DE2638236C3 - Verfahren zum Färben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer Farbstoffe - Google Patents
Verfahren zum Färben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer FarbstoffeInfo
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Description
Zum Färben von Leder werden vorwiegend saure oder basische Lederfarbstoffe benutzt, wobei sich deren
Auswahl nach der jeweiligen Lederart, dem Typ der vorgenommenen Gerbung, dem Ladungscharakter des
zu färbenden Leders und den gewünschten Anforderungen an den später konfektionierten Lederartikel richtet.
Saure Farbstoffe färben und fixieren sich besonders gut im wäßrigen Medium auf kationisch geladenen
Ledern, wie sie beispielsweise bei der gebräuchlichsten Gerbmethode mit Chrom(III)-Salzen vorliegen. Weniger
gut wird diese Lederart durch basische Lederfarbstoffe angefärbt, da sie gleichsinnige Ladungen wie die
Ware tragen und daher aus wäßrigen Bädern nicht aufziehen.
Auf anionisch geladenen Ledern, z. B. solchen, die mit pflanzlichen oder synthetischen Gerbstoffen gegerbt
oder nachgegerbt sind, färben dagegen die basischen Farbstoffe Leder sehr satt an und ziehen aus den
wäßrigen Bädern gut aus, während anionische Farbstoffe das Substrat zu tief einfärben und meist keine satten
Färbungen geben.
Um die Farbtiefe auf dem Gebiet der Lederfärbung generell zu erhöhen, hat man in der Praxis bisher eine
Grundfärbung auf den jeweils verschiedenen Lederarten mit den hierfür als geeignet erkannten, oben
beschriebenen Farbstoffklassen vorgenommen und im Anschluß daran noch eine Top-Färbung mit der
entgegengesetzt geladenen anderen Farbstoffgruppe hinzugefügt. Dazu ist es aber meistens erforderlich, das
Bad zu wechseln, weil sich die entgegengesetzt geladenen Farbstoffe sonst in dem verwendeten
wäßrigen Milieu gegenseitig ausflocken und diese Fällung sodann die Fleischseite des Leders verschmiert.
Bei besonders sorgsamer Färbeweise kann man den entgegengesetzt geladenen Farbstoff allerdings auch
am Schluß des Färbeprozesses in das Hauptfärbebad zugeben, nämlich dann, wenn der Grundfarbstoff bereits
vollständig oder nahezu vollständig ausgezogen ist.
Eine Variante des oben beschriebenen Wechselfärbe-Verfahrens ist das sogenannte Sandwich-Verfahren. Bei
dieser Färbemethode erfolgt die Hauptfärbung zunächst nur mit der halben Farbstoffmenge des
geeigneten Typs, nun wird das Bad gewechselt und eine Zwischenfärbung mit der entgegengesetzt geladenen
Farbstoffgruppe durchgeführt Danach wird entweder im frischen Bad oder im gut ausgezogenen Zwischenbad
der zweite Teil der Hauptfärbung mit dem ersten Farbstoff vorgenommen.
Alle zuvor genannten Färbemethoden aus wäßrigem Medium haben den Zweck, sattere und tiefere
ίο Färbungen zu erzielen, bzw. mehr Farbstoff am Leder
zu fixieren, als die äquivalenten polaren Gruppen des Leders allein anlagern köenen. Es war bisher aber rieht
möglich, basische und saure Farbstoffe in einem Hauptfärbegang gleichzeitig aus wäßriger Flotte auf
Leder zu färben, weil sich die entgegengesetzt geladenen Farbstoffe gegenseitig ausfällen.
Erst in neuerer Zeit konnte sich ein Färbeverfahren einführen, das die gleichzeitige Färbung basisch-sauer in
einem Arbeitsgang ermöglichte. Bei diesem Verfahren, der sogenannten Kaltfärbung ohne Flotte, werden die
pulverförmigen, ungelösten basischen und sauren Farbstoffe zusammen bei Zimmertemperatur im Färbefaß
ohne Wasser in das Leder eingewalkt Das im Leder von den Vorprozessen befindliche Restwasser wird
hierbei durch den gegenüber den Arbeiten mit langen Flotten viel intensiveren Walkprozeß aus dem Lederinneren
herausgedrückt, löst einen Teil des pulverförmigen Farbstoffgemisches und bildet eine hochkonzentrierte
Farbstofflösung mit hohem Penetrationsdruck und gutem Egalisiervermögen. Wegen der übersättigten
und nicht warmen Lösung ist gemäß dieser Methode die Dissoziation der Farbstoffe stark zurückgedrängt, so
daß sich die beiden Farbstoffgruppen trotz gegenteiliger Ladung nicht ausfällen. Am Ende der Färbung
müssen dann aber größere Mengen heißes Wasser zugesetzt werden, damit die Farbstoffe an die
Lederfaser fixiert werden.
Der wichtigste Nachteil dieser Färbeweise unter Ausnutzung des Walkeffekts liegt nun einmal darin, daß
■to die Antriebsmotor die Färbefässer nicht durchziehen,
weil die gewichtsverteilende Färbeflotte fehlt. Ein weiterer Nachteil tritt beim Färben von leichten Häuten
und Fellen, aber auch bei Flanken (abgetrennte Seidenteile von Rindshäuten) auf, die sich ohne Flotte
vielfach im Färbeprozeß zu stark zusammenrollen und dadurch ungleichmäßig gefärbt werden. Außerdem
können neuartige Färbemaschinen mit Siebtrommeln nicht nach dem Verfahren der Kaltfärbung ohne Flotte
arbeiten, weil die Siebtrommel in der Färbewanne läuft und einen gewissen Flüssigkeitspegel braucht, um
einzutauchen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Färben von Leder zu
entwickeln, das — im einstufig/einbadigen Färbeprozeß mit bekannten Grundfarbstoffen angewandt — tiefe,
gute egalisierende und brillante Lederfärbungen ermöglicht, ohne dabei die Echtheitswerte der Färbungen zu
verschlechtern.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß
fco sich Leder gleichzeitig mit basischen und sauren
Farbstoffen zusammen in wäßrigen Flotten ausfärben läßt, ohne daß es zu gegenseitigen Ausfällungen der
gegensätzlich geladenen Farbstoffe kommt, wenn man Lösungen von Kombinationen dieser Farbstoffe in
hr> Gegenwart von Alkalien verwendet und diese Färbungen
bei pH-Werten oberhalb von 7,5, vorzugsweise bei pH-Werten zwischen 8 und 10, durchführt.
Überraschenderweise können bei diesen pH-Werten
Überraschenderweise können bei diesen pH-Werten
die Färbungen nach dem beanspruchten Verfahren auch unter Einwirkung von Hitze erfolgen.
Die vorliegende Erfindung löst die gestellte Aufgabe in erster Linie auf den in der Praxis am häufigsten
anzutreffenden Hauptlederarten, nämlich allen Chrom- und mineral-gegerbten Ledern. Bei vegetabilisch gegerbten
Ledern ist zwar die Brillanz gut, doch erreicht die Farbtiefe nicht die hohen Werte wie auf
Chromledern.
Der Vorteil des neuen Verfahrens gegenüber dem Färben von Leder mit einer einzigen Farbstoffgruppe
(sauer oder basisch) aus heißen wäßrigen Flotten liegt in satteren und brillanteren Farbnuancen und verbesserten
Echtheiten (Licht-, Wasser-, Wasch- und Schweißechtheit). Selbst wasserlösliche Schwefelfarbstoffe, mit
denen man bekanntlich nur sehr leere und stumpfe Lederfärbungen erzielen kann, geben nach der erfindungsgemgßen
Färbetechnik brillante uad volle Farbtöne.
Im Vergleich zu der Sandwich-Färbeweise und der Oberfärbe-Methode sauer-basisch bzw. basisch-sauer
arbeitet das neue Verfahren nur in einem Arbeitsgang gegenüber 2—3 Arbeitsgängen bei den vorgenannten
Typen von bekannten Färbeverfahren und bietet daher den Vorteil, wesentlich einfacher und zeitsparender zu
sein.
Gegenüber der gleichzeitigen Anwendung von kationischen und anionischen Farbstoffen nach dem
Verfahren der Kaltfärbung ohne Flotte besitzt das neue Färbeverfahren den Vorteil, daß es in allen bekannten
Färbeapparaten durchgeführt werden kann, die Leder nicht verwickeln, gleichmäßiger färben und sattere und
brillantere Nuancen eingestellt werden können.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch die bekannten Färberei-Hilfsmittel und Fettstoffe,
soweit sie alkalistabil sind, gleichzeitig bei der Färbung mitbenutzt werden, z.B. Naphthalinsulfonsäure-AIdehyd-Kondensationsprodukte,
sulfonierte Fischöle, synthetische Lederfettungsmittel.
Das bei Mitverwendung größerer Mengen basischer Farbstoffe oft zu beobachtende Bronzieren der
Lederoberfläche wird durch das neue Färbeverfahren ebenfalls verhindert.
Handelsübliches, chromgegerbtes Spaltleder wird nach den bekannten Methoden mit 600% (bezogen auf
das Trockengewicht des Leders) Wasser von 600C und
2% Ammoniak (25%ig) aufbroschiert und dann im frischen Bad mit 600% einer wäßrigen Flotte nach den
fünf unten genannten verschiedenen Färbemethoden gefärbt:
Methode la
Die Färbung des Substrats erfolgt in dieser wäßrigen Flotte bei 600C mit einer Mischung aus
1% Soda
5% des Farbstoffes Acid Brown 268 und
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — CL-Nr. 21000.
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — CL-Nr. 21000.
Nach 45 Minuten Färbedauer werden dem Bad zur Fettung
3% eines wasserlöslichen anionischen Fettstoffes auf Basis einer Mischung aus Chlorparaffinen
und Sulfonsäurechlorid
zugefügt und nach einer Behandlung unter diesen Bedingungen von weiteren 15 Minuten wird die Ware
mit 6% Ameisensäure (85%ig) abgesäuert
Methode Ib
Die Färbung der Ware wird analog Methode la vorgenommen, jedoch unter alleiniger Verwendung von
8% des Farbstoffes Acid Brown 268.
Methode lc
Der Lederartikel wird analog Methode 1 a bzw. 1 b mit 5% des Farbstoffes Acid Brown 268
anionisch vorgefärbL Danach erfolgt eine kationische
Nachfärbung des Färbeguts in einem frischen Bad mit 600% einer wäßrigen Flotte enthaltend
3% des Farbstoffes, Basic Brown 1 — GI.-Nr.
21000,
gelöst in 3% Ameisensäure (85%ig). Die Dauer der Nachfärbung beträgt 20 Minuten.
Methode Id
Im ersten Schritt wird die Färbung entsprechend Methode la mit
4% des Farbstoffes Acid Brown 268
durchgeführt, wonach man im Anschluß an eine analoge
Behandlung zur Fettung und nach dem normalen Absäuern die Ware mit
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — C. I.-Nr. 21000
20 Minuten lang kationisch zwischenfärbt Danach wird das Bad gewechselt und das Substrat in einer frischen
wäßrigen Flotte einer anionischen Nachfärbung mit
1 % des Farbstoffes Acid Brown 268
unterzogen.
Methode 1 e
Die Färbung wird bei Raumtemperatur ohne Flotte mit einer pulverförmigen Mischung aus
5% des Farbstoffes Acid Brown 268 und
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — C. I.-Nr. 21 000
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — C. I.-Nr. 21 000
durch 45minütiges Walken des Lederartikels vorgenommen. Anschließend werden
3% eines wasserlöslichen, anionischen Fettstoffes auf Basis einer Mischung aus Chlorparaffinen
und Sulfonsäurechlorid
(in unverdünntem Zustand) zugesetzt, die Ware wird 30
Minuten unter diesen Bedingungen weiterbehandelt und sodann im Verlauf von 15 Minuten mit 6% Ameisensäure
(85%ig) abgesäuert
Alle nach den Methoden la bis Ie gefärbten Leder wurden abschließend in üblicher Weise mit Wasser
gespült und nach dem Trocknen vergleichend analysiert.
Die nachfolgenden tabellarischen Zusammenstellungen geben eine Übersicht über die Unterschiede
zwischen den Arbeitsweisen nach den Methoden la— Ie
sowie eine Bewertung der entsprechend den jeweiligen Färbetechniken erzielten Echtheitseigenschaften der so
hergestellten Färbungen:
Methode | Ib | Ic | Id | Id | .1S | Ie | 45 Min. walken | |
Nr. la | SäurefbsL | sauer/ | Sand | |||||
beanspr. | Lasisch | wich | 30 Min. walken | |||||
Verfahren | 600% | 600% | 600% | Kaltfarbung | ||||
Färben bei 600C, % Flotte | 600% | - | - | - | o. Flotte | 20 Min. walken | ||
Färben bei 20°C, ohne Flotte | - | - | - | - | ||||
Soda | 1% | 8% | 5% | 4% | 0% | 1 d 20 Min. | ||
Acid Brown 268 | 5% | - | walken | |||||
(SäurefbsL) | — | - | — | 5% | ||||
Basic Browm 1 | 3% | |||||||
(bas. FbsL) | 3% | 3% | 3% | 3% | ||||
Anion. Fettstoff, | 3% | 20 Min. walken | ||||||
wasserlöslich | 6% | 3% | 2% | 3% | ||||
Ameisensäure 85 %ig | 6% | + | - | - | ||||
Färbeprozeß beendet | + | / | - | 3% | 6% | |||
Basic Brown I | I | / | - | 3% | + | |||
Ameisensäure 85 %ig | I | / | 600% | 600% | / | |||
frisches Bad Wasser 600C | I | I | 3% | - | / | |||
Basic Brown I | I | I | - | 1% | / | |||
Acid Brown 268 | I | I | 3% | 1% | / | |||
Ameisensäure 85 %ig | I | / | ||||||
Echtheitswerte zu | Beispiel 1 | Leder Nr. | / | |||||
Methode | ||||||||
la Ib | Ic | |||||||
Farbtiefe
Brillanz
Lichtechtheit (20 h Fadeometer) Schweißechtheit (JUF 426) nach
a) auf Baumwolle
b) auf Wolle
Wasserechtheit (JUF 421) nach
a) auf Baumwolle
b) auf Wolle
Reibechtheit
Veslic-Tester (Filanzfärbung)
a) Naßreibechtheit
b) Trockenreibechtheit
Die brillantere und vollere Färbung des nach dem neuen Färbeverfahren gefärbten Leders la gegenüber
den konzentrationsgleich gefärbten Ledern Ib (Säurefärbung),
Ic (Säurefärbung+ kation. Topfärbung) und Ie
(Kaltfarbung ohne Flotte) ist deutlich zu erkennen. In der Brillanz übertrifft la auch das nach dem
umständlichen und riskanten Sandwichverfahren gefärbte Leder Id, wogegen die Farbtiefe beider
Lederfärbungen hier etwa gleich groß ist.
2
3-4
9
8
6
3
3
3-4
3
8 7 6
3 2
3 3-4
Trotz dieser hohen Farbtiefe und Brillanz ist die Durchfärbung des nach der neuen Methode gefärbten
Leders la gegenüber den bisherigen Färbemethoden Ib-Ie nicht vermindert, wie man am Schnitt einer
Lederprobe erkennen kann. Erwartungsgemäß zeigen bei der Einfarbung die nach der Topfärbe- und
Sandwichmethode gefärbten Leder (Ic und Id) hier die
schlechteste Farbstoffpenetration. Die Lichtechtheit der 5 Färbungen ist gleich gut.
Bei der Wasserechtheits- und alkalischen Schweißechtheitsprobe
zeigen die nach dem neuen Verfahren gefärbten Leder la die besten Echtheitswerte.
Die Reibechtheiten aller mit basischen Farbstoffen übersetzten Leder sind bekannterweise immer niedriger
als reine Säurefarbstoff-Färbungen. Trotzdem liegen die nach dem neuen Verfahren erreichbaren Reibechtheitswerte
besser als die der bisherigen Methode der Kombinationsfärbungen, ohne allerdings die hohen
Werte der reinen Säurefarbstoff-Färbung zu erreichen.
Spaltvelourleder wird nach dem betriebsüblichen Aufbroschüren für den Zweck einer vergleichenden
Gegenüberstellung jeweils bei 600C mit 600% (vom
Warengewicht) einer wäßrigen Flotte, welche
a) 4% an Säurefarbstoffen
b) 4% an basischen Farbstoffen
b) 4% an basischen Farbstoffen
c) einer Mischung aus 3% Säurefarbstoff und
1 % basischem Farbstoff in Gegenwart von
2% Soda
ι η enthält, nach bekannter Arbeitsweise gefärbt.
In den nachfolgenden Tabellen sind die hierbei verwendeten Einzelfarbstoffe spezifiziert, gefolgt von
einer Übersicht über die Echtheitswerte der so hergestellten Lederfärbungen:
zu Beispiel 2
Nr. | Nr. | Ic | 2a | 2b | 2c | 3a | 3b | 3c | |
la Ib | 2% | _ | 2% | _ | _ | 2% | |||
Soda | _ _ | - | - | 2% | - | - | 2% | - | |
Essigsäure 60%ig | 2% | 3% | |||||||
Direct Yellow Il (sauer) CI. 40000 | 4% - | 1% | |||||||
bas. Azofarbstoff goldgelb | 4% | 4% | - | 3% | |||||
Acid Orange 7 (sauer) CI. 15 510 | - | 4% | 1% | ||||||
Basic Orange 47 (bas.) | 4% | - | 3% | ||||||
Direct Red 23 (sauer) CI. 29 160 | - | 4% | 1% | ||||||
Basic Red 18 (bas.) CI. Π 085 | |||||||||
Direct Blue 15 (sauer) CI. 24400 | |||||||||
Basic Blue 3 (bas.) CI. 51 004 | |||||||||
Direct Blue 15 (sauer) CI. 24 400 | |||||||||
Basic Blue 6 (bas.) CI. 51 175 | |||||||||
Basic Blue 9 (bas.) CI. 52 015 | |||||||||
Basic Yellow 9 (bas.) CI. 46040 |
zu Beispiel 2 (Fortsetzung)
4a 4b 4c
5a 5b 5c 6a 6b 6c
Essigsäure 60%ig
Direct Yellow Il (sauer) CI. 40000
bas. Azofarbstoff goldgelb
Acid Orange 7 (sauer) CI. 15 510
Basic Orange 47 (bas.)
Direct Red 23 (sauer) CI. 29 160
Basic Red 18 (bas.) CI. 11085
Direct Blue 15 (sauer) CI. 24 400
Basic Blue 3 (bas.) CI. 51 004
Direct Blue 15 (sauer) CI. 24400
Basic Blue 6 (bas.) CI. 51 175
Basic Blue 9 (bas.) CI. 52 015
Basic Yellow 9 (bas.) CI. 46040
2%
2%
2%
2%
2% 2% 3% - 2,3%
4% - 3%
4% 1%
4% 1%
1%
4% - 3%
4% 1%
4% 1%
1,2% 0,3% 2,8% 0,7%
9 | 26 | 38 236 | Lichtecht | 10 | naß | |
Beispiel 2 | heit | 3 | ||||
Bewertung zu | Farbtiefe | Reibechtheit | 3 | |||
Leder Nr. | Brillanz | Eintarbung | 4 | 4 | ||
