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Betätigungsgetriebe für längsverschiebbare Treibstangen an Fenstern,
Türen, Klappen od. dgl., insbesondere für Kipp-Schwenkflügel Die Erfindung betrifft
ein Betätigungsgetriebe für längsverschiebbare Treibstangen an Fenstern, Türen,
Klappen od. dgl., insbesondere für Kipp-Schwenkflügel mit einem durch einen Handgriff
drehbaren Antriebsritzel und einer durch dieses verschiebbaren Antriebszahnstange,
von der die Verstellbewegung für die Treibstangen abgeleitet wird.
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Bei solchen Beschlägen ist es eine wesentliche Bedingung, daß der
Schwenkbereich der Bedienungshebel einen Winkel von 90° oder aber höchstens 180°
nicht überschreitet, weil sonst beträchtliche Bedienungsschwierigkeiten eintreten
würden. Auch ist die Einbautiefe der Betätigungsgetriebe und Treibstangen in das
Fensterprofil eng begrenzt. Demnach müssen die Betätigungsgetriebe ein geringes
Dornmaß aufweisen, d. h. mit nur kleinem Abstand der Achsmitte des Ritzels von der
vorderen Stirnfläche des Getriebegehäuses ausgestattet werden. Daraus ergeben sich
insofern Schwierigkeiten, als die Antriebsritzel nur kleine Durchmesser erhalten
können und damit der erzielbare Verstellhub der Getriebe sowie der mit diesen gekuppelten
Treibstangen in unangenehm engen Grenzen liegt. Der Anwendungsbereich dieser Beschläge
ist daher stark eingeschränkt. In Fällen, in denen man beim Vorhandensein eines
genügend großen Verstellhubes für die Ableitung sämtlicher Schaltfunktionen mit
nur einem Treibstangenbeschlag auskommen könnte, müssen daher bisher mehrere Beschlaganordnungen
nebeneinander verwendet werden. Das verursacht nicht nur hohe Kosten, sondern erfordert
auch bezüglich der Unterbringung im Fensterprofil schwerwiegende Kompromisse, weil
sich der Funktionsbereich dieser verschiedenen Beschlaganordnungen zumindest teilweise
überschneidet. Die erforderlichen Aussparungen im Fensterprofil müssen dann nämlich
so groß gLhalten werden, daß eine erhebliche Schwächung des Profilquerschnittes
zu befürchten ist und die Bearbeitung teurer wird.
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Ausgehend von der Erkenntnis, daß es keine Schwierigkeit bereitet,
in den Grenzen der Fenster-oder Türabmessungen Beschlagteile größerer Länge im Fensterprofil
unterzubringen, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Großhubgetriebe zu
schaffen, das eine geringe Einbautiefe und Einbaubreite hat sowie ein kleines Dornmaß
besitzt, wobei diese Maße nicht oder nur unwesentlich von den entsprechenden Abmessungen
der Getriebe mit normalem Lub abweichen. Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß
der Erfindung darin, daß am freien Ende der Antriebszahnstange ein weiteres Ritzel
drehbar gelagert ist, welches einerseits mit einer Abwälzverzahnung im Eingriff
steht und auf der der Abwälzverzahnung gegenüberliegenden Seite mit einer weiteren
längsverschiebbaren Zahnstange kämmt, die mit den Treibstangen kuppelbar ist.
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Die wegen der notwendigen geringen Einbautiefe aus dem kleinen Teilkreisdurchmesser
des Antriebsritzels bei auf 90 oder 180° begrenzten Drehwinkel des Bedienungshandgriffes
resultierende kleine Hubverstellung wird durch Anwendung des erfindungsgemäßen Betätigungsgetriebes
erheblich vergrößert. In vielen Fällen ist es bereits ausreichend, wenn der durch
das Antriebsritzel hervorbringbare Hub auf das Doppelte vergrößert wird. Nach der
Erfindung ist dies auf einfache Weise dadurch möglich, daß die Abwälzverzahnung
für das weitere Ritzel in dem das Getriebe umschließenden Gehäuse befestigt ist.
