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Blutdruckmesser Zur Blutdruckmessung werden Sphygmomanometer verwendet,
hei denen eine breite Gummimanschette um den Oberarm des zu Untersuchenden gelegt,
mit einem herumgewickelten Band festgeschnallt wird und durch ein Gummigebläse aufgeblasen
werden kann das mit einem Auslaßlhahn für die Luft versehen ist. An dieses Gebläse
ist äber ein Schlauchkupplungsstück ein Manometer angeschlossen, von dem der erzeugte
Druck ablesbar ist. Außerdem wird der Pulsschlag entweder abgefühlt oder mit einem
Stethoskop abgehört. Diese bekannten Apparate sind unhandlich, erfordern zur Messung
beide Hände und benötigen zur Unterl)ringung verhältnismäßig viel Platz. Diese Nachleile
ergeben sich auch bei anderen bekannten Blutdruckmessern, bei denen die Druckerhöhung
in der .Manschette durch Aufwickeln des Manschettengurtes mittels einer schlüsselartigen
Spannvorrichtung bewirkt wird.
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Ferner ist ein Blutdruckmesser bekannt, bei dem der den Blutdruck
kompensierende Druck im Luftkissen mittels zweier gelenkig im Abstand miteinander
verbundener Platten erzeugt wird, deren eine auf ihrer Innenseite das Luftkissen
trägt, wobei beide Platten durch Druck auf ihre freien Enden gemeinsam gegen den
zwischen ihnen durchgeführten Arm angepreßt werden. Dieser Blutdruckmesser hat vor
allem den Nachteil, daß er die Verwendung einer Manschette nicht zuläßt, die Manschette
aber wegen der allseitigen Druckeinwirkung einem ein seitig aufliegenden Luftkissen
vorzuziehen ist.
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Überdies beansprucht dieser bekannte Blutdruckmesser infolge des der
Armdicke entsprechenden Abstandes beider Platten ziemlich viel Raum.
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Die Erfindung zielt darauf ab, einen Blutdruckmesser unter Verwendung
der üblichen aufblasbaren Manschette herzustellen, der einfach und rascher zu handhaben
ist, die Messung mit nur einer laiid ermöglicht und einen geringeren Platzbedarf
als der bekannte Appart erfordert. Die Erfindung besteht im Wessen in einem Rahmen
mit angelenkter Druckplatte. An dem Rahmen ist das eine Ende einer üblichen aufblasbaren
Manschhette befestigt, zweckmäßig durch Einklemmen. Das andere Ende der in Form
einer Schlaufe um den Arm des zu Untersuchenden gelegten Manschette ist durch den
Rahmen geführt, derart, daß durch die Druckplatte der Luftdruck in der Manschette
erhöht werden kann. Ein in dieser Weise ausgeführter Apparat ist sehr einfach in
der Handhabung. Nachdem die Manschette mit Luft durch Einblasen mit dem Mund etwas
aufgeblasen worden ist, wird ihr Endlappen am Rahmen befestigt, hierauf unter Bildung
einer Schlaufe zum Einlegen des Armes zwischen der Manschette und dem Rahmen das
freie Manschettenende unter die Druckplatte hochgeführt, der Arm in die Schlaufe
eingeschoben, die Manschette um den Arm straffgezogen und die Druckplatte auf das
freie Manschettenende niedergedrückt, um den Luftdruck in der Manschette durch Verdrängung
der Luft zu steigern. Hat er die erforderliche Höhe erreicht, so wird der Luftdruck
durch Nachlassen des auf die Druckplatte mit der Hand ausgeübten Druckes unter gleichzeitiger
Überwachung des Pulsschlages wieder verringert. Es entfällt daher die Verwendung
eines Gummigebläses mit den Schläuchen, dem Kupplungsstück und dem Auslaßhahn, sowie
die Befestigung der Manschette am Arm durch Festschnallen mit einem Band.
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Mit dem Apparat kann ferner gemäß der Erfindung die Älembranmuschel
des Stethoskops vereinig werden, die zweckmäßig abnehmbar am Rahmen befestigt ist
und unterhalb des freien, durch die Druckplatte zusammengepreßten Manschettenendes
liegt, so daß sich bei der Messung an den Arm des zu Untersuchenden angepreßt wird.
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Es wird somit gleichzeitig mit der Veränderung des ] uftdruckes in
der Manschette automatisch auch die Stethoskopmembran angedrückt, so daß zur Blutdruckmessung
nur eine Hand erforderlich ist. Der Arzt kann daher mit der zweiten Hand die Höhe
des Blutdruckes an der Arteria radialis kontrollieren. Bei Nichtgebrauch wird die
Manschette vom Rahmen abgenommen und die Druckplatte durch Zusammenklappen mit dem
Rahmen zur unmittelbaren Anlage gebracht, so daß der Apparat nur einen sehr geringen
Raum einnimmt und z. B. in einer Tasche bequem untergebracht werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfidnungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf den geöffneten Apparat, ohne eingesetzte
Manschette und Fig. 2 eine Seitenansicht mit gestrichelt eingezeichneter Manschette,
wobei die Druckplatte in der geöffneten Lage gestrichelt und in der Druckstellung
in vollen Linien dargestellt ist.
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Der Apparat weist einen viereckigen Rahmen I auf, an dessen gegenüberliegenden
Seitein zwei Platten, nämlich eine Klemmplatte 4 und eine Druckplatte 5, für die
Manschette 3 angelenkt sind.
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Die Klemmplatte 4 wirkt mit eingebogenen Lappen 6 des Rahmens zur
Klemmung des Manschettenendlappens zusammen. Auf der Druckplatte 5 sitzt ein Manometer
8, das durch ein Schlauchstück 9 mit der Manschette verbunden ist. Innerhalb des
Rahmens 1 ist ein Bügel 11 vorgesehen, der zur abnehmbaren Befestigung der Membranmuschel
10 eines Stethoskops dient.
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Der Vorgang zur Blutdruckmessung mit dem erflndungsgemäßenApparat
ist folgender: Die Manschette wird durch das Schlauchstück 9 etwas aufgeblasen und
der Sclllauch an das Manometer 8 angesteckt. Es genügt das Aufl)lasen mit dem Mund
vorzunehmen, da nur ein geringer Luftdruck in der Manschette erforderlich ist, weil
der benötigte hohe Luftdruck durch die mit der Druckplatte erzielbare Luftverdrängung
erreicht wird. Die Manschette wird mit dem Ende 3' zwischen den eingebogenen Lappen
6 des Rahmens und der Klemmplatte 4 eingeklemmt, die Manschette schlaufenförmig
gelegt, wie in Fig. 2 gestrichelt dargestellt ist, wobei das freie Manschettenende
3" oberhalb des Rahmens zu liegen kommt. Durch diese Schlaufe wird der Arm durchgesteckt
und die Manschette straff gespannt, indem ihr Ende 3" festgehalten und das Ende
3' nachgezogen und sodann wieder verklemmt wird.
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Nun wird die Druckplatte 5 verschwenkt und mit ihr das freie Manschettenende
3" zusammengedrückt, so daß die Luft in den schlaufenförmig um den Arm gelegten
Manschettenteil verdrängt und in diesem der Luftdruck gesteigert wird, bis er die
erforderliche Höhe, z. B. 200 mm Quecksilbersäule, erreicht hat. Dieser Druck ist
am Manometer ablesbar.
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Gleichzeitig wird die Membranmuschel 10 durch das zusammengedrückte
Manschettende 3" an den Arm ange'preßt. Durch Nachlassen des auf die Druckplatte
5 ausgeübten Druckes kann nun der Luftdruck wieder verringert werden, wobei gleich
zeitig unter Anwendung eines Stethoskops, das an die Membranmuschel Io angeschlossen
wird, die Blutdruckmessung erfolgt. Die Membranmuschel 10 ist abhebbar, um das Stethoskop
auch für andere Zwecke verwenden zu können.