DE2731201C2

DE2731201C2 - Druckmittel-Bremssystem für Motorräder

Info

Publication number: DE2731201C2
Application number: DE2731201A
Authority: DE
Inventors: Hans-Henning Dipl.-Ing. Dr. 6100 Darmstadt Lüpertz
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1977-07-11
Filing date: 1977-07-11
Publication date: 1983-12-08
Also published as: DE2731201A1; US4189190A; GB2002074B; FR2397318B1; JPS5940672B2; GB2002074A; SE426304B; SE7807443L; FR2397318A1; IT1109983B; IT7825404A0; JPS5419065A; ES471366A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Bremssystem für Motorräder nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei Motorrädern wird ■ . Fahrern, die herkömmliche Bremssysteme gewo». .ind, oft zunächst nur mit der auf die Vorderradbrem s wirkenden Handbremse gebremst Dies kann bei sehr starker Betätigung der Handbremse beim Bremssystem des Hauptpatents dazu führen, daß die Kolbenanordnung der Minderungseinheit verschoben wird und das Ventilglied dadurch in Schließstellung gelangt Wenn dann nachfolgend die Fußbremse betätigt wird, muß die Kolbenanordnung der Minderungseinheit zunächst erst wieder in ihre Ruhestellung verschoben werden, damit das Ventilglied öffnet und Druckmittel zur Hinterradbremse gelangen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Bremssystem des Hauptpatents dahingehend zu veibessern, daß das Ventilglied der Minderungseinheit nur dann in Schließstellung gelangt, wenn mittels des Pedalzylinders Druck aufgebaut wird.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.

Diese Lösung hat den Vorteil, daß, solange der Pedaizylinder nicht betätigt wird, unabhängig von der Stellung des Kolbens stets eine Verbindung zwischen Pedalzylinder und Hinterradbremse besteht Es ist damit ausgeschlossen, daß bei einer alleinigen Betätigung des Handzylinders und der dadurch bewirkten Bewegung des Kolbens der Hinterra .'bremse Druckmittel entnommen wird. Eine konstruktiv besonders günstige Ausgestaltung besteht darin, daß der Kolben im Auslaßraum abgestuft ist und von einem an einer Abstufung des Auslaßraumes abstützbaren Querglied druchdrungen ist, auf dem wiederum das Ventilglied derart abstützbar ist, daß es bei einer Bewegung des Kolbens in Richtung fdes Auslaßraumes in Offenstellung gedrückt wird. ·. iOamh wird erreicht, daß die Einzelteile einfach !- (herstellbar und leicht zu montieren sind.

Vorteilhaft ist es auch, wenn das Ventilglied einen durch den Einlaßraum geführten Fortsatz hat der in feinen Zylinderraum ragt und mit einem Ventilkolben >' Verbunden ist, und daß der dem Ventilglied abgewandte, "vom Ventilkolben begrenzte Zylinderraum mit dem Pedalzylinder verbunden ist, während der gegenüberliefgende Raum mit der freien Atmosphäre verbunden ist. Es braucht dadurch im Kolben keine das Ventilglied in Abhängigkeit vom Druck des Pedalzylinders in .Schließrichtung drängende Einrichtung vorgehen werden, wozu eine aus dem Kolben herausgeführte Verbindung erforderlich wäre.

Dadurch, daß in dem mit der freien Atmosphäre verbundenen Raum eine das Ventilglied in Öffnungsrichtung spannende, zwischen Gehäuse und Ventilkolben abgestützte Feder angeordnet ist, kann der Kolben relativ kurz ausgebildet werden, da zur Unterbringung der Feder ein ohnehin vorhandener Raum genutzt wird.

Dadurch, daß der Kolben durch eine im Einlaßraum 5 zwischen dem Kolben 7 und dem Gehäuse abgestützte Feder in Richtung des Auslaßraumes vorgespannt ist wird erreicht, daß sich zu Beginn einer Bremsung alle Teile der Minderungseinheit stets in ihrer Ruhestellung befinden und nicht erst durch Druckmittelbeaufschlagung entsprechend verschoben werden müssen.

Weitere Vorteile ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert ist

In der einzigen Figur der Zeichnung ist mit 1 eine Minderungseinheit bezeichnet, deren Druckmittelanschluß 2 an einen nicht dargestellten Pedalzylinder und deren Druckmittelanschluß 3 an eine ebenfalls nicht dargestellte Hinterradbremse angeschlossen ist Über -:< einen Druckmittelanschiuß 4 ist die Minderungseinheit mit einem nicht dargestellten Handzylinder verbunden. Der Druckmittelanschiuß 2 mündet in einen Einlaßraum 5, während der Druckmittelanschiuß 3 in einen Auslaßraum 6 mündet Der Einlaßraum 5 ist durch einen dichtend verschiebbaren Kolben 7 vom Auslaßraum 6 ;· getrennt, wobei jedoch im Kolben 7 ein von einem Ventilglied 10 an einem Ventilsitz 9 verschließbarer ■; Durchgang 8 vorgesehen ist Der Kolben 7 ist auf seiner dem Auslaßraum 6 zugewandten Seite stufenförmig ausgebildet und von einem an einer Abstufung des

Gehäuses abstützbaren Querglied 11 durchdrungen, welches axial zum Kolben 7 beweglich ist. Auf dem Querglied 11 ist das Ventilglied 10 derart abgestützt, daß es bei einer Bewegung des Kolbens 7 in Richtung auf die Auslaßkammer 6 von seinem Ventilsitz 9 abgehoben wird. Im Einlaßraum 5 i-.t eine zwischen Kolben 7 und Gehäuse abgestützte Feder 12 angeordnet. Das Ventilglied 10 hat einen Fortsatz 13, der aus dem Kolben 7 heraus durch den Einlaßraum 5 und une Trennwand 15 in eine koaxiale Bohrung geführt ist, in welcher der Fortsatz 13 mit einem dichtend verschiebbaren Ventilkolben 14 verbunden ist. Der Ventilkolben 14 begrenzt aui seiner dem Ventilglied 10 abgewandten Seite einen Zylinderraum 16, der über einen Kanal 17 mit dem Einlaßraum 5 verbunden ist. Ein gegenüberliegender Raum 18 ist mit der freien Atmosphäre verbunden. Im Raum 18 ist eine zwischen Ventilkolben 14 und Gehäuse abgestützte Feder 18' angeordnet.

Koaxial zum Kolben 7 ist noch ein Sekundärkolben 20 vorgesehen, der über einen dichtend in den Auslaßraum bewegbaren Stößel 21 am Kolben 7 abgestützt ist. Von der dem Kolben 7 abgewandten Seite des Sekundärkolbens 20 ist ein Raum 22 begrenzt, in weichen der Druckmittelanschluß 4 mündet.

Das erfindungsgemäße Bremssystem hat folgende Funktionsweise:

Wird zunächst nur der Pedalzylinder betätigt, so wird dem Einlaßraum 5 Druckmittel zugeführt, welches durch den Durchgang 8 zum Auslaßraum 6 und weiter zur Hinterradbremse fließt. Nach Überwindung des Luftspiels der Hinterradbremse baut sich Druck auf, der beidseitig auf den Kolben 7 wirkt, so daß dieser in seiner Stellung bleibt. Dieser Druck gelangt auch in den Zylinderraum 16 und beaufschlagt dort den Ventilkolben 14, so daß das Ventilglied 10 in Schließrichtung gedrängt wird. Das Ventilglied 10 kann aber nicht auf den Ventilsitz 9 gelangen, weil es über das Querglied 11 über das Gehäuse abgestützt ist

Wi der Randzylinder zusätzlich betätigt, so

baut Sn.. Ravvn 22 Druck auf, der den Sekundärkolben 20 ria». ichts drängt und den Kolben 7 über den Stößel 21 e. ^rechend verschiebt. Dadurch gelangt das Ven'tlglied 10 auf den Ventilsitz 9, so daß bei weilerer Verschiebung nach rechts der Druck im Auslaßraum 6 gegenüber dem Druck im Einlaßrauin 5 reduziert wird. Es ergibt sich damit der Effekt, daß der Druck im Auslaßraum 6 umso mehr reduziert wird, je stärker der Handzylinder betätigt wird.

Wird der Handzylinder zu Beginn einer Bremsung zunächst allein betätigt, so wird im Raum 22 Druck aufgebaut und der Sekundärkolben 20 und der Kolben 7 nach rechts verschoben. Dabei bewirkt die Feder 18', daß das Ventilglied 10 vom Ventilsitz 9 abgestellt gehalten wird. Bei der Bewegung des Kolbens 7 nach rechts fließt das im Einlaßraum 5 verdrängte Druckmittel durch den Durchgang 8 in den sich erweiternden Auslaßraum 6. Es wird dabei also kein Druckmittel aus der Hinterradbremse zurückgesaugt, wodurch sich deren Lüftspiel vergrößern würde.

Wird nun der Pedalzylinder zusätzlich betätigt, so fließt wiederum Druckmittel vom Einlaßraum 5 durch den Durchgang 8 zum Auslaßraum 6 und weiter zur Hinterradbremse, bis deren Lüftspiel überwunden ist. Die Feder 18' verhindert, daß durch den zur Überwindung des Lüftspiels der Hinterradbremse benötigten geringen Druck das Ventilglied 10 über den Kolben 14 verschoben wird. Beim anschließenden Druckaufbau jedoch wird das Ventilglied 10 durch die Beaufschlagung des Ventilkolbens 14 auf den Ventilsitz 8 geschoben, lis stellt sich dann bei weiterer Betätigung des Pedalzylinders wieder zwischen den Druck des s Pedalzylinders, dem der Hinterradbremse zugeführten Druck und dem Druck des Handzylinders ein Gleichgewichtszustand ein. Der sich einstellende Gleichgewichtszustand ist dabei völlig unabhängig davon, welche Bremsbetätigungseinrichtung zuerst betätigt wurde.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Druckmittel-Bremssystem für Motorräder mit einem Handzylinder, der mit einer Vorderradbremse verbunden ist, und mit einem Pedaizylinder, der über mindestens eine, vom Druck des Handzylinders beeinflußbare Minderungseinheit an eine Hinterradbremse angeschlossen ist, wobei die Minderungseinheit einen dichtend verschiebbaren Kolben hat, der einerseits einen mit dem Pedaizylinder verbundenen Einlaßraum und andererseits einen mit der Hinterradbremse verbundenen Auslaßraum begrenzt, und welcher einen Durchgang aufweist, der durch ein Ventilglied verschließbar ist, nach dem deutschen PatentDE-2558825, dadurch gekennzeich- |5 net, daß das Ventilglied (10) in Offenstellung vorgespannt und vom Druck des Pedalzylinders in Schließrichtung beaufschlagbar ist, und daß im Auslaßraum (6) auf dem Kolben (7) ein Stößel (21) abstützbar ist, welcher mit einem vom Druck des •Handzylinders in Richtung des Kolbens (7) beaufschlagbaren Sekundärkolben (20) verbunden ist

2. Bremssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (7) im Auslaßraum (6) abgestuft ist und von einem an einer Abstufung des Auslaßraums (6) abstützbaren Querglied (11) durchdrungen ist, auf dem wiederum das Ventilglied (10) derart abstützbar ist, daß es bei einer Bewegung des Kolbens (7) in Richtung des Auslaßraumes (6) in Offenstellung gedrückt wird. ■

3. Bremssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (10) einen durch den Einlaßraum (5) geführten Fortsatz (13) hat, der in einen Zylinderraum (16) ragt und mit einem Ventilkolben (14) verbunden ist, und daß der dem Ventilglied (14) abgewandte, vom Ventilkolben (14) begrenzte Zylinderraum (16) mit dem Pedaizylinder verbunden ist, während der gegenüberliegende Raum (18) mit der freien Atmosphäre verbunden ist

4. Bremssystem nach Ansprach 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem mit der freien Atmosphäre verbundenen Raum (18) eine das Ventilglied (10) in Öffnungsrichtung spannende, zwischen Gehäuse und Ventilkolben (14) abgestützte Feder (18') angeordnet ist

5. Bremssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (7) durch eine im Einlaßraum (5) zwischen dem Kolben (7) und dem Gehäuse abgestützte Feder (12) in Richtung des Auslaßraumes (6) vorgespannt ist. 5c