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Die Erfindung bezieht sich auf einen Kinderstuhl mit verstellbarem
Sitz mit einem in der Mitte des Sitzes nach unten vorstehendem Zapfen, der in eine
Bohrung des Fußes einsetzbar ist.
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Stühle dieser Art sind ausnahmslos um eine senkrechte Achse drehbar.
Die Drehung um einen gewissen Winkel kann nur entweder vor Besteigen des Stuhles
von dem Kind oder beim Sitzen durch eine dritte Person erfolgen, da ein Drehen beim
Sitzen durch Abstoßen mit den Füßen am Boden für Kinder in den wenigsten Fällen
durchführbar ist. Ein Drehen während des Sitzens kann höchstens noch dann von dem
Kind selbst bewirkt werden, wenn der -Stuhl im Bereich einer Wand oder eines Tisches
od. dgl. steht, - so daß die Drehung durch Abstoßen mit der Hand erfolgen kann.
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Die mit der Selbstdrehung durch das Kind erzielte Spielwirkung ist
somit nur in einigen Spezialfällen gegeben, normalerweise erfüllen die beschriebenen
und bekannten Stühle lediglich den Arbeitszweck des Sitzens. Bekanntlich ist es
jedoch bei Kindern besonders wichtig, jeden Arbeits- oder sonstigen Zweck eines
Gegenstandes mit einem Spielzweck zu verbinden, damit das Kind die jeweils geforderte
Handlung gern und von selbst ausführt.
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Mit den bisherigen Stühlen dieser Art ist dies jedoch nicht möglich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sitzmöbel für Kinder
so zu gestalten, daß es neben dem Gebrauchszweck in weitgehendem Maß den Spielzweck
erfüllt und darüber hinaus auch als Sportgerät dienen kann und zwar soll der Stuhl
von dem Kind ohne Abstoßen mit den Füßen oder den Händen am Boden oder an der Wand
sich in Drehung versetzen lassen. Außerdem soll der Stuhl für verschiedene Altersklassen
verwendbar sein.
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Die neue Lösung besteht nach der Erfindung darin, daß im Fuß mehrere
Bohrungen verschiedener Neigung vorgesehen sind.
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Bei dem neuartigen Stuhl kann die Sitzschale entweder je nach dem
Alter des Kindes oder nach der Art des Sitzens, frei im Zimmer oder an einem Tisch,
wahlweise in die verschiedenen Stellungen gebracht werden. Vor allem aber kann das
Kind, wenn sich die Sitzschale in einer der geneigten Stellungen befindet, die Schale
selbst ohne Hilfe eines Dritten oder ohne Zuhilfenahme der Füße oder der Hände zum
Abstoßen, zum Drehen bringen, indem es lediglich eine mehr oder weniger leichte
Schwerpunktsverlagerung, z. B. durch Neigen des Oberkörpers vornimmt, wodurch ein
Drehmoment auf die Schale ausgeübt wird und sich diese beliebig lange und beliebig
schnell nach Wunsch nach der einen oder anderen Seite dreht. Es muß hierbei nicht
unbedingt eine Sitzstellung eingenommen werden, der gleiche Erfolg wird auch in
der Liegestellung, im Knien oder bei Einnahme einer gymnastischen oder turnerischen
Stellung, wie Kerze, Kopfstand, Handstand od. dgl. erreicht. Gerade die zuletzgenannte
Möglichkeit zeichnet die neuartige Vorrichtung auch als vorzügliches Sportgerät
aus, durch welches Kraft, Gleichgewichts- und Geschicklichkeitsübungen ausführbar
sind.
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Die Ausführung kann auf Grund der erfindungsgemäßen Regel äußerst
einfach sein, sie weist keine Getriebeteile oder sonstige Einstellorgane od. dgl.
auf.
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Es ist besonders zweckmäßig, den Drehzapfen außerdem noch zu knicken
oder durch ein Gelenk od. dgl. abknickbar auszubilden, um die verschiedenen Neigungen
einzustellen. Es hat sich aber als besser erwiesen, den -Zapfen in als Sacklöcher
ausgebildete Zapfenlager wahlweise lose einzustecken.
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Um verschiedene Sitzmöglichkeiten zu bieten oder auch den Stuhl für
verschiedene Altersklassen gut verwendbar zu machen, ist in besonderer Ausbildung
der Erfindung noch vorgesehen, daß der Drehzapfen in der Sitzschale oder im Gestell
bezüglich seiner Längsachse verschieb- und arretierbar angebracht ist. Ferner kante
die Sitzschale auch in einer beliebigen . Stellung arretiert werden, wozu im Rahmen
der Erfindung am Stuhlgestell ein verschiebbarer Keil, ein Reiter od. dgl. zur Arretierung
der Drehbewegung der Schalen vorgesehen ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt und zwar zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Stuhl, F i g. 2 eine Draufsicht auf den Stuhl gemäß F i g.1, F i g. 3 die ohne Stuhlgestell
verwendete Sitzschale, F i g. 4 eine besondere Ausbildung des Drehzapfens.
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Das Stuhlgestell besteht beispielsweise aus einem mit vier Füßen 1
gebildeten Ständer, der in seinem mittleren Bereich verschiedene -Sacklöcher 2 und
2 a enthält, die als Lager für den Drehzapfen 3 dienen. Das Zapfenlager 2 ist senkrecht,
während die beiden eingezeichneten weiteren Zapfenlager 2 a eine verschiedene Neigung
zur Vertikalen aufweisen. Selbstverständlich können auch noch mehrere Lagermöglichkeiten
vorgesehen sein. Das obere Ende des Zapfens 3 sitzt in einer entsprechenden Bohrung
4 der Sitzschale 5, die geschlossen ausgebildet oder mit Durchbrechungen versehen
sein kann, und die höhenverstellbare Sicherung der Schale bzw. des Zapfens erfolgt
mit einer Stellschraube 6 od. dgl. Um gegebenenfalls die Schale 5 in der in F i
g.1 gezeichneten Stellung gegenüber dem Gestell l zu fixieren, kann auf dem Gestell,
z. B. auf einem Fuß 1 ein Keil oder ein keilförmiger Reiter 7 verschiebbar angebracht
sein, der beim Einschieben nach dem Zentrum des Ständers hin die Schale 5 mit dem
Fuß verkeilt. In dieser Stellung dient der neuartige Stuhl lediglich als Sitzgelegenheit,
wobei die Schale 5 entsprechend dem Zapfenlager eine verschiedene Stellung einnehmen
kann.
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Nach Lösen des Keiles 7 bzw. nach dessen Verschieben nach außen kann
das Kind in der Sitz- oder sonstigen Stellung, angenommen die Schale 5 befindet
sich in einer Schräglage, wie gezeichnet, z. B. durch eine Neigung des Oberkörpers
od. dgl., der Schale ein Drehmoment um die Achse 3 erteilen und diese setzt sich
in Drehung. Hierdurch wird neben der sehr variierbaren Sitzmöglichkeit ein ausgezeichneter
Spielzweck erreicht; der Sportzweck ist oben schon ausführlich erläutert.
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Die Schale kann außerdem mit einem Handgriff aus dem Zapfenlager herausgenommen
und, wie es F i g. 3 zeigt, auch zum Sitzen oder zum Spielen ohne Verwendung des
Stuhlgestelles 1 auf den Boden aufgestellt werden. Die Neigung kann hierbei durch
Veränderung der Lage des Zapfens 3 in der Schale 5 erreicht werden.
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Die Form der Schale muß nicht unbedingt kreisförmig sein, sie kann
auch jede beliebige geeignete
Gestalt annehmen. Dasselbe gilt für
die Ausführung des Stuhlgestelles 1.