DE19646366C2 - Bewegbare, insbesondere für medizinische Übungs- und Behandlungszwecke dienende Vorrichtung - Google Patents
Bewegbare, insbesondere für medizinische Übungs- und Behandlungszwecke dienende VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine bewegbare, insbesondere für medizinische Übungs-
und Behandlungszwecke dienende Vorrichtung.
Störungen des Gleichgewichtssinnes bzw. vor allem bei Kindern des öfteren vor
kommende diesbezügliche Entwicklungsdefizite stellen für die betroffenen Perso
nen beachtliche Probleme dar. Diesen Problemen läßt sich durch Gleichgewichts
übungen unter Einsatz von motorischen Bewegungsabläufen entgegenwirken, so
daß eine Förderung des Gleichgewichtssinnes möglich ist. Die bisher bekannten
Übungsmöglichkeiten und Vorrichtungen lassen aber nur ein begrenztes Üben zu.
Es besteht folglich der Bedarf nach einer geeigneten Vorrichtung, mit welcher ein
aus medizinischen Gesichtspunkten förderliches psychomotorisches Training für
mit Gleichgewichtsstörungen belastete Personen möglich ist.
Neben diesem vordringlichen medizinischen Problem sucht die Erfindung aber
auch auf einem anderen Gebiet, nämlich dem bewegbarer Spielzeuge, auch sol
cher in Form eines Tieres, Abhilfe zu schaffen. Solche Spielzeuge sind in vielfälti
ger Form bekannt. Um für Kinder einen Spielanreiz zu schaffen, der Grundlage
dafür ist, sich mit dem Spielzeug zu beschäftigen, ist es erforderlich, den Spiel
zweck und Spielwert so interessant wie möglich zu gestalten. Vor allem bei Spiel
zeugen in Form von Tieren ist dies insbesondere dadurch zu erreichen, daß man
versucht, mit dem Spielzeug die Bewegung des nachgeahmten, stilisierten Tieres
so naturgetreu wie möglich nachzuahmen, soweit dies im Rahmen der einsetzba
ren Mechanik möglich ist. Dabei soll, um den Spielzweck zu erhöhen, die natur
getreue Bewegung durch Mitwirkung des Kindes, das sich auf dem Sitz des Spiel
zeugs befindet, initiiert werden. Dieses Ziel wird aber mit bekannten Spielzeugen
nicht bzw. nur sehr unzulänglich erreicht. Denn in der Regel sind derartige Spiel
zeuge so aufgebaut, daß sie zwar einen das Kind aufnehmenden Sitz aufweisen,
jedoch bodenseitig Rollen u. ä. besitzen, über welche eine Bewegung durch das
Kind herbeiführbar ist, wenn es sich mit den Füßen vom Boden abstützt. Ein der
artiges Spielzeug ist beispielsweise in DE 295 15 785 U1 beschrieben. Eine Be
wegung, die auch nur annähernd der des stilisierten Tieres nahekommt, wird mit
einem derartigen Spielzeug aber nicht erreicht.
Diese beiden Ausgangsproblemkreise treten miteinander dann in Verbindung,
wenn es um die medizinische Behandlung von Kindern geht. Denn bekannterma
ßen beschäftigen sich zu behandelnde Kinder wesentlich lieber mit medizinischen
Übungsgeräten u. dgl., wenn sie hierfür einen spielerischen Anreiz erhalten.
Aus US 1,984,591 ist eine bewegbare Vorrichtung in Form eines Pferdes be
schrieben. Bei dieser Vorrichtung sind die vier Schwenkfüße um einen festste
henden Lagerzapfen schwenkbeweglich gelagert. Sie können aufgrund ihres Ei
gengewichts um diese festen Lagerachsen schwenken, die Schwenkbewegung ist
durch Anschläge begrenzt. Zum Bewegen der Vorrichtung muß die auf ihr sitzen
de Person sich abwechselnd nach vorne und hinten lehnen, wodurch jeweils die
hinteren bzw. vorderen Schwenkfüße angehoben werden und aufgrund ihres Ei
gengewichts um den festen Lagepunkt nach vorne schwenken.
Ferner ist aus DE-PS 938 055 ein Spielzeugreittier bekannt, das durch Ver
schwenken der Beine eines oder mehrere Beinpaare vorwärts bewegt werden
kann. Für die Bewegung des bekannten Spielzeugreittieres kommt es entschei
dend auf die Ausgestaltung der jeweiligen Fußsohle eines Beines an. Die Beine
sind miteinander über Bänder, Hebel, Räder etc. bewegungsgekoppelt, so dass
sie automatisch im Gegentakt bewegt werden können. Ein Bein selbst ist jeweils
um eine feststehende Achse schwenkbar gelagert.
Der Erfindung liegt somit das Problem zugrunde, eine insb. für psychomotorische
Übungen verwendbare Vorrichtung anzugeben.
Zur Lösung dieses Problems ist eine bewegbare, insbesondere medizinischen
Übungs- und Behandlungszwecken dienende Vorrichtung vorgesehen, mit einem
eine Person aufnehmenden Sitz, unterhalb dem mehrere bodenseitig aufsetzbare
Fußelemente in jeweils einer sitzseitigen Lageraufnahme frei beweglich gelagert
sind, wobei wenigstens ein in die Lagerausnehmung ragendes erstes Auflager
element vorhanden ist, das wenigstens ein am Fußelement ausgebildetes zweites
Auflagerelement lösbar gegenlagert, so daß das im wesentlichen vertikal bewegli
che Fußelement und damit seine Boden-Aufsetzfläche in einer vom Boden gelös
ten Stellung unter Eingriff der beiden Auflagerelemente in einer Richtung
verschwenkbar ist, wobei beim Aufsetzen der Boden-Aufsetzfläche auf den Boden
der Eingriff gelöst wird und das Fußelement durch die Vertikalbewegung beim
Aufsetzen nunmehr um den Aufsetzpunkt der Boden-Aufsetzfläche in der Gegen
richtung verschwenkt wird, wodurch der Vorrichtung eine Bewegungskomponente
in Bewegungsrichtung erteilt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch eine besondere Form der
Anordnung und Lagerung der Fußelemente aus. Diese sind, abhängig von der
Anzahl der vorgesehenen Fußelemente, jeweils zwischen einer ersten und zwei
ten Stellung bewegbar, wobei in einer ersten, unbelasteten Stellung, in welcher
das Fußelement vom Boden gelöst ist und, wenn beispielsweise vier solcher Fuß
elemente vorgesehen sind, die Vorrichtung allein auf den beiden Fußelementen
einer Seite gelagert ist, die unbelasteten Fußelemente in dieser Stellung nach
vorne geschwenkt werden. Wird nun durch eine Gewichtsänderung, die allein
durch die auf dem Sitz aufgenommene Person bewerkstelligt wird, die Vorrichtung
quasi gekippt und die bisher freihängenden, nach vorne geschwenkten Fußele
mente auf dem Boden aufgesetzt, werden diese mit besonderem Vorteil bedingt
durch die besondere Art der Lagerung in den Lageraufnahmen um den Aufsetz
punkt der Boden-Aufsetzfläche quasi nach vorne geschwenkt, womit dem Sitz und
damit der darauf sitzenden oder stehenden Person eine Bewegungskomponente
in Laufrichtung erteilt wird, d. h., durch die Vertikalbewegung der Lageraufnahme
bezüglich des fest am Boden stehenden Fußes wird quasi der Sitz nach vorne
geführt. Gleichzeitig werden die auf der anderen Seite der exemplarisch mit vier
Fußelementen ausgestatteten Vorrichtung befindlichen Fußelemente vom Boden
gelöst und hängen frei, was bewirkt, daß auch diese nunmehr nach vorne ge
schwenkt werden und ein erneuter Bewegungszyklus durch weitere Gewichtsver
lagerung auf die andere Seite möglich ist. Es wird damit eine Vorrichtung ge
schaffen, die eine andere Form der Bewegung erfordert, die gleichermaßen ein
Mitwirken, nämlich ein Gewichtsverlagern der Person nötig macht.
Damit läßt sich ein sehr wichtiger therapeutischer Zweck erzielen. Denn es ist mit
besonderem Vorteil möglich, das erfindungsgemäße Spielzeug für psychomotori
sche Übungen zu verwenden, um etwaige bestehende Defizite zu beseitigen. Dies
deshalb, da stets eine Gewichtsverlagerung erforderlich ist, um die Vorrichtung
vorwärts zu bewegen. Für therapeutische Zwecke ist es damit mit besonderem
Vorteil möglich, die Person auf dem Sitz zu positionieren, beispielsweise stehend,
knieend oder sitzend, um dann durch entsprechende Bewegungen ein Vorwärts
bewegen der Vorrichtung zu erreichen. Vor allem bei Kindern wird die Akzeptanz
zur Durchführung der geforderten Bewegung größer, wenn die Vorrichtung in Form
eines stilisierten Tieres, ggf. mit entsprechenden Accessoires versehen, ausgebil
det ist, da dann der Spieltrieb geweckt und dem ganzen Bewegungsablauf ein
Spielcharakter zukommt. Durch die Art der Bewegung wird mit besonderem Vorteil
gerade das aus medizinischer Sicht wichtige Balancierverhalten geübt und geför
dert, so daß psychomotorisch sinnvolle Übungen durchführbar sind. Daneben ist
auch ein Einsatz im Behindertenbereich wie auch bei Rehabilitationsmaßnahmen
möglich.
Sofern die Vorrichtung als Tierfigur ausgebildet und als reines Spielzeug verwen
det wird, ist eine dem tatsächlichen nachgeahmten Tier nahekommende Bewe
gung möglich, denn es ist beispielsweise dann, wenn vier Fußelemente, jeweils in
Form von zwei Seitenpaaren, vorgesehen sind, eine schildkrötenartige Kriech-
oder Wackelbewegung möglich. Gleichermaßen ist, wenn beispielsweise zwei
oder drei Fußelemente hintereinander angeordnet sind, eine raupenartige Bewegung
möglich, da stets ein Kippen des "Spielzeugs" erforderlich ist, um die Fuß
elemente teilweise in bzw. aus ihrer Bodenaufsetzstellung zu bringen, und um ein
Vorwärtsschreiten zu realisieren. Hieraus resultiert die Nachahmung der natürli
chen Bewegung, die auf diese Weise wesentlich dem Vorbild ähnlicher realisier
bar ist, als dies bei bisher bekannten Spielen der Fall ist.
Wie bereits beschrieben, können zwei oder vier Fußelemente vorgesehen sein, so
daß eine Kippbewegung des Spielzeugs von links nach rechts möglich ist. Um die
Instabilität der Vorrichtung und damit die Anforderungen an die Person hinsichtlich
der Bewegungskoordination zu erhöhen, kann im Rahmen der Erfindung ferner
vorgesehen sein, daß die Fußelemente in einer zur Bewegungsrichtung der Vor
richtung im wesentlichen senkrechten Richtung kippbar sind, wodurch eine andere
Art der Gleichgewichtsverlagerung erforderlich ist. Die Fußelemente sind zweck
mäßigerweise um eine horizontale Achse verschwenkbar. Um dann, wenn die
Fußelemente im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung nebeneinander
angeordnet sind, ein Lösen der unbelasteten Fußelemente vom Boden bei ent
sprechender Verkippung der Vorrichtung, kann in weiterer Erfindungsausgestal
tung vorgesehen sein, daß die Lageraufnahmen derart in einem Winkel zueinan
der angeordnet sind, daß bei im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung
nebeneinander angeordneten Fußelementen bei belastungsbedingtem Aufsetzen
des oder der Fußelemente einer Seite das oder die Fußelemente der anderen
Seite die vom Boden gelöste Stellung einnehmen. Durch die winklige Anordnung
der Lageraufnahmen am Sitz wird mit besonderem Vorteil gewährleistet, daß bei
Verkippen des Vorrichtungssitzes auf die eine Seite automatisch die Fußelemente
der anderen Seite angehoben werden, so daß diese in die nach vorne gerichtete
Position schwingen können, bedingt durch den Eingriff der beiden Auflagerele
mente. Bei entsprechender Gewichtsverlagerung auf die andere Seite werden
dann die bis dahin freien Fußelemente belastet, so daß vorteilhaft die gegenüber
liegenden Fußelemente die entsprechende, nach vorne geschwungene Stellung
einnehmen können. Durch Veränderung des Winkels, den die Lageraufnahmen
zueinander aufnehmen, kann entsprechend die Größe der Fußelemente bzw. deren
Ausformung variiert werden, da abhängig von der Winkelstellung und damit
der Stellung der das freie Fußelement tragenden Lageraufnahme bei Belastung
der anderen Lageraufnahme sich die Bodenfreiheit des jeweils freihängenden
Fußelements ändert.
Alternativ zu der winkeligen Anordnung der Fußelemente kann erfindungsgemäß
vorgesehen sein, daß die Fußelemente um eine im wesentlichen horizontale Ach
se verschwenkbar sind, wobei die Lageraufnahmen derart ausgebildet bzw. am
Sitz angeordnet sind, daß bei belastungsbedingtem Aufsetzen wenigstens eines
Fußelements wenigstens ein anderes Fußelement die vom Boden gelöste Stel
lung einnimmt. Denn mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es neben einer
parallelen Anordnung zweier oder mehrerer Fußelemente auch möglich, zwei oder
mehrere Fußelemente hintereinanderzuschalten, um ein Kippen der Vorrichtung
von vorne nach hinten zu ermöglichen bzw. ein Kippen der Vorrichtung für die
Vorwärtsbewegung zu erfordern, so daß ein gänzlich anderer Bewegungsablauf
hierbei erforderlich ist. In diesem Zusammenhang aber ist es erforderlich, eine
Horizontalachse als Schwenkachse vorzusehen.
In weiterer Erfindungsausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die Boden-
Aufsetzflächen im wesentlichen ebenflächig ausgebildet sind und in der vom Bo
den gelösten Stellung in einem Winkel zum Boden stehen. Die ebenflächige Aus
bildung ermöglicht zum einen einen relativ sicheren Stand insbesondere dann,
wenn lediglich zwei hintereinander oder nebeneinander angeordnete Fußele
mente vorgesehen sind, wobei der Stand jeweils auf einem belasteten Fußele
ment erfolgt. Durch die entsprechende Winkelstellung der Boden-Aufsetzfläche
zum Boden bzw. zur Schwerpunktachse des Fußelements wird ferner vorteilhaft
der Weg, der durch das Aufsetzen des Fußelements bzw. durch den jeweiligen
Bewegungsablauf zurückgelegt werden kann, bestimmt.
Um eine möglichst einfache Form der Auflagerelemente anzugeben, die sowohl
aus fertigungstechnischer wie auch aus funktionstechnischer Hinsicht einfach und
wirkungsvoll ist, kann auf Basis der Erfindung ferner vorgesehen sein, daß das
erste und/oder das zweite Auflagerelement als in die Lageraufnahme hineinra
gender Vorsprung ausgebildet sind. Das fußseitige Auflagerelement selbst, ggf.
der Vorsprung, ist vorzugsweise länglich, im wesentlichen geradlinig ausgebildet
und erstreckt sich wenigstens über die halbe Breite des Fußelements, so daß ge
währleistet ist, daß stets ein sicheres Eingreifen möglich ist. In weiterer Erfin
dungsausgestaltung kann vorgesehen sein, daß dem fußelementseitigen Aufla
gerelement, ggf. dem Vorsprung, mehrere, vorzugsweise drei lagerseitige erste
Aufnahmeelemente, ggf. Vorsprünge zugeordnet sind.
Da im Rahmen der Erfindung ferner vorgesehen sein kann, daß die Fußelemente
und der Sitz lösbar miteinander verbindbar sind, was sowohl aus fertigungstechni
scher wie aus handhabungs- und versandtechnischer Sicht von Vorteil ist, ist auf
Basis der Erfindung ferner vorgesehen, daß das lagerseitige erste Auflagerele
ment, ggf. der Vorsprung, als federnder Haken od. dgl. ausgebildet ist, wobei dies
natürlich auch dann der Fall sein kann, wenn mehrere erste Auflagerelemente
vorgesehen sind. Denn mit der Ausbildung als federnder Haken, der letztlich ein
Lösen des Fußelements aus der Lageraufnahme verhindert, da er ja dann, wenn
das Fußelement frei nach unten hängt, dieses in seiner Bewegung begrenzt, ist
es mit besonderem Vorteil möglich, das Fußelement durch kurzes Zurückfedern
des Hakens in und außer Eingriff mit der Lagerausnehmung zu bringen. Dabei hat
es sich vor allem aus fertigungstechnischer Sicht als zweckmäßig erwiesen, wenn
erfindungsgemäß der federnde Haken direkt an der Unterseite des Sitzes ange
ordnet ist und eine die Lageraufnahme begrenzende Wand oder Seite bildet. Dies
deshalb, da der Sitz und auch die Fußelemente jeweils als einstückige Elemente
ausgebildet sein können, wobei sie insbesondere aus Kunststoff gebildet, insbe
sondere gespritzt sein können. Auch eine Holz- oder Metallausführung ist denk
bar.
Wie bereits beschrieben, ist es auf Basis der Erfindung möglich, wenigstens zwei
Fußelemente in Laufrichtung hintereinander oder senkrecht zur Bewegungsrichtung
nebeneinander anzuordnen. Sind zwei oder mehr Fußelemente in Bewe
gungsrichtung hintereinander angeordnet, so daß eine Kippbewegung von vorne
nach hinten und umgekehrt zur Initiierung einer Vorwärtsbewegung erforderlich
ist, ist ein ausreichend stabiler Stand insbesondere dann erreichbar, wenn die Bo
den-Aufsetzfläche des Fußelementes plan und ebenflächig ausgebildet ist. Sind
zwei Fußelemente senkrecht zur Bewegungsrichtung nebeneinander angeordnet,
ist zwar eine Bewegung vor allem dann, wenn ebenflächige Fußelemente ver
wendet werden, möglich, jedoch kann zur Erhöhung der Stabilität in diesem Fall
vorgesehen sein, daß wenigstens ein in ständigem Kontakt mit dem Boden ste
hendes Stabilisatorelement vorgesehen ist, was beispielsweise als bodenseitig
aufsetzende Rolle od. dgl. realisiert sein kann.
Wie bereits erwähnt, kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß vier, paarwei
se nebeneinandergeordnete Fußelemente vorgesehen sein können, so daß im
Falle einer Tiernachbildung die Vorrichtung beispielsweise die Form einer Schild
kröte annehmen kann. Um neben einer reinen Geradeaus-Bewegung auch eine
Kurvenbewegung zu realisieren, kann auf Basis der Erfindung ferner vorgesehen
sein, daß bei paarweise nebeneinander angeordneten Fußelementen das oder
die Fußelemente einer Seite um einen größeren Winkel in Bewegungsrichtung
nach vorne verschwenkbar gelagert sind, als das oder die Fußelemente der ande
ren Seite.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem
im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen.
Dabei zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in Form einer Schildkröte in per
spektivischer Ansicht,
Fig. 2 eine Ansicht längs der Linie II-II in Fig. 1 teilweise im Schnitt, auf ein
Fußelementen-Paar in einseitig belasteter Stellung,
Fig. 3 eine Ansicht, teilweise im Schnitt, des unbelasteten Fußelements
aus Fig. 2 längs der Linie III-III in Fig. 2, und
Fig. 4 eine Ansicht, teilweise im Schnitt, des Fußelementes in belastetem
Zustand längs der Linie IV-IV in Fig. 2.
Fig. 1 zeigt eine beispielsweise aus Kunststoff herstellbare Vorrichtung 1, beste
hend aus einem Sitz 2, der zur Aufnahme z. B. eines Kindes, sowohl sitzend, ste
hend, knieend etc., ausgebildet ist. Unterhalb des Sitzes 2 ist zunächst ein Kopf
element 3 angeordnet, das, wie auch der Sitz 2, zur Stilisierung einer Schildkröte
entsprechend ausgebildet ist. Ferner sind vier Fußelemente 4 vorgesehen, deren
Lagerung bezüglich der Fig. 2 bis 4 noch näher beschrieben werden wird. Die
Vorrichtung 1 ist längs des Pfeiles A vorwärts beweglich, wozu der Sitz 2 durch
entsprechende Gewichtsverlagerung des darauf befindlichen Kindes um die von
dem Pfeil A definierte Achse kippbar ist, wie nun beschrieben werden wird.
Die erfindungsgemäße Anordnung der Fußelemente am Sitz, die erst die Vor
wärtsbewegung ermöglicht, ist in den Fig. 2 bis 4 dargestellt. Fig. 2 zeigt den
Sitz 2 im Schnitt. Unterhalb des Sitzes 2 sind, vgl. Fig. 3 und 4, Lageraufnah
men 5 ausgebildet, in denen die oberen Enden 6 der Fußelemente 4 gelagert
sind. Die Lageraufnahmen 5 umfassen Seitenarme 7, denen gegenüberliegend
die lageraufnahmebegrenzende Seitenarme 8 zugeordnet sind. Wie Fig. 2 zeigt,
sind insgesamt vier Seitenarme 7, die von der Unterseite des Sitzes 2 vorsprin
gen, vorgesehen. Zwischen jeweils zwei Seitenarmen 7 ist auf der gegenüberlie
genden Lageraufnahmeseite ein Seitenarm 8 vorgesehen. Jeder Seitenarm 8 ist
an seinem unteren Ende mit einem Auflagerelement 9 in Form eines Hakens, der
in die Lageraufnahme 5 vorspringt, versehen. Wie insbesondere die Fig. 3 und
4 zeigen, ist das Fußelement 4 in der Lageraufnahme 5 derart angeordnet, daß es
im wesentlichen vertikal beweglich und gleichzeitig verschwenkbar ist. Dies er
möglicht es, die in Fig. 2 gezeigten unterschiedlichen Stellungen einzunehmen.
Wie Fig. 2 zeigt, ist das linke Fußelement 4a auf dem Boden aufgesetzt. Konkret
bedeutet dies, ein auf dem Sitz 2 aufgenommenes Kind hätte sein Gewicht auf
diese Seite verlagert. In diesem Fall, er entspricht dem in Fig. 4 gezeigten Zu
stand, wird die Lageraufnahme beim Aufsetzen des Fußelements 4a, das fest auf
dem Boden steht, nach unten gedrückt, das Fußelement ist in seiner oberen
Stellung in der Lageraufnahme. Ein am Fußelement 4a ausgebildetes Auflager
element 10 in Form des gezeigten Vorsprungs steht außer Eingriff mit dem ihm
zugeordneten Auflagerelemet 9. Die Oberseite des Fußelements 4a liegt in dieser
Position an den sitzseitigen Begrenzungsvorsprüngen 11 an, wie in Fig. 2 gezeigt.
Die zweite mögliche Endstellung eines Fußelements ist in Fig. 2 bezüglich des
Fußelements 4b gezeigt. Dieses ist infolge der Verkippung des Sitzes 2 unbelas
tet und kann seine untere Stellung innerhalb der Lageraufnahme 5 einnehmen,
wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. In diesem Fall sinkt und rutscht das Fußelement in
der Lageraufnahme 5 nach unten, wobei diese Bewegung von dem Auflagerele
ment 9 begrenzt wird, welches in einer bestimmten Position in Eingriff mit dem
Auflagerelement 10 des Fußelements 4b kommt. Das heißt, eine weitere Vertikal
bewegung nach unten ist nicht mehr möglich. Gleichzeitig bewirkt die vorderseiti
ge Auflagerung des Fußelementes 4b ein Verschwenken desselben nach vorne in
Bewegungsrichtung, wie in Fig. 3 durch den Pfeil B angedeutet. Diese Bewegung
nach vorne wird dann begrenzt, wenn das Fußelement 4b im oberen Bereich 6 an
den hinteren Seitenarmen 7 der Lageraufnahme 5 gegengelagert wird und so
nicht mehr weiter nach vorne geschwenkt werden kann. Diese Lagerposition ist in
der Ansicht in Fig. 2 ebenfalls gezeigt. Wie durch den Doppelpfeil C angedeutet,
ist das Fußelement in der unbelasteten Stellung auch seitlich schwenk- oder kipp
bar aufgenommen, was für die nachfolgend beschriebene, der Vorwärtsbewegung
dienende Kippbewegung dienlich ist. Dazu trägt auch die zueinander winklige An
ordnung der Lageraufnahmen und damit der Fußelemente bei, wie aus Fig. 2 er
sichtlich ist, denn sie gewährleistet, daß die unbelasteten Fußelemente vom Bo
den gelöst werden und nach vorne schwingen können.
Die eigentliche Vorwärtsbewegung, die durch die Gewichtsverlagerung des Kin
des auf dem Sitz 2 und damit durch die kontinuierliche Änderung der Stellung der
Fußelemente zwischen den in den Fig. 3 und 4 gezeigten Endstellungen be
wirkt wird, kommt nun wie folgt zustande:
Ausgehend von der in Fig. 2 gezeigten Stellung, bei der also das Fußelement 4a am Boden steht, befindet sich das Fußelement 4b in der frei beweglichen, in Fig. 3 gezeigten Stellung. Verlagert nun das Kind sein Gewicht auf die Seite des Fuß elements 4b, so wird dieses mit seiner Boden-Aufsetzfläche 12 auf den Boden aufgesetzt und dort fixiert. Bei weiterer Gewichtsverlagerung wird die Lagerauf nahme bezüglich des nunmehr feststehenden Fußelement nach unten gedrückt. Das Fußelement 4b ist mit seinem oberen Bereich 6 aber derart in der Lagerauf nahme 5 und den Lagerarmen 7 geführt, daß bei dieser Bewegung das Fußele ment nach vorne gedrückt wird, d. h., es wird quasi um den unteren Bodenauf setzpunkt nach vorne verschwenkt. Hierbei wild der obere Bereich 6 des Fußele ments und damit der das Kind tragende Sitz um den bodenseitigen Aufsetzpunkt nach vorne in Bewegungsrichtung verschwenkt, wie durch die strichpunktierte Li nie in Fig. 4 gezeigt, die den Zustand vor Aufsetzen auf dem Boden, also den in Fig. 3 gezeigten, wiedergibt.
Ausgehend von der in Fig. 2 gezeigten Stellung, bei der also das Fußelement 4a am Boden steht, befindet sich das Fußelement 4b in der frei beweglichen, in Fig. 3 gezeigten Stellung. Verlagert nun das Kind sein Gewicht auf die Seite des Fuß elements 4b, so wird dieses mit seiner Boden-Aufsetzfläche 12 auf den Boden aufgesetzt und dort fixiert. Bei weiterer Gewichtsverlagerung wird die Lagerauf nahme bezüglich des nunmehr feststehenden Fußelement nach unten gedrückt. Das Fußelement 4b ist mit seinem oberen Bereich 6 aber derart in der Lagerauf nahme 5 und den Lagerarmen 7 geführt, daß bei dieser Bewegung das Fußele ment nach vorne gedrückt wird, d. h., es wird quasi um den unteren Bodenauf setzpunkt nach vorne verschwenkt. Hierbei wild der obere Bereich 6 des Fußele ments und damit der das Kind tragende Sitz um den bodenseitigen Aufsetzpunkt nach vorne in Bewegungsrichtung verschwenkt, wie durch die strichpunktierte Li nie in Fig. 4 gezeigt, die den Zustand vor Aufsetzen auf dem Boden, also den in Fig. 3 gezeigten, wiedergibt.
Erfolgt nun eine erneute Gewichtsverlagerung auf das Fußelement 4a, das in der
in Fig. 3 (bezüglich des dortigen Fußelements 4b) gezeigten Stellung ist, so erfolgt
bezüglich dieses Fußelements der gerade beschriebene Vorgang. In diesem Fall
wird das Fußelement 4b aus der in Fig. 4 gezeigten aufge
setzten Stellung losgelöst und rutscht innerhalb der Lageraufnahme 5 nach unten,
bis die Auflagerelemente 9, 10 in Eingriff stehen und die Verschwenkbewegung
(Pfeil B) in Vorwärtsrichtung von den hinteren Seitenarmen 7 der Lageraufnahme
5 begrenzt werden, so daß das Fußelement 4b wiederum die in Fig. 3 gezeigte
Stellung einnimmt.
Durch alternierende Gewichtsverlagerung und damit durch alternierendes Ändern
der jeweiligen Fußelemente zwischen den in den Fig. 3 und 4 gezeigten End
stellungen ist damit eine Vorwärtsbewegung, die im wesentlichen dem Watscheln
einer stilisierten Schildkröte entspricht, möglich.
Claims (20)
1. Bewegbare, insbesondere medizinischen Übungs- und Behandlungszwe
cken dienende Vorrichtung (1) mit einem eine Person aufnehmenden Sitz
(2), unterhalb dem mehrere bodenseitig aufsetzbare Fußelemente (4, 4a,
4b) in jeweils einer sitzseitigen Lageraufnahme (5) frei beweglich gelagert
sind, wobei wenigstens ein in die Lageraufnahme ragendes erstes Aufla
gerelement (9) vorhanden ist, das wenigstens ein am Fußelement (4, 4a,
4b) ausgebildetes zweites Auflagerelement (10) lösbar gegenlagert, so daß
das im wesentlichen vertikal bewegliche Fußelement (4, 4a, 4b) und damit
seine Boden-Aufsetzfläche (12) in einer vom Boden gelösten Stellung unter
Eingriff der beiden Auflagerelemente (9, 10) in einer Richtung verschwenk
bar ist, wobei beim Aufsetzen der Boden-Aufsetzfläche (12) auf den Boden
der Eingriff gelöst wird und das Fußelement (4, 4a, 4b) durch die Vertikal
bewegung beim Aufsetzen nunmehr um den Aufsetzpunkt der Boden-
Aufsetzfläche (12) in der Gegenrichtung verschwenkt wird, wodurch der
Vorrichtung (1) eine Bewegungskomponente in Bewegungsrichtung (A) er
teilt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußele
mente (4, 4a, 4b) in einer zur Bewegungsrichtung (A) der Vorrichtung (1) im
wesentlichen senkrechten Richtung kippbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fußelemente (4, 4a, 4b) um eine im wesentlichen horizontale Achse
verschwenkbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lageraufnahmen (5) derart in einem Winkel zueinander
angeordnet sind, daß bei im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrich
tung (A) nebeneinander angeordneten Fußelementen bei belastungsbedingtem
Aufsetzen des oder der Fußelemente (4a) einer Seite das oder die
Fußelemente (4b) der anderen Seite die vom Boden gelöste Stellung ein
nehmen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fußelemente um eine im wesentlichen horizontale Achse
verschwenkbar sind, wobei die Lageraufnahmen derart ausgebildet bzw.
am Sitz angeordnet sind, daß bei belastungsbedingtem Aufsetzen wenigs
tens eines Fußelements wenigstens ein anderes Fußelement die vom Bo
den gelöste Stellung einnimmt.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Boden-Aufsetzflächen (12) im wesentlichen ebenflächig
ausgebildet sind und in der vom Boden gelösten Stellung in einem Winkel
zum Boden stehen.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste und/oder das zweite Auflagerelement (9, 10) als in
die Lageraufnahme (5) hineinragender Vorsprung ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das fußelementseitige Auflagerelement (10), gegebenenfalls
der Vorsprung, länglich, im wesentlichen geradlinig verlaufend und sich ü
ber wenigstens die halbe Breite des Fußelements (4, 4a, 4b) erstreckend
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem fußelementseitigen Auflagerelement (10), gegebenen
falls dem Vorsprung, mehrere, vorzugsweise drei lagerseitige erste Aufla
gerelemente (9), gegebenenfalls Vorsprünge, zugeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fußelemente (4, 4a, 4b) und der Sitz (2) lösbar miteinan
der verbindbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das lagerseitige erste Auflagerelement (9), gegebenenfalls
der Vorsprung, als federnder Haken o. dgl. ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der federnde
Haken direkt an der Unterseite des Sitzes (2) angeordnet ist und eine die
Lageraufnahme (5) begrenzende Wand oder Seite (8) bildet.
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fußelemente (4, 4a, 4b) und/oder der Sitz (2) jeweils als
einstückige Elemente ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußele
mente (4, 4a, 4b) und/oder der Sitz (2) aus Kunststoff gebildet, insbesonde
re gespritzt sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens zwei Fußelemente (4, 4a, 4b) in Bewegungsrich
tung hintereinander oder senkrecht zur Bewegungsrichtung nebeneinander
angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein in ständigem Kontakt mit dem Boden stehendes Stabilisatorelement
vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß vier, paarweise nebeneinander geordnete Fußelemente (4, 4a, 4b)
vorgesehen sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß bei paarweise nebeneinander angeordneten Fußelementen (4, 4a, 4b) das oder
die Fußelemente (4, 4a, 4b) einer Seite um einen größeren Winkel in Bewegungs
richtung nach vorne verschwenkbar gelagert sind, als das oder die Fuß
element der anderen Seite.
19. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung die Form eines stilisierten Tieres aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch die Verwendung der Vorrichtung als Spielzeug.
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- 1996-11-09 DE DE19646366A patent/DE19646366C2/de not_active Expired - Fee Related
- 1996-11-09 AT AT96710017T patent/ATE202946T1/de not_active IP Right Cessation
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1997
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TW343930B (en) | 1998-11-01 |
EP0786278B1 (de) | 2001-07-11 |
EP0786278A3 (de) | 1998-03-11 |
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HU9600170D0 (en) | 1996-03-28 |
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HU219513B (hu) | 2001-04-28 |
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