DE1444262C - Verfahren zur Herstellung von viel farbigem Wollmaterial - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von viel farbigem Wollmaterial

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DE1444262C
DE1444262C DE1444262C DE 1444262 C DE1444262 C DE 1444262C DE 1444262 C DE1444262 C DE 1444262C
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wool
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English (en)
Inventor
Norman G Stewart John Robert Port Credit Ontario Koehler (Kanada)
Original Assignee
J R Geigy AG, Basel (Schweiz)
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Description

1 2
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren fältigen Farbkombinationen erzeugen kann, indem zum Färben von Wollmaterialien, insbesondere die man die Wolle in saurem Medium mit Kalium- oder Stückfärbung ganzwollener Teppiche, um Vielfarben- Natriumbichromat als Metallsalz mit beizenden Eigeneffekte und besonders Zweiton- und Kontrasteffekte schäften vorbehandelt und anschließend Natriumzu erzielen. 5 bisulfit als reduzierendes Mittel zusetzt. Dadurch wird Bisher konnte man solche vielfarbigen WoIl- eine ausgeprägte Affinitätssteigerung des Substrats materialien ζ. B. dadurch erhalten, daß man zuerst für Beizenfarbstoffe erzielt, so daß beim anschließengefärbte oder bedruckte Materialien verschiedener den einbadigen Färben der vorgebeizten Wolle mit " Farben herstellte und diese dann zu den gewünschten unbehandelter Wolle eine selektive Anfärbung des Farbmustern verwebte. Es ist klar, daß ein solches io vorgebeizten Wollanteils durch die Beizenfarbstoffe Verfahren umständlich ist, denn es ist notwendig, eine bzw. eine Kombination von Beizenfarbstoffen mit Vielfalt von Farbkombinationen in Betracht zu sauren Farbstoffen eintritt.
ziehen, wodurch große Lagerbestände geschaffen Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Ver-
werden müssen. Eine andere Methode zur Erzielung fahren zur Herstellung von vielfarbigem Wollmaterial von Zweitoneffekten besteht in der Behandlung von 15 in loser, Garn- oder Gewebeform durch Vorbehand-
WoIlmaterialien in der Weise, daß Aminosäuren lung des Wollmaterials mit einem Metallsalz mit
gebildet werden, deren Reste in der Wolle dann nicht beizenden Eigenschaften, Kombination des so vor-
oder nur teilweise mit ausgewählten Farbstoffen, behandelten Wollmaterials mit unbehandeltem WoH-
welche normalerweise Wolle färben, anfärbbar sind. material und Färbung der erhaltenen Wollmischung Die Nachteile, welche dieser Methode anhaften, be- so mit Beizenfarbstoffen oder einem Gemisch derselben
stehen in der Schwierigkeit, reproduzierbare Ergebnisse mit sauren Farbstoffen oder andern, für Wolle ge-
zu erhalten und in der Beschränkung der Farbeffekte. eigneten Farbstoffen, indem man das Wollmaterial in
Noch eine andere Methode, welche zur zweitonigen einer Lösung, welche 0,5 bis 5%, bezogen auf das
Färbung von Wollmaterialien angewendet werden kann, Warenge wicht, an Kalium- oder Natriumbichromat
ist die Chlorierungsmethode, d.h. die Behandlung von 25 und eine organische oder anorganische Säure zur
Wolle mit Hypochloriten, welche sich auf die Tiefe der Einstellung eines pH-Wertes von 2 bis 6 enthält;
Farbtöne in der Weise auswirkt, daß Zweitoneffekte während 30 bis 60 Minuten kochend vorbehandelt,
erzielt werden, wenn man solche Wolle in Kombi- anschließend, bezogen auf das Warengewicht, 0,5 bis
nation mit unbehandelter Wolle färbt. Solche Färb- 7% Natriumbisulfit als reduzierendes Mittel hinzu-
effekte werden jedoch auf Kosten der Dauerhaftigkeit 30 fügt und während 15 bis 30 Minuten kochend weiter-
der behandelten Fasern erhalten, und außerdem ist behandelt. Anschließend wird das vorbehandelte
diese Methode ungeeignet, um Kontrasteffekte zu Wollmaterial zweckmäßigerweise in Wasser bei un-
liefern. gefähr 400C gespült und getrocknet.
Ferner ist es unter anderem aus den deutschen Die Kombination des vorbehandelten Wollmaterials Patentschriften 70144 und 110 632 sowie aus den 35 mit unbehandeltem Wollmaterial erfolgt auf an sich Literaturstellen »Die Teerfarbstoffe der Farbwerke bekannte Weise, z. B. durch Krempeln, Kämmen, vorm. Meister Lucius + Brüning Hoechst a. M. auf Spinnen, Zwirnen, Weben oder Stricken,
dem Gebiete der Wollfärberei« (1908), Bd. 1, S. 160, Die Färbung der erhaltenen Wollmischung wird und A. Schaeffer, »Chemikalienkunde« (1951), nach den üblichen Wollfärbeverfahren vorgenommen. S. 171 und 282, bekannt, daß man Wolle mit Metall- 4° Ein solches Verfahren besteht z. B. in der Zubereitung beizen, besonders Chrom- und Alaunbeizen, ge- eines Färbebades bei einer Temperatur von 40 bis gebenenfalls in Gegenwart von Weinsteinsäure oder 500C, welches 5 bis 10%, bezogen auf das WoIl-Kaiiumbitartrat, vorbehandeln bzw. derart vorbehan- gewicht, an wasserfreiem Glaubersalz, genügend delte Wolle mit ungeheizter Wolle vereinigen und die Essigsäure zur Erzielung eines pH-Wertes von 4 bis erhaltene Wollmischung mit Beizenfarbstoffen oder 45 5,5 und 0,5 bis 2°/0 eines Kondensationsproduktes von einer Kombination von Beizen- und Säurefarbstoffen Stearyldiäthylentriamin und etwa 25 Mol Äthylenfärben kann. Dabei ziehen die Beizenfarbstoffe bzw. oxyd enthält. Es wird sodann 10 bis 15 Minuten die Mischfarbe aus den Beizen- und Säurefarbstoffen gerührt, und die gewünschten Beizenfarbstoffe oder vor allem auf die vorgebeizte Faser auf, während die eine Kombination von Beizen- und sauren Farbunbehandelte Wolle nahezu ungefärbt bleibt bzw. 50 Stoffen werden gelöst und hinzugefügt. Die Tempehauptsächlich durch die Säurefarbstoffe angefärbt ratur des Färbebades wird hierauf zum Kochen erhöht wird. Diese Verfahren sind aber insofern nachteilig, und das Bad 30 bis 60 Minuten am Kochen gehalten, als damit auf dem vorbehandelten Material keine Zusätzlicher Farbstoff kann zugesetzt werden, falls genügend reinen und farbstarken Färbungen erzielt es zur Erzielung der gewünschten Farbtöne notwendig werden können und die Beizenfarbstoffe die nicht 55 ist, worauf noch weitere 15 bis 30 Minuten gekocht gebeizte Wolle etwas anfärben. wird. Schließlich werden die Wollwaren in einem
Auch nach dem in der deutschen Patentschrift frischen Bad bei 40 bis 500C während 15 Minuten
530 394 beschriebenen ähnlichen Verfahren zur Er- gespült und getrocknet.
zeugung von Mehrfarbeneffekten auf Wolle und Außer dem Kondensationsprodukt von Stearyl-Halbwolle, bei dem die Fasern unter Verwendung von 60 diäthylentriamin und etwa 25 Mol Äthylenoxyd, Chromfluorid und Ameisensäure vorgebeizt werden, welches sich als Hilfsmittel im Färbebad zur Herabist ein gewisses Anfärben des ungeheizten Materials Setzung des Anfärbens des unbehandelten Materials unvermeidlich. Die dabei erhaltenen Färbungen lassen durch die Beizen- oder Chromfarbstoffe als vorteilaußerdem hinsichtlich Egalität und Durchfärbung zu haft erwies, können auch Gemische des genannten wünschen übrig. 65 Kondensationsproduktes mit Hexamethylentetramin
Es wurde nun gefunden, daß man auf Wollmate- sowie andere Mittel gebraucht werden, wie Kondenrialien ohne die vorerwähnten Nachteile echte und sationsprodukte von Naphthalinsulfonsäure und Formgleichmäßige, gut durchgefärbte Färbungen in viel- aldehyd, Kondensationsprodukte von Naphthalin-
isulfonsäure-Formaldehyd und Dihydroxydiphenylsulifon oder Kondensationsprodukte von 3,4-Dichlor- I phenylisocyanat und 4,4'-Dichlor-2-amino-diphenyl- ;äther-2'-sulfonsäure; ferner auch nichtionogene Mittel, : wie äthoxylierte Nonylphenole u. ä. 5
; Wegen der großen Zahl der wohlbekannten Beizeni farbstoffe und insbesondere Chromfarbstoffe wird ι von deren Aufzählung abgesehen. Die nachfolgenden Beispiele belegen eine repräsentative Anzahl. Dies ist jedoch so zu verstehen, daß alle derartigen Färb- io stoffe, welche z. B. im »Colour Index« erwähnt werden, verwendet werden können.
Was die sauren Farbstoffe betrifft, welche zum Färben der Wollmischung verwendet werden können, so ist es wiederum klar, daß nicht nur die. durch die 15 nachstehenden Beispiele belegten, sauren Farbstoffe verwendet werden können, sondern auch alle sauren Farbstoffe aus den folgenden Gruppen:
L saure Farbstoffe, welche normalerweise bei einem pH-Wert von 2 bis 4 angewandt werden, d. h. »saure Egalisierfarbstoffe« oder »stark saure Färb-
'SSSKSSaS -
Säure mit einem pH-Wert von 1,8 bis 3 zu ihrer 3. wSJSriS!iSktivfarbstoffe, welche nor-
a° behandelt, indem 1,5 °/o Kaliumbichromat und 3% Ameisensäure (85°/o) hinzugefügt und 45 Minuten gekocht, mit 1% Natriumbisulfit versetzt und weitere 15 Minuten gekocht wird. Hierauf wird das Garn mit Wasser bei 40° gespült und getrocknet.
B Vereinigung der behandelten
und unbehandelten Wollmaterialien
Wollgarn, das wie unter A, Absatz 1, beschrieben vorbehandelt wurde, wird mit unbehandeltem Garn in eine Juteunterlage verarbeitet, so daß ein Teppich entsteht, der auf der Breitseite abwechslungsweise sowohl vorbehandeltes als auch unbehandeltes Garn enthält. In einer anderen Ausführungsform wird rohe Wolle, die wie unter A, Absatz 1, beschrieben vorbehandelt wurde, versponnen und mit unbehandeltem Garn in verschiedenen Mustern auf einem Webstuhl verwoben. Dieses Gewebe wird dann ent-P«che"d. .dem. untenstehend beschriebenen Verfahren stuckgefarbt·
C Färbeverfahren
entr.am.n und etwa 25 Mol
oxyd bereitet. Dem Bad wird 0,5 % C. I. Mordant »· c-|· 18 84°'?elöst ta Wasser
4· iäJTTST.Ki«£ M
Molekülen Farbstoff enthalten), welche nor- t'eforangen Streifen abwechselnd mit hellgelbbraunen malerweise aus neutralen oder schwach sauren greifen erhalten. Dabei zeigte das gebeizte Garn den
Die beiden letztgenannten Gruppen von Färbstoffen, die sogenannten »neutral färbenden Typen«, werden besonders bevorzugt.
