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Die Erfindung betrifft ein Lagerungselement für eine Rückenlehne einer Sitzanlage eines Kraftwagens gemäß Patentanspruch 1 sowie eine Lagerungsanordnung einer solchen Rückenlehne an einem korrespondierenden Bauelement eines Kraftwagens gemäß Patentanspruch 7.
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Aus dem Serienfahrzeugbau von Kraftwagen sind Lagerungsanordnungen von Rückenlehnen einer Sitzanlage an einem korrespondierenden Bauelement eines Kraftwagens bekannt. Dabei ist die Rückenlehne mittels wenigstens eines Lagerungselements an dem Bauelement befestigt. Das Lagerungselement ermöglicht es, die Rückenlehne relativ zu dem Bauelement zwischen wenigstens zwei Lehnenstellungen zu verschwenken.
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Dadurch kann beispielsweise in einer der Lehnenstellungen eine Person auf der Sitzanlage Platz nehmen und sich an die Rückenlehne anlehnen. In der anderen Lehnenstellung ist die Rückenlehne gegenüber der ersten Lehnenstellung umgeklappt, so dass beispielsweise ein Laderaum hinter der Rückenlehne vergrößert ist, um als Abstellfläche für Transportgut genutzt werden kann.
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Die herkömmlichen Lagerungsanordnungen weisen dabei den Nachteil auf, dass zum Bereitstellen der unterschiedlichen Lehnenstellungen ein relativ hoher Bauraum vonnöten ist. Ferner ist das Lagerungselement zur Darstellung einer erwünschten Steifigkeit mit einer relativ großen Materialdicke zu versehen, woraus ein hohes Gewicht sowie hohe Kosten der Lagerungsanordnungen resultieren.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lagerungselement sowie eine Lagerungsanordnung bereitzustellen, welche eine bauraum-, kosten- und gewichtsgünstige Befestigung der Rückenlehne an dem korrespondierenden Bauelement ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Lagerungselement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, sowie durch eine Lagerungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Der erste Aspekt betrifft ein Lagerungselement einer Rückenlehne einer Sitzanlage für einen Kraftwagen, welches ein erstes Lagerungsteil mit einem Lagerungsbereich umfasst, über den das Lagerungselement am kraftwagenseitigen Bauelement zu befestigen ist.
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Das Lagerungselement umfasst ferner ein zweites Lagerungsteil, an welchem die Rückenlehne befestigbar ist. Das zweite Lagerungsteil ist mit dem ersten Lagerungsteil um eine Schwenkachse relativ zum ersten Lagerungsteil – zwischen wenigstens zwei Schwenkstellungen verstellbar – verbunden. Die Schwenkstellungen korrespondieren dabei jeweils mit einer zugehörigen Lehnenstellung der Rückenlehne. Mit anderen Worten kann die Rückenlehne in ihrem am zweiten Lagerungsteil befestigten Zustand durch Verschwenken der Lagerungsteile relativ zueinander zwischen zwei voneinander unterschiedlichen Lehnenstellungen verschwenkt werden.
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Dabei ist das zweite Lagerungsteil in wenigstens einer der Schwenkstellungen am ersten Lagerungsteil fixiert. Das erfindungsgemäße Lagerungselement ermöglicht eine besonders bauraumgünstige Verstellung der Lagerungsteile relativ zueinander und somit der Rückenlehne zwischen ihren Lehnenstellungen. Ferner ermöglicht es die steife Anbindung der Rückenlehne am Bauelement, da es insbesondere selbst eine sehr hohe Steifigkeit und Festigkeit aufweist. Die hohe Steifigkeit und Festigkeit sind dabei mit einem nur geringen Materialaufwand realisiert, so dass das Lagerungselement zeit- und kostengünstig herstellbar ist und ein nur sehr geringes Gewicht aufweist.
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Durch die Verstellbarkeit der Rückenlehne ist es möglich, ein besonders großes Nutzvolumen im insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildeten Kraftwagen bereitzustellen, wenn sich die Rückenlehne in der einen Lehnenstellungen befindet. Dabei kann die Rückenlehne als Staufläche genutzt werden, um Transportgut darauf abzustellen. Gleichzeitig ermöglicht das erfindungsgemäße Lagerungselement die Nutzung der Sitzanlage für einen Sitzinsassen, beispielsweise in der anderen Lehnenstellung der Rückenlehne.
