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Die Erfindung betrifft ein Sportgerät für Trainingszwecke mit einer, vorzugsweise scheibenförmigen, Grundplatte, einer Standplatte, die gegenuber der Grundplatte rotierbar angeordnet ist, und mit Wippkufen zur Ausführung einer der Rotationsbewegung überlagerten Wippbewegung
Aus der EP-A2-0 338 295 geht eine Trainingsvorrichtung hervor, mit deren Hilfe Schifahrer- Aktivitäten geübt werden können, wobei eine Basisplatte mit einer Standplatte so in gegenseitigem Wirkeingriff stehen, dass diese um eine vertikale Achse rotierbar und um eine horizontale Achse wippbar ist Dazu ist allerdings eine sehr aufwendige Mechanik vorgesehen, die zwei als Wippkufen wirkende Halbräder beinhaltet, welche auf Flanschen um die Mittelachse der Vorrichtung abrollbar sind, wobei eines dieser Halbräder radial verschiebbar ausgeführt ist, um so den maximalen Wippwinkel einstellen zu können.
Weiters ist in der US-PS-4 183 521 ein Sportgerät zur Verbesserung des Balancegefühls beschrieben, bei dem ein Wippbügel vorgesehen ist, der an seinen oberen Enden uber einen, um seine Längsachse rotierbaren Stab verbunden ist, auf dem seinerseits eine um eine vertikale Achse rotierbare Standplatte angeordnet ist, wobei der Verbindungsstab wahlweise in eine rotierbare oder eine starre Stellung bringbar ist
Die CH-PS-425 573 zeigt ein Körper-Übungsgerät für sportliche sowie heilende Zwecke, bei dem auf einer Grundplatte eine um eine vertikale Achse rotierbare Standplatte vorgesehen ist, sodass eine auf der Standplatte befindliche Person relative Drehbewegungen mit den Körperteilen ausführen kann Die Lagerung der Standplatte auf der Grundplatte geschieht mittels eines zentralen Achszapfens und eines zu diesem koaxialen Axialkugellagers,
wobei der Kopf des Achszapfens in einer Vertiefung auf der Oberseite der Standplatte lagert. Mit diesem Übungsgerät können allerdings nur einfache Drehbewegungen ausgeführt werden. Das Vorsehen eines elastischen Elementes, mit dem zusätzliche Abroll- und Rotationsbewegungen hervorgerufen werden können, geht aus dieser Druckschrift nicht hervor
Aus der DE-A1-28 40 007 ist ein Heilgymnastikgerät bekanntgeworden, mittels welchem Schifahrbewegungen ausgerührt werden können, bei dem eine rotierbare Standplatte auf einer Grundplatte rotierbar angeordnet ist, mit der zusätzlich auch Kippbewegungen möglich sind Standplatte und Grundplatte sind über ein Kugellager miteinander verbunden, welches aus drei Kugeln besteht, die in einem Kranz gehalten sind Die kombinierte Rotations- und Kippbewegung wird dabei durch einen kugelförmigen Teil ermöglicht,
der an der Grundplatte angebracht und aus dieser herausschraubbar ist Es ist in dieser Druckschrift allerdings keine Ausführungsform gezeigt, bei der ein elastisches Element zur Ausführung von Abroll- und Rotationsbewegungen zur Anwendung gelangt.
Schliesslich offenbart DE-PS-1 150 306 eine Übungsvornchtung zur Ausführung von Drehschwingungen mit einer waagrecht um einen Bolzen sich drehenden Platte, die mittels eines Kugellagerringes, der in einer kreisförmigen Rinne verläuft, auf einer Grundplatte gelagert ist, die linear beweglich auf einem feststehenden Rahmengestell angeordnet ist, wobei die lineare Bewegung ebenfalls durch Kugeln erfolgt, die in parallelen Rinnen laufen. Damit kann der Drehbewegung eine begrenzte Verschiebebewegung uberlagert werden.
Bekannte Einrichtungen der vorstehend erläuterten Art ermöglichen die Festigung und Straffung der Muskulatur sowie das Balance-Training Es können dabei aber nur relativ einfache Bewegungsformen ausgeführt werden, welche jedoch immer im wesentlichen asymmetrische Belastungen des Körpers zur Folge haben Einige besonders wichtige Aspekte des Körpertrainings werden dabei aber vernachlässigt.
So kann es sowohl bei professionellen Sportlern als auch bei vollkommen untrainierten Personen zu verschiedenen Verhärtungen, Verkürzungen oder ähnlichen Einschränkungen der Muskeln oder Sehnen kommen, die sich aufgrund ständig gleich ablaufender Bewegungsprozesse ergeben So leiden Schifahrer häufig unter dem Phänomen, dass sie beim Schwingen in eine Richtung eine sehr gute Kontrolle über ihre Bewegungen ausüben können, während sie in der entgegengesetzten Richtung zu Fehlern neigen Bei sehr schnellen Bewegungsabläufen kann hier aber nur durch mentales Training Abhilfe geschaffen werden, weit keine bewusste Beeinflussung möglich ist Für solche Zwecke sind aber Sportgeräte der herkömmlichen Art nicht geeignet.
Unter den am häufigsten vorkommenden Einschränkungen des Bewegungsapparates sind insbesondere Verkürzungen der Muskulatur im Wirbetsäutenbereich zu nennen, die aufgrund des
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dabei sich ergebenden Druckes mitunter sogar Wirbel- und Bandscheibenschäden verursachen können. Des weiteren kommt es bedingt durch einseitige Belastungen, wie lang andauerndes Sitzen zur starken Verringerung der Beckenfreiheit, die schwere Haltungsschäden zur Folge haben kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Sportgerät der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem die Bewegungsfertigkeit und die Bewegungsfreiheit des Körpers erhöht werden kann
Weitere Aufgabe ist es, ein Sportgerät zu schaffen, das eine Verbesserung der Bewegungswahmehmung und des Bewegungsgefühls sowie eine neuromuskuläre Sensibilisierung ermöglicht.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass an einer Seite der Grundplatte die Wippkufen angeordnet sind, dass an der den Wippkufen gegenüberliegenden Seite der Grundplatte eine zentrale Lagerschale angeordnet ist, die gegenüber der Grundplatte um eine im wesentlichen normal zur Grundplatte verlaufende Drehachse drehbar gelagert ist, dass wahlweise durch Eingriff eines Kupplungsstückes in die Lagerschale diese in Wirkverbindung mit der Standplatte bringbar ist oder in die Lagerschale ein kugelförmiges, elastisches Abrollelement einsetzbar ist, mit dem nach Wenden der Grundplatte eine kombinierte Abroll- und Rotationsbewegung ausführbar ist.
Mit dem erfindungsgemässen Sportgerät können sowohl die Bein- als auch die Beckenmuskulatur, die Standfestigkeit und das Balancegefühl trainiert werden Im besonderen ist es aber aufgrund der Kombination von Wipp- und Rotationsbewegungen möglich, eine Harmonisierung und Aktivierung der die Bewegungsabläufe koordinierenden psychologischen Prozesse, wie kohärente Schwingungen beider Gehirnhälften oder eine hemisphärische Synchronisation zu erreichen.
Es wird die Rotationsbewegung der Standplatte gegenüber der Grundplatte mittels der drehgelagerten Lagerschale ermöglicht, wobei die Standplatte auf einfache Weise von der Lagerschale abnehmbar ist
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Lagerschale in einem Kugellager gelagert ist, wodurch sich eine besonders reibungsarme Drehbewegung erzielen lässt.
Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Lagerschale in Form eines Hohlzylinders ausgebildet ist, dessen Symmetrieachse die Drehachse bildet, und dass die von der Grundplatte abgewandte Stirnfläche des Hohlzylinders die Kontaktfläche für die Wirkverbindung mit der Standplatte bildet
Dadurch ist die Standplatte sehr leicht auszutauschen, sie muss nicht eigens fixiert werden, da sie durch das Eigengewicht und das Gewicht der trainierenden Person in sicherem Wirkkontakt mit der Lagerschale gehalten wird, sodass eine geeignete Auslenkung der auf der Standplatte befindlichen Person eine Rotation der Standplatte zur Folge hat.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Standplatte rotationssymmetrisch ausgebildet ist, dass an deren Unterseite im Symmetriezentrum als Kupplungsstück ein Zentrierzapfen zum Eingriff in die Lagerschale ausgebildet ist, und dass eine vorzugsweise kreisförmige Kontaktplatte vorgesehen ist, die vom Zentrierzapfen durchdrungen ist und welche bei Auflegen der Standplatte auf die Lagerschale in Wirkverbindung mit deren
Kontaktfläche tritt
Durch den Zentrierzapfen wird die in Rotationsbewegung versetzbare Standplatte mit ihrem Drehpunkt im Mittelpunkt der Lagerschale gehalten, sodass ein Verrutschen der Standplatte unmöglich ist.
