DE1480028C3

DE1480028C3 - Bremsbackenführungs- und haltevorrichtung

Info

Publication number: DE1480028C3
Application number: DE1480028A
Authority: DE
Inventors: Jean Paris Cadiou
Original assignee: Automobiles Citroen SA
Current assignee: Automobiles Citroen SA
Priority date: 1964-01-13
Filing date: 1965-01-12
Publication date: 1974-10-10
Also published as: DE1580745C3; US3285371A; DE1480028B2; BE687259A; LU47750A1; NL6613988A; FR87211E; DE1480028A1; NL6500285A; SE342298B; LU52046A1; DE1580745A1; US3391761A; GB1102457A; FR1390337A; BE658008A; FR88893E; DE1580745B2; GB1045941A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsbackenführungs- und -haltevorrichtung für eine Teilbelagscheibenbremse mit einem die Bremsscheibe umgreifenden U-förmigen Bremssattel, an dessen Schenkeln sich die von einer Betätigungsvorrichtung beaufschlagbaren Bremsbacken in beiden Drehrichtungen der Bremsscheibe über teilzylindrische Flächen mit gemeinsamem Krümmungsmittelpunkt abstützen, der auf der Linie der durch den Flächenschwerpunkt der Bremsbacken verlaufenden resultierenden Bremskraft liegt.

Vorrichtungen dieser Art sind bekannt, wie die deutsche Patentschrift 1 009 504, die deutsche Auslegeschrift 1 124 374 und die französische Patentschrift 1 229 040 zeigen. Diese bekannten Einrichtungen verfolgen das Ziel, ein leichtes Auswechseln der Bremsbacken in der Umfangsrichtung der Bremsscheibe und parallel zur Bremsscheibenebene zu ermöglichen.

Die Erfindung verfolgt dasselbe Ziel, hat sich jedoch dabei die Aufgabe gestellt, eine ausreichende Lagesicherung der Bremsbacken zu gewährleisten.

Gelöst wird diese Aufgabe bei einer Bremsbackenführungs- und -haltevorrichtung der eingangs umrissenen Art erfindungsgemäß dadurch, daß sich die in der · der Hauptdrehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung der Bremsscheibe wirkende konkave Abstützfiäche am Bremssattelschenkel von außen, d. h. vom Sattelsteg her, höchstens bis zur Hälfte der radialen Ausdehnung der Bremsbacke erstreckt und die Bremsbacken an diesem Ende einen Fortsatz aufweisen, der sich zur Lagesicherung der Bremsbacken an einem lösbar am Bremssattelschenkel gehaltenen Anschlagstift abstützt.

Die Figuren erläutern die Erfindung. Es stellen dar

F i g. 1 bis 3 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Fig. 1 stellt einen Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2 dar,

F i g. 2 einen Horizontalschnitt nach der Linie ΙΙ-ΙΓ in Fig. 1,

Fig. 3 einen Vertikalschnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,

Fig. 4 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Fig. 5 und 6 stellen eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. einen Vertikalschnitt längs der Linie V-V in F i g. 6 sowie einen Horizontalschnitt längs der Linie VI-VI in F i g. 5 dar,

Fig. 7 und 8 eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. einen Vertikalschnitt längs der Linie VII-VII in Fig. 8· sowie einen Horizontalschnitt längs der Linie VIII-VIII in Fig. 7.

In den Figuren erkennt man eine Bremsscheibe 1, die von einer abzubremsenden Welle in Drehung versetzt wird. Weiter erkennt man einen U-förmigen Bremssattel 2, der die Bremsscheibe 1 auf einem Teil ihres Umfangs reiterartig umgreift. Zu beiden Seiten der Bremsscheibe 1 sind an dem Bremssattel zwei aus den Bremsbelägen 3 und 4 sowie deren Trägerplatten 9 und 10 bestehende Bremsbacken derart angeordnet, daß mindestens eine Bremsbacke an dem Bremssattel parallel zur Scheibenachse gleitend verschiebbar ist. Die Verschiebung der Bremsbacken relativ zum Bremssattel im Sinne einer Anpressung an der Bremsscheibe 1 erfolgt hydraulisch.

Im folgenden wird vorausgesetzt, daß Bremsscheibe 1 und Bremssattel 2 parallel zur Scheibenachse festgelegt sind und daß die Bremsbacken 3, 9 und 4,10 (Bremsbacke 4,10 ist nur in der F i g. 6 abgebildet) parallel zur Scheibenachse und unabhängig voneinander hydraulisch bewegbar sind.

Der Bremssattel 2 besteht aus zwei Teilen 2 α und 2 b, welche etwa in der Mittelebene der Scheibe 1 mittels nicht dargestellter, Bohrungen 5 der Teile 2 a und 2 b durchsetzender, außerhalb des Bremsscheibenrandes angeordneter Bolzen, verbunden sind. Der Bremssattel 2 ist im Profil U-förmig ausgebildet; der Steg des Bremssattels verhindert in radialer Richtung der Scheibe den Zugang zu den Bremsbacken. Die beiden Teile 2 α und 2 b des Bremssattels 2 schließen zwischen sich gewölbte Teile 6 ein, deren Innenseiten nahe am Scheibenumfang liegen; diese gewölbten Teile 6 bilden eine Schutzwand für die Bremsbacken 3, 9 und 4,10.

Die Bewegung der Bremsbacken relativ zum Bremssattel 2 kann in jeder geeigneten Weise, beispielsweise hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch, erzeugt werden. Im vorliegenden Falle wird zur Erzeugung dieser Bewegung eine hydraulische, aus in Zylindern 8 gleitenden Kolben 7 bestehende Betätigungsvorrichtung verwendet. Die Zylinder 8 sind Teile des Bremssattels 2; sie können gleichzeitig mit Druckflüssigkeit versorgt werden.

Die Bremsbelagträgerplatten 9 und 10 weisen je zwei zylindrische Abstützflächen 11 und 12 zur Übertragung der Umfangskraft in beiden Drehrichtungen auf; die zylindrischen Abstützflächen 11 und 12 besitzen einen gemeinsamen Krümmungsmittelpunkt X und greifen in komplementäre Stützdruckaufnahmeflächen 13 und 14 des Bremssattels 2 ein, derart, daß die Bremsbacken um die durch den Krümmungsmittelpunkt X gehende und zur Bremsscheibenachse parallele Achse um einen begrenzten Winkel verdreht werden können. Am Bremssattel 2

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sind lösbare Anschläge 16 angeordnet, die in Be- fläche 13 ist von einem das Teil la oder 2b des

triebsstellung ein Verdrehen der Bremsbacken 3, 4 Bremssattels 2 durchsetzenden Bolzen 22 gebildet,

gegebenenfalls mit ihren Trägerplatten 9, K) ver- dessen eines Ende nahe einer der Bremsflächen der

hindern, nach ihrer Entfernung jedoch ein Ver- Scheibe 1 liegt. Der den Abstütz- und Stiitzdruck-

drehen der Bremsbacken zu deren Entnahme aus 5 aufnahmeflächen 11 und 13 gemeinsame Radius R₇

dem Bremssattel erlauben. ist viel kleiner als der den Abstütz- und Stützdruck-

Während einer Bremsung treten an jeder Brems- aufnahmeflächen 12 und 14 gemeinsame Radius R₈. backe 3, 9; 4,10 Bremskräfte F auf, die obligatorisch Zwecks Verhinderung einer Verdrehung der durch die Zentren C der Bremsbacken und wenig- Bremsbacken um die durch den Punkt X gehende stens annähernd durch den gemeinsamen Krüm- io Achse weisen die Bremsbelagträgerplatten 9 und 10 mungsmittelpunkt X der Abstützflächen 11,12 hin- zungenartige Vorsprünge 23 auf, die in von Andurchgehen, schlagen 15 α und 16 definierte Zwischenräume ein-

Gemäß den Fig. 1, 4, 5 und 7 ist das Zentrum C greifen; der Anschlag 15a ist ein stationärer Angegenüber dem entsprechenden Zentrum des schlag, während der Anschlag 16 von einer lösbaren Kolbens 7 verschoben in einer zur Richtung der 15 Schraube gebildet ist, die parallel zur Bremsscheiben-Kraft F entgegengesetzten Richtung. achse verläuft und in den Teilen 2 α oder 2 b des

Gemäß diesen Figuren ist es in der dargestellten Bremssattels verankert ist. Die Bremsbelagträger-Normalposition so eingerichtet, daß die auf einer platte 9 weist bezüglich der durch den Punkt X und Seite einer Bremsbacke 3, 9; 4,10 gelegenen Abstütz- das Zentrum C verlaufenden Ebene eine symme- und Stützdruckaufnahmeflächen 11 und 13 von der 20 trische Form auf, so daß auf beiden Seiten der zur Bremsachse parallelen Ebene, in der die Kraft F Bremsscheibe 1 gleiche Bremsbelagträgerplatten verliegt, gekreuzt sind, während die auf der anderen wendet werden können.

Seite der Bremsbacke befindlichen Abstütz- und Die Scheibenbremse weist noch eine beispielsweise

Stützdruckaufnahmeflächen 12 und 14 sich nur auf mechanisch zu betätigende Hilfsbremseinrichtung mit ·

einer Seite der besagten Ebene, d. h. auf der von der 25 Bremsbacken 20, 21 auf; die Bremsbacken 20, 21

Bremsscheibenachse am weitesten entfernten Seite sind an dem Bremssattel 2 relativ zu diesem in Rich-

der Ebene, befinden. tung auf die Bremsscheibe verschiebbar.

Wenn die Bremsscheibe sich in der durch die Bei Betätigung der Bremse werden die Brems-Pfeile der Fi g. 1, 4, 5 und 7 (Vorwärtsbewegung des backen 3, 9 und 4,10 durch die Kolben 7 der Brems-Fahrzeuges) angegebenen Richtung dreht, dann 30 zylinder 8 gegen die Bremsflächen der Bremsnehmen die Abstütz- und Stützdruckaufnahmeflächen scheibe 1 gepreßt; die Bremsbelagträgerplatten 9 und 11, 13 die während der Bremsung an den Brems- 10 gleiten dabei entlang den Stützdruckaufnahmebacken auftretenden Bremskräfte F auf. flächen 13 und 14 des Bremssattels. Die Bremskraft,

Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform welche an den Bremsbacken auftritt, wird bei Abist der den Abstütz- und Stützdruckaufnahmeflächen 35 bremsung eines vorwärts fahrenden Fahrzeuges auf 11 und 13 gemeinsame Krümmungsradius R₁ wesent- die Stützdruckaufnahmefläche 13 und bei Ablich kleiner als der den Abstütz- und Stützdruck- bremsung eines rückwärts fahrenden Fahrzeuges auf aufnahmeflächen 12 und 14 gemeinsame Krümmungs- die Stützdruckaufnahmefläche 14 übertragen. Im radius R₂. ersten Fall wird die Bremskraft vollständig von der

Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 4 4° Stützdruckaufnahmefläche 13 aufgenommen, ohne

und 5 sind die Radien R₃ oder R. der Abstütz- und daß dabei eine Radialkomponente der Bremskraft

Stützdruckaufnahmeflächen 11 und 13 etwa genauso auftritt. Im zweiten Fall wird die Bremskraft von der

groß wie die Radien R₄ oder R₆ der Abstütz- und Stützdruckaufnahmefläche 14 aufgenommen, wobei

Stützdruckaufnahmeflächen 12 und 14. eine nicht nennenswerte Radialkomponente auftritt.

Gemäß den Fig. 1, 2, 3 und 4 sind an sich gegen- 45 Daraus ergibt sich, daß die lösbaren Anschläge 16

überliegenden Stellen der Bremsbelagträgerplatten 9, und 17 keine Bremsreaktionen aufnehmen, sondern

10 am Bremssattel 2 ein fester Anschlag 15 und ein nur dazu bestimmt sind, die Bremsbacken 3, 9 und 4,

lösbarer Anschlag 16 vorgesehen, welche ein Ver- 10 in ihrer Normalstellung vor Verdrehung zu

drehen der Bremsbeläge um die durch den gemein- schützen.

samen Krümmungsmittelpunkt X gehende Achse ver- 50 Sind die Bremsbacken abgenutzt, so entfernt man hindern. Der Anschlag 16 ist von einer in die Teile die Anschläge 16 oder 17 und schwenkt danach die 2 a oder 2 b des Bremssattels 2 eingreifenden, par- Bremsbelagträgerplatten 9 und 10 um die durch den allel zur Scheibenachse verlaufenden Schraube ge- Punkt X gehende Achse so weit, bis die Abstützbildet, flächen 12 der Bremsbelagträgerplatten und die

Gemäß den F i g. 5 und 6 ist nur ein einziger lös- 55 Stützdruckaufnahmeflächen 14 des Bremssattels 2

barer Anschlag vorgesehen, der eine Verdrehung der außer Eingriff sind und man Bremsbelagträger und

Bremsbacken 3, 9 oder 4, 10 um die durch den Bremsbeläge abnehmen kann. Nach Erneuerung der

Punkt X gehende Achse nach zwei Richtungen ver- Bremsbeläge wird umgekehrt wie oben verfahren,

hindert. Dieser Anschlag ist von einem Bolzen 17 um die Bremse wieder funktionsfähig zu machen,

gebildet, der parallel zur Scheibenachse zwischen 60 Das Auswechseln abgenutzter Bremsbacken geht

den Teilen 2 α und 2 b des Bremssattels 2 verläuft also sehr schnell und einfach vor sich,

und durch einen Splint 18 axial festgelegt ist. Der Da die Anschläge 16 und 17 keine nennenswerten

Bolzen 17 durchsetzt Löcher 19 in vorspringenden Bremskräfte aufzunehmen haben, können sie nicht

Teilen der Bremsbelagträgerplatten 9 und 10. beschädigt oder irgendwie deformiert werden und

Gemäß den F i g. 7 und 8 ist die Abstützfläche 11 65 sind deshalb auch immer ohne Schwierigkeiten zu

konkav und die Abstützfläche 12 konvex ausgebildet; entfernen.

die Stützdruckaufnahmeflächen 13 und 14 weisen Die Bremsbacken sind ausschließlich am Bremsentsprechende Formen auf. Die Stützdruckaufnahme- sattel oder Bremsbügel befestigt und werden von

den Anschlägen 16 und 17 nur in ihrer richtigen Lage gehalten. Die Bremsbacken 20,21 der Hilfsbremseinrichtung sind an einer Verlängerung des Bremssattels befestigt, ohne daß dieser dafür ver

stärkt ist. Weil die Radien R₁ und R₂, R₃ und /?₄, R. 5 gestatten.

und R_e, R- und R₈ dasselbe Zentrum .Y haben, werden die Bremsbacken sogar dann tangential gehalten, wenn die Anschläge 15,16 oder 17 ihnen einen gewissen Spielraum um das gemeinsame Zentrum X

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Bremsbackenfiihrungs- und -haltevorrichtung für eine Teilbelagscheibenbremse mit einem die Bremsscheibe umgreifenden U-förmigen Bremssattel, an dessen Schenkeln sich die von einer Betätigungsvorrichtung beaufschlagbaren Bremsbacken in beiden Drehrichtungen der Bremsscheibe über teilzylindrische Flächen mit gemeinsamem Krümmungsmittelpunkt abstützen, der auf der Linie der durch den Flächenschwerpunkt der Bremsbacken verlaufenden resultierenden Bremskraft liegt, dadurch gekennzeichnet, daß sich die in der der Hauptdrehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung der Bremsscheibe (1) wirkende konkave Abstützfiäche (14) am Bremssattelschenkel von außen, d. h. vom Sattelsteg her, höchstens bis zur Hälfte der radialen Ausdehnung der Bremsbacke (3, 9; 4,10) erstreckt und die Bremsbacken an diesem Ende einen Fortsatz (23) aufweisen, der sich zur Lagesicherung der Bremsbacken an einem lösbar am Bremssattelschenkel gehaltenen Anschlagstift (16, 1.7) abstützt.