DE1910904A1

DE1910904A1 - Kraftfahrzeug mit einer von aussen sichtbaren Bremswarneinrichtung

Info

Publication number: DE1910904A1
Application number: DE19691910904
Authority: DE
Inventors: Hattwig Dipl-Ing Peter
Original assignee: Teldix GmbH
Current assignee: Rockwell Collins Deutschland GmbH
Priority date: 1969-03-04
Filing date: 1969-03-04
Publication date: 1970-09-17
Also published as: FR2037472A5; GB1297856A; US3629815A

Description

TELDIX GMBH

69 HEIDELBERG
Grenzhofer Weg 36

Heidelberg, den 27.2.1969 E/Pt-Ei/Sä E

Kraftfahrzeug; mit einer
von außen sichtbaren Bremswarneinrichtung

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer von außen sichtbaren, beim Bremsen selbsttätig arbeitenden optischen Warneinrichtung, die insbesondere am Fahrzeugheck angeordnet und üblicherweise in Form von Bremsleuchten ausgeführt ist. Diese Warneinrichtung dient dazu, dem nachfolgenden Verkehr frühzeitig' anzuzeigen, daß das vorausfahrende Fahrzeug seine Geschwindigkeit verlangsamt und möglicherweise zum Stillstand kommt.

Eine neue Situation ergibt sich nun durch die zu erwartende Verbreitung von· Antiblockierregelsystemen in Kraftfahrzeugen. Diese lassen eine gegenüber nicht geregelten Bremsen höhere Verzögerung zu und geben dem Fahrzeug eine außergewöhnliche Spurtreue. Es werden dadurch heftige Bremsmanöver unter Fahrbahnverhältnissen möglich, unter denen ein Kraftfahrer, der in seinem Fahrzeug kein Antiblockierregelsystem eingebaut hat, nur äußerst vorsichtig bremsen würde. Ein solcher Kraftfahrer steht also in besonderer Gefahr, beim Bremsen seines Vorder- ■ mannes schreckhaft zu reagieren. Deswegen ist es wünschenswert,

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dem nachfolgenden Verkehr auf "besondere Weise anzuzeigen, daß im vorausfahrenden Fahrzeug ein Antibloekierregelsystem in Tätigkeit tritt und daß daher eine außergewöhnlich starke Verzögerung dieses Fahrzeugs in Fahrtrichtung zu erwarten ist.

Antiblockierregelsysteme umfassen stets auch eine Meßeinrichtung zum meßtechnischen Erfassen kritischer, d.h. besonders rascher Drehgeschwxndxgkeitsanderungen mindestens eines Fahrzeugrades, um so bei bevorstehendem Blockieren selbsttätig eine Bremsdruckabsenkung einzuleiten. Die Erfindung betrifft daher näherhin Kraftfahrzeuge, die eine optische Bremswarneinrichtung und eine solche Meßeinrichtung oder allgemein ein Antiblockierregelsystem aufweisen.

Zur Lösung des geschilderten Problems wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die optische Warneinrichtung derart auszubilden, daß sie zwei in ihrem Informations Charakter unterschiedliche Warnzustände einnehmen kann, und daß sie mit der meßtechnisehen Einrichtung funktionell derart verbunden ist, daß sich beim Auftreten besonders rascher Drehgeschwindigkeitsänderungen selbsttätig der zweite Warnzustand einstellt. Wenn dann also ein nachfolgender Kraftfahrer bei seinem Vordermann den Wechsel vom ersten zum zweiten Warnzustand oder überhaupt den zweiten Warnzustand erkennt, dann weiß er, daß dort das Antiblockierregelsystem. in Tätigkeit getreten ist, und dann kann er sein Fahrverhalten entsprechend einrichten. Diese Situation kann auftreten, wenn der Vordermann plötzlich ein Hindernis erkennt und panikartig bremst, oder wenn die Fahrbahn unerwartet glatt ist. In beiden Fällen wirkt die Erfindung dem besonderen über-' raschungsmoment beim nachfolgenden Fahrer entgegen.

Unter den verschiedenen Möglichkeiten der konstruktiven Ausbildung einer optischen Warneinrichtung im Sinne der Erfindung seien im folgenden einige ausgewählt:

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Es wird z.B. vorgeschlagen, daß zusätzliche -Bremsleuchten für den zweiten Uariisustand vorgesehen sind, oder daß an sich bekannte, "besonders lichtstarke SefoelschluSleuchten gleichzeitig als zusätzliche Bremsleuchten verwendet werden. Es können auch Bremsleuchten vorgesehen sein₃ deren Leuchtfläche, Helligkeit, Farbton oder Farbe sich zweistufig ändern läßt. Ferner kann der eine Warnzustanä durch Dauerbetrieb und der andere durch intermittierenden Betrieb (Blinklieht) der Bremsleuchte gekennzeichnet sein.

Was die funktioneile Verbindung der Meßeinrichtung mit der Warneinrichtung eingeht, wird vorgeschlagen, daß eine Steuerschaltung für die Warneinrichtung vorgesehen ist, die den zweiten WarnzTistand beiis erstmaligen Auftreten einer besonders raschen Dreiigeschwindigkeitsänderung einstellt und bis zum Ende des Breasvorgangs aufrecht erhält. Vielfach enthalten die angesprochenen Meßeinrichtungen Kontakte oder Halbleiter-Schaltelemente, wsiehe beim Auftreten solcher außergewöhnlicher Drehgeschwindigkeitsänderungen einen Stro'ikreis schließen. In diesem Fall ist es am einfactaten, ein zusätzliche Bremsleuchten steuerndes Selbsthalterel&is in diesen Stromkreis einzuschalten taid den Haltestrom am normalen Bremslichtschalter abzunehmen, so daß as? Ende des Bremsvorganges, wenn der Bremslichtschalter wieder öffnet, der Haltekreis stromlos wird" und das Relais a"b:rällt.

Im übrigen kann aber der zweite Warnzustand auch in Abhängigkeit von einem äazu geeigneten Ventil des Antiblockierregelsystems eingesteuert werden, wodurch sich gegebenenfalls am einfachsten ein intermittierender Betrieb einer zweiten Bremsleuchte herbeiführen läßt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben:

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An einem Kraftfahrzeug 1 sind neben den Heckleuchten 2 und den Richtungsblinkern 3 zwei herkömmliche Bremsleuchten 4 und zwei zusätzliche Bremsleuchten 5 installiert. Der Stromkreis der normalen Bremsleuchten verläuft vom Pluspol über einen Bremslichtschalter 6 nach Hasse. Der Bremslichtschalter wird in Abhängigkeit vom Bremsdruck gesteuert und ist am Hauptdruckzylinder 7 des Bremssystems angebraucht. Zwischen dem Bremslichtschalter 6 und den normalen Leuchten 4- liegt ein Abzweigpunkt 8„ Von dem Abzweig 8 führt eine Leitung über einen normal geöffneten Schaltkontakt 9 und eine Magnetwicklung 10 nach Masse. Der Schaltkontakt könnte auch ein Halbleiterelement, z.B. ein Transistor, sein und bildet zusammen mit einer Steuervorrichtung 12, die nur schematisch angedeutet ist, eine Meßeinrichtung zum.Erfassen besonders rascher Drehverzögerungen. Die Steuereinrichtung 12 ist im einfachsten Fall eine träge Masse, die gegenüber dem Rad oder einer von ihm getriebenen Welle federgefesselt ist. 12 könnte auch insbesondere in Verbindung mit einem Schalttransistor eine elektrische Anordnung sein: Ein vom Rad angetriebener Tachogenerator liefert eine geschwindigkeitsproportionale Spannung, die elektronisch differentiiert wird und bei Überschreiten eines Schwellwertes ein Signal liefert. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Impulsgeber am Rad anzubringen, der über eine Elektronik aus der Anzahl der Impulse pro Zeiteinheit die Radgeschwindigkeit und daraus die Verzögerung ermittelt. Die Magnetwicklung 10 dient zur elektromagnetischen Betätigung eines Ventiles 11, welches im hydraulischen Leitungssystem der Bremsanlage angeordnet ist und in offenem Zustand eine Absenkung des Bremsdruckes hervorruft. Praktisch sind Antiblockierregelsysteme wesentlich komplizierter und umfangreicher als hier angedeutet; im Rahmen dieses Beispiels genügt es aber, nur diese wenigen wesentlichen Elemente, die mehr oder weniger allen Antiblockierregelsystemen gemeinsam sind, zu erwähnen.

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Vom Verbindungspunkt I3 zwischen dem Schaltkontakt 9 und der Magnetwicklung 10 führt eine Leitung über eine Diode 14· und eine Relaiswicklung 15 nach Masse. Die Diode ist so geschaltet, daß "beim Schließen des Bremslichtschalters. 6 das Relais anzieht und einen Kontakt 16 schließt. Dieser Kontakt ist zwischen dem Abzweig 8 und den zusätzlichen Bremsleuchten 5 eingeschaltet. Endlich ist noch die Leitung zwischen der Diode 14 und der Relaiswicklung 15 mit der vom Kontakt 16 zu den zusätzlichen Bremsleuchten führenden Leitung verbunden.

Es ergibt sich folgende Wirkungsweise der geschilderten Schaltungsanordnung: Wenn der Fahrer die Bremse betätigt, schließt bei einem verhältnismäßig niedrigen Bremsdruck der Bremslichtschalter 6. Dadurch erhalten zunächst einmal die Leuchten 4 Strom. Wenn nun anschließend das Antiblockierregelsystem in Funktion tritt,, d.h. wenn die Steueranordnung 12 den Kontakt schließt, dann öffnet nicht nur das Ventil 11, sondern über die Diode 14· ziehi; auch- das Relais an. Der Kontakt 16 sehließt den Stromkreis der zusätzlichen Bremsleuchten und gleichzeitig hält sich auch dc.s Relais selbst, so daß die zusätzlichen Leuchten weiterhin brennen, wenn auch der Kontakt 9 wieder öffnet. Erst beim öffnen des Bremslichtschalters 6 erlöschen alle Bremsleuchten.

- Patentansprüche -

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ORIjGfNA INSPECTED

Claims

191080'τ Patentansprüche

1.) !Kraftfahrzeug mit einer von außen sichtbaren, beim Bremsen \ / selbsttätig arbeitenden optischen Warneinrichtung, die insbesondere am Fahrzeugheck angeordnet ist, und mit einer Meßeinrichtung zum meßtechnischen Erfassen kritischer Drehgeschwindigkeitsänderungen mindestens eines Fahrzeugrades, wie sie nur bei bevorstehendem Blockieren sowie während des Betriebes eines Antiblockierregelsystems auftreten, dadurch gekennzeichnet, • daß die optische Warneinrichtung (4-, 5) derart ausgebildet ist, daß sie zwei in ihrem InformationsCharakter unterschiedliche Warnzustände einnehmen kann, und daß sie mit der meßtechnischen Einrichtung (9?12) funktionell derart verbunden ist, daß sich beim Auftreten der kritischen Drehgeschwindigkeitsänderungen selbsttätig der aweite Warnzustand einstellt.

2.) Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Bremsleuchten (5) für den zweiten Wamzustand vor- · gesehen sind.

3·) Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an sich bekannte, besonders lichtstarke Nebelschlußleuchten gleichzeitig als zusätzliche Bremsleuchten verwendet sind.

4.) Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bremsleuchten vorgesehen sind, deren Leuchtfläche, Helligkeit _% Farbton oder Farbe sich zweistufig verändern läßt,

5.) Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Wamzustand mit Dauerbetrieb und einen zweiten Warnzustand mit Blinkbetrieb.

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6.) Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerschaltung (6, 9? ^ 4-» '¹5> Ί6) für die tJaxneinrichtung vorgesehen.ist, die den zweiten Warazustand IJeIm erstmaligen Auftreten einer besonders raschen Drehgeschwirtdlgkeitsänderung einstellt und bis zur Beendigung des Bremsvorgang^s aufrecht erhält.

7») Kraftfahrzeug nach Anspruch 6. dadurch gekennzeichnet, daß in einem "bei einer besonders raschen Drehgeschwindigkeitänderung geschlossenen Stromkreis ein zusätzliche Bremsleuchten steuerndes Seibsthalterelais (15j ^6) eingeschaltet ist, dessen Haltestroa über den normalen Breinslichtschalter (6) fließt.

Heidelberg, den 2?.2,1959
E/Pt-Ei/Sä E

O0-S838/107

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