Eine weitere Variante der Erfindung kann darin bestehen, dass im radial äusseren Bereich an der Unterseite der Standplatte Laufrollen angeordnet sind, die bei Auflage der Standplatte auf die Lagerschale in Kontakt mit der Grundplatte treten und auf dieser bei Rotation der Standplatte abrollen.
Dadurch ist eine zusätzliche Abstützung des auf die Standplatte wirkenden Gewichts erreichbar, wobei die Rollen die gegen die Drehbewegung wirkende Reibung gering halten.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Standplatte aus einem Mittelteil mit dem Zentnerzapfen und an diesen Mittelteil beidseitig in Quemchtung anschliessenden Seitenteilen, die vorzugsweise ungefähr die Form eines
Fussgrundnsses aufweisen, gebildet ist.
Dadurch wird das Eigengewicht der Standplatte auf das nötige Ausmass reduziert. Die
Standplatte ist aus diesem Grund auch auf sehr geringe Körperverlagerungen empfindlich, sodass
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für die Kontrolle der daraus entstehenden Rotationsbewegungen sehr hohe Geschicklichkeit erforderlich ist
Eine besonders vorteilhafte Verteilung der Laufrollen ergibt sich gemass einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung dadurch, dass je eine Laufrolle an den gegenüberliegenden Endbereichen der beiden Seitenteile angebracht sind
Um das Abrutschen von der Standplatte während der Bewegungsvollzugs zu verhindern, können an der seitlichen Berandung der Seitenteile der Standplatte Begrenzungsleisten vorgesehen sein.
Es kann die Standplatte neben beliebig anderen möglichen Formen auch rechteckig ausgebildet sein
Weiters betrifft die Erfindung ein Sportgerät für Trainingszwecke mit einer, vorzugsweise scheibenförmigen, Grundplatte und einer gegenüber dieser rotierbaren Standplatte
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sportgerät der vorstehend genannten Art anzugeben, mit dem die Bewegungsfertigkeit und die Bewegungsfreiheit des Körpers erhöht werden kann.
Weitere Aufgabe ist es, ein Sportgerät zu schaffen, das eine Verbesserung der Bewegungswahmehmung und des Bewegungsgefühls sowie eine neuromuskuläre Sensibilisierung ermöglicht.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass an der Unterseite der Grundplatte ein zentral angeordnetes, kugelförmiges, elastisches Abrollelement vorgesehen ist, das in einem Drehlagerteil gegenüber der Grundplatte um eine im wesentlichen normal zur Grundplatte verlaufende Drehachse drehbar gelagert ist.
Das drehbar gelagerte, elastische Abrollelement ermöglicht die Kombination einer Abroll- und einer Rotationsbewegung, die ebenso wie die Kombination von Wipp- und Rotationsbewegung eine besonders positive Wirkung auf die Harmonisierung und Aktivierung der die Bewegungsabläufe steuernden psychologischen Prozesse, wie die Kohärenz der Schwingungen beider Gehirnhälften und die hemisphärische Synchronisation sowie die Konzentrabons- Aufmerksamkeitsregulation, ausübt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Drehlagerteil durch eine auf der Grundplatte angeordnete, zentrale Lagerschale gebildet ist, die gegenüber der Grundplatte drehbar gelagert ist, und dass die Lagerschale eine um die Drehachse rotationssymmetrische Öffnung aufweist, in die das kugelförmige, elastische Abrollelement einsetzbar ist.
Auf diese Weise kann die Lagerschale sowohl für die Lagerung einer Standplatte als auch für die Aufnahme eines Abrollelements eingesetzt werden, wodurch neben kombinierten Wipp- und Rotationsbewegungen auch Abroll-Rotationsbewegungen ausführbar sind, wenn die Grundplatte mit dem Abrollelement auf dem Untergrund aufgesetzt wird und so mit der Grundplatte Abrollbewegungen ausgefuhrt werden können, indem die dem Abrollelement gegenüberliegende Seite als Standfläche genutzt wird.
Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das kugelförmige, elastische Abrollelement in die Öffnung der Lagerschale einpressbar ist.
Dadurch kann das elastische Abrollelement auf einfache Weise in die Lagerschale eingesetzt und aus dieser wieder entnommen werden.
Eine besonders stabile und elastische Form eines Abrollelements kann gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung dadurch ermöglicht werden, dass das kugelförmige, elastische Abrollelement durch einen Tennisball gebildet ist
Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Wippkufen lösbar an der Grundplatte angebracht sind. Auf diese Weise können diese für Anwendungsfalle entfernt werden, in denen sie fur jene Abroll-Rotationsbewegungen hinderlich sein würden, die bei eingesetztem Abrollelement vollzogen werden.
Gemäss einer weiteren Variante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an der Oberseite der Grundplatte eine weitere zentrale Lagerschale angeordnet ist, die gegenüber der Grundplatte um eine im wesentlichen normal zur Grundplatte verlaufende Drehachse drehbar gelagert ist, und dass die Lagerschale in Wirkverbindung mit der Standplatte bnngbar ist, sodass mit der Standplatte eine der Abrollbewegung überlagerte Rotationsbewegung ausführbar ist
Auf diese Weise ist eine zweifache Rotationslagerung auf einer Achse realisierbar.
Die mit Hilfe der besonderen Ausführungsformen der Standplatte erzielbaren Vorteile und
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Effekte sind bereits in Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen Wipp-Rotations-Sportgerät beschrieben worden
Nachstehend wird die Erfindung anhand der in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Ausführungsbeispiele eingehend erläutert.
Es zeigt dabei
Fig 1 einen Schnitt durch eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Sportgeräts in Wippstellung;
Fig 2 einen Schnitt durch ein Sportgerät ohne Standbrett gemäss Fig 1 in Abrollstellung,
Fig.3 eine Draufsicht auf das Sportgerät gemäss Fig 2;
Fig. 4 eine Seitenansicht des Sportgeräts gemäss Fig.3
Fig 5 einen Schnitt durch ein Sportgerät in Wipp-Rotationsstellung; Fig-6 eine Unteransicht des Sportgeräts aus Fig. 5 und Fig.7 einen teilweisen Schnitt durch ein Sportgerät in Abroll-Rotationsstellung
In Fig 1 ist ein Sportgerät für Trainingszwecke mit einer scheibenförmigen Grundplatte 1 und an der einen Seite der Grundplatte 1 angeordneten Wippkufen 4 dargestellt, welche während des Wippens auf einem ebenen Untergrund, z. B. einem Fussboden, aufliegen.
In der dargestellten Grundstellung können einfache Wippbewegungen ausgeführt werden, eine Vorrichtung dieser Art ist bereits seit einiger Zeit bekannt. Um eine bessere Standfläche für die Wippbewegung zu erhalten, ist ein rechteckiges Standbrett 10, mit Stützblöcken 12 und einem mittigen Zentrierzapfen 11vorgesehen, der mit Spiel in einen Ring 3 der Lagerschale 2 eingreift
Erfindungsgemäss ist eine Standplatte 100 (Fig.5) vorgesehen, die gegenüber der Grundplatte 1 rotierbar angeordnet ist, sodass mit der Standplatte 100 eine der Wippbewegung überlagerte Rotationsbewegung ausführbar ist.
An der den Wippkufen 4 gegenüberliegenden Seite der Grundplatte 1 ist dafür eine zentrale Lagerschale 2 angeordnet, die gegenüber der Grundplatte 1 um eine im wesentlichen normal zur Grundplatte 1 verlaufende Drehachse 70 drehbar gelagert ist.
Diese Lagerschale ist im Wippmodus der Fig.1mit dem Standbrett 10 ausser Funktion gesetzt, um die bekannten Wippbewegungen ausführen zu können.