Die obigen Farbstoffe, seien es Beizen-oder saure Farbstoffe, können in Konzentrationen von 0,001 bis 10% verwendet werden, je nach dem gewünschten Farbton und der Stärke der angewandten Farbstoffe. Auch andere Farbstoffe, welche für Wolle geeignet sind, können verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es unter anderem, deutliche Zweiton- oder Kontrasteffekte mit einem einzigen Farbstoff zu erhalten.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne diese zu beschränken, unter besonderer Berücksichtigung von Kontrast- und Zweiton-Stückfärbung von ganzwollenen Teppichstoffen. Die angegebenen Prozentsätze sind Gewichtsprozentsätze, berechnet auf das Wollgewicht. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. C. I. bedeutet Colour Index, herausgegeben durch The Society of Dyers and Colourisis? Bradford, England, and The American Association of Textile Chemists and Colorists, Lowell, Mass USA
Beispiel 1 A. Vorbehandlung
Wollgarn wird in einem Färbebottich im Flottenverhältnis von 25 Teilen Wasser auf einen Teil Wolle
6 5
von Beizen- und sauren Farbstoffen, wobei verschiedene andere Kontrast- und Zweitoneffekte erhalten werden.
Beispiel2
0,50 °/0 C. I. Mordant Red 7, C. 1.18 760
0,50% C. I. Acid Blue 45, C. I. 63 010
2,00% Essigsäure (56%ig)
10,00 % Glaubersalz
2,00 % eines Gemisches, bestehend aus dem Kondensationsprodukt von Stearyldiäthylentriamin und etwa 25 Mol Äthylenoxyd sowje Hexamethylentetramin
Der erhaltene Teppich zeigte alternierend tiefweinrote und hellbraune Tone, wobei der tiefere Ton dem gebeizten Garn entsprach.
Beispieli
^S0 C. I. Mordant Yellow 5, C I 14130
»·» 0 C. I. Acid Blue 45, C. I. 63 010
10,00% Glaubersalz
2,00 % eines Kondensationsproduktes aus Naph-
thalinsulfonsäure, Formaldehyd und Di-
hydroxydiphenylsulfon
2,00% Essigsäure (56%ig)
Es wurde ein Teppich mit grünen und blauen Streifen erhalten, wobei die grünen Streifen dem gebeizten Garn
ίο
3o
entsprachen, welches sowohl vom gelben als auch vom blauen Farbstoff gefärbt wurde, während der blaue Farbstoff nur auf das unbehandelte Garn aufzog.
B e i s ρ i e 1 4
0,25 0/0 C. I. Mordant Violet I, C. I. 43 565 0,05 % C. I. Acid Blue 45, C. I. 63 010 4,00 °/o Essigsäure (56°/oig)
10,00 % Glaubersalz
1,00% eines Kondensationsproduktes von 3,4-Dichlorphenylisocyanat und 4,4'-Dichlor-2-aminodiphenyläther-2'-sulfonsäure
Es wurde ein violetter (vorbehandeltes Garn) und blaugrauer Teppich erhalten.
Beispiel 5
0,200 °/o C. I. Mordant Orange 1, C. T. 14 030 0,020 °/0 C. I. Acid Blue 45, C. I. 63 010 0,200 % C: I· Acid Yellow 17, C. I. 18 965 0,025% C. I. Acid Orange 10, C. I. 16 230 2,000% eines Kondensationsproduktes von Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd
10,000% Glaubersalz
3,00% Essigsäure (56%ig)
Es wurde ein dunkeloranger (vorbehandeltes Garn) und chartreusefarbener Teppich erhalten.
Beispiele
1,00% C. I. Mordant Red 3, C. I. 58 005 3,00% Essigsäure (56%ig)
1,00% eines Kondensationsproduktes von Stea-
ryldiäthylentriamin und etwa 25 Mol
Äthylenoxyd
10,00% Glaubersalz
Es wurde ein dunkelrotbrauner (vorbehandeltes Garn) und rotvioletter Teppich erhalten.
Beispiel 7
0,25% C. I. Mordant Brown I, C. I. 20 110 10,00% Glaubersalz 1,00% eines Kondensationsproduktes von Stea-
ryldiäthylentriamin und etwa 25 Mol
Äthylenoxyd
l,50%Essigsäure'(56%ig)
Es wurde ein brauner (vorbehandeltes Garn) und gelber Teppich erhalten.
Beispiele
0,75% C. I. Mordant Yellow 5, C. I. 14130 10,00% Glaubersalz
1,00% eines Kondensationsproduktes von Stearyldiäthylentriamin und etwa 25 Mol Äthylenoxyd
2,00% Essigsäure (56%ig) ·
Es wurde ein ticfgelber (vorbehandeltes Garn) und hellgelber Teppich erhalten.
1,00% eines Kondensationsproduktes von Stearyldiäthylentriamin und etwa 25 Mol
Athylenoxyd
3,00% Essigsäure (56%ig)
Es wurde ein königsblauer (vorbehandeltes Garn) und blaugrauer Teppich erhalten.
B e i s ρ i e 1 10
0,30% C. I. Mordant Blue I, C. I. 43 830
0,038% C. I. Acid Red 1, C. 1.18 050
0,040% C. I. Acid Red 37, C. I. 17 045
1,00% eines Kondensationsproduktes von Stea-
ryldiäthylentriamin und etwa 25 Mol
Athylenoxyd
2,00% Essigsäure (56%ig)
Es wurde ein königsblauer (vorbehandeltes Garn) und rosafarbener Teppich erhalten.
40
B e i s ρ i e 1 9
0,307o C. I. Mordant Blue I, C. I. 43 830 0.10% C. I. Acid Blue 45, C. I. 63 010 10,00% Glaubersalz
65
Beispiel 11
0,50% C. T. Mordant Yellow 5, C. 1.14 130
0,05 % C. I. Acid Blue 5, C. I. 42 052
0,25% C. I. Acid Yellow 17, C. I. 18 965
10,00% Glaubersalz
4,00% Essigsäure (56%ig)
1,00% eines Kondensationsproduktes von Stea-
ryldiäthylentriamin und etwa 25 Mol
Äthylenoxyd
Es wurde ein chartreusefarbener (vorbehandeltes Garn) und hellgrüner Teppich erhalten.
B e i s ρ i e 1 12
0,75% C. I. Mordant Red 7, C. 1.18 760
0,38% C. I. Acid Red I, C. I. 18 050
0,40 % C. I. Acid Red 37, C. I. 17 045
10,00% Glaubersalz
1,00% eines Kondensationsproduktes von Stea-
ryldiäthylentriamin und etwa 25 Mol
Äthylenoxyd
2,00% Essigsäure (56%ig)
Es wurde ein . tief bordeauxroter (vorbehandeltes Garn) und leuchtendscharlachroter Teppich erhalten.
Eine andere Verfahrensweise besteht darin, 0,1 bis 5% Kalium- oder Natriumbichromat oder ein äquivalentes Metallsalz dem Färbebade hinzuzufügen. Diese Zugabe wird gemacht, nachdem der Beizenfarbstoff vollständig auf das Gemisch von gebeizter und ungeheizter Wolle aufgezogen hat. Es dient dem Zwecke der Nachchromierung des auf der ungeheizten Faser anwesenden Farbstoffes, indem es diesen Farbstoff in einen unlöslichen Metallack überführt. Gewisse Beizenfarbstoffe erlauben die gleichzeitige Anwesenheit von Beize im Applikationsbad. In solchen Fällen ist es möglich, die Beize zu Beginn des Färbeverfahrens dem Färbebad zuzusetzen. Durch Zugabe von Beize zum Färbebad auf dem einen oder anderen der obigen Wege wird eine erhöhte Echtheit des ungeheizten Anteils des Gemisches erreicht.
Beispiel 13
0,06% C. I. Mordant Green 30, C. I. 17 130
0,02% C. I. Mordant Yellow 5, C. I. 14 130
0,04% C. I. Mordant Blue 1, C. I. 43 830
0,02% des Farbstoffes der Formel .
SOo-O--
30
CH3
-C—r CH3
V- N = N-C C-CH3
-O —SO2
H2N-C N
! i!
SO3H
1,00% eines Gemisches, bestehend aus dem Kondensationsprodukt von Stearyldiäthylentriamin und etwa 25 Mol Äthylenoxyd sowie Hexamethylentetramin,
3,00% Essigsäure (56%ig)
Nach 45minutigem Kochen werden 0,5 % Natriumbichromat hinzugegeben und weitere 45 Minuten gekocht. Es wurde ein dunkelgrüner (vorbehandeltes Garn) und hellgrüner Teppich erhalten.
Beispiel 14
0,04% C. I. Mordant Black 13, C. I. 63 615
0,01 % C. I. Mordant Violet 28, C. I. 43 570
1,00 % eines Gemisches, bestehend aus dem Kondensationsprodukt von Stearyldiäthylentriamin und etwa 25 Mol Äthylenoxyd sowie Hexamethylentetramin,
3,00 % Essigsäure (56%ig)
Nach 45minutiger Behandlung bei Kochtemperatur werden 0,5 % Natriumbichromat hinzugefügt und weitere 45 Minuten gekocht. Es wurde ein grauer (vorbehandeltes Garn) und hellgrauer Teppich erhalten.
Während ein Beizenfarbstoff völlig ausreichend ist, um einen deutlichen Zweiton-Farbeffekt hervorzurufen, liegt es auf Grund der obigen Beispiele auf der Hand, daß der Gebrauch einer Kombination von Beizenfarbstoff und ein oder mehreren sauren Farbstoffen dazu dient, den Spielraum der Kontrasteffekte zu erweitern. Weitere interessante Farbkombinationen, welche Dreifarbeneffekte zeigen, wurden durch Kombination von vorbehandelten und unbehandelten Wollmaterialien, wie es oben beschrieben wurde, mit Wollmaterialien, welche separat gefärbt oder in sehr dunklen Tönen, wie schwarz, marineblau, dunkelbraun und dunkelgrün, vorgefärbt wurden, gewonnen. Das erhaltene Material wird dann stückgefärbt.
Es ist auch ohne weiteres klar, daß das oben beschriebene Beiz- und Färbeverfahren auf Wollmaterialien jeglicher Form angewandt werden kann. Zum Beispiel kann Wolle in loser Form so vorbehandelt und mit loser unbehandelter Wolle kombiniert und in loser
40 SO3H
Form gefärbt werden, oder zu Garn versponnen und gefärbt werden; oder es kann das so erhaltene Garn zu Gewebe verarbeitet und dann gefärbt werden. Solche Fasern, Garne oder Gewebe zeigen vielfältige Farbeffekte. Ferner kann Wolle in loser Form, welche so vorbehandelt wurde, zu einfachem Garn versponnen und mit unbehandelten Garnen dubliert und in Garnform gefärbt werden oder zu Gewebe verarbeitet und stückgefärbt werden. Diese Garne oder Gewebe zeigen Kontrastfarbeffekte.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, vorbehandelte Wolle in loser Form zu einfachem Garn zu verspinnen und entweder als einfaches oder dubliertes Garn zusammen mit nicht vorbehandeltem Garn zur Herstellung von Geweben zu verwenden und diese stückzufärben, wobei Vielfarb- oder Zweitoneffekte erhalten werden, auf welche bereits oben hingewiesen wurde. Sodann kann vorbehandeltes Garn mit unbehandeltem Garn zu einem Gewebe kombiniert und dieses stückgefärbt werden, wobei Zweiton- oder Kontrastfarbeffekte erhalten werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von vielfarbigem Wollmaterial in loser, Garn- oder Gewebeform durch Vorbehandlung des Wollmaterials mit einem Metallsalz mit beizenden Eigenschaften, Kombination des so vorbehandelten Wollmaterials mit unbehandeltem Wollmaterial und Färbung der erhaltenen Wollmischung mit Beizenfarbstoffen oder einem Gemisch derselben mit sauren Farbstoffen oder andern, für Wolle geeigneten Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu beizende Wollmaterial in einer Lösung, welche 0,5 bis 5°/o> bezogen auf das Warengewicht, an Kalium- oder Natriumbichromat und eine Säure zur Einstellung eines pH-Wertes von 2 bis 6 enthält, während 30 bis 60 Minuten kochend vorbehandelt, anschließend, bezogen auf das Warengewicht, 0,5 bis 7 %Natriumbisulfit als reduzierendes Mittel hinzufügt und während 15 bis 30 Minuten kochend weiterbehandelt.

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