DE649829C

DE649829C - Steuerung an Tieflochbohrmaschinen

Info

Publication number: DE649829C
Application number: DEH138884D
Authority: DE
Original assignee: HILLE WERKE AKT GES
Current assignee: HILLE WERKE AKT GES
Priority date: 1934-01-28
Filing date: 1934-01-28
Publication date: 1937-09-03

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerung .an Tieflochbohrmaschinen mit mehreren Bohrspindeln bzw. Bohraggregaten, die in getrennten Bohrschlitten !untergebracht sind, wobei die Längsverschiebung der Spindeln von einem besonderen gemeinsamen Steuermotor aus erfolgt.

Die Erfindung besteht darin, daß die Antriebe für den schnellen Vorschub, für den Arbeitsvorschub und den. schnellen Rücklauf hinsichtlich Zeitdauer und Reihenfolge unabhängig voneinander mittels eines einzigen Handhebels eingeschaltet werden können, indem dieser Handhebel mit drei Kupplungen in Verbindung steht, die zwischen den betreffenden hinsichtlich Drehrichtung und Umlaufszahl verschieden wirkenden Antrieben und der gemeinsamen Vorschubwelle der Bohrschlitten angeordnet sind.

Es ist eine Bohrmaschine bekannt, bei der der Vorschub hydraulisch und mit veränderlicher Geschwindigkeit erfolgt. Die Steuerung geschieht dabei mittels eines das Ventil für die Förderflüssigkeit steuernden Handhebels. Die Verwendung der hydraulisch wirkenden Vorschubmittel eignet sich aber, wie das bei der bekannten Bohrmaschine der Fall ist, nur dann, wenn nur ein Bohraggregat, welches gegebenenfalls mehrspindlig sein kann, zur Anwendung kommt.- Handelt es sich dagegen um Maschinen mit mehreren Bohrspindeln bzw. Bohraggregaten, die in getrennten Bohrschlitten untergebracht sind, dann würde sich bei Anwendung des hydraulisch wirkenden Vorschubmittels eine außerordentlich baulich verwickelte Einrichtung ergeben.

Weiterhin ist eine Bohrmaschine bekannt, bei der gleichzeitig mehrere Bohrspindeln bzw. mehrere Aggregate ein Werkstück bearbeiten. Bei dieser bekannten Einrichtung kann aber mittels des Handhebels nur ein Arbeitsspiel, bestehend aus Vorlauf, Vorschub und Rücklauf, eingestellt oder dieses Arbeitsspiel unterbrochen und schneller Rücklauf eingeschaltet werden, der die Bohrspindel bzw. das Aggregat in seine höchste Lage zurückführt und dort stillsetzt.

Demgegenüber wird durch die erfindungsgemäße Einrichtung erreicht, daß die Reihenfolge der Bewegungen beliebig sein kann, wodurch die Bohrmaschine den jeweilig vorzunehmenden Bohrarbeiten in zweckmäßigster Weise angepaßt werden kann. Die Bedienungsperson hat es hierdurch in der Hand, die gesamte Bohrung, soweit dies das Werkstück gestattet, durch einige größtmögliche Vorschubhübe zu erzielen. Soweit irgendein Bohrer auf eine zähere oder härtere Stelle trifft, was man ohne weiteres an einem Nachlassen der Bohrergeschwindigkeit feststellen kann, kann die Bedienungsperson im Bereiche dieser harten Stelle ohne weiteres 'einige kurze Vorschubhübe einschalten, um die entsprechende Entspannung und Heranführung des Schmiermittels zu ermöglichen. Auf diese Weise ist es möglich, mit der neuen Einrichtung die Bohrungen in schnellster und dem-

nach auch, in wirtschaftlichster Weise zu erzeugen.

Zweckmäßig ist es, die Anordnung so zu treffen, daß der Handhebel auf eine axial verschiebbare, aber undrehbar mit der gemeinsamen Vorschubwelle der Bohrschlitten verbundene Kupplungsbüchse wirkt, die durch Verschiebung in die Mittelstellung mit dem Arbeitsvorschubantrieb und durch Verschiebung in die beiden seitlichen Stellungen mit den auf schnellen Vorschub bzw. schnellen Rücklauf wirkenden Antrieben gekuppelt wird. Hierbei ist es zweckmäßig, daß der Arbeitsvorschub über eine Klauenkupplung und der schnelle Vor- und Rücklauf über Lamellenkupplungen erfolgt.

Zur näheren Erläuterung dient das auf der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel.

ao Abb. ι zeigt eine Draufsicht auf eine Horizontalbohrmaschine.

Abb. 2 zeigt die Vorschubmittel der Bohrspindelaggregate in schematischer Darstellung.

Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Bohrmaschine mit fünf Bohrspindelaggregaten. Jedes Bohrspindelaggregat ist mit einem kleinen Elektromotor versehen, der zum Antrieb der Bohrspindel dient. Der schnelle Vorschub, der Arbeitsvorschub und der schnelle Rücklauf ist für sämtliche Bohrspindelaggregate gemeinsam und erfolgt von einem kleinen Elektromotor« aus. Die Steuerung der in einem Gehäuses untergebrachten Steuermittel erfolgt mittels eines einzigen Handhebels b.

Im Gehäuse c ist die hohle Steuerwelle d angeordnet. Diese Steuerwelle erhält ihren Antrieb vom Elektromotors aus, und zwar für schnellen Rücklauf durch die Stirnradgruppe e und für schnellen Rücklauf durch die Stirnradgruppe/. Zwischen den beiden Stirnradgruppen e und / ist der eigentliche Vorschubantrieb angeordnet, der nicht durch Stirnräder, sondern durch Schneckenradübersetzung h für langsamen Vorschub vermittelt wird. Außerdem sind zur Veränderung des Vorschubes austauschbare Wechselräder g zwischengeschaltet.

Von der gemeinsamen Hohlwelle d geht der Vorschub bzw. der schnelle Vor- und Rücklauf über Stirnradgetriebe i auf die im Maschinenbett liegende Übertragungswelle k. Die Übertragungswelle k steht durch die Übertragungsräder I mit der ebenfalls im Maschinenbett liegenden gemeinsamen Längswelle nt in Verbindung, die ihrerseits durch Kegelrädersätze mit den einzelnen Bohraggregaten in Verbindung steht.

Die Steuerwelle b betätigt durch den Hebel ο den in der Hohlwelle ei liegenden Kupplungsbolzen o¹. Dieser Kupplungsbolzen o¹ ist mit der Kupplung ρ verbunden, die in der Mittelstellung den Arbeitsvorschub und, nach links oder rechts geschoben, den schnellen Vor- und Rücklauf (angetrieben durch die Radgruppen e und /) stoßfrei vermittelt. Die mittlere Kupplung für den Arbeitsvorschub ist eine Klauenkupplung, während die Kupplung für den Vor- und Rücklauf zweckmäßig durch Lamellenkupplungen geschieht, um eine weiche Mitnahme zu erreichen.

Claims

Patentansprüche:

i. Steuerung an Tieflochbohrmaschinen mit mehreren Bohrspindeln bzw. Bohr-■ aggregaten, die in getrennten Bohrschlitten untergebracht sind, wobei die Längsverschiebung der Spindeln von einem besonderen gemeinsamen Steuermotor aus erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (e, g, /) für den schnellen Vorschub, für den Arbeitsvorschub und den schnellen Rücklauf hinsichtlich Zeitdauer und Reihenfolge unabhängig voneinander mittels eines einzigen Handhebels (b) eingeschaltet werden können, indem dieser Handhebel mit drei Kupplungen in Verbindung steht, die zwischen den betreffenden hinsichtlich Drehrichtung bzw. Umlaufszahl verschieden wirkenden Antrieben (e, g, /) und der gemeinsamen Vorschubwelle (m) der Bohrschlitten angeordnet sind.
2. Steuerung an Tieflochbohrmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß' der Handhebel (b) auf eine axial verschiebbare, aber undrehbar mit der gemeinsamen Vorschubwelle (m) der Bonrschlitten verbundene Kupplungsbüchse (p) wirkt, die durch Verschiebung in die Mittelstellung mit dem Arbeitsvorschubantrieb (g) und durch Verschiebung in die beiden seitlichen Stellungen mit den auf schnellen Vorschub bzw. schnellen Rücklauf wirkenden Antrieben (e, /) gekuppelt wird.
3. Steuerung an Tieflochbohrmaschinen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsvorschub über eine Klauenkupplung und der schnelle Vor- und Rücklauf über Lamellenkupplungen erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen