DE1900172C3 - Stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von Vinylchlorid- Polymerisaten - Google Patents
Stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von Vinylchlorid- PolymerisatenInfo
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Description
S3'-bis-(isooctylmercaptoacetat)
B: 13bis5Gew.-%
B: 13bis5Gew.-%
a) Mono-n-octylzinn-S3'3"-tris-(isooctylmercaptoacetat)
und
b) Tri-n-octylzinn-S-isooctylmercaptoacetat,
wobei die Komponente a) ganz oder den größten Teil der angegebenen Menge von a) und b) bildet
wobei die Komponente a) ganz oder den größten Teil der angegebenen Menge von a) und b) bildet
C: 0 bis 0,15 Gew.-% Di-{2-äthylhexyl)zinn-S3'-bis-(isooctyImercaptoacetat)
bestehen.
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Die Notwendigkeit der Stabilisierung von Polyvinylchloridmassen zur Vorbeugung des durch Wärme
und Bewitterung verursachten Abbaus ist schon lange anerkannt Das Stabilisierungsproblem war besonders
schwierig bei der Herstellung von harten und halbharten Massen, die bei ziemlich hohen Temperaturen
verarbeitet werden. Diese Probleme werden noch vergrößert, wenn die Massen durch Spritzverfahren
verarbeitet werden. Polyvinylchlorid läßt sich durch verschiedene Organozinnverbindungen zweckmäßig
stabilisieren.
Polyvinylchloridhaltige Massen werden im «llgemeinen
für die Lebensmittelverpackung nicht verwendet, obgleich sie viele Eigenschaften besitzen, die diese
Anwendung erwünscht machen. Diese Eigenschaften sind: ein niedriger Preis, leichte Verarbeitung, Festigkeit,
die Möglichkeil: teilweise transparente, gefällig gefärbte Produkte oder klare Produkte herzustellen, die
Durchsichtigkeit und Klarheit in sich vereinen. Trotz der Eignung von Polyvinylchlorid zur Anwendung für
die Lebensmittelverpackung und der bekannten Nichtgiftigkeit
wird es im allgemeinen zur Lebensmittelver- so packung nicht verwendet wegen der Giftigkeit der
benötigten Polyvinylchloridstabilisatoren, insbesondere der Organozinnstabilisatoren.
Die Möglichkeit, eine gewisse Verbindung als Stabilisator bei der Herstellung eines stabilisierten,
nichtgiftigen Polyvinylchlorids zu verwenden, hängt nicht nur von der geringen Giftigkeit oder von der
Nichtgiftigkeit des Stabilisators ab, sondern auch von der Beweglichkeit des Stabilisators in der stabilisierten
Masse, besonders unter den Auslaugungsverhältnissen, w>
denen viele Lebensmittelverpackungen ausgesetzt sind. Der Stabilisator kann durch Lebensmittelkombinationen
mit hohem Feuchtigkeitsgehalt oder durch Flüssigkeiten, die bei der Lebensmittelherstellung verwendet
oder als Lebensmittel verpackt werden, wie z. B. öle, ■ aus der Verpackung ausgelaugt werden. Stabilisatoren
für Lebensmittelverpackung sollten aber unter den beabsichtigten Verwendungsverhältnissen kaum oder
gar nicht extrahiert werden und sollen in den Mengen, in denen sie extrahiert werden könnte, ungiftig sein. Es
besteht aber ein Bedarf an Stabilisatoren für Lebensmittelvcrpackungsraaterialien,
die aus stabilisiertem nicht giftigem Polyvinylchlorid hergestellt werden können.
