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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lichttherapievorrichtung mit einer Lichtabgabevorrichtung zur Abgabe von über das menschliche/tierische Auge aufnehmbaren Licht, wobei die Lichtabgabevorrichtung einen von zumindest einer Lichtquelle beleuchtbaren Sichtkorpus umfasst.
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Der Einfluss von Licht auf den menschlichen Organismus und seinen biologischen Rhythmus gilt inzwischen als unbestritten. Die Lichtwirkung hat unmittelbar Einfluss auf die Serotoninproduktion. Serotoninmangel wird mit Auftreten von Depressionserscheinungen in Zusammenhang gebracht.
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Um eine spürbare Wirkung beispielsweise auf die Serotoninproduktion zu haben, muss das auf die Pupille des Auges auffallende Licht eine gewisse Intensität haben bzw. wird als Wirkgröße der Faktor Lichtstromfluss, d. h. der auf die Netzhaut auffallende Lichtstrom, multipliziert mit der Wirkungszeit definiert. Für verschiedene Lichtarten gibt es dabei erfahrungsgemäß verschiedene, je nach Spektrum unterschiedliche Wirkungsfaktoren. Derzeit übliche Empfehlungen nennen als Therapiewerte 10000 lx bei einer Wirkungszeit von einer halben Stunde, 5000 lx bei einer Wirkungszeit von einer Stunde und 2500 lx bei einer Wirkungszeit von zwei Stunden.
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Bekannt sind hierbei Lichttherapievorrichtungen in Form mobiler, bildschirmartiger Geräte, die vor der zu therapierenden Person aufgestellt werden. Ein solches Gerät ist beispielsweise unter dem Handelsnamen „Davita Lichtdusche Physiolight LD 220” bekannt, das ein etwa fernsehbildschirmgroßes Beleuchtungspaneel umfasst, das eine Beleuchtungsstärke von weit über 10000 lx bereitstellt, so dass im vorgesehenen Abstand der zu therapierenden Person von dem Gerät von etwa einem halben Meter eine Beleuchtungsstärke von 10000 lx auf der Pupille erzeugt wird. Eine ähnliche Lichttherapievorrichtung in Form eines Fernseh-/Computermonitors zeigt die
DE 20 2005 010 124 U1 . Nachteilig bei derartigen vorbekannten Geräten sind die oftmals auftretenden Nebenwirkungen, insbesondere in Form von Kopfschmerzen. Zudem wird die Behandlung oftmals als unangenehm empfunden, da das Beleuchtungspaneel sozusagen dauerhaft anzustarren ist, um das Licht über die Pupille aufnehmen und eine genügende Wirkung erreichen zu können. Hiervon abgesehen sind die genannten Geräte oft ineffektiv durch eine Diffusstreuung des produzierten Lichts an einem das Beleuchtungspaneel abschließenden Diffusglases, wodurch ein wesentlicher Lichtstromanteil nicht ins Auge gestrahlt wird und hohe Verluste auftreten, die zu einer großen Wärmelast und hohem Stromverbrauch führen.
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Weiterhin ist aus der
AT 001 235 U1 ein Lichttherapiegerät für eine Behandlung des menschlichen Körpers über dessen Auge bekannt. Das Gerät besteht dabei aus einem brillen- bzw. augenbindenartig um den Kopf legbaren Gehäuse, das ein Lichtbündel emittiert und mittels einer Tragevorrichtung für den Kopf vor den Augen des Behandelnden befestigt werden kann. Derartige Kopfgeräte haben jedoch wenig Resonanz gefunden, da sie unbequem zu tragen sind und Therapiesitzungen mühsam machen.
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Die
EP 11 55 713 beschreibt ein paneelförmiges Lichttherapiegerät, bei dem in einem Fokussierbereich, auf den der Anwender seine Augen richten soll, die Helligkeit des Leuchtpaneels reduziert sein soll, um eine komfortablere Anwendung zu erreichen. Das Gerät kann mittels eines Ständers aufgestellt werden, so dass es variabel positionierbar ist. Letztlich muss das Gerät jedoch immer mit fokussiertem Blick wie bei einem Fernseher betrachtet werden, damit das abgestrahlte Licht tatsächlich über die Augen aufgenommen wird.
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Aus der
DE 103 53 376 A1 ist weiterhin eine Lichttherapievorrichtung bekannt, bei der eine fernsehbildschirmähnliche Mattscheibe, die in Form einer durchleuchtbaren Folie ausgebildet sein kann, hinterleuchtet wird, so dass ein die Mattscheibe betrachtender Patient das durch die Mattscheibe hindurchgestrahlte Licht über das Auge aufnehmen kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Lichttherapievorrichtung der genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und Letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll ein einfach und Platz sparend verwendbares Therapiegerät geschaffen werden, welches bei variabler Nutzbarkeit eine effiziente Beeinflussung von Körperfunktionen wie beispielsweise des Serotoninspiegels ohne Nebenwirkungen mit zeitlich kurzen Therapiesitzungen ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Lichttherapievorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, dass durch eine ausreichende Vergrößerung des Raumwinkelbereichs, über den hinweg das Auge bzw. die Pupille das Therapielicht wahrnehmen bzw. aufnehmen kann, sowie eine Vergleichmäßigung der Lichtintensität bzw. Leuchtdichte über einen ausreichend großen Raumwinkelbereich hinweg im Vergleich zu monitorartigen Geräten mit wesentlich verringerten Leuchtdichten gearbeitet und dennoch auch bei kurzen Therapiesitzungen eine effiziente Beeinflussung beispielsweise des Serotoninspiegels erreicht werden kann. Der Zeitanteil, während dem die Pupille an dem Sichtkorpus vorbeischaut, wird kleiner, während der Zeitanteil einer Therapiesitzung, in dem das Therapielicht auf die Pupille trifft, größer wird, so dass ein besserer Wirkungsgrad auch bei niedrigeren Leuchtdichten erreicht wird. Hier wird durch die Synchronisation der Leuchtdichte des Geräts mit der Umgebungshelligkeit der optische Wahrnehmungsvorgang nicht gestört, was andernfalls über den Adaptionsvorgang des visuellen Systems an den Hell-/Dunkelwechsel der Fall wäre. Dementsprechend können Kopfschmerzen und andere Nebenwirkungen vermieden werden. Erfindungsgemäß zeichnet sich die Lichttherapievorrichtung dadurch aus, dass der Sichtkorpus mit einer konkav ausgebildeten Sichtfläche, die einem Therapieplatz zugewandt ist, einen zum Therapieplatz hin offenen Sichtkorpusinnenraum begrenzt, wobei die genannte Sichtfläche des Sichtkorpus als diffuser Reflektor ausgebildet ist und die zumindest eine Lichtquelle in dem Sichtkorpusinnenraum angeordnet ist und die Sichtfläche des Sichtkorpus mit vom Therapieplatz weggerichtetem Licht bestrahlt derart, dass ein vom Therapieplatz aus in den Sichtkorpusinnenraum blickendes Auge im Wesentlichen nur von diffus reflektiertem Licht beaufschlagt wird. Durch die diffuse Reflexion des Therapielichts an dem Sichtkorpus können Blendungswirkungen weitgehend vermieden werden, wobei der Blick durch die konkave Ausbildung des Sichtkorpus umherwandern kann und dennoch gleichmäßig Licht über das Auge aufgenommen werden kann, so dass der jeweilige Patient ermüdungsfrei auch anderen Beschäftigungen wie beispielsweise dem Lesen eines Buches nachgehen kann und den Blick nicht starr in eine Richtung halten muss.
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Um Blendungswirkungen auch bei ungünstigen Blickrichtungen möglichst gänzlich zu verhindern, kann in Weiterbildung der Erfindung die zumindest eine Lichtquelle zum Therapieplatz hin abgeblendet sein, beispielsweise durch einen verdeckten Einbau im Sichtkorpusinnenraum, beispielsweise hinter einer vorspringenden Randleiste, welche den Sichtkorpus einfasst. Alternativ oder zusätzlich kann die zumindest eine Lichtquelle auch durch einen Reflektor abgedeckt sein, der zum Therapieplatz hin abgestrahltes Licht einfängt und auf den Sichtkorpus bzw. dessen Sichtfläche wirft, so dass in diesem Fall nur mehrfach reflektiertes Therapielicht auf das Auge des Patienten trifft. Durch die indirekte Beaufschlagung des Therapieplatzes mit Therapielicht, auch bei nur einmaliger Reflexion an der Sichtfläche des Sichtkorpus können Blendungswirkungen wirkungsvoll reduziert werden.
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Um eine möglichst gleichmäßige Beleuchtung des Sichtkorpus zu erreichen, kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung die zumindest eine Lichtquelle an einem Randbereich des Sichtkorpus zu dessen offener Seite hin angeordnet sein, insbesondere an einem dem Therapieplatz zugewandten, oberen Randabschnitt des Sichtkorpus im davon begrenzten Sichtkorpusinnenraum. Durch Anordnung der Lichtquelle am offenen, zum Therapieplatz hin gewandten Rand des Sichtkorpus kann das Licht nach dem Mitstrahlprinzip, d. h. im Wesentlichen in Blickrichtung bzw. hierzu nur spitzwinklig abweichend in den Innenraum des Sichtkorpus hinein geworfen werden, um an der Sichtfläche des Sichtkorpus zurück zum Therapieplatz reflektiert zu werden.
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Grundsätzlich kann hierbei bei Verwendung nur einer Lichtquelle oder nur einzelner Lichtquellen eine Lichtquelle mittig an einem oberen Randabschnitt des Sichtkorpus angeordnet sein, um von dort in den Sichtkorpusinnenraum hinein zu strahlen. Bei Verwendung mehrerer Lichtquellen können in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung die Lichtquellen entlang des offenen Randabschnitts des Sichtkorpus verteilt auf der Sichtkorpusinnenseite angeordnet sein, um ebenfalls vom offenen Schirmquerschnitt aus in den vom Sichtkorpus eingefassten Sichtkorpusinnenraum zu strahlen.
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Der Sichtkorpus und dementsprechend der davon eingeschlossene Sichtkorpusinnenraum können grundsätzlich verschieden geformt bzw. konturiert sein, wobei in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung der Sichtkorpus insbesondere schalenförmig oder wannenförmig bzw. trogförmig ausgebildet ist, und zwar vorzugsweise derart, dass der Sichtkorpus bzw. dessen Sichtfläche sowohl in vertikalen als auch in horizontalen Schnittebenen Tiefe besitzt bzw. konkav geformt ist.
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Insbesondere kann die Sichtfläche des Sichtkorpus mehrachsig kontinuierlich gekrümmt sein, wobei die Sichtfläche des Sichtkorpus insbesondere als Viertel-Ellipsoid oder Viertel-Kugel ausgebildet sein kann. Die Anordnung kann hierbei vorteilhafterweise derart getroffen sein, dass die Sichtfläche mit ihren verschiedenen Abschnitten näherungsweise – zumindest grob gesprochen – vom Kopf eines am Therapieplatz befindlichen Patienten den gleichen Abstand einnimmt, so dass bei umherwanderndem Blick das Auge die reflektierende Fläche gleichmäßig wahrnimmt. Alternativ zu einer solchen ein- oder mehrachsig gekrümmten Ausbildung kann die Sichtfläche jedoch auch andere Konturierungen besitzen, bspw. einen Trog oder eine Wanne bilden bzw. als trapezoide oder prismaförmige oder kubische oder kegelige Senke konturiert sein, in die die am Therapieplatz befindliche Person hineinblickt.
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Alternativ zu solchen Ausbildungen des Sichtkorpus kann dessen Sichtfläche jedoch auch andere dreidimensionale, vorzugsweise regelmäßige Konturierungen besitzen. Beispielsweise kann die Sichtfläche des Sichtkorpus an einer Oberseite eine Abflachung besitzen und/oder eine einachsig gekrümmte Mantelfläche umfassen, beispielsweise als Zylindersegment, insbesondere als Halbzylinder ausgebildet sein. Alternativ kann die Sichtfläche des Sichtkorpus auch aus mehreren und/oder ausschließlich aus ebenen Flächensegmenten zusammengesetzt sein, beispielsweise nach Art eines Prismas oder eines in mehreren Querschnitten hexagonal ausgebildeten Korpus. In Weiterbildung der Erfindung kann der Sichtkorpus kubisch ausgebildet sein und einen zu einer Seite hin offenen, kubischen Sichtkorpusinnenraum begrenzen.
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Um eine einfache Handhabung des Lichttherapiegeräts zu ermöglichen, ist der Sichtkorpus in Weiterbildung der Erfindung zusammenlegbar, insbesondere zusammenfaltbar und/oder zusammenrollbar und/oder zusammenklappbar ausgebildet, so dass die räumlichen Abmessungen im Vergleich zum bestimmungsgemäßen Funktionszustand deutlich reduziert werden können, zumindest auf 50% oder weniger betreffend die maximalen Außenmaße. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der Sichtkorpus als zeit- oder regenschirmartige Stoffkonstruktion ausgebildet sein, bei der ein die Sichtfläche bildender Stoff, beispielsweise in Form eines Gewebes oder einer Folie oder eines textilen Gewirks wie beispielsweise Filz oder Papier oder Mischungen hieraus, von einem Gestänge oder einem oder mehreren anderen formstabilisierenden Elementen wie Profilteilen, Trägern oder Seilspannern aufspannbar ist. Der vorteilhafterweise mehrachsig biegeschlaffe Stoff kann durch das Gestänge in der bestimmungsgemäßen, aufgespannten Funktionsstellung zumindest einigermaßen formstabil und/oder straff gehalten sein, während der Stoff andererseits im zusammengelegten Zustand gefaltet und/oder gerollt werden kann.
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Alternativ kann der die Sichtfläche bildende Stoff auch formelastisch ausgebildet sein, insbesondere derart, daß der Stoff einerseits unter seiner Formvorspannung selbsttätig in seine bestimmungsgemäße Funktionsform springt bzw. selbsttätig und/oder elastisch diese Form einzunehmen versucht, andererseits aber unter Einwirkung ausreichend hoher externer Kräfte in der genannten Weise in eine Transport- bzw. Vertaustellung zusammenlegbar/-faltbar/-klappbar/-rollbar oder – knüllbar ist. Derartige Stoffe können beispielsweise von elastischen bzw. gummielastischen Kunststoffmembranen gebildet werden.
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In Weiterbildung der Erfindung können solche formelastischen Stoffstrukturen durch zusätzliche Gestänge oder andere formstabilisierende Elemente in der bestimmungsgemäßen Funktionsform des Sichtkorpus gehalten bzw. unterstützt werden.
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Alternativ oder zusätzlich – im Sinne einer kombinierten Ausbildung – zu einer solchen zeltartigen bzw. regenschirmartigen Stoffkonstruktion kann der Sichtkorpus auch eine aufblasbare Kammerkonstruktion besitzen, derart, dass der Sichtkorpus durch Einleitung von Druckgas in entsprechende Sichtkorpuskammern in die bestimmungsgemäße Funktionsform gebracht werden kann, während andererseits durch Ablassen des Druckgases der Sichtkorpus biegeschlaff wird und zusammengelegt bzw. zusammengerollt werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich – im Sinne einer kombinierten Ausbildung – zu solchen Strukturen, bei der das die Sichtfläche bildende Material mit ergänzenden Mitteln formstabilisiert wird, kann die Sichtfläche jedoch auch als selbsttragende Struktur ausgebildet sein, insbesondere zumindest ein Schalenteil umfassen, welches zumindest teilweise die genannte Sichtfläche bildet, oder aus mehreren solchen selbsttragenden Schalenteilen zusammengesetzt sein, die vorteilhafterweise zusammenlegbar und/oder zusammenfaltbar und/oder zusammenrollbar und/oder zusammenklappbar sein können.
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In Weiterbildung der Erfindung kann der Sichtkorpus als Schirm ausgebildet sein, der dem Therapieplatz mit seiner konkaven Schirminnenseite zugewandt ist und das Sichtfeld einer am Therapieplatz befindlichen Person im wesentlichen vollständig abschirmt.
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Der Sichtkorpus ist dabei vorteilhafterweise derart dimensioniert, dass das Sichtfeld einer am Therapieplatz befindlichen Person vom Sichtkorpus über einen Raumwinkel von zumindest 3/4 π, vorzugsweise über einen Raumwinkel von π bis 3/2 π umschlossen wird, wobei der Betrachtungsabstand einer am Therapieplatz befindlichen Person von der Sichtfläche des Sichtkorpus im Bereich von vorteilhafterweise 0,5 m bis 1,5 m liegt. Hierdurch wird eine stabile Wahrnehmung ermöglicht, die keinen Adaptionsvorgang des visuellen Systems erfordert.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das Lichttherapiegerät als Tischgerät ausgebildet sein, wobei der Sichtkorpus vorteilhafterweise eine Aufstandsfläche und/oder Aufstandsmittel zum Aufstellen des Sichtkorpus auf einem Tisch besitzen kann. Insbesondere in Verbindung mit der zusammenlegbaren Ausbildung des Sichtkorpus ermöglicht dies eine rasche Aufstellung bei sich bietender Gelegenheit, beispielsweise wenn an einem Tisch gearbeitet oder gelesen werden soll, ohne dass hierdurch der Tisch dauerhaft zweckentfremdet wäre, beispielsweise wenn es sich um einen Schreibtisch handelt.
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In Weiterbildung der Erfindung kann der Sichtkorpus jedoch auch aufgeständert positioniert werden, d. h. mittels eines Bodenständers oder eines anderen Ständers, beispielsweise in Form eines Wandhalters vor dem Therapieplatz aufgestellt werden, beispielsweise unmittelbar vor einem Stuhl positioniert werden, so dass ein auf dem Stuhl sitzender Patient in den Sichtkorpusinnenraum blickt. Alternativ oder zusätzlich können die Aufstellmittel zum Aufstellen des Sichtkorpus auch zum Aufstellen über einer Liege, einem Sofa oder einem Bett ausgebildet sein.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der Therapieplatz im Bereich des Öffnungsquerschnitts des Sichtkorpus angeordnet ist. Bildet der Sichtkorpus beispielsweise ein Viertel-Ellipsoid oder ein Muschelsegment, kann der Sichtkorpus relativ zum Therapieplatz derart angeordnet sein, dass eine auf dem Therapieplatz befindliche Person mit einem Kopf näherungsweise sich in der Ebene des Öffnungsquerschnitts des Viertel-Ellipsoids oder der Muschelform befindet, vorzugsweise in einem von den Rändern des Öffnungsquerschnitts des Sichtkorpus beabstandeten Mittelabschnitt des Öffnungsquerschnitts. Ist der Sichtkorpus als trapezoider, teilkegeliger oder kubischer Trog ausgebildet, kann der Sichtkorpus relativ zum Therapieplatz derart angeordnet sein, dass eine auf dem Therapieplatz befindliche Person mit einem Kopf näherungsweise sich in der Ebene des Öffnungsquerschnitts des Trogs befindet, vorzugsweise in einem von den Rändern des Öffnungsquerschnitts des Sichtkorpus beabstandeten Mittelabschnitt des Öffnungsquerschnitts.
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Je nach Konturierung des Sichtkorpus kann dieser verschiedene Größen besitzen, wobei vorteilhafterweise der Durchmesser des Öffnungsquerschnitts und/oder die vom Öffnungsquerschnitt aus gemessene Tiefe zum tiefsten Punkt des konkav geformten Sichtkorpus im Bereich von 0,5 m bis 1,5 m, vorzugsweise im Bereich von 0,75 m bis 1,25 m liegt. Dabei kann die Höhe und/oder die Breite des Öffnungsquerschnitts größer bemessen sein als die Tiefe, vorteilhafterweise etwa 120% bis 250% der Tiefe betragen.
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Je nach Anwendungszweck kann die im Sichtkorpusinneren, insbesondere im Bereich des Therapieplatzes im Bereich des Öffnungsquerschnitts des Sichtkorpus, bereitgestellte Leuchtdichte variieren, um beispielsweise je nach Patientenempfindlichkeit unterschiedlich lange Therapiesitzungen vorsehen zu können. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Lichtabgabevorrichtung derart ausgebildet sein, dass im Bereich des Therapieplatzes im Bereich des Öffnungsquerschnitts des Sichtkorpus Leuchtdichten zwischen 150 cd/m2 und 6000 cd/m2, bevorzugt 400 cd/m2 bis 4000 cd/m2, insbesondere etwa 800 cd/m2 bis 2000 cd/m2 sichtbar sind.
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Bereits im Bereich zwischen 800 cd/m2 bis 2000 cd/m2 können beeindruckende Ergebnisse hinsichtlich der Beeinflussung beispielsweise des Serotoninspiegels oder anderer Hormone bzw. Körperstoffe erzielt werden, wobei aufgrund der relativ geringen Leuchtdichte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Ermüdungserscheinungen oder mentale bzw. psychologische Belastungen wie Stress vermieden werden können.
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Hinsichtlich des abgegebenen Lichts können grundsätzlich verschiedene Lichtquellen verwendet werden. Grundsätzlich kann hierbei weißes Licht mit einer höheren Farbtemperatur von größer 3600 K eingesetzt werden. Alternativ oder zusätzlich – ggf. in einem alternativen Betriebsmodus – kann die Lichttherapievorrichtung auch ein monochromatisches Lichtspektrum bereitstellen, wobei in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ein Spektrum mit höheren Blauanteilen im Bereich von 380 nm bis 500 nm bereitgestellt werden kann.
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Um die bereitgestellte Farbtemperatur des Therapielichts variieren zu können, können in Weiterbildung der Erfindung vorteilhafterweise LEDs als Lichtquellen eingesetzt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung kann die Lichttherapievorrichtung hierbei eine Steuerungsvorrichtung besitzen, um die bereitgestellten Lichtstärken und/oder die bereitgestellten Farbtemperaturen während einer Therapiesitzung zu variieren, insbesondere einen fest vorgegebenen oder variabel einstellbaren Variationszyklus zu durchfahren. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung eine Dimm-Funktion realisieren, insbesondere derart, dass zu Beginn einer Therapiesitzung die bereitgestellten Leuchtdichten hochgefahren und zum Ende der Therapiesitzung hin reduziert bzw. heruntergefahren werden, um eine effiziente Lichtaufnahme einerseits mit einer besseren Adaption an die Umgebungshelligkeit und weiterer Reduktion von Nebenwirkungen andererseits zu kombinieren. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerungsvorrichtung einen Farbsteuerbaustein zur Variation der Farbtemperatur besitzen, beispielsweise derart, dass zu Anfang einer Therapiesitzung Therapielicht mit verstärktem Blauanteil bereitgestellt wird und zum Ende der Therapiesitzung hin warmes, gelb- und/oder rottöniges Licht bereitgestellt wird.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
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1: eine perspektivische, schematische Darstellung einer Lichttherapievorrichtung mit einem halbzylindrischen Sichtkorpus nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung, wobei die Lichttherapievorrichtung als Tischgerät ausgebildet ist,
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2: eine Seitenansicht der Lichttherapievorrichtung aus 1,
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3: eine Seitenansicht einer Lichttherapievorrichtung mit einem Sichtkorpus in Viertel-Ellipsoidform nach einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung, wobei die Lichttherapievorrichtung ebenfalls als Tischgerät ausgebildet ist,
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4: eine Frontansicht der Lichttherapievorrichtung aus 3 in einer Blickrichtung, die der Blickrichtung des Patienten entspricht,
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5: verschiedene Ansichten einer Lichttherapievorrichtung mit einem kubisch bzw. trogförmig geformten Sichtkorpus, wobei in den verschiedenen Teilansichten (a) bis (f) aufgespannte und zusammengefaltete Stellungen des faltbar ausgebildeten Sichtkorpus in verschiedenen Blickrichtungen dargestellt sind, und
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6: eine perspektivische, schematische Darstellung einer Lichttherapievorrichtung mit einem Sichtkorpus, bei dem eine Vielzahl von Lichtquellen innerhalb des Sichtkorpus angeordnet sind, nach einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung.
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Wie 1 und 2 zeigen, kann die Lichttherapievorrichtung 1 einen auf einem Tisch 2 positionierbaren Sichtkorpus 3 umfassen, der mit einer konkav geformten Sichtfläche 4, die die Innenseite des Sichtkorpus bildet, einen dreidimensionalen Sichtkorpusinnenraum umschließt, in den ein auf einem Therapieplatz 5 befindlicher Patient hineinblickt. Soweit die Lichttherapievorrichtung 1 bei den gezeigten Ausführungen als Tischgerät ausgebildet ist, ist der Therapieplatz 5 eine vor dem Tisch 2 befindliche Sitzgelegenheit 6. Allgemein ist der Therapieplatz 5 vorteilhafterweise derart zum Sichtkorpus 3 positioniert, dass der Kopf einer am Therapieplatz 5 befindlichen Person 7 näherungsweise im Bereich des Öffnungsquerschnitts des zu einer Seite hin offenen Sichtkorpus 3 positioniert ist, vorzugsweise etwa mittig und/oder in einem mittleren Abschnitt des genannten Öffnungsquerschnitts, wobei der Sichtkorpus 3 relativ zu der am Therapieplatz 5 befindlichen Person 7 derart ausgerichtet ist, dass die Person 7 in den Sichtkorpusinnenraum des Sichtkorpus 3 hineinblickt.
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Wie die 1 und 2 zeigen, kann der Sichtkorpus 3 eine bogenförmig und/oder polygonzugartig konturierte Umfangswandung 8 und eine abgeflachte Decke 9 umfassen. Gegebenenfalls kann der Sichtkorpus 3 auch einen der Decke 9 gegenüberliegenden, vorteilhafterweise ebenfalls abgeflachten und/oder ebenen Boden 10 umfassen, wobei der Bodenbereich auch vom Tisch 2 gebildet sein könnte. Mit vorteilhafterweise in einer Ebene liegenden Aufstandsmitteln 11 kann der Sichtkorpus 3 auf dem Tisch 2 bzw. oberhalb des Tisches 2 aufgestellt werden.
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Gemäß den 1 und 2 kann der Sichtkorpus 3 einen Halbzylinder bilden, der zu einer Seite hin, genauer gesagt zum Therapieplatz 5 hin offen ausgebildet ist.
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Der Sichtkorpus 3 kann vorteilhafterweise einen Schirm bilden, der dem Therapieplatz 5 mit seiner konkaven Schirminnenseite zugewandt ist und das Sichtfeld einer am Therapieplatz 5 befindlichen Person 7 im wesentlichen vollständig abschirmt.
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Vorteilhafterweise ist der Sichtkorpus 3 zusammenfaltbar bzw. zusammenrollbar bzw. zusammenlegbar ausgebildet. Der Sichtkorpus 3 kann hierzu nach Art eines Regenschirms oder eines Zelts eine Stoffkonstruktion bilden, bei der ein biegeschlaffer Stoff beispielsweise in Form eines Gewebes oder einer Folie von einem Klapp- und/oder Teleskop- und/oder Steckgestänge oder anderen formstabilisierenden Elemnten aufgespannt werden kann. Alternativ zu einer Stoffkonstruktion kann der Sichtkorpus auch aus selbsttragenden Form- bzw. Schalenteilen gebildet sein.
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Vorteilhafterweise kann hierbei ein ausreichend stark reflektierender Stoff bzw. ein entsprechendes Material gewählt werden, wobei ggf. die zur Sichtkorpusinnenseite hin liegende Oberfläche des Stoffs reflektierend beschichtet sein kann, derart, dass die Sichtfläche 4 des Sichtkorpus 3 einen diffusen Reflektor bildet. Vorteilhafterweise besitzt der Sichtkorpus 3 an der Sichtfläche 4 einen Reflexionsgrad von zumindest 80%, vorzugsweise 90% oder mehr.
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Die Lichtabgabevorrichtung 12 kann, wie die 1 und 2 zeigen, eine einzelne Lichtquelle 13 umfassen, die in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung im Innenraum des Sichtkorpus 3 angeordnet ist und vorteilhafterweise gegenüber dem Therapieplatz 5 abgeblendet ausgebildet ist. Insbesondere kann die Lichtquelle 13 an einem oberen Randbereich des Sichtkorpus 3 in dem davon umschlossenen Sichtkorpusinnenraum angeordnet sein. Alternativ zu der in den Figuren gezeigten Ausführung kann auch eine Mehrzahl an Lichtquellen vorgesehen werden, vorzugsweise entlang des den Öffnungsquerschnitt begrenzenden Randabschnitts des Sichtkorpus 3 verteilt angeordnet sein, wie dies 6 zeigt.
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Vorteilhafterweise ist die Anordnung der Lichtquellen 13 derart beschaffen, dass das von den Lichtquellen 13 abgegebene Licht nur in den vom Sichtkorpus 3 begrenzten Halbraum abgegeben wird. Hierzu können der oder den Lichtquellen 13 beispielsweise eine Optik oder mehrere Optiken beispielsweise in Form von Linsen und/oder Reflektoren zugeordnet sein, mit Hilfe derer das von der jeweiligen Lichtquelle 13 abgegebene Licht nur in die Tiefe des Sichtkorpus 3 hineingestrahlt wird. Hierdurch kann eine Blendung der am Therapieplatz 5 befindlichen Person 7 weitgehend vermieden werden, wobei vorteilhafterweise ein Auge der Person 7 lediglich von zumindest einmal reflektiertem Sekundärlicht beaufschlagt wird.
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Die Lichtquelle 13 ist vorteilhafterweise am Sichtkorpus 3 befestigt, kann grundsätzlich jedoch auch vom Sichtkorpus 3 separat bzw. eigenständig gelagert und aufgehängt sein.
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Wie die 1 und 2 schematisch zeigen, kann die Lichtquelle 13 von einer Steuervorrichtung 14 angesteuert werden, um vorzugsweise automatisch oder halbautomatisch die Lichtstärke der Lichtquelle 13 zu dimmen und/oder deren Farbtemperatur zu verändern, beispielsweise um einen vorgebbaren Lichtstärkezyklus und/oder Farbzyklus mit sich verändernder Lichtstärke und/oder sich verändernder Farbtemperatur in einer Therapiesitzung zu durchfahren.
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Wie die 3 und 4 zeigen, kann der Sichtkorpus 3 auch eine muschel- bzw. igluförmige Konturierung besitzen, insbesondere als Viertel-Ellipsoid ausgebildet sein. Die Sichtfläche 4 des Sichtkorpus 3 kann sowohl in vertikalen als auch in horizontalen Schnittebenen jeweils bogenförmig gekrümmt ausgebildet sein. Hierdurch kann eine insgesamt kleinbauende Vorrichtung geschaffen werden, die insbesondere auch auf schmäleren, kleineren Tischen positioniert werden kann.
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Wie 5 verdeutlicht, ist der Sichtkorpus 3 vorteilhafterweise zusammenlegbar bzw. zusammenfaltbar ausgebildet. Der Sichtkorpus 3 kann hierzu ein faltbares, knickbares und/oder teleskopierbares und/oder zusammensteckbares Trägergestänge oder Rahmengebilde 15 oder andere Formstabilisierungselemente wie eingangs erläutert umfassen, mittels dessen bzw. derer ein die Sichtfläche 4 bildender Stoff aufgespannt werden kann oder die Sichtflächensegmente bildende Schalenteile aneinander gelenkig bzw. beweglich gelagert werden können. Beispielsweise kann das Gestänge 15 ein den Öffnungsquerschnitt des Sichtkorpus 3 aufspannendes, ringförmiges Rahmenteil 16 umfassen, welches ringförmig geschlossen oder halboffen beispielsweise in Form eines U's ausgebildet sein kann. An dem Rahmenteil 16 können in die Tiefe des Sichtkorpus 3 gehende Aufspannschenkel beispielsweise in Form von ringförmigen oder U-förmigen Rahmenteilen angebracht werden, vorteilhafterweise schwenkbar gelagert sein, so dass der Sichtkorpus 3 bzw. die Sichtflächensegmente durch Anklappen der genannten Aufspannschenkel 17 an den Rahmenteil 16 zusammengeklappt werden kann, wie dies die Teilansicht (c) der 5 zeigt.
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Vorteilhafterweise kann der Sichtkorpus 3 aus der räumlich dreidimensional aufgespannten Funktionsstellung in eine im Wesentlichen ebene Lager- bzw. Transportstellung zusammengeklappt werden.
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Wie die Teilansichten (d) bis (f) der 5 zeigen, kann das Gestänge 15 jedoch auch in anderer Weise ausgebildet sein, beispielsweise in Form zweier sich durchsetzender Rahmenteile 16, die vorteilhafterweise miteinander schwenkbar verbunden sein können, so dass durch Verschwenken der beiden Rahmenteile 16 um die Schwenkachse 18 der Sichtkorpus 3 bzw. dessen Sichtflächensegmente 19, 20, 21, 22 und 23 zusammengefaltet bzw. aufgespannt werden können. Auch hier kann der Sichtkorpus 3 aus der räumlich dreidimensionalen Funktionsstellung, in der der Sichtkorpus 3 einen Kubus bildet, in eine vorteilhafterweise ebene Lager- bzw. Transportstellung zusammengefaltet werden, wie dies ein Vergleich der Teilansichten (d) bis (f) zeigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005010124 U1 [0004]
- AT 001235 U1 [0005]
- EP 1155713 [0006]
- DE 10353376 A1 [0007]