DE4341250A1 - Betätigungseinheit für eine Scheibenbremse - Google Patents
Betätigungseinheit für eine ScheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinheit für eine
Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Beim Betätigen einer Scheibenbremse wird durch eine Zu
spannbewegung wenigstens eines Bremsbelags gegen eine
Bremsscheibe und eine gleichgerichtete Zuspannkraft auf
den Bremsbelag in der Berührungsfläche zwischen dem
Bremsbelag und der Bremsscheibe eine Bremskraft in Um
fangsrichtung der Bremsscheibe erzeugt. Der Bremsbelag
ist üblicherweise auf einem Bremdbelagträger angeordnet,
über den die Zuspannkraft auf den Bremsbelag übertragen
wird. Der Bremsbelagträger und der Bremsbelag bilden
einen Bremsklotz.
In der eingangs genannten Betätigungseinheit treten bei
einer Bremsbetätigung eine ebene Stirnfläche des Bremsbe
lagträgers und eine ebene Stützfläche des Bremsträgers in
Eingriff. Die der erzeugten Bremskraft gleiche, aber
entgegengerichtete, Reaktionskraft wird von der Stützflä
che des Bremsträgers erzeugt und über die Stirnfläche des
Bremsbelagträgers auf diesen und damit auf den Bremsbelag
übertragen.
Beim Betätigen einer Scheibenbremse können Bewegungen des
Bremsbelagträgers und des gesamten Bremsklotzes in Zu
spannrichtung und in Gegenrichtung auftreten. Solche
Bewegungen des Bremsbelagträgers können auf einer Erhö
hung der Zuspannkraft und der entsprechenden Kompression
des Bremsbelags beruhen, während solche Bewegungen des
Bremsklotzes auf Ungleichmäßigkeiten im Lauf der Brems
scheibe, beispielsweise infolge Axialschlags oder un
gleichmäßiger Dicke derselben, beruhen. In einer Betäti
gungseinrichtung der eingangs genannten Art können solche
Bewegungen zu Freßerscheinungen an der Stirnfläche des
Bremsbelagträgers und an der Stützfläche des Bremsträgers
führen, weil diese während der Bremsbetätigung, also
während des belasteten Eingriffs, unter im allgemeinen
erheblicher Flächenpressung ohne Schmierung bzw. bei
schlechter Schmierung stehen. Nachteilige Folgen solcher
Freßerscheinungen können Verschleiß und eine Hysterese
sein, infolge derer sowohl ein Teil eines etwaigen Zu
wachses der Zuspannkraft absorbiert als auch eine Lösebe
wegung durch Reibkraft erschwert wird.
Aus der DE-29 01 904 A1 ist eine Betätigungseinheit für
eine Scheibenbremse bekannt, die anstrebt, die Nachteile
der eingangs genannten Betätigungseinheit durch die An
ordnung eines Zwischenglieds aus einem reibungsarmen
Werkstoff zwischen der Stützfläche des Bremsträgers und
der Stirnfläche des Bremsbelagträgers zu verringern,
wobei die Reibungsarmut des Zwischengliedes auf seiner
dem Bremsbelagträger zugewandten Seite beispielsweise
durch eine PTFE-Schicht bewirkt wird. Da einige reibungs
arme Werkstoffe eine weiche oder wenigstens relativ wei
che Oberfläche aufweisen, ist damit zu rechnen, daß sie
sich relativ schnell abnutzen und folglich nicht zu einer
dauerhaften Verbesserung des Betriebsverhaltens dieser
Betätigungseinheit führen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betäti
gungseinheit der eingangs genannten Art mit einfachen
Mitteln so fortzubilden, daß sie eine dauerhafte Verbes
serung des Betriebsverhaltens der mit dieser Betätigungs
einheit versehenen Scheibenbremse sicherstellt.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1
angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angege
ben.
Weitere Vorteile der Erfindung werden in deren nunmehr
folgender Erläuterung anhand zeichnerisch dargestellter
Ausführungsbeispiele genannt.
Unter durchgehender Verwendung gleicher Bezugszeichen für
funktionsgleiche Bauteile zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht einer Scheibenbremse
mit Teilschnitt,
Fig. 2 eine Teilansicht der Scheibenbremse
nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Teilansicht mit Teilschnitt einer
anderen Scheibenbremse,
Fig. 4 in Teilschnitten Details der
Fig. 5 Scheibenbremse nach Fig. 3.
Die in Fig. 1 dargestellte Scheibenbremse besteht aus
einer in bekannter Weise drehbar, aber quer zu ihrer
Drehbeweglichkeit, d. h. in ihrer Axialrichtung, fest
gelagerten Bremsscheibe (1) sowie einer Betätigungsein
heit. Die möglichen Drehrichtungen der Bremsscheibe (1)
sind durch einen Doppelpfeil D gekennzeichnet.
Die Betätigungseinheit ist einseitig zu der Bremsscheibe
(1) gezeichnet und stellt eine mögliche Grundausführung
dar. In der Regel wird jedoch die Betätigungseinheit in
einer solchen Grundausführung nicht eingesetzt. Vielmehr
erstreckt sich üblicherweise die Betätigungseinheit auf
beide Seiten der Bremsscheibe, wobei ein Bremsträger die
Bremsscheibe übergreift und die Betätigungseinheit die
weiteren nachstehend näher beschriebenen Bestandteile
beiderseits der Bremsscheibe aufweist.
Die dargestellte Betätigungseinheit weist einen generell
mit (6) bezeichneten Bremsträger auf, der im Betriebszu
stand relativ zu dem die axiale Fixierung der Brems
scheibe (1) bewirkenden Bauteil unbeweglich befestigt
ist. In dem Bremsträger (6) sind als weitere Bestandteile
der Betätigungseinheit eine durch einen Zuspannkolben (7)
angedeutete Zuspanneinrichtung, ein Bremsbelag (9) und
ein Bremsbelagträger (8) angeordnet. Der Bremsbelag (9)
besteht aus einem Reibwerkstoff, der Bremsbelagträger (8)
besteht in der Regel aus einem metallischen Werkstoff.
Der Bremsbelagträger (8) und der Bremsbelag (9) sind
miteinander verbunden und bilden einen Bremsklotz (8, 9).
Der Bremsträger (6) ist zur Vereinfachung des Brems
klotzaustausches mittels zweier Schrauben (5, 11) und
einer Buchse (4) aus einem Grundkörper (3) und einem
Aufnahmeteil (2) zusammengefügt. Der Grundkörper (3) ist
in bekannter und deshalb nicht dargestellter Weise fest
mit dem die axiale Fixierung der Bremsscheibe (1) bewir
kenden Bauteil verbunden. Die Buchse (4) dringt in den
Grundkörper (3) und das Aufnahmeteil (2) ein, verbindet
diese dadurch für zwischen diesen Teilen auftretende
Schubkräfte formschlüssig und stellt eine Lagerung für
eine Schwenkbewegung des Aufnahmeteils (2) relativ zu dem
Grundkörper (3) dar. Die eine Schraube (5) ist durch die
Buchse (4) hindurchgeführt.
In dem Aufnahmeteil (2), und damit in dem Bremsträger
(6), sind, aus der Sicht der Bremsscheibe (1), beider
seits des Bremsklotzes (8, 9) Stützflächen (10, 13) aus
gebildet. Diesen Stützflächen (10, 13) des Bremsträgers
(6) stehen Stirnflächen (12, 14) des Bremsbelagträgers
(8) gegenüber.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht der Betätigungseinrichtung aus
der Sicht der Bremsscheibe (1). Aus der Darstellung geht
hervor, daß aus der Sicht der Bremsscheibe jede Stirnflä
che (12 bzw. 14) des Bremsbelagträgers (8) und die je
weils zugeordnete Stützfläche (10 bzw. 13) des Bremsträ
gers (6) zueinander komplementär gewölbt verlaufen, und
zwar aus der Sicht des Bremsbelagträgers (8) konvex. "Aus
der Sicht der Bremsscheibe" bedeutet mit anderen Worten,
daß die den einzelnen Punkten jeder Stirnfläche (12 bzw.
14) und jeder Stützfläche (10 bzw. 13) zugeordneten Krüm
mungsmittelpunkte auf Parallelen zu der Drehachse der
Bremsscheibe (1) liegen.
In nicht dargestellter Weise kann die Wölbung einer
Stirnfläche (12 bzw. 14) oder beider Stirnflächen (12 und
14) des Bremsbelagträgers (8) und der zugeordneten Stütz
fläche (10 bzw. 13) des Bremsträgers (6) auch konkav
verlaufen. Die im folgenden für den dargestellten konve
xen Verlauf gemachten Ausführungen gelten für den konka
ven Verlauf entsprechend mit.
Die Stirnflächen (12 bzw. 14) des Bremsbelagträgers (8)
und die Stützflächen (10 bzw. 13) des Bremsträgers (6)
müssen auch nicht an jedem Ende des Bremsbelagträgers (8)
gewölbt verlaufen. Es ist auch möglich, diese Flächen nur
an einem Ende gewölbt auszuführen, beispielsweise die am
stärksten bzw. am häufigsten belasteten Stütz- bzw.
Stirnflächen des Bremsträgers (6) bzw. des Bremsbelagträ
gers (8). Diese Flächen werden in der Regel diejenigen
sein, die der Drehrichtung der Bremsscheibe im Normalbe
trieb des gebremsten Gegenstands, beispielsweise bei
Vorwärtsfahrt des gebremsten Fahrzeugs, zugeordnet sind.
Infolge der Wölbung der genannten Flächen, und sei sie
auch nur an einem Ende des Bremsbelagträgers (8) vorhan
den, ist bei diesem Ausführungsbeispiel ein Herausnehmen
des Bremsklotzes (8, 9) in radialer Richtung der Brems
scheibe (1) zum Zwecke des Bremsklotzaustausches nicht
möglich. Vielmehr müssen zum Bremsklotzaustausch die
durch die Buchse (4) hindurchgeführte Schraube (5) gelöst
und die andere Schraube (11) entfernt werden. Danach
können das Aufnahmeteil (2) um die Achse der Buchse (4),
aus der Sicht der Bremsscheibe (1), radial nach auswärts
geschwenkt und anschließend der Bremsklotz (8) in der
durch einen Pfeil Z angedeuteten Zuspannrichtung entnom
men werden.
In den Fig. 1 und 2 ist die Betätigungseinheit bei
gelöster Bremse dargestellt. Das ist beispielsweise daran
zu erkennen, daß zwischen jeder Stirnfläche (12 bzw. 14)
des Bremsbelagträgers (8) und der zugeordneten Stützflä
che (10 bzw. 13) des Bremsträgers (6) Spiel eingezeichnet
ist. Dieses Spiel ist zur Sicherung der Leichtgängigkeit
des Bremsklotzes (8, 9) im Bremsträger (6) bei gelöster
Bremse erforderlich. Das Spiel muß ausreichend bemessen
sein, die genannte Leichtgängigkeit in jedem Betriebszu
stand der Scheibenbremse, insbesondere im heißen Zustand,
zu gewährleisten, und dient auch dem Ausgleich von Ferti
gungsungenauigkeiten. In der Praxis wird dieses Spiel
allerdings nicht so gleichmäßig, wie dargestellt, auf
beide Enden des Bremsbelagträgers (8) verteilt sein.
Die Scheibenbremse wird in bekannter Weise durch eine
Zuspannbewegung des Bremsklotzes (8, 9) und eine Zuspann
kraft auf den Bremsklotz (8, 9) in Zuspannrichtung Z
betätigt. Die Zuspannbewegung und die Zuspannkraft werden
in bekannter Weise durch die Zuspanneinrichtung erzeugt.
Die infolge der Zuspannkraft in der Berührungsfläche
zwischen der Bremsscheibe (1) und dem Bremsbelag (9)
entstehende Bremskraft hat das Bestreben, den Bremsklotz
(8, 9) in die gerade herrschende Drehrichtung der Brems
scheibe (1) mitzunehmen. Die Mitnahme wird jedoch dadurch
verhindert, daß sich die der herrschenden Drehrichtung
zugeordnete Stirnfläche (12 bzw. 14) des Bremsbelagträ
gers (8) nach Überwindung des oben erwähnten Spiels an
die zugeordnete Stützfläche (10 bzw. 13) des Bremsträgers
(6) anlegt und daran abstützt, wobei die Stützfläche (10
bzw. 13) die der entstandenen Bremskraft gleiche, aber
entgegengerichtete, Reaktionskraft als Stützkraft zwi
schen beiden Flächen (10 und 12) bzw. (13 und 14) er
zeugt.
Die von der Stützkraft zwischen der Stirnfläche (12 bzw.
14) des Bremsbelagträgers (8) und der zugeordneten Stütz
fläche (10 bzw. 13) des Bremsträgers (6) hervorgerufene
Kraft pro Flächeneinheit, d. h. die Flächenpressung, ist
infolge der Wölbung der genannten Flächen geringer, als
wenn diese Flächen, wie im Stand der Technik, eben wären.
Dies deshalb, weil bei gleicher Flächenhöhe eine gewölbte
Fläche einen größeren Flächeninhalt hat als eine ebene
Fläche, mithin bei gewölbter Fläche die gleiche Kraft
sich auf eine größere Fläche als bei ebener Fläche ver
teilt. Dabei ist vorliegend die Höhe der Stütz- bzw.
Stirnflächen deren Abmessung in radialer Richtung der
Bremsscheibe (1).
Treten nun während einer Bremsbetätigung, beispielsweise
aus den in der Beschreibungseinleitung erwähnten Gründen,
Bewegungen des Bremsklotzes (8, 9) oder des Bremsbelag
trägers (8) in Zuspannrichtung Z oder in Gegenrichtung
auf, so ist wegen der geringeren Flächenpressung zwischen
den beteiligten Flächen die Gefahr des Auftretens von
Freßerscheinungen mit Verschleiß und Hysterese als Folge
geringer als beim Stand der Technik.
Eine weitere Verringerung der Gefahr des Auftretens von
Freßerscheinungen läßt sich erzielen, wenn die Stirn- und
die zugeordnete Stützfläche hart bzw. gehärtet sind oder
wenn wenigstens die Fläche mit der größeren Freßneigung
härter als die Gegenfläche ist. Die größere Freßneigung
weist jeweils die Stützfläche (10 bzw. 13) des Bremsträ
gers (6) auf, weil diese beim belasteten Eingriff durch
die Bewegungen des Bremsklotzes bzw. des Bremsbelagträ
gers in Zuspannrichtung Z und in Gegenrichtung einer
Schabwirkung bzw. einer Eingrabwirkung der Begrenzungs
kanten der Stirnfläche (12 bzw. 14) des Bremsbelagträgers
(8) ausgesetzt ist.
Die Wölbung jeder Stirnfläche (12 bzw. 14) des Bremsbe
lagträgers (8) und der zugeordneten Stützfläche (10 bzw.
13 des Bremsträgers (6) kann jede geeignete Form haben.
Wenn die Wölbung von Kreiszylinderflächen gebildet ist,
bietet die Erfindung den im folgenden näher erläuterten
weiteren erheblichen Vorteil.
Die Bremskraft ist die Resultierende aus Teilbremskräf
ten, die unter der Einwirkung der Zuspannkraft in den
Flächenelementen der Berührungsfläche zwischen dem Brems
belag (9) und der Bremsscheibe (1) entstehen. Die Brems
kraft geht in der Regel wegen der praktisch ausführbaren
Dimensionen der genannten Berührungsfläche und wegen
ungleichmäßiger Anlage des Bremsbelags (9) an der Brems
scheibe (1) nicht durch den Flächenschwerpunkt der ge
nannten Berührungsfläche. Deshalb ruft die Bremskraft in
der Regel an dem Bremsklotz (8, 9) ein Kippmoment um eine
in Zuspannrichtung Z verlaufende Achse hervor, welches
den Bremsklotz (8, 9) um diese Achse kippt und im Stand
der Technik dazu führt, daß sich der Eingriff zwischen
jeder Stirnfläche des Bremsbelagträgers und der zugeord
neten Stützfläche des Bremsträgers auf einen kleinen
Flächenbereich oder eine Linie konzentriert. In diesen
Flächenbereichen oder Linien treten Flächenpressungs-
Spitzen auf, durch welche diese Flächenbereiche oder
Linien bezüglich Oberflächenzerstörung besonders gefähr
det sind. In der Ausgestaltung der Erfindung, in der die
Wölbung der Stirn- bzw. Stützflächen von Kreiszylinder
flächen gebildet wird, kann jede Stirnfläche (12 bzw. 14)
des Bremsbelagträgers (8) beim Kippen des Bremsklotzes
(8, 9) unter der Einwirkung des erwähnten Kippmoments auf
der zugeordneten Stützfläche (10 bzw. 13) gleiten, wobei
der Eingriff auf der vollen Fläche erhalten bleibt und
die im Stand der Technik üblichen Flächenpressungs-Spit
zen vermieden werden. Daraus folgt eine weitere Verringe
rung der Gefahr des Auftretens von Freßerscheinungen an
den beteiligten Flächen.
Fig. 3 zeigt, aus der Sicht der Bremsscheibe (1), eine
Ansicht mit Teilschnitt einer anderen Betätigungseinheit.
In diesem Ausführungsbeispiel ist in dem mit (20) be
zeichneten Bremsträger an dem aus der Sicht der Brems
scheibe rechten Ende des Bremsklotzes (8, 9) ein Einsatz
stück (22) angeordnet, an dem die zugeordnete Stützfläche
(10) des Bremsträgers (20) ausgebildet ist. Die Stirnflä
che (12) des Bremsbelagträgers (8) und die Stützfläche
(10) des Bremsträgers (20) an diesem Ende seien die am
stärksten bzw. am häufigsten belasteten, beispielsweise
die der Drehrichtung der Bremsscheibe (1) bei Vorwärts
fahrt des gebremsten Fahrzeugs zugeordneten. Es ist aber
in nicht dargestellter Weise auch möglich, ein gleichar
tiges Einsatzstück an dem anderen Ende des Bremsbelagträ
gers (8) in dem Bremsträger (22) vorzusehen, für welches
die nachstehenden Ausführungen mitgelten.
Das Einsatzstück (22) ermöglicht im Vergleich zu dem
früheren Ausführungsbeispiel einen erheblich einfacheren
Bremsklotzaustausch. Zum Bremsklotzaustausch braucht nur
das Einsatzstück (22) mit dem in das Einsatzstück (22)
eintauchenden Ende des Bremsbelagträgers (8) in radialer
Richtung der Bremsscheibe (1) aus dem Bremsträger (20)
herausgezogen zu werden. Der Bremsträger (20) kann des
halb unter dem Gesichtspunkt des Bremsklotzaustausches
einstückig und damit wesentlich einfacher und kostengün
stiger ausgeführt sein als der Bremsträger des früheren
Ausführungsbeispieles.
Das Einsatzstück (22) kann so ausgebildet sein, daß es
wenigstens im Bereich der Stützfläche (10) härter als der
Bremsbelagträger (8) ist. Zu diesem Zweck kann das Ein
satzstück (22) aus einem oberflächenhärtbaren Werkstoff
bestehen und im Bereich der Stützfläche (10) oberflächen
gehärtet sein. Das Einsatzstück (22) kann zum gleichen
Zweck aber auch aus einem härtbaren Werkstoff bestehen
und insgesamt gehärtet sein. Da keramische Werkstoffe
eine große Härte aufweisen, kann das Einsatzstück (22)
aber auch aus einem solchen bestehen und dadurch eine
Stützfläche (10) mit großer Härte zur Verfügung stellen.
Aufgrund dieser Ausbildungsmöglichkeiten bietet das Ein
satzstück eine einfache Möglichkeit, die weiter oben in
Verbindung mit dem früheren Ausführungsbeispiel als vor
teilhaft herausgestellte größere Härte der Stützfläche
(10 bzw. 14) des Bremsträgers (20) sicherzustellen.
Ein oder zwei dem Einsatzstück (22) ähnliche Einsatz
stücke können auch an den Enden des Bremsbelagträgers (8)
des früheren Ausführungsbeispiels in dem dortigen Brems
träger (6) bzw. dem Aufnahmeteil (2) angeordnet sein. In
jenem Fall brauchen aber diese Einsatzstücke nicht in
radialer Richtung der Bremsscheibe (1) aus dem Bremsträ
ger (6) bzw. dessen Aufnahmeteil (2) herausnehmbar zu
sein.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist es zweckmäßig,
das Einsatzstück (22) in Zuspannrichtung Z, entgegen der
Zuspannrichtung Z und in radialer Richtung der Brems
scheibe (1) lösbar festzulegen. Wie dargestellt, dient
diesem Zweck in radialer Richtung der Bremsscheibe (1)
ein Fixierbolzen (21). Dieser dringt von der der Brems
scheibe (1) abgewandten Seite des Bremsträgers (20) her
in das Einsatzstück (22) ein und kann zwecks Demontage
des Einsatzstücks entgegen der Zuspannrichtung Z heraus
gezogen werden.
Für die Festlegung des Einsatzstücks (22) in Zuspannrich
tung Z und in Gegenrichtung zeigen die Fig. 4 und 5 in
Schnitten entlang der Linie A-A in Fig. 3 beispielhafte
Ausgestaltungen.
In Fig. 4 weist das Einsatzstück (22) auf seiner der
Stirnfläche (10) abgewandten Seite einen Vorsprung (25)
in Richtung des Bremsträgers (20) auf. Der Bremsträger
(20) weist eine zu dem Vorsprung (25) komplementäre An
senkung auf. Die Flanken von Vorsprung (25) und Ansenkung
befinden sich im Eingriff und legen dadurch das Einsatz
stück (22) in Zuspannrichtung Z und in Gegenrichtung
fest. Der Vorsprung (25) und demgemäß auch die Ansenkung
im Bremsträger (20) haben einen kreisabschnittförmigen
Grundriß. Dadurch ist eine einfache Herstellung des Vor
sprungs (25) und der Ansenkung möglich.
In Fig. 5 läuft die der Stützfläche (10) abgewandte Seite
des mit (22′) bezeichneten Einsatzstücks, aus der Sicht
der Bremsscheibe (1), mit zunehmendem Abstand von der
Bremsscheibe (1) von der Stützfläche (10) weg. Der mit
(20′) bezeichnete Bremsträger weist eine dazu komple
mentäre Fläche auf. Die dadurch entstehende Hinterschnei
dung legt das Einsatzstück (22′) in Zuspannrichtung Z und
in Gegenrichtung fest.
Soweit sich aus dem Vorstehenden nichts Widersprechendes
ergibt, gelten die im Zusammenhang mit einem Ausführungs
beispiel gemachten Ausführungen für das andere Ausfüh
rungsbeispiel direkt oder in entsprechender Anwendung
mit.
Der Fachmann erkennt, daß sich der Schutzbereich der
Erfindung nicht in den beschriebenen Ausführungsbeispie
len erschöpft, sondern alle Ausgestaltungen umfaßt, deren
Merkmale sich den Patentansprüchen unterordnen.
Claims (10)
1. Betätigungseinheit für eine Scheibenbremse, mit einem
Bremsträger (6; 20; 20′) und wenigstens einem bei ei
ner Bremsbetätigung sich über eine Stirnfläche (12
bzw. 14) an einer Stützfläche (10 bzw. 13) des Brems
trägers (6; 20; 20′) abstützenden Bremsbelagträger
(8),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnfläche (12 bzw. 14) des Bremsbelagträ
gers (8) und die Stützfläche (10 bzw. 13) des Brems
trägers (6; 20; 20′) zueinander komplementär gewölbt
verlaufen.
2. Betätigungseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbung aus der Sicht des Bremsbelagträgers
(8) konvex verläuft.
3. Betätigungseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbung aus der Sicht des Bremsbelagträgers
konkav verläuft.
4. Betätigungseinheit nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbung von einer Kreiszylinderfläche gebil
det ist.
5. Betätigungseinheit nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Bremsträger (20) ein Einsatzstück (22; 22′)
zugeordnet ist, an dem die Stützfläche (10) des
Bremsträgers (20; 20′) ausgebildet ist.
6. Betätigungseinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzstück (22; 22′) wenigstens im Bereich
der Stützfläche (10) härter als der Bremsbelagträger
(8) ist.
7. Betätigungseinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Härte des Einsatzstücks (22, 22′) im Bereich
der Stützfläche (10) durch Oberflächenhärtung erzielt
ist.
8. Betätigungseinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Härte des Einsatzstücks (22; 22′) im Bereich
der Stützfläche (10) durch Härten des gesamten Ein
satzstücks (22; 22′) erzielt ist.
9. Betätigungseinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzstück (22; 22′) aus einem keramischen
Werkstoff besteht.
10. Betätigungseinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzstück (22; 22′) in Zuspannrichtung Z,
entgegen der Zuspannrichtung Z und in radialer Rich
tung der Bremsscheibe (1) lösbar festgelegt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341250 DE4341250A1 (de) | 1993-12-03 | 1993-12-03 | Betätigungseinheit für eine Scheibenbremse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934341250 DE4341250A1 (de) | 1993-12-03 | 1993-12-03 | Betätigungseinheit für eine Scheibenbremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4341250A1 true DE4341250A1 (de) | 1995-06-08 |
Family
ID=6504115
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934341250 Ceased DE4341250A1 (de) | 1993-12-03 | 1993-12-03 | Betätigungseinheit für eine Scheibenbremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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