DE19731732A1 - Schlagvorrichtung zum Freischlagen festgeklemmter Gegenstände - Google Patents
Schlagvorrichtung zum Freischlagen festgeklemmter GegenständeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schlagvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Schlagvorrichtung,
die in einem Schlag- und/oder Bohrhammer einsetzbar ist.
Beim Arbeiten mit Schlag- und Bohrhämmern kommt es oft vor, daß sich das
Werkzeug, z. B. ein Meißel oder ein Bohrer, im Gestein festkeilt oder verklemmt.
Während ein geübter Bedienungsmann beim Bohren mit dem Bohrhammer ein
Festklemmen des Werkzeugs meist noch verhindern kann, ist es bei Abbruch
arbeiten mit einem großen Schlaghammer selbst dem Fachmann nicht immer
möglich, ein Verkeilen oder Verklemmen des Meißels zu vermeiden. Das Frei
bekommen eines festgekeilten Werkzeugs gestaltet sich meist schwierig, weil es
nur dadurch bewerkstelligt werden kann, daß man mit einem zweiten Meißel, bei
bestimmter Hammerkonstruktion nur mit einem zweiten Hammer das festge
klemmte Werkzeug freischlägt. Beim Freischlagen eines festklemmenden Bohrers
ist der dafür erforderliche Aufwand meist besonders hoch, da der Bohrer bereits
tief im Gestein sitzt und daher das Gestein in der Umgebung des Bohrlochs voll
ständig abgemeißelt werden muß. In jedem Fall bedingt das Freischlagen eines
festgeklemmten Werkzeugs einen erheblichen Zeit- und Geräteaufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlagvorrichtung anzugeben,
mit der das Freischlagen eines festgeklemmten Werkzeugs in einfacher und zeit
sparender Weise durchgeführt werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Schlagvorrichtung mit den Merk
malen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfin
dung sind in den Unteransprüchen definiert. Besonders vorteilhaft läßt sich eine
derartige Schlagvorrichtung in einem Schlag- und/oder Bohrhammer einsetzen.
Erfindungsgemäß ist eine Schlagvorrichtung, mit einer einen axial hin- und her
bewegbaren Schlagkolben aufweisenden Schlagerzeugungseinrichtung, wobei in
einem Betriebszustand durch den Schlagkolben ein Werkzeug in eine Betriebs
schlagrichtung beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Frei
schlagzustand ein Schlag des Schlagkolbens über eine Schlagwandeleinrichtung
derart auf das Werkzeug übertragbar ist, daß es in eine zur Betriebsschlagrich
tung umgekehrte Freischlagrichtung beaufschlagbar ist.
Somit wird erfindungsgemäß eine Schlagvorrichtung vorgesehen, bei der die
Schlagenergie des zu der Schlagerzeugungseinrichtung gehörenden Schlag
kolbens dadurch genutzt werden kann, das festgeklemmte Werkzeug aus dem
Gestein wieder herauszuschlagen, indem es in eine Richtung beaufschlagt wird,
die der normalen Schlagrichtung entgegengesetzt gerichtet ist. Üblicherweise
schlägt der Schlagkolben in Betriebsschlagrichtung direkt oder über einen
zwischengeordneten Döpper auf das Werkzeug auf. Mittels der Schlagwandelein
richtung ist es möglich, die Bewegung des Schlagkolbens entweder in Betriebs
schlagrichtung oder in Freischlagrichtung abzugreifen und dem Werkzeug in
Form eines Schlags in Freischlagrichtung zuzuführen.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Über
tragung sowie eine Richtungsumlenkung des Schlags über die Schlagwandelein
richtung erfolgt, wenn der Schlagkolben die Schlagwandeleinrichtung in
Betriebsschlagrichtung beaufschlagt. Der Schlagkolben ist im Regelfall so ausge
legt, daß er in Betriebsschlagrichtung die größten Belastungen aufnehmen
kann, weil er bei Bewegung in dieser Richtung auf das Werkzeug aufschlägt.
Daher ist er auch den zum Freischlagen erforderlichen Belastungen gewachsen,
da dort eher geringere Kräfte und Schläge als im Betriebszustand erforderlich
sind. Für die erfindungsgemäße Weiterentwicklung der Schlagvorrichtung muß
eine konventionelle Schlagvorrichtung hinsichtlich der Schlaggeometrie und
Festigkeit nicht neu ausgelegt werden. Vielmehr kann die erfindungsgemäße
Lösung durch Hinzufügen der Schlagwandeleinrichtung erreicht werden.
Eine besonders vorteilhafte Weiterentwicklung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlagwandeleinrichtung eine Schlagumlenkeinrich
tung und eine Schlagübertragungseinrichtung aufweist; die Schlagumlenkein
richtung einen um eine Drehachse schwenkbaren Umlenkhebel aufweist, der
durch den Schlagkolben an einem ersten Hebelende in Betriebsschlagrichtung
beaufschlagbar ist und an einem bezüglich der Drehachse gegenüberliegenden
und dementsprechend in Freischlagrichtung bewegbaren zweiten Hebelende mit
der Schlagübertragungseinrichtung gekoppelt ist; und daß die Schlagüber
tragungseinrichtung einen in Freischlagrichtung beweglichen Stößel und eine
an dem Stößel befestigte Werkzeugverriegelung aufweist, die den Schlag auf das
Werkzeug überträgt.
Die Schlagumlenkeinrichtung dient dazu, den vom Schlagkolben abgegebenen
und in Betriebsschlagrichtung gerichteten Schlag aufzunehmen und in einen in
die entgegengesetzte Freischlagrichtung gerichteten Schlag umzulenken. Der
umgelenkte Schlag wird durch die Schlagübertragungseinrichtung auf das
Werkzeug übertragen, welches dann freigeschlagen werden kann.
Vorteilhafterweise ist der zu der Schlagumlenkeinrichtung gehörende Umlenk
hebel durch den sich in Betriebsschlagrichtung bewegenden Schlagkolben direkt
beaufschlagbar.
Alternativ dazu weist die Schlagumlenkeinrichtung zwischen dem Schlagkolben
und dem Umlenkhebel einen zwischen einer Betriebsstellung und einer Frei
schlagstellung verschiebbaren und um eines seiner Enden verschwenkbaren
Schiebehebel auf, über den der Schlag des Schlagkolbens in Betriebsschlagrich
tung auf den Umlenkhebel übertragbar ist. Der Schiebehebel ermöglicht zum
einen eine Übertragung des Schlags vom Schlagkolben auf den Umlenkhebel mit
einer hinsichtlich der Kraftübertragung besonders vorteilhaften Geometrie. Zu
dem läßt sich der Schiebehebel zwischen der Betriebsstellung und der Frei
schlagstellung verschieben und dient somit als Umschalter zwischen dem Be
triebszustand und dem Freischlagzustand, den der Bediener durch Einstellen
des Schiebehebels frei wählen kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Schlagerzeu
gungseinrichtung ein Schlagwerk mit einseitig wirkender Luftfeder auf. Dieses
an sich bekannte Schlagwerk weist den Vorteil großer Robustheit und einfachen
Aufbaus auf und hat sich in der Praxis bestens bewährt. Ohne daß eine kon
struktive Änderung des Schlagwerks erforderlich ist, kann die Schlagvorrich
tung durch Hinzufügen der oben beschriebenen Merkmale in der erfindungs
gemäßen Weise ergänzt werden.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Übertragung des
Schlags über die Schlagwandeleinrichtung, wenn der Schlagkolben die Schlag
wandeleinrichtung in Freischlagrichtung beaufschlagt. In diesem Fall bewegt
sich somit der Schlagkolben - im Gegensatz zu den oben beschriebenen Ausfüh
rungsformen - bereits in die Richtung, in die das Werkzeug freigeschlagen
werden soll. Dies hat den Vorteil, daß keine Schlagumlenkeinrichtung erforder
lich ist.
Vielmehr ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform dadurch gekennzeich
net, daß die Schlagwandeleinrichtung eine Schlagübertragungseinrichtung auf
weist; die Schlagübertragungseinrichtung durch den Schlagkolben in Frei
schlagrichtung beaufschlagbar ist und den Schlag an eine an der Aufnahme des
Werkzeugs liegende Stelle überträgt und daß an der Schlagübertragungsein
richtung eine Werkzeugverriegelung befestigt ist, die den Schlag auf das Werk
zeug überträgt.
Diese Anordnung ermöglicht es, daß die Schlagenergie von dem sich bereits in
Freischlagrichtung bewegenden Schlagkolben abgegriffen und dem in entgegen
gesetzter Richtung angeordneten Werkzeug zugeführt werden kann, um dieses
freizuschlagen.
Besonders vorteilhaft ist es bei dieser Ausführungsform, wenn die Schlagüber
tragungseinrichtung an einer, in Betriebsschlagrichtung gesehen, hinter dem
Schlagkolben liegenden Stelle durch den Schlagkolben in Freischlagrichtung
beaufschlagbar ist, wenn sich der Schlagkolben in Freischlagrichtung bewegt.
Ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der die
Schlagerzeugungseinrichtung ein Schlagwerk mit doppelt wirkender Luftfeder
aufweist. Derartige doppelte Luftfedern sind an sich bekannt und haben den
Vorteil eines zuverlässigen Anlaufs aus dem Stillstand und einer Schonung des
Materials. Da sich der Schlagkolben bei einer doppelseitigen Luftfeder auch in
definierter Weise in Freischlagrichtung bewegt, kann seine Schlagenergie zuver
lässig abgegriffen und dem Werkzeug zugeführt werden.
Bei allen bisher genannten Schlagvorrichtungen kann es vorteilhaft sein, daß
die Werkzeugverriegelung einen Verriegelungshebel aufweist, der einen zu dem
Werkzeug gehörenden Bund hintergreift. Ein derartiger Verriegelungshebel ist
üblicherweise bereits bei bekannten Schlagvorrichtungen vorgesehen, um das
Werkzeug in der Vorrichtung zu sichern. Aus diesem Grund sind keine zusätzli
chen Bauteile zur Übertragung der Schlagenergie auf das Werkzeug zum Frei
schlagen erforderlich. Allerdings muß der Verriegelungshebel ausreichend
dimensioniert sein, um den dynamischen Belastungen beim Freischlagen stand
halten zu können.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schlagvorrichtung zwischen dem Betriebs
zustand und dem Freischlagzustand manuell umschaltbar ist. Wie bereits in
Zusammenhang mit dem Schiebehebel oben beschrieben, kann der Bediener
dadurch jederzeit selbst bestimmen, in welcher Richtung die Schlagwirkung
erfolgt. Die manuelle Umschaltung ist auch bei doppelseitigen Luftfedern
möglich, bei denen eine zwischen einem Elektromotor und einem die Luftfeder
erregenden Kurbeltrieb angeordnete Kupplung über einen Steuerstößel
ansteuerbar ist. Hier muß gegebenenfalls die Kupplung in Leerlaufstellung
mechanisch überbrückt werden, um die Schlagvorrichtung in den Freischlag
zustand schalten zu können.
Besonders vorteilhaft läßt sich die erfindungsgemäße Schlagvorrichtung in
einem Schlag- und/oder Bohrhammer einsetzen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend unter Zuhilfe
nahme der Figuren anhand von bevorzugten Ausführungsformen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt einer erfindungsgemäßen Schlagvorrichtung
mit einseitiger Luftfeder im Betriebszustand;
Fig. 2 einen Teilschnitt der erfindungsgemäßen Schlagvorrichtung im
Freischlagzustand; und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer anderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schlagvorrichtung mit doppelter Luftfe
der im Betriebszustand.
Fig. 1 zeigt einen Teilschnitt durch die Schlagvorrichtung eines Schlaghammers,
bei dem an sich bekannte Elemente einer Schlagerzeugungseinrichtung aus
Gründen der Vereinfachung weggelassen worden sind. Nicht dargestellt werden
vor allem ein Elektromotor, ein von dem Elektromotor angetriebener Kurbeltrieb
und ein von dem Kurbeltrieb axial bewegbarer Antriebskolben, der in einer
hohlzylindrischen Ausnehmung eines Schlagkolbens 1 axial bewegbar ist.
Der Schlagkolben 1 ist in einem Gehäuse 2 des Hammers axial beweglich
angeordnet, und wird durch den Antriebskolben über eine sich zwischen dem
Antriebskolben und einer geschlossenen Stirnseite 3 des Schlagkolbens 1 aus
bildende Luftfeder angetrieben. Somit folgt der Schlagkolben 1 der Zwangsbewe
gung des mit dem Kurbeltrieb gekoppelten Antriebskolbens.
Immer wenn der Schlagkolben 1 die in Fig. 1 gezeigte Extremstellung erreicht,
in der er von dem Antriebskolben am weitesten nach vorne (in Fig. 1 nach un
ten) getrieben worden ist, schlägt er auf ein Werkzeug 4 auf. Das Werkzeug 4,
zum Beispiel ein Meißel, ist in den Hammer eingesetzt und weist einen Bund 5
auf, der über einen Verriegelungshebel 6 gesichert wird. Der Verriegelungshebel
6 wird durch eine nicht dargestellte Feder beaufschlagt, so daß eine Nase 7
ständig den Bund 5 hintergreift und das Werkzeug 4 in dem Gehäuse 2 hält.
Erst bei Betätigung des Verriegelungshebels 6 durch den Bediener kann die
Nase 7 aus dem Bewegungsweg des Bundes 5 herausgeschwenkt und das Werk
zeug 4 aus dem Hammer entnommen werden. Diese Anordnung ist an sich be
kannt und wird daher nicht weiter vertieft.
Fig. 2 zeigt einen im wesentlichen ähnlichen Schnitt, bei dem sich das Werkzeug
4 in Leerlaufstellung befindet und soweit aus dem Gehäuse 2 herausgerutscht
ist, daß der Bund 5 an der Nase 7 des Verriegelungshebels 6 aufliegt.
In der in Fig. 2 gezeigten Leerlaufstellung kann der Schlagkolben 1 das Werk
zeug 4 nicht mehr erreichen, so daß auch kein Schlag mehr auf das Werkzeug 4
übertragbar ist. Erst bei Aufsetzen des Werkzeugs 4 auf das zu bearbeitende
Gestein wird das Werkzeug 4 wieder in den Hammer hineingeschoben und
erreicht die in Fig. 1 gezeigte Stellung.
Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Schlagwandeleinrichtung beschrieben.
Die Schlagwandeleinrichtung weist bei dieser Ausführungsform eine
Schlagumlenkeinrichtung zum Umlenken des von dem Schlagkolben 1 abge
gebenen, zunächst in Betriebsschlagrichtung (Pfeilrichtung B) gerichteten
Schlags in Freischlagrichtung (Pfeilrichtung F) sowie eine Schlagübertragungs
einrichtung zum Übertragen des nunmehr in Freischlagrichtung F gerichteten
Schlags auf das Werkzeug 4 auf.
Bestandteil der Schlagumlenkeinrichtung ist ein Schiebehebel 8, der an einem
Ende an einem Drehzapfen 9 schwenkbar befestigt ist und mit seinem anderen
Ende in der in Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung aus dem Gehäuse hervorsteht.
Der Schiebehebel 8 weist an der Befestigung mit dem Zapfen 9 ein Langloch 10
auf und ist dadurch zwischen der in Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung und einer
in Fig. 2 gezeigten Freischlagstellung verschiebbar. Die Stellungen können
jeweils durch Drücken des Schiebehebels 8 von außen gewechselt werden. In
der in Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung durchdringt ein Ende des Werkzeugs 4
eine Durchgangsöffnung 11 des Schiebehebels 8. Der Schiebehebel 8 ist somit
im Betriebszustand ohne Funktion.
Unter dem Schiebehebel 8 ist ein Umlenkhebel 12 angeordnet, der etwa in
seiner Mitte um einen Drehzapfen 13 verschwenkbar im Gehäuse 2 gehalten ist.
An seinem gegenüberliegenden Ende ist der Umlenkhebel 12 mittels eines Stifts
14 mit einem zu der Schlagübertragungseinrichtung gehörenden Stößel 15
gekoppelt. Weiterhin weist der Umlenkhebel 12 auf einer Seite von dem Dreh
zapfen 13 eine Durchgangsöffnung 16 auf, durch die das Ende des Werkzeugs 4
hindurchführbar ist, ohne daß sich das Werkzeug 4 und der Umlenkhebel 12
berühren.
Der Stößel 15 ist in dem Gehäuse 2 längs beweglich angeordnet und trägt an
dem dem Stift 14 gegenüberliegenden Ende den Verriegelungshebel 6, der auf
dem Stößel 15 verschwenkbar angeordnet und mit diesem ebenfalls längs
beweglich ist.
Wie bereits erwähnt, stellt Fig. 2 einen Schnitt durch die Schlagvorrichtung
gemäß Fig. 1 dar, wobei sich die Schlagvorrichtung in einem Freischlagzustand
befindet. Dazu hat der Bediener den Hammer von dem zu bearbeitenden Gestein
abgehoben, so daß das Werkzeug 4 in die in Fig. 2 gezeigte Leerlaufstellung glei
tet, bis es an seinem Bund 5 durch die Nase 7 gehalten wird.
Stellt der Bediener nun fest, daß sich das Werkzeug, hier beispielsweise ein
Meißel, in dem Gestein festgeklemmt hat, verschiebt er den Schiebehebel 8 aus
der Betriebsstellung in die in Fig. 2 gezeigte Freischlagstellung, wodurch sich
auch die Durchgangsöffnung 11 zur Seite bewegt und an deren Stelle eine
Schlagfläche 17 unter dem Schlagkolben 1 angeordnet wird.
Der zunächst in Leerlaufstellung befindliche Schlagkolben 1, der auch etwas in
die Durchgangsöffnung 11 hineingerutscht sein kann und dessen Luftfeder
üblicherweise entlüftet sein dürfte, wird durch den Schiebehebel 8 zurückge
schoben, gerät nun wieder in Betriebsstellung und schlägt in gleicher Weise auf
die Schlagfläche 17 auf, wie dies vorher auf das Werkzeug 4 der Fall war.
Der Schlag des Schlagkolbens 1 wird durch eine Verschwenkung des Schiebe
hebels 8 um den Drehzapfen 9 über eine Nase 8a auf das äußere Ende des Um
lenkhebels 12 übertragen. Da der Umlenkhebel 12 an dem Drehzapfen 13
schwenkbar befestigt ist, bewegt sich dementsprechend das der Schlageinlei
tung gegenüberliegende Ende des Umlenkhebels 12 mit dem Drehstift 14 in um
gekehrter Richtung, d. h. in Freischlagrichtung F. Der Stift 14 nimmt den Stößel
15 und somit auch den Verriegelungshebel 6 und den gesicherten Bund 5 des
Werkzeugs 4 mit, so daß das Werkzeug 4 in Freischlagrichtung F beaufschlagt
wird und schon nach wenigen Schlägen wieder aus dem Klemmzustand befreit
sein dürfte.
Es ist offensichtlich, daß der Schlag direkt von dem Schlagkolben oder über ein
zusätzliches Zwischenstück auf die Schlagumlenkeinrichtung übertragen wer
den kann. Ebenso ist es offensichtlich, daß die Schlagenergie in Betriebs
schlagrichtung B einerseits von dem Schlagkolben 1 direkt auf das Werkzeug 4
oder über einen zwischengeordneten, nicht dargestellten Döpper übertragen
werden kann.