Eine erfindungsgemässe Anwendung des Sportgeräts ist in Fig. 5 dargestellt. Dazu ist die Lagerschale 2 in Wirkverbindung mit der Standplatte 100 gebracht, sodass mit dieser eine Wipp- bewegung wie in Fig.1 und femer eine der Wippbewegung überlagerte Rotationsbewegung ausfuhrbar ist.
Zu diesem Zweck vollzieht die Standplatte 100 die durch die Lagerschale 2 ermöglichten Drehbewegungen. Die trainierende Person, welche auf der Standplatte 100 stehen, sitzen, knien oder sonst in einer Form kauern kann, kann nun durch Körperbewegungen Rotationsbewegungen und Wippbewegungen so überlagern, dass sich eine wirkungsvolle Lockerung der Muskulatur einstellt Dies gilt vor allem in stehender Position, in der die Beckenmuskulatur von Blockierungen befreit werden kann. Dies hat insbesondere für Leistungssportier aber auch für Personen, die sonst keinem Sport nachgehen, eine sehr positive Wirkung.
Durch einseitige Belastung hervorgerufene Unsymmetrien im Körper können damit sehr gut ausgeglichen werden
Die Rotationsbewegung geht besonders reibungsarm vor sich, da die Lagerschale 2 in einem Kugellager 8 gelagert ist
Die Lagerschale 2 ist in Fig 5 in Form eines Hohlzylinders ausgebildet ist, dessen Symmetrieachse die Drehachse 70 bildet. Die Kontaktfläche, mit der der Wirkkontakt mit der Standplatte 100 herstellbar ist, ist durch die von der Grundplatte 1 abgewandte Stimfläche 128 des Hohlzylinders (Fig 2) gebildet.
In Fig 6 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Standplatte 100 dargestellt, die rotationssymmetrisch ausgebildet ist und an deren Unterseite im Symmetriezentrum ein Zentrierzapfen 11 zum Eingriff in die Lagerschale 2 ausgebildet ist. An der Unterseite der Grundplatte 1 ist eine kreisförmige Kontaktplatte 27 vorgesehen, die vom Zentrierzapfen 11 durchdrungen ist und welche bei Auflegen der Standplatte 100 auf die Lagerschale 2 in Wirkverbindung mit deren Kontaktfläche 128 tritt.
Betritt nun der Benutzer des Sportgeräts die Standplatte 100 so ist diese neben der wippenden Auflage durch die Wippenkufen 4 auch rotierbar gelagert
Die rotierende Bewegung der Standplatte 100 wird durch im radial äusseren Bereich an der Unterseite der Standplatte 100 angeordnete Laufrollen 21 unterstützt, die bei Auflage der
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Standplatte 100 auf die Lagerschale 2 in Kontakt mit der Grundplatte 1 treten und auf dieser bei Rotation der Standplatte 100 abrollen.
Die Laufrollen sind über Bügel 20 an der Standplatte 100 fixiert
Die Standplatte 100 gemäss Fig. 6 ist aus einem Mittelteil 37 mit dem Zentrierzapfen 11und an diesen Mittelteil 37 beidseitig in Querrichtung anschliessenden Seitenteilen 38 gebildet, die vorzugsweise ungefahr die Form eines Fussgrundrisses aufweisen Dabei ist je eine Laufrolle 21 an den gegenüberliegenden Endbereichen der beiden Seitenteile 38 angebracht.
Die Form der Standplatte 100 ist jedoch keiner Einschränkung unterworfen und kann im einfachsten Fall auch rechteckig oder kreisrund sein
Zusätzlich sind an der seitlichen Berandung der Seitenteile 38 der Standplatte 100 Begrenzungsleisten 28 vorgesehen, die verhindern sollen, dass der Benutzer bei seinen Rotations- Wipp-Bewegungen vom Standbrett rutscht
Eine weitere, anwendbare Funktion des erfindungsgemässen Sportgeräts, die in Fig 2 dargestellt ist, ist dadurch gegeben, dass an einer Seite der Grundplatte 1 ein zentral angeordnetes, kugelförmiges, elastisches Abrollelement 9 vorgesehen ist, das gegenüber der Grundplatte 1 um eine im wesentlichen normal zur Grundplatte 1 verlaufende Drehachse 70 drehbar gelagert ist
Die auf der Grundplatte 1 angeordnete zentrale Lagerschale 2 weist dazu eine um die Drehachse rotationssymmetrische Öffnung auf, in die das kugelförmige,
elastische Abrollelement 9 einsetzbar ist Die Öffnung ist dabei so bemessen, dass das kugelförmige, elastische Abrollelement 9 in diese Öffnung der Lagerschale 2 einpressbar ist und aufgrund der Pressreibung darin verbleibt Es können auch andere Festlegungsmechanismen für das Abrollelement 9 vorgesehen werden, die in Fig. 2 gezeigte hat aber den Vorteil, dass die Lagerschale 2 einerseits dafür geeignet ist und andererseits sie auch der Aufnahme des Zentnerzapfens in der in Fig 5 gezeigten Anwendung dienen kann, sodass mit einer Grundplatte beide Funktionen ausfuhrbar sind.
Bevorzugt ist das kugelförmige, elastische Abrollelement durch einen Tennisball 9 gebildet, wie aus Fig.4 ersichtlich ist Damit können bei Verwendung der Seite 5 der Grundplatte 1 als Standfläche Abrollbewegungen mit dem erfindungsgemässen Sportgerät ausgeführt werden.
Um eine Behinderung auszuschliessen, können die Wippkufen 4 lösbar an der Grundplatte 1 angebracht sein, indem diese beispielsweise steckbar ausgeführt sind
Um die Standfestigkeit und das Balancegefühl zu trainieren, stellt sich die Trainingsperson mit seinen Füssen auf die Standflache 5 und versucht nun auf dem einen Auflagepunkt 6 des Tennisballs 9 das Gleichgewicht zu halten, aufgrund der kugelgelagerten Verdrehbarkeit der Lagerschale 2 kommt als zusätzlicher Schwierigkeitsgrad noch der Ausgleich von Drehungen hinzu, die durch die Gewichtsverlagerungen entstehen können.
Ferner kann versucht werden, das Gleichgewicht trotz Beckenschwingens zu halten Dies simuliert Snowboard- oder Schifahrbewegungen
Genauso kann das Balancegefühl geschult werden, indem sich die Trainingsperson mit Ihrem Gesäss auf die Seite 5 des scheibenförmigen Grundelements setzt und dabei die Beine parallel zu diesem wegstreckt. Durch Gewichtsverlagerung kann dann auf dem Auflagepunkt 6 des Tennisballs 9 das Gleichgewicht gehalten werden.
Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig 7 ist an der Wippkufenseite der Grundplatte 1, von der die Wippkufen abgenommen worden sind, neben der Lagerschale 2 eine weitere zentrale Lagerschale 2' angeordnet, die gegenüber der Grundplatte 1 um die im wesentlichen normal zur Grundplatte 1 verlaufende Drehachse 70 drehbar gelagert ist.
Die Lagerschale 2' ist in Wirkverbindung mit einer Standplatte 100 bringbar, sodass mit der Standplatte 100 eine zusätzliche Rotationsbewegung zu der der Abrollbewegung überlagerten Rotationsbewegung ausführbar ist Die Beherrschung dieser Kombination von zwei Rotationsbewegungen und einer Abrollbewegung erfordert besondere Geschicklichkeit und stellt somit den höchsten Schwierigkeitsgrad dar
Die Lagerschale 2' ist genau wie die Lagerschale 2 in Form eines Hohlzylinders ausgebildet, dessen Symmetrieachse die Drehachse 70 bildet, wobei die von der Grundplatte 1 abgewandte Stimfläche 28' des Hohlzylinders die Kontaktfläche bildet.
Die Standplatte 100 entspricht der in Fig.5 und 6 dargestellten.
Wird der Tennisball 9 aus der Lagerschale 2 entnommen und werden die Kufen 4 wieder in die Standplatte 100 eingesetzt, kann eine Wipp- und Rotationsbewegung wie mit dem in Fig. 5
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dargestellten Sportgerät vorgenommen werden
Das in den Fig.2, 5 und 7 dargestellte Sportgerät lässt in Kombination mit der Standplatte 100 und mit dem elastischen Abrollelement 9 verschiedene Trainingsmöglichkeiten zu, wobei die Überlagerung einer Wipp- und einer Rotationsbewegung sowie die Überlagerung einer Abroll- und Rotationsbewegung mit ein und demselben Sportgerät durchführbar sind.
Aufgrund dieser möglichen Bewegungsformen kann ein psychomotorisches, psycho- muskuläres Training für präventive und therapeutische Zwecke durchgeführt werden.
Es wird dabei ein komplexes Psychoregulationsprogramm ausgeführt, das Elemente ver- schiedener mentaler Übungsformen, z B. Balance-, Kipp- und Drehübungen, schwungdynamische Ubungen, muskuläre An- und Entspannung o ä beinhaltet und auf eine Harmonisierung und Aktivierung psychologischer Prozesse, z.B. koharente Schwingungen beider Gehirnhälften, hemisphärische Synchronisation, Konzentrations-Aufmerksamkeitsregulation o.ä. sowie die Optimierung physiologischer Abläufe, z B Regulation emotionaler Prozesse, Verbesserung der Bewegungswahmehmung und des Bewegungsgefuhls, neuromuskuläre Sensibilisierung o.ä. gerichtet ist
Je nach Wahl der Übungen dient das erfindungsgemässe Sportgerät der Bewegungsmodulation bzw.
der Stabilisierung der Sprunggelenke, der Kniegelenke, des Beckenbereiches sowie der Kräftigung des gesamten Haltungsapparats, insbesondere der Bein-, Becken- und Bauchmuskulatur Dadurch kommt es auch zu einer Entlastung der Wirbelsäule durch richtige Körperhaltung.
Es bietet sich dadurch die Möglichkeit des strukturierten und rezeptiven Lemens, des eigentlichen mentalen Bewegungslemens. Nach dem Prinzip der offenen und geschlossenen Fertigkeiten im Sport (Knapp 1963/64) ist es wichtig zu beachten, dass in offenen Bewegungen geschlossene eingelagert sein können, die umweltabhängig immer gleich ablaufen. Der Lernende hat die Möglichkeit zur selbständigen Fehlereinschätzung. Der Lernende sollte einen zuverlässigen inneren Fehlerentdeckungsmechanismus entwicklen, der auf der Auswertung seines eigenen intnnsischen kinästhetischen, visuellen und auditiven Feedbacks beruht. Dies dürfte den Erwerb neuer Bewegungsfreiheiten erheblich begünstigen.
Hiedurch wird nicht nur eine grössere Präzision sondern auch eine grössere Stabilität des grundlegenden Bewegungsmusters bzw der Bewegungs- technik erreicht
Es erfolgt daher eine Veränderung im subjektiven Erleben Die Veränderungen des äusseren Bewegungssablaufs und der dabei zugrunde liegende Ausführungs- und Kontrollprozess gehen einher mit Veränderungen im subjektiven Erleben Sekundäre Automatismen werden als mental anstrengungslos erlebt Die Bewegungen vollziehen sich - ohne eigenes Zutun - wie von selbst, vergleichbar dem subjektiven Erleben von Reflexen, dem Flow-Erleben
PATENTANSPRÜCHE:
1 Sportgerät für Trainingszwecke mit einer, vorzugsweise scheibenförmigen, Grundplatte, einer Standplatte, die gegenüber der Grundplatte rotierbar angeordnet ist, und mit
Wippkufen zur Ausführung einer der Rotationsbewegung überlagerten Wippbewegung, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Seite der Grundplatte (1) die Wippkufen (4) angeordnet sind, dass an der den Wippkufen (4) gegenüberliegenden Seite der Grundplatte (1) eine zentrale Lagerschale (2) angeordnet ist, die gegenüber der Grundplatte (1) um eine im wesentlichen normal zur Grundplatte (1) verlaufende Drehachse (70) drehbar gelagert ist, dass wahlweise durch Eingriff eines Kupplungsstückes (11) in die Lagerschale (2) diese in Wirkverbindung mit der Standplatte (100) bringbar ist oder in die Lagerschale (2) ein kugelförmiges, elastisches Abrollelement (9) einsetzbar ist, mit dem nach Wenden der Grundplatte (1)
eine kombinierte Abroll- und Rotationsbewegung ausführbar ist (Fig.5).