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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bogenausrichtung in einer Bogendruckmaschine, mit einer höhenverstellbaren Deckmarkeneinrichtung, die mindestens einen mit einer oder mehreren Deckmarken versehenen Deckmarkenhalter aufweist, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Vorrichtungen der hier angesprochenen Art sind bekannt (
DE 196 00 793 A1 ). Bei diesen Vorrichtungen wird zur Deckmarkenanordnung beziehungsweise Deckmarkenhöheneinstellung die gesamte Deckmarkeneinrichtung, bestehend aus einem Deckmarkenhalter und mindestens einer Deckmarke, verstellt. Die auszurichtenden Bögen werden zunächst auf einem Anlagetisch der Bogendruckmaschine zur Deckmarkeneinrichtung gefördert und an selbiger mittels eines Anschlags gestoppt. Dabei ist die Deckmarke bei Ankunft des jeweiligen Bogens in einer Deckmarkenausgangshöhe angeordnet unter Ausbildung eines verhältnismäßig großen Abstands zum Anlagetisch (Fanghöhe). Die Deckmarke ist somit bei Ankunft des Bogens in der Deckmarkeneinrichtung von selbigem höhenbeabstandet, so dass die verhältnismäßig hoch eingestellte Deckmarke dabei das Risiko eines Auftretens von sogenannten ”Überschießbogen” verringert, welche unkontrolliert in die Bogendruckmaschine einlaufen und nachteilhafterweise einen Maschinenschaden verursachen können. Die Deckmarke dient ferner dazu, einen in der Deckmarkeneinrichtung gestoppten Bogen während eines an sich bekannten Ausrichtvorgangs zusätzlich zu glätten. Hierzu wird in bekannter Weise die Deckmarke ausgehend von der voreingestellten Deckmarkenausgangshöhe (Aufnahmestellung der Deckmarke) mittels einer Absenkbewegung der gesamten Deckmarkeneinrichtung, das heißt des Deckmarkenhalters zusammen mit der Deckmarke, auf eine kleinere Deckmarkenbetriebshöhe (Glättstellung der Deckmarke) bewegt. Diese Deckmarkenbetriebshöhe, das heißt der Abstand zwischen der Deckmarke und einer Bogenauflageebene des Anlagetischs, muss an die jeweils vorliegende Bogendicke angepasst sein, wobei sie geringfügig größer als die maximal auftretende Bogendicke sein muss. In der Regel wird an der Deckmarkeneinrichtung eine Deckmarkenbetriebshöhe eingestellt, welche der doppelten Bogendicke des dicksten auszurichtenden Bogens entspricht. Nachteilhafterweise wird bei einer verhältnismäßig großen Deckmarkenausgangshöhe (Abstand der Deckmarke in Aufnahmestellung zum Anlagetisch, beziehungsweise Fanghöhe) eine stärkere Wellenbildung des jeweiligen Bogens während des Stoppvorgangs in der Deckmarkeneinrichtung zugelassen, so dass ohne Absenkbewegung die Erzielung optimaler Bogenglättergebnisse mittels einer oder mehrerer Deckmarken verhindert oder wenigstens erschwert wird.
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Durch die definierte Reduzierung der Deckmarkenhöhe von einer Deckmarkenausgangshöhe auf eine definierte Deckmarkenbetriebshöhe, das heißt auf einen geringfügig größeren Wert als die maximal auftretende Bogendicke, kann es aufgrund einer fehlerhaften Bogenaufnahme eines oder mehrerer Bogen in der Deckmarkeneinrichtung, beispielsweise in Form einer umgeschlagenen Bogenecke oder bei Mehrfachbögen, zu unerwünschten Beschädigungen der entsprechenden Deckmarke kommen. Insbesondere können bei derartigen fehlerhaft aufgenommenen Bogen während eines anschließenden Glättvorgangs mittels Deckmarken selbige aufgrund einer ein-setzenden Zwangsbewegung der gesamten Deckmarkeneinrichtung mit Hilfe eines an sich bekannten Hubgetriebes nachteilhafterweise überlastet und gegebenenfalls zerstört werden.
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Die bekannten Vorrichtungen der hier angesprochenen Art sind somit nicht geeignet, bei einer nicht korrekten und somit fehlerhaften Aufnahme eines oder mehrerer Bogen in der Deckmarkeneinrichtung optimale Glättergebnisse unter gleichzeitiger Verhinderung einer unerwünschten Deckmarkenbeschädigung zu liefern. Für eine optimale Glättung ist es darüber hinaus erforderlich, daß bei Verwendung von mehreren Deckmarken alle Deckmarken denselben Abstand zum Tischblech aufweisen. Dies kann über Justage der Betriebshöhe der einzelnen Deckmarken erreicht werden oder durch aufwendige gemeinsame Bearbeitung, wobei dann nachteilhafterweise immer noch Bauteiltoleranzen eine nicht einheitliche Deckmarkenbetriebshöhe verursachen können.
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Die
DE 3215804 A1 zeigt eine Vorrichtung zur Bogenausrichtung mittels höhenverstellbarer Deckmarken, wobei eine Justierschraube vorgesehen ist, die unterhalb der Zuführebene in Kontakt mit einem Anschlag (Vordermarkenhalter) steht. Die Justierschraube wird während eines Arbeitstaktes von dem Anschlag abgehoben und schlägt einmal je Arbeitstakt auf diesen auf.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, welche die Erzielung zufriedenstellender Glättergebnisse an einem Bogen ermöglicht und eine einfache Justage der Betriebshöhe der einzelnen Deckmarken ermöglicht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass die Deckmarke einzeln höheneinstellbar ist und im Falle von fehlerhaft eingelaufenen Bogen (umgeschlagenen Bogen/Mehrfachbogen) ohne Zerstörung oder Beschädigung ausweichen kann (eine Ausweichbewegung dieser Art ist im normalen Betrieb mit Einzelbögen nicht erforderlich). Im Ausnahmefall der Ausweichbewegung kommt die Deckmarke während des Glättvorgangs mit einem in der Deckmarkeneinrichtung fehlerhaft aufgenommenen Bogen (z. B. Mehrfachbogen) in Anschlagkontakt, so dass die sich hierbei einstellende Anschlagkraft zwischen der entsprechenden Bogenoberfläche und der Wirkfläche der Deckmarke eine angepasste Ausweichbewegung derselben Deckmarke einleitet. Somit stellt sich die Deckmarke automatisch auf eine geeignete Deckmarkenhöhe ein, welche eine nicht erwünschte Beschädigung der Deckmarkeneinrichtung, beispielsweise im Falle einer umgeschlagenen Bogenecke oder von Mehrfachbogen, in zuverlässiger Weise dadurch verhindert, dass die Deckmarke bei Bogenkontakt aufgrund der sich einstellenden Anschlagkraft zwischen Bogenoberfläche und Wirkfläche der Deckmarke vorzugsweise gegen eine federelastische Rückstellkraft eines geeigneten, in der Deckmarkeneinrichtung vorgesehenen Federelements selbsttätig und flexibel ausweichen kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist somit geeignet, eine Höheneinstellung der gesamten Deckmarkeneinrichtung auf optimale Glätthöhe zu ermöglichen und gleichzeitig die Gefahr einer Beschädigung derselben aufgrund ihrer flexiblen Ausweichbewegung in zuverlässiger Weise zu verhindern.
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Mit Vorteil ist die Deckmarke um eine Drehachse schwenkbar und/oder linear bewegbar mit dem Deckmarkenhalter wirkverbunden. Eine Schwenkbewegung der Deckmarke um eine Drehachse beziehungsweise eine lineare Verschiebung der Deckmarke zur Herstellung einer insbesondere bogenkontaktabhängigen Ausweichbewegung derselben während eines Glättvorgangs ist in verhältnismäßig einfacher Weise realisierbar und gewährleistet eine zuverlässige Ausweichbewegung der Deckmarke bei Auftreten eines Bogenkontakts.
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Vorteilhafterweise ist die Deckmarke an einem Deckmarkenkopf angeordnet, der in einem durch eine Anschlageinheit definierten Schwenkbereich gegen eine federelastische Rückstellkraft eines Federelements unter Vergrößerung einer in Bezug auf eine Bogenauflageebene veränderbaren Deckmarkenbetriebshöhe schwenkbar ist. Es wird somit lediglich der Deckmarkenkopf bei Auftreten eines Bogenkontakts während eines Glättvorgangs lageverstellt, während der mit selbigem entsprechend wirkverbundene Deckmarkenhalter nicht zur Deckmarkenausweichbewegung verstellt werden muss, so dass eine verhältnismäßig kleine Masse im Rahmen einer Lageverstellung der Deckmarke in eine Schwenkbewegung (Ausweichbewegung) versetzt wird. Dabei ist der Schwenkbereich des Deckmarkenkopfs mittels einer geeigneten Anschlageinheit begrenzt, so dass in verhältnismäßig einfacher Weise eine nicht erwünschte Überbeanspruchung des Federelements verhindert ist. Der Deckmarkenkopf nimmt dabei selbständig aufgrund der wirkenden federelastischen Rückstellkraft aus einer Ausweichstellung eine vorzugsweise ebenfalls durch eine geeignete Anschlageinheit definierte Ruhestellung mit justierter Deckmarkenbetriebshöhe ein.
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Mit Vorteil ist ein Stellelement vorgesehen, mittels welchem die Deckmarkenbetriebshöhe des sich in Ruhestellung befindenden Deckmarkenkopfs einstellbar ist. Das Stellelement dient somit zur angepassten beziehungsweise optimierten Einstellung beziehungsweise Justierung der in Ruhestellung der Deckmarke sich ergebenden Deckmarkenbetriebshöhe. Mittels derartiger Stellelemente kann insbesondere bei Verwendung von mehreren Deckmarken eine individuelle Einstellung derselben in Ruhestellung erfolgen, so dass beispielsweise Bauteiltoleranzen und/oder Abnutzungserscheinungen der Deckmarkeneinrichtung schnell und präzise ausgeglichen werden können und alle Deckmarken die gleiche gemeinsame Betriebshöhe aufweisen.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ist das Stellelement mit dem Deckmarkenkopf wirkverbunden und als sich gegen einen Anschlag des Deckmarkenhalters in Ruhestellung des Deckmarkenkopfs abstützende Justierschraube ausgebildet. Eine in dieser Weise angeordnete und wirkende Justierschraube erlaubt eine handhabungsfreundliche und präzise Betriebshöheneinstellung der Deckmarke in Ruhestellung. Dabei ist die Justierschraube vorzugsweise selbsthemmend ausgebildet, um eine nicht erwünschte selbsttätige Verstellung derselben zu verhindern.
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Vorteilhafterweise ist eine mit dem Deckmarkenhalter insbesondere um die Drehachse drehbar wirkverbundene Bogenablaufrolle vorgesehen, die im Wesentlichen senkrecht zur Bogenförderrichtung über den Deckmarkenkopf vorsteht. Es kann somit ein Bogen entlang der Bogenablaufrolle in der Bogendruckmaschine geleitet werden, so dass die Deckmarkeneinrichtung zusätzlich als Bogenleiteinheit genutzt werden kann. Bei gleicher Drehachse für die Bogenablaufrolle und für den Deckmarkenkopf ist es möglich, die Deckmarkeneinrichtung und insbesondere deren Kopfbereich kompakt auszubilden.
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Vorzugsweise ist der Deckmarkenkopf trennbar mit dem Deckmarkenhalter wirkverbunden. Dies ermöglicht einen handhabungsfreundlichen Austausch eines jeweiligen, gegebenenfalls defekten (verschlissenen) Deckmarkenkopfs in der Deckmarkeneinrichtung. Ferner können aufgrund der problemlosen und schnellen Austauschbarkeit der Deckmarkenköpfe insbesondere hinsichtlich ihrer Wirkflächen beispielsweise an das jeweilige Material der auszurichtenden Bogen geometrisch angepasste Deckmarkenköpfe eingesetzt werden, die verhältnismäßig einfach höhenverstellbar und mit dem entsprechenden Deckmarkenhalter wirkverbindbar sind. Es ist somit eine besonders flexible Ausgestaltung der Deckmarkeneinrichtung möglich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bogenauflageebene durch die Auflagefläche eines Anlagetischs definiert und der Deckmarkenkopf oberhalb des Anlagetischs mit dem Deckmarkenhalter wirkverbunden. Eine derartige Wirkverbindung oberhalb des Anlagetischs gewährleistet eine optimale Zugänglichkeit von geeignet ausgebildeten Verbindungselementen, so dass in handhabungsfreundlicher und schneller Weise ein Austausch eines Deckmarkenkopfs in der Deckmarkeneinrichtung erfolgen kann.
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Mit Vorteil ist der Deckmarkenkopf aus einem verhältnismäßig verschleißfesten Werkstoff, insbesondere Stahl, und der Deckmarkenhalter aus einem leichten Werkstoff mit verhältnismäßig hoher Festigkeit, insbesondere Aluminium, hergestellt. Dabei können beide Bauteile auch aus anderen, auf ihre Anforderungen abgestimmten Werkstoffen hergestellt sein.
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Die Vorrichtung zur Bogenausrichtung enthält vorteilhafterweise mindestens eine Vordermarke. Die Vordermarke dient als Anschlag für die jeweilige Vorderkante eines zu stoppenden und auszurichtenden Bogens.
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Zur Lösung der Aufgabe wird auch ein Verfahren zur Deckmarkenanordnung in einer Bogendruckmaschine unter Einstellung einer Deckmarkenhöhe vorgeschlagen, das die Merkmale des Anspruchs 10 aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Deckmarkenhöhe ausgehend von der Betriebshöhe bei Auftreten einer Kontaktverbindung zwischen einer Deckmarke und einem Bogen automatisch durch eine Ausweichbewegung in Abhängigkeit der jeweiligen Bogendicke vergrößert. Dabei wird unter Deckmarkenbetriebshöhe die zur Glättung eines Einzelbogens notwendige Betriebshöhe der Deckmarke relativ zu einer Bogenauflageebene eines Anlagetischs verstanden. Mittels dieses erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die in Bezug auf die Vorrichtung vorerwähnten Vorteile zu erzielen. Insbesondere gewährleistet dieses Verfahren, dass eine nicht erwünschte Beschädigung der Deckmarke während des Glättvorgangs aufgrund beispielsweise eines fehlerhaft in der Deckmarkeneinrichtung aufgenommenen Bogens (umgeschlagene Bogenecke/Mehrfachbogen) verhindert wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante erfolgt die Einstellung der Deckmarkenbetriebshöhe gegen eine federelastische Rückstellkraft, welche die Deckmarke bei nicht vorhandener Kontaktverbindung derselben mit einem Bogen in eine Ruhestellung zurückbewegt. Hierdurch wird eine schnelle und eigenständige Rückbewegung des Deckmarkenkopfs nach einer Ausweichbewegung in eine vorzugsweise präzise einstellbare Ruhestellung gewährleistet.
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Mit Vorteil erfolgt die Höheneinstellung der Deckmarke mittels einer Schwenkbewegung derselben um eine Drehachse und/oder mittels einer linearen Bewegung im Wesentlichen senkrecht zu einer Bogenförderrichtung. Mittels einer Schwenkbewegung und/oder einer linearen Bewegung der Deckmarke in Form einer Ausweichbewegung ist es möglich, selbige in schneller Weise derart zu bewegen, dass eine Deckmarkenbe-schädigung durch einen fehlerhaft eingelaufenen Bogen verhindert wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung.
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Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand einer zugehörigen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Ruhestellung mit Deckmarkenausgangshöhe,
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1a schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Ruhestellung mit Deckmarkenbetriebshöhe,
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2 eine schematische Detailansicht der längsgeschnittenen Vorrichtung der 1,
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3 ein Detail der Vorrichtung der 1 in einer schematischen Hinteransicht,
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4 ein Detail der Vorrichtung der 1 in einer Ausweichstellung in teilweiser geschnittener, schematischer Seitenansicht und
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5 eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung der 1 in einer Bogenablaufbetriebsstellung.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine mit 10 bezeichnete Vorrichtung zur Bogenausrichtung in einer Bogendruckmaschine (nicht gezeigt). Die Vorrichtung 10 weist eine Deckmarkeneinrichtung 11 auf, die einen Deckmarkenhalter 13 und einen mit diesem wirkverbundenen Deckmarkenkopf 14 enthält. Der Deckmarkenkopf 14 weist eine Deckmarke 12 auf und ist um eine Drehachse 15 schwenkbar mittels einer entsprechenden Gelenkverbindung mit dem Deckmarkenhalter 13 wirkverbunden. Ferner ist mindestens eine Vordermarke 26 vorhanden, welche als Anschlag für einen in einer Bogenauflageebene 19 auf einem Anlagetisch 25 in Bogenförderrichtung gemäß Pfeil 20 transportierten Bogen 27 dient. Der in Bogenaufnahme-stellung gemäß 1 voreingestellte Abstand zwischen der Deckmarke 12 und der Bogenauflageebene 19 wird als Deckmarkenausgangshöhe H1 bezeichnet. Bei dieser Deckmarkenausgangshöhe H1 erfolgt die jeweilige Zuführung und Aufnahme eines entsprechenden Bogens in der Deckmarkeneinrichtung 11. Nach abgeschlossener Bogenaufnahme in der Deckmarkeneinrichtung 11 wird anschließend zur Durchführung einer erwünschten Bogenglättung die Deckmarke 11 von der voreingestellten Deckmarkenausgangshöhe H1 in eine kleinere Deckmarkenbetriebshöhe H2 bewegt. Diese Reduzierung der Deckmarkenhöhe (siehe 1a) erfolgt mittels einer an sich bekannten Bewegung der Deckmarkenwelle 28 in Richtung Doppelpfeil 33.
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Ferner ist eine am Deckmarkenhalter 13 befestigte Anschlageinheit 16 vorgesehen, die eine Anschlagfläche 23 aufweist, mit welcher ein als Justierschraube ausgebildetes Stellelement 22, das mit dem Deckmarkenkopf 14 wirkverbunden ist und bei der in 1 dargestellten Ruhestellung des Deckmarkenkopfs 14 in Anlagekontakt steht. Die Deckmarke 12 ist in der Ruhestellung, das heißt bei Anlagekontakt des Stellelements 22 mit der Anschlagfläche 23 der Anschlageinheit 16, gemäß Doppelpfeil 32 mit dem Stellelement um die Drehachse 15 höhenjustierbar. Die Deckmarkeneinrichtung 11 gemäß 1 ist ferner mit einer frei um die Drehachse 15 drehbaren Bogenablaufrolle 24 versehen. Schließlich weist die Deckmarke 12 eine in Bogenförderrichtung gemäß Pfeil 20 schräg nach unten verlaufende Einlaufschräge 34 und eine Wirkfläche 21 auf.
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Für den Fall, dass ein Einzelbogen aufgrund einer fehlerhaften Bogenaufnahme in der Deckmarkeneinrichtung 11, beispielsweise in Form einer umgeschlagenen Bogenecke (nicht dargestellt), eine Dicke aufweist, die größer ist als die eingestellte Deckmarkenbetriebshöhe H2 oder im Fall von Mehrfachbögen mit einer Gesamtdicke, die größer als H2 ist (siehe auch 4), kommt die Deckmarke 12 bei ihrer Bogenglättbewegung (Absenkbewegung) von ihrer Ausgangshöhe (1) auf die definierte Glätthöhe mit ihrer Wirkfläche 21 mit dem Bogen in Anlagekontakt (siehe 4). Mittels des Bogens wird eine Anschlagkraft in die Deckmarke 12 beziehungsweise in den Deckmarkenkopf 14 eingeleitet, welche eine an die erhöhte Bogendicke (umgeschlagene Bogenecke bzw. Mehrfachbögen) angepasste Deckmarkenschwenkbewegung um die Drehachse 15 gemäß Doppelpfeil 32 (in der Zeichnung nach oben) einleitet.
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Bei dem in 1a dargestellten normalen Betriebszustand des Einzelbogens 27 kommt es bei der Absenkbewegung auf Glatthöhe H2 nicht zur Ausweichbewegung des Deckmarkenkopfes 14, da die Deckmarkenbetriebshöhe H2 mindestens geringfügig größer als die Bogendicke des zu glättenden Bogens 27 ist.
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Wie in den 2 und 3 dargestellt, weist die Deckmarkeneinrichtung 11 der 1 zusätzlich ein Federelement 18 auf, das als Schenkelfeder ausgebildet ist und derart mit dem Deckmarken-kopf 14 und dem Deckmarkenhalter 13 wirkverbunden ist, dass eine Höhenverstellung der Deckmarke 12 gemäß Doppelpfeil 32 (in der Zeichnung nach oben) um die Drehachse 15 gegen eine elastische Rückstellkraft des Federelements 18 erfolgen kaum. Zur Verhinderung einer nicht erwünschten Überdehnung des Federelements 18 weist der Deckmarkenkopf 14 einen Anschlag 30 auf, welcher bei einer maximal zulässigen Deckmarkenausweichbewegung mit einer zusätzlichen Anschlagfläche 29 der Anschlageinheit 16 bei entsprechender Schwenkbewegung der Deckmarke 12 in Anlagekontakt kommen kann. Der Schwenkbereich der Deckmarke 12 beziehungsweise des Deckmarkenkopfs 14 ist somit durch die Anschlageinheit 16, das heißt durch dessen Anschlagflächen 23 und 29, beschränkt, indem die Deckmarke 12 ausgehend von einer mittels des Stellelements 22 (Justierschraube) einstellbaren Ruhestellung in eine Ausweichstellung mit maximaler Auslenkung (Anlagekontakt des Anschlags 30 mit der Anschlagfläche 29) gegen die federelastische Rückstellkraft des Federelements 18 geschwenkt werden kann oder selbständig mittels dieser Rückstellkraft wieder in ihre Ruhestellung (Anlagekontakt zwischen Stellelement 22 und Anschlagfläche 23) zurückschwenken kann. Gemäß 2 kann das Federelement 18 sich mit einem entsprechenden freien Ende gegen die Anschlagfläche 29 der Anschlageinheit 16 abstützen, während das andere freie Ende gemäß 3 mit der Deckmarke 12 wirkverbunden ist.
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4 zeigt in schematischer Darstellung die teilweise längsgeschnittene Deckmarkeneinrichtung 11 der 1 in einer Ausweichstellung. Diese Ausweichstellung wurde durch drei fehlerhaft übereinander angeordnete und in Bogenförderrichtung gemäß Pfeil 20 zur Deckmarkeneinrichtung 11 geforderte Bogen 27 mir einer gesamten Dicke X erzeugt, da die Dicke X größer ist als die definierte Deckmarkenbetriebshöhe H2 der Deckmarke 12 in Glättstellung (Anlagekontakt zwischen Stellelement 22 und Anschlagfläche 23). Die Ausweichstellung gemäß 4 wurde erzielt aufgrund einer zwischen der Wirkfläche 21 der Deckmarke 12 und einer gegenüberliegenden Oberfläche des oberen Bogens 27 sich ausbildenden Anschlagkraft, welche ein entsprechendes und an die jeweilige Bogendicke X angepasstes Ausweichen der Deckmarke 12 mittels einer Schwenkbewegung derselben gemäß Doppelpfeil 32 (in der Zeichnung nach oben) um die Drehachse 15 verursacht.
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5 zeigt die Deckmarkeneinrichtung 11 in mittels der Deckmarkenwelle 28 in bekannter Weise erzeugten Stellungen, welche einen Bogenweitertransport gemäß Pfeil 31 in die Bogendruckmaschine erlauben. Die gesamte Deckmarkeneinrichtung 11 schwenkt dabei gemäß Doppelpfeil 35 bis in eine Stellung unter dem Anlagetisch 25 ab (gestrichelt dargestellt), um die Bogenvorderkante für den Einlauf des Bogens 27 in die Druckmaschine freizugeben. In nicht dargestellter Weise wird auch die Vordermarke 26 für den Bogenweitertransport unter die Bogeneinlaufbahn bewegt. Bei der Rückkehr der Deckmarkeneinrichtung 11 an den Tisch 25 (durchgezogene Stellung) hebt die Deckmarkeneinrichtung 11 den noch nicht vollständig abgelaufenen Bogen 27 unter Einsatz der um die Drehachse 15 frei drehbare Bogenleitrolle 24 an und leitet ihn über die Deckmarke 12 hinweg, ohne daß an ihm Kratzer, Beschädigungen oder andere Markierungen hinterlassen werden.
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Gemäß einer alternativen, nicht dargestellten Anführungsform kann eine entsprechende Höhenverstellung und Ausweichbewegung der Deckmarke 12 auch mittels einer geeigneten Schwenkbewegung und/oder linearen Bewegung der gesamten Deckmarkeneinrichtung, das heißt, des Deckmarkenkopfs 14 zusammen mit dem Deckmarkenhalter 13, erfolgen.