DE1083638B

DE1083638B - Zuschnitt aus Papier, Pappe od. dgl. fuer den Mantel eines konischen Behaelters sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung des Behaeltermantels

Info

Publication number: DE1083638B
Application number: DEI15508A
Authority: DE
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg Werke AG
Priority date: 1958-10-11
Filing date: 1958-10-11
Publication date: 1960-06-15
Also published as: GB889932A; FR1238570A

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft einen Zuschnitt aus Papier, Pappe od. dgl. für einen kegel- bzw. pyramidenstumpfförmigen Behälter, dessen schlauchförmiger Mantel durch Umlegen des Zuschnittes um zwei im Winkel zueinander angeordnete Längsfaltlinien und anschließende Längsnahtklebung erzeugt wird. Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren -zur Herstellung des Behältermantels und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Konische Behälter dieser Art, die vorzugsweise zur Aufnahme flüssiger Füllgüter, wie Milch od. dgl., Verwendung finden, bestehen im allgemeinen aus einem schlauchförmigen Behältermantel und einem in die kleinere Behältermantelöffnung eingesetzten napfförmigen Bodenteil. Die Herstellung dieser Behälter erfolgt mit Hilfe von Formdornen, um die der Behältermantelzuschnitt herumgelegt und nach Schlauchbildung und Längsnahtklebung mit dem Bodenteil versehen wird. Der Konstruktionsmittelaufwand derartiger Maschinen ist erheblich, und darüber hinaus ergeben sich bei der Herstellung auf dem Formdorn Maß- und Formdifferenzen, die zu Störungen bei der maschinellen Weiterverarbeitung der Behälter führen.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei der Herstellung derartiger Behälter so zu verfahren, daß ausgehend von einem vorgerillten Zuschnitt auf einer Faltschachtelklebemaschine zunächst ein flachliegender schlauchförmiger Behältermantel erzeugt wird, der bei der Weiterverarbeitung aufgerichtet und mit einem Verschlußteil versehen wird. Dabei wird der Zuschnitt, der im Hinblick auf die konische Gestalt des herzustellenden Behälters mit im Winkel zueinander angeordneten Längsfaltlinien und Längsbegrenzungskanten versehen ist, mit Hilfe richtungsändernder Fördermittel derart durch die Schlauchklebemaschine bewegt, daß der Zuschnitt während des Umlegens des ersten Zuschnitteiles in Richtung einer Längsfaltlinie und während des Umlegens des zweiten Zuschnitteiles in Richtung einer anderen Längsfaltlinie vorbewegt wird.

Diese Art der Vorbewegung und Führung des Zuschnittes während der Schlauchbildung und Längsnahtklebung gewährleistet kein genaues Ausrichten des Zuschnittes in bezug auf die Längsfaltlinien und kein Einhalten der Vorbewegungsrichtung, da die Laufrichtung der Zuschnitte lediglich durch die auf der Ober- und Unterseite des Zuschnittes angreifenden Fördermittel bestimmt wird, die eine zwangläufige Führung und Richtungshaltung der Zuschnitte bei ihrer Behandlung nicht sicherstellen. Geringfügige Abweichungen von der durch die Längsfaltlinien !bestimmten Bewegungsrichtung, insbesondere bei dem nach der Richtungsänderung erfolgenden Umlegen des zweiten Zuschnitteiles, bewirken dabei erhebliche Un-Zuschnitt aus Papier, Pappe od. dgl.
für den Mantel eines konischen Behälters

sowie Verfahren und Vorrichtung
zur Herstellung des Behältermantels

Anmelder:

Jagenberg-Werke A. G.,
Düsseldorf, Himmelgeister Str. 107

genauigkeiten beim Umlege- und Faltvorgang, wodurch sich die unerwünschten Störungen bei der Weiterverarbeitung der Behälter ergeben.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, durch Erzeugung genauer und völlig deckungsgleich gefalteter und geklebter ,schlauchförmiger Zuschnitte eine einwandfreie Weiterverarbeitung der hergestellten Behälter beispielsweise in Füll-, FaIt- und Schließmaschinen zu gewährleisten. Zu diesem Zweck ist nun der Zuschnitt aus Papier, Pappe od. dgl., der zur Herstellung des Mantels eines kegel- bzw. pyramidenstumpfförmigen Behälters ausgehend von der Flachlage um zwei im Winkel zueinander angeordnete Längsfaltlinien gefaltet und zu einem flachliegenden Schlauch geklebt wird, derart ausgebildet, daß eine der äußeren Begrenzungskanten des Zuschnittes parallel zur benachbarten Längsfaltlinie verläuft.

Bei der Herstellung eines derartigen Behältermantels wird in bekannter Weise zunächst so verfahren, daß der Zuschnitt während des Umlegens des ersten Zuschnitteiles in Richtung der einen Längsfaltlinie und während des Umlegens des zweiten Zuschnittteiles in Richtung der anderen Längsfaltlinie vorbewegt wird, wobei erfindungsgemäß der Zuschnitt vor dem Umlegen um die zweite Längsfaltlinie nach der zu dieser parallelen Begrenzungskante ausgerichtet

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wird. Die Benutzung dieser Begrenzungskante als Ausricht- und Führungskante gewährleistet dabei eine genaue, dem Verlauf der zweiten Längsfaltlinie entsprechende Faltung des zweiten Zuschnitteiles.

Zur Herstellung der Behältermäntel findet eine Vorrichtung Verwendung, die mit einer zwischen zwei während der Längsbewegung des Zuschnittes wirksamenFalteinrichtungenangeordnetenEinrichtung zum Schwenken des Zuschnittes in die für die zweite Längsfaltung erforderliche Lage versehen ist, wobei als Einrichtung zum Schwenken des Zuschnittes eine an sich bekannte Einrichtung zum Anlegen des Zuschnittes an eine Kante mit einem Schrägrollenförderer, einer Kugelschiene und einer feststehenden Führungsschiene Verwendung findet. Diese zwangläufige Ausrichtung nach der, erfolgten Richtungsänderung des Zuschnittes und die in der ausgerichteten Lage erfolgende Weiterbewegung des Zuschnittes vor dem Umlegen des zweiten Zuschnitteiles bilden die Voraussetzung für das erforderliche Umlegen entlang der durch Rillung vorbereiteten zweiten Längsfaltlinie.

Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.

Fig. 1 zeigt den flachliegenden vorgerillten Zuschnitt für den schlauchförmigen Behältermantel;

Fig. 2 zeigt den durch zweimaliges Umlegen bzw. Falten und Längsnahtklebung zu einem Schlauch umgeformten Zuschnitt;

Fig. 3 zeigt einen füllfertigen Behälter;

Fig. 4 zeigt einen gefüllten und geschlossenen Behalter;

Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung die Draufsicht einer Maschine zur Bildung der schlauchförmigen Behältermäntel.

Wie insbesondere Fig. 1 erkennen läßt, hat der Zuschnitt 1, bedingt durch die konische Gestalt des herzustellenden Behälters, die Grundform eines Kreisringausschnittes. Die durch Rillung od. dgl. erzeugten Längsfaltlinien 2, 3, 4, 5 bestimmen die Seitenflächen 6, 7 und 8 und damit die Form des Behälters, die sich im Falle des vorliegenden Ausführungsibeispiels von einem unteren, runden nach einem oberen, eckigen Querschnitt erweitert. Den Seitenflächen 6 und 8 schließen sich die Zuschnitteile 9 und 9 a an, die nach Umformen des Zuschnittes 1 einander überlappen und die vierte Seitenfläche des Behälters bilden. Die Verbindung der sich überlappenden Zuschnitteile 9 und 9 α zur Bildung der Längsnahtklebung wird durch den Bindemittelauftrag 10 bewirkt. Der obere Bereich des Zuschnittes 1 ist weiterhin mit Rillinien 11, 12., 13, 14, 15 versehen, die der Bildung der Verschlußfaltung nach Füllung des Behälters dienen. Die Zuschnitteile 9 und 9 α sind mit kleinen Verlängerungen 16 und 16 a versehen, die die Verschlußlasche zur Sicherung des Faltverschlusses bilden.

Im Gegensatz zu den bisher üblichen Zuschnitten für die Behältermäntel zur Herstellung konischer Behälter, bei denen sowohl die Längsfaltlinien als auch die Begrenzungskanten in einem Winkel zueinander angeordnet sind, ist bei dem erfindungsgemäßen Zuschnitt 1 die Anordnung so getroffen, daß die äußere Begrenzungskante 17 des Zuschnittes 1 parallel zur benachbarten Längsfaltlinie 5 verläuft. Die verarbeitungstechnischen Vorteile dieser Maßnahme ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung des Verfahrens zur Herstellung der schlauchförmigen Behältermäntel unter Benutzung der erfmdungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Die durch Rillen vorbereiteten Zuschnitte 1 befinden sich in der Vereinzelungs- und Zuführvorrichtung, die im wesentlichen aus den den Zuschnittstapel tragenden umlaufenden Gurten 18 und den Magazinwänden 19 besteht. Die Magazinwände 19 sind derart eingestellt, daß die Längsfaltlinie 3 des Zuschnittes 1 genau in der Bewegungsrichtung liegt. Durch die Umlaufbewegung der endlosen Gurte 18 wird nun jeweils ein Zuschnitt der Unterseite des Stapels entnommen und gelangt auf das umlaufende Förderband 20, auf dem er während seiner weiteren Vorbewegung durch nicht dargestellte mitlaufende Bänder in seiner Lage gehalten und gesichert wird. Der Zuschnitt gelangt mit seiner weiteren Vorbewegung in den Bereich einer Faltschiene 21, deren wirksame Kante mit der Längsfaltlinie 3 des Zuschnittes deckungsgleich ist. Unter der Einwirkung der Faltweiche 22 erfolgt nun das Umlegen der Seitenflächen 6 und 9 a um die Längsfaltlinie 3.

Dem Ende des Förderbandes 20 schließt sich ein Schrägrollenförderer 23 an, der im Zusammenwirken mit einer Kugelschiene 24 eine Richtungsänderung des Zuschnittes 1 in der Weise bewirkt, daß dieser mit seiner Begrenzungskante 17 gegen die feststehende Führungsschiene 25 gelegt und bei seiner Weiterbewegung zwangläufig an dieser entlanggeführt wird. Wie bereits erwähnt, wird dabei die zur Längsfaltlinie 5 parallele Begrenzungskante 17 als Ausrichte- und Führungskante benutzt, womit die Voraussetzung gegeben ist, daß der Zuschnitt nunmehr genau in Richtung der Längsfaltlinie 5 weiterbewegt wird.

Der so ausgerichtete Zuschnitt wird nun an das Förderband 26 weitergeleitet und durch eine Leimauftragsvorrichtung 27 mit dem Bindemittelstreifen 10 versehen. Im Anschluß an den Leimauftrag gelangt der Zuschnitt 1 in den Bereich der Faltschiene 28, deren wirksame Kante mit der Längsfaltlinie 5 des Zuschnittes deckungsgleich ist. Die Faltweiche 29 bewirkt mit der weiteren Vorbewegung des Zuschnittes 1 das Umlegen der Seitenfläche 9, wodurch die Schlauchbildung und die Längsnahtklebung vollzogen wird. Nicht dargestellte Andrückorgane sorgen für ein sicheres, verschiebungsfrei.es Abbinden der Längsnahtklebung.

Claims

Patentansprüche:

1. Zuschnitt aus Papier, Pappe od. dgl., der zur Herstellung eines Mantels eines kegel- bzw. pyramidenstumpfförmigen Behälters ausgehend von der Flachlage um zwei im Winkel zueinander angeordnete Längsfaltlinien gefaltet und zu einem flachliegenden Schlauch geklebt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine der äußeren Begrenzungskannten (17) des Zuschnittes (1) parallel zur benachbarten Längsfaltlinie (5) verläuft.

2. Verfahren zur Herstellung eines Behältermantels aus einem Zuschnitt gemäß Anspruch 1, wobei der Zuschnitt während des Umlegens des ersten Zuschnitteiles in Richtung der einen Längsfaltlinie und während des Umlegens des zweiten Zuschnitteiles in Richtung der anderen Längsfaltlinie vorbewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (1) vor dem Umlegen um die zweite Längsfaltlinie (5) nach der zu dieser parallelen Begrenzungskante (17) ausgerichtet wird.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 mit einer zwischen zwei während der Längsbewegung des Zuschnittes wirksamen Falteinrichtungen angeordneten Einrichtung

zum Schwenken des Zuschnittes in die für die zweite Längsfaltung erforderliche Lage, dadurch gekennzeichnet, daß als Einrichtung zum Schwenken des Zuschnittes (1) eine an sich bekannte Einrichtung zum Anlegen des Zuschnittes an eine Kante mit einem Schrägrollenförderer (23), einer Kugelschiene (24) und einer feststehenden Führungsschiene (25) vorgesehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 671 452; USA.-Patentschrift Nr. 2 617 647.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen