DE2625674B2 - Mittel zum flammfestausruesten von kunststoffen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Mittel zum Flammfestausrüsten von Kunststoffen, auf der Basis von
rotem Phosphor.
Roter Phosphor wird außer für verschiedene andere Zwecke wie beispielsweise die Reibfläche von Zündhölzern auch als flammfest machendes Mittel für
Kunststoffe verwendet. Diese Verwendung ist jedoch eingeschränkt durch die damit verbundenen Gefahren,
vor allem der Umweltverschmutzung und der Handhabung unter unvollständigen Sicherheitsbedingungen.
Roter Phosphor ist ein ausgezeichnetes flammfest machendes Mittel, weil er für eine vorgegebene
Aktivität in wesentlich geringerer Menge eingesetzt werden kann, als beispielsweise Halogenverbindungen.
Außerdem führt seine Verwendung in Kunststoffen zu besseren mechanischen Eigenschaften dieser Kunststoffe und beeinträchtigt auch nicht deren elektrische
Eigenschaften.
Aus der FR-PS 20 52 784 ist bereits bekannt, roten
Phosphor in Mengen von 03 bis 15% als flammfest
machendes Mittel in Formmassen auf der Basis von glasfaserverstärkten Polyamiden zu verwenden.
Der allein und unmittelbar in den Kunststoff-Formmassen verwendete rote Phosphor besitzt aber den
Nachteil, daß er in Form von Teilchen vorliegen kann, die sich leicht, beispielsweise in Gegenwart von heißen
Flächen oder unter Druckeinwirkung entzünden könnten.
Um diese Nachteile zu vermeiden wird gemäß der FR-PS 20 74 394 (GB-PS 13 26 929) vorgesehen, in den
gegebenenfalls mit Glasfasern verstärkten Kunststoff roten Phosphor einzuarbeiten, der mit einem Lactam,
enthaltend 4 bis 12 Kohlenstoffatome, beispielsweise mit CaDroIactam imprägniert worden ist in einem
Verhältnis von 1 bis 20%, bezogen auf das Gewicht des Polymerisats.
Nachteilig an diesem Verfahren ist die Hygroskopizität der Lactame und das im Gemisch vorhandene
Wasser bewirkt die Bildung von stark giftigem Phosphorwasserstoff, der sich an der Luft spontan
entzündet, vor aflem bei den Verarbeitungstemperaturen der Kunststoffe.
Die aus der DT-OS 2308104 bekannten, mit rotem
■ο Phosphor flammfest gemachten Kunststoffe enthalten
zusätzlich Metalloxide, um die Freisetzung von Phosphorwasserstoff im Verlauf der Lagerung bei Raumtemperatur zn verhindern. Die Zugabe von Metalloxiden
reicht aber nicht ans, um die Freisetzung von
Phosphorwasserstoff bei hoher Temperatur zu verhindern.
Man hat auch versucht roten Phosphor zusammen mit inerten flüssigen organischen oder Organosüicium
Verbindungen (DT-OS 22 49 638) oder mit Aminoessig-
Säurederivaten (US-PS 38 06 488) einzusetzen. Cha
rakteristisch für die ersteren ist ihr niedriger Dampf
druck, weshalb sie aber auch beim Verarbeiten der Kunststoffe ausschwitzen oder verdampfen können, da
für die Formgebung häufig höhere Temperaturen und
Drucke angewandt werden müssen. Zu diesen Verbindungen gehören gebräuchliche PVC-Weichmacher wie
Dioctylphthalat und Phosphorsäureeiter. Der hiermit stabilisierte rote Phosphor eignet sich zwar sicherlich
für PVC. aber nicht ohne weiteres für beliebige andere
jo Kunststoffe. Die Aminoessigsäureverbindungen wieder
um sind eigentlich kein Stabilisierungsmittel für den toten Phosphor, sonderen dienen dazu, die im
handelsüblichen Phosphor enthaltenen Beglntstoffe Eisen und Kupfer zu neutralisieren bzw. abzufangen.
Für Polyamide ist dieser Zusatz brauchbar; er kann aber
die Eigenschaften anderer Kunststoffe beeinträchtigen. In den Fällen, in denen die Phosphorbegleiter Eisen und
Kupfer nicht stören, sind die Essigsäurederivate völlig uninteressant. Zudem erweisen sie sich unter den
meisten Verarbeitungsbedingungen der Kunststoffe ebenfalls al? instabil.
