DE2657519C2 - Blutdruckmanschette - Google Patents
BlutdruckmanschetteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Blutdruckmanschette nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine bekannte Blutdruckmanschette dieser Art (DE-PS 5 91 770) weist zwei einander teilweise überlappende
Druckkammern auf, die mit einer Luftpumpe aufpumpbar sind. Beide Druckkammern sind an das Gehäuse
eines Meßgerätes angeschlossen, welches ein Ventil enthält, das zwischen zwei Ventilstellungen umschaltbar ist.
In der einen Ventilstellung werden beide Druckkammern entlüftet und in der anderen Ventilstellung sind die
Druckkammern gegeneinander abgesperrt Die größere Druckkammer dient als Staukammer, um den Arm des
Patienten abzuschnüren. Die kleinere Druckkammer bildet einen Schallmeßwandler, um die pulsatorischen
Schwankungen des Blutdrucks zu erfassen, damit die Zeitpunkte des Erreichens des systolischen und des diastolischen Blutdrucks festgestellt werden können. Dieses System findet auch bei einer weiteren bekannten
Blutdruckmanschette mit Staukammer und Schallkammer Anwendung (DE-OS 21 49 781). Hierbei ist jedoch
kein Umschaltventil vorhanden, sondern lediglich ein Entlüftungsventil zum Ablassen des Drucks aus den
Druckkammern.
Bei Blutdruckmessungen ist es wichtig, die Größe der Manschette auf die GröDe des Armes des Patienten
abzustimmen. Daher werden für Kinder andere Blutdruckmanschetten benutzt als für Erwachsene, weil die
Manschette für einen Erwachsenen für den Kinderarm zu groß ist. Die Anpassung der Blutdruckmanschette ist
zur Vermeidung ungenauer Meßergebnisse erforderlich. Wenn bei einem Blutdruckmeßgerät häufig die
Manschette gewechselt werden muß, um sie dem Arm des jeweiligen Patienten anzupassen, so ist dies sehr
lästig und zeitraubend. Dieser Nachteil tritt insbesondere bei automatischen Registriergeräten und bei Reihenuntersuchungen in Erscheinung. Es ist zwar eine Blutdruckmanschette bekannt (DE-PS 8 24 824), bei der das
Manschettenband Y-förmig gestaltet ist, wobei einer der drei Streifen eine Druckkammer enthält, während
die anderen beiden Streifen um diese Druckkammer herumgewickelt werden, um die Manschette um Gliedmaßen unterschiedlicher Größen herumwickeln zu kön-
nen, jedoch ist diese Blutdruckmanschette tatsächlich nicht geeignet, eine gute Anpassung vorzunehmen, weil
sich bei einem dünnen Arm die entgegengesetzten Enden der aufgeblasenen Druckkammer überlappen, was
eine ungleichmäßige Druckverteilung über den Arm
umfang zur Folge hat
Bekannt ist schließlich ein Blutdruckmeßgerät (DE-AS 17 66 324), bei dem die Blutdruckmanschette in verschiedenen Längenstufen elektrische Anschlüsse aufweist von denen beim Anlegen der Manschette einer
benutzt wird, um einen entsprechenden Korrekturfaktor, der von der Armstärke abhängig ist, im Registrier-»
gerät wirksam werden zu lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blutdruckmanschette der eingangs genannten Art zu schaf-
fen, die für Gliedmaßen mit unterschiedlichen Abmessungen geeignet ist und auf einfache Weise zwischen
kleinen und großen Gliedmaßen umgeschaltet werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
Von den übereinander angeordneten beiden Druckkammern wird jeweils nur die eine aufgeblasen, die in
ihrer Form und Größe dem Arm des betreffenden Pa
tienten angepaßt ist Die andere Druckkammer bleibt
leer. Durch Umschalten des Ventils zwischen den beiden Schaltstellungen wird diejenige Druckkammer ausgewählt, die aufgeblasen werden soll. Auf diese Weise
ist es möglich, mit derselben Blutdruckmanschette Mes
sungen an dünnen und an dicken Armen durchzuführen.
Bei dünnen Armen wird vermieden, daß eine sich überlappende Umschlingung der Druckkammer auftritt und
bei dicken Armen ist sichergestellt daß der erforderliche Umfangsbereich von der Druckkammer umfaßt
wird.
Die nach dem Patentanspruch 2 vorgesehene dritte Druckkammer, die als Schallkammer wirkt entspricht
der Schallkammer, die bei den bekannten Blutdruckmanschetten zusätzlich zu der einzigen vorhandenen
so Staukammer benutzt wird. Diese dritte Kammer ist nach der Erfindung mit jeder der beiden aufblasbaren
Staukammern in Kontakt
Das Merkmal des Patentanspruchs 3 ermöglicht eine einfache und kostengünstige Herstellung der Blutdruck-
manschette, wobei die Überlagerung der ersten und der zweiten Druckkammer erst beim Umfalten entsteht
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert
Es zeigt
F i g. 1 die schematische Anordnung von zwei Statikammern und einer zusätzlichen Schallkammer bei auseinandergefalteter Blutdruckmanschette,
Fig.2 eine schematische Darstellung des Ventils in
der einen Schaltstellung,
F i g. 3 die gleiche Darstellung des Ventils in der anderen Schaltstellung,
F i g. 4 einen Längsschnitt durch einen Kinderarm mit
angelegter Blutdruckmanschette und
F i g. 5 einen Längsschnitt durch einen Erwachsenenarm mit angelegter Blutdruckmanschette.
Die Blutdruckmanschette 1, bei der in Fig. 1 das Manschettenband mit dem zugehörigen Verschluß fortgelassen
ist, weist eine kleinere erste Druckkammer 2 als Staukammer für Kinder und eine größere zweite
Druckkammer 3 als Staukammer für Erwachsene sowie eine dritte Druckkammer 4 als Schallkarruner auf Die
dritte Druckkammer 4 ist über eine pneumatische Leitung 5 mk einem (nicht dargestellten) Druckmeßwerk
verbunden. Die pneumatische Leitung 6 verbindet eine (nicht dargestellte) Luftpumpe mit dem Ventil 9. Von
dem Ventil 9 führt eine pneumatische Leitung 7 zu der ersten Druckkammer 2 und eine andere pneumatische
Leitung 8 zu der zweiten Druckkammer 3. Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß die aus blattförmigem Gummimaterial
bestehenden Wände 2a bzw. 3a der Druckkammern 2 und 3 zwischen sich einen Materialstreifen 10 aufweisen,
der eine Falzung herzustellen gestattet, so daß beim Aufwickeln der Manschette die Druckkammern 2 und 3
mit ihren zugehörigen Wänden 2a bzw. 3a gemäß F i g. 4 und 5 satt, verzerrungsfrei und ohne Knicke aufeinander
zu liegen kommen. Hierdurch wird gewährleistet, daß jede Druckkammer 2,3 für sich eine optimale Funktion
ausführt und von der anderen nicht gestört wird.
Wie die F i g. 4 und 5 zeigen, liegt, wenn die kleinere
Druckkammer 2 aufgeblasen wird, ihre Wandung 2a satt am Kinderarm 11 an, während die Wandung 3a der
anderen Kammer 3 nicht dem Staudruck unterworfen wird und die Druckübertragung nicht stört. Gleichen gilt
auch, wenn die Druckkammer 3 aufgeblasen wird, die Druckkammer 2 aber nicht Ferner ist aus den F i g. 4
und 5 ersichtlich, daß in jedem Fall die kleinere dritte Druckkammer 4 entweder an der Druckkammer 3 oder
an der Druckkammer 2 unmittelbar anliegt, so daß die originären Schalldrücke mühelos zur Druckkammer 4
und von hier über Leitung 5 dem Schallwandler zugeführt werden können. Die dritte Druckkammer 4 ist so
angeordnet, daß sie, wenn eine der beiden anderen Druckkammern aufgeblasen ist, stets in einem mindestens
teilweisen Berührungskontakt mit der aufgeblasenen Druckkammer steht. Die Wände der dritten Druckkammer
4 und ein Wandteil einer der beiden anderen Druckkammern liegen also bei aufgewickelter Manschette
zumindest teilweise aneinander.
Das Ventil 9 weist ein Gehäuse, z. B. aus Kunststoff, auf, in dessen Stirnwänden öffnungen 13 vorgesehen
sind. Durch die Stirnwände ragt ein Kolbenaggregat 14 hindurch, dessen Kolbenflächen 15, 16 nach Art von
Stufenkolben gestaltet sind. Die Kolben können an ihrem Umfang mit einer umlaufenden Gummidichtung
versehen sein.
In der in F i g. 2 dargestellten ersten Stellung strömt Druckluft von der Leitung 6 über den Verbindungsraum y,
18 in die zu der Druckkammer 2 führende Leitung 7. Diese Ventilstellung wird bei Messung am Kinderarm
eingestellt.
Ist der nächste Patient ein Erwachsener, wird die gleiche Manschette an ihn angelegt und lediglich die KoI-benütange
17 von links nach rechts verschoben. Gemäß Fig.3 strömt nunmehr die durch Leitung 6 von der
Luftpumpe ankommende Druckluft über den Verbindungsraum 18 und die Leitung 8 in die luftdichte Druckkammer
3, die auf diese Weise aufgepumpt wird (Fig. 5). Jetzt können die medizinischen Untersuchungen
durch Steuern eines (nicht dargestellten) Pumpenveniils, durch das der Druck in der aufgepumpten
Druckkammer erhöht bzw. erniedrigt wird, durchgeführt
werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Blutdruckmanschette mit mehreren über separate Druckleitungen mit einem Ventil verbundenen
unterschiedlich großen Druckkammern, einem die Druckkammern umschließenden, am Arm eines Patienten zu befestigenden Manschettenband und mit
einer Luftpumpe zum Aufblasen der Druckkammern, dadurch gekennzeichnet, daß eine
erste und eine zweite Druckkammer (2,3) übereinander angeordnet sind und daß das Ventil (9) derart
ausgebildet ist, daß es in einer Ventilstellung die eine dieser Druckkammern und in der anderen Ventilstellung die andere dieser Druckkammern mit der Luftpumpe so verbindet, daß ausschließlich die jeweilige
Druckkammer aufblasbar ist und die andere Druckkammer flach bleibt
2. Blutdruckmanschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine dritte Druckkammer (4)
vorgesehen ist, die an der jeweils aufgeblasenen ersten oder zweiten Druckkammer (2, 3) in Berührungskontakt anliegt.
3. Blutdruckmanschette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Druckkammer (2, 3) an einem Materialstreifen
(10) des Manschettenbandes (1) angeordnet sind, der um eine zwischen diesen Druckkammern verlaufende Linie umfaltbar ist.
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