Die vorliegende Erfindung betrifft nunmehr stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von
Homo- oder Mischpolymerisaten des Vinylehlorids und Di-(n-octyl)-zinn-S,S'-bis-(isooctylinercaptoacetat) als
Hauptstabilisator, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Massen, bezogen auf das Polymerisat, aus 0,5 bis 3
Gew.-% einer Stabilisatorkomponente aus
S3'-bis-(isooctylmercaptoacetat)
B: l,8bis5Gew.-%
B: l,8bis5Gew.-%
a) Mono-n-octylzinn-S,S'-S"-tris-(isooctylmercaptoacetat)
und
b) Tri-n-octylzinn-S-isooctylmercaptoacetat,
wobei die Komponente a) ganz oder den größten Teil der angegebenen Menge von a) und b) bildet
wobei die Komponente a) ganz oder den größten Teil der angegebenen Menge von a) und b) bildet
C: 0 bis 0,15 Gew.-% Di-(2-äthylhexyl)-zinn-S.S'-bis-iisooctylmercaptoacetat)
bestehen.
Vorzugsweise liegt die Komponente A in einer Menge von 96 bis 97,4 Gew.-% und die Komponente B
in einer Menge von 2,3 bis 4 Gew.-% vor.
Die Stabilisatorkombination als solche enthält 15,1 bis 16,4 Gew.-% Zinn und 8,1 bis 8,9 Gew.-% Schwefel. Die
Stabilisatorkombination ist eine gelbliche Flüssigkeit mit einem spezifischen Gewicht von ca. 1,07, einem
Fließpunkt von weniger als 200C und einer Gardner-Zahl
von ca. 3.
Die Organozinn-Stabilisatorzusammensetzung wird durch Umsetzung einer Octylzinnoxydzusammensetzung
mit Isooctylmercaptoacetat hergestellt. Zwei Mol des Mercaptoacetats werden je Mol des Octylzinnoxyds
in Reaktion gebracht Die Stöchiometrie wird vorzugsweise durch Verwendung eines geringen Überschusses
an Isooctylmercaptoacetat variiert. Die Ausgangsstoffe werden in einem inerten Kohlenwasserstofflösungsmittel,
wie Hexan, Heptan oder Benzen unter gleichzeitiger Destillation des Wassers und des Lösungsmittels
umgesetzt Der Lösungsmittelrest wird bei erniedrigtem Druck abgestreift Das flüssige Produkt wird filtriert
Die Gctylzinnoxydzusammensetzung, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
in Reaktion gebracht wird, enthält höchstens 0,2% Di-(2-äthylhexyl)-zinnoxyd, höchstens 5% der Gesamtmenge
an Mono-n-octylstannonsäure und Bis-(tri-(n-octyl)-zinn)-oxyd höchstens 25 Teile per Million an
insgesamt Arsen, Antimon und Blei, wobei der Rest aus Di-(n-octyl)-zinnoxyd besteht Die Zusammensetzung
enthält keine nachweisbaren Mengen an Di-(isooctyl)-zinnoxyd. Die Komponenten der Octylzinnoxydmasse
können durch Analyse nachgeprüft werden, wobei ein Zinngehalt zwischen 31,5% und 33,5%, ein Chloridgehalt
von höchstens 0,1% und ein Verlust durch Trocknung von höchstens 1% erhalten wird.
Die Octylzinnoxydzusammensetzung wird hergestellt, indem die entsprechende Chloridmasse, d. h. die
das entsprechende Di-(n-octyl)-zinn-di-chlorid enthält, und die analogen Mono- und Triverbindungen mit
einem Überschuß an wäßrigem Alkali in Reaktion gebracht wird. Das Oxyd, das in dieser Weise gebildet
wird, wird auf dem Filter mit einem Alkohol- und
Wasserlösungsmittel gewaschen und getrocknet Die Überwachung des Verfahrens zur Herstellung der
vorgeschriebenen Mengen Di-(n-octyl)-zinnverbindung sowie der vorgeschriebenen Mengen der anderen
Komponenten der Zusammensetzung läßt sich am leichtesten bei der Kohlenwasserstoffzinnchloridstufe
des Verfahrens durchführen. Diese Verbindungen sind flüssig, so daß die Bestimmung der relativen Anteile der
Mono-, Di- und Trikohlenwasserstoffzinn-Komponenten leicht erfolgen kann.
Die Massen, die zur Herstellung der erfindungsgemäß stabilisierten Verpackungen verwendet werden, enthalten
mindestens ein Homopolymer oder Mischpolymer von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid. Die Mischpolymere
sind diejenigen, welche durch Mischpolymerisation des VinyJchlorids oder des Vinylidenchlorids mit
anderen äthyleiiisch ungesättigten Monomeren gebildet werden. Diese umfassen Acrylate, wie Acrylsäure,
Äthylacrylat, Acrylnitril usw, Vinylmonomere, wie Styrol, Vinylacetat usw, Maleate, wie Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid, Maleinsäureester usw, und Olefinmonomere,
wie Äthylen und Propylen.
Die bei der Herstellung der stabilisierten Masse für
die Lebensmittelverpackung bevorzugten vinylchloridhaltigen Polymerisate sind:
Die Stabilisatorzusammensetzung wird der Masse in Mengen von 0,5 bis 3%, vorzugsweise mindestens 1%,
zugeführt, wobei optimale Resultate mit 2 bis 3 Gew.-%, errechnet auf die Menge Polymer in der Masse, erreicht
werden. Die Masse kann außerdem noch Zusatzstoffe wie Füllstoffe, Pigmente, Wachse, Schmiermittel,
Weichmacher, andere Polymere, Antioxydatien usw. enthalten. Die bevorzugten Weichmacher, die in
Mengen von bis zu ca. 15% in halbharten Massen und
von 50% bis 60% bei Filmen verwendet werden, sind die nichtgiftigen Weichmacher, wie Butylbenzylphthalat,
Dicyclohexylphthalat, Dihexylphthalat und Di-2-äthylhexyladipat
Die zur Herstellung von Kunststoffflaschen verwendeten Massen können ein schlagmodifizierendes
gummiartiges Polymer enthalten, wie Acrylnitrilbutadienstyrol, oder einen Acrylsäureester, wobei diese
gewöhnlich in Mengen von ca. 3% bis 20% verwendet werden. Die bevorzugten Antioxydatien sind die
sterisch gehinderten Phenole und besonders 2,6-Ditert-butyl-p-cresol,
die in sehr kleinen Mengen verwendet werden, z.B. 3% bis 5% des Gewichtes des Stabilisators.
Die Massen können durch Mahlen, Mischen oder mittels anderer üblicher Formulierungsverfahren hergestellt
werden, wobei sämtliche Komponenten der Masse und insbesondere der Stabilisator, gleichmäßig in der
ganzen Masse dispergiert werden. Folien- oder Filmprodukte werden gewöhnlich auf Walzen, wie
Zweiwalzendifferenzialwerken, hergestellt. Halbharte und harte Produkte können durch verschiedene
Gießverfahren, sowie durch das Blasformverfahren erzeugt werden.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen weiter erläutert. Alle Teile und Prozentangaben sind
Gewichtsteile und Gewichtsprozente, wenn nichts anderes angegeben ist.
Eine Stabiüsatorzusammensetzung enthielt etwa 96%
eines Di-(n-octyl)-zinn-S,S"-bis-(isoor.tylinercaptoacetats)
und etwa 3,5% einer Gesamtmenge an Mono-n-octylzinn-S,S',S"-tris-(isooctylmercaptoacetat)
und Tri-(noctyl)-zinn-S-isooctylmercaptoacetat wobei die Monoverbindung
mehr als 50% der genannten Gesamtmenge ausmachte. Die Zusammensetzung enthielt außerdem
etwa 0,15% Di-{2-äthylhexyl)-zinn-S3'-bis-(isooctylmercaptoacetat).