Es stellt sich somit die Aufgabe, ein neues Mittel
aufzufinden, das den Einsatz von rotem Phosphor in Kunststoff ermöglicht ohne daß im wesentlichen
aufgrund der Verarbeitungstemperaturen des Kunststoffes und der Anwesenheit von geringen Mengen
Wasser oder Feuchtigkeit in dem zu verarbeitenden Kunststoff Phosphorwasserstoff freigesetzt werden
kann, und das sich unter den Verarbeitungsbedingungen
so für Kunststoffe als beständig erweist.
Es hat sich nun gezeigt daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man in die Kunststoffe ein
Mittel einarbeitet, das in Form eines Pulvergemisches a) 50 bis 95 Gew-% roten Phosphor und b) 5 bis 50
Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen mit Epoxygruppen in ihrer Kette enthält.
Als roter Phosphor im Sinne der Beschreibung werden alle farbigen allotropen Formen, nämlich roter,
violetter oder schwarzer Phosphor bezeichnet die als
roter Phosphor gehandelt werden und bis zu 3 Gew.-%
Metalloxide oder Metallsalze als Stabilisatoren enthalten können.
Dieser rote Phosphor muß in Form eines Korns mit einem mittleren Teilchendurchmesser
<200μη% vor-
6s zugsweise < 100 μπι vorliegen. Verwendet man ein sehr
feines Korn mit einem Durchmesser von nur wenigen μη«, so lassen sich hiermit gesponnene Textüerzeugnisse
flammfest ausrüsten.
Als Verbindungen mit Epoxygruppen in der Kette
wenden im wesentlichen die Epoxyharze bezeichnet Die Bezeichnung Epoxyharze wird in gebräuchlichem Sinne
verwendet, Afc, es handelt ach um Verbindungen, die
mehr als eine Gruppierung
—C-
c—
IO
enthalten, wobei die Verbindung bzw. das Harz je nach
Menge und Beschaffenheit der zur Herstellung verwendeten Reaktiönspartner als mehr oder weniger viskose
Flüssigkeit oder als Feststoff mit relativ niederem Schmelzpunkt oder als teilweise vernetztes Produkt
vorliegt
Alle gebräuchlichen Epoxyharze können für die erfindungsgemäßen Zwecke verwendet werden. Hierzu
gehören Polyglyridvlester. die durch Umsetzung einer
Polycarbonsäure mit Epkhlorhydrin oder mit Glycerindichlorhydrin
in Gegenwart von Alkali erhalten werden. Derartige Pclyglycidylester leiten sich von aliphatischen
Dicarbonsäuren ab, beispielsweise von Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure,
Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure oder Linolsäure
oder dimerisierter oder trimerisierter Linolsäure sowie
von aromatischen Dicarbonsäuren wie Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Naphthalin-2,6-dicarbonsäure,
2,2'-Diphenykiicarbonsäure oder dem Bis(4-Carboxyphenyljäther
von ÄthyienglykoL
Insbesondere kommen in Frage Diglycidyladipat und
solche Diglycidylester.die der allgemeinen Formel
CH3 CH CM, ( <)()( Ci COO CH2CHOH
C H2L
CK)C t, C OO-C H,
entsprechen, in der G eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe, beispielsweise eine Phenylengruppe und q
eine ganze oder gebrochene Zahl ist.
Andere Beispiele für Epoxyharze sind die Polyglycidylether,
die durch Reaktion eines zweiwertigen oder mehrwertigen Alkohols mit Epichlorhydrin oder einer
analogen Verbindung, beispielsweise Glyccrindichlor hydnn unter alkalischen Bedingungen oder gegebenenfalls
in Gegenwart eines sauren Katalysators mit anschließender Alkali-Behandlung entstehen.
Diese Verbindungen leiten sich ab von Diolen oder Polyolen wie Äthylenglykol Diäthylenglykol. Triäthy
lenglykoL 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1.4 Butandiol,
1,5-Pentandiol, 1,6-HexandioI, von Polyhydroxycycloal
kanen wie 2,4,6-Hexantriol oder Glycerin oder von N-Aryldialkanolaminen wie N-Phenyldiäthanolamin sowie
vorzugsweise von zweiwertigen oder mehrwertigen Phenolen wie Resorcin. Catechia Hydrochinon, 1.4Dihydroxynaphthalin,
1.5-Dihydroxynaphthalin, Bis(4-Hydroxyphenyl)methan,
1.1 A2-Tetrahydroxyphenyläthan Bis(4-Hydroxyphenyi)methyl-phenylmethan, von Bis{4-Hydroxyphenyljtoluylmethanen,
4,4'-Hydroxydiphenyl, Bis(4-Hydroxyphenyl)sulfon und insbesondere von
Bis(4-Hydroxyphenyl)-2,2-propan oder den Produkten der Kondensation eines Phenols mit einem Aldehyd.