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Die Sitzanlage kann ein Fahrzeugsitz oder eine Rückbank insbesondere im Fondbereich des Fahrgastraums des Kraftwagens sein.
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Die vorstehend im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Lagerungselement genannten Vorteile gelten in ebensolcher Weise für die Lagerungsanordnung. gemäß Anspruch 7.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Perspektivansicht eines Lagerungselements einer Rückenlehne einer Sitzanlage eines Kraftwagens, wobei das Lagerungselement zwei relativ zueinander verschwenkbare Lagerungsteile umfasst, die sich in einer ersten Schwenkstellung relativ zueinander befinden;
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2 eine schematische Perspektivansicht des Lagerungselements gemäß 1, wobei sich die Lagerungsteile in einer zweiten Schwenkstellung relativ zueinander befinden;
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3 eine schematische Perspektivansicht einer Lagerungsanordnung des Lagerungselements gemäß 1 und 2 an dem Bauelement des Kraftwagens, wobei sich die Lagerungsteile in ihrer ersten Schwenkstellung befinden; und
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4 eine schematische Perspektivansicht der Lagerungsanordnung gemäß 3, wobei sich die Lagerungsteile in ihrer zweiten Schwenkstellung befinden.
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1 und 2 zeigen ein Lagerungselement 10 zum Befestigen einer nicht dargestellten Rückenlehne einer Sitzanlage an einem Bauelement 12 (3 und 4) eines vorliegend als Personenkraftwagen ausgebildeten Kraftwagens.
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Das Lagerungselement 10 umfasst als erstes Lagerungsteil einen ersten Bügel 14, welcher einen Lagerungsbereich 16 aufweist. Wie in Zusammenschau mit 3 und 4 erkennbar ist, ist das Lagerungselement 10 bei seiner Anordnung 18 an dem Bauelement 12 mittels einer geeigneten Verbindungstechnik am Bauelement 12 über den Lagerungsbereich 16 befestigt. Vorliegend weist der Lagerungsbereich 16 Durchgangsöffnungen 20, 22 auf, welche bei der Anordnung 18 von einer jeweiligen Schraube 24, 26 durchdrungen sind. Die Schrauben 24, 26 sind mit dem Bauelement 12 verschraubt und stützen sich über jeweilige Schraubenköpfe am ersten Bügel 14 ab. Dadurch ist das Lagerungselement 10 mit dem Bauelement 12 verschraubt und fest an diesem angebunden.
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Die Durchgangsöffnung 20 ist in einem ersten Teilbereich 28 des Lagerungsbereichs 16 angeordnet, während die Durchgangsöffnung 22 in einem zweiten Teilbereich 30 des Lagerungsbereichs 16 angeordnet ist. Wie 1 und 2 zu entnehmen ist, schließen die Teilbereiche 28, 30 einen von 180° unterschiedlichen Winkel ein. Vorliegend schließen die Teilbereiche 28, 30 einen Winkel von zumindest im Wesentlichen 90° ein. Dadurch erfolgt die Befestigung des Lagerungselements 10 am Bauelement 12 in jeweilige, voneinander unterschiedliche und vorliegend einen Winkel von zumindest 90° einschließende Lagerungsrichtungen. Vorliegend erfolgt die Verschraubung mittels der Schraube 26 zumindest im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung), während die Befestigung mittels der Schraube 24 zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) erfolgt. Dadurch ist eine besonders feste Verbindung des Lagerungselements 10 mit dem Bauelement 12 und somit eine besonders feste Anbindung der Rückenlehne am Bauelement 12 realisiert.
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Das Lagerungselement 10 umfasst als zweites Lagerungsteil einen zweiten Bügel 32. Der zweite Bügel 32 und der erste Bügel 30 sind um eine Schwenkachse 34 relativ zueinander verschwenkbar miteinander verbunden. Vorliegend verläuft die Schwenkachse 34 zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung).
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Dabei ist der zweite Bügel 32 mittels einer geeigneten Verbindungstechnik am ersten Bügel 14 um die Schwenkachse 34 relativ zum ersten Bügel 14 verschwenkbar gelagert. Die Schwenkachse 34 ist von dem Lagerungsbereich 16 beabstandet. Die Bügel 14, 32 können über einen Schwenkbereich relativ zueinander verschwenkt werden. Der Schwenkbereich ist von zwei Endstellungen, welche zu dem Schwenkbereich gehören, begrenzt. Die erste Endstellung ist in 1 und 3 gezeigt. In der ersten Endstellung befindet sich der zweite Bügel 32 in zumindest mittelbarer Stützanlage mit dem Bauelement 12. Die zweite Endstellung ist in 2 und 4 gezeigt. In der zweiten Endstellung befindet sich der zweite Bügel 32 in zumindest mittelbarer Stützanlage mit dem ersten Bügel 14 und ist am ersten Bügel 14 fixiert.
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An dem zweiten Bügel 32 ist die Rückenlehne der Sitzanlage, welche beispielsweise eine Rückbank des Kraftwagens ist, befestigbar, so dass die Rückenlehne das Verschwenken des zweiten Bügels 32 relativ zum am Bauelement 12 befestigten, ersten Bügel 14 und somit relativ zum ersten Bauelement 12 mit ausführt. Die Befestigung der Rückenlehne am zweiten Bügel 32 erfolgt dabei mittels einer geeigneten Verbindungstechnik.
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Beim Verschwenken der Rückenlehne verbleibt der erste Bügel 16 fest bzw. starr am Bauelement 12. Dies bedeutet, dass sich der erste Bügel 14 nicht mitbewegt, so dass eine bauraumgünstige Verschwenkung der Rückenlehne realisiert ist.
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Zum Fixieren des zweiten Bügels 32 am ersten Bügel 14 in der zweiten Endstellung ist eine Fixiereinrichtung vorgesehen, welche beispielsweise ein Magnet-Verrast-Element 36 umfasst. In der zweiten Endstellung wirkt das Magnet-Verrast-Element 36, welches am zweiten Bügel 32 mit diesem mitbewegbar angeordnet ist, mit dem ersten Bügel 14 und beispielsweise mit einem weiteren Magnet-Verrast-Element am ersten Bügel 14 zusammen, so dass der zweite Bügel 32 gegen eine Bewegung aus der zweiten Endstellung in die erste Endstellung beispielsweise unter Schwerkrafteinwirkung gesichert ist.
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Anstelle des kombinierten Magnet-Verrast-Elements 36 kann auch lediglich ein Magnet oder eine Verrastung, insbesondere eine Kunststoffverrastung, vorgesehen sein, mittels welchem bzw. welcher der zweite Bügel 32 am ersten Bügel 14 fixiert wird.
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In der zweiten Endstellung ist der zweite Bügel 32 auf seiner von der Schwenkachse 34 beabstandeten Seite höher angeordnet als in der ersten Endstellung, so dass in der zweiten Endstellung eine gegenüber der ersten Endstellung steilere Lehnenstellung der Rückenlehne gebildet ist.
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Wird der zweite Bügel 32 ausgehend von seiner zweiten Endstellung entriegelt, d. h. wird seine Fixierung am ersten Bügel 14 gelöst, so fällt der zweite Bügel 32 und mit diesem die Rückenlehne unter Schwerkrafteinwirkung in Fahrzeughochrichtung nach unten bzw. dreht sich um die Schwenkachse 34 in Fahrzeughochrichtung nach unten, so dass die Rückenlehne umgeklappt und in eine gegenüber der zweiten Endstellung flachere Lehnenstellung eingestellt wird.
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In der flacheren Lehnenstellung ist beispielsweise ein Zugang zu einem Kofferraumbereich vom Fahrgastraum aus realisiert. Ferner kann die Rückenlehne als Staufläche zum Abstellen von Transportgut genutzt werden.
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Wie 3 und 4 zu entnehmen ist, kann es sich bei dem Bauelement 12 um ein Karosserieteil, insbesondere um ein Bodenteil eines Fahrzeugbodens, des Kraftwagens handeln. Bezogen auf die. durch einen Richtungspfeil angedeutete Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftwagens zeigt 3 die flachere, hintere des zweiten Bügels 32 und damit der Rückenlehne, während 4 die steilere, vordere Lehnenstellung des zweiten Bügels 32 und damit der Rückenlehne zeigt.
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In der zweiten Endstellung stützt sich der zweite Bügel 32 in einem Abstützbereich 38 des ersten Bügels 14 ab. Der Abstützbereich 38 ist dabei von der Schwenkachse 34 beabstandet und höher als diese angeordnet, wodurch ein besonders großer Schwenkbereich realisiert ist. Dadurch kann die Rückenlehne über einen besonders großen Winkel verschwenkt werden.