niedrigen Temperatur begonnen wird, vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 20 bis 30 C, um
zu verhindern, daß die Copolymerisate zu Beginn der Verseifung in dem Lösungsmittelgemisch gelöst werden; anschließend
kann, nachdem die Verseifungsreaktion bis zu einem gewissen Ausmaß fortgeschritten ist, und dadurch die Löslichkeit der
Copolymerisate in dem Lösungsmittelgemisch abgenommen hat, die Reaktionstemperatur gesteigert werden. Unter Berücksichtigung
obiger Ausführungen können die in der Praxis einzuhaltenden Bedingungen von einem Fachmann festgelegt werden.
Die Verseifungsreaktion schreitet auch dann fort, wenn Wasser als alleiniges Lösungsmittel für die Verseifung eingesetzt
wird; in diesem Falle lösen sich jedoch die Copolymerisate in Wasser, nachdem die Verseifung fortgeschritten ist. Daraus
folgt, daß unter diesen Bedingungen die erfindungsgemäß vor-
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gesehenen hydrophilen Gele nicht erhalten werden können.
Zur praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden an die Form der als Ausgangsmaterialien eingesetzten Copolymerisate vor der Verseifung keine besonderen Anforderungen
gestellt. Sofern als Ausgangsmaterial Copolymerisate mit kugelförmiger, faserförmiger oder pulverförmiger Gestalt
eingesetzt werden, oder mit einer sonstigen Form, die an den Verwendungszweck angepaßt ist, können nach der Verseifung hydrophile
Gele mit der entsprechenden Gestalt erhalten werden. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens ist darauf gerichtet, kugelförmige oder faserförmige hydrophile Gele zu erhalten. Um kugelförmige hydrophile
Gele zu erhalten, wird angestrebt, als Ausgangsmaterialien die durch Suspensionspolymerisation erhaltenen Copolymerisate
einzusetzen. Hinsichtlich der Teilchengröße der einzusetzenden Copolymerisate bestehen keine besonderen Beschränkungen;
vorzugsweise soll die Teilchengröße im Bereich von ungefähr 10 bis etwa 2000 ^un liegen.
Sofern faserförmige hydrophile Gele angestrebt werden, können
die Ausgangs-Copolymerisate mittels bekannter Verfahren, wie etwa Schmelzspinnen oder Lösungsspinnen, in die Form von Fasern
gebracht werden.
Damit die erfindungsgemäß vorgesehenen hydrophilen Gele die
angestrebten Eigenschaften aufweisen, ist es notwendig, daß die Gele wenigstens eine Hydroxylgruppe und wenigstens eine
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Carboxylatgruppe im Molekül enthalten. Die Verseifung wird soweit getrieben, daß der erreichte Verseifungsgrad die angestrebten
Eigenschaften gewährleistet. Damit wasserunlösliche, hydrophile Gele mit hohem Wasserabsorptionsvermögen erhalten
werden, soll der Verseifungsgrad der Vinylester-Komponente in den Copolymerisaten 50 Mol-% oder mehr, vorzugsweise 90 Μο1-?έ
oder mehr betragen; der Verseifungsgrad der Acrylsäure- oder Methacrylsäure-Komponente soll 30 Mol-% oder mehr, vorzugsweise
70 Mol-% oder mehr betragen.
Die Carboxylatgruppen der nach dem oben angegebenen Verfahren hergestellten hydrophilen Gele bilden mit dem Alkali des Verseifungskatalysators
ein Salz. Die Form des Salzes kann nach bekannten Verfahren bei Bedarf geändert werden. Zum Beispiel
können hydrophile Gele mit Alkalimetallsalzen mittels einem Ionenaustausch-Vorgang in entsprechende Gele mit organischen
Amin-Salzen überführt werden. Weiterhin können hydrophile Gele
mit zwei oder mehr unterschiedlichen Salzen erhalten werden, wenn die Verseifung in Anwesenheit von zwei oder mehr verschiedenen
Sorten alkalischer Substanzen durchgeführt wird. Zu üblichen salzbildenden Substanzen gehören die Alkalimetallhydroxide
(z.B. Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid), Ammoniurahydroxid,
Mono-Di- und Tri-methylamin, Mono-, Di- und Tri-äthylamin, Mono-Di-
und Tri-isopropylamin, Mono-, Di- und Tri-äthanolamin, Mono-Di-
und Tri-isopropanolamin, Ν,Ν-Dimethyläthanolamin, N,N-Dimethylisopropanolamin,
Ν,Ν-Diäthyläthanolamin, N,N-Diäthylisopropanolamin,
N-Methyläthanolamin, N-Methylisopropanolamin, N-Xthylathanolamin,
Cyclohexylamin, Benzylamin, Anilin, Pyridin
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und andere organische Amine. Zu bevorzugten Beispielen für alkalische Substanzen gehören Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Ammoniumhydroxid und aliphatische Amine.