In gleicher Weise können auch Aminopolyepoxide verwendet werden, beispielsweise diejenigen, die man
durch Halogenwasserstoffabspaltung aus den Umsetzungsprodukten von Epihalogenhydrinen und prim? ■„
oder di-sekundären Aminen wie Anilin, n-Butylamin, Bis(4-aminophenyl)methan oder Bis(4-methylaminophenyl)methan
erhält sowie die Epoxyharze, die man durch Epoxydierung von cyclischen Polyolefinen erhält,
beispielsweise Vinylcyclohexendioxid. Limonendioxid. Dicyclopentadiendioxid, 3,4-Epoxydihydrodicyclopentadienyl-glycidyläther,
3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3',4'-epoxycyclohexancarboxylat und dessen 6,6'-Dimethylderivat,
Äthylenglykol-bis(3,4-epoxycyclohexan)-carboxylat, das Acetal, das zwischen
3,4-Epoxycyclohexanaldehydcarbonsäure und
l,l-Bis(Hydroxymethyl)-3,4-epoxycyclohexan gebildet wird sowie epoxydierte Butadiene oder epoxydierte
Copolymere aus Butadien und äthylenischen Verbindungen wie Styrol und Vinylacetat.
Zahlreiche Druckschriften beschreiben die Hersteilung
derartiger Epoxyharze. Als Beispiel sei »Encyclo-
pedia of Polymer Science and Technology«, Bd. 6, S. 209ff, Interscience Publishers, 1967, angeführt
Das Epuxyäquivalentgewicht das das Harzgewicht (in g), welches ein Gramm-Äquivalent Epoxy enthält,
darstellt kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Vorzugsweise werden Harze verwendet, deren Epoxy
äquivalentgewicht im Bereich von 80 bis 1000 liegt; diese Werte sind aber nicht kritisch. Die physikalischen
Eigenschaften des Harzes reichen von flüssigen Harzen geringer Viskosität (2cP bei 25 C) bis zu Feststoffen,
dessen Schmelzpunkt bis zu 180° C betragen kann.
Sollen die Epoxyharze in Form von vernetzten
y; Produkten eingesetzt werden, so verwendet man in der
Wärme oder in der Kälte wirksame Härter oder Vernetzungsmittel üblicher Art. beispielsweise Polycarbonsäureanhydride,
primäre, sekundäre oder tertiäre aliphatisch oder aromatische Amine Alle diese Härter
sind in der obengenannten Encyklopäeiie beschrieben.
Sind die Epoxyharze flüssig, so können sie auf beliebig bekannte Weise auf die Oberfläche der einzelnen
Phosphorteilchen aufgebracht werder.; sind die Epoxyverbindungen Feststoffe, wo werden sie in Form eines
Pulvers innig mit dem Phosphorpulver vermischt.
Es ist im übrigen bekannt, daß der Zusatz von Metalloxiden oder Metallsalzen den roten Phosphor
stabilisiert: der im Handel erhältliche rote Phosphor enthält allgemein solche Stabilisatoren. Die Zugabe von
so Metalloxiden, wodurch gegebenenfalls auftretende Abspaltungen von Phosphorwasserstoff verringert
werden, liegt im Rahmen der Erfindung. Die besten Ergebnisse werden mit den Oxiden von Kupfer, Zink,
Silber, Eisen, Antimon, Vanadium, Zinn, Titan oder
ss Magnesium, insbesondere mit Kupferoxid erzielt.
Wieviel Metalloxid zugegeben wird, hängt von der Menge des verwendeten Epoxyharzes, von den
Verarbeitungsbedingungen des Kunststoffes sowie von der Beschaffenheit dieser Kunststoffe ab. Üblicherweise
können bis zu 100 Gew.-%, bezogen auf den roten Phosphor, an Metalloxid zugesetzt werden.
Für die Herstellung der Formkörper, die in zunehmendem Maße nicht brennbar bzw. flammfest
sein sollen, kommen sehr vieie Kunststoffe in Frage.
('s Erfindungsgemäß lassen sich zahlreiche Formmassen
auf der Basis von thermoplastischen, wärmehärtbaren oder eiastomeren Polymerisaten flammtest ausrüsten.
Zu den thermoplastischen Kunststoffen gehören:
Polyolefine wie Polyäthylen hoher oder geringer Dichte, Polypropylen, Polyfluoräthylene sowie
Copolymere aus Äthylen und Propylen,
Polyvinylharze wie Polyvinylchlorid und Copolymere auf de Basis von Vinylchlorid, > Polystyrole und ABS-Copolymcre (Acrylnitril-Butadien-Styrol},
Polyvinylharze wie Polyvinylchlorid und Copolymere auf de Basis von Vinylchlorid, > Polystyrole und ABS-Copolymcre (Acrylnitril-Butadien-Styrol},
Polyamide wie Polyhexametfaylenadipamid, PoIycaprolactam,
Polyhexamethylensebacinamid, PoIyundecanamid,
Polylauryflactam, Polyhexamethylenazelainamid,
gesättigte Polyester wie Polyäthylenglykolterephthalat oder Polybutylenglykolterephthalat
Polycarbonate, Polyacetale und Polyacrylharze wie Polymethylmethacrylat,
Polycarbonate, Polyacetale und Polyacrylharze wie Polymethylmethacrylat,
Celluloseester, Polyurethane oder Polyamidimide. Zu den wärmehärtbaren Kunststoffen gehören
Phenolharze, Aminoplaste, ungesättigte Polyester, Polyepoxide
und die Polyimide.
Verschiedene Elastomere können ebenfalls mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mittels flammfest ausgerüstet
werden. Hierzu gehören natürliche oder synthetische Kautschuke, Silicone und Polyurethanelastomere.
Alle diese Kunststoffe werden, vor allem wenn sie zur
Herstellung von Formkörpern dienen, üblicherweise mit ι-,
verschiedenen Zusätzen verarbeitet: verstärkende Füllstoffe wie Glasfasern, Füllstoffe, die den Formkörpern
bestimmte Eigenschaften verleihen sollen oder die inert sind wie Kaolin oder Talk, Antioxidantien, verschiedene
Stabilisatoren, Farbstoffe oder Pigmente. Üblicherweise v>
wird mit einem Zusatz von 0,2 bis 20 Gew.-% flammfestmachendem Mittel, bezogen auf den Kunststoff,
ein guter Effekt erreicht.
3 s
35,7 g Novolak-Epoxyharz mit einem Epoxyäquivalentgewicht
von 180 wurden in 70 g Diäthylenglykoldimethyläther gelöst und in dieser Lösung unter Rühren
68,7 g roter Phosphor mit einer Korngröße von 20 bis 30 μιη suspendiert. Es wurde 5 min lang gerührt, bis die
Suspension homogen war und dann eine Lösung enthaltend 10,1 g Diaminodiphenylmethan und 20 g
Diäthylenglykoldimethyläther zugegeben. Das ganze wurde unter Rühren 2 h auf 1700C erhitzt; dabei trat
Gelierung ein.
Dieses Gel wurde in 2 I Wasser in einem mit einer Turbine versehenen Behälter ausgegosser. Man erhielt
120 g Pulver, das isoliert und getrocknet wurde.
In einem ummantelten und beheizten 11 Autoklav mit
Propellerrührer (20 UpM) wurden 30 g umhüllter roter Phosphor und 300 g Polyhexamethyl^nadipamid mit
einem mittleren Molekulargewicht von 20 000 und einer Eigenviskosität in m-Kresol von 13 vorgelegt. Das
ganze wurde allmählich und unter Rühren erhitzt, bis das Gemisch nach 1 h eine Temperatur von 285°C
erreichte. Das Ganze wurde eine weitere Stunde bei dieser Temperatur gehalten.
Zur Bestimmung des gegebenenfalls freigesetzten Phosphorwasserstoffs wurden die aus dem Autoklav
austretenden Gase in zwei hintereinandergeschalteten Kolben a 1000 cm3 aufgefangen, die 750 cm3 einer
wäßrigen, 2%igen Lösung von Mercurichlorid enthielten; die gebildete Säure wurde in Gegenwart von (15
Methylorange titriert. Dieses Bestimmungsverfahren ist von W i 1 m e t in »Comptes rendus de l'Acadomie des
Sciences« 185, S. 206 (1927) beschrieben.