Fig. 3 zeigt schematisch eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der
statt der einseitig wirkenden Luftfeder aus den Fig. 1 und 2 eine doppelseitig
wirkende Luftfeder verwendet wird.
In Fig. 3 ist ein Teil einer Kurbelstange 20 erkennbar, die einen Antriebskolben
21 hin- und herbewegt. Ein Schlagkolben 22 folgt in bekannter Weise der
Bewegung des Antriebskolbens 21, wobei sich vor und hinter dem Schlagkolben
22 jeweils eine Luftfeder 23 ausbildet. Daher stammt auch die Bezeichnung
"doppelte Luftfeder".
In bekannter Weise schlägt der Schlagkolben 22 auf ein Werkzeug 24 auf. Alter
nativ dazu kann der Schlagkolben 22 auch auf einen nicht dargestellten,
zwischen dem Werkzeug 24 und dem Schlagkolben 22 angeordneten Döpper auf
schlagen.
Der Schlagkolben 22 weist an seinem hinteren Ende 25 eine Verlängerung auf,
die den Antriebskolben 21, in Betriebsschlagrichtung B gesehen, nach hinten
durchstößt. Hinter dem hinteren Ende 25 ist ein Haken 26 eines als
Schlagübertragungseinrichtung dienenden Stößels 27 angeordnet, der von dem
hinteren Ende des Schlagkolbens 22 bei einer Bewegung des Schlagkolbens in
Freischlagrichtung F beaufschlagbar ist. Die Schlagenergie in Freischlagrich
tung F wird über den Haken 26 und den Stößel 27 über ein nur skizzenhaft dar
gestelltes Verriegelungselement 28 auf einen Bund 29 des Werkzeugs 24 über
tragen, so daß das Werkzeug 24 freigeschlagen werden kann.
Wenn der Hammer von dem Gestein abgehoben wird, und die Schlagvorrichtung
in Leerlauf gerät, gleitet - wie oben beschrieben - das Werkzeug 24 um einen be
stimmten Weg aus dem Gehäuse des Hammer heraus. Der Stößel 27 und das
Verriegelungselement 28 folgen dieser Gleitbewegung um eine definierte Strecke
und bewegen sich ebenfalls aus dem Gehäuse heraus. Dadurch gelangt der Ha
ken 26 in den Bewegungsbereich des hinteren Endes 25 des Schlagkolbens 22,
so daß nachfolgend die Schlagenergie des Schlagkolbens 22 über den Stößel 27
auf das Werkzeug 24 übertragen werden kann.
Falls die Schlagvorrichtung mit einer Kupplung versehen sein sollte, die den
Kraftfluß zwischen dem Antrieb und der doppelten Luftfeder unterbricht, wenn
das Werkzeug 24 die Leerlaufstellung einnimmt, muß selbstverständlich eine
Überbrückung der Kupplung oder ein Schalter zum manuellen Betätigen der
Kupplung vorgesehen sein, damit das Luftfederschlagwerk auch bei Leerlauf
stellung des Werkzeugs 24 in Betrieb versetzt werden kann.
Die Verriegelung des Bundes 29 des Werkzeugs 24 muß nicht direkt durch das
im wesentlichen zur Übertragung der Schlagenergie dienenden Verriege
lungselement 28 im Hammer erfolgen. Vielmehr kann es zweckmäßig sein, eine
separate, in Fig. 3 nicht gezeigte Verriegelung des Werkzeugs 24 vorzusehen. In
diesem Fall würde das Verriegelungselement 28 ausschließlich zur Übertragung
der Schlagenergie in Freischlagrichtung F dienen. Die Verriegelung des Werk
zeugs ist daher eher als Zusatzfunktion zu der Schlagübertragung anzusehen.
Claims (13)
1. Schlagvorrichtung, mit einer einen axial hin- und herbewegbaren Schlag
kolben (1; 22) aufweisenden Schlagerzeugungseinrichtung, wobei in einem
Betriebszustand durch den Schlagkolben ein Werkzeug (4; 24) in eine Betriebs
schlagrichtung (B) beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem Freischlagzustand ein Schlag des
Schlagkolbens (1; 22) über eine Schlagwandeleinrichtung derart auf das Werk
zeug (4; 24) übertragbar ist, daß es in eine zur Betriebsschlagrichtung
umgekehrte Freischlagrichtung (F) beaufschlagbar ist.
2. Schlagvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übertragung sowie eine Richtungsumlenkung des Schlags über die Schlag
wandeleinrichtung erfolgt, wenn der Schlagkolben (1) die Schlagwandeleinrich
tung in Betriebsschlagrichtung (B) beaufschlagt.
3. Schlagvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Schlagwandeleinrichtung eine Schlagumlenkeinrichtung (8, 9, 10, 11, 12, 13) und eine Schlagübertragungseinrichtung (15, 6, 7) aufweist;
- - die Schlagumlenkeinrichtung einen um eine Drehachse (13) schwenkba ren Umlenkhebel (12) aufweist, der durch den Schlagkolben (1) an einem ersten Hebelende in Betriebsschlagrichtung (B) beaufschlagbar ist und an einem be züglich der Drehachse gegenüberliegenden und dementsprechend in Frei schlagrichtung (F) bewegbaren zweiten Hebelende mit der Schlagübertragungs einrichtung gekoppelt ist; und daß
- - die Schlagübertragungseinrichtung einen in Freischlagrichtung bewegli chen Stößel (15) und eine an dem Stößel befestigte Werkzeugverriegelung (6) aufweist, die den Schlag auf das Werkzeug (4) überträgt.
4. Schlagvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Umlenkhebel (12) durch den sich in Betriebsschlagrichtung (B) bewegenden
Schlagkolben (1) direkt beaufschlagbar ist.
5. Schlagvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlagumlenkeinrichtung zwischen dem Schlagkolben (1) und dem Umlenkhebel
(12) einen zwischen und einer Betriebsstellung und einer Freischlagstellung ver
schiebbaren und um eines seiner Enden verschwenkbaren Schiebehebel (8) auf
weist, über den der in Betriebsschlagrichtung (B) wirkende Schlag des Schlag
kolbens auf den Umlenkhebel übertragbar ist.
6. Schlagvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlagerzeugungseinrichtung ein Schlagwerk mit ein
seitig wirkender Luftfeder aufweist.
7. Schlagvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übertragung des Schlags über die Schlagwandeleinrichtung (26, 27, 28) erfolgt,
wenn der Schlagkolben (22) die Schlagwandeleinrichtung in Freischlagrichtung
(F) beaufschlagt.
8. Schlagvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Schlagwandeleinrichtung eine Schlagübertragungseinrichtung (26, 27, 28) aufweist;
- - die Schlagübertragungseinrichtung durch den Schlagkolben (22) in Frei schlagrichtung (F) beaufschlagbar ist und den Schlag an eine an der Aufnahme des Werkzeugs (24) liegende Stelle überträgt; und daß
- - an der Schlagübertragungseinrichtung eine Werkzeugverriegelung (28) befestigt ist, die den Schlag auf das Werkzeug überträgt.
9. Schlagvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlagübertragungseinrichtung an einer, in Betriebsschlagrichtung ge
sehen, hinter dem Schlagkolben (22) liegenden Stelle durch den Schlagkolben in
Freischlagrichtung (F) beaufschlagbar ist, wenn sich der Schlagkolben in Frei
schlagrichtung bewegt.
10. Schlagvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schlagerzeugungseinrichtung ein Schlagwerk mit doppelt
wirkender Luftfeder (23) aufweist.
11. Schlagvorrichtung nach Anspruch 3 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugverriegelung (6; 28) einen Verriegelungshebel aufweist, der
einen zu dem Werkzeug (4; 24) gehörenden Bund (5; 29) hintergreift.
12. Schlagvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schlagvorrichtung zwischen dem Betriebszustand und
dem Freischlagzustand manuell umschaltbar ist.
13. Schlag- und/oder Bohrhammer mit einer Schlagvorrichtung nach einem
der vorstehenden Ansprüche.
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