Sofern die erfindungsgemäß vorgesehenen hydrophilen Gele ein Salz mit einem Erdalkalimetall wie etwa Magnesium oder Calcium
bilden, nimmt das Wasserabsorptionsvermögen dieser Gele außerordentlich stark ab; derartige Gele sind daher für die Verwendung
als Gele mit hohem Wasserabsorptionsvermögen nicht geeignet. Sofern diese jedoch als ein Gemisch von Gelen mit den oben
genannten Salzen verwendet werden, können auch mehrwertige Metalle verwendet werden.
Wie bereits oben ausgeführt, weisen die erfindungsgemäßen hydrophilen Gele ein solches Wasserabsorptionsvermögen auf,
daß diese mehr als das 10-fache ihres eigenen Gewichts an Wasser zu absorbieren vermögen. Sofern jedoch das zu absorbierende
Wasser wiederum irgendwelche Substanzen enthält, kann dadurch das Wasserabsorptionsvermögen der Gele beeinflußt werden, was
von Art und Menge der Substanzen im Wasser abhängt. Zum Beispiel kann das Wasserabsorptionsvermögen vom pH-Wert des Wassers abhängen;
das höchste Absorptionsvermögen weiaai diese Gele für
Wasser mit einem pH-Wert von 8 bis 10 auf; die Gele können mehr als das 500-fache ihres eigenen Gewichts an V/asser mit einem
solchen pH-Wert absorbieren. Sofern der pH-Wert des Wassers weit von diesem Bereich abweicht, kann dadurch auch das Wasserabsorptionsvermögen
vermindert werden; besonders bemerkenswert
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wird dies bei einem pH-Wert von 5 oder weniger. Sofern die
erfindungsgemäß hergestellten Gele ihr Wasserabsorptionsvermögen durch Kontakt mit saurem Wasser verloren haben, kann
das ursprüngliche Wasserabsorptionsvermögen in vollem Umfang wieder hergestellt werden, wenn die Gele aus der sauren Flüssigkeit
in eine alkalische Flüssigkeit gebracht werden. Weiterhin geben stark wasserhaltige Gele einen großen Teil des absorbierten
Wassers ab, wenn den Gelen ein Salz wie etwa Natriumchlorid zugesetzt wird. Mit anderen Worten ausgedrückt, die
Eignung des Gels zur Wasserabsorption und/oder Wasserabgabe läßt sich reversibel verändern und hängt vom pH-Wert und dem
Salzgehalt des Wassers ab.
Wie oben ausgeführt, werden die erfindungsgemäß hergestellten hydrophilen Gele vorzugsweise als wasserabsorbierendes Material
zum Absorbieren von Wasser eingesetzt, das einen pH-Wert von 5bis 12 aufweist. Je nach den Erfordernissen kann das Wasserabsorptionsvermögen
der Gele durch Veränderung der Zusammensetzung und der Komponenten der Ausgangsmaterialien, durch Änderung des Verseifungsgrades und durch Veränderung der Zusammensetzung
des zur Verseifung benutzten Lösungsmittelgemisches verändert werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten hydrophilen Gele können nicht nur Wasser absorbieren, sondern eigenen sich auch zur Absorption
anderer Flüssigkeiten. Sofern diese Gele beispielsweise in der Form von Gelen mit organischen Aminsalzen vorliegen,
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weisen diese ein ausgezeichnetes Absorptionsvermögen für Lösungsmittelgemieche aus Wasser und organischem Lösungsmittel
auf, beispielsweise für Wasser/Alkohol und Wasser/Aceton. Es ist deshalb möglich, durch entsprechende Auswahl der
Salze das Absorptionsvermögen der hydrophilen Gele entsprechend einzustellen. Mit den erfindungsgemäß hergestellten hydrophilen
Gelen werden wenigstens die nachfolgenden Vorteile erzielt.
1) Die hydrophilen Gele sind transparent, wenig gefärbt, im wesentlichen nicht giftig, wie leicht aus der Molekularstruktur
geschlossen werden kann, und weisen sogar im trockenen Zustand hohe Biegsamkeit auf. Deshalb können diese Gele auch dort
ohne Schwierigkeiten eingesetzt werden, wo sich eine Berührung mit dem menschlichen Körper nicht vermeiden läßt, zum Beispiel
im medizinischen Bereich als sog. Einweg-Windeln, Tampons, Bandagen, Servietten und Tücher für den medizinischen und hygienischen
Bereich.
2) Es besteht keine Gefahr, daß die Gele verrotten, wenn sie über eine längere Zeitspanne in wasserhaltigem Zustand verwendet
werden. Folglich werden diese Gele bevorzugt im industriellen Bereich eingesetzt, etwa als wasserabsorbierende Mittel für
wasserhaltige öle, oder als sonstige wasserentziehende Mittel und Trocknungsmittel; weiterhin als Trägermaterialien für chromatographische
Verfahren, als wasserfesthaltendes Mittel für Pflanzen und Erdboden und andere Einsatzmöglichkeiten, wo es
auf die Fähigkeit zur Absorption und Zurückhaltung von Wasser ankommt.
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3) Die Gele lassen sich leicht im industriellen Maßstab herstellen und können in die jeweils gewünschte, vom Verwendungszweck
abhängige Form gebracht werden. Beispielsweise werden kugelförmige hydrophile Gele bevorzugt als Trägermaterialien
eingesetzt und faserförmige Gele vorzugsweise im medizinischen Bereich verwendet. Weiterhin können die faserförmigen
oder kugelförmigen Gele in die Form einer Folie gebracht werden, indem die Gele in hydratisiertem Zustand zerkleinert
und anschließend in Form eines Überzugs auf einer Fläche ausgebreitet werden.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne diese einzuschränken.
In den nachfolgenden Beispielen wird das Wasserabsorptionsvermögen
der Gele entsprechend der nachfolgenden Formel angegeben:
Gewicht des Gels nach Absorption (g)
Wasserabsorptionsvermögen =
(Absorptionsvermögen) Gewicht des trockenen Gels (g)
Einem Gemisch aus 60 g Vinylacetat, 40 g Methylacrylat und 0,5 g Benzoylperoxid als Polymerisationsini.tiator wird 300 ml Vfesser zugesetzt,
das 3 g teilweise verseiften Polyvinylalkohol als Dis-
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persionsstabilisator und 10 g Natriumchlorid enthält. Anschließend
wird im Verlauf von 6 Stunden bei 65°C die Suspensionspolymerisation durchgeführt. Das erhaltene Copolymerisat
weist einen Methylacrylat-Gehalt von 48 Mol-96 auf;
seine Intrinsic-Viskosität in Benzol beträgt bei 300C 2,10.
Anschließend werden 8,6 g dieses Copolymerisates in eine Flüssigkeit eingebracht, die aus 200 g Methanol, 10 g Wasser
und 40 ml einer wässrigen, 5n Natriumhydroxid-Lösung besteht. Anschließend wird in dieser Flüssigkeit die Verseifung
des Copolymerisates durchgeführt; hierzu wird zuerst eine Stunde lang bei 25°C gehalten und anschließend fünf Stunden
lang bei 650C. Daraufhin ist die Verseifung beendet, und
das Reaktionsprodukt wird sorgfältig mit Methanol gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet; es werden 6,8 g
eines trockenen, kugelförmigen verseiften Produktes erhalten, das eine Teilchengröße von 20 bis 200 ^un aufweist.
Dieses verseifte Produkt weist einen Verseifungsgrad von
98,3 Mol-96 auf; im IR-Absorptionsspektrum tritt eine starke
Absorptionsbande bei 1570 cm" auf, die auf die -C00*"-Gruppe
zurückzuführen ist.
Das erhaltene kugelförmige verseifte Produkt ist in Wasser unlöslich,
quillt in V/asser rasch auf, und 1 g verseiftes Gel vermag 750 g entionisiertes Wasser zu· absorbieren.
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In diesem Zustand, nämlich wo 1 g verseiftes Produkt 750 g entionisiertes Wasser absorbiert hat, weist das Produkt
ausgezeichnete Transparenz und G-elfestigkeit auf; auch
in einem Überschuß von Wasser behält das Gel über eine lange Zeitspanne seine kugelförmige Gestalt unverändert bei.
Das nach Beispiel 1 hergestellte kugelförmige hydrophile Gel wird in überschüssiges Wasser eingebracht; anschließend wird
verdünnte Schwefelsäure zugesetzt, um den pH-Wert auf 2 zu bringen. Hierbei schrumpft das Gel merklich und setzt sich
nach einer Weile am Boden des Gefäßes ab. Der ausgefällte Niederschlag wird anschließend abgetrennt, sorgfältig mit Wasser
gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet.
Dieses abgetrennte Produkt weist weiterhin die ursprüngliche Kugelgestalt auf; die ursprünglich im IR-Absorptionsspektrum
vorhandene COO-Absorptionsbande ist jedoch fast vollständig
verschwunden; statt dessen tritt eine starke Carbonyl-Absorptionsbande im Bereich zwischen 1700 und 1800 cm auf, was au
die Anwesenheit einer Säure- und Estergruppe hindeutet.
Anschließend wird dieses abgetrennte Produkt in Wasser eingebracht
und Triäthylamin zugesetzt; hierbei beginnt das Produkt
zu quellen, behält jedoch seine ursprüngliche kugelförmige Ge-
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stalt bei, nachdem das Triäthylamin zugesetzt worden ist.
Man läßt das gesamte System über Nacht stehen und hält den pH-Wert durch Zugabe von Triäthylamin bei ungefähr 10; anschließend
wird filtriert, um überschüssiges Wasser zu entfernen. Das in aufgequollenem Zustand vorliegende Gel wird
in eine große Menge Isopropanol eingebracht, und schrumpft dort; anschließend wird unter vermindertem Druck getrocknet.
Danach wird ein kugelförmiges, trocknes Gel erhalten. Dieses hydrophile Gel weist wiederum eine starke COO-Absorptionsbande
auf, was darauf hindeutet, daß dieses Gel in Form eines Triäthylaminsalzes
vorliegt.
Das danach erhaltene kugelförmige hydrophile Gel in Form eines Triäthylaminsalzes ist nicht nur in Wasser unlöslich, sondern
auch in Methanol und in Waseer/Alkohol-Gemischen; weiterhin
weist dieses Gel ein ausgezeichnetes Absorptionsvermögen auf, wie der nachfolgenden Tabelle 1 zu entnehmen ist.
Absorbierte Flüssigkeit
Absorptionsvermögen (g/g)
Wasser
Methanol
Methanol
Wasser/Methanol-Gemisch (Wasser-Gehalt 20%) Wasser/Äthanol-Gemisch
(Wasser-Gehalt 20%) Wasser/Isopropanol-Gemisch (Wasser-Gehalt 20%)
400
260
150 45
809t18/0817
Eine acetonische Lösung eines Vinylacetat/Methylacrylat-Copolymerisates
(mit einer Intrinsic-Viskosität in Benzol bei 3O0C von 1,95; mit einem Methylacrylat-Gehalt von 51 Mol-%)
wird zu Fäden gesponnen, und diese zu kurzen Pasern mit einer Länge von 10 mm und einem Durchmesser von 10 ^im zerschnitten.
Anschließend werden 8,6 g dieser Fäden in eine Flüssigkeit aus 200 g Methanol, 15 g Wasser und 40 ml wässriger 5n Natriumhydroxid-Lösung
eingebracht. In dieser Flüssigkeit erfolgt die Verseifung, wozu anfangs 1 Std lang bei 250C und anschliessend
5 Std lang bei 650C gehalten wird.
Nach Beendigung der Verseifung wird das Reaktionsprodukt sorgfältig
mit Methanol gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet; danach werden 7,1 g eines faserförmigen, verseiften
Produktes erhalten.
Dieses verseifte Produkt weist einen Verseifungsgrad von
97,5 Mol-% auf; im IR-Absorptionsspektrum tritt eine starke
COO-Absorptionsbande bei 1570 cm auf.
Das faserförmige, verseifte Produkt ist in Wasser unlöslich
und quillt in Wasser rasch auf; 1 g faserförmiges verseiftes Produkt vermag 1100 g entionisiertes Wasser zu absorbieren.
809816/0817
Das Produkt ist beständig und behält seine faserförmige Gelgestalt
auch dann unverändert bei, wenn es über eine längere Zeitspanne in überschüssigem Wasser gehalten wird.
Beispiele 4 bis 6:
300 ml Wasser mit 10 g Natriumchlorid und 3 g teilweise verseiftem
Polyvinylalkohol als Dispersionsstabilisator werden in ein Polymerisationsgefäß eingebracht. Anschließend wird
dieser wässrigen Lösung ein Gemisch aus 60 g Vinylacetat, 40 g Methylacrylat und 0,5 g Benzoylperoxid als Polymerisationsinitiator
zugesetzt, um eine Dispersion zu erhalten. Anschließend wird die Luft in dem Gefäß vertrieben und durch
Äthylen ersetzt; anschließend wird der Xthylendruck auf 10 kg/cm gesteigert und das gesamte Gefäß auf 60oc erwärmt. Daraufhin
wird im Verlauf von 6 Std. die Suspensionspolymerisation durchgeführt.
Das erhaltene Copolymerisat besteht aus 46 Mol-% Methylacrylat-Komponente,
49 Mol-% Vinylacetat-Komponente und 5 Mol-%
Äthylen-Komponente; seine Intrinsic-Viskosität in Benzol bei 300C beträgt 2,45.
Anschließend werden 10 g dieses Copolymerisates in das nachfolgend
angegebene Lösungsmittel eingebracht (vgl. Tabelle 2) das bei 25° gehalten wird. In diesem Lösungsmittel wird die
809816/08 17
Verseifiing durchgeführt, wozu zuerst 1 Std. lang bei 25 C
und anschließend 5 bis 10 Std. bei 650C gehalten wird. Nach
Beendigung der Verseifung wird das Reaktionsprodukt sorgfältig mit Methanol gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet,
wonach ein trockenes Gelpulver erhalten wird. Die Form, die Löslichkeit und das Wasserabsorptionsvermögen der erhaltenen
Gele sind in der nachfolgenden Tabelle 2 angegeben.
8098 16/08 17
Zusammensetzung der Verseifungs- Verseifungs- Form des ver- Löslichkeit in Wasser-Verseifungs-Flüssigkeit
dauer bei grad seiften Pro- Wasser absorp-
(g) 650C (Mol-90 duktes tionsver-
mögen (g/g)
Metha- Wa snol
ser
NaOH
650C (Std.)
<o Beispiel 5 cd Beispiel 6
Vergleichsbeispiel 1
200 200 150
100
20 40 60
100
8 8 8
5 5 5
kugelförmig
kugelförmig
kugelförmig
kugelförmig
kugelförmig
unlöslich quillt, wobei die kugelförmige Gestalt unverändert bleibt
Gemisch aus quillt, und kugelförmigem löst sich und amorphem anschlies-Pulver
send
450 600 820
Vergleichsbeispiel 2
200
10
amorphes
Pulver
Pulver
löst sich auf
to
Anmerkung:
Jedes verseifte Produkt weist im IR-Absorptionsspektrum
eine starke COO-Absorptionsbande auf.
CD O
CD
Das nach Beispiel 5 erhaltene kugelförmige hydrophile Gel in Form des Natriumsalzes wird in überschüssiges Wasser eingebracht
und daraufhin verdünnte Schwefelsäure zugesetzt, um den pH-Wert auf ungefähr 2 zu bringen. Hierbei schrumpft das Gel und setzt
sich am Boden des Gefäßes ab.
Anschließend wird der ausgefällte Niederschlag abgetrennt, mit Wasser gewaschen und erneut in Wasser suspendiert; daraufhin
wird Triäthylamin zugesetzt. Das abgetrennte Produkt beginnt zu quellen, wobei seine ursprünglich kugelförmige Gestalt auch
nach dem Zusatz von Triäthylamin unverändert bleibt. Es wird soviel Triäthylamin zugesetzt, um den pH-Wert des Systems bei
9 oder darüber zu halten; anschließend läßt man das System bei diesem pH-Wert 20 Stunden lang stehen. Daraufhin wird das überschüssige
Wasser entfernt; zum Schrumpfen bringt man das gequollene hydrophile Gel in eine große Menge Isopropanol ein;
daraufhin wird unter vermindertem Druck getrocknet. Danach wird wiederum ein kugelförmiges getrocknetes Gel erhalten.
Dieses hydrophile Gel weist im IR-Absorptionsspektrum eine
starke COO-Absorptionsbande auf, was darauf hindeutet, daß dieses Gel in Form eines Triäthylaminsalzes vorliegt.
Dieses kugelförmige hydrophile Gel ist in allen Lösungsmitteln unlöslich und weist ein ausgezeichnetes Absorptionsvermögen auf
809816/08 17
(vgl. Tab. 3); d.h., dieses Gel vermag nicht nur Wasser zu absorbieren, sondern auch Methanol, Waseer/Alkohol-Gemische
und bestimmte andere organische Lösungsmittel.
Zu absorbierende Flüssigkeit
Absorptionsvermögen (g/g)
Wasser
Methanol
Methanol
Äthanol/Wasser-Gemisch (Wasser-Gehalt 20%)
Monoäthanolamin
Äthylenglykol
Dimethylformamid
380
160
200
Eine acetonische Lösung eines Terpolymerisates aus 50 Mol-%
Methylacrylat, 43 Mol-% Vinylacetat und 7 Mol-% Äthylen (mit
einer Intrinsic-Viskosität in Benzol bei 300C von 1,88) wird
zu Fäden gesponnen und diese anschließend in kurze Fasern mit einer Länge von 5 mm und einem Durchmesser von 10 um zerschnitten.
809816/08 17
Daraufhin werden 10 g dieser Fasern in ein bei 2O0C gehaltenes
Lösungsmittelgemisch aus 40 g Wasser und 200 g Methanol eingebracht, das zusätzlich 7 g Natriumhydroxid enthält. Daraufhin
wird die Verseifung durchgeführt, wobei zuerst 1 Std. lang bei 250C gehalten wird und anschließend 4 Std. lang bei
650C Im Verlauf der gesamten Verseifung behalten die Fasern
ihre ursprüngliche Gestalt bei.
Nach Beendigung der Verseifung wird das Reaktionsprodukt sorgfältig
. mit Methanol gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet; danach werden 8 g faserförmiges, verseiftes Produkt
erhalten; sein Verseifungsgrad beträgt 94 Mol-96.
Das danach erhaltene faserförmige hydrophile Gel ist in Wasser unlöslich, absorbiert Wasser sehr rasch und quillt dabei
auf; 1g Produkt vermag 700 g Wasser zu absorbieren.
Zum Vergleich wird unter im wesentlichen gleichen Bedingungen ein faserförmiges hydrophiles Gel hergestellt; abweichend besteht
das Copolymerisat aus 51 Mol-% Methylacrylat und 49 Mol-%
Vinylacetat. Das nach der Verseifung erhaltene faserförmige Gel weist ein Wasserabsorptionsvermogen von 820 g/g auf; dieses
Produkt ist jedoch sehr spröde und zerbricht leicht, wenn es in trockenem Zustand gehandhabt wird. Demgegenüber zerbricht
das obige faserförmige Gel aus dem Terpolymerisat unter den gleichen Bedingungen nicht und läßt sich gut handhaben.
809816/0817
Claims (24)
1. Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher, hydrophiler Gele,
bestehend aus einem Copolymerisat von hohem Molekulargewicht,
das im Molekül wenigstens eine Hydroxylgruppe und eine Carboxy lat gruppe aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
München: R. Kramer Dipl. Ing. . W. Weser Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. · P. Hirsch Dipl.-Ing. · H. P. Brehm Dipl.-Chem. Dr. phil. nat.
Wiesbaden: P. G Blumbach Dipl.-Ing. · P. Bergen Dipl. Ing. Dr. jur. · G. Zwirner Dipl.-Ing. Dipl.-W.-Ing.
809816/08 1 7
ein Copolymerisat mit
einer Vinylester-Komponente (X) und
einer Acryl- oder Methacrylsäureester-Komponente (Y)
im Mol-Verhältnis X : Y = 20 : 80 bis 80 :
oder ein Terpolymerisat mit
der Vinylester-Komponente (X),
der Acryl- oder Methacrylsäurester-Komponente (Y) und
einer Äthylen-Komponente (Z)
im Molverhältnis X : Y = 20 : 80 bis 80 : 20 und Z :(X + Y)= 0,1 : 99,9 bis 15 :
in Gegenwart eines alkalischen Katalysators und eines Lösungsmittels
unter solchen Bedingungen verseift werden, daß Copolymerisat oder Terpolymerisat nicht in gelöster Form vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Copolymerisat oder dem Terpolymerisat die Komponenten
(X) und (Y) im nach-folgenden Molverhältnis vorliegen, nämlich
X : Y = 30 : 70 bis 70 :
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Copolymerisat oder im Terpolymerisat die Komponenten
(X) und (Y) im nachfolgenden Molverhältnis vorliegen, nämlich
8098 16/08 ι
X : Y . 40 : 60 bis 60 :
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Vinylester-Komponente (X) eines der nachfolgenden Materialien verwendet wird, nämlich Vinylacetat, Vinylpropionat
oder Vinylstearat.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Vinylesterkomponente Vinylacetat verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Acryl- oder Methacrylsäureester-Komponente (Y) eines
der nachfolgenden Materialien verwendet wird, nämlich die Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl- oder t-Butylester
von Acrylsäure oder Methacrylsäure.
7. Verfahren nach Anspruch 6., dadurch gekennzeichnet, daß als Acryl- oder Methacrylsäureester-Komponente Methylacrylat
oder Methylmethacrylat verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Lösungsmittel für die Verseifung ein Lösungsmittelgemisch aus Wasser und Alkohol mit einem Wassergehalt von
0,01 bis 40 Gew.-% verwendet wird.
809816/0817
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lösungsmittelgemisch mit einem Wassergehalt von
5 bis 35 Gew.-% verwendet wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
als Alkoholkomponente des Lösungsmittelgemisches ein Alkylalkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
als Alkoholkomponente des Lösungsmittelgemisches Methanol verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als alkalischer Katalysator ein Alkalimetallhydroxid verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
als alkalischer Katalysator Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid verwendet werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an alkalischem Katalysator die 0,5 bis 2-fache
Molmenge der Summe der Komponenten (X) und (Y) in dem Co-
809816/08 1
27A6018
polymerisat oder Terpolymerisat ausmacht.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anteil an alkalischem Katalysator die 1- bis 2-fache Molmenge ausmacht.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15t
dadurch Rekennzeichnet, daß die Verseifung bei einer Temperatur zwischen 20 und 800C
durchgeführt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verseifung zuerst bei einer Temperatur zwischen 20 und 300C und anschließend bei einer höheren Temperatur durchgeführt
wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
das Copolymerisat oder das Terpolymerisat in Form von kugelförmigem Material eingesetzt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
als Copolymerisat oder Terpolymerisat·ein Material eingesetzt wird, das durch Suspensionspolymerisation erhalten
worden ist.
809816/08 1
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
das Copolymerisat oder Terpolymerisat in Form eines faserförmigen
Materials eingesetzt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vinylesterkomponente (X) in dem Copolymerisat oder dem Terpolymerisat bis zu einem Verse if ungsgrad von 50 Mol-96
oder mehr verseift ist.
22. Verfahren nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vinylester-Komponente bis zu einem Verseifungsgrad von
90 Mol-% oder mehr verseift ist.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Acryl- oder Methacrylsäureester-Komponente (Y) in dem Copolymerisat oder Terpolymerisat bis zu einem Vereeifungsgrad
von 30 Mol-% oder mehr verseift ist.
24. Verfahren nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
die Acryl- oder Methacrylsäureester-Komponente bis zu einem Verseifungsgrad von 70 Mol-% oder mehr verseift ist.
809816/08 Ί 7
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