Es wurden 7 rag freigesetzter Phosphorwasserstoff, bezogen auf 1 g eingesetzten roten Phosphor bestimmt
Ein Vergleichswersuch wurd~ nut 18 g rotem Phosphor
(nicht umhüllt) durchgeführt; hierbei wurden 33,5 mg Phosphorwasserstoff, je eingesetztem g rotem
Phosphor freigesetzt
Die flammfest machende Wirkung des erfindungsgemäßen
Mitteis aus rotem Phosphor und Epoxyharz wurde wie folgt bestimmt:
100x6x3mm3 große Prüfkörper wurden durch
Kaltpressen unter einem Druck von 300 kg/cm2 hergestellt und der SauerstofMJrenzwert bzw. die
Sauerstoff-Grenzzahl entsprechend dem Test LOl der Norm ASTM D 2863 bestimmt Man erhielt folgende
Ergebnisse:
Polyamid allein
Polyamid + roter Phosphor
Test LOI
20,8
26-27
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch dem mit Epoxyharz umhüllten oder beschichteten roten Phosphor
6 g Kupferoxid zugesetzt Es wurde keinerlei Phosphorwasserstoff festgestellt
Es wurde wie in Beispiel 1 ein Epoxyharzpulver, jedoch ohne Zusatz von rotem Phosphor hergestellt und
12 g dieses Epoxyharzpulvers mit 18 g rotem Phosphorpulver
vermischt Das Gemisch wurde zusammen mit 300 g Polyamid in einen Autoklav eingebracht und im
übrigen wie in Beispiel 1 verfahren.
Es wurden 11 mg Phosphorwasserstoff je eingesetztem g rotem Phosphor nachgewiesen.
Es wurde mit einer Einschneckenpresse für Laboratorium gearbeitet Länge der Schnecke 415 mm,
Durchmesser 15 mm. Der Durchmesser des zylindrischen Düsenkopfes betrug 3 mm. Die Temperaturen
betrugen beim Materialeinlauf 2500C, in der Mitte der
Strangpresse 2800C und im Düsenkopf 2700C.
Es wurde ein einfaches Gemisch der folgenden Zusammensetzung bereitet:
100 g Polyhexamethylenadipamid mit einem mittleren Molekulargewicht von 20 000 und einer Eigenviskosität
in m-Kresol von 13,
20 g umhüllter oder beschichteter Phosphor gemäß
20 g umhüllter oder beschichteter Phosphor gemäß
Beispiel 1,
4 g Kupferoxid (Pulver).
4 g Kupferoxid (Pulver).
Diese Masse wurde in die Strangpresse eingebracht und als Stab extrudiert
Während des gesamten Vorganges prüfte man an verschiedenen Orten der Strangpresse, ob gegebenenfalls
Phosphorwasserstoff freigesetzt wurde mit Hilfe des Rohres DRAEGER CH 31 101. Ein weiterer Test
wurde nach Austritt des Stabes aus der Strangpresse vorgenommen, nachdem der noch Wärme extrudierte
Körper zerbrochen worden war. Alle Tests verliefen negativ.
In einem rotierenden Zylinder wurden unter Rühren 120 g Phosphorpulver (rot) mit 65,3 g Epoxyharz
(Epoxyäquivalentgewicht 845, Schmelzbereich 90 bis 1000C) und 14,7 g Melamin zusammengemischt Das
homogene Gemisch wurde in einer Schichtdicke von etwa 1 cm auf einer Platte aufgetragen und im Ofen 3 h
auf 12O0C und dann 3 h auf 1500C erhitzt Die erhaltene
Platte wurde nach Abkühlen zu einem Granulat zerkleinert
Durch einfaches Vermischen wurde eine Formmasse folgender Zusammensetzung hergestellt:
87,7 g granuliertes Poly(tetramethylenglykolterephthalatX
Viskosität 3500 P,
03 g Polyalkylenglykollaurat
2 g Kupferoxid (Pulver),
10 g umhüllter roter Phosphor.
10 g umhüllter roter Phosphor.
20
Diese Formmasse wurde in die Strangpresse gemäß Beispiel 4 eingebracht und zu Stäben extrudiert,
Temperatur beim Materialeinlauf 2150C, in der Mitte
der Strangpresse 2400C und im Düsenkopf 235° C Es
wurde keinerlei Freisetzung von Phosphorwasserstoff an irgendeiner Stelle beobachtet
Es wurde wie in Beispiel 5 gearbeitet anstelle von Poly(tetramethylenglykolterephthalat) die gleiche Menge
Polypropylenpulver eingesetzt das folgende Kennzeichen besaß: d=0,903; Fp 165-170°C; Fließzahl 6
(bei 23O0C unter 2,16 kg in g/10 min). Die Temperaturen
in der Strangpresse betrugen 205° C - 2200C — 2050C.
Es wurde keinerlei Auftreten von Phosphorwasserstoff beobachtet
Es wurde wie in Beispiel 5 gearbeitet und anstelle von Poly(tetramethylenglykolterephthalat) die gleiche Menge
Polystyrolpulver eingesetzt d = 1,05; Fließzahl 4 bis 4,5 (bei 2000C unter 5 kg). Die Temperaturen in der
Strangpresse betrugen 2200C - 240°C - 2300C Es
wurde keinerlei Auftreten von Phosphorwasserstoff beobachtet Die Bestimmung des Sauerstoff-Grenzwertes ergab:
Polystyrol allein
Polystyrol + Phosphor (umhüllt)
Test LOl
19
22
Auf einem Walzenmischer wurden 1500 g roter Phosphor in Pulverform und 1000 g Epoxyharz (Epoxyäquivalentgewicht
845; Schmelzbereich 90 bis 1000C) miteinander vermischt Das Gemisch wurde in einer
Schichtdicke von etwa 1 cm auf eine Platte aufgetragen und im Ofen 3 h auf 13O0C erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurde die Masse zerschnitten. Das Granulat enthielt 60% roten Phosphor.
Polyhexamethylenadipamid (Molekulargewicht 20 000) enthaltend 30% Glasfasern wurde flammfest
gemacht und wie folgt gemischt:
88,7 g verstärktes Polyamid, 0,3 g Polyalkylenglykollaurat
1 g Kupferoxid,
10 g umhüllter roter Phosphor.
10 g umhüllter roter Phosphor.
Dieses Gemisch wurde in einer Strangpresse gemäß Beispiel 4 aufgegeben. Die Temperaturen betrugen
beim Einlauf des Materials 2650C, in der Mitte der
Strangpresse 2800C und im Düsenkopf 265° C Man
erhielt einen Strangpreßling guter Qualität ohne daß in irgendeinem Punkt der Strangpresse Phosphorwasserstoff
auftrat.
Beispiel 9bis 11
Der gemäß Beispiel 8 umhüllte rote Phosphor wurde in die Polymerisate gemäß den Beispielen 5 bis 7
eingearbeitet, nämlich in Poly(tetramethylenglykolte rephthalat), Polypropylen und in Polystyrol. Es wurdf
unter den gleichen Bedingungen und mit den gleicher Mengen bzw. Mengenverhältnissen wie in den Beispie
len 5 bis 7 gearbeitet
In allen Versuchen erhielt man einen Strangpreßlinj guter Qualität und konnte keinerlei Phosphorwasser
stoff nachweisen mit Hilfe des Rohres DRAEGER CF 31 101.
709 520J
Claims (6)
1. Mittel zum FJammfestausrüsten von Kunststoffen, in Form eines Pulvers oder Granulats, das aus
a) 50 bis 95 Gew.-% rotem Phosphor mit einer
mittleren Korngröße unter 2QQ um und
b) 5 bis 50Gew.-% Epoxyharz besteht
2. Mittel nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten a) und b) als Mischung
vorliegen.
3. Mittel nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente a) von der Komponente b)
umhüllt ist
4. Mittel nach einem der Ansprache 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Epoxyharz ein
Polymerisat mit einem Epoxyäquivalent von 80 bis
1000 ist
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich bis zu 100
Gew.-%. bezogen auf den Phosphor, ein Kupfer-, Zink-, Silber-, Eisen-, Antimon-, Vanadium-, Zinn-,
Titan- und/oder Magnesiumoxid enthält
6. Verwendung des Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zum Flammfestausrüsten von
gegebenenfalls mit Glasfasern verstärkten oder mit Talk oder Kaolin gefüllten Kunststoffmassen in
einer Menge von 0.2 bis 20 Gew.-%, bezogen auf den Kunststoff.
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