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Die
Erfindung betrifft ein Montagewerkzeug für KFZ-Frontscheiben,
mit wenigstens einem ersten Haltekopf zum Halten einer KFZ-Frontscheibe,
wenigstens einem zweiten Haltekopf zum Befestigen an einer Seitenscheibe
eines KFZ, einem ersten Arm, an dem der wenigstens eine erste Haltekopf
angeordnet ist, und einem zweiten Arm, an dem der wenigstens eine
zweite Haltekopf angeordnet ist, wobei der erste Arm und der zweite
Arm gelenkig miteinander verbindbar sind.
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Dabei
ist der erste Haltekopf derart an dem ersten Arm angeordnet, daß in
einer Montagestellung des Montagewerkzeugs eine Relativbewegung zwischen
dem ersten Haltekopf und dem Abschnitt des ersten Arms allenfalls
in Form einer Schwenkbewegung des ersten Haltekopfes um eine Längsachse des
ersten Arms und/oder einer Translationsbewegung des ersten Haltekopfes
in Richtung der Längsachse des ersten Arms ermöglicht
ist, und der zweite Haltekopf ist derart an dem zweiten Arm angeordnet, daß in
der Montagestellung keine Relativbewegung zwischen dem zweiten Haltekopf
und dem Abschnitt des zweiten Arms ermöglicht ist. Durch
diese Einschränkung der Bewegungsfreiheit des ersten Arms in
der Montagestellung kann eine einzige Person eine an dem ersten
Arm gehaltene Frontscheibe sicher handhaben.
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Zur
Montage einer KFZ-Frontscheibe wird der zweite Arm mit dem wenigstens
einen zweiten Haltekopf an einer Seitenscheibe des betreffenden KFZ
befestigt. Daraufhin wird der erste Arm mit dem zweiten Arm gelenkig
verbunden, und mit dem Haltekopf wird eine einzubauende KFZ-Frontscheibe
aufgenommen. Durch Verschwenken des ersten Arms wird dann die Frontscheibe
am KFZ zur Montage positioniert. Nach dem Montieren der Frontscheibe
wird der erste Haltekopf von der Frontscheibe gelöst, und der
erste Arm wird von dem zweiten Arm gelöst.
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Ein ähnliches
Montagewerkzeug, bei der der erste Arm drehbar mit einem Zapfen
des zweiten Arms verbunden ist, ist beispielsweise aus
US 7,216,411 B1 bekannt.
Der erste Arm ist hier ein Teleskoparm, so daß der Abstand
zwischen dem ersten Haltekopf und dem Drehgelenk variierbar ist.
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Aus
US 2006/0156533 A1 und
EP 1 826 044 A1 ist
es außerdem bekannt, den Drehzapfen des zweiten Arms an
einem an dem zweiten Arm gehaltenen Ausleger anzubringen, welcher
mittels eines Drehgelenks schwenkbar an dem zweiten Arm gehalten
ist. Dabei ist die Schwenkachse des Drehgelenks parallel zu der
Achse des Drehzapfens.
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Schließlich
ist es aus
US
2007/0062020 A1 bekannt, zusätzlich zu dem Ausleger
eine verschwenkbare Befestigung des zweiten Arms an dem zweiten
Haltekopf vorzusehen, mit der in einer Gebrauchsstellung des Montagewerkzeugs
der zweite Arm an dem zweiten Haltekopf um eine waagerechte Achse
schwenkbar ist, so daß auch bei einer nicht vertikal verlaufenden
Seitenscheibe die Drehachse des Drehgelenks und somit die Achse
des Drehzapfens annähernd vertikal ausgerichtet werden
kann. Nachteilig ist dabei jedoch, daß aufgrund der Anordnung
der Verschwenkungseinrichtung ein Verschwenken um den zweiten Haltekopf
nicht von einem Monteur vorgenommen werden kann, der bereits eine
Frontscheibe an dem ersten Arm hält.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Montagewerkzeug der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit dem eine Person eine Frontscheibe auch dann montieren
kann, wenn diese über einen erhöhten Kotflügel
oder eine angestellte Motorhaube des KFZ hinüberbewegt
und dahinter wieder abgesenkt werden muß.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Montagewerkzeug
der eingangs genannten Art gelöst, bei dem der erste Arm
und der zweite Arm über ein wenigstens zweiachsiges Gelenk
verbandbar sind. Das heißt, das Gelenk weist wenigstens zwei
Rotationsfreiheitsgrade auf. In der Montagestellung sind somit alle
Bewegungsmöglichkeiten des ersten Haltekopfes unterbunden,
mit Ausnahme der Bewegungen um die zwei Achsen des Gelenks und optional
der Schwenkbewegung um die Längsachse des ersten Arms und
der Translationsbewegung in Richtung der Längsachse des
ersten Arms.
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Im
Unterschied zu dem oben genannten Stand der Technik kann aufgrund
des zweiachsigen Gelenks der erste Arm mit der an dem ersten Haltearm
gehaltenen Frontscheibe beispielsweise über eine angestellte
Haube hinübergehoben werden, und durch Schwenken des ersten
Arms um das Gelenk kann die Frontscheibe in die gewünschte
Position abgesenkt werden. Durch das wenigstens zweiachsige Gelenk
ist ein gelenkseitiges Ende des ersten Arms örtlich fixierbar,
so daß das Montagewerkzeug besonders gut für eine
Montage einer Frontscheibe durch eine einzige Person geeignet ist.
Indem die wenigstens zwei Rotationsfreiheitsgrade durch ein einziges
Gelenk zur Verfügung gestellt werden, wird nämlich
eine Instabilität vermieden, die auftreten würde,
wenn beispielsweise eine Schwenkachse des zweiten Arms mit Abstand
unterhalb eines Drehgelenks zur Verbindung mit dem ersten Arm angeordnet wäre.
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Bei
den Halteköpfen handelt es sich insbesondere um Saugköpfe.
Es sind beispielsweise Saugköpfe mit einem Kipphebel bekannt,
bei denen durch Umlegen des Kipphebels eine Saugglocke so verformt
wird, daß sich eine Saugscheibe des Saugkopfes auf der
Scheibe festsaugt. Im Falle der Frontscheibe kann diese dann mittels
des Saugkopfes erfaßt und in einen mit Klebemittel vorbereiteten
Rahmen des KFZ eingesetzt werden.
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Eine
Relativbewegung zwischen dem zweiten Haltekopf und dem gelenkseitigen
Abschnitt des zweiten Arms kann beispielsweise in der Montagestellung
des Werkzeugs dadurch unterbunden werden, daß etwaige vorhandene,
weitere Gelenke in einer eingestellten Position fixiert werden,
oder dadurch, daß zwischen dem zweiachsigen Gelenk und dem
zweiten Haltekopf an dem zweiten Arm kein weiteres Gelenk vorgesehen
ist. Dies gilt entsprechend für den ersten Arm und den
ersten Haltekopf, wobei hier optional eine Translationsbewegung
des ersten Haltekopfes in Richtung der Längsachse des ersten Arms
und/oder eine Schwenkbewegung des ersten Haltekopfs um die Längsachse
des ersten Arms ermöglicht sein kann. Das Vorsehen dieser
Bewegungsmöglichkeiten, die optional durch entsprechende
Fixierungseinrichtungen unterbunden werden können, ermöglicht
dennoch in vorteilhafter Weise eine Bedienung des Werkzeugs durch
eine einzige Person, da weiterhin jedenfalls der Ort des zweiachsigen
Gelenks in bezug auf den zweiten Haltekopf und in bezug auf das
KFZ festlegbar ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorzugsweise
weist das Gelenk ein Element auf, in dem ein Zapfen drehbar anordnebar
ist, welcher Zapfen mit einem der genannten Abschnitte des ersten
Arms und des zweiten Arms verbunden ist, und der andere der genann ten
Abschnitte ist an dem Element um eine Achse schwenkbar angeordnet, welche
Achse nicht parallel zu einer Drehachse des Zapfens ist. Vorzugsweise
ist die Achse im wesentlichen quer zu der Drehachse des Zapfens.
Insbesondere ist der Zapfen lösbar in dem Element drehbar angeordnet.
Dieser Aufbau ermöglicht zum einen das erwünschte
Schwenken des ersten Arms nach oben und unten, erlaubt das Schwenken
des ersten Arms mit der gehaltenen Frontscheibe um die Drehachse des
Zapfens, und ermöglicht außerdem, nach der Montage
der Frontscheibe durch Abnehmen des Elements von dem Zapfen den
ersten Arm von dem zweiten Arm zu lösen.
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Vorzugsweise
ist die genannte Achse im wesentlichen quer zu einer Längsrichtung
des ersten Arms. Unter der Längsrichtung ist insbesondere
eine Richtung zu verstehen, die annähernd von dem ersten
Haltekopf zu dem Gelenk verläuft.
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Vorzugsweise
ist das Element ein Gelenkkopf, um welchen der besagte andere Abschnitt schwenkbar
ist. Indem der Zapfen in dem Gelenkkopf drehbar angeordnet wird,
ergibt sich so ein mehrachsiges Gelenk, dessen Dreh- oder Schwenkachsen sich
vorzugsweise annähernd in einem Punkt treffen.
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Vorzugsweise
ist der Zapfen mit dem zweiten Arm verbunden. Dadurch kann der zweite
Arm besonders gut das Gewicht des ersten Arms und der daran gehaltenen
Frontscheibe aufnehmen.
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Vorzugsweise
ist das Gelenk ein dreiachsiges Gelenk. So kann beispielsweise zusätzlich
zu einem Schwenken des ersten Arms um eine annähernd vertikale
Achse beispielsweise eines Zapfens ein Schwenken des ersten Arms
nach oben und unten sowie ein Schwenken des ersten Haltekopfes mit der
daran befestigten Frontscheibe um eine Längsachse des ersten
Arms ermöglicht sein. Beispielsweise kann das Gelenk ein
Kugelgelenk sein, bei dem vorzugsweise in dem Gelenkkopf der oben
beschriebene Zapfen drehbar anordnebar ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Montagewerkzeug ist insbesondere
der zweite Arm derart aufgebaut, daß bei an der Seitenscheibe
befestigtem zweiten Haltekopf das Gelenk in einer Gebrauchsstellung des
Montagewerkzeugs sich vor der A-Säule des KFZ mit seitlichem
Abstand zu derselben anordnen läßt. Da durch kann
der erste Arm in eine annähernd waagerechte Lage vor der
zu montierenden Frontscheibe und quer zum KFZ gebracht werden, so
daß das Montagewerkzeug außen um die A-Säule
des KFZ herum greift. Vorzugsweise ist dabei die Drehachse des genannten
Zapfens annähernd vertikal.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand der Zeichnung näher beschrieben.
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Die
einzige Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Montagewerkzeug
mit einem dreiachsigen Gelenk.
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Die
Figur zeigt ein Montagewerkzeug mit einem ersten Haltekopf 10 und
einem zweiten Haltekopf 12. Der erste Haltekopf 10 ist über
eine Halterung 14 und zwei Lagerbuchsen 16 mit
einem Abschnitt 17 eines ersten Arms 18 in Form
einer geraden Stange verbunden. Die Stange (der Abschnitt 17)
ist in den Lagerbuchsen 16 entlang ihrer Längsrichtung
verschiebbar gelagert und kann zudem um ihre Längsachse
in den Lagerbuchsen 16 gedreht werden. Die beiden genannten
Freiheitsgrade können durch Anziehen von Feststellschrauben 20 an den
Lagerbuchsen 16 unterbunden werden, so daß der
erste Arm 18 und der erste Haltekopf 10 starr
miteinander verbunden sind.
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Der
zweite Haltekopf 12 ist starr mit einem L-förmig
gebogenen, zweiten Arm 22 verbunden. In der Figur ist eine
Seitenscheibe 24 eines KFZ durch einen gestrichelten Umriß angedeutet.
In der gezeigten Montagestellung des Werkzeugs ist der zweite Haltekopf 12 an
der Seitenscheibe 24 befestigt, indem eine Saugglocke des
Haltekopfs 12 entsprechend betätigt wurde, und
ein oberer Abschnitt 26 des L-förmigen Arms 22 ragt
annähernd vertikal nach oben über die A-Säule
des KFZ hinaus.
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Der
obere Abschnitt 26 bildet einen Zapfen 28. Auf
dem Zapfen 28 sitzt drehbar ein mit einer entsprechenden
Bohrung versehener Kugelgelenkkopf 30, der in einer Gelenkhülse 32 gelenkig
gehalten ist, welche fest mit einem Ende des ersten Arms 18 verbunden
ist. Der Zapfen 28 ist am Ende konusförmig verjüngt,
um ein Aufstülpen des Gelenkkopfs 30 auf den Zapfen 28 zu
erleichtern. Der Zapfen 28, der Kugelgelenkkopf 30 und
die Gelenkhülse 32 bilden somit ein dreiachsiges
Gelenk 34, mit dem der sich im wesentlichen über
die gesamte Länge des ersten Arms 18 erstreckender
Abschnitt 17 gelenkig mit dem oberen Abschnitt 26 des
zweiten Arms 22 verbunden ist. Das Gelenk erlaubt somit
ein Schwenken des ersten Arms 18 um eine Drehachse 36 des
Zapfens 28 in dem Kugelgelenkkopf 30, ein Drehen
des ersten Arms 18 um seine Längsachse 38 um
den Kugelgelenkkopf 30 und ein Verschwenken des ersten
Arms 18 in Richtungen 40 nach oben oder unten
um den Kugelgelenkkopf 30 um eine Achse 41, die
in der Zeichnung senkrecht zur Zeichenebene verläuft. Es sind
somit drei jeweils vertikal zueinander stehende Gelenkachsen vorhanden.
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Somit
kann eine Person eine Frontscheibe montieren, indem in der gezeigten
Montagestellung die Frontscheibe mit dem ersten Haltekopf 10 neben dem
KFZ aufgenommen wird, die Scheibe dann um die Achse 36 vor
den entsprechenden Rahmen am KFZ geschwenkt wird, wobei durch Verschwenken um
die Achse 41 die Scheibe über beispielsweise eine
angestellte Motorhaube hinübergehoben werden kann, und
die Scheibe dann in den Rahmen eingesetzt wird. Die dafür
notwendigen Bewegungen der Scheibe werden dadurch besonders gut
unterstützt, daß ein Großteil des Gewichts
der Scheibe durch die Abstützung des ersten Arms 18 an
dem Gelenk 34 aufgenommen wird.
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Ein
unterer Abschnitt des L-förmigen Arms 22 wird
durch ein Rohr gebildet, in dem der Abschnitt 26 lösbar
aufgenommen ist und mittels einer Feststellschraube 42 fixiert
ist. Durch Lösen der Feststellschraube 42 kann
der Zapfen 28 aus dem Gelenkkopf 30 herausgenommen
werden, so daß die Verbindung zwischen den Armen 18 und 22 gelöst
wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 7216411
B1 [0004]
- - US 2006/0156533 A1 [0005]
- - EP 1826044 A1 [0005]
- - US 2007/0062020 A1 [0006]