Die Stabilisatorzusammensetzung wurde durch Umsetzen von Isooctylmercaptoacetat mit
Di-(n-octyl)-zinnoxyd nach dem beschriebenen Verfahren
hergestellt und sie enthielt etwa 15,9% Zinn und 8,1% bis 8,9% Schwefel. Sie ist eine Flüssigkeit mit
einem spezifischen Gewicht von ca. 1,07, hat einen Fließpunkt von weniger als 20° C, ist schwach gelb
gefärbt und hat eine Gardner-Zahl von ca. 3. Die Stabilisatorzusammensetzung dieses Beispiels wurde
zur Stabilisierung von Massen nach folgenden Beispielen verwendet
100 Teile eines Polyvinylchloridhomopolymers mit einem Molekulargewicht von ca. 40 000 bis 50 000
wurde mit der Stabilisatorzusammensetzung nach Beispiel I gleichmäßig vermischt Eine Anzahl von
Proben wurde mit zwei Teilen der Stabilisatorzusammensetzung, weitere Proben mit drei Teilen dieser
Zusammensetzung hergestellt Die Mischung wurde auf einer bis etwa 165° C erhitzten Zweiwalzendifferenzialmühle
gemahlen. Ein kontinuierliches Band, das sich aus der Masse um eine der Walzen bildet wurde geschnitten
und das Produkt wurde von der heißen Walze als kontinuierliche Folie abgenommen. Für die Wärmestabilitätsversuche
wurden Teile eines jeden Produkts zu kleinen quadratischen Proben zerschnitten und in einen
luftgeheizten Ofen eingebracht der auf einer Temperatur von 190° C gehalten wurde. Die Proben wurden nach
bestimmten Zeitabständen, von z. B. 5 Minuten, 15 Minuten usw. aus dem Ofen entnommen. Diese
Versuche haben ergeben, daß die Wärmestabilität sämtlicher Proben ausgezeichnet war.
Es wurde nach dem Verfahren des Beispiels II gearbeitet, wobei 100 Teile eines Polyvinylchloridhomopolymers
mit einem Molekulargewicht von ca. 80 000 bis 100 000, zusammen mit 0,5 Teilen eines calciumstearathaltigen
Schmiermittels und 15 Teilen Butylbenzylphthalat verwendet wurden. Verschiedene Proben
wurden mit zwei oder drei Teilen der Stabiüsatorzusammensetzung gemischt. Halbharte Folien wurden auf den
Walzen hergestellt und im Ofen geprüft Sämtliche Folien wiesen eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit
auf.
ι' ι
Es wurde nach dem Verfahren des Beispiels III mit den gleichen Materialien gearbeitet, wobei 50 Teile des
• ' Phthalatweichmachers benutzt wurden. Das Produkt
wa- ein dünner, biegsamer Film. Ofenversuche erwiesen,
daL der Film ebenfalls eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit besitzt.
Es wurden klare, durchsichtige Kunststoffflaschen durch ein Spritzverfahren hergestellt indem ein
Massengemisch bei einer Temperatur von ca. 215° C in
einer zur Herstellung der Flasche ausreichenden Menge in einer entsprechenden Preßform verformt wurde. Die
Flasche wurde hergestellt, indem Luft durch eine Nadel in die Masse geblasen wurde. Flaschen wurden aus
Massen hergestellt, die 100 Teile Polyviuylchloridhomopolymer, 0,5 Teile Calciumstearat und 2 Teile der
Stabilisatorzusammensetzung enthielten. Weitere Flaschen wurden in gleicher Weise hergestellt mit der
Ausnahme, daß sie drei Teile der Stabilisatorzusammensetzung enthielten. Eine weitere Flaschenserie wurde
aus Zusammensetzungen hergestellt die sich von der vorangehenden nur insofern unterschieden, daß sie auch
noch 15 Teile eines Acrylnitrilbutadienstyrol-Schlagmodifiziermittels
enthielten. Eine dritte Flaschenserie wurde hergestellt unter Verwendung von 100 Teilen
eines Vinylchloridpropylen-Mischpolymers, die ca. 4% oder 5% Propylen, ein Teil glyzerinmonostearathaltiges
Schmiermittel und zwei Teile der Stabilisatorzusammensetzung enthielt Sämtliche Flaschen waren klar und
durchsichtig. Aus den Flaschen geschnittene Proben, die dem Ofentest unterzogen wurden, wiesen eine ausgezeichnete
Wärmebeständigkeit auf. Die Flaschen, die aus dem Mischpolymer und der schlagmodifiziermittelhaltigen
Zusammensetzung hergestellt wurden, wiesen für die Handelszwecke verlangte Festigkeit auf.
Obwohl die in den Beispielen erwähnten Zusammensetzungen mit entweder zwei oder drei Teilen der
Masse je hundert Teile Polymer stabilisiert wurden, wurden auch stabilisierte Massen unter Anwendung
geringerer Stabilisatormengen, z. B. von nur 1%, erhalten. Im allgemeinen wird mit zunehmenden
Stabilisatormengen, innerhalb des angegebenen Bereiches, eine größere Stabilität erreicht. Der bevorzugte
Bereich von zwei und drei Teilen Stabilisator entspricht den strengeren kommerziellen Verarbeitungssystemen -to
und Anwendungsmaßstäben. Kleinere Stabilisatormengen können verwendet werden, wenn die Anforderungen
weniger scharf sind. Ähnliche, ausgezeichnet stabilisierte polyvinylchloridhaltige Massen werden
auch durch Anwendung der angegebenen Stabilisator- ■»:>
Zusammensetzungen mit anderen Polymeren als in den Beispielen erwähnt, erhalten, wie mit Vinylidenchlorid,
Vinylchlorid-Vinylacetatmischpolymeren, Vinylchlorid-Fumarsäuremischpolymeren, Vinylchlorid-Maleinsäuremischpolymeren
und Vinylchlorid-Äthylenmischpoly- ">" meren.
Die Sicherheit und Ungiftigkeit der aus dem erfindungsgemäß stabilisierten Polyvinylchlorid hergestellten
Lebensmittelverpackungen wurde durch eingehende physische und pharmakologische Untersuchun- >"j
gen nachgewiesen. Die Menge an Organozinnstabilisator, die durch verschiedene (flüssige oder feste)
Lebensmittel aus der Verpackung extrahiert oder Ausgelaugt wird, wurde bestimmt. Die Menge an
Organozinhstabilisator, die eine Giftwirkung auf Tiere w> Ausübt, wu>de unabhängig bestimmt. Es wurden auch
umfangreiche Toxiditätsuntersuchungen zu dem Zweck durchgeführt, um festzustellen, ob die Menge an
Organozinhstabilisator, die ausgelaugt werden könnte, irgendeine Giftwirkung auf Tiere ausüben würde. ·
Tieruntersuchungen haben sich als zweckmäßig erwiesen und die: Resultate wurden an Hand von den
Erfahrungisn von Sachverständigen hinsichtlich der
Polyvinylchloridzusamrnensetzungei! wurden wie
oben angegeben hergestellt durch Vermischen von 100 Teilen eines Polyvinylchloridhomopolymers mit einem
Molekulargewicht von ca. 40 000—50 000 mit der in dieser Beschreibung angegebenen Stabilisatorzusammensetzung
und 0,5 Teilen Calciumstearat hergestellt Es wurden Proben mit entweder zwei Teile der
Stabilisatorzusammensetzung oder mit drei Teilen derselben hergestellt Es wurden auch Flaschen aus
Polyvinylchlorid hergestellt, die die oben aufgeführten Komponenten in den angegebenen Mengen, und
außerdem 15 Teile eines Acrylnitrilbutadienstyrol-Schlagmodifiziermittels,
enthielten. Aus diesen Harzmassen hergestellte Folien und Flaschen wurden in
verschiedene Lebensmittel, sowie Würzen, Pflanzenöle, Essig usw. eingetaucht, um die Menge an extrahierter
Organozinnverbindung zu ermitteln. Hexan wurde ebenfalls als Extraktionsmittel verwendet Durch
