DE19963662C2 - Direkt beschiefertes Aufsparren Dämmsystem für Hausdächer - Google Patents
Direkt beschiefertes Aufsparren Dämmsystem für HausdächerInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Schindeldächern, insbeson
dere von Schieferdächern und einen neuartigen Sicherheitsdachhaken für derar
tige Dächer.
Wärmegedämmte Dächer mit der Dämmung auf den Sparren werden herkömm
lich derart hergestellt, dass man die "Aufsparrendämmung" über eine Konterlatte
mittels Nägeln oder Schrauben im Sparren befestigt.
Zur Aufnahme einer Schiefereindeckung muss zusätzlich ein Unterdach
(Rauhspundschalung 24 mm) quer zu den Konterlatten aufgenagelt werden, die
wiederum mit einer Vordeckung versehen wird. Erst jetzt kann der Schiefer aufge
nagelt werden.
Diese Vorgehensweise ist aufwendig, zeitraubend und natürlich kostspielig.
Die Anzeige der Firma Homasote, New Jersey: TOP LEVEL INTELLIGENCE. In:
US-Z: "Progr. Architecture", 1987, H. 2., offenbart eine mit Schindeln unmittelbar
zu benagelnde Dachkonstruktion, die darin besteht, dass ein
Polyisocyanidschaumkern mit benagelbaren Platten beidseitig verbunden und auf
den Dachsparren befestigt wird.
Die Seitenkanten des Verbundes stoßen stumpf aneinander, die Unterhaut, d. h.
die untere Platte weist (waagrecht verlaufende) Nuten und Federn auf.
Nachteilig ist einmal, dass solche Sandwichplatten auf den Sparren, d. h. etwa alle
60 cm gestoßen werden müssen, um beim Verlegen der Schindeln begehbar zu
sein. Eins Stoss zwischen den Sparren ist nicht möglich, da diese Sandwichplatten
nicht freitragend sind. Außerdem könnten die Schindeln nicht genagelt wer
den, da die Stöße federn.
Die vorliegende Erfindung hat sich demgegenüber die Aufgabe gestellt, ein direkt
beschiefertes Aufsparrendämmsystem ohne Hinterlüftungsebene zu schaffen, bei
welchem auf eine Dampfbremse sowie eine Konterlattung mit Unterdach verzich
tet werden und der Stoss der Elemente im Sparrenfeld, d. h. an beliebiger Stelle
und nicht auf einer Lattung erfolgen kann. Dabei sollen die Anforderungen der DIN
4108 bezüglich Luft- und Winddichte sowie Schlagregensicherheit in der verlegten
Fläche ohne zusätzlich einzubringende Materialien gewährleistet bleiben.
Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, die Herstellung er
heblich zu vereinfachen, d. h. ein Aufsparrendämmsystem zur direkten Aufnahme
von Schiefer unter Verzicht auf die Konterlattung und die Unterdachkonstruktion
zu ermöglichen.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einem Aufsparrendämmsystem für Haus
dächer gemäß Hauptanspruch der vorliegenden Erfindung vorteilhafte Ausgesal
tungen finden sich in den Unteransprüchen.
Überraschenderweise treten bei einem solchen Dach keine Probleme einer Kon
denswasserbildung an der Schindelunterseite auf, obwohl die durch die nach dem
Stand der Technik erforderliche und durch diese gewährleistete Hinterlüftung fehlt.
Dies kann zurückgeführt werden auf den besonderen Aufbau der Dämmplatte mit
den im Hauptanspruch angegebenen Abstufungen für den Widerstandswert der
Wasserdampfdiffusion und diese Abstimmung auf den unterhalb der Schindeln
befindlichen Luftraum sowie die Spalte zwischen diesen.
Besonders vorteilhaft ist eine solche Lösung, bei welcher der Dämmstoffkern ge
genüber Ober- und Unterhaut an zwei aneinanderstoßenden Seiten der Platte ei
nen Überstand und an den anderen beiden Seiten eine entsprechend große Ver
tiefung aufweist, so dass diese ineinandergeschoben werden. Da dies insbeson
dere bei den besonders dicken, bis zu etwa 200 mm starken Dämmstoffkernen,
Probleme bereitet, sind die Überstände an ihren Vorderkanten abgeschrägt und
weisen parallel zu den Abschrägungen eine Schlitzung auf, die ein Einfedern des
sonst relativ starren Kernes erlaubt. Ein solcher Verbund ist gegen kurzzeitige
Wassereinwirkung unempfindlich und vor allem freitragend, so dass die Stöße zwi
schen den Dämmplatten auch zwischen den Sparren verlaufen können.
Die Stabilität eines solchen Verbundes kann noch weiter dadurch erhöht werden,
dass auch Ober- und Unterhaut je mit Nuten und Federn ausgestattet werden.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen neuartigen Sicher
heitsdachhaken insbesondere für die vorliegenden Schindeldächer, welcher an
der Oberhaut anliegend befestigt werden kann und die vorgeschriebene Zugkraft
von 5 kN dennoch gewährleistet.
Diese Sicherheitsdachhaken dienen zur Sicherung der Handwerker bei Begehung
des Daches oder Arbeiten am Dach, sie werden herkömmlich unmittelbar mit den
Sparren verschraubt, wobei drei Schrauben vorgesehen sind, die senkrecht in die
Sparren geschraubt werden und den Zug über die Flächenpressung ermöglichen.
Eine solche Lösung scheidet vorliegend wegen der Elastizität der Dämmplatten
aus.
Die Erfindung schlägt daher vor, mehr als zwei, insbesondere 6 Bohrungen in die
Auflageplatte einzubringen und die Verschraubung mit entsprechenden Längs
schrauben durch die Dämmplatte hindurch in die Sparren vorzunehmen, so dass
ein entsprechender Zugvektor parallel zur Dachneigung gewährleistet ist, wobei
die Schrauben unter einem Winkel von etwa 60° in die Sparren eingreifen.
Insbesondere weist dazu die Auflageplatte eine Länge von 460 mm und eine
Breite von etwa 60 mm auf.
Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch das Dach,
Fig. 2 den Sicherheitshaken in Draufsicht und
Fig. 3 eine Dämmplatte.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Dämmplatte 1, die mit den Sparren 2 eines
Daches verbunden ist, wobei auf den Sparren 2 auch eine zusätzliche Holzscha
lung 14 aufgelegt sein kann.
Die Dämmplatte 1 weist eine Oberhaut 3 und eine Unterhaut 4 aus mitteldichter
Faserplatte (MDF) auf, die Materialstärke von Oberhaut 3 und Unterhaut 4 beträgt
etwa 16 mm, die des Dämmstoffkerns z. B. 200 mm.
Auf die Oberhaut 3 werden die Schindeln (Holz oder insbesondere Schiefer) ge
nagelt.
Da Ober- 3 und Unterhaut 4 relativ dünn sind, erfolgt die Nagelung vorzugsweise
mit geschmiedeten, feuerverzinkten Vierkantnägeln, die einen Ausziehwiderstand
FZ von 457 [N] in der Faserplatte ermöglichen und somit jeglichen Windkräften
standhalten. Dabei beträgt deren LängeLSR = 35 mm und deren Nenndurchmesser
dn = 2,8 mm. Die üblicherweise verwendeten Breitkopfstifte (F 149) mit rundem
Gewindeschaft führen demgegenüber lediglich zu Ausziehwiderständen von FZ =
239 [N].
Auf die Oberhaut 3 ist der Sicherheitshaken 15 geschraubt. Er besteht aus der
Auflageplatte 12, in die die unter 60° verlaufenden Bohrungen 13 eingebracht sind
und die von den Längsschrauben 16 unter gleichem Winkel durch die Dämm
platte 1 hindurch in den Sparren 2 eingeschraubt sind. Es werden 6 selbstschnei
dende Holzschrauben mit einem Durchmesser von d = 6 mm bei einer Dämmstoff-
und Schalungsdicke von bis zu 140 mm bei einer Mindesteinschraubtiefe von Sg =
66 mm und einem Durchmesser von d = 7 mm bei Dicken bis zu 200 mm und
Mindesteinschraubtiefen im Sparren von Sg = 56 mm verwendet.
An die Auflageplatte 12 kann sich ein Schrägschenkel 11 anschließen, der die
Kröpfung 17 und an dieser die Öse 18 trägt.
Ein solcher Sicherheitshaken 15 ist somit überall dort zu verwenden, wo er auf
Dämmstoffplatten aufliegend befestigt werden soll, unabhängig davon, welcher
Belag sich darüber befindet.
Fig. 2 zeigt den Sicherheitshaken 15 in Draufsicht, die Auflageplatte 12 ist ge
genüber herkömmlichen Haken verbreitert (60 mm) und verlängert (460 mm), es
sind 6 unter 60° verlaufende Bohrungen 13 eines Durchmessers von d = 10 mm
vorgesehen.
Fig. 3 zeigt ein Paar von Dämmplatten 1, wie sie erfindungsgemäß vorzugs
weise eingesetzt werden. Diese sind in der eigenen älteren Patentanmeldung
DE 199 34 372.1 näher beschrieben.
Sie bestehen aus der Oberhaut 3, der Unterhaut 4 und dem dazwischen liegen
den, mit diesen verklebten Dämmstoffkern 5.
Der Kern 5 weist je zwei aneinanderstoßende Überstände 6 und zwei entspre
chend dimensionierte Rücksprünge 7 gegenüber den Holzfaserplatten auf, wobei
die Überstände 6 an den Vorderkanten Abschrägungen 9 aufweisen, zu denen
beabstandet und parallel Einschnitte 10 verlaufen, so dass die nach außen an
schließenden Bereiche der Überstände federn können.
Schiebt man die Teile zusammen, so entsteht ein eigenstabiler Verbund.
Claims (6)
1. Direkt beschiefertes Aufsparren-Dämmsystem für Hausdächer, wobei
Dämmplatten (1) auf den Dachsparren (2) befestigt sind, wobei die
Dämmplatten (1) eine Oberhaut (3) und eine Unterhaut (4) aus
Holzfasermaterial aufweisen, Oberhaut (3) und Unterhaut (4) eine
Materialstärke von etwa 8 bis 20 mm besitzen und zwischen Oberhaut (3)
und Unterhaut (4) sich ein Dämmstoffkern (5) befindet mit einer
Materialstärke zwischen etwa 80 und 200 mm und die Schieferplatten direkt
in die Oberhaut (3) genagelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß Oberhaut
(3) und Unterhaut (4) einen Dampfdiffusionswiderstand von etwa 8 µ und der
Dämmstoffkern (5) einen solchen von etwa 20 bis 70 µ aufweisen und daß
der Dämmstoffkern (5) zur Bildung einer Nut-Federverbindung gegenüber
Ober- (3) und Unterhaut (4) je zwei aneinanderstoßende Überstände (6) und
zwei aneinanderstoßende Rücksprünge (7) aufweist, wobei die oberen und
unteren Kanten (8) der Überstände des Dämmstoffkerns (5) mit
Abschrägungen (9) versehen sind und nahe den Abschrägungen (9) zu
diesen parallele Einschnitte (10) vorgesehen sind.
2. Dämmsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dämm
stoffkern (5) aus Polyurethanschaum, einem expandierten (EPS) oder einem
extrudierten (XPS) Schaumpolystyrol besteht.
3. Dämmsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Ober- und Unterhaut (4) eine mitteldichte Faserplatte sind.
4. Dämmsystem nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß auch Oberhaut (3) und Unterhaut (4) benachbarter Elemente über Nut-
Federverbindungen eineinandergreifen.
5. Dämmsystem nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schindeln mit Hilfe von konischen Vierkantnägeln in die Oberhaut
genagelt sind.
6. Dämmsystem nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dieses ein Sicherheitshaken mit einer Auflageplatte (12) aufgebracht
ist die mehr als drei, vorzugsweise 6 Bohrungen (13) aufweist, wobei die
Bohrungen (13) unter einem Winkel von etwa 60° in die Auflageplatte
eingebracht sind, daß der Haken über unter einem Winkel von etwa 60° zur
Oberhaut (3) durch das Dämmelement (5) hindurch in die dieses tragenden
Sparren (2) eingeschraubt ist und daß die Auflageplatte (12) eine Länge von
etwa 460 mm und eine Breite von etwa 60 mm aufweist.
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