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Einrichtung zum Aufnehmen und Abfördern von Schüttgut von einem Lagerplatz
Die Erfindung bezleht sich auf eine Einrichtung zum Aufnehmen und Abfördern von
Schüttgut von einem Lagerplatz, bestehend aus einem fahrbaren Lader, auf dessen
Gerüst ein einen Arbeitsausleger und einen Gegengewichtsausleger aufweisender Oberbau
seitwärts schwenkbar gelagert ist, aus einer Bandstraße und aus einer Bandbrücke,
für die ein Stützlager auf einem über der Bandstraße fahrbaren Aufgabewagen sowie
ein zweites, eine Längsverschiebung der Brücke ermöglichendes Stützlager innerhalb
einer Öffnung des Ladegerüstes vorg,esehen sind.
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Eine entsprechende Anordnung ist bei einem in einem Braunkohlentageban
arbeitenden Großschaufelradbagger aus der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure
1957 auf Seite 1269 bekannt. Hierbei stützt sich eine Bandbrücke mit einem Ende
innerhalb des Baggerzwischenbaues längsverschiebbar und mit dem anderen Ende nicht
verschiebbar auf dem Gerüst einer auf Raupen verfahrbaren Verlade anlage ab, mittels
deren das Baggergut auf Waggons abgegeben wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Aufnehmen
und Abfördern von Schüttgut von einem Lagerplatz der eingangs genannten Art so zu
gestalten, daß auch bei unterschiedlicher Verteilung von Schüttgut verschiedener
Beschaffenheit auf einem ausgedehnten Lagerplatz beliebige Programme für das Abtragen
des Gutes zügig abgewickelt werden können. Insbesondere soll es möglich sein, daß
der Schaufelradlader von einer Stelle des Lagerpiatzes zu einer anderen, unter Umständen
weit entfernten Einsatzstelle fahren kann, ohne daß er durch die lange und sperrige
Bandbrücke an der Fortbewegung in möglicherweise engen Gassen zwischen den Schüttguthaufen
behindert wird.
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Das wird in erster Linie dadurch erreicht, daß die Bandbrücke unter
Vermittlung von an dem Arbeits-oder Gegengewichtsausleger angebrachten Aufhängemitteln
gegenüber dem Ladergerüst so weit längsverschiebbar ist, daß sie von einer ihrer
beiden Stützlager freikommt.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1097 374 ist es bei einem für den
Braunkohlentageban bestimmten Schaufelradbagger an sich bekannt, das baggerseitige
Ende einer Bandbrücke, deren anderes Ende sich auf eine fahrbare Verladeanlage stützt,
durch Auhängen an den seitwärts schwenkbaren Baggeroberbau von einer Aufgabestelle
neben dem turmartigen Unterbau des Baggers zu einer um 180Q versetzten Aufgabestelle
neben diesem Unterbau umzusetzen.
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Bei einer Einrichtung nach der Erfindung kann das Ladergerüst mittels
eines Schwenkkranzes auf dem ein Zweiraupenfahrwerk aufweisenden Laderunterbau gelagert
und die von den Aufhängemitteln gehaltene Bandbrücke in der Öffnung des Ladergerüstes
auf einer Strecke von mindestens einem Drittel ihrer Länge verschiebbar sein.
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Es ist aber auch möglich, daß das Ladergerüst auf dem Laderunterban
fest angebracht ist und die Bandbrücke innerhalb der Öffnung des Ladergerüstes begrenzt
seitwärts schwenkbar und aus der Öffnung des Gerüstes herausziehbar ist. Hierbei
wird für die Bandbrücke zweckmäßig ein zweiter über der Bandstraße fahrbarer Stützwagen
vorgesehen.
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Vorzugsweise wird bei einer Einrichtung nach der Erfindung für einen
motorischen Fahrantrieb des Aufgabewagens eine Endschalter aufweisende Steuereinrichtung
vorgesehen, die mit dem Fortschreiten des Laders im AbbaubetrieEb etwa parallel
zur Bandstraße den Nachlauf des Aufgabewagens gegenüber dem Lader bewirkt, sobald
sich der Winkel zwischen der Bandbrücke und der Bandstraße auf einen vom Spiel der
Brücke in der Öffnung des Ladergerüstes bestimmten spitzen Winkel verringert. Es
ist an sich aus der Zeitschrift »Fördern und Heben« 1958, Seite 714, bekannt, daß
von der Bedienungskabine eines auf einem Lagerplatz arbeitenden Schaufelradladers
ein Steuerkabel zu einem über der Lagerplatz-Bandstraße fahrenden Trichterwagen
geführt ist, der mit dem Schaufeiradlager durch ein Förderband verbunden ist; hierbei
kann der Laderführer den Ladevorgang steuern und den Trichterwagen immer in dem
Abwurfbereich des Laders folgen lassen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt; und zwar zeigt F i g. 1 eine aus einem Schaufelradlader, einer .Bandstraße
und einer Bandbrücke bestehende Einrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel
in Arbeitsstellung in einem Querschnitt durch die Bandstraße, F i g. 2, die zugehörige
Draufsicht (unter Weglassung gewisser tragender Bauteile), F i g. 3 dieselbe Einrichtung
in einem Querschnitt durch die Bandstraße in einer Übergangsstellung des Laders
und der Bandbrücke für den Ortswechsel, F i g. 4 die zugehörige Draufsicht (unter
Weglassung des Lader-Oberbaues), F i g. 5 eine aus einem Schaufelradlader, einer
Bandstraße und einer Bandbrücke bestehende Einrichtung nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
in einem Querschnitt durch die Bandstraße in einer Übergangsstellung für den Ortswechsel,
F i g. 6 die zugehörige Draufsicht (unter Weglassung des Lader-Oberbaues), F i g.
7 eine Seitenansicht eines Teiles der Bandstraße mit der über dieser verfahrbaren
Bandbrücke mit einem Querschnitt durch den Schaufelradausleger des Laders und F
i g. 8 den Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 7.
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Der Schaufeiradlader nach dem ersten Ausfuhrungsbeispiel hat ein
als Zweiraupen-Fahrwerk ausgebildetes Untergestell 1. Auf diesem ist mittels eines
Drehkranzes 2 ein Mittelbau 3 gelagert. Dieser trägt unter Vermittlung eines Drehkranzes
4 einen Oberbau 5, auf dem in zwei Gelenken.6 mit waagerechter Achse eine Wippe
7 gelagert ist. Der eine Schenkel der Wippe trägt das Schaufelrad 8, während an
dem anderen Schenkel ein Gegengewicht 9 angebracht ist.
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Bei dem Forderbetrieb nach F i g, 1 und 2 ist ide Fahrtrichtung des
Laders etwa parallel zu der Bandstraße 10. Der Abstand des Laders von dieser Bandstraße
wird überbrückt durch eine Bandbrücke 11, die durch zwei ffnunoen in dem hohlen
Mittelbau 3 hindurchgesteckt ist. Sie ist in dessen Innerem längs verschiebbar auf
einem Rollenbett 12 gelagert, das mit einem Kugelgelenk 13-abgestützt ist.
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Andererseits ist die Bandbrücke 11 auf einem die Bandstraße überbrückendem
Aufgabewagen 14 abgestützt. Das geschieht mittels zweier Lager 15 mit quer zur Bruckenlangsrichtung
liegender Achse und eines die Lager 15 tragenden Drehkranzes 16. Die Bandbrücke
11 ist sonach auf dem Aufgabewagen 14 ein zwei Punkten und auf dem Lader in- einem
Punkt abgestützt.
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Das von dem Schaufelrad 8 aufgenommene Gut wird durch ein in der
Wippe 7 gelagertes Band 17 nach der Schwenkmitte des Laders befördert und durch
den Drehkranz,4-hindurch auf das Band 18 in der Brücke 11 abgeworfen, von dem es
durch den Drehkfanz 16 -hindurch auf die BandstraßelO abgegeben wird. Die Entfernung
zwischen dem Lader und der Bandstraße 10 kann entsprechend der Längsverschiebbarkeit
der Brücke 11 in dem Mittelbau 3 in weiten Grenzen geändert werden.
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Beim Fortschreiten des Laders parallel zur Bandstraße wird der Brückenträger
11 mit dem Band 18, solange sich der Aufgabewagen 14 nicht ebenfalls fortbewegt,
aus der in F i g. 2 mit ausgezogenen Linien dargestellten Lage senkrecht zur Bandstraße
um
etwa 150 verschwenkt. Die neue Lage des Bandes 18 ist in F i g. 2 durch die strichpunktierte
Linie 18' bezeichnet, die mit der Richtung der Bandstraße 10 einen spitzen Winkel
a bildet. Alsdann wird ein Endschalter an dem Aufgabewagen 14 betätigt und infolgedessen
durch eine nicht dargestellte Steuereinrichtung ein Fahrmotor des Aufgabewagens
eingeschaltet. Dieser bewegt sich nunmehr in gleicher Richtung wie der Lader, aber
mit einer etwas größeren Geschwindigkeit, so daß das Bandl8 nach einiger Zeit wieder
seine Mittellage senkrecht zur Bandstraße 10 einnimmt. In dieser Lage beispielsweise
wird der Fahrmotor des Aufgabewagens abgeschaltet. Es ist aber auch möglich, daß
dies erst dann geschieht, wenn die Bandbrückell mit dem Band 18 um einen weiteren
Winkel von etwa 150 in die durch die Linie 18" bezeichnete Lage geschwenkt worden
ist.
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Entsprechendes geschieht, wenn der Lader sich in der entgegengesetzten
Richtung fortbewegt. Sonach ist selbsttätig dafür gesorgt, daß die Gutübergabe von
dem sich fortbewegenden Lader nach der Bandstraße bei allen vorkommenden Bedingungen
zügig erfolgen- kann.
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Wenn der Schaufelradlader an eine andere, weit entfernte Stelle des
Lagerplatzes überführt werden soll,,- wird-der Unterbau 1 des Laders auf einer Stelle
um 900 geschwenkt, wie es in Fig.4 mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Hierbei
behalten die Bandbrücke 11 und der Mittelbau 3 ihre ursprüngliche Lage bei, da der
Drehkranz 2 eine entsprechende Drehung zwischen dem Unterbau 1 und dem Mittelbau
3 gestattet. Darauf wird der Lader in die aus-Fig. 3 und 4 mit ausgezogenen Linien
dargestellte Lage gefahren, in welcher die Bandbrücke 11 in Fahrtrichtung auf beiden
Seiten gegenüber dem Mittelbau 3 vorsteht. Die Wippe 7 wird auf dem Drehkranz 4
ebenfalls in Fahrtrichtung verschwenkt, wobei der das Schaufelrad 8 tragende Schenkel
nach der Bandstraße 10 hin gerichtet ist. Der betreffende Teil der Bandbrücke wird
sodann von einem Rollentisch 19 unterstützt, der an der Wippe 7 in einiger Entfernung
von der Schwenkmitte des Laders aufgehängt, ist.
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Alsdann wird mittels einer Hubeinrichtung, die mit den Aufhängemitteln
des Rollentisches 19 kombiniert sein kann, das eine Ende Ider Bandbrückell von dem
Aufgabewagen 14 abgehoben, nachdem die Gelenke 15 gelöst sind. Nunmehr kann der
Lader mit der Bandbrücke 11 in Richtung parallel zur Bandstraße 10 und an dieser
entlang nach der neuen Einsatzstelle gefahren werden. Hierbei kann er, da sich die
Bandbrücke 11 in Fahrtrichtung erstreckt, ungehindert durch Gassen zwischen den
Schüttguthaufen und .der Bandstraße hindurchfahren.
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Es ist aber auch möglich, daß zur Ortsveränderung des Schaufelradladers
die Bandbrücke 11 auf dem Aufgabewagen 14 abgestützt bleibt und der Lader bis dicht
an die Bandstraße herangefahren wird. Hierbei bildet die Bandbrückell einen sehr
kleinen spitzen Winkel mit der Bandstraße, und sie zieht bei der Fortbewegung des
Laders längs der Bandstraße den Aufgabewagen 14 hinter sich her.
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Dieser kann aber auch mit eigener Kraft fahren.
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Abweichend von der Darstellung nach Fig.3 kann die Bandbrücke 11
auch an einer Katze aufgehängt werden, die auf Fahrbahnen der Wippe 7 läuft.
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Bei der beschriebenen Ausführung erfolgt der Ortswechsel des Laders,
ohne daß die Stromzuleitungen zu den Antrieben des in der Brücke 11 gelagerten Bandes
18 unterbrochen zu werden brauchen.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist der die Bandbrücke 11 aufnehmende
Gerüstteil des Laders nicht gegenüber dem Fahrwerksunterbaul drehbar gelagert. Es
entfällt daher der untere Schwenkkranz 2 des ersten Ausführungsbeispieles. Vielmehr
erhebt sich gemäß F i g. 5 von dem Unterbau 1 ein Bockgerüst 20, das den Drehkranz
4 für den Oberbau 5 trägt. Die Bandbrücke 11 ist beim Förderbetrieb durch zwei Öffnungen
des Bockgerüstes 20 hindurchgestreckt und ruht ähnlich wie beim ersten Ausführungsbeispiel
innerhalb des Gerüstes auf einem Rollenbettl2, das in einem Kugelgelenk 13 auf dem
Unterbau 1 abgestützt ist. Innerhalb der erwähnten Öffnungen hat die Bandbrücke
11 soviel Spiel, daß sie aus ihrer Lage rechtwinklig zu der Bandstraße nach beiden
Richtungen hin um etwa 150 verschwenkt werden kann. Wenn diese Winkelabweichungen
erreicht sind, wird ebenso wie beim ersten Ausführungsbeispiel die Steuereinrichtung
betätigt, welche den Nachlauf des Aufgabewagens 14 bewirkt.
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Dabei können die betreffenden Endschalter auch so angeordnet werden,
daß die Steuerung in Abhängigkeit von der Relativstellung zwischen der Bandbrücke
11 und dem Bandgerüst 20 erfolgt.
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Wenn der Schaufelradlader nach dem zweiten Ausführungsbeispiel an
eine andere, weit entfernte Stelle des Lagerplatzes überführt werden soll, wird
durch Hin- und Herfahren und entsprechendes Lenken des Laders dessen Abstand von
der Bandstraße 6 vergrößert. Vorher ist die Bandbrücke 11 an dem parallel zu ihr
verschwenkten Schaufelradausleger der Wippe 7 aufgehängt worden. Dies geschieht
mittels eines Rollentisches 19, der an der Wippe in einiger Entfernung von der Schwenkmitte
des Laders aufgehängt ist. Stattdessen kann die Brücke 11 auch an einer Katze hängen,
die auf einer Fahrbahn der Wippe 7 läuft.
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Die Bandbrücke 11 wird durch das erwähnte Manöver des Laders aus
dem Bockgerüst 20 herausgezogen, wobei sie an der Wippe 7 hängt; vgl. F i g. 5 und
6. Nunmehr wird der Lader in einem Bogen bis an die Bandstraße 10 so weit herangefahren,
daß mittels der Wippe7 die Bandbrückell auf einem zweiten die Bandstraße 10 überbrückenden
Stützwagen 21 abgelegt werden kann.
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Nachdem alsdann die Hängeverbindung zwischen der Bandbrückell und
der Wippe7 gelöst sowie gegebenenfalls die elektrische Zuleitung zu dem Antriebsmotor
für das Bandl8 unterbrochen worin den ist, wird der Schaufelradlader an die neue
Einsatzstelle gefahren, wobei er nicht daran gehindert ist, enge Gassen zwischen
den Schüttguthaufen des Lagerplatzes zu durchfahren. Die Bandbrücke 11 wird auf
den Wagen 14 und 21 zu der neuen Einsatzstelle gebracht, wo sie wieder mit dem Lader
vereint wird.