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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung von u-förmigen Zugschnüren eines
Raffvorhangs an einem geschlossenen Vorhangsystem, bei dem am oberen
Rand des Raffvorhangs Umlenkelemente für die Zugschnüre befestigt
sind, und die Wickelvorrichtung in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht
ist, wobei der Vorhang lösbar
an einer Vorhangschiene befestigt ist. Ein Raffvorhang dieser Art
ist in der DE 20 2005 020 590 U1 veröffentlicht.
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An
Raffvorhängen
mit u-förmig
geführten Zugschnüren sind
Umlenkelemente bekannt, die als Haken oder Ösen ausgebildet sind. Die Zugschnüre werden
in diese Haken oder Ösen
eingehängt
oder eingeführt,
um sie u-förmig
im Vorhang zu führen.
Die Umlenkelemente sind am oberen Rand des Raffvorhangs eingenäht oder
am oberen Rand des Vorhangs auf ein Flauschband geheftet und verbleiben beim
Abnehmen des Vorhangs, um diesen z.B. zu reinigen, am Vorhang. Die
Umlenkelemente werden also mit dem Vorhang in den Waschgang gegeben. Da
in den letzten Jahren die Vorhangstoffe immer filigraner geworden
sind, werden an diese Umlenkelemente erhöhte Anforderungen gestellt,
damit der Vorhangstoff beim Waschen nicht beschädigt wird. Die Umlenkelemente
müssen
deshalb nicht nur leicht sein, damit der Stoff nicht verzogen wird,
sondern auch sehr flexibel, damit er keine Verletzungen des Stoffes
herbeiführen
kann. Die Umlenkelemente werden deshalb aus einem sehr weichen Kunststoff
gefertigt.
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Auch
an die Zugschnüre
werden die Anforderungen höher,
wenn der Vorhangstoff sehr filigran ist. Die Zugschnüre werden
zum einen sehr dünn
gehalten, damit sie nach Möglichkeit
nicht in dem entrafften Vorhang zu sehen sind, und zum anderen müssen sie
aber sehr stabil sein, damit sie beim Raffen des Vorhangs nicht
zerreisen. Damit entsteht der wesentliche Nachteil, dass die Umlenkelemente
von den sehr dünnen
und stabilen Zugschnüren
durch das Raffen des Vorhangs schon nach sehr kurzer Zeit durchgeschnitten
werden. Diese Gefahr ist um so größer, je schwerer der Vorhang
ist.
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Dieser
Erscheinung wurde dadurch entgegengewirkt, dass die Öse mit einer
Hülse aus
Metall verstärkt
wurde. Das führt
jedoch zu einem erhöhten ökonomischen
Aufwand und zu einer Gewichtsvergrößerung. Außerdem wird nur die Lebensdauer
der Ösen
verlängert,
der Nachteil als solcher bleibt weiter bestehen.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung
zur Führung
von u-förmigen
Zugschnüren
eines Raffvorhangs zu schaffen, durch die die Nachteile im Stand
der Technik beseitigt werden.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Die
abhängigen
Ansprüche stellen
Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen der Erfindung dar. Die feststehenden
Wangen der Wickelspulen eines Raffvorhangs an einem geschlossenen
Vorhangssystem besitzen jeweils eine Öffnung, in die die Umlenkelemente
mit den Ösen einführbar sind.
Die Öffnungen
weisen im inneren einen abriebfesten Zugschnurkanal auf, in dem
die Zugschnur nach dem Einführen
der Umlenkelemente eingelegt ist, und beim Raffen des Vorhangs geführt wird.
Die Zugschnur ist dabei vom Boden der Öse abgehoben und gleitet ausschließlich im
Zugschnurkanal. Der Zugschnurkanal besteht deshalb aus einem abriebfesten
Kunststoff oder besitzt eine Metalleinlage. Der Boden der Öse besitzt
im eingeführten
Zustand in die Öffnung
die gleiche oder eine geringere Höhe als der abriebfeste Zugschnurkanal.
Die Öse wird
dann nicht mehr durch die Zugschnur belastet.
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Um
die Zugschnur in den Zugschnurkanal zu schieben, ist in der Öffnung mindestens
an der dem Umlenkelement zugewandten Seite eine Schräge vorhanden,
an der die Zugschnur beim Einführen
des Umlenkelementes in den Zugschnurkanal geschoben wird.
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Es
ist auch möglich,
dass in der Öffnung
mindestens an der dem Umlenkelement zugewandten Seite eine Zunge
vorhanden ist, die beim Einführen des
Umlenkelementes unter die Zugschnur greift und die Zugschnur in
den Zugschnurkanal schiebt. Die Zunge kann z.B. ein abriebfester
Stift darstellen.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Umlenkelemente durch das Eigengewicht
des Raffvorhangs sicher in der Öffnung
der feststehenden Wangen verbleiben. Es kann trotzdem vorgesehen
werden, dass in der Öffnung
Noppen vorhanden sind, an die das Umlenkelement eingeklickt wird.
Beim Befestigen des Vorhangs an der Vorhangleiste können diese
Noppen wegen des Klickgeräusches
und dem Halt während
der Montage vorteilhaft sein.
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Der
bessere Halt der Ösen
während
der Montage kann auch dadurch erreicht werden, dass die Umlenkelemente
elastisch gestaltet werden, so dass sie mit einer gewissen Spannung
in die Öffnung eingeschoben
werden und im eingelegten Zustand gegen die Wandungen der Öffnung drücken. Die
Umlenkelemente können
dazu eine senkrecht oder waagerecht unterhöhlte Öse besitzen. Es ist aber auch denkbar,
die aus einem elastischen Material hergestellten Ösen mit
einem sehr geringen Übermaß hinsichtlich
der Öffnung
herzustellen.
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Bei
der Montage des Raffvorhangs mit u-förmig geführten Zugschnüren werden
die Ösen
der Umlenkelemente in die Öffnung
an den feststehenden Wangen der Spulen der Aufzugseinrichtung eingeführt. Die Ösen sind
der Öffnung
in der Länge
angepasst, sodass sie in der Öffnung
eine Lage einnehmen, in der die Zugschnur in einem abriebfesten
Zugschnurkanal eingelegt ist. Die Zugschnüre liegen dann nicht mehr in
den Ösen,
so dass die Ösen
keinen Abrieb mehr erfahren, wenn der Vorhang gerafft wird. Das
kann einfach dadurch geschehen, dass der Boden der Öse in dieser
Lage in gleicher Höhe
oder etwas tiefer als der Zugschnurkanal liegt.
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Die Öffnung besitzt
eine Breite, die etwa der Stärke
der Öse
entspricht, und die beiden Seiten der Öffnung weisen nach innen eine
nach innen ansteigende Schräge
auf, auf der die Zugschnur beim Einschieben der Öse aufwärts in den Zugschnurkanal gleitet.
Es ist auch möglich,
dass mindestens an der Seite der Öffnung, an der die Zugschnur
am Vorhang geführt
ist, eine Zunge vorhanden ist, die beim Einschieben der Öse unter
die Zugschnur greift und diese in den Zugschnurkanal hebt. An der
anderen Seite besitzt nämlich
die Zugschnur aufgrund der u-förmigen
Führung
eine waagerechte Lage, so dass eine Unterstützung durch eine Zunge nicht
erforderlich ist. Aus ökonomischer
Sicht sind jedoch symmetrisch ausgeführte Öffnungen vorteilhaft, da sie
sowohl an der rechten als auch an der linken Seite der u-förmig geführten Zugschnüre, also
der linken als auch der rechten Spule eingesetzt werden können.
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Der
entscheidende Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin,
dass die Zugschnur die Umlenkelemente nicht mehr belastet, wodurch
die Umlenkelemente aus einem sehr leichten und weichen Material
gefertigt werden können.
Die Spule, insbesondere die feststehende Wange der Spule kann sehr
stabil und abriebfest gestaltet werden. Es ist aber auch möglich, nur
den Zugschnurkanal aus einem abriebfesten Kunststoff herzustellen
oder den Zugschnurkanal mit einer Metalleinlage zu versehen.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung entsteht dadurch, dass
die Zugschnur eine sichere Führung
erhält,
die unter keinen Umständen ein
Aushängen
der Zugschnur während
des normalen Gebrauchs des Raffvorhangs ermöglicht. Trotzdem ist die Abnahme
des Vorhangs völlig
unproblematisch. Wenn der Vorhang vom Flauschband abgezogen wird,
rutschen die Umlenkösen
aus der Öffnung
heraus und nehmen dabei die Zugschnur wieder auf.
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Außerdem hat
sich herausgestellt, dass der Vorhang bei der Montage an die Aufzugsvorrichtung eine
exakte seitliche und höhenmäßige Ausrichtung erhält. Durch
das Einführen
der Ösen
in die Öffnung der
feststehenden Wangen der Spulen bleibt ständig eine definierte Lage zwischen
dem Vorhang, den darin geführten
Zugschnüren
und der Wickelvorrichtung erhalten und es entsteht eine sehr gute
Zugentlastung des Vorhangs. Dadurch behält der gesamte Raffvorhang
ständig
einen guten Sitz.
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Die
Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden.
Gleiche Bezugszahlen bezeichen in den einzelnen Zeichnungen gleiche
oder ähnliche
Teile.
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1 zeigt
eine feststehende Wange einer Wickelspule eines geschlossenen Vorhangsystems in
einer perspektivischen Ansicht;
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2A und 2B zeigen
die Wange gemäß 1 von
der Seite und von vorne;
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3A und 3B zeigen
eine offene Öse eines
Raffrollos;
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4 zeigt
eine geschlossene Öse;
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5 zeigt eine Öse und eine feststehende Wange
im montierten Zustand; und
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6 zeigt
die Zugschnurführung.
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In 1 ist
eine feststehende Wange 1 einer Wickelspule eines geschlossenen
Vorhangsystems in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. In
dem Lager 2 der feststehenden Wange 1 läuft die
Wickelspule des geschlossenen Vorhangsystems. Am oberen Rand des
Raffvorhangs sind Umlenkelemente befestigt, durch die die Zugschnüre u-förmig geführt werden. Der Raffvorhang
wird an einer Vorhangleiste, die am geschlossenen Vorhangsystem
vorhanden ist, mit Hilfe eines Flauschbandes befestigt. Die Öffnung 3 der
feststehenden Wange 1 schließt nach außen mit der Vorhangleiste ab.
In diesem Ausführungsbeispiel
besteht die Öffnung 3 aus
einer unteren Auflage 4 für die Öse des Umlenkelementes und aus
seitlichen Schrägen 5,
auf denen die Zugschnur 7 (6) beim
Einschieben des Umlenkelementes in die Öffnung 3 nach oben
gezogen werden. Die Öse 8 des
Umlenkelementes besitzt eine solche Höhe, dass die Zugschnur beim
Einführen
des Umlenkelementes in die Öffnung 3 von
der Schräge 5 gleichmäßig übernommen
wird. Die Zugschnur wird dann beim weiteren Einführen des Umlenkelementes in
die Öffnung 3 über die
Schräge 5 in
den abriebfesten Zugschnurkanal 6 gezogen. Auf diese Weise
bleibt die Zugschnur 7 in der Öse 8 und wird lediglich
in den abriebfesten Zugschnurkanal 6 angehoben, so dass sie
in den Ösen 8 keinen
Abrieb mehr verursachen kann. Es ist dabei völlig gleichgültig, ob
die Öse 8 geschlossen
oder offen ist. Wird der Raffvorhang von der Vorhangsleiste abgezogen,
erfasst die Öse 8 die Zugschnur
wieder und zieht sie aus dem abriebfesten Zugschnurkanal 6 heraus.
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In
den 2A und 2B ist
die feststehende Wange 1 gemäß 1 von der
Seite und von vorne dargestellt. Es ist das lager 2, die Öffnung 3 mit der
unteren Auflage 4 für
die Öse 8 des
Umlenkelementes und die Schrägen 5 an
beiden Seiten der Öffnung 3 erkennbar.
Um einen universellen Einsatz der feststehenden Wangen 1 zu
ermöglichen
sind in diesem Ausführungsbeispiel
an beiden Seiten der Öffnung 3 Schrägen 5 vorgesehen,
notwendig ist jedoch nur die Schräge 5, die dem Umlenkelement
zugewandt ist. An der anderen Seite liegt die Zugschnur 7 infolge
der u-förmigen
Führung
waagerecht, wodurch sie zwangsweise in den abriebfesten Zugschnurkanal 6 gezogen
wird.
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Die 3A und 3B zeigen
ein Umlenkelement mit einer offenen Öse 8 in perspektivischer Ansicht
und von der Seite. Die in diesem Ausführungsbeispiel offene Öse 8 ist
an einer Platte 10, die senkrecht an einer Einnählasche 12 vorgesehen
ist, angebracht. Diese Platte 10 wird mit der Fläche 9 auf die
Auflage 4 der Öffnung 3 aufgelegt
und in die Öffnung 3 geschoben.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Umlenkelementes entsprechend der vorliegenden Erfindung. Das Umlenkelement
besitzt senkrecht zur Einnählasche 12 eine
geschlossene Öse 8.
Der senkrechte Teil 10 ist hier gespalten, so dass sich dieser
Teil elastisch zusammendrückt,
wenn das Umlenkelement mit der Fläche 9 in die Öffnung 3 eingeschoben
wird. Das Umlenkelement spannt sich dann gegen die Wandungen der Öffnung 3.
Die Spitze des senkrechten Teils 10 ist so gestaltet, dass
es genau in die in 2B schematisch dargestellte Öffnung 3 hineinpasst.
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In
den 5A bis 5C ist
eine feststehende Wange 1 mit einem in die Öffnung 3 eingeschobenen
Umlenkelement in drei Ansichten dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Öffnung 3 mit
einer Zunge 11 ausgerüstet,
die beim Einschieben des Umlenkelementes in die Öffnung 3 unter die Zugschnur 7 greift
und sie ebenfalls über
eine an der Zunge 11 ausgebildete Schräge 5 in den abriebfesten Zugschnurkanal 6 schiebt.
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In 6 ist
der Verlauf der u-förmig
geführten
Zugschnur 7 in einem geschlossenen Vorhangssystem schematisch
dargestellt. Das geschlossene Vorhangssystem besteht aus zwei symmetrischen Wickelspulen 1-1 und 1-2 mit
jeweils einer feststehenden Wangen 1 und einer mit der
Spule beweglichen Wange. Die feststehende Wange 1 befindet sich
jeweils neben den Umlenkelementen. Die Zugschnur 7, die sich
vor der Montage des Raffvorhangs in der Öse 8 des Umlenkelementes
befindet, liegt nach der Montage im abriebfesten Zugschnurkanal 6 der
feststehenden Wangen 1.