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Ist aber eine weitere Vergrößerung des Verstellhubes erwünscht, dann
wird zufolge der Erfindung die Abwälzverzahnung für das weitere Ritzel mit dem Antriebsritzel
an der der Antriebszahnstange gegenüberliegenden Seite im Eingriff gehalten. Hierbei
ist es möglich, daß das Antriebsritzel und das weitere Ritzel die gleichen Abmessungen
aufweisen.
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Eine weitere Abstufung bzw. Variation des Verstellhubes ist erfindungsgemäß
dadurch erzielbar, daß das weitere Ritzel zwei Zahnkränze mit unterschiedlichem
Durchmesser aufweist, wobei der eine Zahnkranz mit der Abwälzverzahnung und der
andere Zahnkranz mit der mit den Treibstangen gekuppelten Zahnstange im Eingriff
steht. Eine ähnliche Wirkung ist dadurch erzielbar, daß das Antriebsritzel zwei
Zahnkränze= mit unterschiedlichem Durchmesser aufweist, dessen einer Zahnkranz in
die Antriebszahnstange eingreift, während der andere Zahnkranz in eine Verlängerung
der Abwälzverzahnung für das
weitere Ritzel eingreift. Es ist ferner
möglich, beide Ritzel mit je zwei Zahnkränzen zu versehen und die entsprechenden
Zahnkränze der beiden Ritzel jeweils mit einer anderen Zahnstange im Eingriff zu
halten.
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Schließlich besteht ein Ausführungsmerkmal auch noch darin, das Getriebe
als Eckgetriebe auszubilden. Die Erfindung wird nachfolgend an Hand mehrerer in
der Zeichnung schematisch dargestellter Ausführungsformen von Betätigungsgetrieben
ausführlich beschrieben; es zeigt F i g. 1 die Ausbildung des Betätigungsgetriebes,
F i g. 2 eine auf die Grundform nach F i g. 1 aufbauende weitere Ausgestaltung des
Betätigungsgetriebes, F i g. 3 eine andere Variante des Betätigungsgetriebes, F
i g. 4 eine wieder andere Ausgestaltungsmöglichkeit für das Betätigungsgetriebe,
F i g. 5 eine noch andere Ausführungsform des Betätigungsgetriebes und F i g. 6
ein als Schwenk-Kipp-Eckgetriebe verwendbares Betätigungsgetriebe.
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Nach den F i g. 1 bis 5 ist in einem vorzugsweise aus Blechstanzteilen
zusammengesetzten Gehäuse 1 ein Getriebe 2 für Treibstangenbeschläge an Fenstern,
Türen, Klappen od. dgl. untergebracht. Dabei weist das Gehäuse 1 eine geringe Einbautiefe
t und damit ein kleines Dornmaß d sowie eine durch die Stärke der Getriebeteile
bestimmte, geringe Einbaubreite auf, während es eine größere Einbaulänge l hat.
Es kann also in Flügel- und Rahmenhölzer mit geringer Querschnittsabmessung ohne
weiteres eingebaut werden, wobei sich die große Einbaulänge l nicht nachteilig auswirkt.
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Nach F i g. 1 weist das im Gehäuse 1 untergebrachte Getriebe 2 ein
in den Gehäusewandungen drehbar gelagertes Antriebsritzel3 auf, welches mit einem
Innenvierkant 4 oder einem ähnlichen Antriebseingriff für den (nicht dargestellten)
Handgriff versehen ist. Mit dem Antriebsritzes 3 kämmt eine Antriebszahnstange 5,
welche im Gehäuse 1 längsbeweglich geführt ist und durch Drehung des Antriebsritzels
3 hin- und hergeschoben werden kann.
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Am freien Ende der Antriebszahnstange 5 ist eine Lagerung 6 für ein
weiteres Ritzes 7 ausgebildet. Dieses Ritzes 7 steht einerseits mit einer
im Gehäuse 1
ortsfest angebrachten Abwälzverzahnung 8 im Eingriff und andererseits
kämmt es mit einer Zahnstange 9, die längsschiebbar im Gehäuse 1 geführt ist. Die
Zahnstange 9 greift durch Mitnehmerklauen 10 in Mitnehmeraussparungen 11 der Treibstangen
12 und stellt dadurch mit diesen kraft- und formschlüssige Antriebsverbindung her.
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Durch Drehung des Antriebsritzels 3 über den entweder auf 90 oder
aber 180° begrenzten Verstellbereich hinweg, wird die mit ihm kämmende Antriebszahnstange
5 über eine dem abgewälzten Ritzelumfang entsprechende gerade Strecke verschoben.
Diese Verschiebebewegung macht zwangläufig das Ritzes 7 mit, wobei es außerdem in
der gehäusefesten Abwälzverzahnung 8 abrollt, also zwangläufig gedreht wird. Dadurch
wird der Zahnstange9 eine Verschiebebewegung aufgezwungen, deren Länge dem Verschiebeweg
der Antriebszahnstange5 plus der abgewälzten Umfangsstrecke des Ritzels 7 entspricht.
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Das Getriebe 2 nach F i g. 2 unterscheidet sich von demjenigen nach
F i g. 1 hauptsächlich dadurch, daß die Abwälzverzahnung 8 für das Ritzes
7 schiebbar im Gehäuse 1 geführt ist und eine verzahnte Verlängerung 13 aufweist.
Die verzahnte Verlängerung 13 steht damit mit dem Antriebsritzel 3 im Verstelleingriff.
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Die Drehung des Antriebsritzels 3 bewirkt dabei eine Verschiebebewegung
der Antriebszahnstange 5 in der einen Richtung und gleichzeitig eine entsprechende
Verschiebung der verzahnten Verlängerung 13 mit der Abwälzverzahnung 8 in entgegengesetzter
Richtung. Das hat zur Folge, daß das Ritzes 7 seitlich verschoben und gleichzeitig
zwangläufig über einen Streckenabschnitt gedreht wird, der doppelt so groß wie der
Verschiebeweg ist. Das Zusammenwirken des Verschiebeweges und der Abwälzbewegung
des Ritzels 7 bringen eine Verschiebung der Zahnstange 9 mit sich, die gleich der
Länge des Verschiebeweges plus der abgewälzten Umfangsstrecke des Ritzels 7 ist.
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Das in F i g. 3 dargestellte Getriebe 2 ist eine Abwandlung aus demjenigen
nach F i g. 2. Hier besitzt nämlich das Antriebsritzes 3 zwei Zahnkränze 3 a und
3 b mit unterschiedlichem Teilkreisdurchmesser. In den Zahnkranz 3 a greift z. B.
die Antriebszahnstange 5 ein, während mit dem Zahnkranz 3 b beispielsweise die verzahnte
Verlängerung 13 der Abwälzverzahnung 8 kämmt. Da der Zahnkranz 3 b einen kleineren
Durchmesser als der Zahnkranz 3 a aufweist, fällt die Verschiebestrecke der Abwälzverzahnung
8 entsprechend kürzer als die entgegengesetzte Verschiebestrecke des Ritzels 7 aus.
Damit ergibt sich ein Verschiebeweg für die Zahnstange 9 und also auch für die Treibstange
12, der größer als bei der Anordnung nach F i g. 1, aber kleiner als bei der Anordnung
nach F i g. 2 ist.
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In F i g. 4 ist ein Getriebe 2 gezeigt, das sich von demjenigen nach
F i g. 1 dadurch unterscheidet, daß das Ritzes 7 mit zwei Zahnkränzen
7 a und 7 b ver-
sehen ist, die unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
Dabei wirkt der Zahnkranz 7 a mit dem größeren Durchmesser mit der Zahnstange 9
zusammen, während der Zahnkranz 7 b sich mit seinem kleineren Durchmesser in der
ortsfesten Abwälzverzahnung 8 abrollt. Bei der über die Antriebszahnstange 5 erfolgenden
Verschiebung des Ritzels 7 wird dieses, da sein kleiner Zahnkranz 7 b sich abwälzt,
um mehr als eine volle Umdrehung bewegt. Da der große Zahnkranz 7a die gleiche Winkeldrehung
macht wie der kleine, wird die Zahnstange 9 um eine Strecke verlagert, die gleich
dem Verschiebeweg des Ritzels 7 plus der innerhalb des zurückgelegten Drehwinkels
des Ritzels 7 liegenden Umfangsstrecke des Zahnkranzes 7 a ist. Nach F i g. 4 ist
es natürlich auch möglich, den Zahnkranz 7 a in die Abwälzverzahnung 8 und den Zahnkranz
7 b in die Zahnstange 9 eingreifen zu lassen. Es ergibt sich dann ein wieder anderes
übertragungsverhältnis.
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F i g. 5 stellt eine Kombination der Betätigungsgetriebe nach den
F i g. 3 und 4 dar, d. h., sowohl das Antriebsritzes 3 als auch das weitere Ritzes
7 ist mit zwei Zahnkränzen 3a, 3 b bzw. 7a, 7 b ausgerüstet. Die Antriebszahnstange
5 wird durch den großen Zahnkranz 3 a und die verzahnte Verlängerung 13 der Abwälzverzahnung8
durch den kleinen Zahnkranz 3 b angetrieben. Der große Zahnkranz 7 a greift in die
Abwälzverzahnung 8 und der kleine Zahnkranz 7 b in die Zahnstange
9 ein. Damit ist der Schiebeweg der Zahnstange 9 bestimmt aus dem seitlichen
Verschiebeweg des Ritzels 7 plus der sich aus
der Untersetzung des
Zahnkranzes 7 a gegen den Zahnkranz 3 b sowie des Zahnkranzes 7a gegen den Zahnkranz
7 b ergebenden Abwälzstrecke.
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Zu jeder der F i g. 1 bis 5 ist graphisch aufgezeichnet, aus welchen
Bewegungsanteilen sich der erzielbare Verstellhub der einzelnen Getriebe2 zusammensetzt.
Dabei wird deutlich, daß unter Beibehaltung der Einbautiefe t, des Dornmaßes
d und der geringen Einbaubreite, bei gegebenem Schwenkbereich des Handgriffs,
die verschiedensten Verstellhübe aus den Getrieben abgeleitet werden können.
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F i g. 6 zeigt die Anwendung des Getriebeaufbaues bei einem Schwenk-Kipp-Eckgetriebe.
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Das Eckgetriebegehäuse 14 enthält ein um 90° drehbares Zahnsegment
15. Dieses greift in die beiden zueinander im rechten Winkel schiebbar geführten
Zahnstangen 16 und 17 ein, so daß diese gleichsinnig verschoben werden.
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Die eine Zahnstange 16 greift beispielsweise, wie an sich bekannt,
unmittelbar an der Treibstange 18 an, während die andere Zahnstange 17 an ihrem
freien Ende eine Lagerung 19 für ein Ritzel 20 hat. Das Ritzel
20 greift einerseits in eine gehäusefeste Abwälzverzahnung 21 ein, während
mit ihm andererseits eine Zahnstange 22 kämmt, an die die Treibstange 23 angekuppelt
ist. Diese Anordnung bewirkt, daß bei Drehung des Zahnsegmentes 15 die Treibstange
23 um einen doppelt so langen Weg verschoben wird, wie die Treibstange 18. Selbstverständlich
ist es möglich, auch der Treibstange 18 übersetzungsgetriebeteile der vorbeschriebenen
Art zuzuordnen, damit auch ihr Verschiebeweg vergrößert werden kann.
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Schließlich ist nach der Erfindung noch die Möglichkeit gegeben, mit
ein und demselben Getriebe 2 gleichzeitig zwei verschiedene Treibstangen 12 mit
verschiedenen Verstellhüben zu versorgen. Dazu ist es nur notwendig, die eine der
Treibstangen mit der Antriebszahnstange 5 zu kuppeln und die andere an die Zahnstange
9 anzuschließen.
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Es ist also klar erkennbar, daß die Erfindung bei allen in Verbindung
mit Treibstangenbeschlägen vorkommenden Betätigungsgetrieben und Stellgliedern mit
Vorteil anwendbar sind. So liegt es auch im Bereich der Erfindung, die Antriebszahnstange
5 in unmittelbarer Abhängigkeit von einer Treibstange zu verschieben und an die
Zahnstange 9 eine andere Treibstange anzuschließen.