DE19924296C2 - Halte- und Betätigungseinrichtung für Senkrechtlamellen u. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Halte- und Betätigungseinrichtung für Senkrechtlamellen, Gardinen, Vorhänge und dergleichen mit einem länglichen Führungselement und einem Endlosseil, mit dem die Senkrechtlamellen, die Gardine, der Vorhang und der­ gleichen in Horizontalrichtung verschiebbar sind, das schlau­ fenförmig von dem Führungselement herabhängt und das um eine am Führungselement befestigte Umlenkrolle gelegt ist.

Solche Halte- und Betätigungseinrichtungen sind sehr prak­ tisch. Das Seil hängt schlaufenförmig herab, wobei das Ende der Schlaufe meist noch durch ein Gewicht beschwert ist, so daß es immer zuverlässig herabhängt und gefunden werden kann. Zieht man an einem Seil der Schlaufe, so kann man die Senk­ rechtlamellen, Gardinen und Vorhänge öffnen. Zieht man am an­ deren Seil der Schlaufe, so kann man sie schließen. Zu diesem Zweck sind Befestigungselemente für die Senkrechtlamellen und dergleichen am Seil befestigt, das um eine am Führungselement befestigte Umlenkrolle herumgelegt ist.

Der Nachteil solcher herabhängenden Schlaufen besteht darin, daß Kinder mit dem Kopf in die Schlaufe gelangen können und dadurch verletzt oder sogar erdrosselt werden können.

Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Vor­ richtung der eingangs genannten Art, mit der zuverlässig Ver­ letzung oder Tod von Personen vermieden werden kann, die mit dem Kopf in die Schlaufe des Seils gelangen.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Umlenkrol­ le an einem in Längsrichtung des Führungselements gleitfähi­ gen Bauteil befestigt ist, das durch eine auf das Seil ausge­ übte Zugkraft, die eine vorgegebene Größe überschreitet, aus einer die Gleitbewegung verhindernden Befestigung am Füh­ rungselement lösbar ist.

Normalerweise ist die Umlenkrolle also am Führungselement be­ festigt, wie dies vom Stand der Technik her bekannt ist. Da­ durch wird das Seil umgelenkt, so daß es Schlaufenform hat und wie oben bedient werden kann. Wird aber eine größere Zug­ kraft ausgeübt, wenn z. B. ein Kind mit dem Kopf in die Schlinge gelangt ist, so wird das Bauteil mit der Umlenkrolle von der festen Verbindung mit dem Führungselement gelöst und kann entlang desselben gleiten, so daß das Seil nachgibt, so daß keine Verletzungs- oder Lebensgefahr mehr besteht.

Ist die Unfallsituation beseitigt, so kann die Umlenkrolle mit dem Bauteil wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück be­ wegt werden, so daß der ursprüngliche Zustand wieder herge­ stellt ist.

In vielen Fällen hat das Führungselement die Form eines läng­ lichen Kastens mit einer unteren schlitzförmigen Öffnung, aus der die verschiebbaren Befestigungselemente für die Senk­ rechtlamellen und dergleichen herausragen. Man kann dann mit einem Schraubenzieher oder dergleichen in den Schlitz hineinfassen, um das Bauteil mit der Umlenkrolle in die ursprüngli­ che Stellung zurückzuschieben, wenn es aus dieser gelöst wor­ den ist.

Vorteilhafterweise hat das Bauteil mindestens eine sich in Längsrichtung des Führungselements erstreckende Begrenzungs­ fläche, so daß es sich bei der Verschiebung nicht verkanten kann.

Die lösbare Befestigungseinrichtung des Bauteils kann bei ei­ ner vorteilhaften Ausführungsform eine Schnapp-Rast- Verbindung sein. Eine andere vorteilhafte Ausführungsform ist eine Klettverbindung oder eine federbelastete Klinkenverbin­ dung. Eine andere vorteilhafte Ausführungsform weist minde­ stens einen Magneten auf.

Die Erfindung wird im folgenden anhand einer vorteilhaften Ausführungsform bspw. unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.

Es zeigen in schematischer Darstellung:

Fig. 1: das Prinzip einer vorbekannten Vorrichtung, bei der die Erfindung angewendet werden kann, in perspekti­ vischer Ansicht;

Fig. 2: eine erste Ausführungsform der Erfindung von unten; und

Fig. 3: eine zweite Ausführungsform der Erfindung von un­ ten.

Wie dies in Fig. 1 gezeigt ist, ist in einem bei 1 gestri­ chelt angedeuteten Kasten auf einer stabförmigen Führung 2 ein Befestigungselement 3 angeordnet, an dem eine Senkrecht­ lamelle, die Gardine oder dergleichen angebracht ist. Da es sich bei der Darstellung der Fig. 1 um eine Prinzipdarstel­ lung handelt, ist nur ein solches Element 3 gezeigt; in Wirk­ lichkeit ist natürlich eine größere Anzahl vorhanden. Das Element 3 gleitet auf der stabförmigen Führung 2, die im Fall der Senkrechtlamellen eine Wendeachse ist, mit der die Senk­ rechtlamellen eingestellt werden können und die durch nicht gezeigte Betätigungsmittel verstellt wird. Weitere Führungen sind natürlich möglich. Das Element 3 ist mit einem Endlos­ seil 4 verbunden, das um eine Umlenkrolle 5 innerhalb des Ka­ stens 1 herumgeführt ist, bei 6 nach unten abgelenkt ist und an dem bei 7 ein Gewicht hängt. Zieht man an einem Ende der nach unten hängenden Schlaufe, so würden die Senkrechtlamel­ len geöffnet, zieht man am anderen Ende, so würden sie ge­ schlossen.

Wie dies in den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, ist erfin­ dungsgemäß die Umlenkrolle 5 nicht am Kasten 1 wie beim Stand der Technik befestigt, sondern an einem Gleitelement 8 befe­ stigt, das wenigstens eine Begrenzungsfläche hat, die sich in Längsrichtung des Kastens 1 erstreckt und an diesem anliegt, wodurch ein Verkanten verhindert wird. Außerdem ist dieses Bauteil 8 auf der Wendeachse 2 gelagert. Es ist am Kasten bzw. an einer Endplatte 9 mit Hilfe einer Schnapp-Rast- Verbindung (Fig. 2) bzw. einer Klettverbindung (Fig. 3) ver­ bunden. Wird übermäßiger Zug auf das Seil 4 ausgeübt, so be­ wegt sich das Bauteil 8 nach rechts und gleitet solange, wie noch eine Zugkraft eingeübt wird. Die Verletzungs- und Le­ bensgefahr ist damit beseitigt. Nach Behebung der Unfallsi­ tuation kann das Bauteil 8 wieder in die ursprüngliche Stel­ lung geschoben werden, wo es einrastet bzw. aufgrund von Klettwirkung, Magnetwirkung oder der Wirkung einer federbela­ steten Klinke wieder festgehalten wird. Anschließend können dann die Lamellen wieder normal betätigt werden.

Claims (8)

1. Halte- und Betätigungseinrichtung für Senkrechtlamellen, Gardinen, Vorhänge und dergleichen mit einem länglichen Führungselement und einem Endlosseil, mit dem die Senk­ rechtlamellen, Gardine, der Vorhang und dergleichen in Horizontalrichtung verschiebbar sind, das schlaufenförmig von dem Führungselement herabhängt und das um eine am Führungselement befestigte Umlenkrolle gelegt ist, da­ durch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle (5) an einem in Längsrichtung des Führungselements (1) gleitfähigen Bau­ teil (8) befestigt ist, das durch eine auf das Seil (4) ausgeübte Zugkraft, die eine vorgegebene Größe über­ schreitet, aus einer die Gleitbewegung verhindernden Be­ festigung am Führungselement (1) lösbar ist.

2. Halte- und Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß das Führungselement (1) die Form eines länglichen Kastens mit einer unteren schlitz­ förmigen Öffnung hat.

3. Halte- und Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (8) mindestens eine sich in Längsrichtung des Führungselements (1) er­ streckende Begrenzungsfläche aufweist.

4. Halte- und Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprü­ che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Be­ festigungseinrichtung des Bauteils eine Schnapp-Rast- Verbindung (10) ist.

5. Halte- und Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprü­ che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Be­ festigungseinrichtung (11) des Bauteils eine Klettverbin­ dung ist.

6. Halte- und Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprü­ che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Be­ festigungseinrichtung des Bauteils eine federbelastete Klinkenverbindung ist.

7. Halte- und Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprü­ che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Be­ festigungseinrichtung des Bauteils mindestens einen Ma­ gneten aufweist.

8. Halte- und Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprü­ che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Be­ festigungseinrichtung des Bauteils mindestens ein Klebe­ mittel aufweist.