3 | trocken | 2-3 | ||||
4 | 5 | 4 | 2 | |||
1 a (sauer) | 1 | 5 | 3 | 2 | 5 | 3-4 |
1 b (bas.) | /alk.) 5 | 1 | 8 | 1 | 4 | 1 |
1 c (sauer/bas. | 5 | 7 | 3 | 3 | 4 | 1 |
2a | 2 | 5 | 3 | 2 | 1 | 1 |
2b | 6 | 1 | 10 | 3 | 3-4 | 3-4 |
2c | 6 | 8 | 6 | 3-4 | 3 | 1 |
3a | 4 | 5 | 4 | 3 | 2 | 2-3 |
3b | 8 | 1 | 8 | 1 | 3 | 1 |
3c | 6 | 7 | 5 | 3-4 | 3 | 0-1 |
4a | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 |
4b | 8 | 2 | 10 | 1 | 3 | 3 |
4c | 3 | 6 | 5 | 3-4 | 2-3 | 0-1 |
5a | 9 | 4 | 4 | 1 | 3 | 3 |
5b | 10 | 4 | 7 | 1 | 3 | |
5c | 4 | 6 | 6 | 3 | 3-4 | |
6a | 3 | 5 | 6 | 3 | ||
6b | 6 | 2 | 9 | 3 | ||
6c | 6 | 5 | ||||
Die konzentrationsgleich ausgefärbten Vergleichsleder verdeutlichen gegenüber den Färbungen mit den
Einzelfarbstoffen die Erhöhung der Brillanz der Leder nach der Gruppe c. Diese sind im Gegensatz zu der
Färbung mit den Einzelkomponenten Säurefarbstoff (Gruppe a) bzw. basischer Farbstoff (Gruppe b) mit
Mischungen dieser beiden entgegengesetzt geladenen Farbstoffgruppen im gleichen Bad in Gegenwart von
Alkali gemäß dem beanspruchten Verfahren hergestellt worden. Selbst Kombinations-Grün-Färbungen durch
Mischung aus sauren und basischen Blau- und Gelb-Marken, d. h. 4er-Kombinationen, lassen sich ohne
Schwierigkeiten nach diesem neuen Färbeverfahren herstellen (Nr. 6c).
Ebenso wie in Beispiel 1 zeigt sich auch hier eine Verbesserung der Lichtechtheit gegenüber den Färbungen
mit den Grundfarben. Die Naß- und Trockenreibechtheiten der neuen Kombinationsmethode übertreffen
die der reinen Basisfärbung und erreichen fast die Werte der reinen Säurefärbung.
Chrom-Spaltvelourleder wird im Färbefaß wie üblich aufbroschiert und dann in 600% (bezogen auf das
Ledertrockengewicht) einer wäßrigen Flotte 1 Stunde bei 60° C mit
Färbung 3a
einer Mischung aus
5% des wasserlöslichen sauren Schwefelschwarzfarbstoffes Solubilised Sulphur Black 1 —
C L-Nr. 53 186,
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — C. I.-Nr.
3% des Farbstoffes Basic Brown 1 — C. I.-Nr.
21 000 und
2% Soda
gefärbt
2% Soda
gefärbt
Als Vergleich werden zwei in Lederfabriken häufig anzutreffende Säuredunkelbraun-Marken mitgefärbt,
wobei man die Farbstoffmenge dieser Säurefarbstoffe sogar um 2% erhöht:
Färbung 3b
10% des einheitlichen Dunkelbraunfarbstoffes Acid
Brown 268,
Färbung 3c
Färbung 3c
10% einer aus 4 Komponenten (braun, blau, gelb,
orange) bestehenden Mischung von Säurefarbstoffen.
Nach 1 Stunde Färbedauer wird die Ware wie üblich mit 5% Ameisensäure (85%ig) abgesäuert und sodann
15 Minuten zur Fixierung weitergewalkt Nach dem Trocknen erhält man bei der Färbung 3a ein volles und
brillantes Dunkelbraun, das die Färbungen 3b und 3c mit den beiden Säurebraunmarken deutlich übertrifft
Die nachfolgende Tabelle gibt Auskunft über die zahlenmäßigen Echtheitswerte:
11 | 3 | Brillanz | Ein- | 26 38 | 5 | 40 h | Wasser Bw W |
4 | 12 | W | Chemisch Reinigung | |
Färb tiefe | 5 | 5 | 3 | 3 | 3 | Anfarbung von Per- chloräthylen nach Jod-Skala |
||||||
Bewertung zu Beispiel | 9 | 4 | 5 | 2 | 5 | |||||||
Leder Nr. | 10 | 5 | 1 236 | 5 | 0-1 | Schweiß BW |
2 | |||||
8 | 4 | 4 | 3 | 1 | ||||||||
3 a (sauer/bas./alk.) | 3 | 1 | 140 | |||||||||
3 b (einheitl. Säure- | 2 | Echtheiten | ||||||||||
Dunkelbraun) | förbung Licht 20 h Test |
0-1 | ||||||||||
3 c (Dunkelbrauner | 8 | |||||||||||
Mischfarbstoff) | 9 | |||||||||||
9 | ||||||||||||
Dunkelbraune Säurefarbstoffe mit hoher Brillanz auf Leder sind auf dem Markt nicht anzutreffen. Daher wird
besonders für Velourleder im Anschluß an die Färbung mit Säurefarbstoffen eine basische Top-Färbung im
frischen Bad nachgesetzt
Nach dem neuen Verfahren läßt sich die Brillanz des Leders auf sehr viel einfachere Weise erhöhen.
Durch Zumischung des basischen Mittelbrauns Basic Brown 1 und Soda läßt sich selbst der extrem
stumpffärbende wasserlösliche Schwefelschwarzfarbstoff Solubilised Sulphur Black 1 in einen brillanten
Dunkelbraunfarbstoff umwandeln, der die im Parallelversuch mitgefärbten dunkelbraunen Uni- und Mischfarbstoffe
an Brillanz und Farbtiefe übertrifft, obgleich dieser mit 20% Reinfarbstoff weniger als die Säurefarbstoffe
ausgefärbt wurde.
Trotz der Mitverwendung des relativ schlecht
Trotz der Mitverwendung des relativ schlecht
2« lichtechten Farbstoffes Basic Brown I (Lichtechtheit 2)
ist die Lichtechtheit der Färbung 3a selbst im 40-Stunderi-Fadeometertest mit Stufe 5 höher als die
der beiden Säurefarbstoff-Nuancen 3b und 3c.
Auch die Schweißbeständigkeit ist bei der beanspruchten Mischung nach 3a deutlich besser, und in der
Chemischreinigungsbeständigkeit erreicht die Färbung 3a fast die bekannten hohen Echtheitswerte einheitlicher
Säurefarbstoffe.
Claims (5)
1. Verfahren zum Färben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer
Farbstoffe, dadurch feekennzeichnet, daß die Ware mit wäßrigen Flotten, welche Lösungen
von Kombinationen dieser gegensätzlich geladenen Farbstoffe in Gegenwart von Alkalien enthalten, bei
pH-Werten oberhalb von 7,5 behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbung bei pH-Werten zwischen
8 und 10 durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Färbeflotte zusätzlich
alkalistabile Färbereihilfsmittel und/oder Fettstoffe mitverwendet werden.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbung unter Einwirkung
von Hitze durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Ansprächen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Chrom- und mineralgegerbte
Leder verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762638236 DE2638236C3 (de) | 1976-08-25 | 1976-08-25 | Verfahren zum Färben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer Farbstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762638236 DE2638236C3 (de) | 1976-08-25 | 1976-08-25 | Verfahren zum Färben von Leder durch gleichzeitige Anwendung saurer und basischer Farbstoffe |
Publications (3)
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DE2638236A1 DE2638236A1 (de) | 1978-03-09 |
DE2638236B2 DE2638236B2 (de) | 1979-01-04 |
DE2638236C3 true DE2638236C3 (de) | 1979-08-30 |
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ID=5986333
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Families Citing this family (4)
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---|---|---|---|---|
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GB2192199A (en) * | 1986-07-04 | 1988-01-06 | Sandoz Ltd | Penetration dyeing of leather with basic dyes |
DE502004012314D1 (de) * | 2003-10-29 | 2011-04-28 | Basf Se | Verfahren zum reaktiv-färben von leder, sowie farbstoffe und deren verwendung |
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-
1976
- 1976-08-25 DE DE19762638236 patent/DE2638236C3/de not_active Expired
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