-
Mehrspindel-Drehautomat Die Erfindung betrifft einen Mehrspindel-Drehautomaten
mit einer horizontal angeordneten Spindeltrommel, parallel zu dieser verlaufenden
Steuerwellen für kurvengesteuerte Werkzeugschlitten und einer elektrischen Programmsteuerung.
-
Bei bekannten Mehrspindel-Drehautomaten erfolgt die übertragung der
Bewegungen auf die Werkzeugschlitten entweder direkt durch Kurven oder Zahnstangen
oder unter Zwischenschaltung von Übertragungselementen, wie Hebeln, Zugstangen oder
Kegelrädern. Die Vorschubbewegungen der Werkzeugschlitten werden durch Wechselrädergetriebe
erreicht. Alle übrigen Bewegungen, wie beispielsweise das Schalten der Spindeltrommel,
der Rücklauf der Werkzeugschlitten und das Wiederzustellen der Werkzeuge an die
Werkstücke werden im Eilgang ausgeführt, indem man das Vorschubgetriebe auf konstanten
Eilgang umschaltet. Somit arbeiten alle Werkzeugschlitten der Maschine zwangläufig
mit dem gleichen Vorschub und können auch nur gleichzeitig im Eilgang in die Ausgangsstellung
zurückgebracht werden.
-
Die Vorschubgeschwindigkeiten für die Werkzeugschlitten sind daher
von der Drehzahl der Arbeitsspindel abhängig. Sie können zwar größenmäßig durch
Austausch von Wechselrädern im Vorschubgetriebe geändert werden, jedoch benötigt
man dazu eine große Anzahl von Wechselrädern. Aber nicht in allen Fällen läßt sich
die erforderliche Vorschubgeschwindigkeit durch Austausch von Wechselrädern erreichen.
In diesen Fällen müssen dann die Steuerkurven ausgetauscht werden. Der Austausch
von Wchselrädern und insbesondere von Steuerkurven ist aber sehr umständlich und
zeitraubend.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten bekannten
Mehrspindel-Drehautomaten in dieser Beziehung zu verbessern und insbesondere die
Umrüstzeiten für die Umstellung der Maschine von einem auf ein anderes Werkstück
zu verkürzen.
-
Erfindungsgemäß ist das dadurch erreicht, daß der Vorschubantrieb
für die Werkzeugschlitten über ein stufenlos einstellbares Getriebe und der Eilgangantrieb
für die Schlitten über ein zweites einstellbares Getriebe erfolgt, wobei die Vorschub-
und Eilgangantriebe durch elektromagnetische Doppelkupplungen derart einzeln und
unabhängig voneinander ein-und abschaltbar sind, daß ein Einschalten des Vorschubantriebs
gleichzeitig ein Abschalten des Eilgangantriebs des betreffenden Werkzeugschlittens
bewirkt, und umgekehrt.
-
Bei dieser Ausbildung der Maschine ist für jeden Werkzeugschlitten
für praktisch alle Vorschubgeschwindigkeiten nur eine einzige, über das einstellbare
Getriebe und Stirnräder angetriebene Kurvenscheibe mit der größtmöglichen Hubauslegung
erforderlich. Ferner ist es möglich, unterschiedliche Vorschubwege der einzelnen
Schlitten einzustellen, die Schlitten unabhängig voneinander in ihre Ausgangsstellung
zurückzufahren und die Stückzeiten erheblich zu verkürzen, was insbesondere beim
Bearbeiten kleiner Werkstücke vorteilhaft ist.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Vorderansicht eines nach der Erfindung ausgebildeten
Sechsspindel-Drehautomaten, F i g. 2 einen Längsschnitt durch den Automaten nach
F i g. 1, F i g. 3 einen senkrechten Querschnitt nach der Linie A-B der F i g. 1,
F i g. 4 eine schematische Draufsicht auf die Werkzeugschlittenantriebe, F i g.
5 eine Stirnansicht des Getriebeschemas nach Fig.4.
-
Gemäß F i g. 1 sind auf der Wanne 1 der Antriebsständer 2, der Spindelständer
3 und der Aufnahmeständer 4 befestigt. Der Aufnahmeständer 4 dient bei Maschinen
zur Ausführung von Futterarbeiten zur Anbringung der Spannmittel und bei Maschinen
zum Bearbeiten von Stangenmaterial zur Lagerung der Stangenführungen.
-
In dem zwischen Antriebsständer 2 und Spindelständer 3 vorgesehenen
Arbeitsraum, der durch einen durchsichtigen Spritzschutz 5 abgedeckt wird, sind
die Werkzeugschlitten 24 bis 30 in der aus F i g. 1 und 3 ersichtlichen Weise angeordnet.
Eine am Antriebsständer 2 angebrachte Tafel 6 ist mit den zur Steuerung der einzelnen
Werkzeugschlitten erforderlichen Kommando- und Tippknöpfen versehen.
Für
das Einrichten von Hand ist am Spindelständer 3 eine Handkurbel 7 angebracht, die
über einen Kegelradtrieb mit dem Steuerwellentrieb verbunden ist.
-
Der Motor 8 zum Antrieb der sechs Drehspindeln 15 ist seitlich an
der Wanne 1 befestigt und treibt über Keilriemen, Zwischenräder®und Wechselräder
11 die Zentralwelle 12 an. Auf dem Ende der Zentralwelle 12 sind zwei
Zahnräder 13 und 13' angebracht. Drei der sechs auf den Spindeln 15 befestigten
Räder 14 werden von dem Zentralrad 13 und die übrigen drei Spindelräder von dem
Zentralrad 13' angetrieben. Jeder Spindel 15 ist eine Kupplung
15' und eine Bremse 15" zugeordnet. Die Spindelkupplungen 15' und
die Bremsen 15" können in jeder Spindellage aus- und eingeschaltet werden.
-
In dem Antriebsständer 2 sind mitlaufende Werkzeugpinolen gelagert,
die von der Zentralwelle 12 aus über Stirnräder 17 und 17 synchron mit den
Drehspindeln 15 angetrieben werden.
-
Der Vorschubantrieb für die oberen und seitlichen Werkzeugschlitten
26 bis 29 und den Längsschlitten 30 erfolgt durch ein stufenlos einstellbares Getriebe
31 mit Flanschmotor 31'. Die Übertragung des Vorschubantriebs erfolgt gemäß F i
g. 2 und 4 über ein Stirnrad 32, einen Verteilerzahnkranz 33 und drei Stirnräder
34', 35' und 36' auf drei Steuerwellen 34, 35 und 36.
-
Der Antrieb der beiden unteren Seitenschlitten 24
und 25 erfolgt
von den Steuerwellen 34 und 35 aus über Stirnräder 37 und 38 auf je eine Kurvenscheibe
39, während der Antrieb der beiden oberen Seitenschlitten 26 und 27 von der Steuerwelle
36 über den Kegelradtrieb 40 abgeleitet und auf die dazugehörigen Kurvenscheiben
39' übertragen wird.
-
Die mittleren Seitenschlitten 28 und 29 erhalten den Antrieb vom Verteilerzahnkranz
33 über Stirnräder 41 und 42, Zwischenräder 43 und 44 und die dazugehörigen Kurvenscheiben
39".
-
Die mit dem Verteilerzahnkranz 33 im Eingriff stehenden Stirnräder
34', 35', 36', 41 und 42 haben gleiche Zähnezahl.
-
Der Längsschlitten 30 erhält seinen Vorschubantrieb von der Steuerwelle
35 über Stirnräder 45, einen Kegelradtrieb 46, einen Schneckentrieb 47 und eine
Vorschubhülse 48 und ist durch eine Führungsstange 49 (F i g. 2) gegen Drehung gesichert.
-
Für den Eilgangantrieb der Werkzeugschlitten 24 bis 30 ist gemäß F
i g. 4 ein stufenlos einstellbares Getriebe 50 mit Flanschmotor 50' vorgesehen.
Dieses Getriebe 50 ist durch ein Stirnrad 51 mit einem zweiten Verteilerzahnkranz
52 (F i g. 2 und 4) gekuppelt, der koaxial zum Zahnkranz 33 angeordnet ist. Mit
dem Verteilerzahnkranz 52 stehen Stirnräder 53, 54, 55, 56 und 57 im Eingriff, die
den Stirnrädern 34', 35', 36', 41 und 42 gleichachsig gegenüberliegen. Zwischen
den beiden genannten Stirnrädergruppen sind auf den sie tragenden Wellen erfindungsgemäß
elektromagnetische Doppelkupplungen 58, 59, 60, 61
und 62 angeordnet, durch
welche die Vorschub- und Eilgangantriebe der Werkzeugschlitten derart einzeln und
unabhängig voneinander ein- und abschaltbar sind, daß ein Einschalten des Vorschubantriebs
gleichzeitig ein Abschalten des Eilgangantriebs des betreffenden Werkzeugschlittens
bewirkt, und umgekehrt.
-
Die zwischen dem stufenlos einstellbaren Getriebe 50 und dem Stirnrad
51 vorgesehene elektromagnetische Kupplung 63 hat die Aufgabe, den Antrieb zu trennen,
wenn der Motor 50' in seiner Drehrichtung umgesteuert wird.
-
Im Antrieb des Längsschlittens 30 befindet, sich eine elektromagnetische
Kupplung 64, durch deren Lösung die Bewegung des Längsschlittens 30 an jeder
beliebigen Stelle unterbrochen werden kann.
-
Die einzelnen elektrischen Steuervorgänge sind gegenseitig gesichert.
Die Flanschmotoren 31' und 50' der stufenlos einstellbaren Getriebe 31 und 50 werden
bei Inbetriebnahme des Mehrspindel-Drehautomaten miteingeschaltet. Das Ein- und
Ausschalten der elektromagnetischen Kupplungen erfolgt nach einem Programm, welches
für den automatischen Betrieb durch ein Steckerfeld vorbestimmt wird. Für das Einrichten
des Automaten ist, wie bereits erwähnt, die Druckknopftafel 6 mit den erforderlichen
Kommando- und Tippknöpfen vorgesehen.