zahlreiche Versuche wurde nachgewiesen, daß fast die ganze Menge des extrahierten Organozinnstabilisators
im ersten Teil der Extraktionsperiode extrahiert wurde. Versuche, die nach einer oder zwei Stunden angestellt
wurden, wiesen also eine bestimmte Extraktion auf. Wenn das Extraktionsmittel dann entfernt und das
Versuchsstück daraufhin in eine andere Probe des Extraktionsmittels eingetaucht wurde, stellte es sich
heraus, daß eine weitere Extraktion des Organozinnstabilisators kaum oder gar nicht mehr erfolgte. Die
Versuche wurden in Versuchsperioden von weniger als eine Stunde bis mehr als eine Woche durchgeführt Die
Versuchsergebnisse können dahingehend zusammengefaßt werden, daß sämtliche im Extraktionsmittel
bestimmten Zinngehalte weniger als 0,5 Teile Zinn per eine Million Teile des Extraktionsmittels betrugen. Die
zur Bestimmung der für Tiere toxischen Menge Organozinnstabilisator angestellten Versuche haben
eine orale LD 50 von 1,00 g/kg ergeben. Es handelt sich bei diesem Wert um ein Material mit geringer Giftigkeit,
also um ein verhältnismäßig harmloses Material.
Die Versuche in denen der LD-50-Wert bestimmt wurde, haben ebenfalls gezeigt, daß etwa 225 Teile des
Organozinnstabilisators per Million Teile des Futters (hiernach mit ppm bezeichnet) eine leichte Giftwirkung
auf die Tiere hatte. Diese Versuche haben ebenfalls erwiesen, daß Di-(2-äthylhexyl)-Sn-S,S'-bis-(isooctylmercaptoacetat)
etwa dreißigmal giftiger ist als Di-(n-octyl)-Sn,S,S'-bis-(isooctylmercaptoacetat).
Zweijährige Tierstudien wurden dann mit zwei Gruppen von Tieren durchgeführt, die im Anfang aus
500 Ratten bzw. 102 Hunden bestanden. Die in dieser Beschreibung angegebene Stabilisatorzusammensetzung
wurde dem Futter der Tiere in Mengen von 20 ppm, 50 ppm und 150 ppm beigemischt. Ein Teil der
Tiere wurde mit Futter gefüttert, das 20 ppm der Stabilisatorzusammensetzung enthielt, ein zweiter Teil
mit Futter das 50 ppm der Stabilisatorzusammensetzung und ein dritter Teil mit Futter das 150 ppm der
Stabilisatorzusammensetzung enthielt. Eine kleine Gruppe von Tieren wurde nach drei Monaten, eine
zweite kleine Gruppe nach sechs Monaten und die restlichen Tiere nach zwei Jahren getötet und
untersucht. Die Tiere wurden die ganze Zeit hindurch beobachtet. Die Tiere die mit der Organozinnstabilisatorzusammensetzung
gefüttert werden, werden nachstehend als »Prüfgruppe« bezeichnet. Eine Kontrollgruppe
erhielt das gleiche Futter, dem jedoch die Organozinnstabilisatorzusammensetzung nicht beige-
mischt war. Die Versuche waren im wesentlichen statistischer Art, wobei der Zustand der Tiere, die das
mit der organozinnhaitigen Stabilisatorzusammensetzung versetzte Futter erhielten, mit den Tieren der
Kontrollgruppe verglichen wurde.
Das Gewich· der Tiere und die Gewichtszunahmen und Gewichts\ ..luste wurden regelmäßig aufgezeichnet.
Es wurde festgestellt, daß die Prüfgruppe statistisch nicht von der Kontrollgruppe abwich. Die Sterblichkeitsziffer
der Prüfgruppe differierte nicht von der Ziffer der Kontrollgruppe. Die Krankheiten, an denen
die Tiere der Prüfgruppe litten, zeigten keinen beobachteten Unterschied von den Krankheiten der
Tiere der Kontrollgruppe. Tiere, weiche zufälligerweise verletzt wurden, zeigten keinen bedeutenden Unterschied
bezüglich der Genesungszeit.
Das Verhalten der Tiere wurde regelmäßig und systematisch studiert. Es wurden keine Unterschiede
zwischen den Gruppen beobachtet. Auch wurde keine außergewöhnliche Aggressivität, Lethargie oder Vorliebe
für bestimmtes Futter wahrgenommen.
Die getöteten Tiere wurden einer sehr eingehenden untersuchung unterzogen. Weder in der Blutzusammensetzung
noch in der Hämatologie der beiden Gruppen wurden wesentliche Unterschiede festgestellt.
Unterschiede im Sauerstoff: Körpergewichtsverhältnis wurden ebenfalls nicht festgestellt Bei der Autopsie
wurden in pathologischer Hinsicht keine größeren Differenzen zwischen den Versuchstieren und der
Kontrollgruppe gefunden. Eine Anzahl von vierzehn Organen eines jeden Tieres wurde untersucht. Jedes
Organ wurde einer Sichtkontrolle unterzogen und aus jedem Organ wurde ein Gewebepräparat hergestellt
und mikroskopisch untersucht An Hand dieser Untersuchungen wurden keine wesentlichen Unterschiede
zwischen der Prüfgruppe und der Kontrollgruppe festgestellt Jedem Organ wurde eine Probe entnommen.
Diese Proben wurden zur Bestimmung des Organozinn- und des Gesamtzinngehalts analysiert. Die
s analytischen Bestimmungen zeigten, daß obgleich sowohl das Gewebe der Ratten wie das der Hunde den
Organozinnstabilisator absorbiert hatten jedoch das Zinn als solches sich nicht angesammelt hatte. Es hat
sich gezeigt, daß das Zinn einer schnellen Dealkylierung unterzogen wurde, wobei sich anorganisches Zinn
gebildet hatte. Die Analysenzahlen des anorganischen Zinns wurden mit dem in menschlichen Organen
gefundenen Zinngehalt in Wechselbeziehung gebracht; es stellte sich heraus, daß diese Zahlen mit den
Ergebnissen für menschliche Organe übereinstimmten oder niedriger als diese waren. Es ist bekannt, daß
Menschen in ihrem Leben bedeutende Mengen Zinn aus verschiedenen Quellen in den Organismus einführen; die
wichtigste Quelle sind wahrscheinlich die verzinnten
:o Konservendosen.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß die Ergebnisse nachweisen, daß die Menge der erfindungsgemäßen
Organozinnstabilisatorzusammensetzung, die in Tiere eingeführt werden kann, die Menge mehr als hundertmal
übersteigt welche aus der Lebensmittelverpackung extrahiert zu werden scheint, ohne daß schädliche
Wirkungen in den Tieren in einer zweijährigen Untersuchungszeit verursacht werden. Wenn diese
Gegebenheit mit früheren Erfahrungen in Wechselbeziehung gebracht wird, kommen die Fachleute zur
Schlußfolgerung, daß stabilisiertes Polyvinylchlorid, das mit bis zu drei Teilen der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
stabilisiert worden ist, ein sicheres Material zur Lebensrnittelverpackung darstellt
Claims (1)
- Patentanspruch:Stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von Homo- oder Mischpolymerisaten des Vmylchlorids und Di-(n-octyl)-zinn-S,S'-bis-(isooctylmercaptoacetal) als Hauptstabilisator, dadurch gekennzeichnet, daß die Massen, bezogen auf das Polymerisat, aus 0,5 bis 3 Gew.-% einer Stabilisatorkombination aus ι ο
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Legal Events
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |