DE1900172B2 - Stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von Vinylchlorid-Polymerisaten - Google Patents
Stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von Vinylchlorid-PolymerisatenInfo
- Publication number
- DE1900172B2 DE1900172B2 DE1900172A DE1900172A DE1900172B2 DE 1900172 B2 DE1900172 B2 DE 1900172B2 DE 1900172 A DE1900172 A DE 1900172A DE 1900172 A DE1900172 A DE 1900172A DE 1900172 B2 DE1900172 B2 DE 1900172B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- stabilizer
- tin
- parts
- stabilized
- vinyl chloride
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/56—Organo-metallic compounds, i.e. organic compounds containing a metal-to-carbon bond
- C08K5/57—Organo-tin compounds
- C08K5/58—Organo-tin compounds containing sulfur
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
25
Die Notwendigkeit der Stabilisierung von Polyvinylchloridmassen
zur Vorbeugung des durch Wärme und Bewitterung verursachten Abbaus ist schon lange
anerkannt Das Stabilisierungsproblem war besonders schwierig bei der Herstellung von harten und halbharten
Massen, die bei ziemlich hohen Temperaturen verarbeitet werden. Diese Probleme werden noch
vergrößert, wenn die Massen durch Spritzverfahren verarbeitet werden. Polyvinylchlorid läßt sich durch
verschiedene Organozinnverbindungen zweckmäßig stabilisieren.
Polyvinylchloridhaltige Massen werden im allgemeinen
für die Lebensmittelverpackung nicht verwendet, obgleich sie viele Eigenschaften besitzen, die diese
Anwendung erwünscht machen. Diese Eigenschaften sind: ein niedriger Preis, leichte Verarbeitung, Festigkeit,
die Möglichkeit teilweise transparente, gefällig gefärbte Produkte oder klare Produkte herzustellen, die
Durchsichtigkeit und Klarheit in sich vereinen. Trotz der Eignung von Polyvinylchlorid zur Anwendung für
die Lebensmittel verpackung und der bekannten Nichtgiftigkeit wird es im allgemeinen zur Lebensmittelverpackung
nicht verwendet wegen der Giftigkeit der benötigten Polyvinylchloridstabilisatoren, insbesondere
der Organozinnstabilisatoren.
Die Möglichkeit, eine gewisse Verbindung als Stabilisator bei der Herstellung eines stabilisierten,
nichtgiftigen Polyvinylchlorids zu verwenden, hängt nicht nur von der geringen Giftigkeit oder von der
Nichtgiftigkeit des Stabilisators ab, sondern auch von der Beweglichkeit des Stabilisators in der stabilisierten
Masse, besonders unter den Auslaugungsverhältnissen, denen viele Lebensmittelverpackungen ausgesetzt sind.
Der Stabilisator kann durch Lebensmittelkombinationen mit hohem Feuchtigkeitsgehalt oder durch Flüssigkeiten,
die bei der Lebensmittelherstellung verwendet oder als Lebensmittel verpackt werden, wie z. B. öle,
aus der Verpackung ausgelaugt werden. Stabilisatoren für Lebensmittelverpackung sollten aber unter den
beabsichtigten Verwendungsverhältnissen kaum oder
15
20 gar nicht extrahiert werden und sollen in den Mengen, in
denen sie extrahiert werden könnte, ungiftig sein. Es
besteht aber ein Bedarf an Stabilisatoren für Lebensmittelverpackungsmaterialien,
die aus stabilisiertem nicht gif tigern Polyvinylchlorid hergestellt werden können.
Die vorliegende Erfindung betrifft nunmehr stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von
Homo- oder Mischpolymerisaten des Vinylchlorids und Di-(n-octyl)-zinn-S3'-bis-(isooctylmercaptoacetat) als
Häuptstabilisator, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Massen, bezogen auf das Polymerisat, aus 0,5 bis 3
Gew.-% einer Stabilisatorkomponente aus
S.S'-bis-flsooctylmercaptoäcetat)
B: l,8bis5Gew.-%
B: l,8bis5Gew.-%
a) Mono-n-octylzinn-S,S'-S"-tris-(isooctylmercaptoacetat)
und
b) Tri-n-octylzinn-S-isooctylmercaptoacetat,
wobei die Komponente a) ganz oder den größten Teil der angegebenen Menge von a) und b) bildet
wobei die Komponente a) ganz oder den größten Teil der angegebenen Menge von a) und b) bildet
C: 0 bis 0,15 Gew.-% Di-(2-äthylhexyl)-zinn-S.S'-bis-ijsooctylmercaptoacetat)
bestehen.
Vorzugsweise liegt die Komponente A in einer Menge von 96 bis 97,4 Gew.-% und die Komponente B
in einer Menge von 23 bis 4 Gew.-% vor.
Die Stabilisatorkombination als solche enthält 15,1 bis
16,4 Gew.-% Zinn und 8,1 bis 8,9 Gew.-% Schwefel. Die Stabilisatorkombination ist eine gelbliche Flüssigkeit
mit einem spezifischen Gewicht von ca. 1,07, einem Fließpunkt von weniger als 200C und einer Gardner-Zahl
von ca. 3.
Die Organozinn-Stabilisatorzusammensetzung wird durch Umsetzung einer Octylzinnoxydzusammensetzung
mit Isooctylmercaptoacetat hergestellt Zwei Mol des Mercaptoacetats werden je MoI des Octylzinnoxyds
«<> in Reaktion gebracht. Die Stöchiometrie wird vorzugsweise
durch Verwendung eines geringen Überschusses an Isooctylmercaptoacetat variiert Die Ausgangsstoffe
werden in einem inerten Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Hexan, Heptan oder Benzen unter gleichzeitiger
Destillation des Wassers und des Lösungsmittels umgesetzt Der Lösungsmittelrest wird bei erniedrigtem
Druck abgestreift. Das flüssige Produkt wird filtriert Die Ociylzinnoxydzusammensetzung, die zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung in Reaktion gebracht wird, enthält höchstens 0,2%
Di-(2-äthylhexyl)-zinnoxyd, höchstens 5% der Gesamtmenge an Mono-n-octylstannonsäure und Bis-(tri-(n-octyl)-zinn)-oxyd
höchstens 25 Teile per Million an insgesamt Arsen, Antimon und Blei, wobei der Rest aus
Di-(n-octyl)-zinnoxyd besteht Die Zusammensetzung enthält keine nachweisbaren Mengen an Di-(isooctyl)-zinnoxyd.
Die Komponenten der Octylzinnoxydmasse können durch Analyse nachgeprüft werden, wobei ein
Zinngehalt zwischen 314% und 33,5%, ein Chloridge-
<» halt von höchstens 0,1% und ein Verlust durch Trocknung von höchstens 1% erhalten wird.
Die Octylzinnoxydzusammensetzung wird hergestellt, indem die entsprechende Chloridmasse, d. h. die
das entsprechende Di-(n-octyl)-zinn-di-chlorid enthält,
■■■ und die analogen Mono- und Triverbindungen mit
einem Überschuß an wäßrigem Alkali in Reaktion gebracht wird. Das Oxyd, das in dieser Weise gebildet
wird, wird auf dem Filter mit einem Alkohol- und
Wasserlösungsmittel gewaschen und getrocknet Die Überwachung des Verfahrens zur Herstellung der
vorgeschriebenen Mengen D:-{n-octyl)-zinnverbindung
sowie der vorgeschriebenen Mengen der anderen Komponenten der Zusammensetzung läßt sich am
leichtesten bei der Kohlenwasserstoffzinnchloridstufe des Verfahrens durchführen. Diese Verbindungen sind
flüssig, so daß die Bestimmung der relativen Anteile der Mono·, Di- und Trikohlenwasserstoffzinn-Komponenten
leicht erfolgen kann.
Die Massen, die zur Herstellung der erfindungsgemäß stabilisierten Verpackungen verwendet werden, enthalten
mindestens ein Homopolymer oder Mischpolymer von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid. Die Mischpolymere
sind diejenigen, welche durch Mischpolymerisation des Vinylchlorid^ oder des Vinylidenchlorids mit
anderen äthylenisch ungesättigten Monomeren gebildet werden. Diese umfassen Acrylate, wie Acrylsäure,
Äthylacrylai, Acrylnitril usw, Vinylmonomere, wie
Styrol, Vinylacetat usw, Maleate, wie Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid, Maleinsäureester usw, und Olefinmonomere,
wie Äthylen und Propylen.
Die bei der Herstellung der stabilisierten Masse für die Lebensmittelverpackung bevorzugten vinylchloridhaltigen
Polymerisate sind:
Vinylchlorid-Propylenmischpolymerund
Vinylchlorid-Äthylenmischpolymer.
Die Stabilisatorzusammensetzung wird der Masse in Mengen von 0,5 bis 3%, vorzugsweise mindestens 1%,
zugeführt, wobei optimale Resultate mit 2 bis 3 Gew.-%, errechnet auf die Menge Polymer in der Masse, erreicht
werden. Die Masse kann außerdem noch Zusatzstoffe wie Füllstoffe, Pigmente, Wachse, Schmiermittel,
Weichmacher, andere Polymere, Anticxydatien usw. enthalten. Die bevorzugten Weichmacher, die in
Mengen von bis zu ca. 15% in halbharten Massen und von 50% bis 60% bei Filmen verwendet werden, sind die
nichtgiftigen Weichmacher, wie Butylbenzylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Dihexylphthalat und Di-2-äthylhexyladipat.
Die zur Herstellung von Kunststoffflaschen verwendeten Massen können ein schlagmodifizierendes
gummiartiges Polymer enthalten, wie Acrylnitrilbutadienstyrol, oder einen Acrylsäureester, wobei diese
gewöhnlich in Mengen von ca. 3% bis 20% verwendet werden. Die bevorzugten Antioxydatien sind die
sterisch gehinderten Phenole und besonders 2,6-Ditert-butyl-p-cresol,
die in sehr kleinen Mengen verwendet werden, z.B. 3% bis 5% des Gewichtes des
Stabilisators.
Die Massen können durch Mahlen, Mischen oder
mittels anderer üblicher Formulierungsverfahren hergestellt werden, wobei sämtliche Komponenten der Masse
und insbesondere der Stabilisator, gleichmäßig in der ganzen Masse dispergiert werden. Folien- oder
Filmprodukte werden gewöhnlich auf Walzen, wie Zweiwalzendifferenzialwerken, hergestellt Halbharte
und harte Produkte können durch verschiedene Gießverfahren, sowie durch das Blasformverfahren
erzeugt werden.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen weiter erläutert Alle Teile und Prozentangaben sind
Gewichtsteile und Gewichtsprozente, wenn nichts anderes angegeben ist
Eine Stabilisatorzusammensetzung enthielt etwa 96% eines Di-(n-octyl)-zinn-S,S"-bis-(isooctyiinercaptoacetats)
und etwa 3,5% einer Gesamtmenge an Mono-n-octylzinn-S,S',S"-tris-(isooctylinercaptoacetat)
und Tri-(noctyl)-zinn-S-isooctylmercaptoacetat wobei die Monoverbindung
mehr als 50% der genannten Gesamtmenge ausmachte. Die Zusammensetzung enthielt außerdem
ίο etwa 0,15% Di-(2-äthylhexyl)-zinn-S3'-bis-(isooctylmercaptoacetat).
Die Stabilisatorzusammensetzung wurde durch Umsetzen von lsooctylmercaptoacetat mit
Di-(n-octyl)-zinnoxyd nach dem beschriebenen Verfahren
hergestellt und sie enthielt etwa 153% Zinn und
8,1% bis 8,9% Schwefel. Sie ist eine Flüssigkeit mit
einem spezifischen Gewicht von ca. 1,07, hat einen Fließpunkt von weniger als 200C, ist schwach gelb
gefärbt und hat eine Gardner-Zahl von ca. 3. Die Stabilisatorzusammensetzung dieses Beispiels wurde
zur Stabilisierung von Massen nach folgenden Beispielen verwendet
100 Teile eines Polyvinylchloridhomopolymers mit einem Molekulargewicht von ca. 40 000 bis 50 000
wurde mit der Stabilisatorzusammensetzung nach Beispiel I gleichmäßig vermischt Eine Anzahl von
Proben wurde mit zwei Teilen der Stabilisatorzusammensetzung, weitere Proben mit drei Teilen dieser
Zusammensetzung hergestellt Die Mischung wurde auf einer bis etwa 165°C erhitzten Zweiwalzendifferenzialmühle
gemahlen. Ein kontinuierliches Band, das sich aus
J5 der Masse um eine der Walzen bildet wurde geschnitten
und das Produkt wurde von der heißen Walze als kontinuierliche Folie abgenommen. Für die Wärmestabilitätsversuche
wurden Teile eines jeden Produkts zu kleinen quadratischen Proben zerschnitten und in einen
luftgeheizten Ofen eingebracht, der auf einer Temperatur von 1900C gehalten wurde. Die Proben wurden nach
bestimmten Zeitabständen, von z. B. 5 Minuten, 15 Minuten usw. aus dem Ofen entnommen. Diese
Versuche haben ergeben, daß die Wärmestabilität
•fi sämtlicher Proben ausgezeichnet war.
Es wurde nach dem Verfahren des Beispiels II >o gearbeitet, wobei 100 Teile eines Polyvinylchloridhomopolymers
mit einem Molekulargewicht von ca. 80000 bis 100 000, zusammen mit 0,5 Teilen eines calciumstearathaltigen
Schmiermittels und 15 Teilen Butylbenzylphthalat verwendet wurden. Verschiedene Proben
wurden mit zwei oder drei Teilen der Stabilisatorzusammensetzung
gemischt Halbharte Folien wurden auf den Walzen hergestellt und im Ofen geprüft. Sämtliche
Folien wiesen eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit auf.
Es wurde nach dem Verfahren des Beispiels IH mit den gleichen Materialien gearbeitet, wobei 50 Teile des
■ · Phthalatweichmachers benutzt wurden. Das Produkt war ein dünner, biegsamer Film. Ofenversuche erwiesen,
daß der Film ebenfalls eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit besitzt
Es wurden klare, durchsichtige Kunststoffflaschen durch ein Spritzverfahren hergestellt indem ein
Massengemisch bei einer Temperatui von ca. 215° C in
einer zur Herstellung der Flasche ausreichenden Menge
in einer entsprechenden Preßform verformt wurde. Die Flasche wurde hergestellt, indem Luft durch eine Nadel
in die Masse geblasen wurde. Flaschen wurden aus Massen hergestellt, die 100 Teile Polyvinylchloridhomopolymer,
0,5 Teile Calciumstearat und 2 Teile der Stabilisatorzusammensetzung enthielten. Wertere Flaschen
wurden in gleicher Weise hergestellt, mit der Ausnahme, daß sis drei Teile der Stabilisatorzusammensetzung
enthielten. Eine weitere Flaschenserie wurde aus Zusammensetzungen hergestellt, die sich von der
vorangehenden nur insofern unterschieden, daß sie auch noch 15 Teile eines Acrylnitrilbutadienstyrol-Schlagmodifiziermittels
enthielten. Eine dritte Flaschenserie wurde hergestellt unter Verwendung von ICK) Teilen
eines VinylchloridpropyJen-Mischpolymers, die ca. 4%
oder 5% Propylen, ein Teil glyzerinmonostearathaltiges Schmiermittel und zwei Teile der Stabilisatorzusammensetzung
enthielt Sämtliche Flaschen waren klar und durchsichtig. Aus den Flaschen geschnittene Proben, die
dem Ofentest unterzogen wurden, wiesen eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit auf. Die Flaschen, die
aus dem Mischpolymer und der schlagmodifiziermittelhaltigen
Zusammensetzung hergestellt wurden, wiesen für die Handelszwecke verlangte Festigkeit auf.
Obwohl die in den Beispielen erwähnten Zusammensetzungen mit entweder zwei oder drei Teilen der
Masse je hundert Teile Polymer stabilisiert wurden, wurden auch stabilisierte Massen unter Anwendung
geringerer Stabilisatormengen, z. B. von nur 1 %, erhalten. Im allgemeinen wird mit zunehmenden
Stabilisatormengen, innerhalb des angegebenen Bereiches, eine größere Stabilität erreicht. Der bevorzugte
Bereich von zwei und drei Teilen Stabilisator entspricht den strengeren kommerziellen Verarbeitungssystemen
und Anwendungsmaßstäben. Kleinere Stabilisatormengen können verwendet werden, wenn die Anforderungen
weniger scharf sind. Ähnliche, ausgezeichnet stabilisierte polyvinylchloridhaltige Massen werden
auch durch Anwendung der angegebenen Stabilisatorzusammensetzungen mit anderen Polymeren als in den
Beispielen erwähnt, erhalten, wie mit Vinylidenchlorid, Vinylchlorid-Vinylacetatmischpolymerep, Vinylchlorid-Fumarsäurernischpolymeren,
Vinylchlorid-Maleinsäuremischpolymeren und Vinylchlorid-Äthylenmischpolymeren.
Die Sicherheit und Ungiftigkeit der aus dem erfindungsgemäß stabilisierten Polyvinylchlorid hergestellten
Lebensmittelverpackungen wurd<n durch eingehende physische und pharmakologische Untersuchungen
nachgewiesen. Die Menge an Organozinnstabilisator, die durch verschiedene (flüssige oder feste)
Lebensmittel aus der Verpackung extrahiert oder ausgelaugt wird, wurde bestimmt. Die Menge an
Organozinnstabilisator, die eine Giftwirkung auf Tiere ausübt, wurde unabhängig bestimmt. Es wurden auch
umfangreiche Toxiditätsuntersuchungen zu denn Zweck durchgeführt, um festzustellen, ob die Menge an
Organozinnstabilisator, die ausgelaugt werden könnte, irgendeine Giftwirkung auf Tiere ausüben würde.
Tieruntersuchungen haben sich als zweckmäßig erwiesen und die Resultate wurden an Hand von den
Erfahrungen von Sachverständigen hinsichtlich der Wirkung auf Menschen in Wechselbeziehung gebracht
Polyvinylchloridzusanunensetzungen wurden wie
oben angegeben hergestelit durch Vermischen von 100 Teilen eines Polyvinylchloridhomopolymers mit einem
Molekulargewicht von ca. 40000—50000 mit der in
dieser Beschreibung angegebenen Stabilisatorzusammensetzung und 0,5 Teilen Calciumstearat hergestellt
Es wurden Proben mit entweder zwei Teile der Stabilisatorzusammensetzung oder mit drei Teilen
ίο derselben hergestellt Es wurden auch Flaschen aus
Polyvinylchlorid hergestellt, die die oben aufgeführten Komponenten in den angegebenen Mengen, und
außerdem 15 Teile eines Acrylnitrilbutadienstyrol-SchlagmodifiziermiUels,
enthielten. Aus diesen Harz-
is massen hergestellte Folien und Flaschen wurden in
verschiedene Lebensmittel, sowie Würzen, Pflanzenöle, Essig usw. eingetaucht, um die Menge an extrahierter
Organozinnverbindung zu ermitteln. Hexan wurde ebenfalls als Extraktjonsmittel verwendet Durch
zahlreiche Versuche wurde nachgewiesen, daß fast die ganze Menge des extrahierten Organozinnstabilisators
im ersten Teil der Extraktionsperiode extrahiert wurde. Versuche, die nach einer oder zwei Stunden angestellt
wurden, wiesen also eine bestimmte Extraktion auf.
Wenn das Extraktionsmittel dann entfernt und das Versuchsstück daraufhin in eine andere Probe des
Extraktionsmittels eingetaucht wurde, stellte es sich heraus, daß eine weitere Extraktion des Organozinnstabilisators
kaum oder gar nicht mehr erfolgte. Die Versuche wurden in Versuchsperioden von weniger als
eine Stunde bis mehr als eine Woche durchgeführt Die Versuchsergebnisse können dahingehend zusammengefaßt
werden, daß sämtliche im Extraktionsmittel bestimmten Zinngehalte weniger als 0,5 Teile Zinn per
eine Million Teile des Extraktionsmittels betrugen. Die zur Bestimmung der für Tiere toxischen Menge
Organozinnstabilisator angestellten Versuche haben eine orale LD 50 von 1,00 g/kg ergeben. Es handelt sich
bei diesem Wert um ein Material mit geringer Giftigkeit, also um ein verhältnismäßig harmloses Material.
Die Versuche in denen der LD-50-Wert bestimmt wurde, haben ebenfalls gezeigt daß etwa 225 Teile des
Organozinnstabilisators per Million Teile des Futters (hiernach mit ppm bezeichnet) eine leichte Giftwirkung
4r> auf die Tiere hatte. Diese Versuche haben ebenfalls
erwiesen, daß Di-(2-äthylhexyl)-Sn-S,S'-bis-(isooctylmercaptoacetat)
etwa dreißigmal giftiger ist als
w Gruppen von Tieren durchgeführt die im Anfang aus 500 Ratten bzw. 102 Hunden bestanden. Die in dieser
Beschreibung angegebene Stabilisatorzusammensetzung wurde dem Futter der Tiere in Mengen von
20 ppm, 50 ppm und 150 ppm beigemischt Ein Teil der
v-> Tiere wurde mit Futter gefüttert, das 20 ppm der
Stabilisatorzusammensetzung enthielt ein zweiter Teil mit Futter das 50 ppm der Stabilisatorzusammensetzung
und ein dritter Teil mit Futter das 150 ppm der Stabilisatorzusammensetzung enthielt Eine kleine
hu Gruppe von Tieren wurde nach drei Monaten, eine
zweite kleine Gruppe nach sechs Monaten und die restlichen Tiere nach zwei Jahren getötet und
untersucht Die Tiere wurden die ganze Zeit hindurch beobachtet Die Tiere die mit der Organozinnstabilisa-
" torzusammensetzung gefüttert werden, werden nachstehend
als »Prüfgruppe« bezeichnet Eine Kontrollgruppe erhielt das gleiche Futter, dem jedoch die
Organozinnstabilisatorzusammensetzung nicht beige-
7 8
mischt war. Die Versuche waren im wesentlichen zwischen der Prüfgruppe und der Kontrollgnipp«
statistischer Art, wobei der Zustand der Tiere, die das festgestellt. Jedem Organ wurde eine Probe entnom
mit der organozinnhaltigen Stabilisatorzusammenset- men. Diese Proben wurden zur Bestimmung de!
zung versetzte Futter erhielten, mit den Tieren der Organozinn- und des Gesamtzinngehalts analysiert. Di«
Kontrollgruppe verglichen wurde. 5 analytischen Bestimmungen zeigten, daß obgleicr
Das Gewicht der Tiere und die Gewichtszunahmen sowohl das Gewebe der Ratten wie das der Hunde der
und Gewichtsverluste wurden regelmäßig aufgezeich- Organozinnstabilisator absorbiert hatten jedoch da!
net. Es wurde festgestellt, daß die Prüfgruppe statistisch Zinn als solches sich nicht angesammelt hatte. Es hai
nicht von der Kontrollgruppe abwich. Die Sterblich- sich gezeigt, daß das Zinn einer schnellen Dealkylierung
keitsziffer der Prüfgruppe differierte nicht von der to unterzogen wurde, wobei sich anorganisches Zinr
Ziffer der Kontrollgruppe. Die Krankheiten, an denen gebildet hatte. Die Analysenzahlen des anorganischer
die Tiere der Prüfgruppe litten, zeigten keinen Zinns wurden mit dem in menschlichen Organer
beobachteten Unterschied von den Krankheiten der gefundenen Zinngehalt in Wechselbeziehung gebracht
Tiere der Kontrollgruppe. Tiere, welche zufälligerweise es stellte sich heraus, daß diese Zahlen mit der
verletzt wurden, zeigten keinen bedeutenden Unter- 15 Ergebnissen für menschliche Organe übereinstimmten
schied bezüglich der Genesungszeit, oder niedriger als diese waren, Es ist bekannt, daD
Das Verhalten der Tiere wurde regelmäßig und Menschen in ihrem Leben bedeutende Mengen Zinn aus
systematisch studiert. Es wurden keine Unterschiede verschiedenen Quellen in den Organismus einführen; die
zwischen den Gruppen beobachtet. Auch wurde keine wichtigste Quelle sind wahrscheinlich die verzinnter
außergewöhnliche Aggressivität, Lethargie oder Vorlie- 20 Konservendosen,
be für bestimmtes Futter wahrgenommen. Zusammenfassend ist festzustellen, daß die Ergebnis-
Die getöteten Tiere wurden einer sehr eingehenden se nachweisen, daß die Menge der erfindungsgemäßen
Untersuchung unterzogen. Weder in der Blutzusam- Organozinnstabilisatorzusammensetzung, die in Tiere
mensetzung noch in der Hämatologie der beiden eingeführt werden kann, die Menge mehr als hundert-Gruppen
wurden wesentliche Unterschiede festgestellt. 25 mal übersteigt, welche aus der Lebensmittelverpackung
Unterschiede im Sauerstoff: Körpergewichtsverhältnis extrahiert zu werden scheint, ohne daß schädliche
wurden ebenfalls nicht festgestellt. Bei der Autopsie Wirkungen in den Tieren in einer zweijährigen
wurden in pathologischer Hinsicht keine größeren Untersuchungszeit verursacht werden. Wenn diese
Differenzen zwischen den Versuchstieren und der Gegebenheit mit früheren Erfahrungen in Wechselbe-Kontrollgruppe
gefunden. Eine Anzahl von vierzehn 30 ziehung gebracht wird, kommen die Fachleute zur
Organen eines jeden Tieres wurde untersucht. Jedes Schlußfolgerung, daß stabilisiertes Polyvinylchlorid, das
Organ wurde einer Sichtkontrolle unterzogen und aus mit bis zu drei Teilen der erfindungsgemäßen Stabiiisajedem
Organ wurde ein Gewebepräparat hergestellt torzusammensetzung stabilisiert worden ist, ein sicheres
und mikroskopisch untersucht. An Hand dieser Untersu- Material zur Lebensmittelverpackung darstellt,
chungen wurden keine wesentlichen Unterschiede 35
chungen wurden keine wesentlichen Unterschiede 35
Claims (1)
- Patentanspruch:Stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von Homo- oder Mischpolymerisaten des r> Vinylchlorids und Di-(n-octyI)-zinn-S^'-bis-(isooctylmercaptoacetat) als Hauptstabilisator, dadurch gekennzeichnet, daß die Massen, bezogen auf das Polymerisat, aus 0,5 bis 3 Gew.-% einer Stabilisatorkombination aus ι οA: 94,8 bis 98,2 Gew.-%Di-{n-octyl)-zinn-S3'-bis-(isooctylmercaptoacetat)
B: 13bis5Gew.-%a) Mono-n-octyIzinn-S,S',S"-tris-(isooctylmercaptoacetat) undb) Tri-n-octylzinn-S-isooctylinercaptoacetat,
wobei die Komponente a) ganz oder den größten Teil der angegebenen Menge von a) und b) bildetC: 0 bis 0,15 Gew.-% Di-{2-äthylhexyl)zinn-S.S'-bis-fjsooctylmercaptoacetatjbestehen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US69482968A | 1968-01-02 | 1968-01-02 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1900172A1 DE1900172A1 (de) | 1969-07-31 |
DE1900172B2 true DE1900172B2 (de) | 1979-02-08 |
DE1900172C3 DE1900172C3 (de) | 1981-08-27 |
Family
ID=24790432
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1900172A Expired DE1900172C3 (de) | 1968-01-02 | 1969-01-02 | Stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von Vinylchlorid- Polymerisaten |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE726317A (de) |
BR (1) | BR6805257D0 (de) |
CH (1) | CH503058A (de) |
DE (1) | DE1900172C3 (de) |
FR (1) | FR1603924A (de) |
IT (1) | IT942018B (de) |
NL (1) | NL169081C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3445856A1 (de) * | 1984-12-15 | 1986-06-26 | J.H. Benecke Gmbh, 3000 Hannover | Stabilisierung von tiefzieh- oder weichfolien auf pvc-basis |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1359490A (fr) * | 1962-05-17 | 1964-04-24 | Stabilisant pour hauts polymères |
-
1968
- 1968-12-19 CH CH1899768A patent/CH503058A/de not_active IP Right Cessation
- 1968-12-27 FR FR1603924D patent/FR1603924A/fr not_active Expired
- 1968-12-30 BR BR205257/68A patent/BR6805257D0/pt unknown
- 1968-12-30 NL NLAANVRAGE6818788,A patent/NL169081C/xx active
- 1968-12-31 BE BE726317D patent/BE726317A/xx unknown
- 1968-12-31 IT IT4875/68A patent/IT942018B/it active
-
1969
- 1969-01-02 DE DE1900172A patent/DE1900172C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3445856A1 (de) * | 1984-12-15 | 1986-06-26 | J.H. Benecke Gmbh, 3000 Hannover | Stabilisierung von tiefzieh- oder weichfolien auf pvc-basis |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1603924A (en) | 1971-06-14 |
IT942018B (it) | 1973-03-20 |
NL169081C (nl) | 1982-06-01 |
BR6805257D0 (pt) | 1973-01-04 |
NL6818788A (de) | 1969-07-04 |
DE1900172C3 (de) | 1981-08-27 |
DE1900172A1 (de) | 1969-07-31 |
BE726317A (de) | 1969-05-29 |
CH503058A (de) | 1971-02-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1719223C3 (de) | Stabilisierte Vinylhalogenidpolymerisat-Formmasse | |
DE2559820C3 (de) | Monooctylzinntristhioglycolsäuretetradecylester | |
DE1251020B (de) | Stabilisieren von Polyvinylchlorid, Mischpolymerisaten des Vinylidenchlorid und Vinylchlorids und Halogenaethylenpolymerisaten | |
DE1900172C3 (de) | Stabilisierte, nicht giftige Formmassen auf der Basis von Vinylchlorid- Polymerisaten | |
DE2364163A1 (de) | Gegen pilz- und bakterienwachstum stabilisierte vinylhalogenid-polymermassen und verwendung einer loesung von n-trichlormethylthiophthalimid in einem polyalkylenglykoldibenzoat | |
DE1694894C3 (de) | Massen auf der Grundlage von Polymerisaten und Mischpolymerisaten der Vinylester mit Phenoxarsinverbindungen als mikrobizide Zusätze | |
DE1719255B2 (de) | Polyviynlchloridfolie | |
DE1569011B2 (de) | Stabilisierungsmittel fuer vinylhalogenidpolymerisate | |
EP0002243B1 (de) | Feste, hydrolysebeständige Phosphorigsäureester-Zubereitungen zum Stabilisieren von Polyolefin-Kunststoffen | |
DE2005290A1 (de) | Neue Organo-Zinnverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Stabilisatoren für Vinylhalogenidpolymerisate | |
DE2107643A1 (de) | Stabilisatorzusammensetzung fur halogenhaltige Polymere | |
DE2634234A1 (de) | Antimikrobische harzmischung | |
DE1900170C3 (de) | Stabilisierte nicht giftige transparente Polyvinylchlorid-Polymerisatmasse | |
DE2652408C3 (de) | Wärmestabilisierung von Formmassen auf der Basis von Vinylchloridhomo- oder-copolymerisaten | |
DE2501007B2 (de) | ||
DE1239470B (de) | Verfahren zur Stabilisierung von Olefinpolymerisaten | |
DE2619836A1 (de) | Neue schmiermittel fuer thermoplastische materialien und ein verfahren zur herstellung derselben | |
DE3106217C2 (de) | Einen geradkettigen Fettsäureester des N-(&beta;-Hydroxyethyl)-2,2,3,4,5,5-hexamethylpyrrolidins enthaltende Zusammensetzungen und die Verwendung dieser Ester als Anti-UV-Stabilisatoren in Polyolefinpolymeren | |
DE2307360A1 (de) | Stabilisatormischung fuer pvc-harze | |
DE1569011C3 (de) | Stabilisierungsmittel für Vinylhalogenidpolymerisate | |
DE2046203A1 (de) | Polymere Zinnmerkaptide | |
DE2165841C3 (de) | Mittel zum Abweisen von Nagetieren, Insekten und anderen Schädlingen | |
DE1494325B2 (de) | Thermoplastische Massen zur Herstellung stabilisierter Formkörper aus Polypropylen | |
DE2334833A1 (de) | Stabilisatorzusammensetzung | |
DE2159325A1 (de) | Kunststoffmassen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OGA | New person/name/address of the applicant | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |